Verhalten-zu Stufe 1: Stimulus-Definitionen

STIMULUS-DEFINITIONEN: VERHALTEN-ZU-(ELEMENTEN EINER-) UMGEBUNG DEFINIERT IN TERMEN DE VERHALTENS-IN-EINER-UMGEBUNG

vorbemerkung.
die nachfolgenden betrachtungen gelten für alle sich überhaupt zu den besprochenen kategorien verhaltende wesen – uns selber eingeschlossen. einem wesen ein verhalten-zu zuschreiben, bedeutet, ihm ein zu unserem analoges verhalten zuschreiben: der stimulus ist eine regel des sich­verhaltens in  einer umgebung, bzw. ein spezialfall des sich verhaltens in einer umgebung aufgrund  von eigenschaften bzw. vorgängen in und an dieser umgebung (der begriff des triggers bzw. der reaktion-auf; stimuli sind speziell lokalisierte trigger, oder besser: trigger, die auch  noch nach ihrer loikalisierung (und anderen räumlichen eigenschaften) diskriminiert und auf die also entsprechend mit differenten reaktionen geantwortet werden kann).
bereits aus der analyse der trigger-reize stammen die begriffe der exposition – einem immerhin triggerfähigen reiz ausgesetzt zu sein, ist ein begriff, den wir im folgenden unerklärt voraussetzen (incl. solcher begriffe wie „reizschwelle“, „reizzone“ usw.) – bzw. der lernfähigkeit (hier benutzt in teil 2: kriterien für stimulation aufgrund vorgängiger stimulation).
stimulus-kategorien sind jeweils kursiv, ihre motorische definition als stimulus (das kriterium dafür, dass die entsprechende kategorie bei exposition tatsächlich als stimulus fungiert) ist jeweils unterstrichen angeführt. die nachfolgenden stimuluskategorien setzen die jeweils zuvor erklärten voraus; jedes stimulusverhalten kann vorkommen ohne die jeweils nachfolgenden, aber notwendig mit den vorausgehenden.
es ist vielleicht nützlich, sich bei der lektüre der kriterien-kataloge vor augen zu halten, dass die kategorie des sich-verhaltens-zu (als spezialform des sich-verhaltens-aufgrund, des triggerfähigen verhaltens) die voraussetzung darstellt für eine noch speziellere form, die (ähnlich wie die unterscheidbarkeit lokalisiert/nichtlokalisiert am trigger­verhalten allgemein die spezialform des stimulus-verhaltens begründet) am stimulus-gesteuerten = verhalten-zu die unterscheidung von explorativ (nicht-instrumentell)/instrumentell erlaubt. sowohl  das (mit einem erst später einzuführenden kriterium definierte) explorativverhalten als auch  das instrumentelle, „zielgerichtete“ und etwas „bewirkende“ verhalten sind verhalten-zu denselben objekt- und sachverhaltsklassen, und lassen sich auf dieser grundlage nicht  hinsichtlich der unterscheidung explora­tiv/instrumentell klassifizieren! es gilt also: jedes  verhalten, das überhaupt  hinsichtlich der unterscheidung explorativ/instrumentell beurteilt werden könnte  , ist ein verhalten-zu genau den gleichen objekten und sachverhalten; mithin kann jedes  potentielle explorativ­verhalten(-zu) ein instrumentelles sein, und umgekehrt. oder kurz: es sind nicht die objekte, und nicht die tatsache des sich-verhaltens-zu, die den begrifflichen unterschied zwischen explorativ/instrumentell begründen werden. daran möge sich er leser erinnern, wenn er im folgenden geneigt sien sollte, besondere einzelne verhaltensweisen-zu bestimmten stimulus-klassen als auschliessliche fälle von explorations- oder instrumentellem verhalten zu deuten. (anm.: unter den begriff „explorativ“ werden wir auch alles fallen lassen, was (im behavioralen sinn) „versuchsweise instrumentellen charakter“ hat, also nicht bloss „beobachtungsverhalten“ oder „suchverhalten“.)
der nachfolgende text enthält also etwas wie die beschreibung des gesamten, quasi algoritmischen regelapparats, der physiologisch bei einem wesen implementiert sein muss, das als „stimulierbar-durch“ die angegebenen objekte und saxhverhalte gelten soll bzw. dessen gesamtes verhalten vom typ des reagierens-auf-trigger eine teilmenge von verhaltensweisen enthält, die obendrein die bedingungen erfüllen, die diese reaktionen zu reaktionen-auf-lokalisierte-trigger bzw. räumlich strukturierte trigger machen. und solche trigger heissen eben stimuli. der unterschied zwischen einer auf reiner verhaltensbeobachtung beruhenden, im gegensatz zu einer auf (mehr oder weniger vollständigen) physiologischen kenntnissen beruhenden verhaltenstheorie (=theorie über die ein konkretes verhalten ausmachenden dispositionsaggregate) wird hier also nicht berücksichtigt – im zweifel ist immer vollständige kenntnis physiologischer dispositionen der sich verhaltenden wesen einer sorte
unterstellt, die auf das erreichte verhaltensniveau (trigger, stimulus, niveau und differenziertheit der stimulation) hin beurteilt werden sollen.


INHALT:
TEIL 1: KRITERIEN DER OPTISCHEN STIMULATION (VERMITTELT DURCH MINDESTENS EINEN AKKOMODATIONS- BZW. FIXATIONSFÄHIGEN FERNSINN) DURCH OBJEKTE ALLGEMEIN (OHNE BERÜCKSICHTIGUNG EINER LERNGESCHICHTE): VERHALTEN-ZU SICHTBAREM (UNMITTELBAR GEGENWÄRTIGEM).
TEIL 2: VERHALTEN-ZU UNVOLLSTÄNDIG SICHTBAREM UND HINSICHTLICH SEINER BESCHAFFENHEIT GEDEUTETEM (MIT ODER OHNE VORGÄNGIGE LERNGESCHICHTE): VERHALTEN-ZU HINSICHTLICH IHRER BESCHAFFENHEIT BESTIMMTEN (GEDEUTETEN) OBJEKTEN UND VERHALTEN-ZU SACHVERHALTEN (ZUORDNUNGEN VON BESCHAFFENHEITEN (I.S.V. MUSTERN) UND LAGEN AUF OBJEKTOBERFLÄCHEN.
TEIL 3: VERHALTEN-ZU HAPTISCHEN REIZEN ALS TEIL DER OBERFLÄCHENBESCHAFFENHEIT
TEIL 4: ORTS- UND BESCHAFFENHEITSÄNDERUNGEN (BEWEGUNG UND BESCHLEUNIGUNG, GRÖSSENÄNDERUNG, VERZERRUNGEN, ZERTEILUNGEN UND ZUSAMMENFÜGUNGEN USW.)
TEIL 5: VERHALTEN-ZU RÄUMEN, ORIENTIERUNGSVERHALTEN.
TEIL 6: VERHALTEN-ZU RELATIVEN HÄUFIGKEITEN UND RHYTHMEN.
TEIL 7: VERHALTEN-ZU OPTISCHEN UND HAPTISCHEN MEDIEN UND WAHRNEHMUNGSVERZERRENDEN BEGLEITUMSTÄNDEN.
TEIL 8: VERHALTEN-ZU DISPOSITIONEN UND FUNKTIONSWEISEN.
TEIL 9: VERHALTEN-ZUM VERHALTEN-ZU ANDERER STIMULUSGESTEUERTER WESEN.
(interner hinweis: diese liste ist offensichtlich zum teil konstruiert in analogie zur liste der beschaffenheits- usw. – kategorien von „wissen von sich als quelle von wissen“.)
TEIL 10: EINFÜHRUNG DER HINSICHTLICH DER UNTERSCHEIDUNG EXPLORATIV/INSTRUMENTELL BESTINMMBAREN VERHALTENSWEISEN ALS SPEZIALFALL DES ALLGEMEINEN VERHALTENS-ZU.



TEIL 1: KRITERIEN DER OPTISCHEN STIMULATION (VERMITTELT DURCH MINDESTENS EINEN AKKOMODATIONS- BZW. FIXATIONSFÄHIGEN FERNSINN) DURCH OBJEKTE ALLGEMEIN (OHNE BERÜCKSICHTIGUNG EINER LERNGESCHICHTE)

