Bemerkungen zu Ernst Machs „Antimetaphysischen Vorbemerkungen“

(urspr. 1989, verbesserte Neufassung 1996)

Machs Analyse beginnt mit dem Satz:
„Farben, Töne, Wärme, Drücke, Räume, Zeiten usw. sind in mannigfaltiger Weise miteinander verknüpft, und an diesselben Stimmungen, Gefühle und Willen gebunden.“ (AV S.1)
Er enthält eine Absage an eine ganze Menge philosophischer Ansätze – und das in mehreren Hinsichten.
Zunächst fällt gleich zu Beginn eine terminologische Unschärfe auf: Statt von „Farbempfindungen“, „Tonempfindungen“ ist da von Farben und Tönen die Rede – Dingen also mit einem vielleicht nicht für Laien, aber zumindest für Philosophen doppeldeutigen ontologischen Status. Denn: „Objektive“ Farben gibt es ja nicht, allenfalls Lichtfrequenzen und Frequenzmischungen, die einen bestimmten FarbEINDRUCK hervorrufen (wobei verschiedenen Farbmischungen gleiche Eindrücke entsprechen können). Bei Tönen verhält es sich ähnlich: Nur, dass hier physikalischer Befund (Luftdruckschwankungen bestimmter Frequenz und Amplitude) und subjektive Empfindung (Tonhöhe und –intensität) ein-eindeutig zugeordnet sind – die Tonempfindung bildet also wenigstens einen gewissen Realitätsaspekt so ab, „wie er ist“. Aber ist denn die Realität der Physik wirklich die Realität? Ist sie nicht auf vielfältige Weise erschlossen, nur sehr schwer zugänglich, und darf man nicht sogar die Frage stellen (wie Mach es tut), ob sie nicht vielmehr ein hypothetisches, begriffsökonomisches Konstrukt ist? Hört man Schallwellen? sieht man Photonen? Der Anspruch die Welt aus einem  Guss darzustellen, durch Reduktion des „Psychischen“, der „Innenwelt“ auf „Äußeres“, die Objekte der Physik, ist ja von Mach‘s Tagen bis heute nicht eingelöst – sieht man einmal von der anatomisch-physiologischen  Beschreibung der Sinnesorgane ab; das Netzhautbildchen oder eine Flüssigkeitswelle im Innenohr sind aber leider noch keine Empfindung, und diese allenfalls, als Hirnereignisse, in Analogie zu diesen zu konstruieren. Was also ist zuerst, und was abgeleitet? Was „gibt“ es „wirklich“, und was ist bloßes theoretisches Konstrukt? Über diese Frage schieden sich bereits die Geister von Machs Zeitgenossen: Monistisch Materialisten wollen einzig das „Objektive“ der Physik gelten lassen, und erklären den Sinneseindruck für ein Abgeleitetes und Reduzibles, ein Hirnereignis; monistische Idealisten verfahren um gekehrt: Ihnen gilt die Welt als etwas, das aus Sinnesdaten aufgebaut ist, und das „Objektive“ wird, ihnen zufolge, aus diesen allenfalls „zusammengesetzt“. Dualisten sehen sich vor das Problem gestellt, objektive „res extensa“ und subjektive „res cogitans“ mit einer Verbindung zu versehen – und wissen nicht, welchem der beiden ontologischen Bereiche sie die zuordnen sollen. Mach will in diesem Streit eine gänzlich neue und bis dahin übersehene Position vorschlagen, und ihn dadurch überwinden: Nicht in zwei getrennte Bereiche soll die Welt zerfallen, denn das Vermittlungsproblem wäre unlösbar – insofern also ist Mach’s Entwurf „monistisch“ – , aber die „eine Welt“soll nicht gleich wieder zerteilt werden in „Ursprüngliches“, Elementar-Objektives, und Abgeleitetes, „Reduzibles“. Machs entscheidende Idee ist: An den Elementen bereits soll sich der Gegensatz von „subjektiv-mental“ und „objektiv-raum/zeitlich“ aufheben. Darum wird von „Farben“ und anderen Gliederen der Reihe wie von etwas gesprochen, das es eben „gibt“, das existiert, und nicht einfach nur (von dem oder jenem Subjekt) „empfunden“ oder „wahrgenommen“ wird. Dies also ist der Grund, weshalb sich Mach nicht festlegt, von Farbe spricht und nicht von „Farbempfindungen“, wie es puristische Zeitgenossen vielleicht vorgezogen hätten, und es wagt, die gleiche Operation, mit demonstrativer Konsequenz, die hier sogar ein wenig über die Grenzen des sprachlich Zulässigen hinausführt, an „Wärmeempfindung“ und „Druckempfindung“ zu wiederholen. Mannigfaltige „Drücke“ und „Wärmen existieren also – gleichgültig , ob „subjektiv“ oder nicht.
Mit dem nächsten Begriffspaar geht Mach noch ein wenig weiter: Raum und Zeit (im Singular) sind mit die Hauptgegenstände der erkenntnistheoretischen Streitigkeiten. Ihre Verwandlung in Räume und Zeiten, einer Mehrzahl von einzelnen Gebilden ohne einbettenden Bezug (etwa als „Enthaltensein“ des einzelnen Teilraums bzw. der Teil-Dauer in dem Raum bzw. der Zeit überhaupt) zur ihnen zugrundeliegenden “Räumlichkeit“ und „Zeitlichkeit“ (die damit zu bloßen Dimensionsbezeichnungen erklärt werden, analog zu „Farbigkeit“, „Konsistenz“ oder „Temperatur“) ist eine Stellungnahme gegen Kant: Mach zeigt damit implizit, dass er die Frage nach dem einen Raum, der alle anderen enthält, ebenso wie die nach der einen Zeitdauer, die alle anderen umfasst, für verfehlt hält; die Beziehung zwischen einem besonderen Einzel-Raum und der „Räumlichkeit“ bzw. einer besonderen einzelnen Zeitdauer und „Zeitlichkeit“ ist für ihn damit rein logischer (bei Kant heißt das: „diskursiver“) Art. Schließen wir in der Reihe zurück auf die vorhergehenden Glieder, so dürfen wir annehmen, dass für „Farben“ usw. dasselbe gelten soll. „Farben“ sind also nicht Farbenarten, sondern vielmehr einzelne Färbungen, die zur jeweiligen „Farbe“ (im Sinne von „Farbtyp“, Eigenschaft, Beschaffenheit, vgl. AV S.4) in einer ebenfalls rein logischen Beziehung stehen.
In einer andern Hinsicht weicht die Fortsetzung der Reihe allerdings vom Anfang ab. Der gewöhnliche ontologische Status von „Räumen“ (Flächen, Orten) bzw. „Zeiten“ (Dauern, Rhythmen) ist, anders als in den Anfangsbeispielen, „objektiv“: Zeitdauern bilden geradezu das Musterbeispiel einer „Übereinstimmung“ von Wahrnehmung, Erkenntnis und Wahrgenommenem im Sinne des naiven Realismus: optische und akustische Ereignisse werden „genauso lange wahrgenommen, wie sie dauern“ (bzw. räumliche Gebilde werden „an genau den Stellen wahrgenommen, wo sie sind“). Umgekehrt bereitet hier vielmehr die Konstruktion einer „subjektiven“ Dauer bzw. eines „subjektiven“ Raums Schwierigkeiten, und in diesem Fall ist es die empirische Psychologie, die ihre ganze experimentelle Technik aufwenden muss, um diese kontraintuitiven Konstrukte  zu rechtfertigen – gerade so wie die Physik im Fall der Farben. „Drücke“ und „Wärmen“ nehmen in dieser Hinsicht eine Mittelstellung ein – so will es uns wohl einleuchten, dass etwa „Warmes oder Kaltes“ sich auch entsprechend anfühlt, auch wenn unsere Temperaturempfindung keineswegs das Thermometer ersetzt: und wo wir eine „Druckempfindung“ haben (die ja sogar lokalisiert ist), da erwarten wir im Normalfall auch etwas „Drückendes“, das Stattfinden eines „Drucks“ auf unserer Haut. Die Glieder in Machs Liste stellen also, jedes für sich, Repräsentanten eines jeweils unterschiedlichen Verhältnisses dar, das zwischen objektiv-physikalischen Befunden einerseits und „subjektiver Empfindung“ andererseits herrscht – und zwar im Hinblick auf ihr Zusammenfallen oder ihre Divergenz. Dabei schreitet die Reihe fort in Richtung auf größere Übereinstimmung  – je weiter vorne in der Aufzählung ein Glied steht, desto deutlicher unterscheidet sich die physikalische Beschreibung dessen, was „in Wirklichkeit“ der Fall ist, von dem, was wir aufgrund unserer „Intuition“ sagen würden.
