8.5.97
das motiv, mit diesem papier jetzt zu beginnen, ist folgendes.
erneute lektüre der erweiterten anmerkung zum wahrnehmungspapier (eintrag 5.6.96) scheint einen lösungsweg zu eröffnen für zwei fragengruppen:
1. wie die verzahnung von grundlagen- und B-theorie aussieht;
2. speziell, wie das verhältnis von person und natur in OPP und allgemeiner in begründungen, die NUR in modi der dimension PLAN stattfinden, gestaltet ist. dabei gab es in der beschreibung OPPs in B3.5 eine vermutung über die ontologische hierarchie: dass die grenze in jedem fall irgendetwas mit variablität (pluralität, vielfältigkeit) (der natur, erfahrung, des widerfahrenden) und eindeutigkeit (singularität, normativität) des mentalen zu tun haben müsse. (vgl. hierzu auch überlegungen michaels in seinem letzten text).
ich habe gestern in einem gespräch mit s. etwa folgende ideen geäussert:
1. der antipsychologismus husserls und freges, also die wendung gegen die psychologisierung der logik, und die entdeckung des (normativen) sonder-status logisch-grammatischer regel-beschreibungen („sätze“), hätte umgekehrt zu einer problematisierung des status psychologischer sätze und be- und zuschreibungen führen müssen – letztlich in anti-mentalismus und anti-cartesianismus. in der frege-tradition ist dieser problematisierungsschritt gänzlich unterblieben, vielmehr hantierte frege selbst (und nach ihm russell und andere) in der denkbar unbefangensten weise mit dem wort „(private) vorstellung“ und ihrem „zugreifen“ auf die quasi öffentlichen, über-individuellen, normtaiven gebilde des „3. reiches“ („sinn“, „wahrheit“), wobei sie mehr oder weniger auf die vorgaben der empiristischen (im weiteren sinne: konzeptualistischen) tradition zurückgriffen (die ja in den psychologismus geführt hatten). der empirismus wandelte sich durch freges verdikt über die logik in logischen empirismus. erst der späte w hat die wende durchgeführt und begonnen, sich über die mögliche logifizierung und granmmatisierung der psycho-logie, dh. ihre überführung in psycho-logik, gedanken zu machen. husserl dagegen hat sich, wenn auch unter sehr irreführenden titeln, die an die kantisch-platonische tradition (im weiteren sinne: universalien-realistischen) anknüpften (transzendental, idee, ideal, eidetisch, „schau“), das problem gestellt (und damit („phänomenologische reduktion“) die aufmerksamkeit, in dieser verstellten manier, auf die BEGRIFFLICHE natur der rede über pyschologisches gerichtet. indirekt fand die problemstellung auch in der hartnäckigkeit ausdruck, mit der er an dem subjekt-objekt-dualismus „transzendentaler“ und „konstitutionstheoretischer“ fragestellungen (was gehört wirklich zum gegenstand – was zur wahrnehmung des gegenstandes), als nicht einfach wegzudekretierender, festhielt.
das sind in meinen augen zwei wesentliche verdienste husserls. zu ihnen kommen zwei weitere.
h hat darauf aufmerksam gemacht, dass solche formen wie „räumlichkeit“ keineswegs so einfach, wie kant sich das dachte, der „rationalen“, apriorischen seite, zugeschlagen werden dürfen; und dass andererseits das „anschauliche“ der „reinen anschauung“, das ja ein GLEICHES sein soll in der reinen vorstellung (produziert von transzendentaler einbildungkraft) und der wahrnehmung (empirische vorstellung = mit sinnesdaten (mannigfaltigem) besetzte apriorische gestalt bzw. (verlaufs)schema; für mich immer wieder irritierend, dass kant bewegung dem sinnesdaten-bereich zuschlug), nicht doch in viel grösserem umfang „rationalen“ charakter hat (protentionen-struktur, als regel-system für blicke und aufmerksamkeit im weiteren sinn). (bei uns, wie ich meine, erheblich fortgechrittener darstellbar durch einführung des regel-begriffs (bzw. begriff der disposition – beide fehlen an einschlägigen stellen bei h VÖLLIG), speziell der regel-kategorie „hypothese“, speziell „beschaffenheitsH“).
ähnliche überlegungen gelten nicht nur für die geometrische objekt-gestalt, sondern auch andere komplexe erkenntnis-arten, vgl. das gestalt-erfassen überhaupt, aspekte-sehen bei w usw.
es GIBT auf jeden fall eine GRENZE – und also ZWEI bereiche: das widerfahrende, das MATERIAL, das mannigfaltige, vielfältige, sich ausschliessende ausprägungen in einer gewissen anzahl von dimensionen; andererseits die ordnende synthetisch-begriffliche struktur, die sich darüberlegt, erlaubte und nichterlaubte, sinnvolle und sinnlose zusammensetzungen nach einer FORM-regel.
und jetzt kommt meiner meinung nach die vierte wesentliche (späte) idee h’s: dass man nämlich, wenn man es erstmal wagt, den empiristischen elementarismus hinter sich zu lassen, durchaus immer höher aufsteigen kann in der wahl der elemente, und schliesslich beim ganzen der LEBENSWELT landet, als einem in sich nur nach art der einzel-wahrnehmung gegliederten (einer präformierten dimensions-struktur, die nur mit verschiedenen jeweils zugehörigen ausprägungen besetzt vorliegen kann (und auch obligat besetzt sein MUSS). und DIESE art des zusammengesetztseins (des aufbaus aus obligat zu besetzenden dimensionen), die allenfalls ELEMENTE aufweisen können (EINZELNES), unterscheidet sich massgeblich von der art und weise, wie elementar-
material seinerseits in synthesen nach solche synthesen konstitutierenden bzw. restringierenden form-regeln zu komplexen zusammengesetzt werden kann (zb. sinnesmaterial kann diese oder jene gestalt aufbauen).
lebenswelt erscheint so umfassend, dass sie ausschliesslich als element…
((so wie sonst beispielsweise „aspekt“, die eine elementare zeitstelle (moment) füllende „wahrnehmung“ (ausprägung in allen dimensionen der wahrnehmungsfähigkeit, ihr synchroner zusammen- „klang“ in einem momentanen eindruck))
… fungieren kann – so umfassend auch, dass sich keine form-regel mehr denken lässt, die die bildung von aggregaten höherer stufenleiter aus solchen elementen reguliert. damit verschwindet überhaupt der materie-form-dualismus, und der unterschied der beiden artikulationsweisen (der „dimensionalen“ der puren wahrnehmungs-materie einerseits, der „form“ – begründeten der synthesen aus materialen (stofflichen) wahrnehmungselementen andererseits).
der gedanke wird spätestens plausibel, wenn wir die husserl-heideggersche lebenswelt noch einmal überbieten durch die kategorie der MÖGLICHEN GESCHICHTE, verstanden als kette sich wandelnder und entfaltender lebenswelten (oder auch der EINEN, sich zunehmend mehr ausdifferenzierenden lebenswelt).
auf welcher ebene aber ist nun wirkich das elementare anzusiedeln? sind vollständige mögliche geschichten nur „dimensional“ artikuliert, oder „formal“? was genau besagt dieser unterschied, und wird er uns ein kriterium liefern, um die ebene der („stofflichen“) elemente zu finden, jenseits derer nur noch beliebig „geFORMte“ synthesen (beliebig kombiniert, beliebiger länge) als mannigfaltigkeit zweiter stufe denkbar sind?
ich meine, ganz ungefähr: dass man den ansatz zur antwort auf diese frage bei HEGEL finden kann. hegels durchgänge durch kategorien-hierarchien dienen dem beweis, dass die je nächstfolgende kategorie für den fortbestand der voraufgehenden unumgänglich ist – dass die frühere (allgemeinere) für sich keinen bestand hat (ich vermute, dass in hegels jargon der grund darin zu suchen ist, dass sie „zu wenig KONKRET“ (und damit nicht (genügend) wahr) ist). man kann sie also nicht beliebig verketten, bzw. nicht ALLE scheinbar möglichen ausprägungen untergeordneter, noch zu wenig bestimmter kategorien sind zulässig – sie
wären nicht „vernünftig“, bzw. führen in (aus mangelnder bestimmtheit resultierende) widersprüche. zb. NUR wenn er in eine objektive-geist-struktur eingebunden und eingebettet ist, macht der „subjektive“ geist sinn – nicht alles, was zunächst subjektiver geist zu sein SCHEINT, IST es auf dauer auch.
wohin diese idee bei hegel treibt, interessiert mich jetzt nicht so sehr – sehr wohl aber möchte ich näher bestimmen, wie dieses kriterium aussieht, mit dem man entscheiden kann, ob man bei der je erreichten höchsten „element“ – stufe schluss machen kann, oder die „elementare struktur“ noch nicht vollständig erfasst ist.
nach dem gesagten zeigt sich dies darin, dass sie „für sich“ „keinen bestand“ hat – dass sich an ihr über kurz oder lang irgendein grundlegender (logischer) mangel zeigt, der sie „nicht mehr das sein liesse, was sie zu sein schien“ – es sei denn, das elementare wird um eine dimension erweitert, die ihm bis dahin abgesprochen wurde (oder als blosse möglichkeit, neben andern, ausgegeben wurde) – eine dimension, in der ein element dann OBLIGAT mit genau einer der darin vorgesehenen ausprägungen besetzt sein muss, um eben element zu sein.
angewandt auf unsere proboemstellungen, liesse sich etwa der satz denken: „eine begründung (ein begründungsteil) ist noch keine begründung (sagt nicht, was sie sagen soll), wenn sie nicht auch noch folgende teile hat….“ (jemand nicht auch noch zu demunddem stellung genommen hat).
das bedeutet auch: eine (scheinbare) einzelbekundung (als bestandteil einer solchen begründung) ist nur das, was sie zu sein vorgibt, wenn zu ihr andere bekundungen hinzutreten (und zwar speziell solche, die durch sie nicht bereits ausgeschlossen sind). anders ausgedrückt: sie ist WEDER mit beliebigen bekundungen vereinbar (zu denen sie in einem BEGRÜNDUNGSverhältnis steht – sei es, dass sie sie ausschliesst, sei es, dass sie sie impliziert), NOCH behält sie ihren status (und SAGT was sie sagt), wenn nicht andere bekundungen, die nämlich in ihrer gesamtheit erst die darauf folgende handlungsweise vollständig begründen, hinzutreten.
man könnte sagen: die grammatik, als (form?)regel für die bestimmung des systems möglicher geschichten, sagt auch, was eine bloss formale, oder eine materiale (wesentliche?) unvollständigkeit wäre – durch welche form von „noch nicht stattgefundener fortsetzung“ der charakter des betreffenden stücks (öffentlicher, erzählbarer) erfahrung, sinnvoll und geschichte zu sein, noch infragesteht; ebenso: welche varianten solcher geschichtsfragmente ihren gesamtcharakter unbeeinflusst lassen (also bloss formale, aber durch übergeordnete form(?) – regeln „erlaubte“ kombinationen darstellen), und welches die nicht mehr erlaubten (wenn auch vom untergeordneten standpunkt aus (durch äusserliche, „formale“ kombination) „denkbaren“) abweichungen wären.
wichtig ist doch immer: dass bei „formalem“ zusammensetzen aus echten, bereits für sich bestandsfähigen elementen der begriff „unvollständigkeit“ keinen sinn macht – es gibt dann synthesen grösseren oder geringeren umfangs, aber keiner dieser zusammensetzungen FEHLT etwas, geschweige denn, dass ihre bestandteile ihren „bestand“ verlieren würden, durch dies fehlen; es fehlt nichts- obwohl die möglichkeit beliebiger anstückungen und zusätze besteht.
beispiele.
(1) eine (noch nicht ganz geschlossene) linie – was ist das? ist es ein dreieck? nein – es ist eine winzige ausbuchtung in einem quadrat-umriss… ist es das wirklich? nein – die linie, die das vermeintliche quadrat hätte schliessen sollen, geht in eine spirale über…)
(2) alle einfach verlängerten ketten aus elementen lassen sich zuletzt, wenn ein abzählverfahren angegeben wird, als zahlausdrücke auffassen – die fortsetzung der aufzählung durch immer weitregehende „vollständige“ realisierung in der alle möglichkeiten „nacheinander“ realisierenden weise ist eine art zu zählen. sehen so letztlich alle „formeln“ synthesen aus endlich vielen elementen aus? bilden sie fortsetzungen, die, systmatisch angeordnet, immer auf ein solches „leeres“, bloss noch alle verlängerungsschritte durch einfaches variieren „aufzählend“ erschöpfendes zählen hinauslaufen? was wäre der unterschied zum nicht-formalen „dimensionierten“ (und vorher unvollständigen) fortsetzen (vervollständigen)?
haben wir es mit mehreren arten der synthese, oberhalb der ebene des bloss „formalen“ (aufzählend-kettenverlängernd- variierenden) synthetisierens zu tun?
12.5.
im wahrnehmungspapier haben wir durch die fiktion des allsehenden wesens EINE der perspektivischen verkürzungen ausgeschaltet, die zur psychologistisch-idealistischen (und individualisierenden, ent-objektivierenden) elementaranalyse führen.
u.a. kann hier die tatsache, dass es viele sind, die das gleiche wissen, nicht darauf zurückgeführt werden, dass sie eine bestimmte perspektive einnehmen (unterschiedliche explorationsgeschichten und -wege zurückgelegt haben. wie individuation DANN zu erklären ist (nämlich mindestens über die sprechstelle, weiter aber über die erfahrungs- und ziel-, also begründungsgesteuerten effektoren), ist hier nicht darzustellen. bezug auf objektiv gleiches aus unterschiedlichen perspektiven (selbst gleichsetzen des propriozeptiv wahrgenommenen am eigenen körper mit der äusseren fern-wahrnehmung anderer interaktionspartner, also permanente einbettung des propriozeptiven körperschemas in den allen, einschliesslich einem selber, zugänglichen öffentlichen raum) mag sogar schon auf verhaltensebene vorkommen.
die frage ist: ob es andere gibt? es gibt:
1. die perspektivische verkürzung des blossen empfindens gegenüber dem objektiv feststellbaren, „was empfunden wird“ (was, sofern es sich um absichtlichkeits-bezogene empfindungen handelt, an vernünftige absichtsbildung gekoppelt ist);
2. die historische perspektivische verkürzung als ganze; und zwar so, dass was hinsichtlich je übergeordneter kategorien exploration, für je nächst untergeordnete (perspektivisch unverkürztes) resultat wäre.
3. es gibt sensorische perspektivität, insofern wir auf „mesokosmische“ ereignisse (vs. sehr ferne, sehr kleine, sehr schnelle) bestimmter art als ausschliessliche erfahrungsquelle angewiesen sind, und erfahrungen anderer art aus dispositionen und der geometrie der aufgefangenen spuren erschliessen. hierzu mag auch die perspektivische (und grundsätzlich durch weitergehende erfahrung aufklärbare) täuschungsanfälligkeit aufgrund von medien, schlechten beobachtungsbedingungen (also gegenstand von erscheinungshypothesen) gehören.
4. gibt es „erkenntnis“ – perspektivität ((noch) nicht bemerkthaben von (ver)gleich(bark)heiten (in einer hinsicht), begriffsbildungsmöglichkeiten, begriffsanwendungsmöglichkeiten)?
5. gibt es vorstellungs- und wunsch-perspektivität?
vgl. hierzu die listen im wahrnehmungs-papier vom 4.8. und 4.9.!
13.5.
hinweise für mich selbst:
– tiere lernen um, personen lernen DAZU.
– ??? „all-erinnerungsfähigkeit“ : alles erinnerbare (wahrnehmbare, wahrgenommene) sich merken. (hier kommt schon die schiefheit rein (doppeldeutiges mass, kann auch verstanden wedren im sinne einer „subjektiven“ (erinnerbar= dem betreffenden zu erinnern möglich) fähigkeit.
– nochmals hervorzuheben als ähnlich problematisch: ALLempfindungsfähigkeit. oder auch: „ALLzielsetzungsfähigkeit“ („ALLES beabsichtigen, was man überhaupt beabsichtigen kann“).
– diese frage allgemein: ALLbegriffe jeweils gemessen woran? (ALLES vorstellbare vorstellen, alles wünschBARE wünschen etc.)
– begriff fähigkeit überhaupt. (vgl. 13.6.96: dispo, fähigkeit, zweck – eigenbewegung, „selbst“)
– mental-zuschreibung im öffentlichen raum:
„effektor E wird auf verhaltensebene / behavioral verstehbar kontrolliert durch objekt O / sachverhalt p an O‘ etc. in abhängigkeit von ort und stellung von sensorium S und ort und beschaffenheit der medien M.“
wann verschwindet die perspektivität der ersten person?
– DIE GANZE GESCHICHTE WIEDERHOLT, AUF IMMER HÖHERER STUFENLEITER (IMMER HÖHEREN KATEGORIEN), DIE VERWANDLUNG VORGÄNGIGER EXPLORATIVER BZW. EXPERIMENTELLER BZW. KOOPERATIONS- UND VERSTÄNDIGUNGS- UND KLÄRUNGS-PERSPEKTIVITÄT IN OBJEKTIV (NICHT-PERSPEKTIVISCH, HINSICHTLICH SEINER GELTUNG (DEM INHALT NACH) VON DER GENESIS UNABHÄNGIG) GÜLTIGES.
((auch das inhaltlich erfahrungs-abhängige (aposteriorische), soweit es bestand hat (und sei es auch nur vorläufig), mag unabhängig sein von den besonderen umständen seiner entdeckung. ((erfindungen, entdeckungen des gleichen durch verschiedene versuche (versuchs-anordnungen) zu verschiedenen zeiten.
d.h. das entdeckte lässt im rückblick eine vielzahl von möglichkeiten erkennen, wie es hätte entdeckt (oder übersehen) werden können.))
– vgl. auch nochmals (papier V2, 23.C): es wird nichts im mentalen sinn wahrgenommen, was nicht zuvor vorgestellt werden kann. (vs. situationsabhängige praktische diskriminationsfähigkeit, die nicht verbalisierbar ist. was noch fraglich.)
– absichtlichkeitsanalysen (hs in einführungssituation nur positiv bestimmbar. woher kommt die negativ-bestimmung bzw. plötzliche zuschreibung von nicht-hs (nicht-können)?)
– der BEWEIS (wie im eintrag vom 8.5.97 angedeutet) hat zwei seiten:
1. wir müssen zeigen, dass das zurückgehen auf die explorationsverläufe KEINE analyse („konstitution“) der relevanten eigenschaften der gültigen kategorien darstellt.
2. wir müssen zeigen (zumindest ist das die anwednung des anti-platonistischen jargons auf meine gegenwärtige überzeugung, dh. die art und weise, wie sie in diesem jargon ausgedrückt werden muss), dass die kategorienhierarchie mit sprachlichkeit endet (alles andere nur noch anwendung).
und dazwischen? gibt es denn da die „unvollendetheit“, ohne die bestimmtheit (zumindest im mentalen sinne) der untergeordneten „momente“ immer wieder nicht mehr weiter gedacht werden kann? darum, weil sie nur als momente einer lebenswelt „sinn“ machen?
– und irgendwie haben diese kategoriengrenzen und -beziehungen zu tun mit dem OPP-KOOP-fehler, dem ignorieren von sprachlichkeit als grenze. dh. hier sind nicht nur theoretische fehler, sondern im kern die praktischen fehler des operierens bei KOOP-themen mit PLAN- (OPP, REL, ZWECK-RAT)-mitteln. und genau deshalb behandle ich diese grundlagentheoretischen fragen vorneweg.
abschrift aus heft (18.6.97)
30.5.97 (zuvor: ding und raum, cart. meditationen und krisis von h(usserl) ganz gelesen).
NB. mitmotivierend für nachfolgende brainstormings zu „elementen“: 2 aufgeworfene fragen: a)kausalität und b) „auf einen blick wahrnehmen“: was ist auf einen blick erkennbar (simultan, präsent), und was auf keinen fall?
einzelne farbe/ farbflächengrenze (auch: texturen, beleuchtungscharaktere ((fundierungsverhältnis??)). ((aber: farbkontinuum. sprünge höherer ordnung.))
dauern. eine strecke, länge – ausdehnung einer fläche: bewegung an ihr entlang dauert.
umriss, gestalt – vergleich: sie sind gleich, wenn bei kompletter drehung um die „selbe“ rotationsachse die umrisslinien sich decken. (projektion; kann man diesen sachverhalt SEHEN?) ((sie drehen sich nebeneinander im gesichtsfeld; oder hintereinander, wir visieren (auf eine dahinterliegende projektion der standardumrisslinien; drehgeschwindigkeit und geschwindigkeit der „präsentation der standard-umrisslinie“ müssen angeglichen werden. die standard-umrisse müssen über die „kleinste“ davorliegende projektion (an deren umrissen ich entlang visiere) gleichmässig etwas hinausragen. (oder aber: zwei visierungen, einmal standard vorne, prüfumriss dahinter, beim zweiten mal umgekehrt. schauen, ob verdeckungen vorkommen. die homologie (gleiche drehgeschwindigkeit = homologe umrisse; was heisst hier homologie? weiterdrehen aus einer einfach gleichen anfangsstellung, die wenigstens den verdacht auf gestalt-
gleichheit zulässt) muss aber gewahrt bleiben. das ist der logisch entscheidende punkt.)
visieren: parallelität, konvergenz oder divergenz der projektionslinien.
hier also schon grösste schwierigkeiten. (frage alternativ: was könnte man hier bei bester ausstattung eben noch auf einen blick erkennen?))
((anm. bei tr.: es ging hier stichwortartig um die frage, in welchem sinn allenfalls man noch sagen kann, dass man „gleichheit der gestalt“ in IRGENDEINER hinsicht gerade eben noch „auf einen blick“ erkennen könne. der EINE blick kann natürlich immer weiter verlängert werden, hier zum beispiel für die dauer einer umdrehung der beiden zu vergleichenden gestalten.))
wie würden denn WIR h’s „synthesen“ und „intentionen“ (sein grundthema) erklären? ((„identifikation“ bei h))
bewegung. geschwindigkeit, beschleunigung; rhythmen von änderungen. in welchem sinn gibt es hier umkehrbarkeit (liesse sich umkehrbarkeit denken, die fähigkeit, die gleichheit der reihe in umgekehrter reihenfolge, oder noch andere einfache variationen, die wir nicht mehr erkennen, als solche unmittelbar WAHRZUNEHMEN? ähnlich: das (angebliche) wahrnehmen von objektanzahlen durch autisten. sie SEHEN angeblich eine möglichkeit der anordnung (wie wir in würfelpunkten, und anordnungen solcher anordnungen). ob diese fähigkeit trainierbar wäre? eidetiker (lesen angeblich an einem innerlichen bild nachträglich „vor dem inneren auge“ ab.)
(ist unumkehrbarkeit das ECHTE kriterium für zeitliche extensionen? woran bemisst sich umumkehrbarkeit? an einer nur durch abbremsen, halten (abprallen?), umkehrbeschleunigung herbeiführbaren bewegung? (die als solche WIE charakterisiert (worin „fundiert“?) ist? – gleichbleiben eines visierraumes (fixsternsphäre) als letztes substrat auch für zeitverläufe?
WAHRNEHMUNG/ ERINNERN ALS FÄHIGKEITEN: „gezieltes“ hantieren, orientierte lokomotion (wissen wohin) (als kern aller identitäts-kategorien), antizipieren von eigenschaften (abbremsen vor taktilem und sichtbarem hindernis, nicht-abbremsen vor einem, das eins von beidem nicht ist.). ——
klassifizieren, identität, gleichheit (in einer (vielen, allen) (relevanten) hinsichten):
a) gleich reagieren (behandeln), b) nicht mehr explorieren müssen (gleichheitsH.), c) ein / mehrere gleiche auswählen/ aufsuchen (können).
THEMA: ETWAS WAHRNEHMEN ALS… (aspekte, gestaltenbeziehungen, eigenschaften „sehen“).
31.5.
„zeitwahrnehmung“: wenn wir rhythmen (konstant) bei wechsel der art der sie realisierenden ereignisse und dauern erinnern können, und ihre zeitliche streckung (verlangsamung) oder verkürzung (beschleunigung) bemerken können – ist es dann nicht bloss eine frage der diskriminationsfähigkeit (gestalterkennen, dauern), dass wir „unrhythmische“ (also nicht-einfache) wechsel von dauern erinnern? – begriff verschmelzungsfrequenz, „entschmelzungsfrequenz“ (zu lang, um noch als zeitgestalt wahrgenommen werden zu können). dazwischen: zu unregelmässig.
„wahrgenommen als“ heisst hier: reproduzierbar vorstellbar (und darum auch erinnerbar).
——-
WAS genau würde „anders“ (mehr, weniger) werden, wenn das gesamte universum (mit welcher gechwindigkeit?) und alles, was darin ist, „unter erhalt aller proportionen“ seine grösse ändern würde? (vgl. platon, das klein-grosse…)
und ebenso: wenn alle bekannten vorgänge zeitlich gestreckt oder verkürzt würden, wieder unter erhalt der proportionen?
((der fall selbst ist trivial, aber wirkt sich diese feststellung nicht irgendwo aus, wo man es nicht bemerkt?))
wenn wir sagen: wir merken es an der fixsternsphäre (als einer äussersten, nie erreichbaren einschliessenden fläche (wichtig: von der man nie sagen kann, dass ihre punkte „schräg“ angesehen werden (h.terminologie: es gibt nie dehnungsphänomene), – könnte sie schrumpfen? (proportional; wenn wir sie nicht erreichen? bei keiner annäherung ändern sich die durchmesser der stern-lichtscheiben.)
aber der wahrscheinlichere fall ist ja die einhüllende dunkelsphäre. (äusserste grenze des universums (existierendes als „innengebilde“, das wir nur „ins nichts“ hinein verlassen und hinter uns lassen können, in den leeren raum hinein fliegend, bis nichts mehr sichthbar (!) ist.)
—–
nimm an, du führtest mit einem objekt einen komplizierten tanz auf: du musst ständig komplizierte bewegungen ausführen (bzw. sie werden durch einen mechanismus, der blitzschnell auf die (eigen)bewegung des objekts reagiert, mit dir ausgeführt), damit es „starr“ in deinem gesichtsfeld steht. die beschleunigungen, die du spürst (ohne andres zu sehen als die immer gleiche, dir zugewandte objektoberfläche) zeigen die „unruhe“, das ständige geschehen im situationshintergrund an – so wie es vielleicht auch heftige geräusche, die der mechanismus verursacht, tun würden. (wahrscheinlich ist dies auch einer der fälle, bei denen einem übel wird, wegen der divergenz von optischer und kinästhetischer information.) – und was sagt dies über zeitempfinden? ((wenn die kinästhetischen empfindungen bloss vorgestellt würden – als „zu diesem zeitpunkt mögliche“ – könnten sie, wie andres, den ruheeindruck gliedernd und zeit-takt-schlagend durchbrechen. – aber ist DAS jetzt ein beweis, oder auch nur hinweis, dass „zeit“ irgendwie „subjektiv“ ist, und von solchen vorstellbaren taktschlägen abhängt?
—–
vergleiche mit dem fall des absolut ereignislosen universums, gesehen von einem allsehenden wesen (ein riesiges ausgefülltes (dreidimensionales) gesichtsfeld , unverändert). hier spielte kinästhesie keine rolle mehr (die vorstellungen würden optischer art sein: der stillstand der zeit wird in der vorstellung des wesens bewusst durch die vorstellbaren, möglichen ereignisse, und ihre zeit-abläufe, die statt des stillstandes „jetzt“ ablaufen könnten. nimmt man da nicht irgendwie dauernd bezug auf seine zeitablaufs- „wahrnehumgsfähigkeit“? also das bewusstseins: wenn jetzt diesunddies geschähe, dann könnte ich es wahrnehmen? aber wieso sagt man dann, weil diese fähigkeit gerade zwar besteht, aber nicht genutzt wird (oder wird sie? zeitlängenschätzungen bei unveränderten zuständen, dauern), dass „zeit verstreicht“, und dies gerade in diesem ständigen bewusstsein solcher möglichkeit liegt?
die zeit der aufmerksamkeit, und ihrer „wendungen“ (ursprünglich vom blick-wenden her genommen). was schneller ist als sie, entgeht ihr. und was wäre sie also? das subjektive zeitmass (und also überhaupt das einzig massgebliche, das kriterium des zeitverstreichens)?
——–
der bei gegebnen fähigkeiten eines optischen (fernsinnes)sensors beobachtbare anblick (exposition des sensors) eines gegenstands von einem bestimmten punkt aus ist eine objektive eigenschaft dieses gegenstands („x sieht soundso aus“; „x IST soundso.“ vgl. damit: „wi werden nie wissen, wie x WIRKLICH aussieht…“).
——
dass blau soundso auf die uns bekannten objekte verteilt ist, ist resultat auch der bekannten farbgrenzen (farbspektrum!) und gehört mit zum farbcharakter. aber dieser charakter könnte sich dann doch ändern, und ganz andres blaugefärbt sein. und wird nicht diese formel verwendet, wenn einer sagte: genau das könnte doch auch mit dem spektrum geschehen – für uns alle könnten im spektrum grün und lila ihre position tauschen, und es könnte sein, das man es nicht bemerkt (es könnte weiter als kontinuum wahrgenommen werden). ist aber eine farbe eine position im (als kontinuierliches farbband dargestellten) spektrum? (könnten wir diese position so ohne weiteres angeben? würde das einen einwand darstellen?)
wieso kann man sich orange und grün im spektrum nicht einfach vertauscht denken, „wobei die kontinuität erhalten bleiben soll“? ist das spektrum mit seiner fliessenden kontinuität der farben in gerade DIESER verteiung „der beweis“, dass alle andern verteilungen diskoninuierlich sein müssen (und darum kein austausch stattfinden kann)? und ist dies kontingent? kann man wirklich sagen: es ist ZUFALL, dass nicht zwischen grün und orange jene kontinuität herrscht, wie sie HEUTE zwischen wiesengrün und blaugrün besteht? hilft es weiter, wenn wir wissen, dass das spektrum durch bestimmte meishcungen „kontinuierlich“ erzeugt werden kann? (ist die diskontinuität von orange und grün darum ABLEITBAR (erklärbar) zu nennen?)