1 bei exposition gegenüber einer homogenen fläche beginnt das stimulierbare wesen mit suchbewegungen, solange, bis es eine grenzlinie  im gesichtsfeld vorfindet. es stellt entweder die grenzlinie scharf ein (fixiert sie) oder …. (dabei kann es unterscheiden: grenzlinien, die entstehen durch flächensprünge (räumliches sehen!), und solche, die entstehen durch grenzen von beschaffenheiten (erfassbar durch seinen fernsinn), die in nur einer ebene liegen; vgl. dazu absatz 3.)
bei inhomogenen flächen (punkte; texturen; wolkige und andere muster ohne grenze innerhalb der flächen-beschaffenheit) könnten auch textur­änderungen, sprünge in der punkt-dichte usw. als grenzlinien bzw. grenzlinien-ausschnitte gelten.
des weiteren sind bei pseudo-linien, wie sie auf inhomogenen flächen ohne scharfe beschaffenheitsgrenzen „gedacht“ werden können, entfernung und annäherung hinsichtlich der beobachteten oberfläche definiert.
2 bei exposition gegenüber einer grenzlinie entfernt sich das wesen von der oder den an der grenzlinienbildung beteiligten flächen solange, bis es eine geschlossene fläche = geschlossene grenzlinie    vor sich hat (diese gerade die gesamte überhaupt triggerbare reizzone vollständig ausfüllt), und hält dann an.
die entfernungsbewegung wird dabei kontrolliert durch eine feststellbare
verlängerung des anfangs-grenzlinien-auschnitts, und zwar so, dass beim „zurückgehen“ jeweils ein „scheitelpunkt“, gesehen von der konkaven („innen“)seite der grenzlinie am oberen oder unteren pol der trigger-zone auf dem körper des wesens (falls eine solche vorhanden ist; definiert durch schwere- oder andere regionale felder – die orientierung zu einem umgebenden feld ist eine trigger-reaktion!) eingestellt wird, und sich die von dem eben eingestellten grenzlinienausschnitt umgrenzte (teil)fläche so zum gegenpol öffnet, dass die (subjektive) begrenzung durch den „unteren“ oder „oberen“ rand der triggerzone (des gesichtsfeldes) maximal ist.
das wesen ist imstande, durch trigger-reaktionen die tatsache seiner eigenbewegung bzw. beschleunigungen und ihre richtung zu diskriminieren. im fall, dass seine eigenbewegung durch gleichsinnige objektbewegungen unterstützt wird, verlangsamt es sie; gegensinnige objektbewegungen werden innerhalb bestimmter grenzen korrigiert.
bei beweglichen objekten, die klein gegen körperorgane sind, die als „arme“ fungieren können, kann die aktive eigenbewegung des wesens durch die ebenso aktive bewegung des getasteten, u.u. gegriffenen objekts ersetzt werden.
3 das wesen kann reaktiv unterscheiden, ob es eine flächen-sprung­grenzlinie (gestalt-silhouette) oder eine beschaffenheitsgrenze (oberflächen-ausschnitt) vor sich hat. im zweiten fall setzt es die entfernungsbewegung fort, bis es auf weitere grenzlinien in der umfassenden oberfläche stösst, solange, bis es die umfassende silhouetten-grenzlinie findet; in diesem, also dem ersten fall, geht seine zentrifugale bewegung in eine tangentiale (oberflächenparallele) bewegung über.
falls die exposition bereits mit geschlossenen silhouetten beginnt, wird das wesen die hinsichtlich der gleich gewichteten kriterien „nähe“ und „grösse“ (nach fixierungssprüngen bzw. adäquaten tangentialen bewegungen, derart, dass nähere und entferntere objekte relative (schein)bewegungen zueinander ausführen) optimale silhouette auf direktem weg ansteuern, solange, bis (falls nicht sonderbedingungen anderes vorschreiben) diese silhouetten-grenzlinie (gestaltgrenze) gerade innerhalb seiner triggerzone liegt; dann schliesst sich der übergang in die eben genannte tangentialbewegung mit allen folgebewegungen (s.u.) an.
4 tangential bzw. oberflächenparallel ist diese bewegung nicht im streng geometrischen sinn. genauer sollte deshalb von einem verhalten zu einer gestaltoberfläche  die rede sein: einer bewegung, bei der aus einer geschlossenen silhouetten-horizontlinie ständig neue oberflächenteile auftauchen (in bewegungsrichtung) bzw. verschwinden (in der gegenrichtung), wobei die horizontlinie sich ebenfalls bewegen kann. doch diese kategorien (sich bewegungsabhängig bewegende horizontlinie (kontur, silhouette), teiloberfläche) sind viel zu differenziert, um bereits hier definiert zu werden. man darf auch den begriff der gestalt-kontur (im unterschied zur flächenkontur innerhalb einer oberfläche) bzw. die fähigkeit, gestalt- von flächenkonturen zu unterscheiden (das kriterium dafür wurde in absatz 3 definiert), nicht verwechseln mit dem begriff der linie-auf-einer-oberfläche (und zwar speziell der durch die gestalt-geo­metrie ausgezeichneten linie, zb. eine kante, kamm-linie und dergleichen); dazu mehr im absatz… unten, wo diesem begriff sein verhaltenskriterium zugeordnet wird.
die tangentiale bewegung ist eine, bei der – aus der anfangsposition heraus – das sich verhaltende wesen in dem abstand, bei dem es den jeweiligen oberflächenausschnitt gerade noch ganz in seinem gesichtsfeld behält, die betreffende gestalt umkreist; die summe der beobachtungspositionen, die es im verlauf der sich verlängernden umkreisungsbewegung einnimmt, ist dabei ein grobes abbild der umfahrenen fläche.
(eine analoge definition gilt für all jene fälle, bei denen nicht das optische (fern-sinnes-)organ durch eigenbewegung des sich verhaltenden wesens um die gestalt herumbewegt wird, sondern diese an diesem organ vorbeibewegt (und dabei gedreht) wird.)
5 denken wir uns nun diese, die gestalt in der angegebenen entfernung grob abbildende bewegung übergehen in eine ebenfalls die gestalt umrundende bewegung in zunehmend grösserer nähe; mit zunehmender nähe werden die abgebildeten oberflächendetails immer feiner. einsenkungen oder erhöhungen werden nicht einfach übergangen, sondern die linienzüge, auf denen die bewegung stattfindet, bilden in der durch sie gebildeten, die gestalt einhüllenden und zugleich abbildenden, virtuellen figur ebenfalls eine einsenkung usw.
in dieser bewegungsart zeigt das wesen die fähigkeit, sich zu dieser oberfläche nicht nur als als einer oberfläche überhaupt, sondern zu ihr als in bestimmter weise gekrümmter oder planer oberfläche  zu verhalten – als einer folge von oberflächenkrümmungen , ineinander übergehenden erhebungen, einsenkungen (konvexitäten, konkavitäten) und krümmungssprüngen (kanten).
6 bisher haben wir freilich nur verhaltensweisen (und ihnen korrespondierende stimuli) benannt, die zur oberfläche überhaupt gehören – die oberfläche erscheint wie eine haut, die man der betreffenden gestalt abziehen und in eine andre einfügen könnte, ohne dass das wesen (zumindest auf dieser ebene) einen unterschied in seinem verhalten machen würde. es hat also zwar ein verhältnis zu geschlossenen oberflächen (4) und auch zu krümmungsrichtungen (5), vielleicht auch noch zu krümmungsmassen und deren änderung (die unterschiede zwischen diesen kategorien liessen sich durch verfeinerung unserer definition 5 formulieren), nicht hingegen zu der tatsache, dass durch diese oberfläche zugleich (überhaupt) eine gestalt  geformt wird – dass die oberfläche ge­schlossen ist. was aber bedeutet das?
auf anhieb möchte man vielleicht sagen: dass in den verschiedenen (und wechselnden) richtungen, die das wesen bei seinen streifzügen über die oberfläche einschlägt, immer wieder dieselben folgen von oberflächenkrümmungen und krümmungssprüngen überquert werden. die „selbigkeit“ der im laufe einer gleichbleibenden, geschlossenen „umlaufsbahn“ überquerten oberflächendetails würde im verhalten ihren niederschlag finden dadurch, dass solche umlaufbahnen verlassen werden bzw. dass es auf dauer keine ausgezeichnete umlaufbahn (oder menge solcher umlaufbahnen) gibt – sofern die bewegungen des wesens längs der oberfläche überhaupt den charakter von umlaufbahnen (mit gleichbleibender richtung) haben.
7 was wir in 6 definierten, war wenig mehr als das sich-verhalten-zur tatsache der geschlossenheit einer oberfläche; wir sahen dabei (und zwar aufgrund der notwendigkeit, den begriff einer „umlaufbahn“ zu gebrauchen, also einer in sich selbst einmündenden, mithin ebenfalls geschlossenen eigenbewegung des wesens), dass ebenso wie schon in 5 die bewegungen, die die kennzeichen des „stimuliert-seins-durch die“ bzw. „sich-verhaltens­zu“ der jeweiligen stimulus-kategorie aufweisen sollten, selber genau die eigenschaften aufwiesen (flächig bzw. (auf dauer) eine fläche erzeugend, bzw. eine geschlossene fläche erzeugend zu sein), die die jeweilige kategorie ausmachten. man könnte also sagen: das wesen bildet diese stimuli in seinem verhalten-zu ihnen ab.
genauso geht es weiter: was jetzt noch fehlt, ist das sich-verhalten-zu einer bestimmten gestalt  . wodurch unterscheidet sich bestimmtheit als noch speziellerer stimulus von geschlossenheit – ihrem oberbegriff? das sich-verhalten-zu letzterer war definiert worden als bewegungstyp, der (auf dauer) eine einhüllende (=oberflächenparallele) geschlossene fläche erzeugende würde. fragen wir uns, was denn die gestalt genau bestimmt, dann werden wir kanten, extrempunkte sowie ausgezeichnete krümmungslinien (u.u. geraden) innerhalb der durch kanten bzw. krümmungssprung-linien begrenzten flächen heranziehen. indem das wesen an solchen ausgezeichneten linien sich entlangbewegt (in seiner bewegung an ihnen orientiert), und aus der oberflächenparallelen bewegung in eine solche bewegung übergeht, „(re)konstruiert“ es (wieder auf dauer, und ohne irgendwelcher dieser oreintierungslinien auszuzeichnen) das „gerüst“ der gestalt durch seine bewegungen.
8 die definition von geschlossenheit setzte die (prinzipielle) fähigkeit
zu „geschlossenen“ umlaufsbahnen  voraus – erst unter dieser voraussetzung machte das permanente wechseln der (geschlossenen) umlaufsbahn sinn, wenn es zur erzeugung einer geschlossenen fläche führte (anders wäre das „geschlossene“ abfahren der oberfläche nicht von einem „orientierungslosen“ zu unterscheiden). zur geschlossenheit gehörte, dass bei unspezifischer „richtungswahl“ keine mögliche umlaufsbahn gemieden wurde – umgekehrt, dass nicht bestimmte bahnen oder wenigstens gruppen davon ausgezeichnet würden. das sich an den gerüst-linien der gestalt orientierende abfahren der oberfläche spielt sich zwar immer noch in der virtuellen einhüllenden fläche der unspezifischen umlaufsbahnen ab, aber es ist seinerseits keine umlaufsbahn (der einzige spezialfall, wo dies nicht unterschieden werden kann, wäre eine kugel). man kann also 7 dahingehend präzisieren, dass man sagt: zur bestimmten gestalt verhält sich das wesen, wenn es sich in seiner (annähernd bzw. durchschnittlich) oberflächenparallelen bewegung entweder an gerüstlinien orientiert oder aber, wenn es das nicht tut, auf dauer keine richtung bevorzugt (obwohl es das könnte).
auf diesem hintergrund definieren wir nun das verhalten-zu ausgezeichneten teilen der gestaltoberfläche, die nicht gerüstlinien (orientierungslinien) sind  . dabei kann es sich nur um von gerüstlinien eingeschlossene flächen handeln – wobei es gleich ist, ob diese flächen noch einmal (wieder durch gerüstlinien) unterteilt sind oder nicht. das wesen wird dann sich innerhalb dieser grenzen über die fläche bewegen. eine nicht durch gestalt-gerüstlinien abgegrenzte fläche, also eine teilfläche solcher flächen wie in 8 (oder eine, die mehreren solcher flächen angehört, mithin gerüstlinien überschreitet)  muss es dagegen selber markieren, indem es sie überstreicht und dabei in seinen bewegungen die grenzen einhält.  (wären seine bewegungen mit einem färbemechanismus gekoppelt, würde es durch diese art der bewegung die fläche (auf dauer) gleichmässig einfärben. ein weiteres beispiel für die „konstruktive seite“ des sich-verhaltens-zu.)
9 optische (im allgemeinen sinn eines akkomodations-, also fixierfägigen fernsinnes, gleichgültig, auf welcher physikalischen eigenschaft er beruht) oberflächeneigenschaften beliebiger art können muster bilden, die eigene systeme von flächen und flächengrenzen bilden können – ähnlich denjenigen eigenschaften, die dem stimulierten wesen die krümmungseigenschaften der gestaltoberfläche auch auf distanz vermitteln. auch ihnen kann es (den linien) folgen und sie (die flächen) „markieren“ – und sowohl zwischen den verschiedenen „mustersystemen“ als auch zwischen diesen und dem „gestaltsystem“ hin- und herwechseln.
dies ineinanderübergehen des linien-folgens und flächenmarkierens zwischen den beiden systemen (oberflächenmuster und gestaltoberfläche) gilt selbst für den extremfall, dass das muster relativ zur oberfläche bewegt wird, oder dass gestaltoberfläche bzw. muster sich verzerren (also unproportionale veränderungen von linienlängen und flächengrössen durchmachen).
10 der ausgangspunkt unserer überlegungen war eine fixations-sprung­grenze; wir haben dabei oben den fall unerörtert gelassen, dass diese grenze, anstatt einen sich von einem hintergrund abhebenden vordergrund abzugrenzen, einen durchblick (durch eine öffnung in einer fläche, ein loch) begrenzt. all unsre definitionen lassen sich analog formulieren für ein verhalten zu innenflächen von gestalten  ; mit dem unterschied, dass durch die öffnung in der wand (der die öffnung begrenzenden fläche) wenigstens visiert werden kann, oder aber bewegungen stattfinden können, die in ein verhalten-zu der aussenfläche  des betreffenden hohlkörpers einmünden. (ähnliche kriterien gelten für das verhalten zu löchern, durchtrittsstellen usw. in ursprünglich von aussen angegangenen gestalten; innenräume ebenso wie wände von passagen und ringförmig umschlossenen öffnungen in einer gestalt sind nur abwandlungen des prinzips der oberfläche und ändern grundsätzlich nichts an unseren betrachtungen.
11 es versteht sich von selbst, dass in besonderen expositionssituationen nicht alle kategorien realisiert sein müssen – zb. ist es nicht
notwendig, dass nur abgegrenzte gestalten und teile ihrer oberflächen im blickfeld eines sich zur welt verhaltenden wesens vorkommen: so könnte es z.b. an die oberfläche einer gestalt (durch schwerkraft oder eine andre) gebunden sein, die es nicht verlassen kann, und die andererseits relativ zu seiner körpergrösse schier unendlich gross zu sein scheint. (ähnliches gilt für flächen, bzw. flächen-bestandteile, an die auch beliebige annäherung keine veränderung ihres aussehens bewirkt, und deren räumlicher status eben deswegen nicht angegeben werden kann (ob es sich um eine fläche oder gesatlten vor hintergrund handelt) – ein „allgemeiner hintergrund“ oder, wie wir es auch nenen könnten, eine „pseudofläche“, wie der himmel).
je nach expositionssituation sind auch bestimmte zwischenschritte nicht erforderlich – zb. das „suchen“ nach einer geschlossenen gestalt­grenzlinie. ebenso könnten bei annäherungen an ein bestimmtes einzelnes muster- oder gestaltsystem zwischenschritte (das umrunden der gestalt; das abfahren der linein usw.) ausgelassen werden – das wesen könnte „direkt“ und „schräg“ zu gegebnen gestalt-linien zb. oberflächenmuster angehen.
schliesslich sparen wir uns hier zunächst die modifikationen, die durch­sichtige, und bewegungen mehr oder weniger frei ermöglichende medien in unseren definitionen erforderlich machen würden (einschliesslich des begriffs der „unscharfen optischen gestaltgrenze“), ebenso wie die im besonderen fall einer aus räumlich abgegrenzten gestalten zusammengesetzten „gestalt“, eines gestaltkomplexes mit einer „einhüllenden“ oberfläche (zumindest auf grössere entfernungen; ähnliches gilt für scheinbar einheitliche flächenmuster, die bei grösserer annäherung eine binnengliederung bzw. sogar flächensprunggrenzen aufweisen; vgl. oben „pseudoflächen“).
TEIL 2: VERHALTEN-ZU UNVOLLSTÄNDIG SICHTBAREM UND HINSICHTLICH SEINER BESCHAFFENHEIT GEDEUTETEM (MIT ODER OHNE VORGÄNGIGE LERNGESCHICHTE): VERHALTEN-ZU HINSICHTLICH IHRER BESCHAFFENHEIT BESTIMMTEN (GEDEUTETEN) OBJEKTEN UND VERHALTEN-ZU ZUORDNUNGEN VON MUSTERN) UND LAGEN AUF OBJEKTOBERFLÄCHEN.
12 wir hatten oben gesprochen von einem verhalten-zur tatsache der „bestimmtheit“ einer gestalt(-oberfläche) (gleich, ob von innen oder aussen gesehen) – durch abfahren der sie charakterisierenden krümmungslinien bzw. kanten, im wechsel mit nicht an richtungen gebundenen umlaufsbahnen (obwohl die fähigkeit zum einhalten von richtungen besteht).
beides zusammen haben wir darum als verhalten-zu der tatsache der bestimmtheit bzw. vielleicht besser: bestimmbarkeit der gestalt zusammenfassen können, weil (durch das erste element) die konstruktiven „elemente“, die das „gerüst“ der gestalt ausmachen, als stimuli für das wesen ausgemacht sind, durch das zweite aber die tatsache der geschlossenheit der gestalt(-oberfläche).
bestimmtheit, im eben angegebenen sinne von: bestimmbarkeit, ist nun aber keineswegs dasselbe wie die bestimmtheit-als-gestalt-bestimmten-typs für das stimulierte wesen. bei dieser bestimmtheit spielt ganz offensichtlich die reihenfolge der „gerüstelemente“ sowie die tatsache ihrer (relativen) länge und anordnung zueinander eine rolle. zum typ einer gegebnen gestalt verhält sich ein wesen (gleich, ob es das immer getan hat oder dazu bestimmter lern-erfahrung bedarf), indem es in der angegebenen verhaltensweise-zur bestimmtheit (im ersten sinn), also dem wechsel zwischen gerüstlinien-abfahren und (unspezifischer) umlaufbahn, selbst eine reihenfolge einhält: ein SCHEMA.
13 ganz ähnlich, wie wir im zusammenhang mit der definition von verhalten-zur bestimmtheit im unspezifischen sinn von einem „rekonstruieren“ der gestalt sprachen (rekonstruieren allerdings eben auf vielfältigste weisen, unsystematisch und unschematisch), könnten wir es auch jetzt im zusammenhang mit bestimmtheit im engeren sinn tun: dabei gehorcht aber hier die „rekonstruierende“ bewegung relativ zur stimulierenden gestalt der regel, die wir schema genannt haben – hält also eine immer wieder gezeigte regelmässige reihenfolge von an gerüstlinien orientierten und nicht orientierten teil-bewegungen ein. nun können speziellere gestalttypen wieder zu allgemeineren zusammengefasst werden – und das vielleicht unter verschiedenen gesichtspunkten; entsprechend spezielle und allgemeine schemate mögen für jeden gesichtspunkt existieren, und je nachdem, ob das wesen in seinen bewegungen zunächst das spezielle und dann erst das allgemeine der betreffenden gestalt (in der betreffenden hinsicht) zum gegenstand macht oder umgekehrt, werden bestimmte übergänge zwischen den schemata fürs spezielle und fürs allgemeine der jeweiligen hinsichten zu definieren sein, die die ursprünglichen angesichts solcher übergänge modifizieren.
14 im rahmen der nicht-schematischen und mithin nicht an der besonderen beschaffenheit der stimulierenden gestalt orientierten bewegung sollten alle nicht an unmittelbar sichtbaren orientierungslinien (bzw. -punkten) ausgerichteten bewegungen prinzipiell ungerichtet, das heisst, auf dauer keine besondere richtung bevorzugen. dass eine bewegung „an unmittelbar sichtbaren orientierungslinien (bzw. -punkten) ausgerichtet“ war, sollte sich dabei an ihrem geometrischen verhältnis zu diesen orientierungslinien und -punkten bemerkbar machen (parallel, gerade darauf zu oder davon wegführend usw.). im rahmen „schematischer“, also bewegungen aufgrund von stimulation durch die besondre beschaffenheit einer gestalt, werden nun aber auch bewegungen vorkommen, die zu vorhandenen orientierungslinien anscheinend jedes beliebige geometrische verhältnis einnehmen können, obwohl und vielleicht auch gerade weil sie an ihnen orientiert sind. der anschein von beliebigkeit verschwindet, wenn wir nachweisen können, dass diese bewegungen, wenn sie auf einen gegebenen punmkt zulaufen, sehr wohl bestimmte richtungen relativ zu orientierungslinien und -punkten einhalten (winkel u.a.), je nachdem, von welchem ausgangspunkt herkommend das wesen auf die jeweilige
orientierungsmarke trifft (ohne dass es eine andre erklärung, nämlich durch orientierung an einer sichtbaren orientierungsmarke, gibt). wenn eine solche abhängigkeit auftritt, werden wir sagen, dass das wesen sich an diesen gestaltteilen als momenten zumindest der beschaffenheit eines teils der gestalt orientiert  – sofern diese „schrägbewegungen“ relativ zu orientierungsmarken in schematische, also bestimmte reihenfolgen von „regulären“ orientierungsbewegungen einhaltende, bewegungsfolgen eingeschaltet sind; und sofern bedingungen angegeben werden können, unter denen das wesen zu diesem zeitpunkt auf die primitivere („reguläre“) orientierung an linien und punkten in form von einfachen geometrischen abhängigkeiten seiner bewegungsart von diesen zurückgreift, ohne dass dabei bewegungsrichtung und ausgangspunkt beim auftreffen auf die orientierungslinie bzw. -marke eine rolle spielen.
15 mit dieser umständlichen klausel haben wir dasselbe gesagt wie in früheren definitionen, wenn wir von einer primitiven „fähigkeit“ des wesens sprachen, die bei neueinführung einer komplexeren und fortgeschritteneren variante als immer noch und gleichzeitig bestehend vorausgesetzt blieb. so hatten wir zb. oben zur definition von „geschlossenheit“ vorausgesetzt, dass die die geschlossene umlaufs-bahn­fläche auf dauer erzeugenden bewegungen nur als solche zählen, wenn gleichzeitig die fähigkeit zum einhalten einer richtung auf der oberfläche (also das einhalten einer wirklichen, geschlossenen bahn) gewährleistet wäre. und ebenso machte erst auf grundlage dieser fähigkeit zur keine richtung auszeichnenden, „einhüllflächen“ erzeugenden bewegung die auszeichnung von bewegungen sinn, die exponierten (sichtbaren) orientierungslinien folgten oder auf orientierungspunkte zuliefen. ganz ähnlich soll jetzt die „fähigkeit“ zur einhaltung „schematischer“ reihenfolgen beim „parallelen“ verfolgen von orientierungslinien der „schrägen“ orientierung an diesen zugrundeliegen. das schema sollte ja ursprünglich ein „paralleles“ abfahren der gesamten, für den jeweiligen gestalt-beschaffenheitstyp relevanten orientierungslinien in bestimmter reihenfolge sein – mit oder ohne fakultativ zwischengeschalteten, ungerichteten umlaufbewegungen; jetzt hingegen haben wir auch bewegungsschemata zugelassen, in denen „schräge“, allerdings in ihrer orientierung vom ausgangspunkt der bewegung abhängige bewegungen mit zur „schematischen“ bewegung gehören. wir können sogar soweit gehen zu sagen, dass das wesen vollständige orientierung auf einer oberfläche eines bestimmten gestalttyps besitzt  , wenn es von jedem gegebnen ausgangspunkt zu jedem gegebnen anderen (irgendwie ausgezeichneten) punkt auf der oberfläche auf einem regelhaften und regelhaft reproduzierbarem weg gelangt. (als punkt gilt dabei eine sehr kleine fläche. dass es sich zu diesem punkt als zielpunkt verhält,  soll sich daran zeigen, dass sein aufenthalt dort signifikant länger ist als der im rahmen irgendeiner schemabewegung stattfindenden (sofern überhaupt welche darin vorkommen).
16 man könnte jede dieser, an linien und punkten orientierten bewegungen eine art „schema-fragment“ nennen; die „schräg“ zu gegebnen orientierungslinien verlaufenden bewegungen galten uns als solche ja nur durch ihre beziehung zu einem der möglichen, dem gestalt­beschaffenheitstyp zugeordneten schemata – abhängig vom ausgangspunkt bzw. der ausgangsrichtung sahen solche schemata auch regelhafte, „schräge“ bewegungen zur nächsten orientierungslinie vor. diese „fähigkeit“ ist also vorausgesetzt, und zwar in kompletter ausbildung, so, dass wir für jedes überhaupt denkbare punktepaar der oberfläche mindestens ein zugehöriges schema finden, dem die an linien und punkten der oberfläche „orientierte“ (wenn auch nicht notwenig an ihnen entlang bzw. auf sie zu verlaufende) bewegung zwischen den beiden punkten als fragment entnommen sein könnte.
(dieses schema bzw. diese gruppe von schemata könnte genannt werden: schema(ta) der orientierung auf den (als) zielpunkt (bestimmten punkt des punktepaars), der auf diese weise von jedem punkt der oberfläche aus regelhaft erreicht werden kann.)
noch einmal: erhalt bzw. voraussetzung einer „fähigkeit“ bedeutet hier, wie in den früheren fällen, dass es angebbare bedingungen gibt, unter denen das wesen in die zugrundeliegende bewegungsform überwechseln bzw.
sie anstelle der tatsächlich gezeigten ausführen würde. nur so ist gewährleistet, dass wir kontrafaktische sätze der form behaupten können: „das wesen hätte anstelle der gezeigten dieunddie bewegung machen können – es verfügte zur gleichen zeit über diese fähigkeit und hätte von ihr gebrauch machen können usw.“
17 das wesen sollte sich also zur gestalt verhalten, indem es sich zu ihrem umriss verhielt, und sie dabei (in gleichbleibender richtung) umrundete.
es sollte sich zur tatsache der geschlossenheit dieser gestalt verhalten, dadurch, dass es dabei keine richtung bevorzugte (obschon es richtungen einhalten konnte).
es sollte sich aber auch zu ihrer oberfläche verhalten, indem es gleichbleibenden abstand zu ihr hielt, und dieser bei immer grösserer annäherung immer genauer folgte. auch während dieser dieser annäherung sollte es sich immer noch auch zur tatsache der geschlossenheit dieser oberfläche (also eigentlich zur tatsache, dass es sich immer noch um die oberfläche einer gestalt handelte) verhalten (obwohl es dabei, durch die nähe zur oberfläche, nicht mehr den umriss oder die horizontlinie sehen konnte), und also beim nachfahren der oberfläche ebenfalls keine richtung bevorzugen.
dann aber verlangten wir von ihm, dass es genau das tun sollte: dann nämlich und so oft, wie es sich zu den bestimmungselementen der gestalt, denjenigen zügen an ihr, durch die sie bestimmte gestalt war, verhielt, ihren gerüstlinien und extrempunkten also. spätestens also bei seiner orientierung an solchen elementen der oberfläche konnte es nicht gleichzeitig vorführen, dass es die oberfläche als geschlossene wahrnahm. wir behalfen uns oben mit der zusatzbedingung, dass es sein verhalten-zur geschlossenheit der oberfläche demonstrieren sollte, wann immer es sich nicht zu den bestimmungselementen verhielt. und das nannten wir:  sich verhalten zu der „tatsache der bestimmtheit der (gesschlossenen) gestalt(oberfläche“.
wie aber, wenn – wie im „schema“ – ein „ungerichtetes“ verhalten-zur kompletten oberfläche (indikator für ein verhalten-zur tatsache ihrer geschlossenheit) überhaupt nicht mehr vorgesehen ist? das schema, oder die schemata, sollten zwar die ganze oberfläche bzw. alle relevanten gerüstlinien erfassen; aber im permanenten abfahren der schemata, bzw. ihrer verschiedenen hierarchiestufen, war von geschlossenheit nichts zu erkennen.
wir können nun aber eines behaupten: in einer geschlossenen oberfläche bestimmten typs,  zu der sich das wesen in einer bestimmten hinsicht  verhalten würde, gibt es für zwei gegebene punkte immer mindestens ein ringförmiges schema, in dem sie verbunden sind – und in diesem schema (das ja definiert ist als reihenfolge von an gerüstlinien usw. „orientierten“ bewegungen) gibt es von einem gegebnen ausgangspunkt immer genau zwei wege: einen, in dem das schema „vorwärts“ abgefahren wird, und einen in der gegenrichtung. wir können nun sagen. bei seinen wegen, die das wesen zwischen punkten der oberfläche unter „orientierung“ an marken, also im rahmen von (orientierungs)schmemata zurücklegt, verhält es sich zur tatsache der geschlossenheit, indem es für jedes punktepaar und jedes zwischen ihnen verfolgbare orientierungsschema den (im schema) kürzeren der beiden möglichen wege nimmt (es sei denn, die wege seien gleich lang). (übrigens: dass es eine grenze zwischen innen- und aussenräumen  beachtet, würde sich daran zeigen, dass es die jeweils andere gestaltfläche (auf die es über löcher gelangen würde) nicht in diese punkte-verbindenden schemata mit einbezieht).
streng genommen gilt unsere definition nur für geschlossene linien („ringe“). verhalten zur tatsache der geschlossenheit des typs der gesamten gestalt wäre erst gegeben, wenn unsre bedingung für sämtliche ringelemente aller zu diesem typ gehörigen schemata zuträfe.
18 alles, was wir über das verhalten-zu gestalten als solchen bestimmten typs sagten, lässt sich analog auf muster  anwenden; statt gerüstlinien sagen wir dann „grenzlinien der optischen beschaffenheit“ (färbung, schatten usw.; als muster können natürlich im weiteren sinne alle sichtbaren flächig-flachen oberflächenbeschaffenheiten zählen, zb. auch
relativ zur umgebung flache konkavitäten und konvexitäten). was wirklich neu hinzukommt, ist die definition für ein verhalten-zur lage eines musters auf einer oberfläche  ; und dies würde dadurch realisiert, dass auf grundlage der vollständigen orientierungsfähigkeit auf der oberfläche (ohne muster) und im muster (bei wechselnden oberflächenmerkmalen, wobei die flächengrösse erhalten sein muss, d.h. das muster muss unverzerrt sein) neue „misch“ – schemata möglich werden, bei denen mindestens einmal (zb. an einem „referenzpunkt“) ein übergang stattfindet von einem ge­staltschema in ein musterschema oder umgekehrt.
(an den eben genannten refrenzpunkten, stellen also, wo muster­grenzlinien mit gestalt-grenzlinien (gerüstlinien) zusammenfallen und es sich also um die optische beschaffenheit eines (durch gerüstlinien definierten) teils der gestaltoberfläche  handelt, den klassischen fall des gegenstandes einer beschreibung also, gibt es auf grundlage der bisherigen definitionen kein verhalten, das als verhalten-zu diesem sachverhalt benannt werden könnte. )
19 am ende auch dieses teils wollen wir hinweisen auf einige sonderfälle, auf die sich unsere definitionen mit geringfügigen modifikationen anwenden lassen. zu diesen sonderfällen gehören auch alle, die wir am ende von teil 1 erwähnt haben (gestaltkomplex, einschränkung der bewegungsfreiheit relativ zum objekt, sehr kleine oder sehr grosse objekte – verglichen mit der bewegungsgeschwindigkeit und körpergrösse des sich verhaltenden wesens usw.).
es macht keinen unterschied, ob ein schema immer wieder auf ein gleiches, oder nacheinander auf eine reihe von gleichen objekten angewendet wird; ebenso macht es für die definitionen dieses teils keinen unterschied, ob sich das oder die objekte verändern bzw. in für das schema irrelevanten hinsichten unterscheiden.
mit diesen sonderfällen zusammen lässt sich aus unserer allgemeinen erörterung des verhaltens-zu gedeuteten („erkannten“) gestalten in zueinander feststehenden beziehungen (einschliesslich einfacher, zyklischer bewegungen zueinander)   eine allgemeine definition des „orientierten“ verhaltens-zur umgebung (und seiner grenzen bei einem besonderen sich verhaltenden wesen bzw. typ solcher wesen) gewinnen. orientierung gibt es, grob gesprochen, nur dort, wo verhalten-zu bestimmten objekten genau so oder nur mit geringfügigen modifikationen stattfindet, als ob sie sichtbar wären (in den positionen, wo dieses verhalten stattfindet), ohne dass sie es sind.
schliesslich kann die gesamte umgebung  , in der ein wesen orientierungsfähigkeit beweist (durch die art, wie es sich zu ihr verhält), aufgefasst werden als gestaltkomplex, in dem hinreichend oft (an den diese umgebung ausmachenden objekten) orientierungsmarken auftauchen, derart, dass das wesen bei annäherung aus bestimmten richtungen neue richtungen wählen und hinreichend lange beibehalten kann, bsi die nächste orientierungsmarke auftaucht, und so in der gesamten umgebung reproduzierbaren schemata der bewegung zwischen allen möglichen punkten ausbildet.
20 um diesen begriff zu dem einer (unter den besonderen physiologischen voraussetzungen des betreffenden organismus) maximal vollständigen orientierungsfähigkeit im raum  zu erweitern, brauchen wir noch kriterien für eine projektive orientierung  (und richtungsfestlegung) in ihren drei möglichen formen: a) lotrechte bewegung weg von einem punkt auf einer gegebnen fläche auf eine andre („gegenüberliegende“) zu; b) lotrechte bewegung von einem punkt auf den fusspunkt des lots auf einer fläche zu; c) fortsetzung einer durch eine richtung (einen vektor) und einen punkt auf einer oberfläche festgelegten, geradlinigen bewegung unter umgehung von dazwischen liegenden hindernissen, durch die diese bewegung hindurchführen müsste.
ad a) lotrechte einstellbewegungen zu oberflächen und annäherung und entfernung auf dieser lotrechten projektionslinie gehörten zu den elementaren fähigkeiten, die wir beim verhalten-zu oberflächen überhaupt voraussetzten. damit das wesen, unter umständen aus einer oberflächen­parallelen bewegung heraus, eine mögliche lotrechte auszeichnet, um sich auf ihr zu entfernen, muss es (mindestens einmal) eine umwendbewegung von
180 grad um eine auf dem lot senkrecht stehende achse machen, und dann seine bewegung fortsetzen (u.u. führt es solche umwendbewegungen mehrfach in beide richtungen aus). so zustandegekommene bewegungen wären als projektiv orientiert wie in a) zu bezeichnen.
ad b) es führt dieselbe umwendbewegung aus bei bewegungen auf einer lotrechten, die auf einen flächenpunkt zuführt und gleichzeitig auf den oprientierungspunkt.
ad c) eine bewegung wird plötzlich geradlinig, wobei die rückwärtige verlängerung der richtungsgeraden durch ein hindernis führt, und keine orientierungsmarken existieren, die in irgendeinem schema eine „schräge“ oder sonstige bewegung relativ zu (aus der jeweiligen position des wesens sichtbaren) marken vorsehen. mit andern worten: die geradlinigkeit der bewegung ist nicht durch (für das wesen) sichtbare orientierungsmarken zu erklären, die vor dem wesen in seiner bewegungsrichtung, also zwischen ihm und dem ziel liegen. (projektive fläche zur festlegung von bewegungen in alle richtungen des raumes kann auch die körperfläche des wesens sein; man beachte, dass so richtungen im sinne von verschiebbaren vektoren festgelegt werden, nicht aber richtungen auf und an oder relativ zu  gestalten, denn dazu müsste dem wesen seine seine relative bewegung zu einem referenzpunkt der getaltoberfläche bekannt sein ud es müsste sich zu ihr in seiner regelhaften, schematischen bewegung verhalten.) projektiv wird man schliesslich auch bewegungen nennen, wenn sie  (geradlinig) richtungen folgen, die mit anderen, an sichtbaren oder nichtsichtbaren (wie in c) orientierungsmarken orientierten richtungsgeraden, bestimmte winkel einschliessen (d), oder die projektionen solcher richtungsgeraden auf oberflächen darstellen (e). beide bewegungstypen werden durch die art ihrer ausführung nachgewiesen, wenn andre erklärungen für eine solche orientierung fehlen. (zur erinnerung: wir sprechen von orientierung, wenn die als orientiert bezeichneten bewegungen reproduzierbar punkte verbinden und ohne die betreffenden marken unter keinen umständen mehr reproduzierbar ausgeführt werden.)
21 unsere überlegungen über „schräge“ orientierung an sichtbaren orientierungsmarken, erst recht solche über projektive, setzen ein für das jeweils sich verhaltende wesen charakteristisches inventar an bedingungen und fehlern beim einhalten einmal eingeschlagener richtungen ohne sichtbare zielmarke  voraus. die allgemeine form eines kriteriums für vorhandensein, ausmass und bedingtheit dieser fähigkeit wird sein: durch wegnahme von orientierungsmarken wird ein spezielleres in ein verwandtes, allgemeineres schema überführt  – das heisst, das wesen wird mit gestalten konfrontiert, die mit einem anwendungsfall eines speziellen schemas verwandt sind, und wendet dieses schema in vergröberter form weiterhin an. wenn sowohl in der speziellen wie in den allgemeineren (gröberen) versionen der schemata homologe punkte existieren, von denen sich sagen lässt, dass sie durch schematische (reproduzierbare) wander­bewegungen des wesens zwischen ihnen verbunden sind, dann ist die nachträgliche korrektur der bewegungsrichtung bei sichtbarkeit von (dem speziellen fall mit optimaler orientierung homologer) ziel- und orientie­rungsmarken im rahmen des schemas kriterium für die tatsache und das ausmass der abweichung; in der gleichen anordnung kann durch varianten der (störende oder unterstützende) einfluss von oberflächentextur und anderen blickrichtungsmarken (ohne orientierungswert im schema)  oder auch externen, erzwungenen richtungswechseln, die korrigiert werden müssen, um die ursprüngliche richtung wiederherzustellen,  beobachtet werden. (zu beachten ist in all diesen fällen, dass zwischen abwandlungen gegebner schemata, vergröberungen, wechsel zu einem neuen schema und dem verlust des schematischen charakters der bewegung genau unterschieden werden muss – mithilfe der kriterien reproduzierbarkeit und variation reproduzierbarer bewegungen.)
22 komplette orientierung im raum kann immer allgemein aufgefasst werden als regelhafte (reproduzierbare) bewegung auf und in (den innen- und zwischenräumen) der gestalt des räumlich überhaupt relativ zum sich zu ihm verhaltenden wesen (und dabei für es) lokalisierbaren, die eingeschlossen ist in den „binnenraum“ einer pseudofläche
(sternenhimmel), die ihrerseits besetzt sein kann mit pseudomustern, die hinsichtlich ihres räumlichen status (oberfläche von gestalten? „flaches“ oberflächen?) ungeklärt sind. (bei einem offenen ende der alle andern einschliessenden, u.u. komplex-gestalt – das heisst: wenn eine abgrenzung dieser gestalt noch nicht gelungen ist, wie zb. die der erde vor den ersten weltumseglungen – kann eben nicht im emphatischen sinn von einer kompletten orientierung die rede sein.)
abgesehen davon, dass eine pseudofläche und sichtbare punkte und muster auf ihr anhaltspunkte für orientierungen, auch solche projektiver art, geben, verhält sich ein wesen zu dieser pseudofläche, indem es sich irgendwann von der gestalt des fixierbaren und so aus der entfernung bereits „gestalt annehmenden“ wegwendet und wegbewegt.
23 das system der orte  ist festgelegt durch die menge aller punkte auf oberflächen von gestalten, hinsichtlich deren das wesen vollständige orientierung besitzt. wir hatten bereits den begriff der komplex-gestalt gebildet, zu deren „geschlossenheit“ das wesen sich in form „einhüllender“, keine richtung bevorzugender umlaufbewegungen verhalten kann – analog zur bewegung um eine tatsächlich nach allen seiten hin abgegrenzte einfache gestalt herum. wir haben sogar „einfache“ zyklische bewegungen der teilgestalten des komplexes zugelassen; solange das wesen diese zyklen in sein schematisches, orientiertes verhalten miteinbeziehen konnte, tat dies dem begriff des sich-verhaltens-zu dieser komlexgestalt (der „welt“, zumindest in den augen des sich verhaltenden organismus)
als einer bestimmten typs (und wenn er auch nur einmal realisiert war) keinen abbruch. hier kam also bereits bewegung von gesatlten relativ zueinander vor. verhalten-zu gestalten allgemein und speziell zu ihnen als solchen bestimmten typs schloss übrigens nicht aus, dass diese gestalten sich bewegten; wenn dies in einem medium geschah, worin das sich zu diesen gestalten verhaltende wesen ebenso wie sie in seinen bewegungen dauernd durch fremdeinflüsse gestört (beschleunigt oder abgebremst) wurde, so war die aktive eigenbewegung gegen widerstand (bzw. die korrekturbewegungen, die er auslöste) ein zusätzliches, akzentuierendes zeichen für die artiku-
liertheit der bewegungen, mit denen das wesen dem momentanen stimulus folgte, ihn umrundete, oder auch sich von ihm entfernte (wegwendete).
auf diese weise aber hatte es sich noch nicht zur tatsache der bewegung selbst  verhalten. das tut es erst, indem es bewegungen in der jeweiligen, augenblicklichen bewegungsachse des sich bewegenden objekts vollführt, und dabei jede änderung mit korrektur-phasenverschiebungen nachvollzieht; im maximalfall würden wir sogar den eindruck gewinnen, dass es nicht nur zu dem sich bewegenden objekt jede beliebige stellung einnehmen und (durch nachvollzug aller richtungswechsel und beschleunigungen) konstanthalten kann, sondern vor allem auch innerhalb gewisser (geschwindigkeits- und abstands)grenzen auf jeder bewegungsachse des objekts, sowohl hinter, als auch vor ihm, sich bewegen (annähern und entfernen) kann.