Noch in einer zweiten Hinsicht mag die Fortsetzung der Reihe mit „Räumen“ und „Zeiten“ Fragen aufwerfen. Lässt sich der Ausdruck „Raumempfindung“ wirklich ganz ebenso zwanglos bilden wie „Druck-, Wärme-, Ton- oder Farbempfindung“? Wir wissen zwar, was „Räumlichkeit“ als Qualität einer Empfindung ungefähr sagen soll – aber dass „Räumlichkeit“ geradezu selber eine isolierte Empfindungsqualität sein soll, wird nicht so ohne weiteres einleuchten. Solche Analogien freilich muss Mach gar nicht im Auge haben, um die Glieder seiner Liste dennoch für in bestimmten Hinsichten vergleichbar zu halten. Es genügt völlig, wenn für jedes Glied der Reihe eine „subjektive“ Modalität existiert, die neben eine „objektive“ tritt, so dass ein Streit um die ontologische Priorität der beiden Varianten möglich wird. Wichtig bei Räumen und Zeiten ist also, dass von ihnen überhaupt „subjektive“ Versionen vorliegen – dass es „innere“ Räume und Zeiten gibt. Die Eigenschaft, Empfindung zu sein, ist demgegenüber zweitrangig – insofern ignoriert Mach hier (und darf es für seine Zwecke auch) alle weiteren Besonderheiten der „Innenmodalitäten“ der von ihm gewählten elementaren „Dimensionen“ – etwa jenen für Kant so wichtigen Unterschied zwischen Empfindungen (Farben, Tönen usw.) und den „reinen Anschauungen“ „Raum und Zeit“ ( die in beliebige  „reine“ Teil-Räume und Teil-Zeiten zerfallen sollen).
Damit sind wir bereits bei den (durch eine syntaktische Bruchstelle besonders markierten) letzten Gliedern der Aufzählung angelangt. Mit der Überlegung, die wir im Zusammenhang mit „Zeit und Raum“ angestellt haben, lässt sich verstehen, inwiefern sie überhaupt die bisherige Reihe fortsetzen; es bleibt zu klären, inwiefern sie deutlich von ihren Vorgängern abgesetzt sind.
Alle sechs Bestandteile der ersten Liste zeichnet in gleicher Weise aus, dass die „objektive Modalität“ in Beziehung steht zur „subjektiven“. Die Vorstellung eines Punktes, die „subjektive“ Punktvorstellung also, ist doch immerhin Vorstellung eines „objektiven“ Punktes. Die „subjektive“ Farbempfindung ist ein Ereignis, das in enger Beziehung steht zu einer „objektiven“ „Farbwahrnehmungsursache“. Grob dürfen wir sagen: Die objektive Modalität ist der Gegenstand der subjektiven, oder auch ihr Inhalt – in philosophischer Terminologie: sie ist das „intentionale Objekt“ der „subjektiven Modalität“; außerdem stehen beide Modalitäten in einer speziellen Abbild-Beziehung, die zugleich kausalen, zumindest „Konstitutionscharakter“ hat. Der Streit der Philosophen dreht sich, wiederum vereinfachend gesprochen, um die Frage, in welche Richtung diese Konstitutionsbeziehung jeweils geht. Die „intentionalen Objekte“ der zweiten Liste zeichnen sich nun gegenüber denen der ersten Liste alle durch irgendeine Anomalie aus: „Stimmungen“ etwa haben gar keins (wenn sie wirklich „Stimmungen“ sind, also keinen „Grund“ oder „Anlass“ haben, dessen Beseitigung sie aufhebt); „Gefühle“ – Ängste und Hoffnungen, Trauer und Wut usw., können sich an Sachverhalten entzünden, die nur in der Phantasie existieren, auf jeden Fall nicht notwendig „gegenwärtig“ vor Augen liegen müssen; und schließlich können „Willen“ (Absichten, Zwecke, Pläne) nicht nur auf Sachverhalte gerichtet sein, die zeitgleich mit ihnen noch gar nicht existieren (dies ist vielmehr sogar der Normalfall; denn sonst wäre die Absicht ja bereits realisiert), sondern darüberhinaus vielleicht auch niemals verwirklicht werden können. Bei allen drei genannten „Innenzuständen“ ist also die „Objektivität“ der „objektiven Entsprechung“ nicht gesichert – dementsprechend werden sie von den anderen Gliedern der Reihe getrennt aufgeführt, freilich als auf diese „bezogen“. Mach deutet damit ein Reduktionsverhältnis an, das er an dieser Stelle freilich nicht näher ausführt.
Am Leitfaden einer Aufzählung elementarer Dimensionen des Psychischen (zum Teil in „monistischer Sprache“ bereits verfremdet) hat Mach zugleich die Problemfelder präsentiert, auf denen sich seine Weder-Noch-Position zwischen Materialismus und Idealismus behaupten muss. Dazu gehört natürlich, und zwar als Dreh- und Angelpunkt der ganzen Konzeption, die Frage, ob an den Modi der Verknüpfung der angeführten „Elemente“ die angestrebte Versöhnung des Psychischen und Physischen gelingt. Ist „Verknüpfung“ (unter dem Namen “Synthesis“ eines der Zentralthemen z.B. der Kantischen Philosophie) eine Empfindungsqualität, oder eine Zutat des ordnenden Intellekts? Und wie „objektiv“ ist die „empfundene“ Verknüpfung, wenn es sie gibt? Korrespondiert ihr etwas in der Realität? Dies sind entscheidende Fragen an jede ontologische Konzeption, und dementsprechend wendet sich Mach sofort nach dem einleitenden Satz von den „Elementen“ weg zielstrebig hin zu den  „Complexen“ und der Art ihrer Entstehung. Aus ihr versucht er Klarheit über deren ontologischen Status zu gewinnen: „Aus diesem Gewebe tritt das relativ Festere und Beständigere hervor, es prägt sich dem Gedächtnisse ein, und drückt sich in der Sprache aus. Als relativ beständiger zeigen sich zunächst räumlich und zeitlich verknüpfte Complexe von Farben, Tönen, Drücken u.s.w., die deshalb besondere Namen erhalten und als Körper bezeichnet werden. Absolut beständig sind solche Complexe keineswegs.“ (AV S.2)
Versuchen wir Machs Gedanken explizit zu rekonstruieren. Mach scheint zunächst für jede Element-Dimension eine eigene Vergleichs-Relation der Einzel-Ausprägungen untereinander anzunehmen: das muss er jedenfalls, um überhaupt von einer Veränderung (bzw. ihrem Korrelat, der Beständigkeit) sprechen zu können. Das einfachste Verknüpfungsschema für ein gegebenes Elementen-Paar ein und derselben Dimension, also „Farbe“ z.B., wäre dann: „gleich“ oder „verschieden“. Für fast alle Empfindungsskalen einschließlich der Wahrnehmung von Zeitdauern und Strecken lässt sich darüberhinaus die Relation „nächste Ausprägung“ angeben, wobei damit im Normalfall die nächst-höhere Intensität gemeint ist. Im Falle der Zeitempfindung der nächste überhaupt vom vorhergehenden diskriminierbare Zeitpunkt bzw. Im Fall der Raum-Punkt-Diskrimination der nächste Punkt in einer gegebenen Richtung.
Was Mach nun einen „Complex“ nennt, ist zunächst nichts als eine Menge von mit Elementausprägungen „besetzten“ diskreten Raum-Zeiten, die untereinander durch die „Nachbarschafts- bzw. Gleichheits-Relation“ verbunden sind. Man könnte auch sagen: ein zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit seinen Ausgang nehmender Ereignisverlauf, oder eine sich ändernde Gestalt“ bzw. eine „Bewegungsgestalt“. Diese (ruhende oder bewegte) Gestalt ist also Träger von „Elementausprägungen“ – und zwar solchen, die entweder gering (nach einem übersichtlichen „Gesetz“ ihrer Änderung) oder gar nicht variieren – dann machen Gestalt und „Elemente“ zusammen einen Mach’schen „Complex“ aus – , oder aber während eines Zeitraums in einem „Wahrnehmungs- oder „Ereignisfeld“ so stark variieren, dass keinerlei räumliche Konfiguration herausgegriffen werden kann: dann gibt es auch keine „Complexe“ – jedenfalls keine, die „Körper heißen dürfen.
