Ökonomie 2

(Fragment)

der hier angefangene versuch, drei preis-einflüsse dingfest zu machen, die sich widersprechen, wurde erheblich ausführlicher in den forumsblog-beiträgen unternommen: https://selbstbestimmung-als-aufgabe.de/untersuchungen-und-bemerkungen-zu/kommunismus-und-kommunalismus/forumsblog-beitraege-2013-2015

va ab dem abschnitt „Welches theoretische (Re)Produktions-Modell passt zur aktuellen industriell-kapitalistisch betriebenen Wirtschaftsweise?“. der text hier ist in einigen punkten ausführlicher bzw versucht auf eine weise, die formulierung der genannten these vorzubereiten.

0 jede gesellschaftlich betriebene reproduktion hat, nicht anders als die subsistenz-wirtschaft eines einzel- haushalts (eines einzelnen, einer familie, oder einer in sich verständigten gruppe), prioritäten zu setzen, also vor- und nachrangigkeit zu bestimmen hinsichtlich der (re)produktiven zwecke, für die je gegebene quanten knapper mittel einzusetzen und zu verbrauchen sind.

(zumindest in allen fällen, wo diese einsätze und verbrauchsweisen einander ausschliessen, also nicht ein und dasselbe gut, wie beispielsweise eine information (sofern sie beliebig zugänglich und von nutzern abrufbar gemacht ist), ein- oder mehrfach eingesetzt werden kann, ohne beschädigt oder verbraucht zu werden; information kann allenfalls „veralten“ relativ zu oder besser mit bestimmten zwecken, für die sie „nützlich“ war. informiertheit bestimmter personen allerdings, resultat der arbeit ihres sich-informierens, ihres sinnvoll organisierten und auswählenden zumal, ist wiederum „nicht beliebig zugänglich und von nutzern abrufbar“ – ebensowenig wie die arbeit der bereitstellung richtiger und relevanter information für die abrufenden „nutzer“, oder diejenigen produkte, die die jederzeitige abrufbarkeit erst ermöglichen).

zwei (re)produktive zwecke, welche in diesem sinn um vorhandene mittel einer bestimmten art konkurrieren, können dann unterschiedliche oder gleiche priorität besitzen, und müssen somit hinsichtlich der auswirkung ihrer realisierung auf einen apparat knapper mittel (um die sie konkurrieren) VERGLEICHBAR sein.
in gesellschaften, die ihre reproduktion im grossen ganzen gesellschaftlich betreiben (also gesellschaften im modernen sinn), und dabei die prioritäten, also rangfolge zu realisierender und realisierter zwecke dieser gesellschaftlichen (re)produktion über märkte, preise und geld bestimmen lassen, stellt sich diese vergleichbarkeit dar als durch preisrelationen vermittelter möglicher eigentumswechsel, dh. als TAUSCH-relation oder tauschwert, gemessen in einheiten des jeweiligen partnerguts. das FAKTUM der handelbarkeit, und somit vergleichbarkeit verschiedenster güter auf dem markt, gemessen durch ein und dieselbe grösse geld, steht dabei empirisch ausser frage: der markt, handel mit diesen gütern, existiert einfach (der markt und das geld sind eingerichtet und eingeführt, durchgesetzt, die damit verbundenen erwartungen sind im normalfall alltagsgewissheiten geworden). das lässt sich nicht bestreiten. schon eher steht infrage, ob die integration verschiedenster prioritäten-fragestellungen und somit „vergleichbarkeiten der vor- oder nachrangigkeit hinsichtlich der auswirkungen auf ein knappes gut, um das die zu vergleichenden güter konkurrieren“ zwanglos gelingen kann – ob tatsächlich jede beliebige nützliche und darum grundsätzlich handelbare produktionsfaktoren-kombination (die einem zweck sinnvollerweise zugeordnet ist) mit ´jeder beliebigen anderen tatsächlich hinsichtlich eines gleichen inventars knapper ressourcen (um die die beiden konkurrieren) verglichen werden kann; wie es die in preisen gemessenen tauschwerte und die daraus vermeintlich ableitbare gültige tauschrelation (die, obendrein, innerhalb gewisser grenzen schwanken oder auch sich „elastisch“ verhalten können) nahelegen.
je nachdem gelingt die erklärung tatsächlicher tauschrelationen und preise aus dieser vergleichbarkeit; und nur wenn das zustandekommen von preisen überhaupt im prinzip erklärt und als resultat im schnitt zuverlässig wirksamer preisbildungs-mechanismen (wie sie in „märkten“ angeblich wirksam sind) erwiesen werden kann, lassen sich preise als „rationelle masse“ für prioritäten, und märkte und die konkurrenz auf diesen märkten als basis der preisbildung, in irgendeiner weise RECHTFERTIGEN.
(dasselbe gilt für alle versuche, aus der art der gesetzmässigen und in diesem sinn vorhersehbaren preisbildung (aufgrund der bekannten „mechanismen“) eine KRITIK der marktwirtschaft abzuleiten, also den nachweis zu führen, dass das wirken der preisbildungsmechanismen an märkten notwendig zu – ohne marktwirtschaft ohne echte negativfolgen vermeidbaren – schäden führt, denen keinerlei nutzen gegenübersteht, der nicht auch ohne sie zu haben wäre. der historisch herausragende versuch einer solchen kritik ist natürlich die traditionelle marxsche kritik der politischen ökonomie; die nachfolgenden überlegungen beziehen sich speziell auch auf diese art von theorie (auch auf neuere varianten, sofern sie erneut die gestalt einer „ökonomie“ oder „wissenschaftlichen erklärung“ kapitalistsicher verhältnisse annehmen), unerachtet ihrer kritischen zielsetzung. als ökonomisch wird dabei eine erklärung (oder bergündung und erchtfertigung) solcher verhältnisse (oder der kritik an ihnen) verstanden, die aus anerkannt konstitutiven („spiel“-)) regeln des systems notwendig sich daraus vermeintlich unvermeidlich ergebende tendenzen (nützliche wie schädliche, politisch korrigierbare oder gegen das ganze system sprechende) abzuleiten versucht. meine argumentation zielt darauf zu zeigen, dass jede solche ableitung auf fehlern beruhen muss, und nicht gelingen kann. was darauf hinausläuft zu behaupten, dass es in diesem system keine irgendwie berechenbaren „notwendigkeiten“ gibt – ausser solchen, die (aus nachlässigkeit und vernachlässigung dieser problemstellung) dazu führen, dass teilnehmer am system hinter die standpunkte, die zur einhaltung der spielregeln des systems notwendig eingenommen werden, zurückfallen und auf primitiveren politsichen niveaus (mit historisch unreiferen vergsellschaftungs-projekten) sich an dem system äusserlich beteiligen, ohne seine regeln anzuereknnen oder sie, ohne kontrolle, einhalten zu wollen. diese tendenz ist die einzige, die ich diesem system zubillige – und sie resultiert unmittelbar aus der vernachlässigung der aufgaben, die sich daraus ergeben, nicht auf dem standöunkt der einrichter und befürworter des systems stehende gruppen und personen dafür zu gewinnen. das system. einmal durchgesetzt und eingerichtet, soll diese aufgabe überflüssig machen, urch die überzeugungskraft, die es auf alle, auch die anfangs zwangsweisen teilnehmer daran, ausüben soll. genau das ist vielleicht die wahnwitzigste aller illusionen, die sich mit diesem system verbinden lassen.)
von der möglichkeit von preisen und der vergleichbarkeit aller auf EINEM markt (idealerweise ohne zutrittsschranken zumindest für geldbesitzer) gehandelter güter hängt also die rechtfertigbarkeit von märkten und preisen als „für die mehrheit dauerhaft günstigen“ mechanismen zur bildung einheitlicher prioritäten aus anfänglich unterschiedlichen interessenlagen ab: kapitalismus und einbeziehung möglichst vieler güter in markt-artige austausch- und handelsbeziehungen (generelle warenproduktion) werden erst dann als sinnvolle vergesellschaftungsprinzipien diskutierbar. tatsächlich, so behaupte ich, gibt es keine solche durchgehende vergleichbarkeit von gütern hinsichtlich der relevanten „knappen“ ressourcen, um die sie konkurrieren; und keine integration der vergleichbarkeiten verschiedenster güter hinsichtlich ihres einflusses auf knappe ressourcen zu EINER einzigen rangordnung (auf, womöglich noch, kardinalem skalennivau), deren angemessener ausdruck die gültigen marktpreise dieser güter (in den grenzen, worin sie jeweils schwanken) darstellen. mit der konsequenz, dass der markt überhaupt kein mittel für vergesellschaftung ist, sondern nur eine höchst aufwendige und bestenfalls nutzlose, im normalfall aber sich ständig störend bemerkbar machende RITUELLE ODER FETISCHISTISCHE FORM, in deren termini sich alle tatsächlich ablaufenden verständigungs- und verhandlungsprozesse artikulieren, und an deren anforderungen, vor allem in der gestalt, der ihr wirtschaftspolitiker, ökonomen, unternehmensberater und andere markt-gestalter geben (um sie „besser ihrem zweck gerecht werden zu lassen“), sich die tatsächlichen verhandler und gesellschaftlichen prioritäten-setzer orientieren sollen. der verdacht lautet: wo der markt zulässt, was diese verhandler ohnehin sinnvollerweise ausmachen und gemeinsam wollen, da braucht man ihn nicht; wo er es stört, da schadet er. er leistet nichts; man kann ihn ohne irgendeinen schaden (ausser den folgen des verlusts der illusionen, die sich mit mit ihm verbanden) aufgeben; und bestenfalls die störenden eingriffe derjenigen vermeiden, die ihn ständig zu dem optimalen instrument, das er sein soll oder angeblich sein könnte, machen wollen (eingriffe, mit denen sie eingebildete hindernisse für das optimale funktionieren, oder externe störungen der markt-funktion ausschalten wollen).

1 „knappheit“ relativ zu irgendetwas bedeutet: prioritätenklonflikt – verteilungen einer endlichen menge von gütern auf einander ausschliessende verwendungen dieser güter, die aber alle irgendwie zugleich, mehr oder weniger, wünschenswert sind; man kann dann also nicht alles zugleich haben.
die entscheidung für eine bestimmte verteilung dieser güter auf mögliche verwendungs-optionen steht in konflikt mit anderen; finden wir eine relativ zu gegebnen zwecken optimale verteilung, oder gar eine verteilungsregel, können diese konflikte gelöst werden. hier sind es zunächst konflikte in den entscheidungsmöglichkeiten EINES subjektes; eine optimierende verteilungsregel könnte aber auch konflikte ZWISCHEN subjekten lösen, sofern diese einander unterschiedliche vorschläge zur verteilung „knapper“ güter machen: vorausgesetzt ist, dass eine utilitaristische ethik oder prioritätenliste gilt – die optimale verteilung befördert dann die privatzwecke einer grösstmöglichen (und zugleich einer hinreichend grossen) zahl von teilnehmern an der gesamtreproduktion mehr und besser, als jede andere solche verteilung es je tun könnte. für eine legitimation von kapitalakkumulation als derzeit einzig mögliches, vorerst aber auch hinreichend erscheinendes vergesellschaftungsprinzip (bevor ein besseres an seine stelle tritt) erscheint diese überlegung erst einmal ausreichend.
(ich sage: sie erscheint ausreichend; denn die selbstverständlich unterstellte anerkennung für utilitaristische begründungsformen hat ihre tücken, die allerdings an anderer stelle zu erörtern sind.)
das problem ist, die möglichen verwendungsformen oder -aspekte, die um einfluss auf den konkreten einsatz von gütern konkurrieren, vollständig zu erfassen; sie maximal abstrakt zu charakterisieren; und sich dann zu fragen, ob, und wenn, wie im preis der güter sich auf dauer eine „optimierte“ verteilung zeigt, und sich eine solche darum immer über „günstige“ (gesamt)preise, kosten-ertrags-verhältnisse für hinreichend viele, bewirken lässt.
(es ist unvermeidlich, dass die themen der folgenden überlegungen sich mit solchen aus der klassichen entscheidungstheorie und ihren arten von „präferenzen“ überschneiden.)