24 man mag vielleicht bezweifeln, ob das, was im letzten abschnitt definiert wurde, zurecht ein verhalten zur tatsache der bewegung (oder des bewegtseins) des objekts heisst. einmal sind auf diese weise nur translatorische und nicht rotatorische bewegungen erfasst. dem könnte man vielleicht dadurch genügen, dass man als verhalten-zu diesen solche bewegungen bezeichnet, die rotationsachse auszeichnende bewegungen (in analogie zu denen, mit denen – wie eben definiert – die translatorische bewegungsrichtung ausgezeichnet wird). zum andern betrifft die auszeichnung der bewegungsachse eines objekts in form von projektiven bewegungen, die jeweils in dieser achse (oder parallel dazu) verlaufen, allenfalls einen relevanten parameter der bewegung des objekts. richtungs-änderung, geschwindigkeit und beschleunigungen (einschliesslich verlangsamungen) werden so noch nicht einmal erfasst. die allerwichtigste kategorie im zusammenhang mit bewegungen ist aber damit noch immer nicht benannt: bewegung ist ortsveränderung   von objekten. und damit verbindet sich die frage, wie ein wesen sich zum verhältnis von objekten zum system der orte verhalten kann – ein system, das ja seinerseits von objekten (die in bewegungsschemata des sich verhaltenden wesens untereinander verbunden sind) gebildet wird. wir haben dabei folgende schwierigkeit: ein sich nicht zyklisch relativ zum system der orte und ortsfixierenden objekte bewegendes objekt gehört offenbar nicht zu diesem system: zumindest solange, wie es seine lage nicht-zyklisch, also nicht dauerhaft antizipierbar, ändert und also noch keinen ort hat  , oder, wie man auch sagen könnte, keine lage  . bewegung (im hier interessierenden sinn) ist lageveränderung; zur lage von mustern auf gestalten hatten wir oben (am ende von absatz 18) aber bereits angemerkt, dass sie dann nicht „motorisch“, also als objekt eines verhaltens-zu, definiert werden kann, wenn die grenzen des situierten gebildes (zb. eines musters) mit der begrenzung des „ortes“, an dem es sich befindet (also zb. gerüstlinien des oberflächenteils, wo es liegt), zusammenfallen.