——
ein homogen an allen punkten einer objektgesamtheit (massenpunkte) nach richtung und betrag definiert ansetzendes gravitationsARTIGES kraftfeld (das also allen (trägen) masse-punkten, unabhängig von ihrer grösse, gleiche beschleunigung verleiht), könnte doch wohl nicht gespürt werden. das ständige fallen der (flächig ausgebreiteten? –> vgl. meine „ereignisfläche“) gesamtmaterie (atome) bei epikur. (wofür ist diese hypothese (dies bild) bei epikur nötig? ist es MEHR als der unnötig speziell (schwerelosigkeit) gefasste versuch, das trägheitsgesetz zu formulieren?) – „das universum fällt durch die zeit.“ was ändert sich mit dieser formulierung? (es gäbe, unabhängig von zyklen, eine reihe von marken, die passiert werden, und die das zählen von zyklen erlaubte.)
3.6.97
ZEITBESTIMMUNGEN: einfache taktwahrnehmung bis zur schätzung von dauern im rückblick (subjektive zeitmasse in der erinnerung): schrumpfung, informationsschwund.
restriktionen für verläufe, angefangen bei raum- „konstituierender“ blick-konsistenz; explorative blick-konsistenz ist einfache ding-konstanz bei „allsehenden“ sensoren.
zwischenstufen: gegenständlichkeit, abgegrenztheit, (numerische) identität, konstanz, konsistenz (kohärenz) und adhäsions-eigenschaften
(–> dinge), substanz/ struktur-kategorien, fern-dispositionsen / kräfte; energiekonzept?
—-
zu PROGNOSE: all-erkennende wesen (klassifikatorisch: instantan klassenbildungsfähig) –> all-prognose-fähige wesen. – wie und woran würde man sie erkennen?
wenn wir fragen: WIE können sie es (voraus)wissen, was geschehen wird (weil sie nicht die gesetze formulieren könnten, die wir allenfalls für erklärung und prognose heranziehen würden)- was würde es nützen?
was würde es bedeuten, wenn wir „unerklärliche gesetzesartigkeit“, als komplex eingelagert in den gewöhnlichen ontologisch-strukturellen aufbau der physikalisch erhellten welt finden würden? (oder auch: „inseln“ „frenmder“ naturgesetzlichkeit, die nirgendwo sonst gilt. verteilungsfrage? wenn wir variierende ausprägungen von jetzigen grundkonstanten sehen würden, würden wir sofort nach der bedingung fragen. (wie, wenn sie streng ortsgebunden wäre?)
nicht aus der vorgeschichte erklärbares (aus experimentellen explorationen erwachsendes) quasi-gesetzeswissen: würde dies nicht als ein phänomen erscheinen, das unser physikalisches weltbild selbst beträfe? denn es ginge nicht darum zu fragen: auf welchen grundlagen können sie es wissen, oder immer wieder richtig erraten, was geschehen wird – sondern: wie wird dies wissen bewirkt? (im gegensatz zu unserem falliblen, kontingenterweise gesetzesartigen, experimentell explorierten, bloss angesichts unserer beobachtungen „sinnvollen“ (gerechtfertigten) hypothesen (die zugleich den begriff und das ausmass der gesetzesartigkeit der welt, ihre „natur“ – haftigkeit, festlegen.)
vollends bizarr würde es ja, wenn die prognosefähigkeit sich auf für uns nicht (und prinzipiell nicht) vorhersehbares erstreckte.
das vorhandensein von all-prognose-fähigkeit würde in gewissem sinn die welt zur all-antur machen (–> monaden). die welt würde immerzu in sich, an ausgesuchten stellen, bilder einer (näheren oder weiteren) zukunft bestimmter räume zustandekommen lassen – modelle, nach denen offensichtlich das geschehen abläuft (und an denen es abgelesen werden kann).
((das heisst, genauer, man kann nicht mehr den fall unterscheiden, wo sich die bilder nach etwas IN der welt richten (bzw. kausal von ihm bestimmt werden), oder umgekehrt die welt irgendwie durch das geschehen in der (den) modell-zone(n) bestimmt wird.
dennoch: würde eine solche welt wirklich in irgendwelchen hinsichten unseren restriktionen bzgl. der kausalbegriffe, denen wir welten unterwerfen, um sie als (kontingente, auf ein gewisses ausmass begrenzte) naturen begreifen zu können, nicht genügen? was geschieht denn an wirklich paradoxem?
——–
und wodurch unterscheidet sich eine welt, die ein all-lernfähiges wesen, wie uns, hervorbringt, von solch einer anderen?
——
ist echte kausalartige „gleichzeitigkeit“ ohne „starre“ verbindung möglich? (liegt es im begriff der kausalität, dass sich wirkungen allenfalls wellenförmig ausbreiten können (mit bestimmung bzgl. v und 1/r2- abnahme der wirkung).
——-
lassen sich dispositionen (felder) denken, rein ortsbezogen, ohne irgendeine messbare qualität (wie amsse, ladung), zu deren ort der „ort ihres bestehens“ (der wirkungen, die sie auslösen) einen angebbaren abstand hat? orte, wo die dispositionen 2. grades angreifen müssten?
——–
zyklisches…
(pendeln; durchlaufen derselben ereignisfolge rückwärts) (das wir ev. nicht erinnern oder „wahrnehmen“ können – im gegensatz zu einem „all(e kombinationsmöglichkeiten und variationsmöglichkeiten bereits stattgefundener folgen (wie etwa die umkehr)) – erkennenden wesen)
… und die (un(umkehrbarkeit von vorgängen (unumkehrbarkeit des zeitpfeils). zusammenhang?
sind 1. und 2. hauptsatz der wärmelehre apriori?
?? „für uns (aufgrund spezieller bedingungen (prinzipiell) nicht vorhersehbar, ABER streng determiniert (gesetzesartig).“ und umgekehrt??
5.6.97
der begriff der „ursache“ stark eingegrenzt auf EREIGNISSE, denen (WIRK)EREIGNISSE (an definierten orten) FOLGEN. nicht alles erklärende ist ursache (vgl. aber die homonymie von causa in alten metaphysiktexten): zusammensetzung eines körpers aus dispositionsträgern (strukturerklärung) erklärt seine disposition (aus der geometrischen anordnung der elementardispo-träger und der überlagerung ihrer dispositionen) – niemand aber würde sagen: die makrodisposition wird von den mikrodispositionsträgern VERURSACHT. (zustände, als resultate von (bewirkten) ereignissen, können allenfalls die bezeichnung „wirkung“ tragen. dispositionen wiederum sind zustände, können als solche auch bewirkt sein. warum aber diese beschränkung des kausalbegriffs auf ereignisse als auslöser?
vgl. aber: dauer-einwirkungen, zb. ständige wärmewirkung (wind, regen, kälte, strahlung).: legt dies quasi apriorisch eine interpretation dieser vorgänge als serien-ereignisse nahe? (zb. aufprallen von etwas (kinetische gastheorie))? ein zustand, dessen bestehen allmählich die änderung eines anderen zustands herbeiführt – MUSS er auf diese weise dikret gedeutet werden; wenn ja, warum?
——
warum sagt man nicht: dass systeme ihre erhaltung verursachen („causa sui“)? oder als spezialfall der „selbsterhaltung“ (s.o.): zyklisches realisieren von dispositionen: wirbel; schwungrad („eine stellung verursacht die nächste“).
orts/bewegungszustandsänderung von dispositionsträgern (elastischer zentralstoss von kugeln). energie-konzept. welle???
physikalische grundbegriffe überhaupt: dispositions- und kraftbegriff.
dagegen: chemische grundbegriffe. rolle geometrischer projektionen der mikrostrukturen (und konzept des homogenen materials bzw. körpers).
atomphysik („elementarteilchen“) als dritte abteilung?
und kosmologie, astronomie?
6.6.97
drei mögliche kategorien von zeitlich abgegrenztem:
– ereignis (diskontinuität)
– änderung (vs. zustand) | auch höherer ordnung
– bewegung (vs. stillstand)| richtungsänderung? rhythmen, zyklen? (auch mit wechselnden proportionen)?
vergrösserung, verringerung der geschwindigkeit (zustand!) von änderungen und bewegungen.
VERTEILUNG IM RAUM: DISPOSITIONEN, DISPOSITIONSSTRÄGER UND (UR)EREIGNISQUELLEN!!
fragen, anmerkungen am rande:
1. warum ist keine verzögerung der „wirkung“ zulässig (wie bei dauereinwirkung)?
2. warum ist projektion von umgebenden weit entfernten makrostrukturen in den mesobereich der lebenswelt als erklärungsmuster ausgeschlossen? (verkleinernde „abbildung“)
3. definition von ELEMENT? nur diskriminierbar, dimensionen, die obligat besetzt sein müssen mit IRGENDEINER ihrer ausprägungen.
vs. KOMPLEX: nur fakultativ besetzt?
21.6.97
die perspektivischen schein-verkürzungen, in allen denkbaren hinsichten, bilden den (logischen) raum, in den hinein sich die zeit, und also die konkrete (erzählbare) geschichte hinein entfalten. das überzeitliche ist immer der logische raum der möglichkeiten, der sich im rahmen des sinnvollen, begrenzt durch die grenze zum sinnlosen, entfaltet.
die tatsache, dass dieser begriff (entlang einer konkreten geschichte) erst gedacht (und vollständig ausgebildet) werden muss, ist eine (und vielleicht die letzte und höchste) art der perspektivität.
die logischen regeln, die blick-konsistenz begründen (die besagen, welche eigenschaften eine welt erfüllen muss, um diese konsistenz aufzuweisen), sind vielleicht die elementarsten. hier bleiben wir hinter den leistungen eines all-sehenden wesens, gegenüber dem wir perspektivisch eingeschränkt sind, zurück. der begriff der all-sehendheit ist aber „heuristische idee“ für all unsere explorationen, mit der wir unseren perspektivsich verkürzten rückstand gegenüber der all-sehendheit einzuholen versuchen; und es gibt eine ZEIT, IN der diese explorationen sich abspielen – zeit, die wir ausschliesslich mit diesem explorieren zubringen, kannin gewissem sinn als „subjektive“ zeit bezeichnet werden, udn als gegenstandskonstituierende.
nach diesem vorbild sind (vielleicht mit den bereits öfter genannten haupt-gruppen (kategorien-hierarchisch geordnet!) des motorischen handelns, blicken (okulomotion), (blick-orientierte) eigenbewegung (lokomotion) im raum (korreliert mit den identitätsbestimmungen, konstanzeigenschaften: ev. substanz-begriffe), ding-bewegung (korreliert mit der kategorien-gruppe, die den ding-begriff konstituiert: gegenständlichkeit, eindring- bzw. stosseigenschaften, trägheit (masse) usw.; schwere? (kontinuierliche ursachen von spontanbewegungen); schliesslich ding-bearbeitung (adhäsions-, kohäsions- und fernwirkeigenschaften).
(vgl. die derzeit fortgeschrittenste kategorienliste v. 11.1.95, und ergänze sinngemäss).
wir müssen handeln in der welt, und sie gestalten, weil unsere gedanken und vorstellungen alleine zur gestaltung nicht ausreichen. das wirkliche udn die wirklichkeit sind zwar, so wie sie sind (und uns gegenübertreten) immer nur beschränkungen, die wir arbeitend aufheben; aber (wie wir als materialisten (hier noch reichlich uvermittelt) sagen würden: sie sind ja auch grundlage der wirklichkeit, des daseins unserer gedanken und vorstellungen – der stoff, aus dem sie )wie kompliziert auch immer) gemacht sind. wir sinddie spitze der ontologische pyramide, aber eben darum auch von ihr getragen.
——
zu sehen und zu blicken, bedeutet, wie wir im wahrnehmungspapiers sahen, dass die raumbestimmungen irgendwie auf das zutreffen, was wir beim sehen und blicken als das „uns“ zugehörige ansehen; und das gilt auch für das all-sehende wesen, als das wir uns durch die bewegungen unseres optischen sensors tendenziell REALISIEREN. (blicke haben orte, von denen sie ausgehen, und sie zeichnen optische flächen in den raum, da, wo etwas zu sehen ist. der raum ist artikuliert als system der punkte, VON denen etwas zu sehen sein könnte oder WO etwas zu sehen sein könnte. und es ist derselbe raum, in dem dies KÖNNEN spielt, und es sind dieselben punkte, an denen dann auch etwas zu sehen IST, von den punkten aus, von denen aus es angeschaut WIRD.
wenn nun (dem fernsinn erscheinende) objekte durch diesen raum der blicke wandern, so ist es entscheidend, ob wir sie von AUSSEN oder von INNEN sehen; auf diese weise werden wir (oder blick-, also perspektivgruppen) selbst zu einem solchen objekt. (in eienm sehr einfachen sinn stellt sich hier bereits die frage der IDENTITÄT und möglichen verschiedenheit von blickenden subjekten: wie können sie verschieden sein, wenn das sensor-objekt, von dessen bewegungen (in der welt der sich bewegenden objekte) sie ihr wissen haben, DASSELBE (im sinne dieses primitiven objekt-identitäts-begriffs) ist? – es besteht hier natürlich die möglichkeit, dass das (ev. sich selbst nisht sichtbare) optische sensor-objekt ein anderes ist als das „motorische“ leib-objekt. aber wodurch wäre das leib-objekt hier ausgezeichnet gegenüber andern? (es bekäme seine auszeichnung allenfalls als einfaches anhängsel des sensor-objekts; oder aber von viel höheren kategorien die es auszeichnen, obschon der grund auf dieser kategorialen stufe nicht beschrieben werden kann).
leibding, speziell das tast-sensor-ding, und augen-ding können sich frühestens auf der ding-stufe trennen (bzw. als räumlich getrennte doch, aufgrund validierter (berührungs)“empfindungen“ als zusammengehörig „empfunden“ werden; wieder setzt die empfindungskategroie viel höheres kategoriales niveau voraus.)
als ding unter dingen muss sich bewegen, was dinge MIT den dingen, die AN ihm sind, und seinem willen gehorchen, bewegen will. ein rätsel bleibt dabei, woher die „KRAFT“ kommt, sich und die andern gezielt und den eigenen vorstellungen gemäss zu bewegen. (alle bewegung freilich wäre wiederum überflüssig, wenn die perspektivsiche verkürzung aufgehoben wäre.)
was wäre nun eine ding-perspektivität, oder eine erscheinungs-(identitäts)-perspektivität, und durch welche ALL-fähigkeit könnte sie überboten werden (bzw. auf welches ziel läuft ihre perspektivisch-explorativ-experimentelle betätigung hinaus)?
die überwindung der lokomotorischen perspektivität wäre diese: all-orientiertheit (jederzeit wissen, WO sich etwas einzelnes (bestimmtes) aufhält, das zuvor an eiem bestimmten ort war; wie welches einzeone sich bewegen müsste, um wohin zukommen usw.); eine all-aufzeige-fähigkeit gewissermassen.
die all-beweglichkeit: jederzeit alles überall hinbewegen/ stellen können, in jeden bewegungszstand versetzen können usw. – dies wäre die überwindung der ding-perspektivität. also beliebige räumliche arrangements aus vorhandenen dingen.
und entsprechend die nächste: all-wirkfähigkeit (und ihr gegenüber die perspektivische verkürzung): es besitzt jederzeit all-bewegliche körper, die alles überhaupt bewegliche gezielt bewegen usw.; hier aber die unterschiedung der wirk-körper von denen, aufdie gewirkt wird.
und zu allem gehören zeiten, in denen aktivitäten stattfinden, die alleine der perspektivischen verkürzung unserer fähigkeiten und der absicht ihrer überwindung sich verdanken. der pragmatsiche grenzbegriff sind die sinnvollen hypothesen, die uns befähigen, zu agieren, als wären wir ein auf jeweiliger stufe ALL-befähigtes wesen, oder ihm, soweit die umstände es erlauben (und das ist wahrscheinlich nicht viel), doch soweit wie möglich angenähert.
das ist natürlich hier nur die skizzierung einer idee; bevor sie wenigstens bis hierher ausgeführt wird, stellt sich aber die frage: wie geht es eigentlich weiter hinauf in der kategorienhierarchie, wo wären denn die analogien?
ein all-wirkfähiges wesen muss seine wirkungen auf bestimmte (funktions)weise entfalten: im rahmen je gegebner bestimter dispositionen also als ein bestimmtes dispositionsaggregat. WIR müssen alle apparate erst bauen, das all-wirkfähige (und aufgrund der vorstufen auch alles relevante wissende) wesen bringt, was es sich denkt, nicht nur im nu zustande, wenn nur überhaupt mittel in seinem universum dafür zur verfügung stehen, sondern ihm fallen die überhaupt möglichen technischen realisierungen auch sofort ein.
und: sofern ein solches wesen an die intaktheit bestimmter körper des universums, als SEINEN, gebunden ist, muss es bedingungen seiner reproduktion an diesen körpern realisieren: perspektivisch nicht beschränkt, wie es ist, tut es dabei DAS RICHTIGE. (was liegt in diesem begriff?)
es genügt nun, die betreffenden körper oder ihre umgebung (aber alles, was dann zur bedingung wird in der umgebung, zählt DANN EBEN AUCH MIT ZUM ZU REPRODUZIERENDEN KÖRPER) zu ihrem schutz mit eigenschaften auszustatten, die in ihrer gesamtheit auf ein OPTIMAL ANGEPASSTES VERHALTEN hinauslaufen.
was heisst, dass funktionen ein verhältnis zur funktionsweise der welt als gesamter haben (soweit sie überhaupt eine funktionsweise aufzuweisen hat – natur?); und: dass „intelligenz“ notwendig ein selbst-verhältnis der funktionen ist?
22.6.
rhythmus beim explorieren: zeit-transformierbar. = subjektive rhythmen der objektsprünge bei bewegungen in der sichtbaren welt (angefangen bei blicken).
objektive rhythmen (zeit/ verlaufsgestalten, besetzt mit objektiven ereignissen): warum sind sie nicht so entscheidend (bewegungskontinuität als ausreichende information: geschwindigkeit, richtung, und ihre veränderungen.)
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ein ALL-wirkfähiges und ALL- „intelligentes“ wesen würde „auf der stelle“ sich den maximal reproduktionsfähigen hilfs-leib (technisch) aus vorhandenen mitteln (durch instantan-transporte und zusammenfügen an den „richtigen stellen) bauen. limitierend wirkt nur allenfalls das vorhandene MATERIAL (ein ALL-wirk-fähiges wesen wäre eines, durch das instantan ununterbrochen die energie des vorhandenen universums vermehrt (ev. sprunghaft) würde.)
wenn es nun auch noch material in beliebiger grössenordnung „erschaffen“ könnte? und erst recht: wenn es diesem material nach seinem belieben dispositionelle eigenschaften verleihen könnte (aber gesetzmässige – oder ad hoc, regellos/ seinem willen entsprechend sich ändernde? wodurch würde sich sein welt-erschaffen dann noch vom phantasieren unterscheiden? (kants göttlicher anschauender verstand).
sagt dies nicht etwas über den begriff der realität? und der „objektiven“ zeit?
EXISTENZ als INDIVIDUATION (AKTUALISIERUNG EINER (DENK)MÖGLICHKEIT). wenn ALLES MÖGLICHE REALISIERT (und GLEICHZEITIG ANGESCHAUT UND BEGRIFFLICH BEURTEILT) wäre, gäbe es den unterschied zwischen möglich und wirklich nicht mehr. und wenn wir ALLE möglichkeiten DENKEN würden – was würde diesen zustand von seiner realisierung unterscheiden?
—-
ein „ALL-überlebensfähiges“ wesen wäre doch ein „optimal der welt, in der es vorkommt, angepasstes“ wesen. wäre seine natur also quasi „ALL-vorhersehend“? ((hat das nicht wieder etwas mit dem unterschied von fw-en und „ur-ereignisquellen“ (und ihrer verteilung im raum) zu tun?))
gehörte also zur ALL-überlebenfähigkeit (soweit sie an eine leibliche struktur gebunden ist – aber was sollte sie sonst bedeuten?) auch ALL-wahrnehmungsfähigkeit und ALL-wirkfähigkeit? – das ALL-wirkfähige müsste ja nun noch das richtige tun. aber könnte es nicht (wenn es zb. viele versionen, sein überleben zu organisieren, gibt, und es die jeweils „einfachste“ (grob gesprochen) wählt – könnte es da nicht anfangen, sich SELBST zu verändern und zu optimieren?
der lebensweltlich beschränkte begriff: die wahrnehmung ist auf „mesokosmische“ ereignisse beschränkte, die kenntnis vorhandener dispositionen und dispositionsträger wegen der kürze der beobachtungsgeschichte nicht hinreichend, die übersicht über die konsequenzen der vielfältigen ur-ereignisse / quellen solcher ereignisse (bewegungen/ veränderungen von elementar-dispositionsträgern) nicht ohne weiteres berechenbar. läuft das nicht wieder auf ein modell des universums IM universum hinaus. ist das überhaupt denkbar?
aber die lebenswelt eines ALL-wesens, das diesen beschränkungen nicht unterliegen würde, wäre ohne naturwissenschaft ursprünglich bereits zu deren resultat gekommen: kenntnis der welt, soweit sie überhaupt natur ist.
ein ALL-mächtiges, ALL-wissend/ erkennend/ wirkfähiges/ intelligentes/ hinsichtlich seines „leibes“ optimal angepasstes (zur not von ihm selbst) und jetzt noch: hinsichtlich der materie (energie sowieso, vgl. die präzisierung unten v. 23.6.) unbeschränktes, d.h. ALLproduktives wesen: was bliebe ihm zu tun? –> denken aller (relevanten) unterschiede. was hiesse hier noch: den begriff (vorstellung) dieser unterschiede auszubilden vs. ihnen entsprechende welten zu schaffen? (vgl. die bei lovejoy dargestellten traditionellen gedankengänge zu diesem thema. diese waren hinsichtlich der genauen bestimmung der „denkbaren“ begriffe (ideen) keineswegs präzise und sorgfältig. nur so konnten ihre problemstellungen entstehen. zb. was „aktualisierung einer möglichkeit“ bedeutet (überführung in existenz; also eigentlich, was existenz bedeutet).)
auch „das einzelne“ ist noch ein muster, insofern es davon in einem „unendlichen raum „unendlich viele kopien“ geben könnte. aber WAS würde durch eine SOLCHE unendlichkeit eigentlich vermehrt?
23.6.
präzisierung: ALL-wirkfähigkeit bedeutet nicht notwendig ständige vermehrung von energie, nur das vorhandensein von relativ zu den möglichen absichten hinreichend „viel“. das unterstellt, dass diese absichten nicht „schlecht unendlich“ in dem sinn sind, dass sie zyklisch die immer gleichen zustände des universums immer wieder herstellen wollen. das ist natürlich immer bezogen auf „möglichkeiten“ eines gegebenen universums, für die die „vorhandene“, dh. auch für die wirk-manipulationen zugängliche materie und ihre dispositionen hinreichend sind.
—–
die universen im leeren raum wären unabhängig voneinander, wenn sie „weit genug“ auseinanderlägen, so dass keine denkbare wirkung aus einem von ihnen in ein anderes gelangen kann … (während der gesamten „lebenszeit“ des anderen…)
((unabhängigkeit: permanentes SCHRUMPFEN, in-sich-zusammenfallen, aber proportional (wäre IN ihnen nicht zu spüren. was würde das über den materie-begriff aussagen? und begriff der leere, des umgebenden raums? (der „materiale“ raum gehört zur welt, die welt ist nicht IN ihm, sondern definiert ihn. es ist sein „inhalt“, der ihn konstituiert.)
lösung: expansion, zb. auf einer expandierenen kugelfläche. keine wirkung aus einem soll „schnell genug“ sein, um irgendein anderes universum zu erreichen.
24.8.97
beim ab-, um- und neuschreiben der macharbeit ergeben sich neue anknüpfungspunkte zur fortsetzung dieses zweiten wahrnehmungspapiers.
mentales elementares diskriminieren (auf der ebene der elementaren unterschiede) bezieht sich auf diejenigen bestandteile der auch praktisch wirksamen unterscheidungsfähigkeit (als moment der handlungsfähigkeit insgesamt), die hinsichtlich der kategorien, und zunächst der ontologischen, einen unterschied machen. dies kategoriale ordnen elementar (von anderm seinesgleichen) unterschiedenen materials findet statt an material, das völlig gleich auch in der blossen vorstellung (als dort erwogene alternativ-möglichkeit zum tatsächlich gegebnen) vorkommt; tatsächlich werden die kategorien bloss aus anlass des realen anblicks bestimmter ihrer anwendungsfälle in der tatsächlichen welt der wahrnehmung bewusstgemacht und zur anwendung aufgerufen (gebildet, auch benannt); sie erstrecken sich aber weit über diesen anlass hinaus ebenso auf die möglichen geschichten (im elementaren sinn), die NICHT stattgefunden haben, die aber „ebensogut“ an stelle der realen stattfinden könnten (und in kategorialer hinsicht das gleiche leisten würden). ebenso gut wie als als alternativ-vorstellung zum erlebten und gegebnen kann uns das zu einer zeit alternative aber auch real, zu einem SPÄTEREN zeitpunkt, vielleicht doch noch begegnen; das kategorial gleichartige mögliche kann also durchaus ein bestandteil unserer erwartungen sein – dessen, womit wir, als sinnvoller (weil kategorialen restriktionen genügender) REALER möglichkeit, auch in unserer welt (hier als sich wandelnde gross-struktur verstanden), soweit wir sie noch nicht kennen, also als bestandteilen möglicher weiterer fortsetzungen der geschichte, rechnen könnten.
(dieser diachronen wandelbarkeit unserer welt, und dem (späteren) auftreten kategorialer alternativ-besetzungen und abwandlungen des bereits erlebten und bekannten (an andern orten, oderzu andern zeiten) sind freilich auch grenzen gesetzt: es gibt auch die kategorie unwandelbarer weltbestandteile, die sich, einmal festgestellt, nicht mehr beliebig ändern dürfen, weil sonst die welt bizarr und undurchschaubar wird für uns, und über primitive kategoriale niveaus nicht hinauskommt).
um ERSTMALS anlass für die anwendung und somit ausbildung von kategorien, auch auf höheren stufen der hierarchie, zu bieten, muss unsere elementare geschichte eine gewisse länge (und vielfalt) aufweisen.
die RESTRIKTIONEN, die geschichten in einem ganz elementaren sinn erfüllen müssen, um, beispielsweise, dem kategorienapparat zu genügen (und seine anwendung jederzeit zu garantieren), der BEOBACHTBARKEIT der welt begründet (worin diese geschichten spielen), beziehen sich auf recht kurze geschichten – ob eine welt beobachtbar ist oder nicht, zeigt sich sehr schnell. beobachtbarkeit ist eine DISPOSITION dieser welt, deren bestehen wir voraussetzen, wenn wir zur nächst höheren kategoriengruppe fortschreiten. sie erlaubt uns, die im vor-kategorialen sinn langen geschichten unserer beobachtungen, mithilfe kategorialer ordnungsbegriffe (sortaler prädikate), stark verkürzt zu erzählen – so, dass sich wiederum für unser geschichten-wahrnehmungs- und unterscheidungsvermögen („gedächtnis“) überschaubare einheiten ergeben – nun aber auf diesem niveau. die kategoriale schichtung bleibt gegenwärtig in der möglichkeit der frage: und wie hat das soundso X (kategorial eingeordnet) ausgesehen – woraus hat es bestanden usw. (fragen, die den rückgang von komplexeren auf einfachere kategoriale gebilde zu thematisieren erlauben) – was HIESS es, beispielsweise diesunddies aus derundder perspektive zu beobachten? aufgrund der kategorialen routinen, die wir erwerben (und die im kern den grund solcher kategorialen dispositionen der welt wie beobachtbarkeit, handhabbarkeit usw. ausmachen), sind diese präzisierungen überflüssig; erstens, weil man weiss, wie es im routine- und normalfall gehen muss, wie also die antwort lautet, und dann vor allem, weil diese präzisierenden übergänge auf die elementaren substrate kategorialer entitäten praktisch unnötig sind – kategorien sind ja gerade zusammenfassungen elementareren materials zu einfachen, in praktischer hinsicht bedeutsamen einheiten (und die im elementaren sinn einfach nur von andern ihresgleichen unterscheidbare welt weist dies niveau der bündelbarkeit der in ihr vorhandenen unterschiede als praktisch höchst bedeutsame, nämlich sie – bis zu diesem kategorialen niveau – praktisch sinnvoll machende – disposition auf). die notwendigkeit eines ECHTEN rückgriffs auf elementarere beschreibungen kann sich also nur noch ergeben (und für diesen fall müssen wir sie freilich ebenfalls bereithalten, nicht nur für überflüssige präzisierungen), wenn die kategorialen routinen durchbrochen werden, wenn sich anomalien in unserer welt ereignen, oder wenn wir in weltabschnitte geraten, wo wir die rollen der elementaren kategorien noch einmal neu besetzen müssen (und die kategorialen niveaus dieses weltabschnitts ausloten). (das werden wir freilich nur können, wenn wir IRGENDWO in unserer welt auch schon zuhause sind, in ihr unsere lebenswelt (wenigstens an einem ort, einer nische in ihr) sehen können, von der wir zu weiteren entdeckungen aufbrechen können.)
stichwort: funktionsweise und gewissheitshypothesen.
wir kommen nicht umhin, die einhaltung der einfachen restriktionen, die unsere welt unserm handeln sinnvoll entgegenkommen lassen (und es uns erlaubt, sinnvoll praktisch in ihr zu agieren, sinnvolle unterschiede in ihr zu MACHEN in unserm handeln), uns als verlässlich zu denken – das heisst, unsre welt weist auch auf diesem elementaren niveau bereits gewisse dispositionen auf (nämlich solche, auf die handlungsweisen die den jeweiligen kategorialen niveaus zugeordnet sind, zu antworten, ihnen im grossen ganzen und dauerhaft sinnvolles, passendes material zuliefern, auf die sie anwendung finden können). diese dispositionen müssen sich durchgehend erhalten, denn in gestalt von handlungsvollzügen niedrigeren niveaus, und den dazu passenden abteilungen der objektwelt (räume, sachen, mittel, materialien) findet die ausführung (umsetzung) auch der höheren und höchsten handlungsweisen statt. solche dispositionen – mit handlungen unsererseits als ihren auslöseereignissen – hatten wir nun in der descartes-arbeit bereits benannt: dispositionen der erscheinung, beschaffenheit, identität, verteilung, gewissheit.
nun ist alle dauerhaftigkeit von dispositionen in der welt irgendwie auch verknüpft mit unserem begriff der funktionsweise. freilich waren da zunächst dispositionen an körpern gemeint (fernwirkdispositionen).
dennoch lässt sich nicht leugnen, dass irgendwie die verlässlichkeit der welt, die disposition, ihrer gewiss sein zu dürfen, und sich nicht dauernd auf neues einstellen zu müssen, zumindest nicht in bestimmten (normal)umgebungen, irgendwie an diesen begriff der funktionsweise erinnert.
fernwirkdispositionen beziehen sich ja vor allem auf solche ereignisse, die auf in der welt selbst vorhandene quellen von bewegung und veränderung ausserhalb unserer leib-körper, mit ihren organen, zurückzuführen sind.