2 das urbild aller knappheit ist der beschränkte gütervorrat – etwa ein rohstoffvorkommen; eine spezielle abart davon die staffelung von primären und sekundären (durch recycling) prozessen der gewinnung des jeweiligen rohstoffs nach dem aufwand, der pro einheit zu betreiben wäre. noch speziellere formen sind die beschränkungen (eventuell ähnlich gestaffelt) von güterströmen pro zeit (etwa die gesamtheit der sonnenenergie, die pro zeiteinheit (ev. schwankend) auf der erde ankommt), oder, noch spezieller, und speziell bei agrarischen und generell natur-gütern, die auswirkungen von übermässiger nutzung auf die regenerierfähigkeit des erzeugungssystems (zb. überfischung). dazu stellt wiederum die fortsetzbarkeit einer sich selbst beständig reproduzierenden waren- und güterzirkulation, und ihre bedingungen, ein strenges pendant dar: es gibt sehr unterschiedliche niveaus an sicherheit für diese fortsetzbarkeit, oder umgekehrt der anfälligkeit für drohende schadereignisse – entnahmen, „verknappung“ von reserven usw. führen mehr oder weniger schnell auf abgesenkte reproduktionsniveaus, oder gar in eine mit den mitteln des systems selbst (in seiner normalen umgebung) nicht mehr aufhaltbare abwärtsspirale. man sieht: es gibt eine strenge analogie der ökologischen und ökonomischen nachhaltigkeit aller sich selbst mit ihren eigenen mitteln (eventuell unter verbrauch des outputs anderer sich regenerierender natürlicher systeme) reproduzierenden systeme – die kategorie des (seinerseits beschränkten, regenerationsbedürftigen, aber normalerweise auch regenerationsFÄHIGEN) inputs, und des ohne schaden entnehmbaren überschusses, ist ökologischem wie ökonomischem kreislauf gemeinsam.
speziell das konzept des überschusses, der entnommen werden, aber auch ins system zurückgeführt werden kann, verbindet sich dann wieder mit dem konzept des wachstums; mit dem wachstumskonzept dann wiederum auch das seiner grenzen: wegen der begrenztheit der befriedigbarkeit des zunehmenden input-bedarfs (EXTERNE wachstumsgrenze), oder wegen sich bei zunehmendem wachstum verschiebender interner grössen, derart dass optimale grössenzustände des systems (was das zusammenwirken aller seiner teile betrifft) sich, wenn das system weiter wächst, wieder verschlechtern – mehr bedeutet dann anteilmässig zunehmend weniger von etwas, das zur aufrechterhaltung der systemeigenschaften nötig wäre: INTERNE wachstumsgrenzen; oder aber, das gegenteil ist der fall (zb. skalenvorteile), und die wachstums-impulse verselbständigen sich, das system macht sprunghafte grössensteigerungen durch, die es anschliessend gerade darum an grenzen stossen, oder gar wieder schrumpfen und zusammenbrechen lassen.
alle wachstumspfade aber stehen nicht nur unter absoluten bedingungen der geschwindigkeit ihrer ausdehnung und der erreichbaren maximalzustände, sondern, für die zeit ihres verlaufs und überhaupt, unter ständigen schadensdrohungen; erlittene rückschläge verlängern diese zeiten noch, vervielfachen also das risiko weiterer rückschläge; gleiches gilt für allzu riskante, also rückschlagsanfällige steigerungen produktiver fähigkeiten, andererseits auch für zu langsames, zu robustes vorgehen, angesichts von produktiven optionen, die deutlich verbesserte schadensabwehr und -kompensation erlauben würden, sobald sie hergestellt sind: kurzfristige inkaufnahme von risiken, um langfristige risiken zu senken.
(die zeit-präferenz der entscheidungstheorien ist also unter diesem gesichtspunkt auf bestimmte formen der risiko-präferenz zu reduzieren; nebenbei diese auf bestimmte strategische prinzipien im umgang mit unwissen und wissenserwerb. die selbständigkeit und unabhängigkeit der entscheidungsdimensinen voneinander in diesem versuch (dh. der entscheidungstheorie), sie zu rekonstruieren, ist also infragezustellen.)
in ähnlicher weise lässt sich wiederum, auf der andern seite der reihe von knappheits-dimensionen, die entnahme aus einem rohstoff-reservoir bzw. sie, zusammen mit der sie ergänzenden rohstoff-rückgewinnung aus produkten, als „fluss“ deuten; je nachdem, wie bei der produktion auf recyclebarkeit der wiedergewinnbaren rohprodukte geachtet wird, könnte man auch den nachhaltigkeits-orientierten umgang mit rohstoffen in die entscheidungs-dimension „reproduktion“ einordnen. (wenn rohstoffe in abfällen zu stark verstreut werden, können sie nicht mehr zur wiederverwendung eingesammelt werden, oder nicht mit vertretbarem aufwand, und sind verloren.) dessenungeachtet gibt es, für alle drei themen: vorräte, reproduktion, wachstumspfad, die entscheidungs-dimension der absoluten GRENZE für alle optionen. jenseits davon kann allenfalls für ersatz durch alternative produktionsverfahren, rohmaterialien, energiequellen usw. gesorgt, und die grenze umgangen werden.
(all dies ist für uns heute in zahllosen beispielen sehr anschaulich gegenwärtig.)

3 an dem gedankengang, wie er sich bisher entwickelte, zeigt sich eine systematische zweideutigkeit, von der der rest dieser überlegungen vermutlich hauptsächlich zu handeln haben wird:
es gibt nämlich, zum einen, drei haupt-THEMEN des entscheidens: es müssen festlegungen gemacht werden, angesichts bestimmter bekannter vorrats-situationen, welche verfahren gewählt, welche kapazitäten für die umsetzung dieser verfahren aufgebaut werden sollen, welche entnahmen aus den vorräten in welchen zeiten angemessen erscheinen (und welchen aufwand man für rückgewinnung von rohmaterialien und energie treiben möchte); es müssen, weiter, festlegungen gemacht oder erwartungen gebildet werden über langfristige lieferbeziehungen, und über die korridore, in denen die güterströme (oder ihre preise, im gegenzug) schwanken dürfen, ohne dass einzelne stationen des kreislaufs zusammenbrechen oder beschädigt werden (und aufwand und/oder zeit für ihre wiederherstellung benötigen) – variationsbreiten, wiederherstellungsaufwände und -zeiten sind somit HIER relevante parameter, indirekt also auch die kategorie überschuss – denn es sind meist einbussen durch zu hohe entnahmen (also zu enge definitionen (ohne reserven) für das, was notwendig ist zur aufrechterhaltung jener reproduktion, und ohne schaden entnommen werden kann), die zu reversiblen schäden in reproduktionsprozessen führen (überforderungen, die belastbarkeit des systems überfordernde belastungen usw.). schliesslich müssen festlegungen getroffen werden, in welche richtung das system wachsen soll – wobei die aussen-verhältnisse (risiken für die reproduzierbarkeit des jeweiligen systems zu gleich welchem zeitpunkt, chancen für nutzung vorhandener ressourcen einschliesslich ihrer grenzen!) des wachsenden reproduktionsprozesses sehr genau zu berücksichtigen sind – man kann sich grundsätzlich fragen, inwiefern es überhaupt ausserhalb des prozesses liegende zwecke gibt, auf die ein wachstum zielen könnte; denn stabilisierung eines vorhandenen reproduktionsprozesses gegen gefahren, oder erweiterung seiner produktiven möglichkeiten, letztlich wieder zum gleichen zweck, stellen bereits hinreichende wachstumsziele dar, über die hinaus erst einmal garkeine weiteren (konsum? kulturelle zwecke? freie zeit? militärische optionen?) benötigt werden, wenn nicht gar solche weitergehenden diese primären zielsetzungen eher behindern, wenn sie sich ihnen nicht unterordnen. (zumindest lassen sich auch qualitative wachstumsschritte in termen einer solchen sicherung (etwa auch: grösserer zufriedenheit der produzenten, grössere leistungsbereitschaft usw.) fassen. auf den ersten blick ist schwer zu sehen, wo genau sie darüberhinausgehen könnten.)
diesen drei sichtlich abgrenzbaren entscheidungs-themen entsprechen aber nun ihnen jeweils zugeordnete entscheidungs-DIMENSIONEN, die sich bei entscheidungen zu jedem der drei themengebiete derart wiederfinden, dass ursprünglich sich auf die je andern beiden themen beziehende fragestellungen plötzlich auch beim jeweils ihnen gegenübertretenden dritten wiederfinden:
die frage, ob ein mittelvorrat überhaupt sinnvoll nutzbar ist, hängt ab von den verfolgten wachstumszielen, und die nachhaltigkeit der mittelnutzung und die frage der wiedergewinnung aus dem (re)produktionsprozess verbindet sich mit der, wieviel aufwand in einzelnen produktionsschritten betrieben werden kann, ohne dass sie zu aufwendig werden und im rahmen des gesamtprozesses nicht dauerhaft weiterbetrieben werden können (die nachhaltigkeit der EINEN art, nämlich die des einzelprozesses, bei dem etwa genau drauf geachtet werden soll, dass materialien so behandelt werden, dass sie zurückgewonnen werden, beeinträchtigt so möglicherweise eine andere, nämlich die nachhaltigkeit und langfristige fortsetzbarkeit dieses produktions-schrittes selbst im gesamt der miteinander reproduktiv verknüpften einzelprozesse);
der zusammenbruch einzelner stationen oder gar ganzer branchen des reproduktionsprozesses wiederum wird wahrscheinlicher, wenn absolute grenzen für ressourcennutzung überschritten werden (das sich mit sich selbst reproduzierende system ist dabei selbst eine seiner wichtigsten ressourcen, aber natürlich werden ihm immer auch system-externe ressourcen, regenerierbar oder nicht, zufliessen, an deren zufluss-grösse und deren maximum sich die kapazitäten und schwankungsbreiten für reproduktions-niveaus bemessen). ebenso entscheidet sich natürlich an der frage, was wohin wachsen soll, was überhaupt als sinnvoller überschuss gilt, und welche einzelnen produktionsschritte produktiver zu machen oder umzustellen lohnt, weil gerade IHRE überschüsse oder neu-zusammensetzung benötigt werden, und nicht andere; und das wachstumsziel und die wachstumsrichtung entscheidet auch darüber, ob in den vorräten oder den kapazitätsgrenzen des systems absolute wachstumsHINDERNISSE vorliegen, angesichts deren ein bestimmter wachstumspfad garnicht erst eingeschlagen werden braucht, weil er in jedem fall, zumindest aber sehr wahrscheinlich scheitert.
umgekehrt geben mängel und beschränkungen der lebens- und produktionsmöglichkeiten, in eine reihenfolge gebracht, ihrerseits die wachstumsziele vor (derart dass es schwerfällt, wachstums-pfade und ziele zu finden, die nicht letztlich auf zukünftige reduzierungen solcher gegenwärtig bedrückenden beschränkungen hinauslaufen.)
mit einem wort: die entscheidungen zu jedem der drei THEMEN sind nicht unabhängig von den zu den jeweils anderen beiden getroffenen, keines der drei entscheidungs-themen ist primär, sodass man eher sagen muss: jede denkbare lösung zum umgang mit vorräten, überschüssen (reproduktions-system-beanspruchung, belastung, „lohnenden“ nachhaltigkeits-gefährdung) und art des wachstumspfades ist eine ganzheitliche, und hat den objektiv-technischen verbund der drei bereiche zu berücksichtigen.