eine zwischenüberlegung.
25 tatsächlich sind mit den bislang aufgeführten kategorien auch die grenzen dessen erreicht, was gegenstand eines „verhaltens-zu“ genannt werden kann. indem ein wesen sich auf die bestimmte weise, in der ein wesen sich relativ zu objekten in seiner umgebung bewegt, bzw. sich in dieser umgebung bewegt, zeigt es, dass es sich zu diesen objekten und dieser umgebung verhält (bzw. aktiv bewegt aufgrund stimulation durch sie). und das war nicht anders zu erwarten, denn all unsre definitionen liefen darauf hinaus, dass sie verhalten-zu als eines beschrieben, das  imstand war, (in zusammenwirkung mit einem entsprechenden erzeugungs-
apparat) ein virtuelles bild des objekts, das sein gegenstand sein sollte, um dieses objekt herum aufzubauen (zu erzeugen); alle eigenschaften des abgebildeten objekts konnten im abbild irgendwie reproduziert werden – spätestens dadurch, dass der bild-erzeugungsprozess, eben als (widerholbarer) prozess, nacheinander und getrennt ausdrücken, demonstrieren und hervorheben konnte, was am abgebildeten objekt selbst nur gleichzeitig mit allen seinen eigenheiten zusammen gegeben war – abstrakte, einem typ, muster oder schema entsprechende eigenschaften, die, wie man sich erinnern wird, nach unseren definitionen durch ihnen korrespondierende schematismen der prozesse, durch die das virtuelle objekt-abbild (oder ein fragment davon) erzeugt wurde, als gegenstand eines verhaltens-zu ihnen dargestellt werden konnten. alles aber, was beziehung zwischen solchen gegenständen eines denkbaren verhaltens-zu ist, lässt sich auf diese weise nicht erfassen: nicht (wie wir schon sahen)
– die lage eines solchen gegenstandes auf einem andern, nicht
– die beschaffenheit eines teils der oberfläche, nicht
– die identität einer gestalt-bestimmten-typs mit einer gegebnen, be-
sonderen einzelgestalt, nicht
– die tatsache, dass eine gegebne teilfläche, die irgendwie abgegrenzt war, teil einer grösseren gesamtfläche war, oder
– dass eine umrisslinie bzw. oberfläche und gerüstliniensysteme die einer geschlossenen gestalt waren, und eben auch nicht die tatsache,
– dass eine gegebne gestalt einen ort im system der zueinander in antizipierbaren beziehungen stehenden (und also reproduzierbar voneinan-
der aus erreichbaren) gestalten hat. schliesslich gehört auch die tat-
sache in diese reihe,
– dass (infolge einer bewegung) ein objekt sich an einem anderen ort befindet als zuvor – oder an demselben, und
– dass es (ein weiterer fall) ein selbes ist wie eines, zu dem sich das wesen zu einem früheren zeitpunkt verhalten hat.