„funktionsweise der kategorialität“. kann später mit elementar-dipositionsträgern und daraus gebildeten strukturen und funktionsweisen ERKLÄRT werden, ist aber weiderum selbst eine voraussetzung dafür, dass überhaupt erklärungen möglich werden. dies leitet über zu:
zeit der exploration, abzutrennen von der zeit der objektiven ereignisse an den so explorierten objektiven entitäten. exploration mündet immer in einer neu hinzugewonnenen praktischen kompetenz (einem regelsystem, mit objektiven situationen und darauf antwortenden handlungen, die in termen des je nächst-tieferen kategorialen niveaus formuliert sind).
wenn wir nicht explorieren müssten, und die kompetenz des jeweiligen kategorialen niveaus erst ausbilden müssten, und die rollen in der besonderen, kontingenten welt erst besetzen müssten, die es vorsieht, könnten wir gleich auf derje nächst höheren kategorialen stufe einsetzen, bis hin zur höchsten. es gibt kein explorationsresultat, das nicht als bereits vorhandene kompetenz „ALL-fähigkeit“: all-wissen, all-erkennen, all-macht usw.) gedacht werden könnte.
wir erschaffen die welt BEGRIFFLICH – wir rekonstruieren sie als spezialfall einer möglichen welt – und dies ist das ziel all unserer explorationen (und alle reproduktion ist bloss moment von epxloration): uns zum inbegriff aller prädikate, begriffe, dh. möglichkeiten zu machen – sie alle bedacht zu haben. das heisst: ALL-VORSTELLUNGSFÄHIGKEIT ist die letzte und höchste aller kategorialen kompetenzen.
29./30.8. (sb)
und welche ist die niedrigste, einfachste? wo fängt man an? und wie beweist man, dass dieser anfang notwendig die ergänzung durch das nächsthöhere kategoriale niveau benötigt, um überhaupt bestand haben zu können?
es dürfen nicht IRGENDWELCHE geschichten sein, deren verläufe wir diskriminieren; aber warum nicht?
warum muss, damit ETWAS DA ist (und nicht einfach nur immerzu etwas geschieht), das blicken und blickende explorieren (in perspektivischer verkürzung; sonst das ALLerblicken) möglich sein?
die einfache räumlichkeit, die wir mit unseren blicken (dem räumlichen sehen, dem optischen oder fernsinn) erschaffen (organisieren) (und die erst die vorbedingung für das dasein eines raums ist): was ist sie?
was hat sie mit geometrie (topologie) zu tun?
was bedeutet es, räumliche eindrücke AUF EINMAL zu haben? könnten wir den raum, den wir explorierend durcheilen, nicht doch punkt für punkt, dh. auch: mit „punkteindrücken“, RASTERN? gewiss könnten wir das, wenn wir beim rastern immer wissen, wo wir sind; denn das ist es offenbar, was das system der optischen eindrücke, mit all seinen aspekt-redundanzen leistet: die geringfügigen aspekt-wechsel in abhängigkeit von der perspektive LOKALISIEREN uns und unsere blicke (blickquelle), und besagen nicht nur etwas über die optischen oberflächen-eigenschaften des erblickten.
räumlichkeit entstünde auch, wenn ein raum vollständig durchsetzt wäre mit dünnen, aneinander angrenzenden flächigen oder anders geformten gebilden, die uns als „orientierungszellen“ dienen würden; denken wir uns die menge aller perspektivisch (hinsichtlich unserer positionsbestimmung, wenn wir uns nicht bewegen) nicht mehr weiter diskriminierbaren blick-
positionen im raum als eine solche orientierungszelle; die folgen solcher orientierungs-zellen (geordnet in rang-reihen der richtung („nächste oberflächen-parallel gelegene zelle in derundder richtung), sowie zentrifugal/petal) ergeben ein blick-richtungs-muster, in dem wir – vorausgesetzt, unsere orientierungsmarken (umgebende fläche oder umfahrene) bleiben erhalten – sinnvoll den inbegriff sämtlicher möglicher wege zwischen zwei beliebigen orientierungszellen (ausblicken, aussichts- oder blickpunkten) bilden können.
räumliche orientierung und explorierende feststellung von oberflächeneigenschaften sind begrifflich auseinanderzuhalten. das erhellt dann auch nochmals unseren begriff eines fernsinns: er ist ein spezialfall einer sensorischen kapazität, die die feststellung von oberflächeneigenschaften und ermittlung der stellung der oberflächen selbst unter bedingungen räumlicher orientierung erlaubt.
es ist für diese leistung nicht erforderlich, dass man unbedingt ohne kontakt zur oberfläche auskommen muss: das system der raum-rasternden orientierungs-zellen, die hinsichtlich ihrer nachbarschaftsbezihungen geordnet sind, genügt (sofern beispielsweise die operation „nächster weg zum nächstgelegenen oberflächenpunkt“ für jeden umgebungspunkt und jeden oberflächenpunkt ausführbar ist; weitergehend die bedingung, für alle paare von punkten, die noch zur orientierungs-umgebung eines oberflächenpunktes zählen, und diesem selbst, die „kürzeste verbindung“ (über zwischenzellen) durchlaufen zu können; diese bedingung erlaubt „schräge“ annäherung an oberflächenpunkte, ohne erst die oberfläche selbst aufsuchen zu müssen; eine schwächere version dieser bedingung würde die optimierung in gestalt des „kürzesten“ weglassen, und bloss verlangen, dass man von jedem umgebungspunkt wenigstens über IRGENDEINEN weg sicher jeden oberflächenpunkt, zu dessen umgebung der umgebungspunkt gehört, erreichen kann).
ebenfalls einen spezialfall stellt es dar, wenn das system der orientierungszellen von den flächen ganz oder teilweise abhängt (wenn es sich AN diesen flächen orientiert), die in ihm gelagert sein sollen, und wiederum einen spezialfall, wenn die definition des systems zyklisch (nämlich durch zyklische relativ-bewegungen der system-definierenden oberflächen) variiert.
krümmungseigenschaften (flächengestalt).
hier geht es nicht darum, sich in und auf einer oberfläche orientieren zu können, und etwa auf ihr richtungen und zusätzlich, im verlauf dieser richtungen „kriechend“, krümmungsmasse diskriminieren zu können (orientierung in und auf einer fläche).
sondern diese eigenschaften der oberfläche in beziehung zu setzen zum system der umgebenden orientierungszellen.
(kant: wir ziehen in gedanken eine linie…; stimmt das? sich vorstellen (erinnern), WIE ES AUSSIEHT, wenn man eine linie SIEHT… – sie in gedanken (in der vorstellung) krümmen usw.; warum sind dies begriffliche operationen?)
hier kommen wir nicht mehr weiter mit diskriminierbaren krümmungen relativ zu einem standard, also auch nicht mit der schwachen bedingung oben (indem wir, beispielsweise, die „menge aller nächst angrenzenden orientierungszellen“ aufsuchen (oder aufsuchend auszeichnen), und dort unser krümmungsmess-vermögen anwenden; die nacheinander von innen nach aussen einander folgenden und der referenz-oberfläche aufliegenden orientierungs-punkt-schichten können dann daraufhin betrachtet werden, ob sie ein abbild der krümmungsverhältnisse des eingeschlossenen originals darstellen (einhüllen ist hier eine einfache form der projektion, es liessen sich andere denken).
(erinnere, dass in den stimulus-definitionen die fähigkeit zu mehr doer weniger orientierten bewegungen in solchen einhüllenden schichten zum kriterium des sich-verhaltens-zur gestalt erhoben wurde.)
wir brauchen aber jetzt den absoluten begriff „gerade“, und „kürzeste verbindung zwischen zwei punkten (orientierungszellen)“; dies würde ein diskriminationsvermögen hinsichtlich stärkerer oder geringerer gekrümmtheit (wenn auch nicht notwendig nach konvexität und konkavität unterschieden) voraussetzen. aber was hat das mit unserem begrff des „kürzesten“ zu tun?
für UNSERE optische orientierung ist charakteristisch, dass wir relativ gut das „gerade auf einen punkt zufahren, ohne (wesentliche) seitabweichung“ ausführen können; das betreffende oberflächenteil wird dabei (in der für „annäherung typischen weise“) „grösser“ – und zwar zunter erhaltung seiner form. „umwege“ bei der anäherung würden ab einem bestimmten ausmass als solche erkennbar durch die perspektivische verzerrung des lotrecht sichtbaren oberflächenausschnitts. – also ein sehr einfaches anschauungskriterium, bei dem von „kürzestem abstand“ nicht di rede ist. diese einfachheit ergibt sich darüber, dass wir durch den fern-kontakt mit der oberfläche neben den richtungs- auch abstandsinformationen bekommen – und zwar „auf distanz“, ohne lange probieren zu müssen.
die allgemeine form der bestimmung der geraden ergäbe sich auf diese weise, wenn wir abstands-proportional (äquidistant) einhüllende flächen (schichten) aus orientierungszellen hätten, derart, dass sich oberflächenlinien und -punkte (und die damit verbundenen qualitätssprünge) unverzerrt darauf projizieren. relativ „kürzester abstand“ würde als kriterium noch nicht ausreichen, wenn wir dabei etwa die orientierungszellen bloss zählen würden. abstandsmasse, die durch abstände ein richtungsverhältnis charakterisieren wollen, setzen annähernde „gleichheit“ der „dicken“ der orientierungszellen (bzw. der zell-schichten „gleichen abstands“), wenigstens in richtung auf die betreffende oberfläche, voraus. nur dann macht das auszählen sinn.
die „wege“ über „kolonnen“ von zusammenhängenden (benachbarten) orientierungszellen lassen sich, wenn deren einzelglieder nacheinander in beliebigen serien abgeschritten werden können (so, dass ausgehend von jeder zelle die je nächste unter denmöglichen exakt ausgewählt werden kann), durch entsprechende exploration den oberflächenpunkten, die so erreicht weren können, zuordnen. es darf dann natürlich keine verschiebung in dem so hinsichtlich der erreichten oberflächen-orte validierten zell-
gefüge geben. abstandsmasse werden hier erst ins spiel kommen über (anderweitig zu diskriminierende) zeit- und geschwindigkeits- „empfindungen“.
die elegante und einfache „gerade“ oder besser: lotrechte annäherung an eine (gekrümmte) oberfläche durch annäherungs-vergrösserung bei formkonstanz hilft uns nicht, praktisch-operational eine EBENE zu definieren. tatsächlich haben wir, die mit dieser fähigkeit lotrechter annäherung ausgestattet sind, grösste schwierigkeiten, unter orientierung auf eine gegebene krumme fläche, bei gegebner distanz auf einer lotrechten, die schnitt- bzw. tangentialebene in diesem distanzpunkt abzuschreiten, und sei es auch nur geschätzt. die schätzung bezieht sich hier nämlich auf das von weitem sichtbare krümmungsmass, und gleichzeitige abstandsschätzungen – etwas, das uns bei unserer optischen ausstatung kaum gelingt.
haben wir das system der orientierungswaben hinsichtlich seiner beziehung zur oberfläche eines objekts, das in ihm gelegen ist, validiert, dient es uns zur orientierung ebensogut, als könnten wir die objekt-oberfläche von weitem sehen. die bedingung ist eben nur, das wir die waben exakt identifizieren können (bzw. die möglichen übergangsbeziehung von einer zu ihren nachbarwaben, sodass „richtungen“ diskriminierbar werden), und diesen diskriminationsmöglichkeiten spätestens nach ihrer explorativen validierung ihre BEDEUTUNG hinsichtlich der objektoberfläche geben.
(ob die wabenstruktur von eigenschaften abhängt, die durch das objekt selbst erzeugt werden, also auch von seiner stellung im raum, oder nicht, wird hier noch nicht in betracht gezogen.)
wir sehen hier also eine typische, perspektivische verkürzung, deren resultat unserer es vorwegnehmenden ALLfernsichtigkeit äquivalent ist.
1.9.
eine vergleichbare erscheinung lässt sich vielleicht bereits im zusammenhang mit den oberflächen- (kontakt-) eigenschaften beschreiben.
flächeneigenschaften müssten immer auch als als raumerfüllende vorkommen können. was macht nun solche raumzustände (die wir nur noch ihrer qualität nach diskriminieren können) zu „flächigen“ oder sogar nur „punktförmigen“? doch wohl dies: dass wir die möglichkeiten (der wahrnehmbarkeit des zustands, seiner einschaltung) haben, uns in diesen punkt hinein- und wieder aus ihm herauszubewegen (dh. durch bewegung ihn auszuschalten oderin einen andern (dagegen abgegrenzten zustand) zu überführen). dass wir uns bewegen, von punkt zu punkt (raumzelle zu raumzelle), muss hier für sich diskriminierbar sein.
wir hatten oben bereits die möglichkeit orientierter bewegungen IN und AN oberflächen erwogen, wobei diese flächen nicht verlassen werden können, und somit ein freiheitsgrad (eine dimension) in der beweglichkeit des auf der oberfläche klebend kriechenden (und richtungen diskriminerenden) wesens fehlt.
doch selbst wenn es sich dieser möglichkeit bewusst wäre, könnte es sich zur oberflächenGESTALT, als einer von anderen klar unterscheidbaren, bloss verhalten, wenn es diese andern jederzeit selber in bewegungen ausführen könnte. es ist also von entscheidender bedeutung, dass das wesen mit irgendeinem seiner organe in den raum, in dem sich die betreffenden gegenstände befinden, hineinreicht, und in ihm vergleichbar klar abgegrenzte alternativen zum bestehenden „zeichnen“ (konstruieren) kann.
es ist dabei zunächst nicht entscheidend, ob diese zeichen-fähigkeit ihrerseits orientiert ist beispieslweise an umgebenden optischen orientierungsflächen oder flächig angeordneten feldlinien und dergleichen, an denen „entlang“ sie stattfinden muss, um möglich zu sein.
(wir erkennen sofort eine gerade als solche (können sie diskriminieren), sind aber ausserstande, ohne eine solche anschauungsstütze eine gerade linie sicher in die luft zu zeichnen).
die tatsache, dass es AN einer dieser möglichen zeichen-gestalten entlang jeweils etwas empfindet (oder IN ihr), oder jeweils beim übergang einer dieser gestalten in eine andre ein qualitätsübergang stattfindet, lässt es diese grenze (die es auch an sich zeichnen kann), als eine vor andern AUS-GEZEICHNETE selektieren bzw. diskriminieren.
(das „organ“, mit dem WIR speziell in den raum der gegenstände hineinreichen, ist der „blick“, oder auch die „apriori“ (sobald wir die betreffenden koordinationsfähigkeiten erworben haben) koordinierte bewegung von blicken und sondierender tast-organ-bewegung.)
die tatsache verwischt hier die logischen verhältnisse, dass wir uns im allgemeinen GLEICHZEITIG in unserer konstruktion an einem (optischen) gebilde abstützen, UND es gleichzeitig beschreiben. wir können sehr grob, eben in abstützung (und vielelicht etwas besser als ohne diese) angeben, wie das objekt verändert sein müsste, um dieuddie benennbare alternativ-
gestalt zu liefern. unsere fähigkeit, das wissen wir oder können es uns, aufgrund unserer alltagserfahrung mit unserer räumlichen vorstellungsfähigkeit, denken, würde enorm gesteigert, wenn wir quasi zart getönte, durchsichtige hilfs-flächen und -linien im raum vorfinden würden (oder jederzeit hineinprojiziert bekommen könnten, nach unseren wünschen). unsere geometrische gestalt-diskrimination ist nämlich erheblich besser entwickelt als unsere räumliche orientierung im leeren – sobald wir an ort und stelle etwas entsprechend von uns diskriminierbares vorgegeben SEHEN, können wir die abweichung weiterer dort gesehener objekte erheblich besser beschreiben. eine solche konfrontation alternativer gebilde im raum hatten wir oben bereits angesprochen, als es um die abstandsschätzung von einer ebene ging (die wir, entsprechende beleuchtungsverhältnisse vorausgesetzt, sehr gut als solche erkennen können, wenn sie uns vorgegeben wird).)
2.9.
die arten geometrischer gebilde (linien, flächen, körper) im raum bilden eine reihe, so gut wie die farbenreihe; zusammen mit der art der angestückten, anhängenden unter-gebilde und der art des übergangs lasen sic beliebige gebilde erzeugen. man könnte sich in wesen denken, das gebilde erzeugen kann, ähnlich wie wir körperstellungen einnehmen können; und das, wenn die geometrische terminologie entsprechend verfeinert würde, befehle, sobald es sie verstanden hätte, unmittelbar (durch einen ihm zur verfügung stehenden erzeugungs-, dh. zeichenprozess) umsetzen kann.
ein solches wesen hätte, in ganz anderer weise als wir, mit unserer oberflächengestützten (nachfahrenden) und langsam und zugleich sprnghaft rasternden blick-rasterungs-art, den eindruck, dass es SELBST die stellen markieren, und alternative markierungs-gebilde (begrenzende) an den stellen (um die vorhandenen, sichtbaren gebilde herum) aufführen könnte, an denen sich etwas sichtbares befindet. für ein solches wesen wäre es unmittelbar anschaulich, dass es mit seinen blicken (scharfeinstellungen der oberfläche) AN der stelle, wo etwas sich befindet, selbst ein gebilde erzeugt (quasi: eine wahrnehmugskontaktfläche). besonders dann, wenn sein „blick“ nicht rastern müsste, wie unserer, sondern instantan das gesamte gebilde einhüllt (entlang seiner oberfläche), und (fern- oder nah-sensorisch) die oberflächeneigenschaften im nu („in EINEM augenblick“) bestimmt. WIR erzeugen dieses gebilde lückenhaft durch die scharfeinstellungsoperation unsrer augen; die scharfstellungspunkte erzeugen, unabhängig von dem, WAS da zu sehen ist (auch wenn wir daran mass nehmen für die folge von punkt-orten (da draussen), WO wir „unsern blick“ hinrichten (punkte, wovon wir scharfe seheindrücke zu haben versuchen – an denen wir solche eindrücke zu haben versuchen, mithilfe der gerichteten augapfel-achsen und soundso eingestellten linsen), ein gebilde im raum. die FÄHIGKEIT, solche gebilde durch unsere blicke (kombinierte augen- und linsenstellungen) zu erzeugen, sie mag (bei uns) noch so eingeschränkt sein und an bedingungen geknüpft (sichtbare, und sei es auch durchsichtige stützende hilfsgebilde (linien, oberflächen), die man uns vorgeben muss), ist kants „reines, apriorisches anschauungsvermögen“.
wir zeichnen also mit unseren blicken figuren in den raum, und können durch die variationsmöglichkeiten unserer blicke zugleich die möglichen varianten von geometrischen gebilden (linien, flächen, körpern) bestimmen. die möglichen körper sind möglichkeiten unsres sehvermögens, von ferne auf oberflächen (oder an und auf linien) ETWAS (scharf) zu sehen.
das hatten wir alles bereits im 1. wahrnehmungspapier geklärt.
hier ist nun aber wichtig, inwiefern sich diese elementare fähigkeit betrachten lässt als mögliches resultat komplexer, einfacherer operationen – explorierender, derart, dass die einfacheren sensorien eine perspektivisch verkürzte und beeinträchtigte version des fern-blick-vermögens darstellen (bei dem nicht nur eine wege-information hinzur eigentlich hinsichtlich ihrer eigenschaften zu bestimmenden oberfläche gegeben wird, sondern zugleich diese oberflächeneigenschaften (eventuell reduziert) bereits ZUSAMMEN mit dieser wege-information gegeben werden).
die besondere fähigkeit (vermögen) des instantan-gebilde-erzeugenden wesens (das dafür nicht auf hilfslinien und -gebilde angewiesen ist, die es erst mühsam konstruieren muss) ist ja, dass es „in EINEM augenblick“ die punktmenge selektiert, die ein gebilde ausmacht; freilich, um zu wissen, WELCHE der ihm möglichen gebilde-stellungen, die es – auch ganz ohne flächige oder lineare eigenschafts-gebilde („mannigfaltiges“ sinnesmaterial) von sich aus, einnehmen kann, es selektieren soll, braucht es ja auch noch die sinnesinformation; diese schreibt sich aber gewissermassen selbst auf seine, den (durch sein differenziertes vermögen) den ganzen möglichen gebilde-raum (also den dreidimensinalen) erfüllenden gebilde auf – oder umgekehrt, es kann sich blitzschnell mit seiner gebilde-erzeugungsfähigkeit einer solchen sensorsichen fläche anlegen (anschmiegen), und WEISS dann in jeder oder wenigstens vielen hinsichten, um WAS FÜR EIN gebilde es sich dabei handelt (es ist fraglich, ob ein solches wesen sich die mathematsichen beziheungen zwischen gebilden instantan klarmachen kann – die LOGIK seiner gebilde-erzeugungs-
bewegungen).
auch das quasi blind von raum-zelle zu raum-zelle sich (freilich hier orientiert durch gleich welche übergangs-regeln, die es benutzt, und die ihm zur identifizierung seines ortes die orientierung an den fernbildern der gegenstände, die wir von der jeweiligen raum-zelle (als blickpunkt) aus hätten, ersetzt) vorwärtstastende wesen kann schliesslich dahin gelangen, eine raumzell- oder punkt-menge zu selektieren, spätestens aufgrund von kontakt-sensorischen ereignissen (die nicht notwednig tast-charakter haben müssen, zb. muss „kontakt“ mit der einschlägigen, die gestalt heraushebenden flächen-eigenschaft nicht notwendig mit einer einschränkung der bewegung „durch die fläche durch“ verbunden sein).
was dieses wesen noch mühsamer, als wir, und erste recht als das souverän gebilde (und nicht nur rasternde blicke) in den raum (ent)werfende wesen, lernen kann, ist, „was für ein“ gebilde es da vor sich hat – was ja letztlich nichts andres heisst, als es in die reihe möglicher gebilde-varianten (anhand der dafür jeeils massgeblichen paramter) einzureihen.
wichtig ist hier: sowohl unser, als auch ide gegenüber usnerem perspektivsich eingechränkten ebenso wie die ausgeweiteten vermögen werden immer über die RESULTATE („noematisch“) charakterisiert, und die operationen bzw. zwischenresultate, über die sie sie erreichen. die einen haben etwas, das die andern später auf umwegen erreichen, sofort; aber zuletzt erreichen sie dasselbe: aus einem raum selektierbarer punkte wird eine punktmenge anhand von diskriminierbaren eigenchaften AN diesen punkten (die virtuell, durchfernwirkungen, oder durch nahkontakt systematisch AUFGESUCHT werden) herausgehoben. die varianten dieser heraushebbarkit (und aufsuchbarkeit), sind eine eigenschaft des „vermögens“ (letztlich: ds handlungsvermögens) der betreffenden wesen; dazu kommen die diskriminationsfähigkeiten, die es ihnen erlauben, aus den virtuellen gebilden, die sie (durch entpsrechende bewegungen, apirori, mit welchen stützen und hilfen auch immer) herausheben und identifizieren KÖNNTEN, eines auszuwählen, als TRÄGER dieser eigenschaft(en).
jetzt geht es aber auch um die geometrischen konstruktionsregeln, die es wesentlich mit begriffen wie „gleich(gross)er winkel“, gleich(lang)e strecke“, „gleiche(r) fläche(ninhalt“ usw. zu tun haben. nehmen wior ein wesen, das OHNE konstruktion nachweislich winkel, längen oder flächen extrem genau schützen, dh. also wahrnehmen oder spüren kann, und das also sagen könnte: ich brauche keine konstruktion, ich sehe es auch so. dieem wesen würde doch etwas fehlen – die einsicht in die NOTWENDIGKEIT der gleichheit (oder der bestimmten verhältnisse, des doppeltsogross-seins usw.). dass es also an seinem wahrnehmungsvermögen zweifeln MÜSSTE, oder an der unverändertheit (oder identität – dass es eben doch kein kreis, doch kein richtiges dreieck usw. ist) der gebilde und figuren, die es betrachtet. natürlich könnte man auch sagen, dass in dieser welt nicht alle axiome der euklidischen geometrie erfüllt sind. (so, wie in einer welt, worin bei grösseren, nicht mehr überschaubaren anzahlen von gebilden bestimmte hinzufügungs- oder zusammenführungs-operationen unterschiedliche summen ergeben, in abhängigkeit von den anzahlen der zusammengeführten mengen, aber dies regelmässig (man möchte sagen: es muss immer etwas verschwinden; aber wie, wenn wir das verschwundene element nie finden? zählbarkeit und addierbarkeit sind engverknüpfte begriffe, und es fällt schwer zu glauben, dass es konsistentes zählen geben könne, ohne konsistente addition).
ist es UNMÖGLICH, dass die axiome anschaulich erfüllt sind, und ebenso anschaulich regelmässig die folgerungen aus ihnen nicht zutreffen?
(etwa so: die axiom-erfüllende welt ändert sich regelmässig in abhängigkeit von unseren prüfmassnahmen, die wir unternehmen, um die erfüllung der folgerungen festzustellen, in eine nicht-axiom-erfüllende; etwas zugegeben sehr bizarres).
beim bauen, wo etwas passen muss, damit auch mechanische (statische) wirkungen (stabilität) erzielt werden, spielt diese art der geometrie (gleiche längen, flächenusw.) eine rolle. nicht hingegen da, wo es gilt, ungefähre formenreihen aufzustellen und mögliche verwandtschaftsbeziehungen (übergangsformen, benachbarte) sich bewusstzumachen (eine topologische logik), so, dass man vorkommende gebilde in sie einordnen kann.
operationen einmal auf nominalem (einfache diskrimination!), dann ordinalem (verwandtschaftsreihen) skalenniveau.
(die normalen räumlichen „operations-vermögen“ sind allenfalls ordinal (bis auf wenige anschauliche sonderfälle „regelmässiger“ gebilde, die „sofort“ als solche erkannt werden. liessen sich senorische raum-explorations-strategien denken, für die diese gebilde eher schwerer als andre zu identifizieren sind?).)
das praktische „diskriminieren“ und „artikulierte ausführen (erzeugen) von bewegungen bzw. resultaten DURCH (orientierte, kontrollierte) bewegungen“ – ist es analysierbar?
3.9.
es geht hier um dimensionen des handlungsspielraums.
selbst wenn wir imstande wären, bewegungen (rasternde) gezielt auszuführen (also „praktisch zu diskriminieren“, ohne zuhilfenahme einer „äusseren“ sensorischen qualität), so müssen doch die „erfolge“ unserer bewegungen ins verhältnis zu den sensorisch wahrgenommenen qualitäten des raums um uns herum gesetzt werden können: die rasternde, und durch scharfeinstellungs- oder andere „bewegungen“ zur „erzeugung“ von räumlichkeit und räumlichen gebilde befähigte (zb. blick-)motorik muss sich ja an den zu sehenden, zu rasternden objekten (den grenzen, die sie definieren) orientieren.
schliesslich soll sie durch ihre „gezielte“ folgebewegung die form des objekts nachfahren und – was soll sie dann? diese als eine der von ihr selbst erzeugbaren gestalten ausmachen? gehört „formerkennen“ schon hierher?
es wurde schon öfter gesagt: hilfskörper, hilfsebenen und -linien, seien es von uns konstruierte, seine es von aussen vorgegebene, täten den gleichen dienst. es ist nicht nötig, dass wir über ein form-ERZEUGUNGS-vermögen verfügen, um form-ERKENNUNGS-fähigkeit (formen-diskriminations-vermögen) zu haben.
die frage ist, ob wir es in gestalt einer instantanen form-erkennungsfähigkeit haben müssen – oder ob wir – wiederum „perspektivisch verkürzt“, in dieser hinsicht, durch mehrfaches vergleichen hinreichend vieler und massgeblicher ausgezeichneter punkte (kanten usw.) verschiedene objekte, zb. ein hilfsobjekt und ein wirkliches (um das das hilfsobjekt herumgelagert sein könnte) – erst nach einiger zeit zu einem resultat gelangen.
speziell wir scheinen doch über eine GROBE form-erzeugungsfähigkeit durchaus zu verfügen, ergänzt durch eine in macher hinsicht (durch physikalisch-physiologische eigenheiten speziell der regelmässigen körper) diskriminationsfähigere rein optische form-erkenntnisfähigkeit (wir können nicht alles, was wir sehend unterschieden können, auch gleich schnell oder überhaupt erzeugend (zb. zeichnend, bei flächen) unterscheiden).
gut entwickelt zu sein scheint unser diskriminationsvermögen hinsichtlich bestimmter flächen- oder gestalt-muster (der davidsstern, eine schildkröte, der umriss von italien auf der landkarte, gesichter etc.), die wir wiedererkennen sollen; schlecht hingegen unsere befähigung zur REIHENBILDUNG (testverfahren: welches unter mehreren gebilden einer reihe angehört, die von einem ausgangsgebilde-muster a zu einem ziel-gebildemuster z führt; vgl. leonardos gesichts- bzw. profilstudien (zb. nasenreihen); vgl. auch frühere überlegungen zum zusammenhang von erweiterter mustererkennung, reihenbildung und beschreibungsfähigkeit, sowie zur befähigung von bildenden künstlern, werk-vorstellungen „im kopf“ genau zu diskriminieren und präzise umzusetzen (und nichteine optische oder akustische rohgestalt (skizze) erzeugen zu müssen, an der sie ihr differenziertes geschmacksurteil, hauptsächlich als selektieren „gelungener“ varianten, ausüben (komponieren mit und ohne instrument; skizzen des malers und bildhauers; werkausführung ohne vorheriges skizzieren, probieren und varianten-verwerfen wäre ausdruck einer perspektivisch unverkürzten vorstellungsfähigkeit (kreativität als koppelung von erzeugungsprozess (ideen, entwürfe) und selektierendem geschmacksurteil; witze einfälle, die frage, welche man rauslässt welche nicht – beides halb-automatisch, ohne überlegung: weniger geist).