Versuchen wir, diese Begrifflichkeit noch genauer zu fassen. Im Allgemeinen achten Erklärungen des Begriffs „Körper“ (wie Mach ihn im Auge hat) allzusehr auf einen Spezialfall: dass nämlich das „Gesetz“ des Übergangs von einem „Gestalt“-Zustand zum nächsten in der einfachen „Invarianz“ der Nicht-Gestalt-Elemente besteht. Dabei wird gerne übersehen, dass das entscheidende Moment in der Konstitution eines „Körpers“ die Gesetzmäßigkeit des Übergangs selbst ist – oder auch: die Übersichtlichkeit für uns. Man könnte sagen: Körper sind Orte relativ übersichtlicher Ereignisdispositionen. Das heißt: was mit einem „Körper“ – unter verschiedensten Bedingungen – geschieht, können wir relativ gut vorhersagen. Dass an einem Ort zu einem Zeitpunkt diskrete „Körper“ befinden, hat also den Rang einer physikalischen Hypothese mit prognostischem Gehalt. Zu jedem Zeitpunkt könnten unsere Erwartungen – und daraus besteht ja die Hypothese, enttäuscht werden. Und selbst wenn wir dann eine neue Hypothese hätten – was gewechselt hätte, wären doch die Hypothesen, gegenüber einer gleichbleibenden „Realität“ von Dispositionen, die „an sich“ bestünde, und durch die Hypothesen richtig oder falsch wiedergegeben wird. Das klingt nun wieder entweder sehr „subjektiv“ oder „objektiv“ – auf jeden Fall aber „unmonistisch“.
Haben wir Mach vielleicht falsch wiedergegeben? Machs Begriff des „Complexes“ könnte jeweils ausschließlich an eine ex-post-Betrachtung geknüpft sein, in der keinerlei „hypothetische“ oder „zukünftige“ Momente auftauchen. Allerdings stellt sich dann die Frage, was Mach denn für ein deskriptives Kriterium de „Complex“-haftigkeit angeben wird. Was ist, genau genommen, „relative Beständigkeit“? Hier denkt Mach bei seiner Analyse natürlich an einen charakteristischen Zug unserer Welt: die Tatsache, dass wir von Gegenständen umgeben sind, die wirklich „dauerhaft“ erscheinen. Veränderungen sind ja gerade gegenüber der Beharrlichkeit von „Element-Komplexen“ das ungleich Seltenere. Und noch etwas kommt hinzu: Elemente verschiedener Dimension variieren gleichartig, sind also hochkorreliert; Farbflächen reichen nicht über Orte mit bestimmten mechanischen Eigenschaften hinaus, überlappen sich also nicht etwa nur grob mit ihnen, sondern die Grenzen der jeweiligen Element-Gruppen sind gemeinsame: Da wo optische (Gestalt-)Grenzen verlaufen, da ist auch eine Änderung der Konsistenzeigenschaft festzustellen. Insofern erwarten wir garnichts anderes im Raum als „Körper“! Von diesem Standpunkt aus klingt Machs Ansatz auf einmal fast befremdlich, der die Körper gewissermasen als Ausnahmen sich aus einem Ereignis-Chaos herausheben lässt. Falls die mit der Körper-Konstitutierung anhebende „Genealogie“ Machs wirklich auf reale Sachverhalte sich beziehen soll, müssten wir sie geradezu ablehnen: In unserer Umgebung kommen solche Ereignisse mit einem anormalen „unkörperlichen“ Charakter einfach so gut wie nicht vor. Oder wann bekommen wir schon einmal ein bewegliches und ausgedehntes Tongebilde zu Gesicht, das undurchdringlich ist bei Berührung, aber völlig durchsichtig wie Luft? Oder bewegliche, undurchsichtige Gebilde, die „beständig“ sind, und in denen, wenn wir hineinzufassen versuchen, unsere Glieder unsichtbar werden, soweit sie sich im Inneren des Gebildes befinden, ohne dass wir irgendeine andere Empfindung hätten als die einer normalen Bewegung in Luft?
Was wäre aber nun die Besonderheit dieser Sorte Gegenstand? Unter Machs Körper- oder „Complex“-Definition würden sie ja immer noch fallen: Nur, dass obligate Koppelungen von „Elementen“,  die in unserer Welt den Begriff des materiellen Körpers ausmachen, wegfielen. Worauf also hat uns Mach denn nun aufmerksam gemacht? Darauf, dass diese Koppelungen keine Selbstverständlichkeit sind – dass sie ein (empirischer) Spezialfall eines allgemeineren sind; und dass also unsere Körpervorstellung nicht elementar ist, mithin also auch in einer Liste der „Kategorien“ der „Weltelemente“ nichts zu suchen hat –  etwa unter dem Namen „Substanz“.
Was genau, wenn wir nun vom Spezialfall des materiellen Körpers absehen, IST aber denn nun ein Körper, ein „Gegenstand“? Von welcher Art soll unser Kriterium sein für das, was Mach „Beständigkeit“ nennt? Natürlich könnten wir einfach ein Kriterium willkürlich festlegen – aber ist das noch das, was Mach anvisiert? Mach möchte ja nicht eine Körper-Definition erfinden – er möchte vielmehr etwas Vorfindliches beschreiben, und darauf, als eine Entscheidungsinstanz in seinem Kampf gegen überflüssige metaphysische Entitäten, verweisen. Machs Antwort klingt sehr einfach, nämlich so: Körper ist, was WIR in einer Welt von „Elementen“ ALS Körper behandeln – was für uns hinreichend beständig ist, dass wir es „im Gedächtnis“ behalten können, und unter Umständen benennen. Von „uns“ freilich war in der Aufzählung „Elemente“ keineswegs die Rede. Wie also kommen wir zusammen – die „Elemente“ und „Wir“, mit unserer „theils instinctiven theils willkürlichen und bewussten Oeconomie des Vorstellens und der Bezeichnung“? Wer, kurz gefragt, sind „wir“?
„Als relativ beständig zeigt sich ferner der an einen bestimmten Körper (den Leib) gebundene Complex von Erinnerungen, Stimmungen, Gefühlen, welcher als Ich bezeichnet wird… Allerdings ist auch das Ich nur von relativer Beständigkeit. Die scheinbare Beständigkeit des Ich besteht vorzüglich nur in der Continuität, in der langsamen Änderung.“ (AV S.2)
Hier kommen also nun die bisher nicht erwähnten „Elemente“ der Aufzählung vom Anfang zur Sprache. Mach ist hier zweierlei wichtig: einmal, dass diese Sorte Complex „gebunden“ ist – über die Art der Bindung lässt er sich freilich zunächst nicht aus; und andererseits betont er hier noch stärker als oben im Zusammenhang mit „Körpern“ die nur relative Beständigkeit. Relativ aber gemessen woran? Diese Frage war ja bereits der Anlass, uns der Mach’schen Subjekt-Definition zuzuwenden – irgendwie war es ja „unser“ Gedächtnis, und „unsre“ Namengebung, die für die „Körper“-Abgrenzung entscheidend sein sollte. Inwiefern hilft uns nun die „Ich“-Beschreibung weiter?
Zunächst einmal wird das persönliche Gedächtnis eines jeden „Ich“ als ein Element ausgegeben neben andern – genauer seine einzelnen Inhalte, die Erinnerungen. (Anm: Wir dürfen ähnliches unterstellen für die sprachliche Kompetenz, die bei Mach im wesentlichen als „Benennungsfähigkeit“ firmiert. Anm Ende) Körper sind, nach Mach, wenn wir von diesen seinen Hinweisen Gebrauch machen, solche „aktuellen „Element-Mengen (um nicht von vorneherein von „Complexen“ zu sprechen), die auf Grundlage der „aktuellen“ Erinnerungs- und Benennungskompetenz als gegenüber einem unmittelbar vorhergehenden Weltzustand (oder einer Reihe von ihnen) „beständig“, gleichbleibend, erkannt werden. Die „Körperhaftigkeit“ bestimmter Element-Mengen kommt also zustande durch ein VERHÄLTNIS zu Gedächtnisinhalten von Personen (Mach spricht ja eigentlich nicht im Plural, vielmehr in der dritten Person Singular von einem nominalisierten unpersönlichen „Ich“). Diese letzteren sind Weltbestandteile im elementaren Sinn, so gut wie die bisherigen „Elemente“ auch. Der „Weltzustand“ ist aber nun offensichtlich noch nicht vollständig angegeben, wenn nur diese Elemente benannt sind: Ihre Eigenschaft, Körper, Ich, Eigenschaft usw zu sein, soll in einer besonderen Beziehung dieser Elemente bestehen. Der ontologische Status dieser Beziehung ist bisher höchst unklar.
Versuchen wir wieder, Machs knappe Hinweise zu deuten und zu ergänzen.
Wenn Mach beabsichtigt, die „Ich“-Konstitution der der „Körper“ anzugleichen, dann ist die Rede von „Gedächtnisinhalten“ natürlich unzulässig. Was hier gemeint ist, dürfen wir in Analogie zur Liste der „Körper“-konstituierenden Elemente vermuten: Ebenso wie „Empfindungen“, etwa Farben gedeutet werden als „Welt-Elemente“, weder „subjektiv“ noch „objektiv“ vorgeprägt, ebenso müssen auch „Gedächtnisinhalte“ als „Element“ aufgefasst werden – als Weltbestandtel vor aller Verknüpfung.