26 man wird vielleicht bemerkt haben, dass in dieser liste weitere mögliche änderungskategorien fehlen, wie: geschwindigkeit (des orts-
wechsels oder auch eines (veränderungs)vorgangs). geschwindigkeitsänerung (änderung zweiter ordnung), beschaffenheitsänderung (zb. farbwechsel), zyklizität bzw. rhythmus. sieht man von diesen ab, dann bleiben folgende irreduziblen beziehungskategorien übrig: lage-relativ-zu, teil-von, fall-von (die token-type-beziehung). kategorien von der art des selbes-wie (nicht(s)-ander(e)s-als) scheinen sich wiederum im zusammenhang mit all diesen kategorien bilden zu lassen: selbe-lage-wie (im system der orte), selber-platz-wie (auf einem gestalt-type oder -token), fall-desselben-wie, dasselbe-wie, und das alles im zusammenhang mit „gleichzeitigen“ oder früheren vergleichsgliedern; parallel gibt es das alles auch mit „anderes-als“, unter umständen sogar mit angaben zur modalität: um soundsoviel verschoben gegenüber dem andern fall, soundsoviel entfernt, um so viele grade verändert usw., schliesslich auch vielleicht mit einer zeitangabe: nach denundden ereignissen, oder wiederholungen desunddes zyklus. womöglich passen auch noch ähnlichkeits (in einer hinsicht)-, nähe- und zusammengehörigkeitsbeziehungen hierher, zb. solche zwischen objekten, die durch relativ einfache änderungen der gestalt oder ihrer beschaffenheit auseinander entstanden sein könnten: grössenänderung, verzerrung (unproportionale grössenänderungen), zerteilung und (teilweise) zusammenfügung; orts- und beschaffenheits(muster)-veränderungen hatten wir schon genannt.