(2)
worauf will ich hier eigentlich hinaus – was soll sich daraus ergeben, dass es auch gegenüber UNSEREN elementaren unterschiedungsvermögen perspektivische verkürzungen gibt? sollen die irgendwie „analysen“ unserer vermögen liefern (und sie als analytische elemente höherer resultate erscheinen lassen, gegenüber denen sie ihrerseits als perspektivisch verkürzte momente fungieren)?
etwas in der art, sicher. und: dass am grund aller vermögen diskrimination liegt, und darüber logisch normierte (versuchs)handlungen, die (sofern nicht instantan, als vermögen bereits gegeben, mit normgemässen leistungen, die als solche nur wieder durch die logische norm (für die jeeilige katgeorie und die zugehörigen operationen) bestimmt und festgestellt werden können) über vorgeschriebene explorationswege zu hypothetisch zuschreibbaren (im rahmen vernünftiger konstanz-annahmen) (wenn schon nicht per instantan-vermögen diskriminierbaren) ausprägungen des je nächsthöheren kategorialen niveaus führen, als handlungsregeln (und quasi-bestehenden situationen; handeln, ALS OB man diskriminieren könnte auf dem betreffenden kategorialen niveau).
der blind sich in raumzellen (die sich um das beobachtete objekt herumlagern) bewegende und orientierende muss, vielleicht noch vor der aufgabe der identifikation der kompletten objektgestalt, gestalt-details (unabhängig vom rest) beurteilen, die wir schon ansprachen: welches ist der kürzeste weg von x nach y auf der oberfläche (oder, wenn wir abkürzungen benutzen dürfen über konkavitäten der oberfläche weg usw.)? oder: passt dieunddie projektion einer umrisslinie (zirkumferenz) durch dasundas loch – mit andern worten: würde das objekt, in DIESER richtung durch das loch geschoben, durchpassen? dinge, die WIR „auf sicht“ beurteilen, zumindest schätzen können.
also wieder probleme mit relativen abständen.
(testaufgabe: lass jemanden eine in sich selber mündende linie (wie die umrisslinie eines sees auf der landkarte, mit vielen buchten und halbinseln) nachfahren, aber so, dass er keinesfalls die eingeschlossne gesamtgestalt überblickt. er soll raten, wo sich gegenüberliegende punkte am nächsten liegen (wo die überfahrt über den see am kürzesten ist).
würde man nicht sagen: wir können solche angaben soweit machen, wie wir in dem nachfahren eine anweisung zur selektion einer menge jener gestalten sehen können, die wir in die luft zeichnen könnten (mit blicken oder unserer fingerspitze) – oder auch auf papier; und soweit, wie wir in solchen gestalten solche angaben machen können (meist schon besser, wenn wir unserm vorstellungsvermögen mit einem stehenden bild nachhelfen, nämlich einem, das stehenbleibt, und das resultat unsrer nach- und umfahrungsbewegung (die wir vielleicht noch einigermassen im gedächtnis haben) festhält).
man weiss aus erfahrung, dass solche leistungen sehr schnellan grenzen stossen, bei uns. (aber: zeichnungskopieren bei bestimmten autisten, deren linienführung absolut verblüffend auf uns wirkt: „so“ (nämlich offenbar als folge der ausführung einfachster, reproduzierbarer liniengestalten (und streckenlängen) hätten WIR es nie zeichnen können. ein absolutes linien-detail-wahrnehmungsvermögen, wie absolutes gehör. der autist kann bloss nicht erkennen, was das von ihm detailgetreu reproduzierte bild darstellt.)
abstandsschätzungen an geschlossenen linien, die flächen-gestalten erzeugen, fallen uns hingegen sehr leicht, ebenso die loch-durchmesser-fragen (in gewissen grenzen).
was immer einer aber nun kann, oder nicht kann, im vergleich zu uns: die leistungen, die er zu erbringen hat, ebenso wie wir, laufen immer darauf hinaus, dass er feststellungen macht, die auf virtuelle, von ihm selbst in den raum (raumzellensystem) hineinzuzeichnende (durch selektion erzeugte) teilmengen des raumzellen-systems zutreffen. er ist nicht auf die vorgegebene selektion angewiesen – bzw. die selektionen, die durch wahrnehmbare qualitäten (die er nur einfach diskriminieren kann) oder an ihnen entlang von ihm vorgenommen werden, stellen nur spezialfälle der von ihm virtuell durch eigenaktion selektierbaren raumgebidle (punkt-, zell-mengen) dar.
was er braucht, in jedem falle, ebenso wie wir, ist also: ein system von raumpunkten (bei uns erzeugt durch optische orientierung, aspektwechsel beim bewegen entlang von (fernen) orientierungsflächen), und die fähigkeit, selektierte, und meist zusammenhängende raumpunktgruppen festzuhalten und mit ihnen zu operieren (bei uns nur ungefähr möglich, und meist stützungsbedürftig durch hilfs-objekte/ hilfslinien/ hilfsebenen, hilfspunkte, die uns helfen, die selektierten gebidle wenigstens etwas anschaulicher zu machen, wenn wir mit ihrer „vorstellung“ auch noch „operieren“ sollen).
(die konstruktive, „anschauliche“ stÜtze (hilfspunkte, -linien usw.) für unser vorstellungsvermögen ist eine perspektvische verkürzung gegenüber solchen, die sie nicht benötigen, und GLEICH die beabsichtigten vorstellungsoperationen ausführen können.
(ein architekt, der sofort, noch ohne markierungen, aufgrund der pläne, SIEHT, das ein bestimmter grundriss nicht auf den bauplatz passt – oder dafür eine bestimmte mauer eingerissen werden muss und dergleichen.)
woher „wissen“ wir das, dass gegenstände bestimmter form und grösse durch löcher von bestimmter form und gröss passen werden, wenn sie in bestimmter richtung durchbefördert werden, in anderer nicht (oder ander in keiner)? manchmal irren wir uns, manchmal zweifeln wir. manche haben grössere schwierigkeiten damit als andere, einige sind bewunderswert (unerklärlich) präzise in ihren schätzungen.
präzise längenschätzungen: absolutes gesicht (wie absolutes gehör).
messen: perspektivische verkürzung gegenüber solchen leuten (so, wie relativ musikalische menschen nach angabe des kammertons alle halbtöne der tonleiter durch absolute intervallschätzungen (zu denen sie imstande sind) auf anhieb bestimmen können; nicht ausgebildete könen auch das nicht.
aber wie beschreiben wir das resultat: das, was die einen auf anhieb können, und die andern nach denundden schritten.
7.9.
ich muss drei fähigkeiten hier unterscheiden:
1. (fläche, objekt-) formerkennen, u.u. „auf einen blick“ (v.a. relative proportionen);
2. absolute längen schätzen;
3. schlüsse auf das bestehen absoluter längen (flächen) ziehen aus (geschätzten oder „gesehenen“) gestalt-begründeten proportions-
beziehungen und (geschätzten oder „gesehenen“, erkannten) vorgebenen absoluten längen (flächen).
das mühsame punkterastern ist natürlich nicht geeignet, schnellen überblick über gestalten im raum zu bekommen. die frage wäre, ob wir einen zweiten typ perspektivischer verkürzung benennen könnten, die gewissermassen von einem andern ende her kommt (zb. ein wesen kann für riesige raumteile auf der stelle sagen, „WO“ sich „etwas“ (mit einer gewissen minimalgrösse) befindet; hat aber schwierigkeiten, die form dieser dinge anzugeben. (indem es beispielsweise – ganz gleich, um welche gestaltqualität es sich handelt – prinzipiell nur die geometrischen mittelpunkte der gestalten „spürt“.)
ein dritter typ perspektivität bestünde darin, dass ein wesen für grosse raumteile angeben kann, welche arten von gestalten (grob oder auch fein differenziert) in welcher konzentration und relativen häufigkeit vorkommen, aber nicht, wo genau sie sich befinden (hat zb. tastkontakte ohne sicht-möglichkeit, bewegt sich blitzschnell im GANZEN raumteil herum (nach bestimmten mustern, mit gleicher aufenthaltswahrscheinlichkeit an ALLEN überhaupt erfassbaren raumpunkten pro zeit) herum, erfasst ertastete objekte mit einem kontakt-sensorium, das sich blitzschnell um die zu erfassende form herumlegt, und damit die diskriminierbare form identifiziert.)
vielleicht liesse sich als vierte fähigkeit die zu präziser absoluter längenschätzung (wenigstens auf ordinalem niveau) zumindest des abstands zwischen zwei beliebigen punkten eines raumsteils ansehen; vielleicht auch zur längenschätzung einfacher, nicht-gerader linien; schliesslich die zur angabe von flächeninhalten.
von verkürzung könnte man in allen vier fällen aber doch nur sprechen, wenn diese fähigkeiten nun eingesetzt werden könnten, um die information, die durch die jeweils andere sensorische informationsquelle erschlossen wird, durch „diskursiven“ (und zeit-beanspruchenden) einsatz der quelle doch noch einzuholen. dann bliebe zu fragen, was die existenz solcher scheinbar gleichberechtigter sensorischer verkürzungen besagt.
EIN witz des „diskursiven“ und explorierenden einsatzes der sensorischen quelle müsste doch sein, dass hier mit den KONSTRUKTIVEN mitteln der einen dimension zugleich die einer andern mitkonstruiert werden. es geht immer wieder auch darum, mit, aber auch ohne „erfüllungsintentionen“ nach belieben senso-motorische „leer-intentionen“ in den raum zeichnen zu können – und damit „punktmengen“ zu selektieren (zu markieren, auszuzeichnen).
8.9.
punktraster mit oberflächen-kontaktwahrnehmung, „mittelpunkt-positions-wahrnehmung“ (aus der ferne), richtungs-peilung und formstatistik bzw. richtungspeilung und linien-längen- oder flächen- „integral“ – wahrnehmung müssen, wenn sie alle auf ein gleiches resultat führen können, zuletzt irgendetwas, irgendeine minimal-kompetenz realisieren.
die vier formen (obwohl sie mir, wie man oben sieht, zunächst spontan so eingefallen sind, in dieser reihenfolge) scheinen sich in dieser aufstellung systematisch zu zwei paaren gruppieren zu lassen.
die ersten beiden setzen eine allgemeine raum-punkt-identifikations-fähigkeit als primär voraus, die unabhängig von der besetzung der räume mit gestalten funktioniert, man könnte sie „absolute orientierung“ nennen, die zweiten eine „absolute form- bzw. abstands-erkennung“.
9.9.
der begriff des „blickens“ scheint mit dem begriff des „explorierens“ verknüpft zu sein, und dieser wieder mit unseren „perspektivischen verkürzungen“ (die explorierend überwunden werden). dabei gibt es eine hierarchie von stationen, die festlegen, was noch erkundet werden muss, und was schon bekannt ist; und das sollen irgendwie unsre kategorien sein.
in der der ontologischen hierarchie entsprechenden hierarchie der regeln und ineinandergreifenden regelhaften handlungsvollzüge war bisher das blicken vom sich-bewegen (lokomotion) getrennt. aber auch die blickbewegung ist eine bewegung, mit dem zweck, die expositionsbedingungen zweckmässig zu ändern. wir müssten also mindestens (grob) explorierende von instrumenteller lokomotion unterscheiden.
die betrachtungen über perspektivische verkürzungen haben darum analytische qualität, weil ich mir immer bewusst sein muss, welche der resultat-errungenschaften bei nicht-verkürzung durch die verkürzung ausgeblendet werden sollen, und ob überhaupt und auf welchen „explorierenden wegen“ sie dennoch durch ein so verkürztes wesen rekonstruiert werden können (wenn genug zeit da ist).
——–
die frage ist, ob das „diskriminieren“ ebenso wie das „konstruieren“ von raum-gestalten nicht viel deutlicher als bisher geschehen als handlungsfähigkeit (teil des hs) aufgefasst werden muss.
dabei spielen sicherlich wieder die „reihen“ von gestalten und gestaltübergängen eine grosse rolle; denn durch sie sind wir imstande, gestalten auszuwählen, die wir handelnd realisieren wollen.
das sensorische, ebenso wie das motorisch-instrumentelle leibding (sie können dasselbe sein) können dabei als raumteile ohne weiteres mitbehandelt werden. (daran habe ich letzte zweifel.)
unsre fähigkeit, praktisch, blickend, uns unter berücksichtigung der objekte im raum, also aufgrund von wahrnehmungen, zu bewegen, führen wir vor als eine art pantomime: wir zeigen die alternativen möglichkeiten als alternative bewegungsformen.
die reale welt ist eine realisierung der möglichen welten, so wie unsre umgangsformen damit eine realisierung unserer möglichkeiten darstellen.
grob: alles sein ein tun; alles (sinnvolle) möglichsein ein tun-können.
((esse est percipi, percipi est facere (motio percipientis))
was wir von den dispositionen und prognosen gesagt hatten: dass sie immer die frage aufwerfen: und was tun wir jetzt?, das gilt auch schon von den objekten. jedes objekt, alles objektive stellt uns die frage: und was nun tun? und der hierarchie der objekte entspricht eben die hierarchie unserer handlungspläne, die wir aggregieren zu immer grösseren handlungsbögen, indem wir sie sinnvoll hintereinanderschalten. aber so wird eben auch aus den einzelobjekten und orten, an denen wir uns entlangbewegen und mit denen wir hantieren, eine WELT.
——–
zurück zu den (vor)gestern betrachteten typen verkürzter fähigkeiten.
es geht hier vor allem darum, vergleichs-glieder zur charakterisierung UNSERER (optischen) fähigkeiten zu finden, ihre dimensionen aufzufinden (dh. auch sie eventuell als spezialfälle des optischen beschreiben zu können, und verschiedene reihen sich entfaltender fähigkeiten im bezug auf räumlichkeit aufstellen zu können).
ausserdem geht es natürlich irgendwie um konstitutionstheoretische fragestellungen, euklidische geometrie usw.
eine der durch die vier genannten gruppen aufgeworfenen fragen ist auch:
welche diskriminationsleistungen sind unabhängig von andern? WAS wird hier eigentlich diskriminiert (unabhängig oder abhängig von andrem)?
und: charaktersieren wir eigentlich die betreffenden fähigkeiten jemals anders denn als defizitäre versionen unserer eigenen (also letztlich doch wohl noematisch; das noetische vielleicht immer als defizit-version des noematischen…)?
erste feststellungen zu den beispiel-gruppen:
1.gruppe: fähigkeiten vom typ „punkteraster“.
was uns hier möglich ist, ist die instantane identifikation von LAGEN von flächen oder flächen-punkten IN einem raum. das system der punkte ist eigentlich das system möglicher punkt-lagerungen. es gibt die begriffe: menge der „nächsten“ (benachbarten) raumzellen; es gibt wege als geordnete mengen identifizierbarer raumzellen, die nacheinander durchlaufen werden müssen. (variante: wenn wir springen können, auf anhieb „in“ jeder beliebigen raumzellen „nachfühlen“ können, „wie es dort ist“; bei trotzdem erhaltenen reihenbeziehungen).
es gibt eine GROBE abbildung von drei-dimensionalität: es gibt WENIGSTENS die möglichkeit, von jeder zelle aus zur nächsten „recht/links“, „zurück/geradeaus“ oder „oben/unten“ sich weiterzubewegen; die resultate der bewegungen beliebiger kombinationen von wegen sind äquivalent, egal, in welcher reihenfolge die bewegungsmöglichkeiten genutzt werden; umkehrschritte führen ebenso in beliebiger zusammensetzung zum ausgangspunkt zurück.
diese dreidimsionalität der raumzellen ermöglichen es, entsprechend grob von „flächen“ (ev. geschlossener) zusammenhängender raumzell-gruppen zu sprechen (im unterschied zu einfachen zusammenballungen), wenn diese sehr gross sind gegen die raumzellen, die sie berühren.
ein objekt (geschlossene fläche) füllt hier eine seiner lagerungsmöglichkeiten aus; wir können die objektart nicht getrennt von der lage feststellen; wir können bei sich bewegenden objekten weder bahn-kontinuität noch form-konstanz feststellen. das wird sofort anders, wenn wir an allen raumzellen GLEICHZEITIG fühlen können.
grössenkonstanz könnten wir nur feststellen, wenn die raumzellen in alle richtungen auch gleiche grösse aufweisen.
2.gruppe: mittelpunkts-lagen.
eine variante des letzten punktes von 1: wir müssen nicht den raum durchsuchen, sondern haben wissen von einem apriori vorhandenen system von raumzellen, wieder mit grober dreidimensionalität. wir können die bewegungen beliebiger gestalten in diesem system verfolgen, allerdings nur ihrer groben geometrischen zentren.
form-ermittlung ist hier nur möglich, wenn gestaltgrenzen zugleich grenzen von lagerungsmöglickeiten darstellen: wenn sich gestalten im selben raumteil ausschliessen. das ist dann an der bewegungseinschränkung der zentren gegeneinander feststellbar. wir können apriori gestaltbegriffe bilden durch typische lagerungs- bzw. bewegungs-beschränkungsprofile.
(das könnte so geschehen, dass wir eigene probe-körper erst aneinander validieren in ihren bewegungsmöglichkeiten (um so ihre gestalten für jede ihrer relativen lagen zueinander zu erkennen – dazu müsste allerdings ihre rotatorische position feststellbar sein, s.u.) und sie anschliessend um die gestalt, deren lagezentrum wir kennen, herumführen grössenverhältnisse lassen sich hier noch eher feststellen als formen; die formerkennung wird deutlich verbessert, wenn wir an ortsfesten lagerungszentren feststellen können, ob und in welche richtung sie rotationsbewegungen ausführen (dazu müssten wir aber die rotation eines repräsentanten des originalobjekts an dem mittelpunkt feststellen können (dieser repräsentant könnte eine abbild-fläche der oberfläche um den mitelpunkt herum sein, oder eine, die den mittelpunkt enthält – zwei weitere punkte genügen, um rotationen darstellen zu können)).
die formkonstanz unserer prüfkörper müsste dabei darüber festgestellt werden, dass ihre mittelpunkts-abstände für alle ihre gegweneitigen relativen positionen, gemessen (gezählt) in dazwischenliegenden raumzellen, gleich gross sind in ALLEN raumteilen (oder wir müssen die verzerrende wirkung der verschiedenen raumregionen ihrerseits in rechnung stellen – eine verzerrung, die daher rühren kann, dass die raumzellen in unterschiedlichen regionen unseres raums unterschiedlich gross sind).
3. gruppe: instantane (proportions-) form-erkennung bei kontakt.
über grösse, lage, richtung, aus der wir beim kontakt auf das objekt stossen, sowie undurchdringlichkeit des objekts lässt sich nichts aussagen. das objekt wird einzig eingeordnet in lange reihen von formen – in diesem system bekommt es seinen platz angewiesen.
die objekte sollen dabei unseren weg im raum nicht beeinflussen (sei es, dass wir sie durchdringen, sei es, dass wir sie ohne zeitverlust auf dem ursprünglichen weg umfahren können und unseren weg, wie ursprünglich, fortsetzen).
falls wir eine weitere empfindungsdimension haben, in der wir unsere geschwindigkeit im raum bestimmen können (validiert über durch uns beeinflussbare anstiege oder minderungen der häufigkeit von kontakten mit objekten, bei gleicher häufigkeitsverteilung der typen), können wir grössenschätzungen über die relative häufigkeit von formen vornehmen, unter der voraussetzung, dass objekte mit gleicher form die ausnahme sind, dass unser kontakt-sensor klein ist gegen die meisten objekte, und dass objekte in dem raum, in dem wir uns bewegen, relativ häufig sind.
denken wir uns hinzu die fähigkeit, unsere bewegungen im raum zu steuern (wobei wir für die art unserer bewegungen nur serien von unvalidierten empfindungsqualitäten haben). wir könnten dann wege als folgen von richtungs- und geschwindkeitswechseln in bestimmtem rhythmus finden, die regelmässig kontakt-ereignisse bestimmter formen verbinden; u.u. baut sich aus diesen merkmalen ein raum auf, mit äquivalenten wegen, um von einem bestimmten kontaktereignis zu einem andern zu gelangen.
…
schalten wir nun als weitere empfindungsqualität hinzu die fähigkeit, an der jeweils identifizierten form den ort oder die seite des auftreffens beim kontakt auszumachen.
…
4. gruppe: linienlängen-wahrnehmung.
5. gruppe: konzentrische geschlossene sensorische flächen, ausgebreitet im raum (zb. kugeln, aber auch andre gebilde).
objekte im raum schneiden (geschlossene schnittlinien und -flächen).
13.10.
wir haben als elementarkategorien (fähigkeiten), stichwortartig:
1 ausdehnung (gehört hierzu auch geschlossenheit?)
2 profile/ projektionen.
3 (bestimmte) gestalt-wahrnehmung (unterscheidungsfähigkeit; reihen!)
4 lagerung (in einem gegebnen raum)
5 grössenmass (geraden, ebenen?)
die anordnung ist gegenüber dem bisherigen entwurf verändert – entlang einem denkbaren anstieg in einer perspektivischen hierarchie. darüber wäre noch nachzudenken.
die alternative zu dieser betrachtungsweise wäre, dass alle genannten kategorien (voneinander unabängige) startpunkte für den aufbau einer ontologischen perspektiven-hierarchie sein könnten, worin, ev. unter hinzunahme weiterer befähigungen weiterer kategorien, das immer gleiche „maximum“ an raum-wissen erzeugt werden kann.
wichtig ist, dass wir hier unseren eigenen fernsinn und mögliche resultate seiner anwendung als spezielle realisierung einer differenzierten logischen kategorie „(wissen von) räumliche(n) sachverhalte(n)“ auffassen. die gefahr, die dabei zunächst vermieden werden muss, ist, dass man triviale elementargeometrische ergebnisse wortreich breittritt. also zunächst nach dem nicht-trivialen gehalt (perspektivische hierarchie) suchen.
dabei kommt der handlungstheoretische aspekt (die handlungstheoretische auflösung der kategorien) ins spiel – vielleicht unter dem namen „fähigkeit“. als einzigen wirklichen inhalt haben wir bislang bloss die idee, dass wir gestalten (mit dem jetzigen jargon besser: ausdehnungen), die durch (rein diskriminierbare) sinnesqualitäten „selektiert“ werden, selber ERZEUGEN können müssen. dieser gedanke müsste also zunächst einmal ausgedehnt werden auf die rubriken 2-5.
der ansatz ist dabei ungefähr der: wir übertragen die beschreibungsart der stimulus-definitionen in die erste person, und zeigen, dass jeder besondere fall der anwendung unserer räumlichen wahrnehmungsfähigkeit (erzeugung eines objektiven resultats) eine ausprägung in einem raum von uns überhaupt möglichen wahrnehmungssituationen (= darstellung unserer fähigkeit) darstellt (das „wir können…“ muss all unsere wahrnehungen begleiten können?). und nun soll irgendwie gezeigt werden, dass dieser raum nur als inventar praktischer fähigkeiten, letztlich: artikulierter MOTORISCHER bewegungsmöglichkeiten, beschrieben werden kann – angesichts gegebener elementarer SENSORISCHER diskriminations-fähigkeiten. das „wir können….“ hat dabei allgemein die form: wir können ein gegebenes diskriminierbares (situation) absichtlich (motorisch) in denundden hinsichten verändern (diskret oder kontinuierlich). der begriff absichtlich bekäme hier freilich wieder eine elementare wichtigkeit, die wir vermeiden wollten. stattdessen muss die frage, ob bestimmte folgen von diskriminierbaren situationen absichtlich oder von selbst so, wie geschehen, stattgefunden haben, zunächst ausser acht gelassen werden können.
„wir“, gedacht als gegenüber einem späteren sensorischen „resultat“ ursprünglich spezifisch perspektivisch verkürzte wesen (bewegliche blickquellen, kraft-erzeuger, beschleunigend usw., leibdinge, die neben anderen dingen sich bewegen usw.), kommen IN diesem material, als spezifische momente, vor, brauchen also ZUNÄCHST nicht erwähnt zu werden.
die subjekte, die sich so lokalisieren, sind ganz und gar innerweltlich und bestandteile dessen, was sie beschreiben. das hängt damit zusammen, dass sie in dem beschreibbaren immer ihren leib aufzufinden wissen. (dieser ansatz ist also grundsätzlich, in diesem sinn, materialistisch. es muss eben nur erst einmal bestimmt werden, was materie, dinge, leibdinge sein könnten, was das (phänomeno)LOGISCHE material ist, aus dem sie gemacht sind). der unterschied aktives/passives situations-abfolgen soll also noch keine rolle spielen.
14.10.
der leib ist dabei immer (ganz gleich, ob er oder vielfältiges AN ihm sonst noch „gespürt“ werden mag) mit den vorhandenen sensorischen mitteln (1-5) zu bestimmen, in der welt anderer objekte; er ist in dieser hinsicht überhaupt nicht vor anderen ausgezeichnet.
ausdehnungen ermitteln zu können, CHARAKTERISIERT einen sinn oder ein sinnessystem – es ist die eigenschaft der BEFÄHIGUNG eines sinnesträgers (und charakterisiert mithin alles, was durch die so ermittelten resultate gesteuert wird: explorative und instrumentelle motorik, „gedächtnis“, berichte (falls sprachfähigkeit vorliegt)).
wir können dann zum beispiel fragen, wie unser spezieller optischer fernsinn diese eigenschaft realisiert. es ist nicht ganz unwichtig, sich klarzumachen, in welchen begriffen eine solche charakteristik gegeben wird, nämlich doch wohl in termen einer komplexen (instantanen, gleichzeitigen, nicht perspektivsich verkürzten) unterscheidungsfähigkeit. letztlich ist doch die absicht dieser ganzen betrachtungen, alle komplexeren sensorischen (raumwahrnehmungs)fähigkeiten auf diese einfache zurückzuführen.
von zentraler bedeutung im zusammenhang mit „ausdehnung“ ist unsre fähigkeit, die relation „selber punkt wie…“ (zurückgehen zum selben punkt wie der, an dem wir dannunddann waren) bzw. „weggehen von demunddem punkt in dieunddie richtung“ bzw. „nächstmöglicher eben noch unterschiedener punkt von daundda aus“ (statt punkt: stellung, lage) praktisch umzusetzen. also das system der punkte wird als system von handlungsmöglichkeiten aufgefasst. ebenso dann die befähigung, geschlossene punktreihen unter einhaltung gewisser regeln („immer in einer und derselben richtung, oder in gestalt einer regelmässigen (auch regelmässig anwachsenden oder abnehmenden) krümmung“) mit bestimmten geschwindigkeiten zu durchlaufen, und auf diese weise figuren (zunächst linien, dann aber auch flächen) zu erzeugen. im rahmen dieser unserer unterscheidungsfähigkeit können wir dann durch objektive eigenschaften (grenzflächen, sprungeigenschaften), gleich, ob von ferne oder bei kontakt festgestellt, gebilde unter den durch uns überhaupt, apriori, in unserem „raum“ (der artikulierten und sensorisch gesteuerten bewegungsmöglichkeiten, wie eben beschrieben) auszeichenbaren, vorfinden. wir können uns an die VORSCHRIFT zur auszeichnung, die eine solche eigenschaftsverteilung im raum unserer bewegungsmöglichkeiten darstellt, bei unseren bewegungen halten (uns in unseren bewegungen an dem so ausgezeichenten gebilde, im rahmen unserer orientierungsfähigkeit AN durch uns ausgezeicheten gebilden überhaupt) orientieren, und es also zur regel unserer bewegung nehmen, oder aber es nicht beachten, und unsere raum-
konstituierenden (nämlich: unsere bewegungsfähigkeit vorführenden) bewegungen nicht daran ausrichten.
„ICH KANN MICH IN EINEM RAUM BEWEGEN.“ – beschreibe dein können!