Streng genommen macht ja bereits die Rede von dem „Zeit“-Element keinen Sinn, wenn wir dabei nicht auch das gleiche voraussetzen: „Dauern“ lassen sich eben nur wahrnehmen zwischen Ereignissen, von denen mindestens eines vergangen ist, und damit „erinnert“ sein muss. Ähnliche stillschweigende Annahmen gelten übrigens auch für „Räume“, eine Kategorie, die wohl kaum befriedigend dargestellt werden kann ohne ihren Bezug zu motorischen Akten und der „Empfindung“ der Körperstellung. In dieser vereinfachenden Darstellung übergehe ich – übrigens wie Mach selbst – diese Komplikation, um das Wesentliche des Gedankens herauszuarbeiten.
Nur von solchen Elementen ist in unserer bisherigen Rekonstruktion die Rede – schliesslich hatte sich oben gezeigt, dass „Körper“ ohne den Rückgriff auf diese „Vergangeneheitselemente“ nicht zustandekommen.
Es GIBT also in unserer Weltbeschreibung auf elementarer Ebene bisher nur kombinierte Farb-, Druck-, Wärme- usw Bewegungsgestalten: Komplexe. Genauer: Es gibt bisher eigentlich nur EINEN solche Komplex, denn alle Gleiderung, alle Abgrenzung von Teil-Komplexen (sei es als „Eigenschaft“, sei es als „Ding“, „Körper“ usw.) fehlt noch in unserer begrifflichen Rekonstruktion, um „Körper“ und dergleichen ausmachen zu können. Dieser EINE Komplex – um seinen Totalitätscharakter hervorzuheben, könnten wir ihn übrigens eine „Machwelt“ nennen – trägt also die „Körper-konstituierenden Elemente keineswegs in sich. In ihm mögen Veränderungen (Bewegungsgestalten) in Form von Brüchen, Sprüngen, Stückelungen auftreten, die Machwelt mag an vielen ihrer Zeit-Raum-Stellen unvollständiig mit „Elementen“ besetzt sein (dh. nicht alle Stellen sind dann mit Ausprägungen aus ALLEN miteinander verträglichen „Element“-Dimensionen besetzt), beide Phänomene kommen als Kandidaten für ein Körperkriterium infrage, das rein aus „Elementen“ konstruiert ist – eine „objektive“ Unterteilung in Körper, so wie WIR sie kennen, ergibt sich aus alledem noch nicht. „Körper“- Grenzen können ja bekanntlich ohne weiteres solche Sprünge oder Zonen mangelhafter Element-Besetzung miteinschliessen (und fallen nicht etwa mit ihnen zusammen: dann wären nämlich „Sprünge“ zwischen Raum-Zeit-Punkten in irgendeiner Dimension – eine plötzliche Farbänderung zb, das plötzliche Auftreten eines anhaltenden lauten Geräuschs ua. – bereits das Kriterium für das Bestehen einer Körpergrenze; oder, aufgrund der Tatsache, dass wir etwas nicht während der ganzen Zeit seines Bestehens betastet UND behorcht UND angeschaut haben, müssten wir ihm die Eigenschaft, EIN Körper zu sein, vorenthalten usw. – Was Beständigkeit sein soll, ist jedenfalls nicht so einfach, wie Mach zu unterstellen scheint, durch Elementkonstellationen zu beschreiben; anders ausgedrückt: Damit eine Machwelt zu einer Welt wie der unsrigen, zu einer Welt mit Person(en), Dingen, Eigenschaften wird, muss sie Besonderheiten aufweisen, die in der einfachen Tatsache, dass sie eine Machwelt ist, noch nicht enthalten sind. Die entscheidende Frage ist, ob das Hinzutretende etwas von der Art der „Elemente“ ist, das sich mit ihnen, bzw mit den die Machwelt konstituierenden „Elementkomplexen“ (nämlich mit Nicht-Raum-Zeit-Elementen besetzten Bewegungsgestalten) problemlos zu neuen Komplexen, eben den „Substanzen“, zusammenfügt. (Die Frage könnte übrigens auch umgekehrt lauten: Was muss von einer normalen Welt weggenommen werden, damit sie zu einer einfachen Machwelt wird?) Da Mach in diesem Punkt keine genaue Erklärung gibt (vielmehr zahlreiche Anläufe zu Erklärungen macht), sondern offenbar auf unser intuitives Verständnis setzt, müssen wir uns selber an einer Explikation dessen versuchen, was hier gemeint sein könnte.
Den Ansatz einer Erklärung hatten wir bereits oben gefunden: Dass „Substanzen“ konstituiert werden durch besondere Kombinationen von Elementen einer Machwelt. Das heisst, eine Machwelt enthält immer da eine „Substanz“, bzw.  „Substantialität“ von „Zonen“ reicht immer so weit, wie diese charakteristischen Kombinationen in ihr auftauchen. Hinzutritt aber noch ein von uns bereits obene angedeutetes „hypothetisches“ oder „dispositionelles“ oder „prognostisches“ Element, das sich nur schwer auf solche Kombinationen reduzieren lässt. Nach den bisherigen Betrachtungen muss das gesuchte, „Beständigkeit“ und damit auch „Körperhaftigkeit“ definierende Additiv zweifach ausgelegt sein: Einmal muss es die notwendig-hinreichenden „Element“-Bedingungen für „Substanzialität“ enthalten, zum andern das zugehörige „hypothetische“ Moment.
Beginnen wir mit dem ersten.
Den materiellen Körper hatten wir oben als Spezialfall des allgemeineren Gegenstandsbegriffs aufgefasst. Theoretisch könnte eine Machwelt ja aus beliebigen gegeneinander isolierten Druck-, Farb-, Ton- oder Wärme-Bewegungsgestalten bestehen (man könnte auch sagen: Druck- usw- Bewegungsgestalt-Komplexen). Diese könnten sich natürlich BELIEBIG durchdringen, da ja Farben, Töne (genauer: „Tonquellen“), Drücke, Wärmen sich keineswegs ausschliessen an einem Raumpunkt. Dass dies nicht beliebig geschieht, sondern alle Ausprägungen dieser Elemente fast stets dieselben Bewegungsgestalten besetzen (und Gebilde von der Art der undurchsichtigen, aber nicht tastbaren Objekte sehr selten sind), genügt einer ersten Forderung nach KO-EXTENSION DER QUALITÄTEN oder GEGENSTÄNDLICHKEIT DER KOMPLEXE; sie ist, wie wir gesehen hatten, ein erster Spezialfall von EINFACHHEIT.
Eine nächste Gruppe von Regelmässigkeiten betrifft Element-Änderungen. Dabei würden „einfache“ Gesetzmässigkeiten vor allem raum-zeitliche Änderungen entlang von „Nachbarschaftsrelationen“ der Elemente bzw Element-Dimensionen vorschreiben. (2.Forderung nach RAUMZEITLICHER ODER QUALITATIVER KONTINUITÄT VON ÄNDERUNGEN: Forderung nach KÖHÄRENZ der Verteilung von qualitäten (RÄUMLICHKEIT DER KOMPLEXE)
(Diese, zusammen mit der vorherigen Regel, liesse sich mit dem Satz „natura non facit saltus“ umschreiben. – WENN es sich um eine Machwelt handelt, die diese Anforderungen erfüllt, die sie zu einer solchen „Natur“ machen…)
Dabei ist dann auch vorauszusetzen, dass, bezogen auf die gesamte Raumzeit, elementbesetzte Bewegungsgestalten insgesamt relativ knapp bemessen sind, also nicht den Raum ganz ausfüllen, und stattdessen eine hinreichend grosse Raumgestalt mit „Leere gefüllt ist – mit dem Effekt, dass alle „nichtleeren“ Bewegungsgestalten in den meisten Fällen nicht an andre, sondern an die „leere“ Bewegungsgestalt angrenzen (und somit durch diese „abgegrenzt“, IN ihr feststellbar sind). (3.Forderung nach ABGEGRENZTHEIT UND GESCHLOSSENHEIT der (Ober)Flächen: OBJEKTHAFTIGKEIT DER KOMPLEXE ).
Weitere „Vereinfachungsbedingungen“ würden sich auf die Fälle beziehen, wo die diesen Forderungen genügenden „einfachen“ Komplex-Gebilde (Objekte) aufeinandertreffen. Dabei müsste erstens gewährleistet sein, dass Folgeprodukte einer Kollision wieder de genannten Mindestanforderungen an die „Einfachheit“ von Komplexen genügen (also wieder Objekte sind), Änderungen von Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit dieser Folgekomplexe müssten, zweitens, einfachen „Reflexions“- bzw „Eindring-“ und „Durchdringungs“-Regeln („Stossgesetzen“, „relative Härte“) genügen. Dazu würde auch noch gehören, dass Beschleunigung, Entstehung und Zusammensetzung bzw. Verlangsamung, Veränderung, Zerfall und Verschwinden von einfachen Komplex-Gebilden „von selbst“ eher selten sind, und als Eigenschaft nur an klar erkennbaren und morphologisch ausgezeichneten Komplex-Sorten auftreten (4.Forderung nach STOFFLICHKEIT der meisten Gebilde)
Iin dieser Forderung sind die physikalischen Sätze vom Erhalt der Masse und Energie als Bedingung sinnvoller Naturerklärung enthalten.