4 natürlich müssen liberale ökonomen und marktbefürworter in ihrer preis- und kapitaltheorie zeigen, dass bewertungen in marktpreisen, und deren aufsummierung zu etwas wie einem „bruttoinlandsprodukt“ pro zeit (an dem man wachstum in pozentzahlen messen kann, und auch verschiedene ökonomische strategien hinsichtlich ihres effekts auf diese grösse hypothetisch erwägen kann) irgendwie eine solche integrierte betrachtungsweise zulassen – dass brutto-leistungen und -zuwächse so etwas wie den GESAMTEN erfolg einer wirtschaft zu messen gestatten. aus guten gründen haben ökonomen für die erklärung des zustandekommens von preisen aus VERGLEICHEN (hinsichtlich ihres einflusses auf gewisse erfolgsparameter) von gütern oder güterkombinationen (vergleich der option, die eine oder andere option oder kombination zu haben, wahl zwischen ungleich (A besser als B) oder gleich gut) paradigmen entwickelt, welche zunächst einmal nur gütersorten aus jeweils EINEM entscheidungsbereich/dimension zu vergleichen erlauben, um anschliessend die je anderen beiden entscheidungsdimensionen auf diese grundlegende preisbildungs-methode (durch prioritätenvergleich in der zur preis-erklärung zunächst gewählten dimension) zurückzuführen. die tatsache, dass die jeweilige preistheorie mit den andern beiden möglichen arten einer preisbildungstheorie unvereinbar ist, zeigt freilich, dass genau diese rückführbarkeit offenkundig grundlegende unterschiede missachten und sich darüber hinwegsetzen muss.
es gibt dann keine irgendwie geartete definition für ein messverfahren durch preise, bei dem ZUGLEICH alle drei dimensionen einer entscheidung (und die abhängigkeit der entscheidung in jeder dimension von entscheidungen in den andern beiden) durch vergleich eine rangstufe zugewiesen bekommen könnten – geschweige denn, das kardinale masse zugewiesen werden könnten, derart dass berechtigte summen-aggregate und zuwachsprozente und dergleichen masszahlen in irgendein auch nur hypothetisch begrifflich bestimmtes verhältnis zu den involvierten vor- oder nachrangigen qualitäten im zusammenhang mit einzelnen global-festlegungen (in allen drei dimensionen) gebracht werden können.
oder kurz: preise und preissummen sind grundsätzlich nicht imstande, das mass der übereinstimmung von „erfolgen“ oder „misserfolgen“ des gesamtwachstums einer reproduktion mit dem, was einzelne subjekte darunter verstehen würden, auszudrücken; es GIBT keine begriffliche grundlage für ein argument, das versucht zu beweisen, dass wachstum einer ABSTRAKTEN geld-grösse, in der sich angeblich der erfolg der gesamtwirtschaft niederschlägt, auch als mass für das wachstum des „grössten glücks der grössten zahl beetiligter wirtschaftsteilnehmer“ dienen kann. und damit entfällt die begriffliche grundlage für jeden versuch einer legitimation des marktprinzips, zumindest nach utilitaristischen gesichtspuntken. ich merke erneut an, dass SELBST unter diesen gesichtspunkten die legitimation einer marktwirtschaft NICHT gelingt; sie gelingt a fortiri nicht, wenn man das grundlegend mangelhafte utilitaristischer begründungen (man könnte sie auch als genuin bürgerliche bezeichnen) begriffen hat.
dieser beweis ist nun zu führen.

5 ein gut, also etwas benötigtes oder nützliches, das nicht in einer der drei genannten bedeutungen knapp ist (und mithin entweder konsensuelle oder durch konkurrenz entschiedene prioritätensetzungen im umgang mit ihm erfordert), braucht nicht gehandelt zu werden – jeder kann und muss sich selbst damit versorgen, soweit er es will und braucht. man wird dann wenig oder nichts finden, das nicht in einer, und bezeichnenderweise dazu auch den andern beiden weisen, knapp ist relativ zum bedarf, dh. in die (reguläre) erzeugung des gutes gehen ein:
a. (an)teile begrenzter vorräte (güterflüsse, lagerstätten, mehr oder weniger bekannt, leicht erreichbar und erschlossen, recycelt);
b. sie muss ausserdem grenzbedingungen und -zonen ihrer stabilen (nachhaltigen) reproduzierbarkeit beachten, jenseits deren mehr oder weniger rapide risiken für die wiederholbarkeit oder fortsetzbarkeit der produktion dieser oder anderer güter im vorhandenen (re)produktionssystem wachsen;
c. die art ihrer veränderung im rahmen stabiler veränderung des gesamtsystems schliesst andere solche veränderungen speziell dann aus, wenn aus einer stabilen ausgangslage (im sinn von b.) heraus nur ganz bestimmte wachstums- und veränderungspfade stabil beschritten werden können, deren jeder ab einem bestimmten schritt jeden anderen solchen pfad ausschliesst.
wenn nun jedes gut in jeder der drei bedeutungen von knappheit knapp ist, so folgt daraus, dass jede der drei dimensionen von knappheit auch herangezogen werden kann, um jedes gut mit jedem andern hinsichtlich des ausmasses ihrer jeweiligen knappheit in der betreffenden hinsicht oder dimension zu vergleichen. daraus folgt aber ganz und gar nicht, dass dieser erste vergleich in irgendeiner weise die ableitung (und sei es auch im prinzip) des resultats von vergleichen der beiden güter hinsichtlich ihrer knappheit in den noch fehlenden zwei hinsichten erlaubt, als eine einfache modifikation der relation ihrer primären knappheiten; genau das aber versucht jede preis-, also eigentlich geld-theorie: denn sie muss erklären können, wie in EINEM zahlausdruck sich drei verschiedene masse gleichzeitig darstellen lassen – wieso also „eigentlich“ statt dreier, nicht aufeinander reduzierbarer masse, nur ein einziges knappheitsmass existiert, hinsichtlich dessen beliebige zwei güter verglichen werden können (so dass ihre gültigen tauschrelationen damit ERKLÄRT werden können).
die absurdität des geldes, als eines einheitlichen knappheits-mess-instruments, spiegelt sich somit in der absurdität aller preis- und dann auch geldtheorien wider, die jeweils fehlenden andern beiden knappheits-masse zu blossen regelhaften modifikationen des zum eigentlichen knappheits-mass erhobenen primär-masses umzudeuten. der angekündigte beweis bestünde also, genauer, darin, das notwendige misslingen dieser versuche, für alle drei preistheorie-typen, zu zeigen.

6 ich behaupte also: es gibt überhaupt nur drei mögliche typen einer preistheorie, darum, weil es nur drei mögliche typen von knappheit gibt, hinsichtlich deren zwei beliebige regulär gehandelte güter verglichen werden können. ich will nun zunächst betrachten, wie die jeweils zugehörige preistheorie beschaffen ist, die sich an jeweils eine der drei knappheits-typen (jedes der drei entscheidungs-themen, jede der drei entscheidungs-DIMENSIONEN, von denen oben die rede war) anlehnt.
die erste der drei möglichen preistheorien unterstellt eine grundsätzliche vergleichbarkeit aller regelmässig gehandelten güter (waren) hinsichtlich des ausmasses, in dem sie, pro produzierter einheit, einheiten begrenzter vorräte pro zeit verbrauchen. auf der stelle zeigen sich zwei eigentümlichkeiten, die für die ausbildung einer preistheorie charakteristisch sind:
a. es gibt selbst in der zugrundegelegten hinsicht eine unendliche vielzahl qualitativ unterschiedlicher ARTEN von vorräten – von dieser qualität muss in der theorie ABSTRAHIERT werden (und dafür gibt es verschiedene logisch äquivalente möglichkeiten der darstellung, in denen sich diese abstraktion ausdrücken lässt).
b. die art, wie der zugriff der beiden verglichenen güter auf die jeweiligen vorratsgruppen stattfindet, muss irgendwie ausgedrückt sein; auch hier gibt es verschiedene formen des ausdrucks, die logisch äquivalent sind.
(um das zeitelement einzubeziehen, sollen vorräte als begrenzte flüsse von einheiten einzelner vorratsgüter pro zeiteinheit verstanden werden: verbrauch von vorratsgütern pro einheit eines der preislich zu bewertenden güter soll dann bedeuten: in einer zeitspanne produzierte einheiten des preisgutes verbrauchen von demunddem in der betreffenden zeitspanne entstehenden vorratsgut denundden anteil. also preisgut-fluss rekrutiert denundden anteil des vorrats-gut-flusses, kürzer ausgedrückt: pro preisgut-einheit werden soundsoviel anteile des vorratsgutes verbraucht.)
die punkte a. und b. sind miteinander verknüpft.
denn man kann den vergleich der preislich zu bewertenden güter sofort als austausch auffassen, in dem sinn, dass, zu sagen, dass die güter in allen verhältnissen, worin ihre in geld gemessenen „gesamtwerte“ (preis multipliziert mit menge) gleich sind, auch direkt oder indirekt (durch gekoppelte verkäufe und käufe) am markt ineinander getauscht werden könnten; diese proportion (die abhängen kann von der gesamtmenge der güter, die auf jeder seite in den austausch eingehen soll) ist ihr (aus den preisen ableitbares) tauschverhältnis. alle möglichen paare aus beliebigen an märkten bei freier konkurrenz zu regulären preisen regelmässig gehandelten güter haben ein solches verhältnis.
„in“ jeder einheit eines an einer solchen tauschrelation beteiligten gutes sind dann aggregate von einheiten unterschiedlicher vorratsgüter „enthalten“ (tatsächlich, materiell, enthalten, oder ganz oder teilweise bei der produktion verbraucht, verausgabt, verschlissen usw.), und man könnte dann gleich sagen: in jeder austauschrelation tauschen sich „eigentlich“ (dabei diese relation in dieser knappheitshinsicht bestimmend), die betreffenden zwei aggregate in und hinter den unmittelbaren tauschgütern.
dieselbe überlegung lässt sich dann natürlich anwenden auf homogene mengen oder einheiten der vorratsgüter selbst, von denen unterschiedliche mengen in die aggregate in und hinter nicht unmittelbaren vorratsgütern, also sonstigen austauschgütern, eingehen: auf welche weise auch immer, lässt sich auf diese weise ihre relative knappheit zueinander „messen“. das FAKTUM, dass auch die vorratsgüter gehandelt werden, und in austauschrelationen zueinander treten können, lässt diese überlegung hinreichend plausibel erscheinen.
(man wird analogien zu diesem argument, nämlich den übergang von gütern generell zu solchen, deren tauschbeziehungen im eigentlichen sinn den wert und wertbeziehungen definieren helfen, in den beiden späteren typen einer preis- und werttheorie wiederfinden.)