27 die letzten kategorien des vorhergehenden absatzes zeigen die enge beziehung zwischen änderungskategorien (und vielleicht auch modalitäten) und vergleichs- (nämlich identitäts- und ähnlichkeitsbeziehungen), nachbarschafts- und zusammengehörigkeitskategorien. es wird sich zeigen inwiefern sich diese beziehung sogar für definitionen des verhaltens-zu sachverhalten (beziehungen zwischen entitäten zu gleichen zeiten) verwenden lässt. wir beginnen unsre analyse des verhaltens-zu beziehungen daher mit dem verhalten-zu bewegungen und veränderungen, und werden anschliessend sehen, wie sich verhaltensweisen zu vergleichskategorien als solche zu bewegungs- und veränderungsresultaten  darstellen lassen.
die durchführung dieser reduktion wird uns im folgenden teil 3 beschäftigen.
in diese zwischenbetrachtung gehört noch folgende überlegung.
nicht ohne weiteres aufeinander reduzierbar sind nämlich die drei räumlichen beziehungskategorien: ort, teil, platz (mitsamt den ihnen zugehörigen bewegungs- und vergleichs-beziehungskategorien), wie es auf den ersten blick scheinen könnte, da sie alle etwas mit einer lage in einem feststehenden system von gestalten zu tun zu haben scheinen. ein isolierter ortswechsel lässt das system der orte (oder zueinander in festen richtungs- und entfernungsbeziehungen stehenden (sonstigen) gestalten) unverändert; nimmt man einen teil der oberfläche weg, ändert sich hingegen die gestalt. diese gegenüberstellung ist allerdings ungenau. erstens müssen wir das „sonstige“ schon hinzufügen, damit das „system“ unverändert bleibt; zweitens kann man nicht einfach einen teil der oberfläche wegnehmen (zb. einen „keil“, ein segment, aus der gestalt herausschneiden, unter mitnahme des auf dem keilstück liegenden teils der gesamtoberfläche), sondern nur eine teil-gestalt, von deren oberfläche ein teil zugleich teil der oberfläche der gesamtgestalt ist. in beiden fällen gilt, dass das „system“ verändert wird oder nicht, je nachdem, ob wir das jeweils bewegte dazuzählen oder nicht.
nach entfernung eines (ansonsten unveränderten) gestaltteils ist die oberfläche übrigens auch nicht mehr dieselbe. doch würde man diese art der oberflächen-veränderung (im sinne dessen, was sich „aussen“ befindet und zutagetritt, sichtbar ist) nicht im engeren sinn unter diesen begriff fallen lassen, ebenso wie auch die entfernung eines lückenlos eingepassten gestaltteils eher einen spezialfall der ortsveränderung einer gestalt (in einem gestaltkomplex) darstellt. von einer echten oberflächenänderung würde man doch erst dann sprechen, wenn in einem rundum abgegrenzten abschnitt der oberfläche plötzlich die fläche sich vergrössern oder verkleinern würde – und dabei, oder aber auch bei gleichbleibender flächengrösse, sich änderungen in der form (konkavitäten, konvexitäten) einstellen würden. diese art der änderung ist nicht mehr reduzierbar auf das lückenlose einfügen oder loslösen solch lückenlos eingefügter gestaltteile; denn deren oberfläche ändert sich ebenfalls, wenn sich der auf ihrer oberfläche liegende teilabschnitt der gesamtoberfläche ändern würde.