Diese letzten 4.Forderungen sind bereits Spezialfälle von „Dispositionen“ überhaupt (die wir nach längerer Beobachtung, als Hypothese, unterstellen dürfen, die aber andererseits aus einer bloss „sinnlosen“ Machwelt eine für uns überschaubare „Welt“ machen: Dass nämlich Bewegungsgestalt wie Element-Wechsel nicht beliebige Richtungen nehmen, sondern von gegebnen Ausgangssituationen (Umgebungen) (Ursachen, Gründen) aus nur bestimmte Übergänge (Wirkungen) möglich sind. Mit dieser letzten Gruppe haben wir die Grenze der „deskriptiven“(„auf einen Blick“ bzw durch einfaches Beobachten, Anschauen und Beschreiben erfassbaren) Substanzkriterien bereits überschritten, und wollen nun diese „ypothetischen“ („prognostischen“, zukunfts- und erwartungsbezoegenen), das heisst: dispositionellen Substanzkriterien erörtern.
Vielleicht leuchtet die Notwendigkeit der Ergänzung dieser Liste der Substanzkriterien nach dieser Seite noch nicht ganz ein. Grob gesprochen handelt es sich dabei um folgendes. Wenn wir von einer „Welt“ als einem Inbegriff sich gegeneinander bewegender Gegenstände sprechen, dann meinen wir einmal eine Struktur, die zu einem Zeitpunkt oder über eine Zeitperiode weg im wesentlichen unverändert existiert (hat) – zum andern aber den Verlauf der gesamten Geschichte, also ALLER zeitlich aufeinander folgenden und ineinander übergehenden Welten im ersten Sinn. Und genau in diesem zweiten Sinn sollte die „Machwelt“ verstanden werden: Als eine (jeweils) vollständige Geschichte (Vergangenheit bis zur Gegenwart), entstanden aus nacheinander ineinander übergehenden, in sich (noch) ungegliederten Elementkomplexen (die Machwelt an einem Punkt ihrer Geschichte somit aufgefasst als riesige, (noch) unartikulierte Struktur). Dass diese Machwelt (im Zeitsinn) in sich „vollständig“ und nicht ergänzungsbedürftig ist, ist aus der Art ihrer Elemente nicht zu erschliessen, ebensowenig wie ihre Untergliederung in Teil-Strukturen (dh. dass wir in der Struktur, die sie zu jedem Zeitpunkt darstellt, Teil-Komplexe ausmachen können, die ihrerseits eine Geschichte aufweisen, die ihre IDENTITÄT über mehrere aufeinanderfolgende Struktur-Zustände der Machwelt während ihrer Gesamtgeschichte ausmachen). Von jedem Weltstück – jedem Ausschnitt aus der Machwelt – im Sinne von Machweltgeschichte nehmen wir an, dass es ALS Teil dieser Gesamtgeschichte fungiert: Zu einer vollständigen  Beschreibung jedes Teils einer Machweltgeschichte oder gar Teilstruktur einer Machwelt zu einem Zeitpunkt gehört als die Beschreibung ihrer Entstehung ebenso wie die ihrer Anschluss-Stücke, man könnte sagen: Die Beschreibung ihres Fortwirkens, jenseits des betrachteten Zeitraums, anders gesagt: Ein zeitliches oder räumliches Machweltstück vollständig beschreiben heisst, es als Teil einer VOLLSTÄNDIGEN Machwelt beschreiben und es in einer solchen situieren, und seinen raumzeitlichen Ort in ihr angeben.
Man könte diese Angaben nach Gruppen von Bestimmungen ordnen, durch die wir sagen, WAS (FÜR EIN) X  der betreffende, irgendwie herausgegriffene Komplex IST (dass er einfach herausgegriffen werden kann,, bedeutet bereits, dass er Forderungen 1 und 2 genügt).
Durch Forderung 1 erweist sich die Machwelt als eine durchgängig gegenständliche, in der wir dauerhaft immer wieder (mindestens) Punkte mit veränderlichen Eigenschaften ausmachen können.
Durch Forderung 2 erweist sie sich im grossen ganzen, oder im Mass, wie sie die Forderung erfüllt, als räumliche, in der wir Orte und Räume aufsuchen können, AN IN NEBEN usw (usw alle Präpositionen) denen sich ETWAS (= wenigstens Punkte die der Forderung 1 genügen) befindet und/oder bewegt.
Durch Forderung 3 erweist sich diese räumliche Machwelt als eine, die Objekte enthält, AUF AN MIT denen sich bestimmtes abspielt.
Durch Forderung 4 erweisen sich diese Objekte gar als solche, DIE sich auf eine bestimmte Weise zueinander verhalten, und zusammen eine Verlaufsgeschichte ausmachen.
Durch diese Eigenschaften qualifiziert sich die ursprüngliche Machwelt als tauglicher Gegenstand von Beobachtungen und eventuell Experimenten durch uns.
Die Ausgangsfrage oben war: Wie wird aus einer „Machwelt“ eine „gewöhnliche“, eine Welt von der Art der unseren? Was fehlt der „beobachtbaren“ Machwelt noch, um eine „normale“ Welt wie die uns umgebende LEBENSWELT bzw NATUR zu werden?
Ausser der bereits angeführten deskriptiven, empirischen (auf einen Blick, aus jeder denkbaren Perspektive (Forderungen 1+2) oder nach mehr (Forderung 4) oder weniger (Forderung 3) langer und ausführlicher Beobachtung feststellbaren) Einfachheit (Erfüllung von Forderungen 1-4 in hohem Masse; diese Eigenschaft soll darum aich Einfachheit einer Machwelt heissen) offenbar dies: dass sie ENTWEDER ein bestimmtes Vollständigkeitskriterium bereits erfüllt, ODER aber wenigstens Eigenschaften aufweist, die sie bis auf weiteres als in eine solche (dem noch zu nennenden Kriterium nach) „vollständige“ einfache Machwelt(Geschichte) integrierbar erscheinen lässt.
Statt von der noch hinzuzufügenden Dimension des Dispositionellen (der Fähigkeit, Gegenstand sinnvoller Hypothesen-, Prognosen- und Erwartungsbildung zu werden) der bereits zur beobachtbaren Welt komplettierten Machwelt hätten wir auch von ihrer (relativen) Vollständigkeit bzw. VOLLKOMMENHEIT, oder auch der Dimension ihrer MODALEIGENSCHAFTEN sprechen können. In dieser Dimension sind weitere Restriktionen enthalten, denen ein unserer Beobachtung zugängliches Welt-Material genügen muss, um Grundlage sinnvoller Erwartungen und (Kausal)Hypothesenbildung zu werden.
Um diesen Bedingungen zu genügen, muss es, für jede gegebene Datenmenge (dh. Dauer der Beobachtungsgeschichte= jede den Beobachtbarkeitsbedingungen genügende Machwelt), eine zugehörige Menge von Fortsetzungen geben, die NOTWENDIG, solche, die NOTWENDIG NICHT (NICHT MÖGLICH) und solche, die (noch) MÖGLICH sein müssen, damit die Welt, die diese Beobachtungsgeschichte geliefert hat, als eine SINNMACHENDE, nämlich uns sinnvolle begriffs-, hypothesen- und prognosenbildung ermöglichende, aufgefasst werden kann.
Die oben nochmals wiederholte Ausgangsfrage nach den Zusatzbedingungen, die erfüllt sein müssen, damit aus einer Welt elementarer, wahrnehmbarer Abläufe, eben einer Machwelt, eine wird, die uns „sinnvolle“ Beobachtungen, und darüberhinaus gar sinnvoll darauf aufbauende Gesetzeshypothesen liefert, sich also als eine gute Grundlage für unsere Bemühungen um Selbsterhaltung durch Arbeit (Reproduktion) erweist, also als LEBENSWELT – und vielleicht sogar darüberhinaus als eine NATUR, nämlich Gegenstand einer versuchsweise, nach leitenden heuristischen Ideen (wie: kleinstes Element, elementare (nicht auf andre reduzierbare) Kraft, oder auch „Evolution“) vorangetriebenen Naturwissenschaft – diese Ausgangsfrage hatten wir letztlich mit Blick darauf gestellt, wie der traditionelle Begriff der (abgrenzbaren) Substanz in Machwelten realisiert wird.