(2)
wir diskriminieren „positionen“; diese bezeichnung bedeutet freilich nichts andres als eine mögliche „stellung“ (ausprägung) in unserem instantanen gesamt-unterscheidungs- „vermögen“, soweit es die basis der konstitution von „räumlichkeit“ bildet. – und können wir denn nicht sagen: es gibt eine sekundäre instantaneität, die „dauert“ für den zeitraum, den wir zum „bildaufbau“ benötigen? (instantaneität ist die im vergleich zum gesamt unserer „zeitverbrauchenden“ handlungsmöglichkeiten kleinste einheit; also zu diesem gesamt müssen wir sie in beziehung setzen.).
die serie von diskriminierbaren zuständen („augenblicken“, im sinne von anblicken), die nötig ist, um beispielsweise ein objekt abzuschreiten, könnte ja auch wieder als (von anderen) diskriminierbare einheit, als „augenblick“ wahrgenommen werden (als GÜLTIGE kleinste zeiteinheit – gültig-kleinste, weil es unterhalb ihrer keine ECHTE handlungsmöglichkeit gibt; vielleicht muss hier die bestimmung hinzukommen, dass sie invariant SO abzulaufen hat, es nur EINE zwangsweise explorationsrichtung gibt). der begriff „objekt“ signalisiert nun aber obendrein eine bestimmte art von unüberschreitbarer vollständigkeit (h’s erfüllungsintention; aber nicht psychologistisch-subjektiv beliebig variierbar verstanden, zumindest, soweit es sich um allgemeine geometrische konsistenzbedingungen für geschlossene (ausdehnung begründende) oberflächen handelt). jenseits der erreichten vollständigkeit gibt es einfach keinen freiheitsgrad mehr für perspektivität – das objekt ist vollständig erfasst. bei perspektivischer verkürzung wie im fall unseres optischen fernsinns wissen wir wieder nicht, was auf der rückseite passiert, während wir zur vorderseite zurückgekehrt sind; aber spätestens wenn wir rundum-sensorien installiert haben (simulierbar durch beobachter auf allen seiten) gibt es keinen überschuss im objekt gegenüber dem, „was an ihm“ erfasst ist. dies „was an ihm“ ist allerdings ein objektauschnitt; immerhin auch schon objektiv, objektteil. das bleibt immer festzuhalten.
unsere position im raum (die blickquelle), bestimmt aufgrund von optischen fernsinnen, leitet sich ab von dem inhalt unseres gesichtsfeldes (dem blick-ziel) (kann hier genausogut heissen: dem, WAS wir sehen), wie das, WORAUF wir schauen (und WAS wir – in diesem sinn – sehen). bei kontakt-sinnen kommt eine solche differenz allenfalls dann vor, wenn wir ein insgesamt flächiges sensorium, mit unterschiedlich präzise arbeitender differenzierungsfähigkeit auf eine objektfläche auflegen, und sie zb. um einen (mit dem punkt oder der zone schärfsten objekt-eigenschaft-differenzierungsvermögens bedeckten) objektpunkt herum kreisen lassen (das gleiche wahrnehmungs-ziel, aus unterschiedlichen positionen des sensors wahrgenommen).
es ist gleichgültig, ob es verschiedene momente derselben sinnesqualität (instantan-unterscheidungsvermögen) oder verschiedene sinnesqualitäten sind, durch die wir unsere position einerseits und die dabei relativ mit-
lokalisierte objekt-punkt-eigenschaft (die damit ABSOLUT, soweit wir zu solchen lokalisationen überhaupt befähigt sind, lokalisiert ist) feststellen. (wir können optisch kontrolliert unser tastorgan führen, und die optisch lokalisierte objekt-eigenschaft (zb. temperatur) mit der tastzone ermitteln; wir SEHEN aber nicht, wo es wie warm ist).
das auseinanderfallen von wahrnehmungsquellpunkt (VON dem aus wahrgenommen wird) und zielpunkt (WO) beim fernwahrnehmen ist keine entscheidende modifikation, solang wir nur beide punkte (und vor allem den zweiten) in einem „raum“ von aufsuchbaren und diskriminierbaren objekt-eigenschafts-feststell- „punkten“ (stellungen), AN denen eigenschaften bestehen können, lokalisieren können.
bei der frage der geschlossenheit von oberflächen kommt es immer darauf an, ob wir den unterschied erkennen können zwischen einer in sich selbst mündenden zirkumferenz und einer spiralig sich einrollenden; und dazu müssen wir erkennen können, was es heisst, „ganz herum“ gekommen zu sein (oder was resultat einer entsprechenden bewegung sein müsste, auf EINEN zugriff zu besitzen).
wir merken uns beim betrachten von gegenständen mit unserem optischen fernsinn merkmale der umgebung der schnittpunkte der zirkumferenz mit der horizontlinie an dieser stelle und erwarten, dass das objekt inhomogen genug ist, dass wir erkennen können, dass wir den ursprünglich äussersten pol unserer ausgangsstellung, der als nächster entlang der von uns verfolgten zirkumferenz aus unserem blickfeld über die horizontlinie hinaus verschwindet, „von der anderen seite (unter beibehaltung der zirkumferenz-richtung) „wieder“ erreichen; er wandert dann vom gegenseitigen „quellpunkt“ der zirkumferenz wieder in unser blickfeld, durchquert es, bis er am gegenseitigen, dem ursprünglichen ausgangspunkt der drehbewegung um das objekt entlang der von uns gewählten zirkumferenzlinie, wieder angelangt ist. in diesem spezialfall des räumlichen wahrnehmens mithilfe eines optischen fernsinns sind etliche, viel allgemeinere raum-logische kategorien auf spezielle weise implementiert (umgesetzt, realisiert):
1. der begriff zirkumferenz (geschlossene linie ohne schleifenbildung in einer ebene);
2. richtung des abschreitens;
3. „ausgangspunkt der bewegung“.
die kategorien 2 und 3 setzen perspektivische verkürzung voraus; im falle der instantanen, unverkürzten wahrnehmung der gesamten linie verschwinden sie aus dem konkreten erleben (sind nicht mehr als „selbstgegeben“ selektiert vorhanden, allenfalls kann ich solche punktselektionen wie die, die ich bei perspektivischer verkürzung nicht anders kann als so wahrnehmen, künstlich „in meiner vorstellung“, und AM objekt, vornehmen).
allerdings ist ja auch das „selbststellende“ selektieren eins AM objekt – wie soll ich sagen, WAS ich sehe, wenn ich nicht sage, WAS VON DEM OBJEKT, das ich schliesslich als ganzes sehen werde, ich jetzt schon sehe bzw. ursprünglich gesehen habe. „zirkumferenz“ hat verschiedene logische momente:
1. „in einer definierten ebene“ liegen; 2. „keine schnittpunkte“ mit sich selbst;
3. (krümmungsregeln)
4. „geschlossenheit“ (ev. in 3 enthalten).
((achtung – nicht in improvisierte topologie verfallen!))
etwas können – etwas aufsuchen können; geometrisch bestimmte bewegungen ausführen können – diskriminiert gegenüber andern. in welche ELEMENTAREN fähigkeiten man solche zerlegen können muss, sagt gewiss die topologie. aber muss ich, als bewegungsausführender, mir DIESER dimensioniertheit und zusammengesetztheit (bzw. variierbarkeit in genau diesen hinsichten) meiner bewegungs-handlungen bzw. ihrer resultate bewusst sein?
der satz, auf den ich zusteuere, lautet wieder einmal:
„WIR KÖNNEN BLOSS SOLCHE DINGE WAHRNEHMEND (REZEPTIV) DSIKRIMINIEREN, DIE WIR PRINZIPIELL AUCH PRODUZIEREND DISKRIMINIEREN KÖNNTEN (DISKRIMINIERT PRODUZIEREN, oder gegenüber minimal veränderten auswählen KÖNNTEN).“
und ist dieser satz nun trivial oder nicht?
27.10.
ich mache eine ZÄSUR an dieser stelle.
es scheint mir immer deutlicher zu werden, dass der entscheidende punkt der auflösung des „cartesianismus der ersten person“ noch nicht gefunden ist. er hat gewiss mit der perspektivität zu tun; diese mit der unaufgelösten kategorie exploration (in den stimulus-definitionen; also lernen, überführen von „erfahrung“ in „regeln“, episodisches in semantisches gedächtnis).
(wohingegen die bis hierher in diesem papier angestellten raum- und räumlichkeits-überlegungen mit der in den stimulus-definitionen unerklärt gebliebenen kategorie „blicken“ zu tun haben. und AN dieser ersten kategorie muss sich ZUGLEICH auch, in seiner primitivsten, frühesten, unentwickeltsten form, das perspektivitätsproblem zeigen; dieses – und die frage nach dem beweis der notwendigkeit der ergänzung von kategorien (in höherem sinn als bloss dem eines „formalen“ zusammensetzens grösserer oder kleinerer komplexe, die jeder für sich bestehen können) wird virulent.
sobald der RAUM der wahrnehmungswelt abgeschritten ist (unsere fähigkeiten (vermögen) (subjektiv gesprochen) betätigt, aus den (objektiv gesprochen) möglichkeiten (möglichen ausprägungen) die „tatsächlichen“ selektiert sind, endet die zeit der exploration, und das wahrnehmbare (zumindest hypothetisch bekannte (durch beschaffenheits-, verteilungs- usw., hypothesen)) nimmt einen beobachtbaren verlauf. dieser, vom wahrnehmungsstandpunkt aus „objektive“, ist nun aber wieder der subjektiv-explorative verlauf zur erkundung der dispositionen, der realen ausprägungen im raum der möglichen (vorstellbaren, bergrifflich fassbaren) dispositionen, und ihrer verteilung im raum (an, um, bei den wahrnehmungsdingen) und der verteilungen der sie auslösenden ausgangsbedingungen. die ursprünglich teils unbekannten, teils unerklärten verteilungen und bewegungen bzw. veränderungen, denen wir im rahmen der wahrnehmungs-exploration zugesehen haben, finden nun nachträglich noch eine erklärung: der reale wahrnehmungsraum wird eingebettet in den raum der erklärbaren (aus einer ausgangsverteilung folgenden) vorgänge.
anzumerken ist, dass beide räume (und auch diejenigen noch höherer ordnung) LÜCKEN und LÖCHER haben können – sie müssen nicht vollständig, „dicht“ besetzt sein – unser „wissen“ kann unvollständig bleiben, es können fragen dauerhaft offen bleiben. ebenso, wie der bekannte weltteil umschlossen sein kann von einem horizont unbekannter wahrenhmungs- und gesetzeswelt-teile, die zu explorieren bleiben (oder sich als unerfüllbare protentionen erweisen – man kommt nie hin, man findet nichts bestimmtes und bestimmbares heraus).
(in verschiedenen räumen (zunächst ein begriff der wahrnehmungswelt, wenn sie vollständig (ohne verbleibende horizonte) exploriert wäre: ein begriff der gesetzes- (dispositionen-)welt, usw., verallgemeinert (ähnlich wie in der mathematik) in verschiedenen kategorialen räumen) verlaufen demnach verschiedene (jeweils zugehörige, die vorhergehenden auf spezielle weise enthaltende) qualitäten von ZEIT.
zeit der beobachtung (des blickens und der eigenbewegung (lokomotion));
zeit der ding-bewegung (des hantierens mit dingen) und ding-formierung (oberflächenbehandlung, zerteilung, zusammensetzung etc.). die hierarchie der handlungsysteme (blickend bewege ich mich, mit oder ohne dabei zu hantieren, indem ich meine organe angemessen bewege und in stellungen belasse (isotone, isometrische bewegungen abwechseln lasse), bewege ich dinge (und hantiere damit), indem ich mit dingen zweckmässig hantiere, formiere ich (u.u. mit ihnen, als werkzeugen) oberflächen, setze körper zusammen oder trenne sie, setze erwartbare prozesse in gang…
hier ansetzend: zeit der reproduktion (wieder unterteilt in experimentelle und routinepraxis)(indem ich in zweckmässiger weise meine umgebung formiere, reproduziere ich mich, erfülle meine bedürfnisse).
wichtig ist die hervorhebung der (geregelten) rede (logik) der RÄUME aus (maximal)möglichkeiten des jeweiligen ontologischen/ praktischen niveaus.
INNERHALB eines niveaus gibt es die möglichkeit der („horizontalen“) „verlängerung“ (des „noch nicht alles wissens (exploriert habens)“), und des allmählichen SCHLIESSENS (ausschliessen durch ERschliessen) von möglichkeiten dieses niveaus (des ausschöpfens des niveaus, und zwar durch allmähliche AUSBREITUNG entlang von geregelten „nachbarschaftsrelationen“ innerhalb des betreffenden logischen oder praktisch/ ontologischen „möglichkeits-raums“ (nachbarschaftsrelationen, die es also auf jedem dieser ontologischen niveaus gibt).
andererseits gibt es die möglichkeit, aus bereits bis zu gewissen horizonten explorierten „gebieten“ eines raums in das hieraus zugängliche gebiet eines nächsthöheren raums explorierend aufzusteigen (vertikale erweiterung).
zwei anmerkungen:
1. vor raum: als niveau: einfache diskrimination?
2. innerhalb des hypothesen-(bzw. dispositions-)niveaus: auch noch aktive selbstbewegung, bis zu verhalten?
28.10.
entscheidend wäre für alle „vollständigkeits“ – überlegungen zunächst einmal, zu zeigen, warum es jeweils „höchste“ stufen für jedes niveau gibt (gegenüber denen die vorhergehenden perspektivische verkürzungen darstellen) – und warum es jenseits davon einen SPRUNG gibt, auf das nächsthöhere niveau.
am „raum“ kann man sehen, wie diese markierung beschaffen sein könnte: nach aufholen aller perspektivischen verkürzungen beginnt eine scheinbar „reine“ raum-zeit; sie ist aber ihrerseits nur begründet in perspektivischem zurückbleiben der exploration hinsichtlich des wissens um (passive beweglichkeits)dispositionen, verteilungen und bewegungszuständen von (entsprechend zu charakterisierenden) dispositionsträgern und dispositionsauslösern. wären – zumindest regional begrenzt – alle nur erdenklichen (einfachen, vor-wissenschaftlichen, nämlich lebensweltlichen) gesetzeshypothesen für einwirk-zusammenhänge ausgelotet, bliebe ein bodensatz „unregelmässiger“ ereignisquellen zurück: die ohne ein anderes ereignis, das dabei vorauszusetzen wäre, zyklisch oder „spontan“ (von selbst, aus sich selbst heraus) sich abspielenden bewegungszustandsänderungen und veränderungen von eigenschaften, der einzigen quelle „echter“, ursprünglicher ereignisse veränderungen in unserer ansonsten sehr berechenbaren lebenswelt.
hier greifen dann „gesetze“ (dispositionen) hinsichtlich des „sich-
gleichbleibens (erhlatens) oder änderns (und ihrer arten)“ von dingen über zeiträume weg.
eine andere grenze könnte durch „selbst-verhältnisse“ von der art des verhaltens-zu gestiftet werden…
30.9.
„region“ („regional begrenzt“) ist zunächst natürlich ein raumbegriff (kategorie des wahrnehmungs-explorations-raums, =raum ies.); IN oder AN einer region mag es noch einmal ontologische „schichten“ geben.
diese räumlichkeit ies., mithin der (teil)raum bzw. die region im engeren, nämlich geometrischen sinn, ist aber selbst begriff einer ontologischen schicht. solche schichten (in sich gegliedert, wie wir feststellten) wären zunächst (jede der je nächsten das „substrat“ liefernd): – diskriminierbares
– raum/dinge (abgegrenzte, geschlossene objekte in materien, auf oberflächen),
– zeiten (=dauern)/(identifizierbare) substanzen: bewegungskontinuität, veränderungseinheiten (gegenständlichkeit, beschaffenheiten (korrelierte eigenschaften, ding-sorten und ihre verteilung: beschaffenheits-, erhaltungs-, verteilungs-, gewissheits- und erscheinungshypothesen (dispositionen), änderungs-verlaufs-muster.
– interaktionsdispositionen (stoss- ((relative) trägheiten, glätten, elastizitäten und verform- und zerstörbarbarkeiten), berührungs- und (relative) fern-wirk-eigenschaften)/ spontan-veränderungs- und bewegungs-
quellen.
31.10.
das gesetzeswissen verwandelt verläufe in verteilungen von ausgangsbedingungen (bei bekannten dispositionen).
das neue, in der zeit, beschränkt sich auf die ereignisse, die aus spontan-ereignis-quellen stammen (aus den „löchern“ und lecks im universell (passiv) determinierten, (aktiv) sich gleichbleibenden). auf höherer ebene wiederholt sich der vorgang an den funktionsweisen: sich an ihren trägern (diese mit sich) reproduzierenden ereignisquellen. (das räumliche ist immer das regelsystem – der raum der sinnvollen handlungsalternativen, in abhängigkeit von den noch offenen spontan-, dh. nicht vorhersehbaren ereignisverläufen).
funktionsweisen sind bei unterschiedlichsten umgebungsverläufen sich erhaltendes; wir, mit unsern reproduktionsbedingungen, verbunden mit wechselnden umgebungen (chancen ihrer erfüllung) sind selber funktionsweise (merke: wir sind funktionsweise nur im VERBUND mit dem funktionsweise-artigen unserer umgebung (der welt).
der begriff der FUNKTION wiederum setzt speziell eine normal-umgebung (routine) (mit verlässlichen, soweit bekannt nicht oder kaum je veränderten funktionsweisen) voraus (ebenso an uns selbst einen routine-körper mit routine-bedürfnissen). die zeit der exploration verläuft nun nur noch bei (räumlicher) veränderung der normal-umgebung und neu-lernen der (für reproduktion in der neuen umgebung nötigen) routinen.
verräumlichte zeit ist immer eine, die verglichen wird mit handlungsalternativen (und deren umsetzung in einer ECHTEN zeit; verräumlichte zeit der ausführung von routinen ist charakterisiert als UNTERLASSUNG von etwas, was GLEICHZEITIG stattfinden könnte in noch offener, explorativer zeit – oder zeit im sinne eines vielleicht ebenfalls notwendigen, das zu unterlassen gefährlich ist (knappe zeit, zeit konfligierender, reproduktiv notwendiger pläne).
4.11.
es zeichnet sich vage ein konzept ab, wie der anfang (grundlagentheorie) aufzubauen wäre, wodurch einige der bishergen knoten aufgelöst würden.
der wichtigste knoten war der anscheinend in regresse führende gedanke: handeln hat ZU situationen ein verhältnis – vieles, vor allem alles dispositionelle, aber schon das „gleichbleiben“, lässt sich anders als durch „handeln“ garnicht erklären. handeln ist aber selbst situationsbestandteil, selbst disposition usw. (alle naturbestimmungen treffen AUCH auf uns zu). wie soll dann das handeln im „selbstverhältnis“ (etwas, das wir doch ausschliessen wollten, weil hier der regress schon passiert ist), das ZU dem ursprünglichen im verhältnis steht, von jenem ursprünglichen unterschieden sein (und muss es doch sein!)?
die antwort ist die der stimulusdefinitionen: INSOFERN das handeln sich ZU der jeweiligen katgeorie verhält, REALISIERT es (oder allgemeiner, die fähigkeit dazu, der handlungsspielraum, in dieser hinsicht) das gleiche, was sein inhalt ist: es baut einen RAUM aus handlungs- (orientierten bewegungs-, zb. blick-) möglichkeiten auf, IN und MIT dem der raum des wahrnehmbaren und als solchen rein unterscheidbaren (die fähigkeit hierzu ist bereits in einer früheren abteilung (rein diskriminierbares) erledigt worden) identifiziert werden kann (AN den stellen dieses handlungsraums, den wir entfalten, WO ETWAS ist, können wir dies feststellen – wir heben stellen dieses UNSERES raums als quasi „träger“ (realisierungsstellen) für stellen des von uns wahrgenommenen raums heraus; AN und orientiert AUF diese stellen (sie so unterscheidens, identifizierend, heraushebend, aufsuchend und dergl.), können (getrennt von dem bereits ausgeführten lokalisatorischen akt) wir unsre diskriminationsreaktion zeigen).)
insofern das handeln selbst sich entlang den dingen abspielt, ZU denen es ein verhältnis hat, und dieselbe mannigfaltigkeit aufweist wie sie, BILDET ES SIE AB, BESCHREIBT SIE (vgl. „einen kreis beschreiben“ = eine kreisBEWEGUNG MMACHEN). sofern später diese aspekte in sprachliches material übersetzt werden (nicht-instrumentelles beschreiben, sprechen, statt gleich ausführen – sprechen als probehandeln (freuds ausdruck, mit bezug auf denken gesagt), drücken sie dennoch bloss HANDLUNGSASPEKTE aus – aspekte, die restriktionen für die ausführung ALLER handlungen in einer situation darstellen, egal, welche es im einzelnen sein werden.
so wäre denn auch gezeigt, dass das sprachspiel des situationsbeschreibens als ein bestandteil aus dem einfachen absichtsbekunden (handlungsankündigen) herauswachsen kann (als differenzierung).
in der grundlagentheorie muss gezeigt werden, dass wir irgendwann nichts anderes mehr sagen können als: wir machen dieunddie bewegung, als zeichen dafür, dass diesunddies DA IST, und „wir“ es als solches „wahrgenommen“ haben – es HEISST NICHTS ANDRES.
spätestens zeigt sich dies daran, wie wir die handelnden körper (unsere eigenen und die der anderen, die mit uns wahrnehmen und mit uns kooperieren), die diese bewegungen ausführen, BEhandeln – die tatsache, WIE sie sich bewegen, wenn wir sie beispielsweise sehen, wird nichts mehr ändern.
im unterschied zu bisherigen konzeptionen des ontologischen aufbaus wird die vor-sprachliche lebenswelt hier allerdings stark vereinfacht. reproduktion ist hier allenfalls effekt, nichts gemachtes – es muss zunächst erst einmal aus dem nachgeben gegenüber „trieben“ und „instinkten“ in den gewohnten umgebungen sich von selbst ergeben, oder es geht garnicht. dies nachgeben hat dann äusserlich erst einmal die form des sich auf eine bestimmte weise bewegens. der entscheidende punkt in der lebenswelt ist, ob wir es mit wesen zu tun haben, deren bewegungen darauf deuten, dass sie ebenso „selbst“ beweglich sind wie wir, wahrnehmen wie wir (ihre bewegungen sich als „informiert“ erweisen, orientiert, spätestens, wenn wir anfangen, mit ihnen zu interagieren), und später, inwiefern ihre interaktionen in den gang unserer eigenen bewegungen „sinnvoll“ (kooperativ, abkürzend usw.) oder „hindernd, feindselig“ eingreifen. mehr ist nicht vonnöten für die konstruktion einer einfachen, vor-sprachlichen „lebenswelt“, aus der heraus die spracheinführung als jederzeit möglich dargestellt und als solche rekonstruiert werden kann.
die komplexesten (dispositionens)kategorien sind hier dauern (und insofern funktionsweise, aber nicht etwa ableitbar, sondern durchaus unerklärlich, als faktum hinzunehmen), und spontanbewegung, und hier wieder auf wahrnehmung beruhende, lernfähige, und interaktiv-mit-uns stattfindende.
also nichts von strukturen, elementaren dispositonsträgern, funktion, usw. – das ist naturwissenschaft, etwas viel viel späteres, das noch nicht zum blossen „leben“ der lebenswelt gehört, die der möglichkeit der spracheinführung zugrundeliegt.
ein einfaches, aber sehr wichtiges resultat, wenn man die verwirrungen ansieht, die mich hier die ganze zeit aufgehalten haben.
18.11.
es gibt also nun zwei wesentliche und verbunden auftretende ideen, die bereits auf das letzte wahrnehmungspapier vor einem jahr zurückgehen:
1. perspektivität (als analyse-ansatz für „zeitlichkeit“); und
2. dass es „räumlichkeit“ bzw. raum- „wahrnehmungsfähigkeit“ gibt, hängt irgendwie damit zusammen, dass unsere handlungsfähigkeit selbst eine solche dimension besitzt (diese idee ist, wenn auch nicht ganz redlichausgeführt, natürlcih schon schon im stimulus-papier enthalten). verallgemeinert: und das gilt für alle einfachen ontologischen kategorien, bis hin zum (lebensweltlich, also ohne struktur-verständnis, aufgefassten) verhalten (und dem verhalten-zu ihm). (die zwischenstufen sind vielleicht so, wie in mach.neu entwickelt und weiter auf den vorstehenden seiten angedeutet). als genuin lebensweltliche ontologische kategorien kämen hinzu spontan-beweglichkeit (bewegtheit, selbständige quelle von bewegungen und ereignissen (die sich dann durch, auf passiven dispositionen beruhenden folgeereignissen in die welt hinein fortsetzen können, derart, dass es einfache, lebensweltliche (oder besser noch: auf verhaltensebene sich abspielende) kausalerklärungen gibt) und „dauerhaftigkeit“ (auch im sinne von zyklizität) bzw. „selbsterhaltung“, also lebensweltliche funktionsweise.
eine weitere neue idee (diesich ebenfalls im stimulus-papier bereits abzeichnete) war nun: die entsprechung in unserem handlungspielraum zum lebensweltlichen kategorien-aufbau funktioniert so, dass sie, im fall dass wir die so differenzierten fähigkeiten MAXIMAL ausnutzen und betätigen würden, wir in unserem handeln ein BILD (eine beschreibung) der umgebung schaffen würden (ZU dem sich wiederum andere verhalten könnten: verhaltens-INTERAKTION. der mangel: diese abbildungsfähigkeit in unserem verhalten (vgl. stimulus-definitionen) zeigt sich bloss in reproduktiv zweckmässigen situationen, also nur solchen seltenen und vielleicht sogar künstlichen situationen, worin die demonstration der ausschöpfung extremster möglichkeiten unserer senso-motorischen fähigkeiten durch die umstände erzwungen wird.
(NB in gestalt des sich-verhaltens zu sämtlichen dispositionellen sachverhalten ist lern- und merkfähigkeit enthalten).
steigerung der interaktion zu (vollständiger) kooperation geht der sprachspieleinführung unmittelbar voraus.
interaktion ist realisierung der gleichung wahrnehmen, sich erinnern, gelernt haben und beurteilen (alles auf verhaltensniveau) usw. = sich auf bestimmte weise bewegen (und damit für andere erkenntlich sein, die sich darum DAZU verhalten können).
kooperation ist realisierung der gleichsetzung empfinden (innere zustände vom erlebnistyp) = sich auf bestimmte weise bewegen (derart, dass zweckmässige wie unzweckmäsige bewwegungsmuster von andern in kooperationsverhältnissen in ihrer bedeutung antizipiert (ebenso bewertet), zweckmässig substituiert und/oder verhindert werden können).
(hier immer die frage, ob kämpfen/drohen und „notwendige wechselseitigkeit“ eine spezialform der kooperation darstellen).
(die tatsache, dass bestimmte äussere bewegungen zu machen (fressen, trinken, sich niederlegen und ruhigsein (so dass man einschläft) usw.), zu denen sich kooperierende wesen „getrieben fühlen“ (überflüssige beschreibungszutat – es reicht völlig zu sagen, dass sie sie regelmässig (zyklisch) ausführen, mit teilweiser anpassung an umgeungsumstände), tatsächlich reproduktiv wirksam sind, geht sie nichts an und ist in ihrer biologischen struktur enthalten, die als solche erst einmal vorgefunden wird. ein verhältnis dazu, genauer, zu nicht-essentiellen eigenschaften der träger-struktur (die in dem sinn immer och als „umgebung“ fungieren) kann, muss sich daraus aber (zumindest in dieser einfachen lebenswelt und den erfahrungen, die darin gemacht werden können) nicht notwendig ergeben.)
im weitesten sinne könnte man diese eigenschaft unserer sensomotorik „(motorische) diskriminationsfähigkeit“ nennen.
perspektivität und ontologische hierarchie hängen so zusammen (wie bereits oben ausgeführt), dass auf jeder stufe (die auch nur regional erreicht werden kann) ein „protentional“ definiertes exporations-resultat existiert, in gestalt eines inventars von handlungsregeln; VOR dessen erreichen gibt es eine EXPLORATIONS-vorschrift (-regel), nach erreichen des resultats eine regel des übergangs zum nächsten explorieren; beliebig interponierbar sind instrumentelle routine-motorische aktionen auf grundlage bereits des bereits erreichten explorations-niveaus („wissens“), soweit es zur ausführung der routinen ausreicht.
die wichtige konsequenz der idee ist, dass die (maximale) diskriminationsstruktur unserer motorik in der struktur unserer beschreibungs- „sprache“ imitiert wird. durch sprachlichkeit VERDOPPELN wir unser verhalten, und zwar so, dass wir jederzeit, ohne missachtung unserer zwecktätigkeit, unsere vollständige sensomotorische handlungsfähigkeit allgemein als auch das niveau, das sie aufgrund bereits realisierter explorativer aufhebung perspektivischer verkürzungen erreicht hat.
erst bei existenz einer solchen doppel- und „probe“-sphäre kommen kategorien wie: versuch, irrtum, (beurteilbares) nicht-wissen (perspektivisches hinter uns zurückbleiben usw.) in betracht.
und vielleicht wird evidenter, warum in der verdoppelung solche differenzen für EINEN sprecher (für diesen selber) natürlich nicht gelten können – warum er kein solches SELBSTverhältnis unterhalten kann, wie zu andern (über die er psychologisch spricht), weil zwischen seinen handlungsdispositionen und ihrer „repräsentanz“ im sprachlichen ausdruck ja gerade keine differenz bestehen darf – weil sonst sofort zweifel aufkommen müssten, ob man es überhaupt noch mit sprachlichem ausdruck zu tun hat (diese eigenschaft kommt ihm nur durch den permanent aufrechterhaltenen bezug zum handeln in all seiner dimensioniertheit zu).
also:
das sensomotorische verdoppelt selber – in ihm ist virtuell die sprache angelegt. die abbildfunktion des sensomotorischen interferiert aber stark mit seiner instrumentellen. sprechen bedeutet, dass diese im instrumentellen „handeln“ selbst angelegte abbildfunktion von ihm abgelöst und als eigene verhaltenssphäre ständig neben dem wirklich instrumentellen handeln herläuft.
dieses resultat scheint tatsächlich erstmals eine menge von knoten aufzulösen, die den fortgang der thoerie bisher entscheidend aufgehalten haben. die frage wäre, ob bereits ALLES aufgelöst ist.
die wichtigsten zweifel bestehen weiter im bezug auf die kategorie des selbstverhältnisses, soweit es wirklich besteht. wie sieht das aus?
so, wie die andern in interaktion und kooperation, kann ich meinen leib (was immer dazugehören mag, unter anderen physiologischen bedingungen als unseren) als ding unter dingen, wahrnehmend, beweglich, sich und andres selbst-bewegend, empfindend, „wissend“ (perspektivisches zurückgebliebensein explorativ aufgehoben und in angemessene kenntnis“ – repräsentierende (bewegungs)regelsysteme umgesetzt haben) und DARUM sich AUF BESTIMMTE WEISE BEWEGEND erkennen. jenseits der möglichkeit der vortäuschung (simulation, dissimulation) FÜR ANDRE, des absichtlichen sich-anders-bewegen als es dem inneren zustand entspricht (aber auch das nur, soweit zweckmässig, denn ausserhalb erhebt sich sofort die frage, ob die betreffende fähigkeit (wahrzunehmen, zu empfinden, und zu lernen) nicht bereits verlorengegangen ist) gibt es keine möglichkeit, mich zur TATSACHE meines motorischen oder sprachlichen verhaltens-ZUR welt nochmal zu verhalten (motorisch, verbal) – dazu müsste ich es ja zum selben zeitpunkt NOCHMAL verdoppeln können, und dazu fehlt sowohl die notwendigkeit als auch die dimension.
ich kann mich zu meinem leib verhalten, als ding – aber das „bin“ ich nicht, in gewissem sinn. ich muss meiner bereits vollkommen sicher sein, und zwar so, dass ich mich vollständig beschreiben kann als inventar von bewegungs-dispositionen eines ÜBERHAUPT mental funktionsfähigen organismus (das heisst, ich muss erstmal die notwendig-hinreichenden bedingungen meiner personalität überhaupt kennen, die ich mit jedem beliebigen andern einzel-subjekt gemeinsam habe und selbstverständlich durchgängig, solange ich überhaupt wach und „bewusst“ bin, ebenfalls aufweisen und erfüllen muss (bzw. mein organismus)); darüber hinaus muss ich meine individualität als entsprechende differenzierung, dem stand meiner weltkenntnis (und explorativen aufhebung meiner spezifischen perspektivischen verkürzung) angemessen, ebenfalls in bewegungsmustern (und der befähigung dazu, als „können“ und „vermögen“ sowie seinen (in empfindungen teilweise antizipierbaren) grenzen), beschreiben können. und nur so, auf diese weise phyiologisch kompatibel gemacht, kann ich „mich“ „in“ einem organismus (u.u. einem anderen, als meinem ursprünglichen) wiedererkennen – oder auch diejenigen teile meines momentanen (träger)organismus erforschend kennenlernen und bestimmen, an deren reproduktion „meine“ erhaltung, die erhaltung der bewegungs-, aktions-, verhaltensmuster und dispositionen dazu, die MICH ausmachen, gebunden ist. gegenüber dem kenntnisstand, worin diese strukturen mir voll und zu jedem zeitpunkt zugänglich sind, kann meine gegenwärtige lebenswelt perspektivisch verkürzt sein – das bedeutet, ich habe ihr solche kenntnisse (oder ihre gegenständliche fixierung, in gestalt von jederzeit verfügbaren messergebnissen, beispielsweise) erst einmal explorativ abzuringen. natürlich kann ich bereits lange zuvor „sprechen“ können, und ebenso könnte ich perspektivisch sowohl gegenüber einer solchen souveränen technischen beherrschung und gestaltungsfreiheit hinsichtlich meiner trägerstruktur als auch der ausbildung voller instrumentell-motorischer und verbaler diskriminationsfähigkeit hinsichtlich des begriffs meiner selbst verkürzt sein (im ersteren fall muss ich naturwissenschaft treiben und meine phyiologie kennen und technisch beherrschen lernen, im zweiten fall „mich besinnen“ usw.).
das wirft erneut die frage danach auf, warum aufhebung perspektivischer verkürzung gleich welcher art einen normativ vorgegebenen gang einhalten muss, und warum dieser immer und für alle subjekte zum gleichen resultat führt – wie genau dieser beweis zu führen ist, bzw. auf welche art evidenz er zurückführt.
im rahmen des seinerzeitigen textes zur stimulus-definition hätte man sofort sehen können, warum selbstverhältnisse (wozu ja zwei seiten gehören) hier nicht formulierbar sind, und zu identischen sätzen führen: dann nämlich, wenn die „blick“ – motorik…
NB.(blicken: typische perspektivische verkürzung, wenn ich alle perspektiven gleichzeitig kenne, verschwindet die eigenständige blick-BEWEGUNG sowohl als auch die orientierungsfunktion (für die raum-exploratitiv-bewegung) von anblicksserien; die durch bewegung einholbare information ist entweder voll in dem sensorischen input enthalten, oder aber in einem material, das auf einen schlag mir die sämtlichen überhaupt im raum gleichzeitig möglichen „anblicke“ geordnet (mit allen reduandanzen bzgl. der darin enthaltenen information über die objekte im raum (die nicht redundant war nur solange ich zusätzlich über die (perspektivisch beschränkte) orientierung meines sensoriums zur auführung weiterer blick- usw. exploration informiert werden musste) darbietet) NB.