7 preistheorien der zweiten art unterstellen wiederum eine grundsätzliche vergleichbarkeit aller regelmässig gehandelten güter (waren) hinsichtlich des ausmasses, in dem sie direkt oder indirekt für ihre erzeugung anteile des produktflusses eines referenzgutes verbrauchen, zu dessen erzeugung sie ihrerseits, direkt oder indirekt, anteile ihres eignen outputs pro zeit beitragen. dabei ist unterstellt: die beiden verglichenen gütersorten ebenso wie das referenzgut nehmen eine stellung ein in einem erzeugungskreislauf aus produkten, worin sie, direkt oder indirekt, über zwischenprodukte, einander teile ihres outputs pro zeit zufliessen lassen, so wie sie teile des outputs pro zeit der jeweils andern beiden, direkt oder indirekt, über zwischenprodukte, empfangen. zählt man das referenzgut und das jeweils andre der beiden zu vergleichenden güter ebenfalls zu den „zwischenprodukten“, so lässt sich der satz von eben über das zu- und abfliessen von outputs auf jedes der drei güter selbst anwenden: jedes trägt, direkt oder indirekt, über zwischenprodukte, zu seiner eigenen reproduktion bei – ein anteil seines eignen ouputs fliesst ihm somit, direkt oder indirekt über zwischenprodukte, notwendig als eingangsvoraussetzung seiner eigenen reproduktion zu, der rest des outputs, der nicht zu dieser reproduktion verwendet wird, ist ÜBERSCHUSS.
angesichts dieser kategorie ist es natürlich besonders interessant, die formen zu betrachten, in denen die im engeren sinne knappen vorratsgüter des vorhergehenden abs. in den hier unterstellten produktions- und reproduktionsprozess einfliessen. – überschuss-bildung, mit bezug auf knappe rohstoffe, besagt nicht unbedingt, dass entsprechend mehr zufuhr aus den vorräten entnommen werden muss: überschuss-bildung über ein ursprünglich reproduktiv vernutztes (und wiedergewonnenes) quantum eines materials hinaus kann so stattfinden, dass durch die produktive nutzung des materials abfälle oder nicht nutzbare reste aus der vor-periode erneut aufgeschlossen und für produktive zwecke genutzt werden können (schlacken verwertet werden können, mithilfe von metallischen behältern und werkzeugen aus demselben material, das durch verhüttung der schlacken entsteht). aber das bedeutet doch nur, dass im besten fall reproduktion stattfinden kann in der form, dass 100% eines bereits produktiv genutzten rohmaterials in der folge wiederverwendet werden, und dafür mittel nötig sind, die nicht verlorengegangene anteile dieses materials enthalten. echter überschuss kann so nicht entstehen. der beste fall besteht hier vielmehr nur darin, dass keine nennenswerten materialverluste entstehen. diese überlegung gilt für rohstoffe, bei energie der verschiedensten quellen stellt sich die sache komplexer dar. echte überschüsse kommen hier zustande bei exothermen oder -energetischen prozessen aller art, bei denen die starter-energie-investition durch das produkt mehr oder weniger übertroffen wird. rückgewinnung unverbraucht freiwerdender energiebeträge und wieder-einspeisung in den prozess ist oftmals eine technologisch nicht ganz einfach zu lösende aufgabe, aber sicher ist, dass eine „reproduktion“ bei allen energieverbrauchenden prozessen im eigentlichen sinn nicht stattfindet; höchstens, dass dabei die ausschöpfung eines ständig zufliessenden potentials (zb. sonnenenergie) nicht zunimmt, sondern gleichbleibt und dabei die grenze des natürlichen angebots nicht überschreitet. ausser bei energiefreisetzenden prozessen ist echte überschuss-bildung also auch hier im normalfall nicht zu erwarten. ganz im gegenteil ist ebenso wie im fall der rohstoffe die 100%-rückgewinnung der eingesetzten güter-mengen theoretisch und erst recht praktisch so gut wie unmöglich, im fall eines ständig erneuerten natürlichen energieangebots freilich innerhalb der grenzen dieses angebots auch nicht nötig. dennoch lässt sich festhalten, dass verluste bereits im normalen reproduktions-betrieb die ständige einspeisung gewisser quanten ersatz-stoffe und betriebs-energien pro zeiteinheit erfordert, ohne die nach berechenbaren dauern der reproduktions-prozess zum erliegen käme. (bei energiefreisetzenden prozessen als teil eines gesamten reproduktionsprozesses, selbst wenn erhebliche teile der so produzierten energie in den reproduktionsprozess wieder-eingespeist (und zu relativ geringen teilen im weiterbetrieb der energieproduktion eingesetzt) werden, verschiebt sich das problem: denn alle freigesetzte energie liegt in gebundener und gespeicherter form, in trägerstoffen, vor, und die möglichkeit sie einzusetzen verbraucht sich mit diesen trägern.)

8 nach den voraussetzungen dieses preiserklärungsmodells darf, tautologischerweise, den reproduktionskreisläufen nichts entnommen werden, das diese selbst zu ihrer aufrechterhaltung benötigen, den besitzern von rohstoff-vorräten und energiequellen (stoffgebundenen oder in gestalt von nicht sich verbrauchenden fliessenden und in produktive form zu bringenden energieflüssen) kann also ein „gegenwert“ nur geliefert werden in gestalt von „überschüssen“, oder anteilen des gesamt-überschuss-flusses der reproduktion pro zeit. in diesen überschuss-produkt-anteilen, die einer einzelnen vorrats-besitzer-gruppe als „gegenwert“ für abgegebene knappe vorrats- und begrenzte flussgüter aus ihrem eigentum zufliessen, sind natürlich auch beliebig viele bruchteile der andern, in die reproduktion eingehenden knappen vorratsgüter enthalten (und sei es indirekt, indem sie bei der produktion verwendet oder verbraucht wurden), sogar bruchteile der eigenen produkte werden mit enthalten sein. und da dies für alle vorratsgüter-lieferanten gilt, findet also über diese zuflüsse indirekt der austausch ihrer knappen güter statt. einiges von der gesamt-lieferung eines einzelnen vorratsgut-lieferanten fliesst freilich in die reproduktion, und über sie ab: als verlust nicht wiederzugewinnenden rohstoffs, oder netto-verbrauchtes flussgut. die besitzer von stationen des reproduktionskreislaufs in ihrer gesamtheit stellen somit für die ihnen ständig zufliessende nettomenge an verluststoff-ersatz und verbrauchs-flussgütern ihrerseits aus dem überschuss, den sie fortlaufend produzieren, die zur verteilung unter die rohstoff-quellen-eigentümer gelangende überschuss-portion. zwischen den ursprünglichen vorratsgut-eigentümern fungieren die reproduktions-betreiber in ihrer gesamtheit ihrerseits wie eigentümer einer quelle knapper güter, nämlich der reproduktions-überschüsse, die sich, teils, als begrenzter güterfluss pro zeit darstellen, teils als wachsender oder schrumpfender gütervorrat. der einzige unterschied zu „echten“ vorratsgütern ist, dass dieser fluss und dieser haufen in ihren ausmassen wesentlich begrenzt sind durch die flüsse und vorratsgütermengen ausserhalb der reproduktion; die ihrerseits nur in sich selbst begrenzt sind, indem sie in begrenzter menge vorhanden sind oder fliessen – ihre gesamtmenge ist nicht noch einmal abhängig von der menge anderer güter. umgekehrt freilich stellt sich diese art der unbedingten knappheit als höchst wertlos dar, wenn ihr nicht ein bedarf gegenübertritt, der zugleich „lohnende“ angebote zu machen hat, und zugleich regelmässig technische mittel bereitstellt und ersetzt, um die lizenz zur gewinnung von vorräten und güterflüssen auch tatsächlich produktiv umsetzen zu können. die aufrechterhaltung des willens von lizenzgebern und der fähigkeit, den lizensierten abbau auch wirklich technisch stattfinden zu lassen, macht die rohstoff-förderung und naturgüterfluss-nutzung zu einem teil der gesamt-reproduktion; das einzige, was sie von andern teilen dieser produktion (die ihrerseits von ihr abhängen) unterscheidet, ist, dass die menge des vorhandenen vorrats und der naturgüterflüsse durch keinerlei art des einsatzes von überschuss-gütern vergrössert werden kann, und somit eine ABSOLUTE schranke für alle steigerungen dieser art („wachstum“) darstellt.

9 aber absolute schranke hin oder her: solange ein nettozufluss zum ersatz von stoffverlusten und natur-verbrauchsgütern nötig ist und im benötigten umfang auch stattfindet, fungieren eigentümer von naturgüter-quellen einfach nur wie andere stationen im reproduktionsprozess: sie erhalten einen zufluss, sie erzeugen einen abfluss, der direkt oder indirekt durch alle andern stationen des reproduktionsprozesses läuft, in teilen (in gestalt der zufliessenden güter, in deren erzeugung das betreffende vorratsgut direkt oder indirekt eingeht) sogar zurückkommt, und es gibt einen überschuss, der an andere rohstoffproduzenten ebenso gelangt wie an die produzenten von überschüssen an einer der nicht-extraktiven stationen des reproduktionsprozesses. umgekehrt findet spätestens in der verteilung der überschüsse unter die lieferanten der ersatz-rohstoffe und verbrauchs-fluss-güter auch DEREN austausch, bloss vermittelt durch den durchgang durchs reproduktionssystem, statt; obendrein freilich auch der gütertausch zwischen reproduktions-überschussproduzenten untereinander und rohstofflieferanten; wodurch, in gestalt der überschüsse, alle knappen güter, die auf diesem „markt“ vorhanden sind, unter allen zulieferern verteilt werden, als wären es „knappe“ vorrats- und flussgüter. das rätsel ist allerdings, wie ein- und derselbe preis BEIDEN funktionen gerecht werden soll: reproduktions-notwendigkeiten einerseits auszudrücken, zugleich aber überschuss- bzw. vorratsgutknappheiten und daraus resultierende kollektive verteilungs-präferenzen. (in einer bekannten traditionellen ausdrucksweise könnte man zurecht sagen: hier ist ein unauflösbarer WIDERSPRUCH.)
dieselbe frage lässt sich natürlich an die eben als erste entworfene nivellierte darstellung der einheitlichen teilnahme aller, einschliesslich der vorrats- und flussgut-besitzer, an einem „reproduktionsprozess“ stellen: wie zeigt sich die je spezielle knappheit, wenn die güter und ihr verbrauch sich einer absoluten schranke nähern? (während in einem – bei erhalt aller proportionen – wachsenden reproduktionsprozess alle reproduktiven kosten, also faktor-produktivitäten, für die produktion des einzelgutes gleichbleiben. sogar für den fall dass diese produktivitäten steigen (und kosten sinken), macht sich annäherung an die schranke natürlich irgendwie bemerkbar – solange die begrenzten vorräte eingebrachter rohmaterien (durch absolute verluste) oder die absoluten grenzen der güter-zuflüsse von aussen immer stärker angegriffen werden, also sich der prozess den „grenzen seines wachstums“ wenigstens in einzelnen rohstoffklassen immer mehr nähert und sie ausschöpft.)