Im Substanzbegriff ist das deskriptive (beobachtbare) Moment der DINGhaftigkeit (gegenständliche, geschlossene „stoffliche“ Oberfläche (Form)) enthalten; des weiteren aber verschiedene dispositionelle Begriffe, die über alles bloss Beschreib- und Beobachtbare hinausgehen, weil hier durch Beobachtung begründete ERWARTUNGEN ins Spiel kommen, die nicht mehr mit jeder nachfolgenden Beobachtungsgeschichte vereinbar wären, es sei denn, die betreffende Welt erweise sich als zwar beobachtbar, aber nicht sinnvoll erklärbar, bewohn-, erforsch- und bearbeitbar.
Die Dispositionen bzw. ihnen korrespondierende Hypothesen, Prognosen und (sinnvollen) Erwartungen des ersten hier infragekommenden Typs betreffen Substanzen als Dinge, die spätestens angesichts (experimenteller) Handlungen, die wir mit ihnen vornehmen, sich als in bestimmten Hinsichten (die sich nicht von selbst verstehen) VERLÄSSLICH erweisen.
Die erste Gruppe solcher Erwartungen betrifft die Möglichkeit, aus Teil-Informationen (Anblicken etc) auf das Ganze der jeweiligen „Substanz“ zu schliessen: Darum, weil einmal viele Dinge sich in wichtigen Hinsichten ÄHNELN, und ihre Teil-Ähnlichkeiten (gleiches Aussehen) Rückschlüsse zulassen auf andere, nicht unmittelbar festzustellende Eigenschaften, die ihnen ebenfalls gemeinsam sind. Dass überhaupt solche Ähnlichkeits-Klassen existieren, schliesst aber Fälle noch nicht aus, deren häufiges Vorkommen wir zusätzlich ausschliessen müssen, wenn ein Suubstanz-Begriff möglich sein soll: Es darf nicht allzu oft vorkommen, dass GÄNZLICH unterschiedene Ding-Klassen auf der andern Seite wiederum SEHR grosse Ähnlickeiten in bestimmte Hinsichten und somit Verwechselbarkeit aufweisen. Der Effekt dieser ersten Gruppe von Dispositionen ist also: dass wir relativ viele Dinge, nach relativ einfach feststellbaren MERKMALEN, klassifizieren können, und anschliessend erwarten dürfen, dass ihnen noch mehr als bloss diese Merkmale gemeinsam ist. Man könnte dies die Disposition zur morphologischen Klassifizierbarkeit (Erkennbarkeit) von Dispositions-tragenden Dingen nennen, und das hierzu Disponiertsein als erstes Substanz-Kriterium festhalten: Dinge, die Substanzen sind, müssen Klassen zugehören, die es normalerweise erlauben, aufgrund von relativ leicht feststellbaren Merkmalen mit weitergehenden gemeinsam aufgewiesenen Eigenschaften an ihnen zu rechnen.
Eine zweite Art von Disposition schliesst sich an, die oben bereits angeführte Beobachtbarkeitsbedingung Stofflichkeit (Inbegriff aller Identitäts-Anforderungen) enthielt folgende Punkte (mit je weitergehendem Gehalt):
1. Bedingungen der numerischen Identität: Keine Verdoppelung oder Vervielfältigung von Objekten auf Bewegungsbahnen, kein plötzliches Entstehen oder Vergehen als Ganzes (stattdessen allenfalls (relativ) langsames Schwinden und Schrumpfen, oder In-Erscheinung-Treten und Wachsen), keine „Bahnsprünge“, mit oder ohne gleichzeitigem Eigenschaftswechsel;
2. Bewegungskontinuität: Nach Richtung und Betrag kontinuierliche Geschwindigkeitsänderungen als das relativ häufigere;
3. Oben war noch hinzugefügt worden, dass eine einfache, bloss aufgrund von Anschauung (äusserlicher Merkmale) also „ersichtliche“ Aufteilung möglich sein sollte in Dinge bzw. Stoffe, die absoluter oder (durch bestimmte Randbedingungen, wie Hitze) bedingter Selbstbewegung fähig sind, und solcher, die nur passiv beweglich bzw garnicht beeglich sind (letzteres ein extremer Sonderfall).
„Substanz-Qualität“ bekommen Dinge und Stoffe aber erst, wenn zusätzlich zu den diese Beobachtung erst ermöglicihenden Eigenschaften Dispositionen kommen, die man als „Trägheits“- oder Beharrlichkeitsdispositionen bezeichnen könnte: Dabei geht es, grob gesporchen, um das Ausmass, allein schon durch passives „Beschleunigtwerden“ (zum Beispiel durch den zentralen Aufprall eines mit immer gleicher Geschwindigkeit einwirkenden Körpers (der sich selbst dabei nicht verändert) schneller zu werden, eine Grösse, nämlich Trägheit (grosse oder kleine Beweglichkeit durch äussere Einwirkung), die direkt abhängt von einer zweiten („Substanzmenge“) die (Rotatioon oder Deformation vernachlässigt) gleichbleibt, selbst wenn das, was da vorhanden ist, sich in einem grösseren oder geringeren Raumvolumen verteilt. (Stichworte: Schwerpunkt, Rotation)
Diese Trägheitsgleichheit der gleichen Substanzmenge bei unterschiedlichen Verteilungen im Raum (bei starren Abständen der (hypothetisch unterstellten) Teile) ist auf den ersten Blick unterschieden von der „Erhaltungsgleichheit“, bei der wir erwarten, dass Substanzverluste irgendwohin gegangen sind und dort ermittelt werden können. Das Kriterium des Verlusts ist aber kein anderer als das Verhältnis der Trägheiten der beiden sich voneinander abtrennenden Substanzabteilungen. Schwund oder Zuwachs an Trägheit wird hier also notwendig gleichgesetzt mit Substanzschwund oder -zuwachs.
Ein Paar von Dispositionen bekommt man hier also bloss darum, weil „Substantialität“ ERSTENS die Trägheitsdisposition überhaupt voraussetzt, ZWEITENS aber, weil Trägheitsschwund oder -zuwachs nicht stattfindet, sondern ausschliesslich Ablösung oder Zuwachs von Substanz-Portionen, oder deren Ausbreitung oder Verdichtung im Raum. (Stichwort: Maximale Komprimierbarkeit? Trägheitsbegriff fehlt in Aristoteles Physik völlig, daher wird die Vorstellung von der Raumerfüllung möglich, wenn nicht notwendig (mit seinem Druck/Auftriebs- und insgesamt hydro/aero-dynamisch getönten Materie- und Bewegungskonzept.)
Ich will diesen Zusammenhang von Trägheitseigenschaften und ihrer (Un)Veränderlichkeit die „Materialitäts-Susbtanz-Dispositionen“ nennen. Sie müssten dann ergänzt werden durch etwas, das man „Körper“-Dispositionen nennen kann, wie „Schwere“ (Gravitation), die wechselseitige Anziehung und/oder Abstossung von Körpern und entsprechende Beschleunigungen erklären, des weiteren „Fernwirk“-Dispositionen, die mit bestimmten Körpereigenschaften (deren Vorhandensein wenn schon nicht direkt beobachtbar, doch durch bestimmte Standard-Probe- oder Messverfahren bestimmt werden kann, wie „elektrische Ladung“, „Magnetizität“) assoziiert sind, und sich als Feldeigenschaften des Raums in der Umgebung der betreffenden Zustandsträger auf die Bewegungen von Körpern mit passenden Empfänglichkeiten (leitfähig, Ladungsträger etc) auswirken.
Neben Wechselwirkungs-Dispositionen und Empfänglichkeiten für Fernwirkdispositionen in Abhängigkeit von Körpereigenschaften gibt es eine dritte Gruppe von Körperdispositionen: Erhalt und Veränderung ihrer Eigenschaften insgesamt. Substanzialität würde hier zusammenfallen mit der Eigenschaft, hinsichtlich sämtlicher bekannter Eigenschaftsdimensionen überhaupt BESTIMMBAR zu sein, und auf dieser Grundlage nur in Gestalt einfacher Übergangsgesetze und -bedingungen zu Eigenschaftsänderungen disponiert zu sein.
Man sieht: Diese Eigenschaften stellen Sonderfälle der allgemeinen Bedingungen für Beobachtbarkeit überhaupt dar – sie gliedern aus der Menge der überhaupt beobachtbaren Entitäten (deren Beobachtungsgeschichte berichtet werden könnte) die experimentell und „handwerklich“, aufgrund verlässlicher Dispositionen, manipulierbaren DINGE heraus. Substanz-Dinge in diesem Sinn wären dann das Substrat von (uU geometrisch beschreibbaren starren oder einfach in sich oder in ständigem Fliessgleichgewicht beweglichen STRUKTUREN oder Mischungen von Medien), deren Eigenschaften, Dispositionen und Einwirk-Empfänglichkeiten im grossen ganzen als halbwegs verlässliche RESULTANTE der Eigenschaften, Dispositionen und Einwirk-Empfänglichkeiten der an ihnen beteiligten (hinsichtlich ihrer Eigenschaften bestimmten (ev. homogenen Rein-)KÖRPER aufgefasst werden können, was als erste Bedingung erfordert, dass Reinkörper in und durch Zusammensetzung oder Mischung ihre (volumenbezogenen) Eigenschaften nicht wesentlich ändern.