… expiziert worden wäre, oder aber, im anderen extremfall, ich (orientierungs u.a.)bewegungen eines sensorischen oder motorischen organs aufgrund meines wissens über die umgebung (seine stellung im raum usw.) angeben kann, dann aber die (verdoppelung!) bewegungs“fähigkeiten“, „in denen“ (als einem andern, zweiten, NEBEN meiner eigenen BESCHREIBUNG (!), dem vermeinen nach psychologisch (bzw. die psychologische rede analysierend) gesprochen, die tatsache des eigenen wahrgenommen-habens besteht und sich realisiert, trivialerweise nichts anderes darstellen als die umsetzung meiner (verbalen) umgebungsbescheibung nach dem formalen apparat, den die stimulusdefinitionen beschreiben – dem formalen, normativen apparat nämlich, der angibt, welche hypothetischen oder realisierten bewegungsdispositionen kriterium für das vorliegen welchen wahrnehmungs- und erfahrungswissens darstellen.
soweit ich also über „mich“, als steuerungsregel eines auch für mich sicht-, oder zumindest beschreibbaren „leibes“, rede, rede ich über diesen leib wie über den eines andern, dh. aus der aussenperspektive, die von jedermann eingenommen werden kann;…
NB. propriozeption als problem wird anders aufgelöst, und kommt hier noch nicht in betracht, da „validiert“ nur über öffentliche, dh. sichtbare (spätestens, indirekt, für mich, über die für mich sichtbare reaktion der für mich einzig sichtbaren andern, ihr „verhalten-zu“ meinem für sie sichtbaren leib (oder solchen antgeilen von ihm) ereignisse (leibesbewegungen). NB ende.
… oder aber in meiner umgebungsbeschreibung aufgrund nicht-propriozeptiver sensorik (gleich welcher art, mit gleich welchen perspektivischen verkürzungseigenschaften): dann kommt (momentan) garkein sichtbarer leib vor, in dessen für mich sichtbare bewegungs-dispositionen meine rede übersetzbar sein müsste – aber dann gibt es bloss noch die verbale repräsentanz, und also keine instanz zur ausführung sichtbarer motorischer ereignisse, die ich als „meine“ akte erkennen würde, ud mithin auch keinen ansatzpunkt zur ausführung von sprechakten nach art der absichtsbekundung, und damit entfiele die elementarste einführbarkeitsbedingung für sprachspiele überhaupt, mit ihr aber auch die grundlage für alle zuschreibbarkeitsbedingungen für mentale prädikate.
ich habe mich selbst verwirrt, dadurch dass ich die „elementaren“ praktischen handlungsmuster (die ihre ontologsichen pendants hatten), sowie ihre jeweiligen perspektivischen verkürzungsmöglichkeiten, nicht auf die gröbere stufung der stimulus-definitionen angewendet habe.
„reines“ blicken gibt es natürlich nur zu explorativen zwecken; instrumentelle eigen-lokomotion unter zuhilfenahme von gleichzeitiger, orientierender blick-exploration (aber, nur, wenn die perspektivische beschränkung des blickens derjenigen der lokomotion vergleichbar ist, weil etwa das sensor-organ in fester verbindung zum instrumentell-lokomotorischen steht), aber auch ohne sie, weil man „ohne hinzuschauen“, weiss, wohin man sich bewegen muss. lokomotion der gesamten instrumentellen organe ist beim wegschieben grösserer gegenstände nötig, und nicht bei kleineren usw. – auch die wider mit und ohne vorgängige blick-exploration und / oder quasi-propriozeptive (für ausführung nötige) routine-blickkontrolle (dass ich erst unter blickkontrolle propriozeptive ausführung einüben muss, bevor ich dann ohne hinzusehen weitermachen kann und der blick wieder freiwird für andres, ist ein fall perspektivischer verkürzung der motorik (des handlungsspielraums) im zusammenhang mit instrumentellen zwecken (aber auch explorative: aufrechtgehen und um sich sehen können, ohne ständige blickkontrolle zum boden hin, wie bei ataxie).
19.11.ff.
was ist ein sensor-organ? eines, von dessen funktionsfähigkeit, stellung und bewegung im raum (wer stellt sie fest?) die orientierten, „zweckmässigen“ (und zweckmässig zu einer einheit gekoppelten) aktionen einer menge von instrumentellen, „wirk“ – organen abhängen… während REIN PERSPEKTIVISCHER bewegungen gilt sicher, dass die resultate der bewegung des sensors die weitere bewegung des sensors steuern; ein sensor-organ steuert also nicht nur die bewegung instrumenteller organe, sondern auch seine eigene. – das mag man ein „selbstverhältnis“ nennen, wenn man unbedingt will.
nun ist meine frage: was bedeutet es denn, dass ein sensor-organ sich oder teile von sich selber sieht, oder nicht sieht?
entweder, der sensor ist eine konvexe aussenfläche: dann sieht er garnichts von sich (ausser in spiegeln);
oder, er enthält konkav gekrümmte anteile, im extremfall: er umschliesst den raum; dann mag die sinnesfläche durchsichtig sein oder nicht, sie bildet (sei es als grenz-orientierungs oder visier-fläche (bei durchsicht)) eine grenzfläche, je gegenüberliegende anteile für gegenüberliegende.
(das auge, das aus dem inneren einer augenkugel durch sein gegenüberliegendes hindurch nach aussen visiert, sieht im grossen ganzen hinter seinem gegenauge (durch das es hindurch sieht, wenn dies gegenauge zwar sichtbar, aber eben auch blickdurchlässig ist) nicht wesentlich mehr als ein von der stelle des gegenauges nach aussen blickendes auge; die gesamten in die innenkugel und durch die je gegenüberliegende augenfläche nach aussen blickenden augen sehen also insgesamt nichts wesentlich anderes, als wenn dieselbe augenkugel (oder dasselbe rundumauge) mit nach aussen blickenden augen besetzt wäre. bloss sehen sie zusätzlich den innenraum. wären die augen für die gegenaugen der anderen seite nicht blickdurchlässig, könnte natürlich nur der innenraum gesehen werden. es wäre eine interessante frage, wie man es mit einer mit innen- und aussen-augen besetzten kugel anstellen würde, den innenraum im aussenraum zu lokalisieren.
denken wir uns den innenraum der reinen augenINNENkugel, wo die sensorfläche (kugelinnenseite, mit augen (blickpunkten) besetzt) zugleich die „äussere orientierungsfläche“ darstellt (wenn die betrachteten geschehnisse weit genug von ihr entfernt (mittelpunktsnahe) stattfinden, bzw. sich relativ zur einhüllenden augen- „kosmos“ – kugel (fixaugensphäre, wie fixsterne) so gut wie nicht bewegen, also keine bewegungen ausführen, die als echte radiale oder meridionale bewegung relativ zum einhüllenden augenkosmos fungiert (es gibt nur scheinbare meridionalbewegungen, in gestalt von rotationsbewegungen, die einem beobachter AUF einem solchen rotierenden körper im inneren des augenkosmos vorspiegeln, dass er und der kosmos-ausschnitt, den er „sieht“, solche bewegungen relativ zueinander vollführen).
dieser innenraum wäre DER RAUM schlechthin.
schliesslich kann das sensorium den raum mehr oder weniger dicht durchsetzen und ihn erfüllen. (hier haben wir verhältnisse, wo sich aussen- und innen-blicke permanent mischen, weil die sensor-flächen einander mehr oder weniger zugekehrt sind).
zunächst aber muss ein unterschied genauer betrachtet werden, der oben zu schnell abgehandelt wurde. es gibt einen blickraum, das ist: lokomotion des sensoriums, und das ist auch bereits ein durch bewegung erzeugter raum; aber nur bei perspektivisch verkürzter und durch explorationsbewegungen einzuholender gesamt-wahrnehmung. ein all-sehendes wesen braucht keine bewegungen auszuführen. der sich selbst steuernde blickraum eines sensoriums, das gezwungen ist, sein perspektivisches zurückbleiben durch explorieren auf- und einzuholen, ist aber als BLICKraum nur kenntlich durch seine verbindung mit einem INSTRUMENTELL-MOTORISCHEN, und durch ihn gesteuerten RAUM ORIENTIERTER AKTIONEN, ausgeführt von isolierbaren und bestimmbaren effektororganen. DEREN orientierte lokomotion (mit und ohne objektberührung, oder gar –
transport) ist es, die das sensorium, seine expositions- und reproduktionsbedingungungen erst als solche kenntlich macht.
auch ein perspektivisch beschränktes sensorium kann „seinen ort im sehraum“ erfassen (dieser ort ist einer, den es spätestens wenn es ihn verlässt, erblicken kann. natürlich muss es dazu die logik kennen, die die von ihm erfassten raumabschnitte zueinander in beziehung setzt – es muss erfassen, wie es sich durch diesen vomn ihm erfassten raum bewegt. in jedem fall aber muss es informationen liefern über den ort des zugehörigen effektororgans in diesem raum. die sache vereinfacht sich, wenn wie bei uns der effektor sehr eng an den sensor und dessen bewegungen angeschlossen ist (und ihre relativstellung zueinander propriozeptiv erfasst wird.) – dies verhältnis von sensor- und effektor-bewegung wird uns wohl noch beschäftigen.
FRAGE: ist die all-seh-fähigkeit nicht in sehr wichtigen hinsichten quasi eine art „raum-propriozeption“ (der ganze raum als „fühlsphäre“)?
ein den ganzen raum erfüllender sensor- oder seh- oder äther-leib, der alles durchdringt, IN dem alles liegt und erfasst wird, was überhaupt da ist. er identifiziert die lage von grenzflächen (auch solcher, die von anderen grenzflächen bereits eingechlossen sind, also „innerer“ flächen) oder mehr oder weniger homogener eigenschaftscluster (auch körper, deren qualitative zusammensetzung, eigenschaftssprünge und -gradienten) in und an sich. und er kann „seine „effektoren“ mit gezielten, mehr oder weniger (im verhältnis zur geschwindigkeit der betreffenden objekte) bewegungen an jede dieser stellen, flächen usw. bringen. er kann gezielt mit effektoren oder sonstigen bestandteilen seines leibes jedes beliebige volumen „umhüllen“ (umfassen) (umgekehrt: er kann fühlen, wie bestimmte flächige punktmengen seines fühl-leibes solche volumina einschliessen, wie sich die bewegenden volumina durch eine reihe solcher statischen einhüllungszustände bewegen usw.), und an und in es hinein“fassen“. die bilder, die wir hier benutzen, zeigen, dass unsere propriozeption und der umgang mit unserer eigenen „körperfühlsphäre“ („gleichzeitiges wissen um die beschaffenheit eines raumes“) ein grobes bild wäre für perspektivisch unverkürzte, also instantane (gleichzeitige) all-seh-fähigkeit.
wenn wir uns also die bedeutung von all-seh-fähigkeit sogar ANSCHAULICH klarmachen können, können wir dazu übergehen zu sagen, was es bedeutet, gegenüber dieser fähigkeit, etwa durch besitz eines (optischen) fixations- und akkomodationsfähigen fernsinnesorgans mit beschränkter reichweite und „blende“ perspektivisch beschränkt zu sein.
wir hatten oben schon gesagt: das den raum erfüllende sensorium hat natürlich keinen ort im raum mehr, weil es in gewissem sinn selber der raum IST.
(…oder eine verdoppelung des raums, dieser nämlich einmal verstanden als menge möglicher tatsächlicher ausprägungen (objektive erfüllungen), der sensorische, subjektive raum hingegen als raum der „fähigkeit, dies festzustellen“; die unterscheidung macht natürlich nur sinn, wenn wenigstens eins von beiden über das andre hinausgeht, wenn ich, aufgrund meiner fähigkeit (und um sie zu charakterisieren) sagen kann: „hier könnte natürlich auch das sein, und dort, wo nichts ist, könnte jenes (für mich zu fühlen) sein usw.“; oder, umgekehrt, hier, wo ich nichts fühle, IST in wirklichkeit (wie ich erschliessen kann) etwas, das ich aber eben nicht wahrnehmen kann mit meinem spezifischen sensorium (obwohl ich den ort, wo es sich befindet, in meinem sehraum ansiedeln, und ihm also ÜBERHAUPT einen ort in meinem, also DEM raum zuschreiben kann (der durch mein wahrnehmungsvermögen, meine raum-fühl-fähigkeit charakterisiert ist, das sich auf dem niveau der raum-logischen eigenschaften bzw. anforderungen bewegt, sie „implementiert“).
wir müssen nun zweierlei perspektivische verkürzungen unterscheiden, wobei zunächst offenzulassen ist, ob eine der anderen logisch vorgeordnet ist, also die zweite diese erste voraussetzt.
nämlich: erstens, die unfähigkeit auf anhieb und ohne kontinuierliche oder sprunghafte exploration alles im raum befindliche, so, wie es ist (wo immer es ist), zu (er)kennen; und zweitens: die unfähigkeit, allem im raum vorkommenden und als solches beobachteten ebenfalls auf anhieb und ohne exploration eine und nur eine anordnung im raum zuzuschreiben. letztere unfähigkeit nicht zu haben heisst: bei aller perspektivischen beschränktheit jederzeit ORIENTIERT zu sein. es könnte wesen geben, die zwar da, wo sie sind, nicht das sehen, was sie sehen sollten, aber die immerhin jederzeit wissen, wo im gesamten überhaupt für sie zugänglichen raum sie sind, und dass es also „hier“ nichts oder bestimmtes zu sehen gibt, wohingegen sie genau wissen, welche stellen des raumes sie in diesem moment „nicht im blick“ haben, und durch welche anblicks- bzw. (so definierte) orts-folgen (bewegungen) sie zu jenen anderen noch fehlenden expositions-situationen gelangen werden. umgekehrt könnte ein wesen ziemlich perfekte anblicks-datensammlungen von seinem sensorium zugespielt bekommen, die es freilich mühsam entwirren muss, mit blick auf die räumliche ordnung, die darin sich widerspiegelt (das den raum durchsetzende zellensystem aus rundumaugen, das u.a. zahllose redundante oder „blickverwandte“ anblicke liefert, die erst einmal zu einem „wissen“ um die objekte und ihre anordnung, die so erfasst wird, verarbeitet werden muss: perspektivische verkürzung).
WIR sind, durch unseren auf ein kleines seh- und blickfeld abgeblendeten, wenig weit reichenden und kaum durchdringungsfähigen speziellen fernsinn, der zugleich grundlage unseres einzigen raum-wahrnehmungs-vermögens ist, darauf angewiesen, ORINTIERUNG, also einen raum konsistenter blick-positionen, mithin einen BLICK- UND SEHRAUM, IN dem mögliche GESEHENE objekte und ereignisse vorkommen können, erst einmal durch abstützung an dauerhaften oder wechselnden orientierungmarken uns zu schaffen.
soviele verwandte und ineinander übergehende anblickssituationen wir dabei, durch kombinierte blick-, kopf- und körperbewegungen durchlaufen, soviele augen könnten neben- und hintereinander in all den linien und ebenen fest installiert sein, auf denen wir uns bewegt haben (man könnte sich dies so vorstellen, dass in jeder stellung, die wir vorübergehend eingenommen haben, sobald wir sie verlassen, ein akkomodationsfähiges auge entsteht, mit dem wir ab dann weiter wahrnehmen, auch wenn unser „bewegliches“ auge die stelle verlasen hat; kommt unser bewegliches auge an die stelle zurück, verschmelzen für einen moment die blickeindrücke des beweglichen und des festinstallierten auges).
die diachronen, an objekten orientierten bewegungen unseres auges verwandeln sich in ein räumliches system permanent einen ausschnitt des raums überwachender augenpositionen (wenn diese alle auch noch akkomodationsfähig und füreinander so gut wie blickdurchlässig sind, gibt es eine äquivalenzklasse „das gleiche (zb. objektoberflächenausschnitt), aus verschiedenen entfernungen gesehen“ (menge von anblicken dieses immer gleichen).
1.12.
der entscheidende satz, um den es in diesen ganzen untersuchungen ging, ist: wir haben keinen irgend privilegierten zugang zu oder privilegierte kenntnis von unserem sensorium gegenüber anderen, die es von aussen sehen. würden wir das an an unserem sensorium (dem raum-wahrnehmenden ding= auge) befestigte (oder dasjenige, AN dem das auge befestigt ist) effektor-ding nicht sehen, oder wäre es von uns getrennt, so müssten wir nicht einmal wissen, dass wir ein auge haben. die tatsächlich uns (immer wieder, vorübergehend) ausamchende undindividuierende perspektivität wäre eine reine BLICKeigenschaft, unsere wechselnden standorte wären blickorte. soundso erblickt zu sein, wäre eine geometrische eigenschaft des welt-ausschnitts (eigesnchaft seiner grenzen, beispielsweise: wie sie auf einen (ebenfalls erblickbaren, wenn wir uns etwas drehen) virtuellen punkt in der welt ZULAUFEN, sich dorthin verengen. im extremfall muss dieser punkt, die spitze der welt-ausschnitts-pyramide, keineswegs der aufenthaltsort (expositionsort) des materiellen sensors sein. es könnte der verrückte fall eintreten, dass der sensor, um eine KONTINUIERLICHE folge von welt-ausschnitten („anblicken“) zu produzieren, völlig bizarre, weit auseinanderliegende und vor allem diskontiniuierliche (materielle, sensorische expositions)positionen (sakkadenartig) einnehmen muss (ob er das auf anhieb kann, oder es erst mühsam gelernt werden muss, ihn für solche kontinuierlichen anblicksfolgen einzusetzen, ist eine besondere sorte perspektivität).
dass unser weltwissen von der adäquaten exposition und beweglichkeit eines materiellen sensordings abhängt, kann uns lange verborgen bleiben. auf ort, bewegung, spezieller exposition und reproduktion des sensordings und seiner fähigkeiten zu beruhen (das könnte man: noesis in h’s sinn nennen), ist eine eigenschaft, die die weltausschnitte, oder, nach aufhebung der durch beschränkung erzwungenen explorativen verkürzung, das weltgeschehen nichts angehen. sensor-bewegungen, ebenso wie instrumentelle, erweisen sich vielmehr als TEILE des weltgeschehens. wir können über unser wahrnehmen garnicht anders als objektiv-realistisch und intersubjektiv, wie alle andern, reden. der versuch, ein primär subjektives weltgeschehen zu benennen, fällt im reden in sich zusammen.
wir können nämlich auch die defizitären zustände unserer sensorien (selbst wenn wir diese sensorien selbst garnicht kennen) nur durch beschränkungen „an sich“ bestehender weltzustände (erschlossener, oder von andern übereinstimmend so berichteter bzw. in ihrem verhalten offensichtlich sich abzeichnender (eine spezialform des erschliessens)) beschreiben: veränderungen der perspektivität. vgl. dazu die analyse der mouches volantes in „genese der repräsentanztheorie“.
mouches volantes und vergleichbare erscheinungen (skotome) stellen einen besonderen fall dar, insofern sie mögliche (und für ein erschlossenes defizit stehende) ausprägungen einer primitiveren, nämlich nicht mit akkomodationsfähigem ferbnsinn erfassten welt darstellen würden, wo erst einmal zu rekonstruieren wäre, wie folgen solcher ausprägungen eine perspektivische verkürzung gegenüber einer wahrnehmung auf raumniveau überhaupt einholen können. und entweder es ist so: dann trifft unser satz auch auf solche defizit-wahrnehmungen zu: dass sie nämlich MÖGLICHE ausschnitte einer aus perspektivisch verkürzten teilen aufzubauenden welt darstellen, die, wie man erschliessen oder durch vergliech mit anderen herausbekommen kann, „nicht wirklich“ sind. hingegen, wenn sich das nicht-akkomodationsfähige skotom/ mouches-volantes- usw. -system auf keine weise als perspektivisch beschränkter beitrag zu einem (und sei es auch undeutlichen) raumaufbau, also nicht als wahrnehmungssystem, erweist, entfällt natürlich die möglichkeit, jene vermeintlichen raumausschnitte überhaupt zu benennen, deren vermeintliches bestehen uns durch diese phänomene vorgespiegelt werden.
die extremfälle, die wir beschrieben hatten: trennung von sensor und effektor; trennung (= bloss komplizierter funktioneller zusammenhang) von notwendiger sensor-exposition und so erzielter welt-ausschnitt-folge (die – eventuell perspektivisch verkürzt – der effektor-bewegung ebenso wie der selbst-steuerung des sensors zugrundeliegt) geben uns zugleich eine vorstellung davon, was, in solchen extremfällen, die auffassung von (bizarr) sich bewegenden weltdingen als (sich selbst steuernde) sensorien bzw. durch sie gesteuerte effektoren zu leisten hat. dabei geht es nicht, wie in cartesianisch inspirierten darstellungen des fremdpsychischen, darum, ein an sich schon vorhandenes inneres in ein äusseres zu übersetzen (zu äussern), sondern das längst äusserlich erkennbare innere (das nämlich eine sehr spezielle art von vorgang usw. in der öffentlichen welt ist) als „inneres“ zu erkennen. die bizarren gedankenexperimente in „absichtlichkeit“ zeigen, dass auch und gerade aus der perspektive (lies hier immer mit: perspektivischen verkürzung) der ersten person die entdeckung der teile des eigenen leibes, die man absichtlich bewegen kann, gewisse schwierigkeiten in sich bergen können – und zwar genau dieselben, für einen selber, wie sie sie für andere darstellen würden.
der in stanford-library herumirrende geist, den prof.frank (wahrscheinlich im anschluss an ein bekanntes standardbeispiel der sprachanalytischen diskussion in den usa) so gern zitierte, beweist also eins: dass „selbstbewusstsein“ nichts weniger als etwas unmittelbares ist, und nicht leichter (oder nur in kontingenten, speziellen fällen wie unseren) zu haben ist als das (idntifikatorische und qualitäten ausmachende) bewusstsein bzgl. des (effektor)leibes und der sensorien „fremder“ wesen.
es ist dies verständnis und diese interpretation, die sich im „verhalten-zu“ dem verhalten anderer wesen, in gestalt von verhaltensinteraktionen usw., dh. der VORWEGNAHME der (hypothetisch sensorisch angeleiteten) bewegungen ihres (hypothetischen) effektors zeigt; gestuft in rein äusserliche interaktion, spezieller aber dann in kooperaton, wo es um die erkannten bedingungen der SELBSTerhaltung (des verhaltens, zu dem man sich verhält; auch hier wieder: bei sich und andern) geht.
mein sensor ist in der welt als solcher erkennbar, weil er imstande ist, IM (öffentlichen) raum einen raum aus bewegungen zu erzeugen, den raum zu markieren, sämtliche im raum möglichen räumlichen ausprägungen in gestalt von einstellungsbewegungen virtuell zu erzeugen (räumliche gebilde aller art, als blickpunkte (blick-quell- wie ziel-punkte).
der sich selbst völlig sinnlos steuernde sensor („aufmerksamkeit“!) ist SENSOR aber erst durch seinen einfluss auf einen effektor (als inbegriff der „sinnvoll“ in abhängigkeit von seinen bewegungen und seiner (selbstgesteuerten) exposition von ihm gesteuerten wirkdinge).
2.12.
was könnte ich nun gewinnen, wenn ich meine effektor-organe vor einem hintergrund, oder IN ihrer umgebung (wie ein aussenstehender mit rundum-blick-fähigkeit) sehen könnte? ich würde, beispielsweise, gefahren schneller erkennen, die „hinter meinem rücken“ auf mich zukommen. was aber sonst? ich benötige die sensorische unterstützung doch vor allem IN RICHTUNG AUF die objekte, auf die zu (oder von denen weg)ich mich bewegen möchte, oder mit denen ich hantiere; und entweder jene information, worin ich mich (beiläufig orre nicht) „selber“ (dh. meine effektor-rogane, meinen leib) sehen kann, trägt nun dazu bei, oder nicht. zb. mag es bei rundum-sicht günstig sein, im verhältnis zur bloss geraden voraus-sicht „um die ecke sehen“ zu können, um meinen weg zielsicher zu wählen, abkürzungen zu wählen und dergleichen; dann tragen also die drauf- oder schräg-sicht-anteile und vor allem auch die „aussen“-anteile meines sensoriums mit zu meiner orientierung im raum bei. hingegen eine sensorische information, die mir nur sagt, wie ich mich relativ zu umgebungsanteilen bewege, ZU denen ich mich momentan garnicht verhlaten will, nützt mir nichts (im gegenteiligen fall kann solch eine information, etwa bei sehr vorsichtigen beegungen, bei denen ich nichts berühren darf, seitlich meiner haupt-bewegungsrichtung, sehr nützlich sein; und solch eine rundum-information bekommen wir ja beispielsweise von helfern, die uns bei vorsichtigen manövern beobachten und bei für uns nicht sichtbaren annäherungen an nicht zu berührende teile warnen (überhaupt ist die mehrzahl von beobachtern, die sich untereinander schnell durch zuruf verständigen (und so beispielsweise einem von ihnen hinweise geben, wie er sich bewegen soll), die einfachste alltägliche situation, in der die „rundum-blickfähigkeit“ eines einzigen wesens simuliert wird).
natürlich werde ich mir so gut wie immer bewusst darüber sein, wie meine lokomotions- oder manipulations-aktivitäten sich „von der seite“ her gesehen ausnehmen, denn das heisst in den meisten fällen: ich weiss, in welchem räumlichen verhältnis meine effektoren während dieser aktivitäten zu umgebenden dingen, an denen vorbei sie bewegt werden, sich verhalten. auch beobachter und ihr blick zählen zu diesen „seitlichen“ dingen, zu denen meine effektoren dies nebenverhältnis unterhalten (und es kann nützlich sein, die flanken relativ zur richtung der haupt-beschäftigung im auge zu behalten). das ändert aber nichts daran, dass auch ICH SELBER meist meine hauptaktivitäten (lokomotion, manipultaion) sensorisch kontrolliere; und dies kontrollierte, dh. in den meisten fällen: orientierte mich relativ zu wahrgenommenen gegenständen meiner (momentanen) aufmerksamkeit bewegen ist eben ausdruck meiner (fern)wahrnehmungsfähigkeit (deren ausfall ich selber schmerzlich spüre, wenn ich mich nur noch tastend voranbewegen kann).
ähnliche überlegungen gelten für die möglichketi, meinen efektor oder die sensorien selbst VON AUSSEN zu sehen und sie zu kontrollieren. manchmal würde man gerne (ohne spiegel) über solch eine fähjigkeit verfügen – um sich selbst zuuntersuchen, meist, wenn etwas nicht stimmt. aber usnere aktivitäten sind selten genug in diesem sinn auf unseren eigenen körper gerichtet; und auch dann stellt sich heraus, dass der zunächst einm,al und vor allem ein ding unter dingen ist – eigenhändige manipulationen an ihm genauso möglich sind wie an anderen dingen. die sicht auf den eigenen körper ist durch nichts ausgezeichnet.
was also heisst hier aus der innensicht, dass ich „beobachte, dass ich wahrnehme“, wenn wahrnehmen und wahrgenommen haben wesentlich heisst: sich auf eine bestimmte weise bewegen? es ist wahr: wir können unseren kopf so halten, dass wir beim laufen nur noch das sehen, auf das wir zulaufen. aber selbst da sehen wir, dass wir uns nähern (und sehen so, indirekt, unsere bewegung; spätestens zusammen mit der propriozeptiv-information). also wir nehmen das objekt wahr, in traditioneller redeweise: wir HABEN die objekt-wahrnehmung, sind uns bewusst, dass wir wahrnehmen, aber sehen unsere bewegung nicht. aber wir können an unserem körper heruntersehen, und die sich bewegenden beine wahrnehmen. wir können (mit kleinen perspektivischen beschränkungen, sodass wir nur abwechselnd hoch und wiederrunter blicken können) also sehen, dass wir uns auf etwas zu bewegen. es ist ja nicht so, dass wir einmal eine wahrnehmung haben (ein inneres fernsehbild, eine starre kameraeinstellung), und andererseits körperbewegungen machen, irgendwie gekommt mit den beinen strampeln (wie wir durch propriozeption spüren), und das ganze dann auf seltsame weise zusammenkommt. sondern die bewegung ist URSPRÜNGLICH lokomotion, wir sind kaum fähig, die lokomovierenden bewegungen PUR zu machen, „auf etwas zu“ gehen, laufen, erst recht manipultaive aktivitäten zu simulieren ohne objekt. dies bewegend sich zur umgebung verhlaten, orientierte bewegungen machen ist die ursprünglcihe handlungseinheit; so lauten befehle, und so die ankündigungen (befehls-bestätigungen), wenn unser handlungsspielraum (etwa beim arzt) getestet wird: „gehen sie dorthin! nehmen sie das glas und trinken sie einen schluck! greifen sie langsam an ihre nase!“
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der satz, dass wir auch für uns selber unsere wahrnehmungsfähigkeit (oder den inhalt unserer wahrnehmungen) nicht besser zum ausdruck bringen können, als indem wir sie auffassen als die summe der (sinnvollen, orientierten) bewegungsmöglichkeiten, die uns (bei gegebnen zielen) zu gebote stehen, also nicht anders, als es ein aussenstehender tun könnte, scheint einige einwände zuzulassen.