10 um den fundamentalen unterschied zwischen vorratsgütern und „sich-mit-sich-reproduzierenden (und dabei einen überschuss erzeugenden)“ herauszuarbeiten, sind vielleicht einige weitere überlegungen angebracht.
eine flamme nährt eine flamme, und feuer (aus einem feuerzeug) ist sehr geeignet, um feuer zu machen, aber es geht auch anders.
alles lebende vermehrt sich, erhält sich, wächst, breitet sich aus, oder es gibt mit der zeit mehr davon.
man gewinnt pflanzensamen, um zu säen; die haus- und wildtiere erzeugen (wenn man sie nicht behindert, und sie nicht krank sind oder mangel leiden) ihren nachwuchs.
ausgang aller anderen überschüsse ist das mass, in dem der ernteertrag das saatgut übersteigt: fruchtbarkeit des bodens, der pflanzensorte, gunst des klimas.
dann die (historisch höchst bedeutsame) frage: wieviel bauern sind nötig, um eine freigestellte person zu ernähren (heute hat sie sich umgedreht: wieviel personen werden von einem beschäftigten in der landwirtschaft ernährt usw.?)
dann: produktivitäts- und somit überschuss-steigerungen durch arbeitsteilung, spezialisierung, maschinerie.
der „ertrag“ wird gesteigert (bei gleichbleibenden reproduktions-einsätzen), und/oder die kosten der reproduktionsgütergüter sinken, oder es werden weniger vorrats- und flussrohstoffe pro erzeugter einheit verbraucht (und können anderswo verwendet werden).
das muster „ertragssteigerung“ bedeutet: gleiche reproduktionskosten für den überschuss-erzeugungs-faktor verteilen sich auf grössere produktmengen; von anderen reproduktions- oder vorratsgütern freilich werden mehr verbraucht, da das einzelne produkt, das jetzt in grösseren zahlen als zuvor erzeugt wird, abgesehen von dem kostensenkenden „ertragseffekt“, ansonsten immer noch die gleichen mengen an produkt-ingredienzien benötigt. aber auch dieser ertragseffekt mindert nicht die absolute masse an rohstoffen oder flussgütern, die für die betreffende produktion benötigt werden – sie verteilen sich jetzt nur auf eine grössere zahl von produkten; indirekt zirkuliert eine geringere menge von rohstoffen in dem reproduktionskreislauf, denn für die reproduktions-notwendigen gütermengen (in die das in seinem ertrag gesteigerte produkt direkt oder indirekt eingeht) wird jetzt etwas weniger von den „auf mehr einheiten des ertragsgesteigerten produkts sich verteilenden roh- und flussgütern“ verbraucht; dafür landet mehr davon im überschuss, und nur wenn die überschuss-produktion gesenkt würde, wäre tatsächlich weniger vom vorrat oder rohstoffgüterfluss angebrochen. noch einmal anders läge der fall, wenn die eingesparten güter verwendung fänden, um die  gegenwärtige reproduktion  in eine „sorgfältigere, nachhaltigere“ produktionsweise zu überführen, in der die bisherigen re-produktionsprodukte sicherer und risikoärmer, zb. auch nachhaltiger, (re)produziert würden.
nur das muster „verbrauchsgut-mengen/intensitäts-senkung pro produzierter einheit“ würde den bedarf an den betreffenden rohstoff-sorten mindern – sie freimachen für andere verwendungen, oder einfach langsamer oder garnicht mehr verbrauchen.

11 der einmalige anfangs-zufluss von rohstoffen in ein reproduktionssystem, der für seine ingangsetzung nötig ist, hat somit ein pendant in den mehr oder weniger grossen oder kleinen, immer wieder sich wiederholenden einspeisungen aus dem externen rohstoffvorrat zum ersatz von verbrauchten oder verlorengegangenen, daher nicht recyclebaren materien und energien (denn darum handelt es sich ja im wesentlichen) des reproduktionssystems.
((ein spezialfall sind solche güter, wo das recycling „teurer“ ist als die verwendung immer neuer ausgangs-rohgüter.))
der fortlaufende ersatz für nicht oder „nur zu nicht vertretbaren kosten“ wiedergewinnbare rohgüter schmälert im fall der absolut begrenzten vorräte natürlich diese vorräte – man kommt, durch fortlaufendes betreiben eines (eben darum nicht nachhaltigen) reproduktionssystems, immer näher an den punkt, wo der vorrat aufgebraucht ist. abgewandelt gilt dieser gedanke für die relative ausschöpfung der kapazität eines begrenzten natürlichen güterzuflusses.
an dieser stelle ist festzuhalten: ein reproduktionssystem, das endliche vorräte tatsächlich so aufbraucht, dass sie sichtlich zur neige gehen, kann nicht als „reproduktiv“ oder nachhaltig eingeschätzt werden – es verdient den namen einer reproduktion nicht. daher muss die bisherige bedingung hinsichtlich der vorratsgüter verschärft werden: sie dürfen, anders als bislang unterstellt, NICHT verlorengehen. alle knappheit im sinne der nicht-vermehrbarkeit eines produktionsfaktors über eine bestimmte kapazitätsgrenze hinaus (es mag sich um einen materialvorrat, oder ein fluss-gut handeln), darf auch nur als „kapazität“ behandelt werden: sei es eine (durch)fluss-kapazität (dann mag verbrauch oder verlust stattfinden im mass, wie er gleichzeitig ersetzt wird), oder eine nutzungskapazität für einen knappen material-vorrat (hier darf, entgegen der bisherigen annahme, kein nennenswerter verlust stattfinden; die zunehmende inanspruchnahme der kapazität des gesamt-vorrats beschränkt dann die ausweitung der überschüsse des systems, solang nicht die produktivität hinsichtlich der nutzung des knappen gutes aus diesem vorrat gesteigert wird. für material-vorratsgüter ist also im folgenden vollständiges recycling zu unterstellen – nur zur ausweitung der überschüsse müssen neue vorratsgüter und materien ins system eingespeist werden; für flussgüter gilt, dass mit (hoffentlich regelmässig anfallenden) überschüssen des reproduktionssystems kapazitäts-ausweitungen (flüsse, vorräte) eingetauscht werden; darin sind jene anteile an (verarbeiteten) rohgütern enthalten, die das reproduktionssystem definitionsgemäss nicht selbst erzeugt, aber an rohstoffproduzenten als gegenleistung für rohstoff-verbrauchskapazitäts-ausweitungen abgibt. der nettozufluss, der im reproduktionssystem verbleibt, und dort verbraucht wird oder verloren geht, muss dann mithilfe überschüssiger leistungen dieses systems eingetauscht werden, die sich ganz aus seiner verarbeitungsleistung ergeben – die besteht unter anderm darin, einen strom von überschuss-gütern zu erzeugen über diejenigen hinaus, die in die aufrechterhaltung des betriebs des systems eingehen (darin verbraucht werden bei erzeugung derselben wie der verbrauchten menge, durch das gesamtsystem).
die frage ist: worin die leistung eines reproduktionssystems eigentlich besteht?
wie der name sagt, reproduziert es SICH – aber mit ihm auch die IN oder MIT IHM SICH reproduzierenden.
das besondere an dieser reproduktion ist, dass sie überschüsse erzeugt, die für bestimmte zwecke verwendet werden können – MEHR konsumenten mit-reproduzieren, als IM system mit-(re)produzieren und insofern (durch ihre fähigkeit und bereitschaft, dies zu tun) NOTWENDIG sind für den betrieb des systems.
solche konsumenten können ihren anteil am überschuss durch politische gewalt erzwingen – letztlich ist das EIGENTUM an (nicht vermehrbaren) vorratsgütern, das durch gewalt abgesichert ist, ein solcher zwang, der zur abgabe von überschuss-gütern an diese eigentümer und lieferanten von vorratsgütern nötigt.
zum andern können die überschüsse aber auch produktiv vernutzt werden, und zwar auf präzise zwei weisen: das bestehende system wird gegen gefahren versichert, gesichert, und die kosten für diese sicherungen werden gesenkt; oder, das system wird generell produktiver, sodass seine überschüsse wachsen.

12 der abnehmende rest-vorrat des vorratsgutes oder der rest-kapazität des flussgutes beschränkt zunehmend die möglichkeiten, mit überschüssen des systems optionen der beiden genannten arten zu verwirklichen: spezifisch sicherheit steigern, oder unspezifisch produktivität. die möglichkeiten für sicherheit und/oder gesteigerte produktivität nehmen durch weitere nutzung oder belastung von restvorrat und restkapazität ab – SOWEIT sie von einer nutzung genau DIESES gutes abhängen, und SOWEIT sicherung und produktivitätssteigerung nicht im system bereits gebundene mengen des gutes wieder freigeben (was sehr wohl der fall sein kann).
was sich nun eben vorstellen lässt, ist eine vergleichbarkeit der vorrats- oder kapazitätsauslastung – und des zuwachses an auslastung durch die jeweilige entnahme, bezogen auf den rest.
in diesen hinsichten liessen sich, vorausgesetzt, die gesamtmengen an vorräten und kapazitäten sind bekannt, knappe restgüter und entnahmen, bezogen auf den je vorhandenen rest, vergleichen.
aber in welchem mass soll sich die MOMENTANE abnahme an sicherheits- oder produktivitätssteigernden optionen darstellen, die durch die einspeisung einer speziellen entnahmemenge angesichts einer verfügbaren restmenge (soweit bekannt) des knappen gutes verursacht wird – und wieweit soll in diese schätzung einer momentanen abnahme die möglichkeit eingehen, dass durch spezielle einsparungen künftig teile der zirkulierenden gesamtmenge oder -kapazittät des gutes wieder verfügbar werden?
dies ist die EINE art zu fragen; aber dabei bleibt es nicht. denn:
wieso soll sich die options-beschränkung für die verwendung oder verwendbarkeit anderer und späterer überschüsse derart auswirken, dass vom gegenwärtigen überschuss, darum, weil er vom rest eines knappen guts etwas beansprucht, etwas abgezogen werden soll – wie und warum soll sich das ausmass der beschränkung künftiger optionen durch entnahme DIESES gutes in DIESER situation in einem abzug an DIESEM quantum überschuss (verwendet für dieunddie versuchte sicherheits- oder produktivitäts-steigerungs-option) zeigen? welchen sinn, vor allem, macht es, dies quantum wegzugeben (etwa an die hüter und eigentümer der vorratsgüter) – dieser abzug KOMPENSIERT ja die beschränkung nicht, die er (angeblich, niemand weiss, wie) repräsentieren soll – er ERHÖHT (falls das mit der repräsentanz stimmt: verdoppelt) sie vielmehr – sofern das gelieferte und in überschüssen übers schon bestehende hinausgehend gelieferte quantum vorratsgut in den produktiven kreisläufen gebunden bleibt, in die es mit diesem akt erstmals eingespeist wird. (natürlich KANN es entnommen werden, wenn durch spätere massnahmen produktivität und/oder sicherheit soweit erhöht werden, dass teile oder gar di egesamte summe des quantums wieder freiwerden für neue verwendungen; die minderung der alternativ-optionen durch verwendung des betreffenden quantums wird also ihrerseits gemindert durch diese rück-gewinnungs- und freisetzungsmöglichkeit – aber wie misst man nun DIE? wie soll SIE zu buche schlagen?)