Von Strukturen als Trägern der erwünschten resultierenden Dispositionsaggregate können wir letztere (die Aggregate von Dispositionen) abtrennen, vor allem dann, wenn ein und dasselbe Dispositionsaggregat durch unterschiedliche Strukturen realisiert werden kann. Gleiche charkateristische Dispositionsaggregate (zB Leistungsprofile technischer Apparate oder Materialien) werden sich dann vor allem durch die Haltbarkeit (Veränderlichkeit, Stabilität auf Dauer und gegenüber Störeinflüssen) der sie tragenden Strukturen unterscheiden. Sobald es zur Charakteristik solcher Dispositionsaggregate gehört, in bestimmten Umgebungen zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit der sie tragenden Strukturen selbst beizutragen, sollen sie „Funktionsweisen“ heissen. Solche Funktionsweisen, die den sie ausmachenden (sie charakterisierenden) Dispositionsaggregaten zu beliebig langer Erhaltung in bestimmten Referenzumgebungen („Normalumgebung“) verhelfen, sollen Funktionen heissen. (Eine Funktion zusammen mit ihrer Umgebung (diese verstanden als gleichbleibend oder wechselnde Trägerstrukturen mit charakteristischen Dispositionsaggregaten und Erhaltungsdispositionen) bildet gegenüber der WEITEREN Umgebung dann wiederum eine Funtkionsweise.) Funktionen, die die Disposition zur Anpassung an deutlich wechselnde Normalumgebungen haben, machen ihre Träger zu lebenden Organismen, solche lebenden Organismen (oder Arten von ihnen), die durch aktive Eigenbewegung ihre Umgebung für ihr Überdauern optimieren können, sind speziell „sich verhaltende“ lebende Organismen. Die Summe realisierter Dispositionen, durch deren Auslösung solche Bewegungen vor sich gehen, heissen dann das Verhalten, dies wieder speziell „auf Wahrnehmung beruhend“ oder „Verhalten-zur-Umgebung“, wenn darin räumliche oder räumlich angeordnete Eigenschaften der Umgebung „sinnvoll“ abgebildet werden, wovon wiederum eine Abart das Lernverhalten (klassisch, operant, am Modell) darstellt.
Es deutet sich hier in extrem groben Zügen etwas wie eine ontologische Hierarchie an, die immer grössere (weil „funktionell zusammehängende“) und zeitlich „längere“ Komplexe aus der einfachen Machwelt herauszuschneiden und als Teil (zusammengesetzt aus Teilen) dem Rest gegenüberzustellen erlaubt. Auf jeder Stufe finden sich aus der Welt des ÜBERHAUPT Wahrnehmbaren, der einfachen Machwelt also, herausgeschnittene Entitäten; die einfache Machwelt macht also letztlich das Material aus, AN dem sich alle diese Unterscheidungen allererst machen lassen (mit Husserls Ausdruck: es FUNDIERT sie). Die herausgeschnittenen Entitäten hingegen sind jene, AN denen die je nächsthöhere ontologische Kategorie durch weitere Restriktionen (Bedingungen, Anforderungen), die sie an dies Material heranträgt, ihrerseits speziellere Teile herausschneidet, die die zugehörigen ontologisch höheren Anforderungen erfüllen. All diese Restriktionen in ihrer Gesamtheit lassen sich auffassen als stufenweise immer höher geschraubte Anforderungen mit Blick auf etwas wie „Beständigkeit“ oder eben, als stufbare (entlang einer Rangskala geordnete) Eigenschaft der „relativen“ Beständigkeit oder Substanzialität (derart dass Entitäten mit „weniger“ Substanzialität solchen mit „mehr“ „zugrundeliegen“ oder sie fundieren, als deren Substrate (griech. hypokeimenon, Zugrundeliegendes; Substrat verwandt mit Substanz, das darunterstehende, „über“ das dann noch mehr ausgesagt, und AN dem oder von dem noch mehr Fälle und Verlaufsformen unterschieden werden können), und die vermehrte Substanzialität der Entitäten mit höheren und höchsten ontologischen Niveaus bilden helfen).
Hier wird sofort deutlich: dass alle diese „Substanz“-Eigenschaften irgendeine elementar diskriminierbare Machwelt bestimmter zeitlicher Länge (subjektiv ausgedrückt: eine (kollektive) Erfahrungsgeschichte) als letztes („unterstes“) Substrat voraussetzen; dass aber die genannten kategorialen Unterschiede AN diesem Material nicht, als weitere Elemente, neben diese „Elemente“ der Machwelt treten, es sind vielmehr Begriffe, die es erlauben, Machwelten bestimmter kategorialer Typen (ontologischer Niveaus) von anderen zu unterscheiden. Sie klassifizieren also einfache Machwelten und bestimmte Bestandteile von ihnen als Realisierung einer bestimmten ontologischen Kategorie. Je höher eine ontologische Kategorie, desto komplexer, und das heisst spätestens ab den Kategorien des blossen „Beobachtbarkeitsniveaus“, desto länger im zeitlichen Sinn muss die zugehörige Machwelt (berichtbare Erfahrungsgeschichte) sein.
Dass eine Machwelt erst einmal lange genug gedauert haben muss, um zu zeigen, dass sie den höheren und vollkommeneren Ansprüchen genügt, die sie zu einer beobacht-, erforsch- und handhabbaren (Lebens)Welt und Natur machen, leuchtet leicht ein.
Erst während dieser Dauer kann sie sukzessive die von ihr aufgewiesenen ontologischen Niveaus offenbaren, und zwar eins nach dem andern, denn es müssen ja jeweils die Substrate dasein, bevor die von ihnen „getragenen“ Eigenschaften sich zeigen können.

Wie aber bringen wir nun, nach Mach, in dieser Welt „das Ich“ unter, oder womöglich die vielen „Iche“, also „uns“? Die Frage ist darum so schwierig, weil „das Ich“, wie Mach es uns darstellt, notwendig zur Konstitution bereits dieser Körper-Welt beiträgt – durch seine (Wahrnehmungs-)Geschichte („Erinnerung“=“Vergangenheit“ – wie wir oben schon feststellten, darf das, wenn Machs Unternehmung „monistisch“ sein will, keinen Unterschied machen). Was aber ist mit den anderen Bestandteilen des „Ich“-Komplexes – spezieller jener (und gibt es überhaupt andere?), die zur „Artikulation“ der Machwelt führen, indem sie definieren helfen, welches die Bedingungen und Kategorien der „Beobachtbarkeit“, „Aufsuchbarkeit“, „Handhabbarkeit“, „Erforschbarkeit“ und all der anderen Dispositionen sind? In all diesen Dispositionen sind ja Handlungen von uns – Blicken, Uns-Bewegen, mit Dingen Hantieren, Suchen-nach und Erproben usw. – miterwähnt, und ohne sie wäre, was die jeweilige Disposition ist, garnicht zu definieren. Zum Handeln gehören nun aber notwendig „seelische“ Zustände und Vorgänge, die nun einmal nicht in der öffentlichen Welt angesiedelt sind: Absichten (zu blicken, sich zu bewegen, zu greifen) ebenso wie das (propriozeptive) Erleben ihrer Ausführung in Gestalt der Betätigung des EIGENEN Handlungsspielraums, das die öffentlich sichtbare Bewegung von Leibesgliedern (die als Ausführung der Absicht ebenso wie als I nhalt des propriozeptiv Erlebten gedeutet werden kann), begleitet. Und hier spätestens können wir nicht mehr so ohne weiteres „monistisch“ zwischen subjektiven und objektiven Redeweisen umschalten, wie im Fall der Erinnerungen, die zusamen eine „Geschichte“, einen „Weltzustand“ (auf gleich welchem Niveau) ausmachen sollten. Absichten („Willen“), „Gefühle“ ebenso wie die während ihres Auftretens insgesamt spürbaren „Stimmungen“ sind das subjektive Material schlechthin – und als solches wurden sie von Mach ohne grosse Umstände den „Elementen“ zugeordnet, mithin als irreduzibel den „öffentlichen“ Elementarereignissen an die Seite gestellt. (Was ist mit Vorstellungen (Wünschen), Gedanken (Beurteilungen), Annahmen (Hypothesen, Erwartungen – dem subjektiven Korrelat von Dispositionen) oder auch Zielen und Präferenzen auf sich hat, wollen wir kurz noch einen Moment lang zurückstellen. Jedenfalls sind dies subjektive Zustände und Vorgänge, die in die ontologische Ordnung unbedingt integriert werden müssen.)