28 teil-sein ist also nicht reduzierbar auf an-einem-ort-sein. betrachten wir nun das an-einem-platz-auf  -einer-oberfläche-sein: ist es reduzierbar auf teil-der-oberfläche-sein? dass es nicht ein spezialfall sein kann des
an einem ort seins, leuchtet ein: es gelten dieselben überlegungen wie für teilsein. hingegen möchte man vielleicht sagen: irgendeine beschaffenheit weist jeder teil einer oberfläche auf; sodass die oberfläche als aus diesen verschieden beschaffenen teilen zusammengesetzt betrachtet werden kann.
selbst wenn wir aber das system der beschaffenheiten als ein geschlossenes, und die ganze oberfläche bedeckendes ansehen (so, dass jeder seiner teile auf einem teil der gestalt-oberfläche zu liegen kommt), können wir uns doch vorstellen, dass dieses system, ohne sich zu ändern, auf der oberfläche wandert  , das heisst, seine lage zu extrempunkten und gerüstlinien usw. verändert. nur auf völlig homogenen kugeloberflächen (ohne textur) wäre diese bewegung eines musters nicht feststellbar; hier verliert aber auch der begriff einer lage  eines oberflächenmusters seine bedeutung.
wir können sagen: welche optische oberflächeneigenschaft auch immer es ist, die einen fern-eindruck der gestalt-form erzeugt – sie gehört nicht zum system der beschaffenheiten, als deren träger diese form fungiert. so muss es auch möglich sein zu sagen, dass wir unter umständen die beschaffenheit einer gestalt nicht feststellen können (zb. ihre färbung – weil es dämmrig ist), wohl aber ihre form. (das umgekehrte ist bezeichnenderweise nicht möglich – zumindest wenn es sich um die beschaffenheit einer gestalt  handeln soll; der ausdruck gestalt-form ist eben eigentlich ein pleonasmus.)

29 die beziehung teil-sein(-der-oberfläche-von) ist nicht reduzierbar auf die beziehung an-einem-bestimmten-ort-sein = von den gestalten des systems der orte aus auf reproduzierbaren wegen erreichbar sein, weil teil-sein zutrifft auf alle teil-gestalten, auf deren an-einem-ort-sein man das teil-sein des „aussenliegenden“ teils ihrer oberfläche (den sie mit der gesamtgestalt gemeinsam haben) zu reduzieren versuchen könnte.
die beziehung bedecken oder liegen-auf ist nicht reduzierbar auf teilsein-von, weil alles oberflächen „bedeckende“ (was nicht selbst gestalt ist) teil-ist eines ganzen, das aber immer noch die beziehung des liegens-auf unterhält,  allerdings zur ganzen gestalt-oberfläche; spätestens das liegen-auf dieses ganzen kann nicht mehr mit teilsein identifiziert werden. (und auch nicht mit „die ganze oberfläche sein“; sonst gäbe es die beweglichkeit ganzer oder teile beider kategorien gegeneinander nicht.)
wenn man es genau betrachtet, spielt ein und daselbe, nämlich der begriff der geschlossenen oberfläche und ihrer teile, in beiden fällen eine entscheidende rolle; im ersten die teil-oberflächen als durch gestalt-segmente „getragenes, im zweiten als selber träger, nämlich beschaffenheiten tragende; die gesamt-oberflächen, entsprechend, als grenze möglicher zerteilungen (segmentbildungen) im ersten, als beziehungssystem für (unveränderte) beschaffenheits-muster, die sie ganz bedecken und auf ihnen wandern, im zweiten fall.
eine ganze musterfläche muss auf eine gestaltfläche passen; ein (oder mehrere gleichzeitig ausgeschnittene) segment(e) muss (müssen) in das durch eine gestalt festgelegte volumen passen und teile der oberfläche tragen, aus denen sie sich wieder zusammensetzen lassen muss. es scheint also, dass die gestalt mit ihrer geschlossenen oberfläche vor den kategorien des segments und der sie bedeckenden oberflächen-beschaffenheitsmustern eine gewisse priorität hat. und diese priorität scheint auch für die beziehung des teil-einer-oberfläche-seins zu gelten.
denn die beziehungen des volumen-teil-seins (oder speziell segment-seins) und die des muster-teil-seins lassen sich ableiten aus dem begriff oberflächenteil und den relationen des angrenzens-an und liegens-auf.

30 das system der orte (der raum) lässt sich auffassen als eine einzige gestalt, und alle gestalten darin als volumenteile, ebenso die leerräume zwischen ihnen, deren fehlende oberflächen-teile wir uns durch das system der möglichen (reproduzierbaren) wege (auf projektiver grundlage) als ihre gerüstlinien ergänzt denken können. „auf“ der oberfläche dieser gestalt können wir uns die projektion der umgebenden pseudofläche (des „himmels“, weltraums usw.) „liegend“ vorstellen (als quasi-muster), eben-
so die oberflächen der wirklichen objekte und die virtuellen der leerräume von projektiven mustern (auf der grundlage geradliniger verbindung durch blickrichtungen) bedeckt. bewegung, verstanden nicht nur als entfernung vom sich-verhaltenden wesen oder annäherung an es, sondern als (aktuelle, andauernde) ortsveränderung, könnte gleichgesetzt werden – für das sich verhaltende wesen – mit der bewegung dieser projektiven muster auf dem bewegten objekt  (eine bewegung allerdings, die – weil projektiv – nicht verzerrungsfrei stattfindet, und sich schon dadurch vom wandern eines unverzerrten musters auf einer oberfläche unterscheidet); rotatorische bewegungen hätten ihr äquivalent im wandern derselben, translatorische im wandern verschiedener projektiver muster-punkte, -linien und -flächen über die oberfläche des bewegten objekts.


TEIL 3: ORTS- UND BESCHAFFENHEITSÄNDERUNGEN (BEWEGUNG UND BESCHLEUNIGUNG, GRÖSSENÄNDERUNG, VERZERRUNGEN, ZERTEILUNGEN UND ZUSAMMENFÜGUNGEN USW.), IHRE EIGENSCHAFTEN (GESCHWINDIGKEIT, RHYTHMUS) UND RESULTATE IN FORM VON NEUEN ZUSTÄNDEN, DIE ZU VORHERGEHENDEN IN BESTIMMTEN BEZIEHUNGEN STEHEN.