13 es wurde oben schon angedeutet, dass selbst die vergleichbarkeit von reproduktionen bzw. vorrätigen, begrenzten ressourcen mit ihresgleichen nur unter erheblichem begrifflichen zwang (durch fragwürdige abstraktionen) gelingt. nun ist festzustellen: spätestens der vergleich „tausch-fähiger“ güter des einen mit solchen des andern systems hat überhaupt keine grundlage. nur eins ist unbestritten: DASS irgendwie güter der einen art, mit der zusätzlichen bestimmung, ausschliesslicher oder unausgewogen einseitiger besitz von besitzern von gütern der einen art, in den besitz von besitzern von gütern der anderen art (die diese güter ebenfalls in zu einseitiger verteilung besitzen) gelangen müssen. und das im mass, wie den jeweiligen besitzer-gruppen die güter der andern art fehlen. bloss – wie sollen sie dies mass schätzen? und: in welchen objektiven grenzen soll dies mass liegen? die frage stellt sich auch dann, wenn der abzug vom überschuss, der durch die verteuerung von ressourcen im zuge ihrer zunehmenden verknappung eintritt, kalkuliert und gewissermassen politisch beschlossen stattfände: dem risiko, ressourcen zu verschleudern und darum sinnvolle prioritätsetzungen ihres einsatzes im kampf um absicherung der bestehenden reproduktion gegen sie bedrohende schadens-risiken zu verfehlen, stünde das risiko entgegen, diese ressourcen, da zu teuer, NICHT oder nicht rechtzeitig einsetzen zu können. aber auch ressourcen-besitzende tauschpartner von überschuss-besitzern (und reproduktionsbetreibern), die an der aneignung von ressourcen interessiert sind, müssen sich dem problem stellen, ob sie die reproduktion, von der schliesslich auch sie profitieren, womöglich ohne not schädigen, und ob ihr zugewinn an überschuss-produkten nicht erkauft ist mit einem mass an unsicherheit, das für sie wie alle nutzer des reproduktionssystems gefährlich wird, sofern nicht der überschuss (ganz gleich von wem angeeignet) in massnahmen zur abwehr von risiken, in der richtigen reihenfolge, investiert wird (wer das dann tut, ob ressourcenbesitzende aneigner von überschüssen oder ursprüngliche überschuss-produzenten, ist gleichgültig).
die pointe dieser überlegung liegt aber in einer ganz anderen richtung: irgendeinen preis, und damit irgendein verhältnis von risiko des nichteinsatzes von ressourcen zum risiko ihres suboptimalen, also sie unnötig vergeudenden einsatz, wird es immer geben. nichts an diesem preis oder den funktionellen zusammenhängen (zb. „elastizitäten“ beteiligter grössen), in denen er steht, enthält auch nur irgendeinen hinweis auf die optimale prioritätensetzung – es sei denn, die beteiligten ressourcen- und überschuss-„besitzer“ kalkulieren diese setzung unabhängig, und bestimmen anschliessend den DAFÜR korrekten preis.

14 dass die angebotspreise der rohgüter einem einfluss unterliegen, die jenseits der kosten für ihre erst- oder wiedergewinnung liegen, muss auf basis einer reproduktionskosten-preistheorie erklärt werden durch rückgriff auf „dafür“ bereitstehende überschussbestandteile, die hinsichtlich des umgangs mit dem sonstigen überschuss „neutral“ sind. mit anderen worten, diese preistheorie behauptet und muss behaupten: die art der erst- oder wiedergewinnung (also letztlich: reproduktion) der rohgüter sorgt dafür, dass dieser neutrale zusatz-überschuss, der für ihren erwerb bereitstehen muss (wenn nicht preis-einflüsse jenseits rein reproduktiver motive zugestanden werden sollen, was die theorie sprengen würde), auch erzeugt wird. noch anders gesagt, diese preistheorie muss an dieser stelle postulieren, dass rohgüter-erst- oder wiedergewinnung ein ganz besonders überschuss-trächtiger („surplus-profit“) produktionszweig ist, und die „knappheits“-bedingt anfallenden reproduktionskosten sich von daher gewissermassen selbst bezahlen (und diese komponente einfach über die preise der folgeprodukte durchreichen, bis angemessene bruchteile dieser fragmente zur „bezahlung“ der knappheits- oder natur-, also grundrente aus dem reproduktionssystem abfliessen). ihre eigentliche glanzleistung erbringt diese theorie aber beim versuch, die preissteigerung angesichts zunehmender verknappung eines rohstoffs zu erklären. demnach finden ausweitungen der nachfrage nach einem rohgut (über ein bestehendes niveau hinaus, das dann erklärungen im rahmen von „reproduktion“ zulässt) überhaupt nur dann und darum statt, weil die entsprechenden überschuss-quanten durch interne produktivitäts-steigernde (reproduktions-kosten senkende) massnahmen, oder speziell die extra-überschussproduktivität im rohstoffsektor steigernde, erzeugt werden: dem prinzipiellen rohstoffangebot tritt eine entsprechende angebots-steigerung gegenüber (angebot tauscht sich hier mit angebot, zahlungsfähigkeit steht gegen zahlungsfähigkeit, und muss immer erst hergestellt werden, bevor der handel ingangkommt und überhaupt stattfinden kann; dieser satz ist zu merken für die gegenbetrachtung auf seiten der knappheits-preistheorie); dass aber eine STEIGERUNG der kosten möglich wird, muss dann damit erklärbar werden, dass die extra-überschuss-produktivität stark ansteigt – was sich daran ZEIGT, dass auch noch unter zuvor unproduktiven rohstoff-extraktionsbedingungen ein entsprechender extra-überschuss erzielt wird – wieviel mehr also unter „besten“ bedingungen (das gefälle in der verteilung der extraüberschüsse, beginnend bei den besten bedingungen, bis zu den grenzbedingungen des noch mit extra-überschuss abbaubaren rohstoff-vorkommens; ansonsten gleiche produktionskosten mit gleicher normalüberschuss-produktion auf allen lagerstätten unterstellt): die fläche vergrössert sich unter der monoton ansteigenden kurve, die entsteht, wenn, beginnend mit den eben noch extra-überschuss erzeugenden lagerstätten, die mengen an rohstoff, die aus lagerstätten immer besserer qualität stammen, hintereinander abgetragen werden, und ihnen die jeweils auf und an diesen lagerstätten erzielbaren oder früher bereits erzielten extraprofite zugeordnet werden.
wenn diese kleine komplikation entfällt, die die überlegung so plausibel macht (etwa für grenzböden in der landwirtschaft, die noch bearbeitet werden können, so dass bei gleichbleibender überschuss-produktivität des anzuwendenden agrar-kapitals und gleichbleibenden produktionskosten (-preisen) auch auf ihnen eine grundrente gezahlt werden kann), etwa, indem man homogene produktionsbedingungen auf allen vorkommen unterstellt, sodass die „grenz“-betrachtung ihre grundlage verliert: genau dann wird die umkehrung von ursache und wirkung deutlich, die die theorie vornimmt: ERST, wenn und weil die entsprechenden quanten extra-überschuss freiwerden, werden der theorie zufolge die entsprechend teureren zuwachs-rohstoffmengen bezahlbar und darum auch angeschafft. zu erklären, warum diese quanten teurer bezahlt werden MÜSSEN, die extraprofite also auch erwirtschaftet (produziert) werden MÜSSEN, um die ausweitung der rohstoff-produktion zu ERMÖGLICHEN, ist auf grundlage einer auf reproduktionskosten gegründeten preistheorie unmöglich. die differential- oder grenz-überlegungen und das innere extra-überschussgefälle aufgrund von gunst und ungunst der lagerstätten (extra-überschuss bei gleichen kapitalauslagen!) betrifft nur die verteilung der extraüberschüsse auf ihre quellen, und würde allenfalls erklären, warum ein BEDARF an zusätzlichen rohstoffen allenfalls und ERST gedeckt wird, WENN entsprechende zusatz-extra-überschüsse, man weiss auch nicht wie, auf allen lagerstätten (wenn auch abgestuft nach leichtigkeit der förderung) erzielt werden können.

15 als reserve behält sich die betreffende preistheorie freilich dann doch vor, auf „zahlungsbereite und -fähige nachfrage“ zurückzugreifen, wenn und sofern der für sie anormale fall eintreten sollte, dass „angebot und nachfrage sich nicht ausgleichen“, und darum die „normalen“ preisbildungsmechanismen durch die abnormalen erpressungsmanöver einseitig begünstigter anbieter oder nachfrager (die es hier durch subjektive willkür in der hand haben, einen kauf oder verkauf ausserhalb der preis-normalität aus ihren überschüssen zu tätigen; oder aber den markt zu verlassen) überlagert werden. hier tritt also, für ausdrückliche sonderfälle, der andere und konkurrierende preiserklärungsansatz ein; die verteuerung ALLER rohstoffe, wo immer sie in dem sich erweiternden reproduktionsprozess auftauchen, der sie verknappt, soll aber grade nicht als ausnahme, sondern im rahmen des preisbildungsregel erklärt werden; sonst müsste man dies element in ALLE preiserklärung mit aufnehmen, und angeben, in welchem verhältnis, zu dem andern mechanismus, es jeweils wirkt. eine erklärung, die das nicht kann, ist keine – denn sie sagt uns nur soviel: beides hat einen einfluss (qualitativ) – dass ein preis aber soundso gross ist, kann an beidem gelegen haben, und wieviel einfluss die jeweilige teilursache auf die höhe des gesamtpreises hatte, kann leider nicht gesagt werden. die höhe des gesamtpreises kann somit auf dieser grundlage nicht mehr erklärt werden.
zur knappheit und der schranke für erweiterungs- und entwicklungsoptionen, die die annäherung an das ende von rohstoffvorräten und nutzbaren flussgrössen (die „grenzen des wachstums“) bedeutet, hat eine reproduktionskosten-basierte preistheorie aus prinzip kein verhältnis. das benötigte, im benötigten umfang, wird einfach vorausgesetzt – anders und jenseits davon funktioniert produktion und ökonomie eben nicht. umgang mit knappheit wird dann, zur äussersten not, auch einmal für etwas erklärt, auf das mit ökonomischen mitteln, also den üblichen preisbildungs-mechanismen und -notwendigkeiten, wie sie sich aus der (im sinn dieser theorie verstandenen) konkurrenz ergeben, garnicht zu reagieren ist, und wozu weder die ökonomie selbst noch die sie erklärende theorie sich verhalten können, deshalb auch nicht müssen. diese äusserste not führt dann zur erklärung des knappheits-anteils des preises aus einer der ökonomie externen ursache – wie andere abzüge, besteuerungen, belastungen, die die resultate der „reinen“ oder idealen konkurrenz verfälschen können. spätestens die tatsache jedoch, dass es konkurrierende preiserklärungen gibt, die die rente zwanglos als resultat von konkurrenz, markt, preisbildung auf IHREN grundlagen ableitet, erzwingt eine stellungnahme von seiten der produktionskosten-preistheorie – und natürlich die empirische evidenz, dass es eine, wenn auch im detail nicht sichere, abhängigkeit der preise von naturgütern von ihrer (geschätzten) verfügbarkeit gibt – und das jenseits der produktionskosten.