1. wir können doch etwas SEHEN, OHNE UNS ZU BEWEGEN.
2. wir können das sehen verleugnen, DISSIMULIEREN in unsern handlungen.
3. gewisse STÖRUNGEN des inneren bildes sind rein subjektiv, können nicht über das gesehene oder nicht gesehene ohne weiteres charakterisiert werden („man kann es allenfalls selber gehabt haben, um zu wissen, wie das ist. und auf unsere bewegungen hat es überhaupt keinen einfluss.“)
4. man muss doch das sich bewegende (und die umgebung, in der es sich bewegt) schon wahrgenommen und gesehen haben, um sagen zu können, dass es sich bewegt – also auch man selbst; WAHRNEHMEN GEHT ALSO ALLEM SAGEN-
KÖNNEN, DASS MAN SICH BEWEGT HAT, IMMER NOCH VORAUS, ist also auch nicht darauf reduzierbar.
4a. variante. ein wesen könnte unter umständen bloss die effekte seines tuns bemerken, nicht aber seinen leib, und wie es sie zuwege bringt, hingegen andere aber könnten es sehen. trotzdem kann doch das wesen sich bewusst sein, dass es wahrnimmt (aber wie und wodurch eigentlich?).)
4b. zweite variante: ich kann das sich beim blicken bewegende auge nicht sehen, denn dazu müsste ich ein zweites auge haben; wenn ich es hätte, könnte ich spätestens dieses nicht mehr bei seinen blick-bewegungen beobachten, sonst käme ich in einen REGRESS.
6.12.
wahrnehmen heisst: durch (angemessenes) explorieren (sich, bzw. sensorien bewegen, die sich zum zweck der optimierung der exploration wahrnehmend auch selbst steuern) zunehmend die fähigkeit zu orientierter (und zweckmässiger) bewegung der effektor-organe erwerben, die man (durch perspektivisches verkürztsein) nicht von anfang an besitzt.
der durch exploration eröffnete raum der „aussenwelt“ ist zugleich ein raum möglicher bewegungen der effektoren (diese an sich bestehende beweglichkeit überhaupt kann wiederum perspektivisch eingeschränkt sein, durch hindernisse oder mangel an (antriebs)kraft bei den effektoren usw.). (idealfall: alle sensor-bewegung und dadurch eröffnete prinzipielle effektor-beweglichkeit kann durch die effektoren auch wirklich genutzt werden – die effektoren sind den durch sensorien entdeckten objektiven möglichkeiten gewachsen, diese möglichkeiten, einmal entdeckt, setzen sich unmittelbar um in wirk-fähigkeiten).
wir wollten die jeweils aktuell bestehende aussenwelt (raum 1) irgendwie reduzieren auf den bewegungsraum (raum 2), und schienen dadurch in zirkel zu kommen; das war aber alles noch nicht so recht klar.
zusätzlich zum instrumentellen bewegen hinzu kam die möglichkeit des rein sensorischen, explorierenden weiter-bewegens (der sensoren, wenn sie von den effektoren getrennt waren). die aktuelle welt als angriffspunkt für sinnvolle sensorbewegungen wäre ein raum 3.
es gab weiter die idee, dass „beschreiben“ nichts andres ist als die vorführung der (spätestens durch exploration erworbenen) bei einem prinzipiell vorhandenen instrumentellen bewegungsmöglichkeiten (fähigkeiten) in einer nicht-instrumentellen motorischen dimension. dieser raum wäre ein weiterer raum 4.
in allen drei hinsichten können vorgängige explorationen zu einem über das gegebne „sichtbare“ hinausgehenden merk- und (experimentellen oder routine-hypothesen-) dispositionswissen (erkennen) geführt haben: die vorhandene situation bietet angriffspunkte für deutungen im sinne dieses wissens („erkenntnisse“, beurteilungen), die sich in entsprechenden restriktionen der (noch) sinnvollen sensorischen, instrumentellen und beschreibungs-reaktionen auf die gegebne situation niederschlagen.
alles aufgrund von lernen (und entsprechenden, die zugehörige perspektivische verkürzung aufhebenden vorgängigen bewegungen) gewusste könnte auch unmittelbar gewusst sein. der raum als feld, als verteilung AKTUELLER POTENTIELLER (und gewusster) sensorischer, intrumenteller bewegungs- bzw. beschreibungsMOTIVE (dispositionen, die handelnd betätgt werden könnten), ist ein raum 5 der aktuellen handlungsBEREITSCHAFTEN (bedingten absichten).
die AKTUELLEN räume, angesichts einer gegebenen expositions- und wissenssituation (gegebnen ausenwelt), sind ihrerseits eingebettet in entsprechende potentielle diskriminations-fähigkeiten (sensomotorisch, instrumentell-motorisch, beschreibend): logisch-grammatischer raum 6 der möglichkeiten (möglichen aktuellen situationen) überhaupt.
14.12.
ICH – KANN – SO, SO ODER SO (USW.) – HANDELN. jeder ausdruck dieses einfachen satzes scheint eigene rede-dimension zu entfalten und eigene logische abhandlungen zu fordern.
das einfach diskriminierbare des raums 1 ist uns allen gemeinsam: was wir ÜBERHAUPT unterscheiden können, als unterschieden wahrnehmen können (oder auch nicht, weil wir unterschiedliche diskriminationsfähigkeit haben).
dies vorliegend diskriminierbare können wir auf unsere sensorischen explorationsbewegungen, so zwingend notwendig sie an diesen „anblick“ (aspekt), an das uns unmittelbar „in einem augenblick“ gegebne, anknüpfen, nicht reduzieren, weil wir verschiedene sensorien haben mögen, deren besondere beschaffenheiten uns zur ermittlung derselben fakten völlig unterschiedliche bewegungsformen aufnötigen mögen. je nachdem, ob wir mit fern- oder nahsinnen, mit fern- oder nah-wirk-effekten arbeiten, wird man aus unseren sensor- wie instrumentellen bewegungen erschliessen können, was wir von der aussenwelt mitbekommen. wichtig ist die „regel der abbildung“, die wir der deutung dieser bewegungen zugrundelegen müssen (aufgrund der beschaffenheiten der sensorischen und wirk-möglichkeiten einer speziellen person).
wie sehen nun reduktionsmöglichkeiten in der ersten person aus?
unsre reduktionen lauten grob so: die ermittlung der dimensionen des beschreibens setzt (in der sprachspieleinführungsphase) das verständnis der vielfalt motorischer bewegungsmöglichkeiten voraus; sensomotorik kann nicht verstanden werden ohne ihren bezug zu den zweckmässigen bewegungen oder, zumindest, auf verhaltensebene gesprochen, zweckmässigen bewegungs“versuchen“, des betreffenden wesens, dh. seiner instrumentellen motorik: wir könnten einen unterschied (der sich ereignet) NENNEN (im reden), weil wir IHN MACHEN könnten (im handeln), wenn das einen unterschied MACHT (in unserm planen), und zwar, weil wir ihn WAHRNEHMEN und ERKENNEN (beurteilen, in unser wissen einordnen) KÖNNEN.
das instrumentell-motorische handeln ist zugleich dasjenige, auf das zuletzt alles BEGRÜNDEN hinausläuft; im begründen nennen wir objektive unterschiede, die wir wahrgenommen (und uns gemerkt) haben, des weiteren bekunden wir die (zum gegebnen zeitpunkt, prinzipiell) prüfbaren grenzen unserer spielräume (was wir wahrnehmen und empfinden können, und was nicht; was davon wir uns merken können, und wollen, unnd was nicht; was es bedeuten könnte für unser tun, was es aktuell bedeutet, und was nicht); und schliesslich: welche absichten wir darum gebildet hatten und haben, auf basis der unterstelltermassen allgemeingültigen regel der vernünftigkeit überhaupt, und was sich bei ihrer ausführung ergab (auch an überraschenden, spürbaren einschränkungen der handlungsfähigkeit).
dass sich ein spalt zwischen „können“ und „tun“ öffnet, liegt an der perspektivischen verkürzung: bei einem ALLfähigen wesen ist das tun offenkundig logisch erzwungen.
die psychologische vielfalt verschwindet, kategorie für kategorie und ebene für ebene, wenn wir die ontologische hierarchie, also zugleich die der möglichen perspektivischen verkürzungen, von einfach-unten nach komplex-oben abschreiten.
es kann nur EIN ALLfähiges wesen geben, weil es auch nur eine logik gibt.
und es kann viele defizitäre wesen geben, weil es viele weisen der verkürzung und des aufholens der verkürzung gibt. aber wenn sie sie aufgeholt haben, liegt, ebene für ebene, diese ihre vielfalt hinter ihnen.
ich kann sinnvollerweise nicht, zu einem gegebnen zeitpunkt, in meinem instrumentellen handeln mehr komplexität aufweisen, als die welt möglichkeiten aufweist. sonst wäre mein handeln nicht AUF diese welt bezogen, und nicht aussengesteuert (würde nicht auf wahrnehmungen beruhen, wäre nicht durch tatsachen und tatsachen-erfahrung BEGRÜNDET).
wohl aber kann ich neben meinem handeln und beschreiben noch sagen, was hätte sein können.
und es kann mein handeln aufgrund einer vorgeschichte weit hinter der komplexität meiner umgebung zurückbleiben, und meine prinzipiellen möglichkeiten motorischer diskriminnation (des reagierens-auf) unbeachtet lassen: dann enthält es UNTERLASSUNGEN im engeren sinn (also nicht nur in dem trivialen, weiteren, dass alles spezifische motorische tun auch ein unterlassen der damit ausgeschlossenen alternativen ist).
unterlassungen könnten aber immer verwechselt werden mit einschränkungen der diskriminationsfähigkeit; daher die notwendigkeit einer ständigen überprüfbarkeit dieser fähigkeit und ihrer („aufmerksamen“) betätigung in gestalt des beschreiben-lassens.
wenn die expositionsbedingungen für meine sensorien feststehen, steht die art ihrer bewegung trivialerweise fest in einer gegebnen situation (bei gegebner vorgeschichte); gleiches gilt für meine effektoren, wenn ihre wirk-möglichkeiten (fähigkeiten) feststehen.
„ich habe etwas gesehen (weiss etwas), und MACHE DARUM EINE BEWEGUNG, aufgrund deren ich dann wiederum (gewollt oder nicht) mehr erfahre (sensorisch, propriozeptiv usw.).“
dies ist vielleicht die elementarste einheit überhaupt: AUFGRUND von etwas (einer situation) etwas machen, solange, bis AUFGRUND des machens ETWAS ANDERS ist.
mein machen scheint etwas eigenes zu sein, das ur-eigenste, wo ich mich – und sei es für einen augenblick – von der welt ab und meinem eigenen tun zuwende. ein sehr effizientes aktives verfolgen eines schnell bewegten und seine richtung ändernden objekts durch eigenbewegung unterscheidet sich durch kleine abweichungen (wenn ich noch so schnell „reagiere“) von jener bewegung, die ich ausführe, wenn ich mit dem objekt starr verbunden bin, und von ihm mitbewegt werde (und von der, wo mich das objekt zb. durch eine unsichtbare röhre zieht, derart, dass ich genau seine bewegungsbahn durchlaufe).
die zeitverzögerung scheint ein grundlegendes kennzeichen des „aufgrund“ zu sein. aber auch in der ersten person?
wie, wenn ich mich „in echtzeit“ durch die ereignisse der aussenwelt „sinnvoll“ „geführt“ fühlte – ohne ZEIT des besinnens doch über all seine resultate jederzeit verfügte, und mich so verhielte? macht es mein handeln im engeren sinne zum handeln, dass ich zur vorbereitung sinnvoller aktionen zeit brauche? (bliebe überhaupt noch zeit zu denken, dass dies und jenes sinnvoll ist? würde überhaupt gedacht, in diesem sinn?)
begriff „reflexion“, und eine beziehung zu „zeit“. sich zu sich selbst verhalten. registrieren, diskriminieren, dass man, als effektor-leib, sich dauernd in der welt bewegt. was heisst das, über das hinaus, dass ich mehr oder weniger umsichtig mich bewegen kann – mir beispielsweise, auf ein sich bewegendes objekt bezogen handelnd, bewusst sein kann, dass mein leib auch bewegungen relativ zur (störenden, hinderlichen) umgebung ausführt, so dass ich nicht dagegenstosse. „umsicht“ im weiteren sinne: störeinflüsse jenseits des unmittelbar „verfolgten“ ziels „im blick“ haben und berücksichtigen, zur not die ziel-verfolgung unterbrechen oder abbrechen und dergleichen. und was bedeutet „reflektiert“ andres als dies maximal umsichtige und komplexe sich-bewegen, im rahmen seines plans? das heisst: liesse sich die notwendigkeit einer ZEIT des reflektierens (so, dass bisweilen zuviel davon verstreicht, relativ zu den anforderungen an schnelles reagieren) nicht bloss als perspektivische verkürzung denken? VERSCHWINDET ein in DIESER hinsicht unverkürztes wesen als mental individuiertes (so, wie das allfähige wesen, das die grammatik gedacht hat, als individualität verschwindet)?
doch wohl nicht, weil andre hinsichten der verkürzung bleiben (alle individuation, die andere verkürzungen zurgundeliegen hat als die uns aus unserer erfahrung bekannten, erscheint bizarr und befremdlich, davon darf man sich nicht irre machen lassen.)
ein anderer einwand gegen unsere reduktionsvorstellungen. ich könnte doch ein unendlich erweitertes sensorisches wissen haben (riesige augen), das ich aufgrund motorischer behinderungen nicht umsetzen kann. heisst das, umgekehrt (wenn wir den einwand abweisen wollen): dass es zwingend ist, dass unsere sensorischen informationen (und ihre reltaive (un)verkürztheit) in etwa der komplexität unserer wirk-möglichkeiten entsprechen MÜSSEN (aufgrund evolutions-theoretisch begründeter teleologischer restriktionen)?
ein wesen führt uns seine unglaublichen (fern)wahrnehmungsfähigkeiten in form von beschreibungen (berichten) vor. es kann aber nur beschreiben, ist zb. ortsgebunden. wie sollen wir seine beschreibungssprache erlernen, und sie als BESCHREIBEN deuten können, statt nur als mechanisches abbilden (wofür wir nur die regel der (fern)abbildung entdecken müssen)?
ein wesen, das sich weder senso- noch effekto-motorisch bewegen kann, kann nicht zeigen, und „zeigend“ auf orte (räume) referieren (und sie so als die i.e.s. beschriebenen auszeichnen). (der begriff „intention“ und „intentionalität“ zeigt diese prinzipielle verwandtschaft von wahrnehmen und erinnern, sowie beabsichtigen, und schliesslich zeigen und beschreiben (meinen) usw. an. frage immer: was muss hinzukommen, damit aus einem irgendwie gearteten mechanischen abbilden ein „intentionales“ wird?)
ein abbildmechanismus zeigt sich als solcher, indem er die variabilität der GESAMTHEIT seiner abbildungsmöglichkeiten über längere zeit vorführt; wir entdecken so die regel der abbildung über die variationen. ohne den begriff der regel der abbildung existiert hier auch nicht der begriff des bildes. wohingegen beim zeigen die benutzte regel der abbildung (zumindest der referenz-teil), getrennt vom bild, vorgeführt werden kann?
um aber „zeigen“ (diese „probe“ – ausrichtung auf objekte unserer gemeinsamen welt) bei einem wesen verstehen zu können, muss ich die „regel seiner ausrichtung auf objekte zu wirk-zwecken“ verstanden haben. ich muss eine DEUTUNG davon haben, um zeigen deuten zu können.
es ist kontingent, ob wir bei uns selbst die stellung unserer sensorien und effektoren in der welt wahrnehmen können oder nicht (letztere darf allerdings nicht GANZ unwahrnehmbar bleiben, wenn unsere handlungen WAHRNEHMUNGS- und nicht rein EMPFINDUNGS- (analog zu propriozeptiv) kontrolliert sein sollen). aber es ist absolut konstitutiv, dass wir, wenn wir es können, die art ihrer bewegung relativ zu wahrgenommenen objekten angeben können, wenn wir absichten bekunden können wollen (und solche bewegungshandlungen, als absichtliche, beschreiben können wollen), die „auf“ kenntnis der stellung, lage und bewegung im raum von objekten, mit denen wir hantieren, „beruhen“ sollen (und uns so ZU ihnen verhalten).
16.12.
beim gezielten mich-weg-wenden aus einer expositionssituation in eine andre (ich habe einen „anblick“, aber weiss auch, aus welcher expos.situation heraus ich ihn habe; ich weiss, wie ich mich (mein sensorium, „blick“) bewegen muss, um die nächst-gewünschte information zu bekommen) benutze ich ein minimal-wissen um reihenfolgen von expositionsstellungen, die ich einnehmen muss – gleich, ob ich eine vorstellung von kausalzusammenhängen (bzgl. der fern-wirk-kräfte, wellen- oder stoff-ausbreitung usw.) habe oder nicht, von denen meine wahrnehmung abhängig ist. ich exponiere mich durch wende-bewegungen usw. auf eine aspekt- und also expositionssituation hin anders, so, wie ich beim effektorischen handeln auf eine gegebne ausgangssituation hin durch zweckmässige motorische aktionen reagiere – mit der absicht, die mir gegebenen wirkmöglichkeiten, seien sie unmittelbar (duch einwirken meines leibes und seiner effektor-organe auf objekte), oder mittelbar (durch ausnutzen von vermittelnden dispositionen, von deren bestehen ich weiss), zu betätigen. dass ich (meine sensorien) soundso exponiert sein muss, und mich und meine effektoren soundso bewegen muss, je abgestützt an gegebnen situationen und aus ihnen heraus („aufgrund “ von ihnen), ist ein elementarer bestandteil meiner fähigkeit, mich in meinem alltag zurechtzufinden (sonst müsste ich erst einmal meinen körper, dh. meine handlungsfähigkeit und grenzen kennenlernen).
dass ich zweckmässige serien von expositions- und instrumentellen bewegungen mache, wenn ich kann (ausgangsbedingungen diskriminieren kann), ist trivial. ich habe bekanntlich – in gewissen grenzen – INNERHALB einer situation verschiedene möglichkeiten zu „schauen“ und zu „machen“; je nach der vorgeschichte der situation habe ich diese freiheit vermutlich nicht mehr (sondern höchstens noch hinsichtlich des durch die vorgeschichte logisch gebotenen (begründeten) indifferente möglichkeiten der ausführung dieses durch sie gebotenen). ich habe aber nicht die freiheit, von meinem „wissen-wie“ bezüglich der art, wie ich für explorations- und wirk-zwecke mich stellen und bewegen muss, keinen gebrauch zu machen. dass ich mich (sensorien) SO bewege, um jenen anblick zu gewinnen, und (gewisse effektoren) SO, um jenen effekt zu erzielen, ist trivial – dass man, was ich als absicht, anblicksfolgen oder zielzustände herzustellen, beschreiben würde, von aussen als serie gezielter körperbewegungen auffassen kann, ist trivial – auch für mich selbst, soweit und sobald ich „mich“ selbst komplett als leibding (sensorien und effektoren) in der für mich sichtbaren umgebung lokalisieren kann. die regel der (sensorischen wie effektorischen) abbildung zu beherrschen, ist teil meiner handlungsfähigkeit; sie zu explizieren trivial. ich muss sagen können, dass ich etwas nicht sehe, weil ich meine sensorien nicht in geeignete expositionspositionen bewegen kann; dass ich etwas nicht herbeiführen kann, weil meine effektoren nicht dorthin gelangen oder an den effektiven bewegungen gehindert werden. „ich müsste von dort aus schauen können – ich müsste da hin langen können (var. dies müsste sich drehen lassen – ich müsste die rückseite sehen können usw.; varianten des „abgestützten“, objekt-gestützten senso- oder effekto-motorisch sich bewegens).“
so auch: wenn die exploration meiner sensorien nicht handlungsvorbereitend ist – wenn ich nicht wüsste, wie ich meine effektoren bewegen muss, um sie in den sesnorisch explorierten raum hineinzuführen – wie sollte man da sagen können, dass meine effektor-
bewegungen überhaupt sensorisch angeleitet sind (oder zumindest durch DIESE abteilung meiners ensorien informiert und gesteuert sind)? (wenn der sensorische raum der expositionspositionen und der effektor-raum (der wirk-stellungen und -bewegungen) nie identifiziert und ineinandergeführt werden können…)
(ein wesen, dessen sensorien ihm kein zusammenhängendes bild seiner umgebung vermitteln; es hat sensorisch kenntnis von weit auseinander liegenden regionen seiner näheren und weiteren umgebung; es stolpert, eher zufällig, mit seinen effektoren in einen der ihm bereits durch fern-wahrnehmung bekannten räume hinein, und entdeckt mithilfe seiner nah- und unmittelbar seine effektor-motorik kontrollierenden räumlichen wahrnehmung, dass es in einen dieser ihm bereits bekannten räume geraten ist. der fall ist nicht anders, als würde es die verhältnisse dort aufgrund von dispositionswissen oder (soweit sie sich nicht verändern) erinnerung und lernen kennen würde – dann, wenn es sich schneller, als aufgrund seiner unmittelbar effektor-kontrollierenden sensorien zu erwarten, auskennen würde. wenn es beschreiben kann, hätte es seine information schon vorher preisgeben können, aber eben ohne sagen zu können, WO sich dies alles abspielt. so wie wir manchmal, wenn wir nicht genau sagen können, wo (wir hinschauen sollen, um herauszufinden wo) etwas gehörtes sich abspielt.)
ich brauche nicht nur ein sensorisches körperschema, sondern auch ein schema (und zumindest ungefähres wissen) der stellung meiner effektoren IN der welt, von der ich durch sensorische exposition erfahre. und um das sagen zu können, was ich oben gefordert habe, nämlich behinderungen meiner exploration bzw. umgebungsbedingungben ihrer durchführung angeben zu können, muss ich auch die stellung und expositionsbedingungen meiner sensoren benennen können (nicht nur benennen; ich muss wissen, was mich beim explorieren behindert, um das hindernis mit effektoren beiseite räumen zu könenn, und muss wissen, wohin ich sie aktiv bewegen muss, um erfahren zu können, was ich erfahren will).
explorative und routine-wirk-aktionen sind unter diesem gesichtspunkt nicht allzu sehr unterschieden (das sinnvolle bewegen der sensorien ein spezieller fall des aktiven bewegens von körperteilen durch den raum; erwähnenswert wird der unterschied, wenn die identifikation und integration verschiedener bewegungsräume (bewegungsräume verschiedener sensorischer und effektorischer systeme) zum problem wird). (vgl. erste stimulus-definitionen, wo die unterscheidung noch garnicht beachtet ist).
was ich als aussenstehender aber erkennen muss, ist der „intentionale“ SINN von bewegungen IN einer umgebung, die ich in irgendeiner weise als (in sensorisch-explorativer absicht sensor-teile exponierende, oder in einer einen endzweck zu realisieren versuchenden absicht unternommene) bewegungen deuten können muss, in denen AUF diese umgebung bezug genommen wird. in der innensicht fallen diese INs und AUFs trivialerweise ständig zusammen, und zwar tendenziell alle unterabteilungen (verschiedene sensorische und effektorische umgebungen werden zu einer integriert, AUF die ich mich beziehe, indem ich IN ihr, der mir vorgebenen regel der abbildung (und umsetzung von umgebungsinformation in sinnvolle bewegungsversuche) folgend, mich bewege.
17.12.
ich muss wissen (hier im sinne von können, know how), welche bewegung ich ausführen muss, um die ZU einer gegebnen (von mir aktuell wahrgenommenen) situation passende bewegung in explorativer (dann wird es eine bewegung des sensors oder sensor-trägers sein) oder (experimenteller oder routine-) wirk-absicht (dann wohl eine bewegung von effektoren, mit oder ohne sensorbewegung) zu machen. das war oben als (eine) elementarform aller handlungsfähigkeit bezeichnet worden.
wenn ich dabei kontakt-wirkungen (sei es (für sensorische zwecke) AUSwirkungen des explorierten objekts, sei es (für instrumentelle) EINwirkungen auf es) benutze, wird die orientierung auf das objekt hin unmittelbar an meinen bewegungen deutlich; wenn fernwirkungen (optische sensorien; fernwirkkräfte zur beeinflussung des objekts), dann muss man letztlich die physik dieser wirkungen kennen; zumindest muss man, wie wir sagten, die (geometrische) regel der abbildung erkennen – muss erkennen, wie sich bewegungen, in (fern)sensorischer (zb. „blickmotorischer“) oder (fern)wirk-absicht unternommen, auf die geometrie des objekts im ausgangs-, zwischen- und zielzustand beziehen. insofern ich die umgebung, IN der ich dabei agiere (wenn es sich um mich selbst handelt), grundsätzlich auch kennen kann, und meine positionen in ihr (spätestens im nachhinein) bestimmen, kann ich selbst meine auf das objekt ausgerichteten explorations- und wirk-bewegungen, auch wenn sie fernwirkungen nach einer adäquaten regel der abbildung nutzen, als solche beschreiben, sogar dann, wenn ich selbst meine intentionen ausschliesslich unmittelbar, als „nach dort schauen“ oder „dies herbei(zu)führen (versuchen)“ deklarieren würde – also ohne zwischenschaltung irgendeines „indem ich dieunddie bewegung mit meinen sensorien (effektoren) mache“.
(das zu einfache modell von kontakt-kräften bzw. einer zu einfachen, geradlinigen (optischen) „regel der (sensorischen) abbildung (und orientierung)“ hat teilweise auch den stimulus-definitionen zugrundegelegen.)
wenn ich selbst, für mich, erfolg und überhaupt stattfinden meiner bewegungen unmittelbar am objekt oder objektanblick kontrolliere, muss ich zwar nicht wissen, „wie“ ich (äusserlich gesehen) sensorien oder effektoren bewege, so wenig, wie ich wissen muss, was in meinem zentralnervensystem dabei abläuft (oder dass ich das alles habe). aber ich KANN es wissen, und grundsätzlich oder sogar beim fassen und ausführen meiner bewegungs-entschlüsse dieser art der ausführung voll bewusst sein (speziell, wenn ich dabei die randbedingungen der beweglichkeit von sensorien und effektoren, mithin auch der ausführung der objekt-bezogen charakterisierten intentionen (dahin schauen, jenes herbeiführen), berücksichtige – etwa hindernisse benennen kann, wo ich sonst nur die unausführbarkeit einer ansonsten möglichen intention konstatieren könnte).
wenn ich mich selbst (sensorien, effektoren) in der von mir exporierten welt niemals dierekt sehen kann, ist die (indirekte) ermittlung von ort, abmessungen, und art der beweglichkeit (soweit mit wirkungen und adäquaten expositionsstellungen verknüpft) meines leibdinge (sensorien, effektoren) durchaus eine errungenschaft (weil sie mir solche aufgaben, wie die eben beschriebene, lösen hilft). aber nur solange, wie dies mir hilft, einen „blinden fleck“ in meinen sensorischen fähigkeiten, also ein perspektivisches defizit, aufzuholen. die fehlenden kenntnisse betreffen allenfalls die randbedingungen meiner aktiven objekt-erforschung oder –
beeinflussung; kenne ich selbst (oder kennen andere) erst einmal meine regel der abbildung, so wird es mir trivial (oder einfach äquivalent) erscheinen, die absicht, ausgehend von einer situation (oder IN einer situation) etwas sehen oder tun zu wollen, in termen adäquater sensor- oder effektorbewegung zu beschreiben. das funktionieren dieser gleichung aber gestattet es wiederum den anderen, aus deisen (für sie nur sichtbaren) bewegungen VOLLSTÄNDIG zu rekonstruieren, was ich offenbar sehen und tun wollte. es gibt zuletzt keinen überschuss – wenn eben die regel der abbildung bekannt ist. WAS ich von der welt wissen (wahrnehmen) kann und tatsächlich (wahrgenommen habe und daher) weiss, und WAS ich tatsächlich (bewirken) kann und konnte, charakterisiert in objekt-welt-ausschnitten, die ich zusammengesetzt, und objekt-ereignissen, die ich als „durch mich herbeigeführt“ (u.u. ohne dass ich zugehörige effektorbewegungen sehen konnte) aufgefasst habe, das ist letztlich DEUTBAR als das, was es ist, mithilfe der äusserlich sichtbaren bewegungen eines leib-ding-komplexes (und all seiner teile), allein durch die allgemeine regel des verhaltens-teleologischen sich-selbst-erhaltens durch adäquates reagieren auf stimulation (unmittelbar oder nach lernvorgängen) überhaupt.
wir müssen – von aussen – schliesslich immer eine (begriffliche) regel der deutung von ereignissen als VERHALTENSereignissen eines einzelnen individuums in anwendung bringen können. im rahmen der reproduktion solcher individuen ist dabei der unterschied von REIN motorischen spielräumen, die IMMER, IN ALLEN UMGEBUNGEN betätigt werden können, und produktiven spielräumen auf grundlage bekannter reproduktionsmechanismen und -routinen, bloss graduell. es ist möglich, dass ich eben nicht nur meine effektoren willkürlich bewegen kann, sondern durchaus „jederzeit, wann immer ich will“ mit instrumenten, die mir zuverlässig zur verfügung stehen, ereignisse in der natur hervorrufen kann. die instrumente sind quasi-leibdinge, abgesehen davon, dass ihre reproduktionsbedingungen nicht an meine im engeren sinne leibliche reproduktion gebunden sind (vgl. hierzu absichtlichkeit III).
die frage ist doch immer wieder: was habe ich, oder was haben andre, aus ihrer jeweiligen eigen-perspektive gesehen, aussenstehenden uneinholbares voraus?
da ist nochmals kurz zu fragen: wie diese eigenperspektive eigentlich strukturiert ist (eine rekapitulation).
das einfachste diskriminierbare ist und bleibt der „jetzt“ – punkt, die unmittelbar, „mit einem blick“ (einer einzelnen sensoreinstellung) erfassbare situation; um sie herum türmen sich aber nach der einen seite hin wachsende massen erfahrener vorgeschichte, nach der anderen hin massen differenzierter motorisch-diskriminierender pläne. die tatsache, dass ich wissen um das unmittelbar vor mir liegende habe, und auch gewisse züge der weiteren umgebung (die vielleicht nicht aktuell für mich wahrnehmbar ist), wird sich in ALLEN überhaupt möglichen plänen gleichförmig niederschlagen – dies wissen wird gleichförmig betätigt. so auch für alles in der vorgeschichte erworbene wissen, durch das ich mir eigene perspektivische verkürzungen aufgeholt habe. teils mir ihr bestehen überhaupt erst klargemacht habe. die EINFACHSTEN unter meinen sensorischen und motorischen (ev. instrument-unterstützt motorischen, wirk-) routine-fähigkeiten werden IMMER, in allen plänen, betätigt werden; man wird ihr bestehen und ihre beschaffenheit (incl. ihrer grenzen) also auch am leichtesten in meiner praxis wiederfinden. dazuhin auch das immer wiederkehrende, meine einfachen reproduktionsnotwendigkeiten (spätestens diese, im verbund eines mit andern organisierten alltags): als zyklische aktivitäten, bei deren behinderung sich offensichtliche einbussen meines verhaltensspielraums ergeben. usw.
die alles entscheidenden fragen lauten immer: wie holt ein überhaupt selbst-bewegungs-fähiges wesen perspektivische verkürzungen auf – welche stehen als nächste zum auf- und einholen für es an?
kant hatte nicht recht, als er das selbsttätige ziehen einer linie als paradigma für apriorische räumlichkeit nahm – viel richtiger wäre gewesen, die such-bewegungen zu nennen, die ein wesen AUS und IN einer und AUFGRUND dieser gegebnen situation macht – bewegungen, mit denen es AUF das, was es wahrgenommen hat, reagiert, und eine gestalt (!) zu vervollständigen SUCHT, die ihm allerdings apriori vorgegeben ist; sie lenkt seine bewegungen, um ereignisverläufe, so oder so, zustandezubringen, die es ihm erlauben, in einem apriori feststehenden hierarchischen modell perspektivischer verkürzungen permanent höher zu steigen. und dieses modell ist dasselbe für uns alle – alle sich verhaltenden, erst recht alle miteinander redenden und darum füreinander als „inhaber eines bewusstseins“ (einer psyche, eines innenlebens usw.) ausgezeichneten wesen.