Also weiter: Welches Verhältnis nehmen die Bestandteile „verschiedener“ Iche zueinander ein? Ist der Bestandteil des einen Ich Objekt für das andere, und umgekehrt? Aber was für eine Sorte Objekt? Denn ein Körper kann es doch nicht sein! Oder wie soll, was für das eine Ich etwas „inneres“, geistiges ist (und einer der genannten „Element“-Sorten angehört, den Stimmungen usw) es nicht auch für das andere sein, stattdessen etwas „äusseres“ – und wie soll es möglich sein, dass, umgekehrt, dies äussere (wenn das innere etwas derartiges wäre) seinem „Besitzer“ dann ja auch als Äusseres zugänglich sie müsste… Also auf einmal ein riesiger Haufen von Dualismen! Und: Wird das Problem der vielen Iche (ein Pluralismus, gewissermassen; denn jedes Ich stellt für sich doch eine ganze Welt dar, denn die Zustände eines jeden sind, wenn sie dem andern bekannt werden, indirekt Bestandteile von Zuständen dieses anderen) wirklich bereits dadurch erledigt, dass Mach vom Ich im Singular spricht? Neigt er etwas doch zum Solipsismus?
Wieder knüpft unsere Deutung an wenige Bemerkungen Machs an, die in Richtung auf eine Lösung dieser klassischen Aporien des „Repräsentanz-Modells“ zu weisen scheint.
Die Rede von dem EINEN Ich wird besser verständlich, wenn man die vielen Iche als teils defiziente, teils „tautologisch“ – abkünftige Versionen dieses kollektiven „Ich“ fasst. Mach selbst scheint dies so ausdrücken zu wollen:
„Was uns das Wertvollste ist, bleibt in unzähligen Exemplaren erhalten, oder erhält sich bei hervorragender Besonderheit in der Regel von selbst.“ (S.4)
Gewiss ist die Bemerkung etwas rätselhaft. Verstehen wir das „oder“ nicht als explikatives (im Sinne von: „anders ausgedrückt“), sondern als Index einer echten Alternative, dann liegen platonische oder, in modernisierter Version, systemtheoretsiche Deutungen dieser „Erhaltung von selbst“ nahe. Das scheint aber nicht eben Machs Hauptintention zu entsprechen, darum ignorieren wir diese Passage, und halten uns bei unserer Interpretation ausschliesslich an die andre.
Da stellt sich dann die Frage: „Unzählige Exemplare“ WOVON sind hier eigentlich gemeint? Von Bewusstseinen? Personen? Körpern von Personen? Die Relation des „Enthaltenseins-in“ legt solche Lesarten nahe. Bloss: Damit würde die Existenz von Bewusstseinsinhalten fixiert an vorausgesetzte „transzendentale“ Subjekte, die sie enthalten oder denken. Machs Versuch einer reduzierenden Ableitung dieser Subjekte (besser: der Begrifflichkeit, die sie als existierende Elemente neben anderen erscheinen lässt) auf Grundlage des vorgängigen Komplexes“ von Stimmungen usw fiele in sich zusammen. In diesem Fall könnten nämlich die den Komplex konstitutierenden Element-Ausprägungen (Einzelstimmungen, Einzel-Absichten) garnicht unabhängig von dem konstitutierten „Behälter“ für sie existieren. Wenn Mach also den Ansatz eines Psychischen vor aller Individuation aufrechterhalten möchte, dann kann sein „Ich“ nichts anderes sein als das Kollektiv von „Körpern“, dem wir alle zusammen angehören. Die Stimmungen und Gefühle und selbst Absichten des Einzelnen hätten dann den gleichen Status wie alle andern Anteile eines momentanen „Weltzustandes“. Diejenigen „Innenzustände“, deren Zuschreibung bzw Anerkennung irgendwie strittig wäre, hätten demnach eine vergleichbare Stellung im „Weltzustand“, wie „undeutlich erkennbare“ oder auch „(noch) unentschiedene“ Sachverhalte, deren Beschaffenheit und/oder ontologische Geltung in diesem Weltzustand (=Erfahrungsinhalt) sich noch nicht hat zeigen können. An dieser Stelle muss vielleicht präzisiert werden, was überhaupt ein solcher Weltzustand (eine Welt, soweit sie bisher gedauert hat, sei es auf einfachem Wahrnehmungs- also Mach-Welt-Niveau, sei es auf dem Niveau der beobachtbaren, experimentell handhabbaren, erforschbaren, der Lebens-Welt, oder gar einer Natur) ist. Weltzustände (Geschichten, Erfahrungsstände) können Anteile enthalten, die ihrerseits als selbständige Weltzustände auftreten können. Mit der Relation des „Enthaltensein-Könnens-in“ können Weltzustände unterschiedlichen Umfangs geordnet werden – dies ist aber eine LOGISCHE Operation, und die Relation ist eine begriffliche. Ebenso ist auch die Relation „möglicher Folge-Weltzustand“ eine begriffliche, und eine „zeitliche“. Zeitliche Relationen gibt es nur INNERHALB von Weltzuständen, aber nicht ZWISCHEN ihnen. Durch diese Präzisierung vermeiden wir einige Verwirrungen, wie sie im Zusammenhang mit der Rede von Weltzuständen (etw bei Physikern) bisweilen auftreten: Etwa die, dass innerhalb der Zeit sich die reale Fortsetzung der Geschichte von aufgrund der gemeinsamen Vorgeschichte möglichen Fortsetzungen „abspaltet“ – als ob die möglichen Fortsetzungen alle „in“ der einen, realen Zeit angesiedelt wären.
Die Pluralität der „elementaren“ „psychischen“, also Innen-Zustände und ihre Zuordnung zu Individuen, in jedem Weltzustand, ist natürlich nicht zu leugnen. Die Frage stellt sich hier also in gewissem Sinn genau anders herum als im Falle der kategorialen Gliederung (eine gliedernd-unterscheidende Zusammenfassung und Abtrennung von Welt-Stücken bzw. -Teilen) einer zunächst wie ein einziges riesiges Stück „Welt“ dastehenden Mach-Welt (abgestuft gilt dies, immer mit Blick auf die je nächstanstehende kategoriale Deutung, für alle Welten auf einem der „Mangel“-Niveaus (Beobachtbarkeit vor Handhabbarkeit, diese vor Erforschbarkeit usw) von Weltzuständen, die wir festgehalten hatten). Nämlich: Wo und wie in dieser pirma facie-Artikuliertheit und -Vielfalt der Individualzustände ihre EINHEIT und SELBIGKETI sichtbar werden soll.
In engem Zusammenhang hiermit können wir aber auch gleich zwei weitere Probleme angehen: Die Frage nach der Art des Zusammenhangs der „Innenzustands-„Welt-Elemente mit dem Rest (speziell in Gestalt der Weltbestandteile, die wir als Leib/Körper ausgezeichnet hatten, und mit denen die Innenzustände explizit in engen, wenn auch unklaren Zusmamenhang gebracht wurden); und die Frage, ob Innenzustände der Individuen, wenn sie den jeweils anderen bekannt werden, für diese „Objektcharakter“ annehmen.
Den Ansatz für eine Antwort auf diese Fragen im Zusammenhang können wir hier nur zitieren.
Unbestreitbar öffentlich sind die objektiven „äusserlichen“ Geschichten, ebenso die Körperbewegungen, durch die Absichten erfolgreich ausgeführt werden. Was dazwischen liegt, ist subjektiv, und von uns bereits angesprochen worden:
1. Absichten und das subjektive „Erleben“ ihrer Ausführung „aus eigener Kraft“;
2. Befindlichkeiten (ua. (Grund-)Stimmungen, (unbegründete) Affekte (…über/auf…), Bedürftigkeitszustände (Drang-nach…)
3. Präferenzen und Ziele.
Als subjektiv wenn auch nur vorübergehend, kann bezeichnet werden das Nicht-Kennen von Teilen der elementaren öffentlich zugänglichen Geschichte.
Wir hatten oben bereits Gedanken, Vorstellungen usw. erwähnt; wir können jetzt den Grund angeben, warum sie nicht erwähnt wurden im Katalog der subjektiven Zustände: Sie sind nichts als die „subjektiven“ Korrelate der gültigen Weltzustände HÖHEREN NIVEAUS – jener, die wir oben bereits aufgezählt hatten. „Echte“ Subjektivität kann hier wiederum nur vorkommen als vorübergehendes und auf Dauer notwendig korrekturfähiges Defizit – als Schlüsse noch nicht vollzogen haben, Begiffe noch nicht gebildet haben (Vergleiche noch nicht angestellt, Klassen und Hypothesen noch  nicht gebildet haben und dergleichen).
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