16 wie sieht dann der analoge übergriff auf das ureigene feld der reproduktionskosten-preistheorie von der gegenseite, nämlich vonseiten einer vorrats-knappheits-preistheorie aus? – vorratsknappe güter stecken in und/oder sind verbraucht worden bei der produktion von jedem beliebigen gut, das in der reproduktionssphäre erzeugt wird – sie bilden einen kosten-bestandteil und somit einen preisbestandteil. dieser bestandteil muss denselben messwert in geld haben, wie die betreffende vorratsgutmenge ausserhalb des betreffenden produkts sie gehabt hätte: das gut zurückzugewinnen, oder, es garnicht erst in den betreffenden erzeugungsprozess eingehen und darin verbrauchen zu lassen, es also einzusparen und noch intakt und handelbar zu besitzen, darf auf dauer keinen wert-unterschied bedeuten (spätestens wenn kosten für die wiedergewinnung abgezogen sind). in diesen feststehenden werten zurückgewonnener oder eingesparter vorratsknapper naturgüter müssen sich dann auch die wertrelationen verschiedener arten dieser güter widerspiegeln. insofern muss man für jedes reproduktionsgut seinen material- und energiefluss-verbrauchswert angeben können. nun erschöpft sich, auch aus sicht der vorratsknappheits-basierten preistheorie, der gesamtpreis des aus der (re)produktion stammenden gutes nicht in diesem seinem preisanteil. woher stammt dann der rest?
gegen die spezifische zusammensetzung, die die ebenso spezifische überschuss-produktivität der im reproduktionssystem und seinen einzelstationen zweckmässig zusammengeführten und zusammengefügten rohprodukte ausmacht, ist diese preiserklärung ebenso gleichgültig, wie die reproduktionsbasierte es gegen das faktum der knapptheit ist. re-produktivität ist der knappheitstheorie ein schlicht gegebenes, dessen (ganz andere) voraussetzungen (verglichen mit denen eines natürlichen rohstoff-vorrats oder einer natürlichen güterfluss-quelle beschränkter kapazität) nicht berücksichtigt werden. die frage ist, was diese theorie meint, wenn sie von (grenz)KOSTEN spricht, die steigen dürfen, solange es noch „nutzen“-, also überschuss-zuwächse gibt, die sich aus dem system abziehen und gegen die nötigen zuflüsse knapper güter INS system tauschen lassen. die antwort ist mit dieser letzten eigenschaft bereits angedeutet: als kost zählt einzig der verbrauch des dem system extern-knappen güter-vorrats oder -flusses – die system-interne ressource, die für überschuss-steigerungen belastet wird, nämlich nachhaltigkeit und sicherheit des systens, wird vollständig ignoriert, oder allenfalls soweit betrachtet, wie sie als erneuter verbrauch knapper güter, etwa durch reparaturen und erneute installation nach einem durch über-riskante gestaltung der produktion entstandenen schaden, in erscheinung treten. „überschuss“ (oder überschüsse der verschiedenen arten) wird somit behandelt wie eine von natur aus vorhandene knappe ressource, an der von besitzern anderer solcher ressourcen interesse besteht – das reproduktionssysten aber ist nichts andres als eine quelle dieser ressource, aus der es, fast im wörtlichen sinn, das lohnende maximum (zum zweck des eben noch lohnenden gütertauschs) „herauszuholen“ gilt. DAfür werden quanten anderer knapper güter gebraucht (so wie zur hebung der naturschätze anderer quellen) – deren einsatz, in immer grösseren quanten, lohnt sich, solange der „nutzen“-zuwachs, im sinne der geltenden tauschrelationen, grösser ist als der jeweils zur erzielung dieses zuwachses nötige zuwachs an verbrauchten knappen gütern (ein verbrauch, der sich durch die allgemeine tausch-äquivalenz dieser güter in einer ihnen allen gemeinsamen einheit (die als preis-mass benutzt wird) messen und aufaddieren lässt). der reproduktionsprozess selbst, AN dem dies verhältnis von (eintauschbaren) zuwächsen, bezogen auf (dafür einzusetzende) zuwächse an knappen investitions-gütern, sich entfaltet – dieser reproduktionsprozess, und seine SPEZIFISCHE knappheit, nämlich die anforderungen für seine nachaltigkeit und dauerhaftigkeit, werden völlig ausgeblendet. auch hier gilt: für die ökonomen ist, wenn sievon DIESER seite sich dem gesamt-prozess der produktion nähern, reproduktivität in bestimmten grenzen da – oder nicht da – wie eine begrenzte ressource, die im boden liegt, oder in begrenzter kapazität von der natur zur verfügung gestellt wird. die eigenschaft der reproduktivität überhaupt und der, auf ihrer basis, innerhalb bestimmter grenzen regelmässig wiederholbaren überschussproduktion, erscheint in der reflexion der knappheits-theoretiker des preises nur noch als überschuss eines erfolgreich absolvierten geschäfts (gemessen in abstrakten knappheits-äquivalenten) über die dafür nötigen einsätze und vorschüsse (in ebensolchen äquivalenten gemessen). eingesetzt, und ins verhältnis gesetzt werden dabei ausschliesslich anteilsmengen knapper vorratshaufen oder flussanteile knapper güterflüsse – die pro zeit erzielbaren und gegen solche haufen- und flussanteile eintauschbaren überschussmengen pro zeit firmieren dabei als ebensolche fluss- und haufenanteile eines überhaupt möglichen, wenn auch nicht unbedingt lohnend verwertbaren „natürlichen“ maximums (das maximum der lohnenden verwertung, wo der einhandelbare „nutzen“-zuwachs sich, durch weitere einsätze und vorschüsse an knappen gütern, nicht noch weiter vergrössert, mag weit unter dem natürlichen maximum liegen.) die tatsache, dass überschüsse etwas durch sehr spezielle zusammenfügungen eingesetzter rohgüter entstandenes darstellen (zusammenfügungen, die von anfang dieses prozesses an bereits vorliegen müssen.. und dabei nicht minder knappe kapazitäten ihrer überschuss-fähigkeit aufweisen, wie die zur gewinnerzielung (gemessen in knappheitsäquivalenten) eingesetzten „knappen güterzuwächse“) – diese tatsache fällt aus der betrachtung völlig heraus – ebenso wie, dass überschüsse PRODUZIERT werden müssen, bevor ihre werte (in termen der knappheits-äquivalenzpreise) KALKULIERT und als „eben noch lohnend“ befunden werden können. für knappheits- und grenznutzentheoretiker sind überschüsse ebenso wie die produktiven anlagen, mit denen sie erzeugt werden (und die ständig mit ihrer eigenen hilfe re-produziert werden müssen, ebenso wie die überschüsse, die auf basis dieser re-produktion produzierbar sind) einfach DA – wie konzentrierte kupfermineral-lagerstätten, oder strom aus dem turbinenkraftwerk eines stausees.

17 ich möchte genauer betrachten, wie die beiden theorien versuchen, die ihnen jeweils fremde entscheidungsdimension mit ihren je eigenen mitteln zu definieren und mitabzudecken.
die reproduktionstheorie sagt: ein fremdes, äusserlich limitierendes, eine echte grenze des wachstums, kann es nicht geben – wenn etwas limitiert ist, so gehört es dem reproduktionssystem selber an; wenn es eine äussere schranke geben sollte, so wird sie in jedem fall durch entwicklungen (produktivitätssteigerungen, die extraprofite ermöglichen usw.) innerhalb des systems überwunden.
die knappheitstheorie wiederum entwickelt einen höchst seltsamen begriff des verhältnisses von kost und überschuss: kost ist, was ein überschussbesitzer von seinem verfügbaren gesamtbudget abzugeben hat, um einen bruchteil des verfügbaren gesamtangebots an einem bestimmten knappen gut (das er braucht oder möchte) zu erwerben. dabei muss er vor allem sein gesamtbudget im auge behalten, dazu die anderen güter, die er obendrein braucht – so zerlegt er sein budget in tranchen, die ihm je benötigte anschaffungen ermöglichen sollen. sofern hier nun tauschrelationen (und über ein standard-knappes gut auch preise) zustandekommen, gelten sie zunächst ausschliesslich für das überschusssegment des gutes, das am reproduktionssystem teilnimmt. teilmengen des zu tauschenden knappen gutes könnten aber auch im reproduktionssystem zirkulieren, ihm wieder (durch recycling und (riskante) einsparung) entnommen (gewissermassen aus ihm extrahiert werden, wie aus einer rohstoffquelle) und in die überschuss-tauschmärkte zurückgeführt werden. aus dem tatsächlich permanent vollzogenen zirkulieren von reproduziertem gut und in es direkt oder indirekt eingehenden portionen des knappen gutes ergibt sich ebenfalls eine tauschrelation. man kann dann die beiden preisbildungsmechnismen auffassen als „einflüsse“ auf die bildung der effektiven austauschrelation (muss er im vorhinein einheitlich sein für jede gehandelte einheit des reproduktionsgutes?). aber hier fungiert die nachfrage der stationen des reproduktionssystems, durch die das reproduktionsgut und die in der reproduktionssphäre genutzte portion des knappen gutes (beide sind hierbei produktions-input) zirkulieren, nur als eine nachfrage neben andern – jeweils nach einem gut, das vorhanden, aber mengenbeschränkt ist  wie andere knappe güter. tatsächlich würde der abzug des für die reproduktion nötigen anteils des reproduktionsgutes die gesamte reproduktion in ihrer bisherigen form gefährden und verändern (eventuell müsste nach ersatz gesucht werden) – weil die nachfrage und zahlungsbereitschaft der besitzer des knappen partner-tauschgutes sehr gross wird, und zu entnahmen vermeintlichen überschusses des reproduktionsgutes aus der reproduktionssphäre verführt, die schliesslich zum schrumpfen ebendieser sphäre, zumindest was das betreffende reproduktionsgut anlangt, führt und damit auch zur verringerung des überschusses. der überschuss und erst recht seine basis, das regulär durch das betreffende reproduktionsgut hindurchzirkulierende reproduktionssystem, ist eben nicht einfach „da“ und nur in seiner gesamtmenge begrenzt. wird die angeblich einfach vorhandene gesamtmenge als zu hoch unterstellt, schrumpft sie vielmehr sehr bald. genau dadurch unterscheiden sich reproduktive und nicht reproduktive, einfach nur knappe naturgüter und rohstoffe.