31 wir können nun allgemein sagen: sein verhalten-zur gleichzeitig vor sich gehenden ortsveränderung eines gegenstandes zeigt das sich verhaltende wesen, indem es sich von diesem gegenstand, aus jeder der möglichen bewegungen heraus, in denen es sich zu ihm verhalten kann, den zu diesem zeitpunkt für es sichtbaren gestalten des systems der orte zuwendet und in jede beliebige orientierte bewegung übergehen kann…; doch diese definition ist unvollständig, denn sie enthält nicht mehr als den blossen wechsel zwischen einem verhalten-zum bewegten gegenstand und einem zum system der orte (nämlich orientiertes sich-bewegen in diesem system). der tatsache der bewegtheit dieses gegenstandes müssten wir durch eine besondre, zusätzliche bestimmung dieses wechsels rechnung tragen. die formulierung „sich zuwenden“ erinnert uns an die verhaltensdefinition für das stimuliertwerden durch (bzw. sich-verhalten­zu) projektive(n) muster(n); und wirklich ist, nach dem zuletzt in der „zwischenüberlegung“ gesagten, die oberfläche von sich im system der orte bewegenden gestalten bedeckt mit wandernden projektionsflächen, zu denen, wie man sich erinnert (vgl. abschnitt 20), das wesen sich verhalten konnte. die parameter einer translatorischen bewegung nun sind ge­schwindigkeit und richtung; auf grundlage der bereits definierten kriterien für ein verhalten zu letzterer verhält sich ein wesen zur bewegung als ortsveränderung, wenn es bei der umwend-bewegung, also bewegung weg von der gestalt, zu der es sich einzig seit der letzten umwendbewegung zu projektiven orientierungsmarken verhalten hat, in jede beliebige orientierte bewegung übergehen kann, wie wir oben sagten, aber – und so ist unsre definition fortzusetzen – ohne alle für den eintritt in diese bewegung sonst benötigten orientierungsmarken in anspruch nehmen zu müssen – ohne, dass die orientierte bewegung durch das (nachträgliche) angebot von orientierungsmarken (projektiver oder nichtprojektiver art) noch korrigiert werden kann bzw. muss.32 oder kurz und in nicht-motorischen termen: das wesen stellt bei seinem verhalten-zur bewegten gestalt in rechnung, wieviel diese sich weiterbewegt haben könnte in der zeit, in der es die projektiven marken, an denen es die bewegung ablesen könnte, aus den augen verliert (weil es der bewegten gestalt und ihrer oberfläche zugewendet ist). analoge formulierungen hätten wir natürlich aufstellen können für eine eigenbewe­gung des wesens bei ausschaltung seines oder seiner optischen (oder fern­)sinne für bestimmte fristen – in unserem fall ist das äquivalent hierfür die ablenkung dieses fernsinns auf die sich bewegende gestalt – wobei hier komplizierend hinzukommt, dass das wesen seine relativ-bewegungen (nach geschwindigkeit und abweichung bzw. abstand von der bewegungsrichtung der bewegten gestalt zu der es sich verhält) zum momentanen bezugssystem „bewegte gestalt“ mit verrechnen muss. (für unsre betrachtung ist es übrigens gleichgültig, ob die eigenbewegung des wesens aktiv oder passiv ist – passiv zb. in dem sinn, dass es sich an der bewegten gestalt festhält oder ähnliches).noch komplizierter wird es, wenn wir in unser ablenkungsszenario beschleunigungen und abbremsungen (geschwindigkeitsänderungen) oder änderungen der bewegungsrichtung einbauen in den kürzeren oder längeren fristen, in denen das wesen keine projektive kontrolle über seinen ort im system der orte hat. auch hier ist zu ermitteln die art und das ausmass seiner orientierungsbedürftigkeit beim start einer orientier-ten bewegung (unmittelbar aus der gestalt-verfolgungs-bewegung heraus, ohne projektive kontrollen), und zwar speziell in abhängigkeit von 1. der zeitlichen distanz seit der letzten projektiven kontrollbewegung (speziell können wir diese phase ganz kurz halten, sodas das wesen unmittelbar bei beginn der beschleunigung zugleich die optische kontrolle verliert), 2. seiner stellung zur bewegungsachse der bewegten gestalt, 3. deren ober­flächenbeschaffenheit (inwiefern sie orientierungsmarken bietet) bzw. sei­ner fähigkeit, unter sicht seinen ort relativ zur gestalt, zu der es sich verhält, zu kontrollieren, und 4. stärke und richtung der bewegungs-ändernden parameter.33 was wir auf diese weise erhalten, ist ein motorisches, also ver­haltenskriterium für die fähigkeit des wesens, ohne optische kontrolle beschleunigungsstärken und -richtungen zu diskriminieren, bzw. sich zu ihnen zu verhalten.unser bisheriges szenario bzw. die darauf beruhenden kriterien und kategorien sahen als prüfgrösse orientierungsbedürftigkeit nach wiedereinsetzen der optischen bzw. projektiven kontrolle (an gestalten de systems der orte) vor. es gibt aber – und zwar unabhängig davon, ob optische kontrolle unterbrochen wurde oder nicht – ein anderes vor­stellbares verhalten angesichts von bewegungs- und ortsveränderungen: das rückgängigmachen solcher veränderungen, sei es am objekt, das ihnen unterlag, selbst, sei es an seiner stelle, wenn es nicht verfügbar ist. mit anderen worten: das wesen selbst oder das objekt, aktiv bewegt durch das wesen, kehren in den ursprünglichen bewegungszustand, die ur­sprüngliche bewegungsrichtung zurück – oder auch an den ursprungsort der bewegung, womöglich auf demselben weg, in umgekehrter richtung.bloss: verhalten-wozu könnte dies genannt werden? doch offenbar eines zu der tatsache der veränderung  , sei es der geschwindigkeit oder bewegungsrichtung, sei es des ortes.34 jede veränderung der grösse eines objekts (bei erhalt der proportionen) (im sinne des vorgangs der änderung) ist gewiss auch mit bewegung jedes punktes (verstanden als minimale teilfläche) der oberfläche verbunden – doch da die oberfläche geschlossen ist, und die proportionen erhalten bleiben, gibt es hier keine ausgezeichnete bewegungsrichtung, vielmehr sind alle bewegungsrichtungen, mithin alle punkte, gleich gut, um das ausmass der grössenänderung und ihre geschwindigkeit anzuzeigen; und hierfür existieren bereits kriterien. der erhalt der proportionen würde sich darin zeigen, dass in den schematischen bewegungen des wesens auf dem und rund um das objekt der masstabsgetreuen wegeverlängerung rechnung ge­tragen würde – sonst aber alles unverändert bliebe. am unbewegten, grössenveränderten oder auch aktuell wachsenden oder schrumpfenden objekt ändern sich alle relevanten abstände zu benachbarten objekten – am bewegten überlagern die abstandsveränderungen durch grössenänderung die durch die ortsveränderung. kombinieren wir diese beiden eigenschaften der proportionalen grössenänderung, so ergibt sich als kriterium für ein ver­halten zur tatsache einer grössenänderung (im sinne des resultats) im gegebnen masstab , dass das sich zu ihr verhaltende wesen fähig ist, mit nur einer „massnehmenden“ lotrechten bewegung von einem ort der umgebung aus auf die oberfläche des grössenveränderten objekts zu, und nach abfahren aller auf diesem objekt möglichen schemata (zur kontrolle des erhalts der proportionen) von beliebigen punkten aus sich wieder von ihm weg und zuvor bereits bekannten zielen in der umgebung zuzuwenden und an ihnen auch ohne sicht- oder sonstige kontrolle im rahmen seiner fähig­keiten zur schätzung der von ihm zurückgelegten entfernungen ohne solche kontrollen anhält. (für bewegte grössenveränderte objekte gilt die überle­gung entsprechend.)(man vergleiche diese definitionen mit denen für das verhalten-zu bewegungen; das eigentlich neue in dieser definition ist der begriff des masstabs oder mass-verhältnisses, zu dem sich das wesen verhält, und der über den des „orientiertseins ohne (vollständige) sichtkontrolle“ deutlich hinausgeht.).35 von proportionalen, also nicht-dysproportionalen, grössenveränderungen war eben bereits die rede. die massverhältnisse auf  dem objekt konnten wir vernachlässigen, weil wir stillschweigend von der annahme ausgingen, dass proportionalität zugleich den erhalt der gestalt-schemata bedeutete. dieser sachverhalt lässt sich auch so ausdrücken: bei proportionalen grössenänderungen kann das wesen, ohne weitere vergleichsobjekte im „system der orte“ (die wir ausdrücklich während der phase der zuwendung zum grössenveränderten objekt ausgeschlossen hatten) nicht unterscheiden, ob ein in seinen schematischen bewegungen um das objekt und auf ihm mitgeführtes referenzobjekt (das nicht zum system der orte gehört), etwa sein körper oder teile davon, die grös­senveränderungen erleidet, oder das objekt, zu dem es sich verhält – oder es kann, ohne ein solches referenzobjekt, zumindest, falls es ent­fernungen über zeiten schätzt, nicht entscheiden, ob die relative ver­langsamung seiner schematischen bewegungen der veränderten weglänge oder der masstäblich veränderten effizienz seiner fortbewegung zuzuschreiben ist.36 veränderung von gestalten durch änderung der grösse einzelner oberflächenabschnitte in unterschiedlichen richtungen (schrumpfung, wachstum) und/oder masstäben führt zu resultaten, die auf den ersten blick mit dem verwandt sind, was wir in abschnitt 21 besprochen hatten: vergröberung von schemata. tatsächlich scheint der einfachste denkbare fall einer dysproportionalen grössenänderung der zu sein, wo der überwiegende teil der gestaltoberfläche seine grösse gleichförmig (proportional) ändert, ein teil aber gleichbleibt oder sich in anderem masstab ändert. in dieser formulierung versteckt sich freilich ein widerspruch: die grenzlinie der beiden unterschiedlich sich verändernden oberflächenanteile muss ja dieselbe sein, damit weiterhin die oberfläche geschlossen bleibt, und von einer gestalt gespochen werden kann. andererseits ist bei proportionaler grössenänderung der oberflächenteile, die ursprünglich an dieser linie zusammenstiessen, von beiden seiten her festgelegt, nach welchem masstab sich diese linie verändern muss – und diese masstäbe sind nicht identisch. die ursprüngliche grenzlinie teilt sich also bei einer proportionalen grössenänderung nach den unterschiedlichen masstäben der beiden an dieser grenzlinie aneinanderstossenden oberflächenteile, und es entstehen zwei virtuelle neue grenzlinien. die einschliessende fläche kann relativ zur andern schrumpfen oder wachsen (gleichgültig, welche absoluten grössenänderungen damit verbunden sind); in beiden fällen entstehen lücken, die zur wahrung der oberflächenkontinuität geschlossen werden müssen, und zwar durch adaptierende, zwischengeschaltete flächen (im fall einer relativen schrumpfung des einschliessenden gegenüber dem eingeschlossenen oberflächenausschnitt kann die überschüssige, grenzlinien-nahe oberfläche des eingeschlossenen diese aufgabe erfüllen, indem sie die grenzlinien-nahe fläche des einschliessenden oberflächenausschnitts bedeckt und mit ihr „verschmilzt“.)37 mit dieser betrachtung ist nun auch (fast) unsre definition des verhaltens-zu den resultaten von in sich proportionalen grössenverände­rungen verschiedener oberflächen-ausschnitte mit verschiedenen masstäben (und mithin masstabs-verhältnissen) fertig: ein wesen, das dieses ver­halten aufweist, ist imstande, beim überschreiten einer grenzzone mit einem masstabsprung zwischen zwei schematischen bewegungen entlang der proportional grössenveränderten oberflächen diesen in der abstands­schätzung entsprechend der oben angegebenen definition für veränderungen mit nur einem einzigen masstab zu berücksichtigen.von dysproportionalität im engeren sinne kann natürlich nur dort die rede sein, wo die differenz zwischen den verschiedenen masstäben nicht allzugross ist, was gleichzeitig bedeutet: die adaptierenden grenzzonen sind schmal. grosse dysproportionalitäten haben umgekehrt die folge, dass adaptierende grenzzonen immer grössere anteile der neu entstandenen oberfläche ausmachen – die applikation der ursprünglichen schemata wird so immer schwieriger, die in abschnitt 21 so genannte „vergröberung“ der schemata wird immer stärker, denn grenzzonen sind ja im ursprünglichen schema linien, und keine flächen. starke dysproportionale grössenänderungen, in denen die grenzzonen gross werden gegenüber der relativ kleineren eingeschlossenen oberfläche, oder gegenüber der relativ kleineren einschliessenden (was zugleich bedeutet, dass der eingeschlossene ursprüngliche oberflächenausschnitt übermässig gross geworden ist – die ursprüngliche oberfläche erscheint nur noch als „anhängsel“, und die verhältnisse haben sich umgekehrt), bilden grenzfälle zur oder kombinationen mit der verzerrung  einer oberfläche, wo die masstabsänderung für die grössenveränderung von oberflächenanteilen kontinuierlich und nicht in sprüngen stattfindet, und wo aus diesem grund auch keine zonen mit grössenänderungen in gleichem masstab abgegrenzt werden können.
38 den einfachsten fall einer solchen kontinuierlichen veränderung von
masstäben haben wir bereits kennengelernt – in form der grenzzone zwischen zwei jeweils proportional, aber mit unterschiedlichen masstäben grössen­veränderten oberflächen-anteilen.

(forts.)