18 was ist ein überschuss, was „notwendig“? tatsächlich ist das nicht im geringsten klar oder gar „objektiv“. objektiv ist allenfalls eine TENDENZ – wenn das reproduktionssystem zu sehr belastet wird, schrumpft es. wieviel überschuss-anteil muss, beispielsweise, von den nachfragern im reproduktionssystem tatsächlich „bezahlt“ werden – die frage stellt sich um so mehr, je elastischer die nachfrage auch der reproduktiven nachfrage auf preisschwankungen eines reproduktionsgutes reagiert. (dasselbe gilt natürlich für den tendenziell verteuernden einfluss verstärkter netto-zusatznachfrage aus der nicht-reproduktionssphäre nach einem in der reproduktion zirkulierenden knappen rohstoff oder naturgüterfluss-anteil.)
der unterschied ist bloss: wenn zunehmende verknappung den preis eines knappen gutes steigen lässt, sorgt dies im fall, dass überschuss-, also reproduktionsgüter dafür abgegeben werden, tendenziell für verringerung des verfügbaren angebots (an überschussgut), wenn es nicht sogar ganz verschwindet (die produktion des in reproduktion und überschuss zerfallenden r.gutes ist zb. in dieser reproduktion nicht mehr möglich, es fällt heraus, und die weitere reproduktion muss ohne es auskommen, mit u.u. drastischen folgen für weitere branchen dieser reproduktion.) im fall echter knappheitsgüter hingegen sorgen steigende preise eines tauschguts zunächst für verstärkten abfluss, genau darum aber auch für eine preissteigerung durch verknappung – der vorgang breitet sich tendenziell über den gesamten knappheitsgüter-markt aus (den eigentlichen, wie den für den sekundären knappheitsgüter-markt, der virtuell sich an reproduktion und überschuss bedienen kann), und sorgt für verlangsamten verbrauch (=nachfragesenkung) und damit ebenso verlangsamten abfluss des restvorrats bzw. restflusses – oder sogar zur wiederfreisetzung (einsparung, stillegung) von anteilen des gesamtvorrats, die bis dahin in der reproduktionssphäre zirkulierten (angebotssteigerung)- zunächst natürlich bei dem ursprünglich verteuerten gut, dann aber auch in der gesamten sphäre der knappen güter. bei einem überschuss-gut könnte zwar auch der preis reagieren – nur bleibt das produkt aus preis und rest- (in diesem fall: überschuss-)vorrat oder -fluss nicht gleich, denn steigende preise reduzieren die verfügbare gesamtmenge des zum austausch verfügbaren überschusses – und diese tendenz ist positiv rückgekoppelt – anders als im fall der knappen vorratsgüter, wo preissteigerungen sich so ausbreiten, dass in etwa die stände an relativer dringlichkeit und belastetheit des gesamtvorrats durch das preisgefüge abgebildet werden können, und relative verknappung über den preis eine neuanpassung des verhältnisses von angebots- und nachfragemengen erzwingt. der punkt, an dem das reproduktionssystem auf externe nachfrage nach überschüssen eines seiner güter mit mengenreduzierungen dieses überschusses antworten muss, wird erreicht über eine davor liegende phase, in der sich der unterschied zwischen reproduktions/überschuss-gütern und eigentlich knappen deutlich bemerkbar macht: nur der überschuss-anteil des reproduktionsgutes unterliegt dem knappheits-preisbildungsmechanismus; ansonsten wird der preis durch die nachfrage innerhalb des reproduktionssystems bestimmt. mit anderen worten: verglichen mit den preisen eigentlich knapper güter reagieren überschuss-, also reproduktionsgüter zunächst stark preis-unelastisch auf gesteigerte nachfrage nach überschüssen bzw. verteuerten (knapperen) angeboten von seiten der echtknappen güter-sphäre, ab einem bestimmten punkt aber dann plötzlich mit mengen-reduzierungen, die schnell in ausfälle münden. ein und derselbe preis soll zwei völlig unterschiedliche relationen eines gutes zu anderen abbilden – und scheitert daran. (eine ähnliche überlegung wäre anzustellen bezüglich des anteils von vorratsgütern, der dauerhaft in der reproduktionssphäre zirkuliert, und dort durch wiedergewinnung oder einsparung freigesetzt und wieder gegen knappe güter getauscht werden kann.)

19 diese letzte behauptung über den einheitlichen preis, der widersprechende verhältnisse zugleiuch ausdrücken oder abbilden soll, ist allerdings hier noch lang nicht bewiesen. – denn im abs.18 sind viel zu schnell viel zu weitreichende schlüsse gezogen, die wir im einzelnen ersteinmal nachvollziehen müssen; ausserdem habe ich den verdacht, dass die bisherige vorstellung vom „überschuss“ ungenau und konfus ist, vor allem, weil die verwendung oder der einfluss von überschüssen zur erweiterung oder absicherung des bestehenden reproduktionssystems, also zur beschreitung von fortschrittspfaden, aber auch zur kompensation von kostensteigerungen, zu wenig berücksichtigt ist. also die verknüpfung des überschusses mit dem reproduktionssystem, „von“ dem er doch eigentlich überschuss ist. die eingangsfrage des abs18, was überschuss ist, wie man ihn definiert und von reproduktiv zirkulierenden und „notwendigen“ anteilen des systems abgrenzt, bleibt offen.
wir haben zwei richtungen des einsatzes von überschuss (wie immer er gesehen wird) – reparatur, sicherung des bestehenden reproduktionssystems gegen unvorhergesehene, ausserordentliche schäden – und produktivitätserhöhung und einmalig-dauerhafte, zumindest sehr langfristige sicherungsmassnahmen.
je nachdem, wie hoch die ansprüche an vorsorge gegen und kompensation bei möglicherweise eintretende schäden angesetzt werden, wird man „notwendig“ unterschiedlich verstehen, und mögliche „überschuss“ -anteile als reserven für diese aufgaben zurückhalten.
umgekehrt ist lockerung solcher ansprüche eine quelle von flexibilität für das gesamte reproduktionssystem – genau davon war oben ja schon, als effekt von verteuerung der mit-zirkulierten knappheitsgütern, die rede: das reproduktionssystem muss nicht sofort geschrumpft werden, tritt aber in eine phase erhöhter bedrohtheit durch risiken (und im fall ihrer realisierung nachträglich doch noch erzwungener, nicht kompensierter schrumpfung) ein.
bei der jetzt folgenden überlegung tritt wieder die zweideutigkeit auf von preis-erklärungsansätzen aus einer angeblichen sphäre „reiner“ preisbildung nach dem betreffenden modus (zb. reproduktionskost, oder vergleich relativer knappheiten miteinander), und andererseits einmischung von preisbildungseinflüssen aus den jeweils anderen beiden sphären in jeder realen preisbildung (in allen drei vermeintlich reinen und primär von den andern zwei unbeeinflussten preisbildungs-sphären).
also das, was oben in abs. erstmals angesprochen wurde.
hier die überlegung.
es scheint, als ob die beiden verwendungs-weisen (die prioritätensetzungen, die sie darstellen) des überschusses gleichzeitig miteinander und mit der sphäre reiner knappheits-güter um den überschuss „konkurrieren“. in dieser vorstellung ist der überschuss immer etwas klar gege dass in der reproduktion zirkuierende güterinventar abgegrenztes.
aber speziell die „notwendigen“ stillegungen für sicherheitszwecke gehören eben doch der sphäre des „notwendigen“ an; und sie setzen sich lückenlos fort in zustände immer grösserer vernachlässigung eigentlich „reproduktiv“ wirksamer massnahmen, erhaltungsinvestitionen, die kurzfristiges weiterlaufen von „reproduktion“ erlauben, die aber in absehbare zusammenbrüche und verschwinden von zweigen der reproduktion führen (zusammenbrüche, die sich dann indirekt weiterauswirken – unklar, wo sich dann der innere kern der reproduktion, auf deutlich abgesenktem niveau, wieder stabilieren lässt).
sicher absehbar, wahrscheinlich, sicher absehbar in grösseren fristen, wahrscheinlich in grösseren fristen – das sind zwischenstufen auf dem weg zu grösserer sicherheit und reproduktivität – desjenigen also, das dem zirkulierenden system ringsum, sich verzweigend, verknüpfter produktionsstationen erst seine eigenschaft, REPRODUKTIONSsystem zu sein, verleiht – : ebenso sind es, in umgekehrter richtung, zwischenstufen des abbaus dieser eigenschaft.
sicherheit der bestehenden reproduktion scheint dann dasjenige knappe gut, das durch unangemessene entnahmen leidet und belastet wird – und in diesem sinn: VERBRAUCHT.
wie bei vielen ies. knappen gütern, ist auch hier nicht einmal klar, wie gross der „grundvorrat“ angesetzt werden soll, von dem durch weggabe in tauschprozessen etwas „verbraucht“ wird oder der dadurch schrumpft (wie eine flussgrösse oder ein vorratshaufen).
(darin ähneln sich das „(grund)risiko“ für die reproduktion, das nur unbestimmt in richtung maximaler unsicherheit steigt, und das risiko des endgültigen verschwindens einer erschöpfbaren ressource, deren erträge nicht einfach recycelt werden können, sondern tatsächlich verschwinden, durch verbrauch oder zerstreuung usw.
die probleme der „grenzen des wachstums“ sollten daher nicht im zusammenhang mit echter (unerschöpflicher knappheit, wie bei recyclebaren rohmaterialien, oder stabil sich erhaltenden (aber begrenzten) naturgüter-grössen behandelt werden, sondern im zusammenhang mit risiko und (fehlender) reproduktivität – etwa, in dem man reproduktion in grossem umfang von solch einer ressource abhängig macht, ohne wirklich für ihren ersatz bei ausfall oder erschöpfung zu sorgen.)

20 noch verrückter wird es, wenn wir fragen, was von produktivitäts-steigerungsoptionen „weggegeben“ wird, wenn die überschüsse, die auf sie verwendet werden könnten, bereits für andres verbraucht sind: diese optionen sind, im gegensatz zu den limitierenden vorrats- und flussgüter-kapazitäten, geradezu NICHT begrenzbar für die zukunft – gegenwärtig freilich ist noch rein garnichts davon DA. weggegeben werden allenfalls diese unbegrenzten optionen, oder es wird verzichtet auf sie; in ihrer verlegenheit sprechen knappheits-ökonomen, die im vorrats-knappheits-paradigma denken, in diesem zusammenhang von „nutzenentgang“ oder „nutzenabzug“, den jemand einzusetzen hat, als wäre es eine teilmenge eines vorhandenen vorratsgutes, die er an seinen tauschpartner abtritt und die der in empfang nimmt, um sie für sich zu nutzen. (so, als könne nun der, auf seinen ganz andern voraussetzungen, dasselbe stück „fortschritt“ nutzen, das dem andern entgeht.)