18.12.
(vgl. die passage „FRAGE:…“ vom 19.12.ff.) wir sehen jetzt, wie naiv die früheren überlegungen zu „propriozeption“ waren. natürlich könnte es ein quasi propriozeptives raum-wissen- geben; popriozeptiv steht hier für „unmittelbar räumlich, nicht perspektivisch verkürzte“ wahrnehmung – ein wissen, WO in einem (wenn auch begrenzten raum, der „fühlsphäre“) sich etwas wahrgenommenes befindet – „wo man es wahrnimmt“; dies gleichzeitig für auseinanderliegendes, das sonst nicht so hätte auf einmal erfasst werden können, beispielsweise vorder- und rückseite. das sensorsystem könnte sogar in dem wahrgenommenen raumstück selbst wahrnehmbar sein (es könnte starr oder verschieblich darin gelagert sein, wobei sich keine veränderung der wahrnehmung ergeben müsste, so wie wir mit verschiedenen stellen einer tastend gleitenden hand den gleichen sachverhalt spüren können); es könnte es auch einschliessen, oder (immer, auch wenn es insgesamt beweglich im raum wäre) aussen auf der peripherie des wahrnehmbaren raumausschnitts gelegen sein. und schliesslich könnte der raumausschnitt DER raum sein, wenn deutlich würde, dass kein ereignis seine grenzen je durchbricht (eine bewegung von aussen in ihn hinein, oder aus ihn „hinaus“ nicht stattfindet), geschweige dass der gesamte rauminhalt eine gleichsinnige „parallaktische“ bewegung macht (und so den eindruck der selbst-bewegung des sensorsystems, dh. des wahrgenommenen raumausschnitts, vermittelt).
die sensoren, wenn sie (und sei es zum teil) im wahrgenommenen raumausschnitt augemacht werden können, fungieren in solchen nicht-
perspektivischen, instantanen wahrnehmungsbildern nur noch als lokalisierbare entitäten (qualitäten), die bestimmten reproduktionsbedingungen für die wahrnehmungsfähigkeit selbst genügen müssen (entfernung aus ihrem ort oder veränderung ihrer beschaffenheit bewirkt regelmässig verzerrung oder qualitätsänderung oder ausfall von objekten). hier geht es also eher darum, dass die stationäre installation der sensoren nicht gestört und verändert wird, eher ihre nicht-
beweglichkeit ist ausweis ihres beitrags zum bild.
aber das betrifft nur die sensor-bewegung. ein effektor, den wir IN diesem propriozeptivraum herumschwenken und sich bewegen lassen, aufgrund der rauminformation, die wir haben, weist in seinen bewegungen nach wie vor die bekannten eigentümlichkeiten auf, die sie als orientierte und „informierte“ (spätestens nach der regel der wirk-abbildung) erscheinen lassen. und auch diese wirk-fähigkeit könnte sich immer weiter in diesen raum hinein ausbreiten, und alle objekte in ihm erfassen, die somit zu effektoren (organen) würden, die wir „willentlich“ bewegen könnten. dass wir zugleich wissen, wo sie sind und wie sie sind, würde sich dann immer noch in der art zeigen, wie wir sie bewegen; denn sie ZWECKmässig (um gewisse reproduktionsbedingungen zu gewährleisten) zu bewegen, wäre immer noch unsere aufgabe. (individuation in verschiedene räume, wo die objekte einem „einheitlichen willen (vereinheitlicht durch den einen reproduktionszweck (und die eine -notwendigkeit), dem sie gehorchen) unterliegen.
die individuierten objekt-systeme, die je für sich einheiten aus willkür-beweglichkeit und reproduktionsbedingungen darstellen, können im selben, für sie alle wahrnehmbaren raum operieren (der grenzfall dort: dass ALLE objekte willkür-beweglich sind, nur durch verschiedene willen, wäre unserem angenähert, wenn bloss einige (und je räumlich zusammenhängende) es wären. „dispositionen“ an nicht-willentlich steuerbaren objekten verleihen ihnen eine gegenüber dem maximum der willkür-beweglichkeit perspektivisch abgeschwächte wirk-qualität (sie können sich unter bestimmten umständen, die wir aber spätestens mit unseren willkür-handlungen (mithilfe unserer leiborgane, effektoren) herstellen müssen) selbst bewegen oder (als instrumente, von unseren effektoren geführt oder in bewegung gesetzt) „halten“, „stehen“, „aufschlagen“ usw.).
die (logische) hierarchie, von der wir die ganze zeit gesprochen haben, ist also genauer gesagt eine von FÄHIGKEITEN (sie charakterisiert oder besser: dimensioniert unseren handlungsspielraum). „das „ich kann“ muss all meine handlungen (mein dasein) begleiten können.“
aber wo endet sie? und vor allem: wo endet sie, wenn ich tatsächlich ALL-wahrnehmend und ALL-handelnd )in allen vorhandenen objekten), und dieses nicht nur „all-„, sondern womöglich auch EINZIG bin.
(das monologische prinzip der cartesianer begegnet uns nicht nur am unteren, sondern auch am oberen ende der hierachie; und hier kann es von uns nicht immer wieder in sprache und bewegung und also „äusseres“ aufgelöst werden. aber es kann dann eben garnicht mehr aufgelöst (analysiert, unter noch übergeordnetere regeln gebracht) werden; und genau das wollten wir doch als zweites zeigen (anti-platonismus; vgl. auch „singularität der logik“)!)
das nur noch schein-äussere, nämlich schein-ÄUSSERN ist das aussprechen der logik, der MÖGLICHKEITEN (möglichen varianten sinnvoller geschichten, und ihrer grenzen). das „reine“, monologische denken und vorstellen der sinnvollen möglichkeiten ist kein „vorgang“ mehr, oder nur dem schein nach (für uns? weil wir, gegenüber dem zustand volständiger explikation, den dies bedeuten würde, perspektivisch verkürzt sind, und ihn also altiv „denken“ müssen (wie wir es ja schon heute können, unterbrochen allenfalls von unseren reproduktiven und verständigungsaktivitäten)?)
man könnte sagen: die stufen der (onto)logischen hierarchie, gegenüber denen wir perspektivisch verkürzt sind, und die wir durch die arbeit in der (kategorial geordneten, den stufen zugeordneten) zeit der geschichte (einer arbeit, die uns von stufe zu stufe höher führt) einholen – diese stufen (die jeweiligen ALLfähigkeiten) stellen heuristische ideen dar, an denen wir unsere experimentellen aktivitäten ausrichten. wir suchen nach der je nächsten ALLfähigkeit, auf basis aller je vorausgehenden (soweit wir sie herstellen konnten). ALLwirkfähigkeit mag die leitende idee der PLAN-dimension sein.
dass es eine natur gibt, also weltanteile, die ich nicht wie effektoren steuern kann, sondern die irgendwie „von selbst“ agieren, wenn überhaupt (freilich auch solche, die ich redend zum teil steuern kann), stellt eine perspektivische verkürzung dar (1.zeile); ebenso wie das nebeneinander verschiedener individuen bzw. individualitäten (2.zeile); schliesslich die scheinbare pluralität bzw. unabgeschlossenheit des sinnvollen und des sinns (der logik, der obersten regeln, der vernunft).
es scheint, als ob der anschluss an das systematische vorgehen von version 1 hergestellt sei – die lücke beim „können“ dort beginnt sich zu schliessen.
24.12.97
ENTWURF.
wenn wir ALLES könnten, und auf der stelle geschähe, was immer wir vorstellen – welchen UNTERSCHIED würde es da noch machen, dass es WIRKLICH stattfindet, wenn wir etwas denken? denn in diesen wirklichen vorgängen BESTÜNDE ja dann unser denken. existieren und denken, realität und vorstellen wären dasselbe; und wenn sie nicht dasselbe sind, so liegt es wohl daran, dass wir eben NICHT ALLES können, und dass alle grade, in denen realität und existenz hinter unserm vorstellen zurückbleiben, und also (noch) ein unterschied zwischen dem bereits wirklichen und verwirklichten einerseits, und dem vorgestellten und denkbaren (weil gedachten) andererseits besteht, und mithin alle STUFEN des wirklichen, mit ebensolchen stufen des nichtkönnens, oder wenigstens des nicht-gleich-könnens auf unserer seite verknüpft und durch sie begründet sind.
wenn wir auch alles könnten, so wäre eine letzte beschränkung, der wir unterliegen könnten (und ein letzter sinn, in dem es nicht gleichgültig ist, wie die WIRKLICHKEIT ist), dass wir ETWAS IN DER WELT immer wieder auf eine bestimmte weise gestalten oder in bestimmten grenzen konstant halten und ERhalten müssen, um überhaupt denken zu können; an das so-sein und so-bleiben dieses organs (unseres körpers) wäre also unsere universelle denk- und (fast ebenso universelle, augenblickliche) verwirklichungsfähigkeit gebunden. das instantane geschehen, aufgrund unseres wollens und vorstellens in dieser ganzen utopie erinnert uns wohl am ehesten an die unmittelbarkeit und unbeschränkte willkür, mit der wir unseren körper bewegen und stellungen einnehmen lassen (mit der einzigen einschränkung, dass unsere glieder zwischenstellungen durchlaufen müssen, auf dem wege zu andern, und diese nicht augenblicklich eingenommen werden können, wie durch eine art filmschnitt getrennt).
sämtliche möglichkeiten, sämtliche realitäten willkürlich einstellen, so wie man die stellung seiner glieder einstellt – ohne bedenken und rücksichten – wie sonst ein ERPROBEN seiner kräfte und möglichkeiten, nur, dass es hier eben nicht bewegungs-, sondern AUF DER STELLE REALISIERTE DENKMÖGLICHKEITEN wären, rein spielerisch, sogar ohne notwendigkeit einer rücksicht auf bedingungen der erhaltung des sich so betätigenden selbst (da diese sich von selbst macht, von selbst einstellt): wäre das überhaupt noch ein tun, und nicht eben die vorführung von MÖGLICHKEITEN EINES TUNS UND WÄHLENS? und dies auf- und ablaufen und hin- und her-pendeln an den vieldimensionierten und (für uns, jetzt, beschränkt, wie wir jetzt und hier immer noch sind, kaum überschaubaren) skalen des überhaupt möglichen und (als unterschieden von anderem) denkbaren – wodurch wäre es von einem vorgang verschieden, der VON SELBST so stattfindet? und wenn nun dies pendeln in en schwirren überginge – wenn die einstellungen so schnell wechselten, das – zumindest vor unserem „geistigen auge“, die einzelnen einstellungen garnicht mehr unterschieden würden, und alles mögliche uns gleichzeitig vor augen stünde: würde da nicht überhaupt die zeit stillstehen, und eigentlich GARNICHTS mehr stattfinden? weil eben alles stattfinden an BESCHRÄNKUNGEN von möglichkeiten gebunden ist?, und genauer, an solche beschränkungen von möglichkeiten, die andere AUSSCHLIESSEN? so wie, dass es ein tun gibt, daran gebunden ist, dass wir reihenfolgen einhalten müssen, in denen wir die an sich willkürlich wählbaren aktionen und einstellungen unseres handlungsspielraums hintereinander anordnen müssen, teils, um bestimmtes herbeizuführen (im verein mit dem, was allenfalls „von selbst“ stattfinden würde, zumindest bedingt), teils, um, obendrein, durch speziell herbeigeführtes, uns, die dies herbeiführenden, in einer uns bedrohenden welt des „von selbst geschehenden“ (von dem wir einiges nicht wollen) als zu weiter und mehr herbeizuführen befähigte zu erhalten bzw. (um)zu formen und (um-)zu gestalten.
—————
was hiesse es, dass EINE GESCHICHTE GEGENWÄRTIG (oder etwas gegenwärtiges episode DIESER geschichte, und nicht jener, ist)?
das instantane: eine fähigkeit; handlungsspielraum. wissen als fähigkeit, bewusstsein aller möglichkeiten als fähigkeit.
(2)
der dualismus, der hier aufscheint, ist der von (untergeordneten) fähigkeiten und ihrer betätigung (in richtung auf eine aufhebung perspektivischer beschränkungen dieser fähigkeiten). aber: fähigkeiten werden zuletzt immer nur eingesetzt zur steigerung von fähigkeiten – alle perspektivischen beschränkungen sind solche von fähigkeiten; bleiben wir auf diesem wege stecken, ist die geschichte zuende, wenn aber nicht, landen wir bei einem inbegriff unbeschränkter ALLfähigkeit (als dem ende der geschichte), der nicht mehr betätigt wird, weil kein ziel = perspektivische beschränkung mehr übrig ist, für das er betätigt werden könnte. und damit ist die zeit (die nur durch perspektivität aufgespannt wird) so und so zuende.
die aufhebung des dualismus müsste so aussehen, bzw. so gerechtfertigt werden, dass fähigkeiten ohne ziel (für das sie (wahlweise?) betätigt werden, nicht einmal mehr fähigkeiten sind. solche fähigkeiten können zuletzt nur noch GEZEIGT (vorgeführt) werden; ihre betätigung mündet in sinnlose, rein numerisch noch unterschiedene sequenzen des immer gleichen (schlechte unendlichkeit, die keine echte, qualitative wahl mehr lässt).
25.12.
STICHWORTE:
1. welt als MEIN organismus, unvollständig beherrscht;
ich muss ihn beherrschen (kontrolieren) lernen: seine zustände kennen und beeinflussen.
2. zeitverzögerung (also ein „reagieren auf“) gibt es nur, solang ich von-selbst-bewegungen anderer dinge als meiner körperteile nicht vorhersehe; kann ich sie vorhersehen, kann ich meine eigenen bewegungen sinnvoll mit jenen synchronisieren, als würden wir uns GLEICHZEITIG bewegen. die frage ist, ob das sich von selbst bewegende auch meiner reproduktion entgegenkommt. wenn ja, ist es ja schon fast ein teil meines organismus (ökologie).
3. und nun: dies ganze als inbegriff von FÄHIGKEITEN. dass ich gerade linien im raum ziehen (mich so bewegen) KANN, ist ausweis dessen, dass meine motorik durch wahrnehmung angeleitet wird. ebenso die letztere bemerkung: dass ich bewegungen von anderem (selbstbewegtem, zyklisch bewegtem oder „an sein ende gelangendes“, sich verlaufendes) vorhersehen kann und meine bewegungen damit zweckmässig synchronisieren kann, zeigt, dass meine bewegungen obendrein durch wissen angeleitet sind (informiert).
4. in version 1 war immer die rede von absichten, die ich ankündige; aber im BELIEBIGEN (und zuletzt, wenn es ewig weiterginge, schlecht unendlichen) ankündigen führe ich vor allem die rekombinationsfähigen elemente künftiger handlungssequenzen vor. und, soweit die art, wie ich rekombiniere, restringiert sein muss, als ausweis weitergehender fähigkeiten, wiederholt sich das ankündigen als probe auf „fähigkeiten“ auf höherer stufe (höherwertige elemente, die wiederum zu denkbaren rekombinationen anstehen). „absichten“ anzukündigen, auf basis dieses elementar vorgeführten (und als sprachspiel eingeführten) könnens, bedeutet: die geplanten rekombinationen anführen. und das ist (nach dem resultat von mentale prädikate 2) insofern ein blosses kontrollsprachspiel, als meine pläne für rekombinationen, bei zugrundeliegenden und eingeführten fähigkeiten (also immer: ankündigungsfähigkeiten), nichts andres darstellen als anwendungen allgemeiner vernunftsprinzipien (handlungssysteme, aufsteigend entlang der ontologischen kategorien-hierarchie) auf meinen speziellen fall (also meine speziellen, perspektivisch verkürzten fähigkeiten); also tautologisch, bzw. sich von selbst verstehend, was ich aus meinen fähigkeiten als je nächstes zu machen versuche. kombinierte betätigung von fähigkeiten NACHEINANDER (in der jeweiligen zeit), um auf- und einzuholen, was ich nicht bereits INSTANTAN kann.
5. dieser aufbau gerechtfertigt nach dem muster von version 1: erreiche ich die nächsthöhere fähigkeit nicht, bricht irgendwann mein bis dahin ausgebildetes sprachspiel (damit die zuschreibung von fähigkeiten) zusammen. sein ENDE aber ist gerechtfertigt wie oben dargestellt (der dualismus von fähigkeit und ziel durch verschwinden von perspektivität, die ihm zugrundelag, selbst zum verschwinden gebracht.)
der ANFANG aber: die primitive motorische handlungsfähigkeit.
vgl. hier vielleicht: analytische phänomenlogie?
begriff der EIGENbewegung, kern des selbst.
wie ihn erklären? (hypothese: er KANN nicht erklärt werden ohne das aufsteigen in der hierarchie, ginge immer wieder verloren.)
6. in der ersten person-perspektive sind von anfang an eine unmenge an ontologischen niveaus bereits erreicht: auch aus der ersten personperspektive (selbst wenn wir fingieren, dass wir die sprache neu erlernen müssten), bewegen wir uns ja bereits auf verhaltensniveau.
aber wie ist hier nochmals (im anschluss an gestern) die idee in anschlag zu bringen, dass wir alles selber AUCH SEIN und AUCH MACHEN können müssen, wozu wir uns verhalten? vor allem auf höheren niveaus, vgl. selbstreproduktion, zyklische bewegung usw.
überhaupt müsste die neue idee erst einmal wirklich konsequent durch die hierarchie bis hinein in die lebenswelt (die nie nochmals aufgebaut wird (stimmt das? in eine neue umgebung hinein explorieren, dies explizieren – soll dies nicht möglich sein?) durchgeführt werden. explikation des elementaren lebenswelt-niveaus, als voraussetzung von sprachlichkeit.
und dann anschluss an OPP – das wäre dann doch die grundlagentheorie, oder?
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beschreiben und berichten als vorführen einer elementaren, im handeln sich ebenfalls zeigenden fähigkeit.
von da aus: den weg zurücklegen zum kontrafaktischen sprechen = volle explikationsfähigkeit. wenn ich die grammatik explizieren (und am ende gar rechtfertigen kann – im masse, wie ich es kann: verwandeln sich meine absichts- bzw. regelbekundungen in blosse kontrollsprachspiele).
reproduktion: empfindungen. das einzige, was mich auf meinem weg durch die ontologische hierarchie aufhalten kann. daher reproduktive pointen. aber ich muss schon sagen können, WAS es ist (welche elementaren und höheren fähigkeiten, also jeweiliges vernunftsniveau, metamental), was da beeinträchtigt werden könnte (falls nicht bedürfnisbefriedigung stattfindet usw.).
erst lebenswelt-explikation auf verhaltensniveau bis zu kooperation, dann spracheinführung bzw. einfache vollständige sprachfähigkeit expliziert. das ist die OPP-grundlage. alles ein (immerhin, wenigstens, immer schon, weil sonst nicht geredet werden könnte) bestehendes, das nur expliziert wird. ((anm. v.29.12.: was soll denn das? zeigt sich denn nicht immer deutlicher, dass vor-mentale kategorien ABKÜNFTIG sind, also nicht ihrerseits aus „elementarerem“ aufgebaut werden können? ich werde auf diesen punkt dringend zurückkommen müssen, vgl. unten *))
29.12.
((die dimensionen, in denen ein handlungsspielraum ausgeprägt, und seine perspektivischen verkürzungen maximal aufgehoben sein können, könnten zugleich die gliederungsprinzipien der logik, also sprache, sein: elementare sprachspielgruppen.))
die reproduktiven rücksichten wären restriktionen meiner universalen ereignis-generations-fähigkeit (ALLmacht, alles unmittelbar „machen“ können). sie (die perspektivische verkürzung von allmacht, die in ihnen enthalten ist) zu überwinden (aufzuheben), hiesse, tendendenziell das „machen“ von solchen bedingungen seines fortgangs zu befreien: keine dazwischengeschobenen zeiten, in denen ich vom „unmittelbar erzeugenden denken und vorstellen aller überhaupt in relevanten hinsichten sich unterscheidenden fälle“ abgehalten würde.
welche fälle könnte ich denn aber denken?
bin ich interessiert, die ANWENDUNGEN meines „ALLe relevanten hinsichten erfassenden“ begriffssystems auszumalen – oder genügt es mir nicht vielmehr, das begriffssystem selbst zu haben? und ist nicht die zeit, die verbleibt, wenn ich mich in meinem denken jedenfalls um reproduktion nicht mehr zu kümmern habe, allenfalls dazu noch zu gebrauchen, dass ich dies begriffssystem erstelle? ich will nicht alle möglichen fälle denken, sondern alle relevanten begriffe. (ist das nicht die im emphatischen sinne vollständige sprache?)
aber ist hier nicht ein sprung? ich meine: eben war noch (im zusammenhang mit reproduktion) von bewegen die rede; und jetzt soll es um denken und begriffe gehen.
freilich: meine reproduktiv wirksamen beegungen müssen ja angeleitet sein durch einen begriff von mir; und wenn ich mich, denkend, gewissermassen selber zu diesem inbegriff aller begriffe mache, der das letztmögliche ziel aller aufhebung perspektivischen verkürztseins (und damit das ende, nämlich die aufhebung aller zeiten) bedeuten würde: dann müsste ich die struktur, an deren bestehen dies denken (die fähigkeit, die es darstellt) gebunden wäre, nach diesem selbst-bild, als einer vorschrift der reproduktion, gestalten bzw. erhalten; aber dazu muss ich es zumindest teilweise gedacht haben. wie ich bleiben will, kann ich sagen; aber auch, wie ich WERDEN will? denn das müsste ich denken; aber genau besteht ja bereits das werden. kann ich sagen, was ich will, wenn ich „denkfähig“ (über das hinaus, was ich schon gedacht habe) sein und „bleiben“ möchte, wenn ich nicht gedacht habe (und sagen kann), worin dies bestehen soll, wozu ich befähigt sein will? dh. kann ich es VOLLSTÄNDIG sagen? und wenn nicht – ist dies ein (prinzipieller) mangel?
7.1.98
wo ist das ende des selbstverhältnisses bzw. der selbst- „objektivation“?
welche merkmale des mentalen („sich-selbst-vorweg-seins“) würden dabei verlorengehen?
——-
reproduktion: wichtig ist, dass ich die bedingungen meiner reproduktion in termen herstellbarer sachverhalte beschreiben kann, und spätestens insofern (selbst wenn ich es in sensorischer oder motorischer hinsicht täte) nicht von „nowhere“ die welt betrachte bzw. zu ihr stehe („das subjekt hat keinen ort – gehört nicht zur welt“ usw.).
meine fähigkeiten müssen dispositionen eines dings IN der welt sein, ZU der ich mich verhalte – sonst entfiele die letzte, oben genannte perspektivische verkürzung – ; sie müssen dispositionen (funktionsweisen und funktionen) (in) der welt sein, zu der ich mich verhalte.
((was verhält sich denn? der effektor, die effektororgane des weltbestandteils, den ich als meinen leib erkenne. und wäre die welt eine erkennbare welt, eine natur, wo ausgerechnet für das effektor-ding exklusiv andere naturgesetze gelten würden als für alle andern dinge?)
—–
mit jedem höhersteigen in der ontologischen hierarchie präzisiere ich ja auch die restriktionen für mein handeln (handlungssysteme), die gewährleistet sein müssen, damit es mich und meinesgleichen gibt. damit erzeuge ich aber auch auf jeder stufe ein „selbstverhältnis“ (anforderungen, denen das meine sensoren und effektoren steuernde organ genügen muss). ein selbstverhältnis im engeren sinn ergibt sich insoweit, als IN diesem organ jeweils kategorien der jeweiligen stufe realisiert sind, m.a.w. das handlungssystem auf dieser stufe hat auch an diesem organ einen angriffspunkt (zb. dispositionen; das verhalten-zu dispositionen ist selbst eine menge von dispositionen; analog für: funktionsweisen, funktionen, routine-reproduktionen (umgebungsanpassungen) – optimalhypothesen? usw.?)
(das gehirn als eine materialisierte optimalhypothese? eingerichtet auf „anpassung“ an eine maximal weitestreichend entgegenkommende umgebung?
ebenso: das gehirn als eine sprachartig aufgebaute struktur? „kooperationsfähig mit anderen hirnen“?)
12.1.98
müsste ich in allen möglichen welten, die ich „denkend“ „erzeugen“ könnte (welchen unterschied würde es für mich machen, sie „wirklich“ zu erzeugen, wenn ich sie mir in allen wesentlichen hinsichten „vorstellen“ kann; freilich, zu sagen, worin dies besteht, ist allerdings das schwierigste überhaupt) die struktur, an die in dieser jeweiligen welt „mein bestehen“ gebunden ist, als fortbestehen denken (und sie also fortbestehen lassen) – weil diese welt sonst keine richtige welt, keine natur, wäre? und wenn: würde ich dann nicht in jeder möglichen welt die GRENZE des möglichen, nämlich denk-möglichen, erreichen, indem ich die sämtlichen möglichkeiten des endes dieser struktur denke?
das all(es denkmögliche zu)-denk(en)fähige wesen ist das gleiche in allen welten, worein versetzt es sich denken könnte. es enthält in sich ja die vorschrift, nach der alle varianten zu der wirklichen, besonderen welt, in die es sich denkt oder in der es sich befindet, zu denken wären (wenn es sich um welten, bzw. naturen, und bei ihren (möglichen) bewohnern um lebende, sich verhaltende, schliesslich handelnde, sprachfähige, und dies auf dauer, also kooperationsfähige wesen handelt). was könnte dies wesen, das vollständiges selbstbewusstsein (den vollständigen begriff von sich ) erreicht hat, sich noch vorstellen oder denken? nichts als gegenüber seinem defizitäre zustände… und warum sollte es das tun, da dies doch alles in seinem begriff enthalten ist, den es bereits gedacht hat? also noesis noeseos, das ist das ende aller dinge – das ende der zeit.
(noch einmal zurück. eine welt, so angelegt, dass ich nicht anders KANN als mich zu erhalten (ich werde einfach zwangsweise erhalten, meine selbsterhaltung ist unmittelbare folge der naturgesetze und der kontingenten rahmenbedingungen dieser besonderen welt), wäre keine, in der ICH vorkomme. wäre ich befähigt, welten unmittelbar denkend herzustellen (in welcher welt befände ich mich dann, mit dieser fähigkeit? ist dies nicht ein unsinniger begriff?), und auch zu verändern in beliebigen hinsichten (? ausser denen, die diese welt zu einer welt, und ein ding in ihr zu meinem leib machen, derart, dass ICH in dieser welt vorkomme) – dann KÖNNTE ich mich „denkend/welterzeugend (-
verändernd“ vernichten, und hätte die allgemeinste bedingung für MEIN vorkommen in irgendeiner welt, wie immer ich sie auch ändere, einzuhalten.
((all dies riecht nach kategorienfehlern, und es wäre lohnend und reizvoll, sie aufzudecken.))
genauer, die frage ist: ist es eine perspektivische (und aufhebbare) verkürzung (restriktion), oder eine grammatische (und in allen möglichen welten, die ich denken können soll, unaufhebbare bedingung), dass „meine“ reproduktion an eine struktur (IN) der (jeweiligen) welt gebunden sein muss (beweis des rationalen materialismus)? und ebenso: ist es perspektivisch, oder grammatisch, dass eine natur, die ich (oder die sich) jederzeit in eine andere überführen kann, keine mehr wäre (dass es „in“ der welt, „in“ der „ich“ lebe, eine und nur eine variante möglicher naturgesetzlichkeit geben kann? leibniz-fragestellungen. begriff mögliche welt, mögliche natur.)
13.1.
cartesianisch-materialistisch, in UNSERER version, wäre der gedanke: „ich“ muss „mich“ als struktur vorfinden, muss in einer struktur verankert, durch sie implementiert sein (in elementardispositionen und ihren anordnungen, die den durchgängig gleichen gesetzlichkeiten dieser natur, in der ich vorkommen, gehorchen).
„ich“ bin nur solange (in gestalt einer struktur) präsent, wie diese struktur den begriff, der ich bin, realisiert. zu diesem begriff gehört, die struktur sich nur so bewegen zu lassen, dass sie in solchen grenzen bleibt, wo sie den begriff (die fähigkeiten, die ihn umsetzen) reproduziert.
es gibt ERWORBENE fähigkeiten, die zu erhalten sind; und es gibt die apriorische fähigkeit, wie sie auf jeder gegebenen stufe auszuweiten sind. es ist gewiss so, dass ich zu meinem hirn noch kein sinnvolles praktisches verhältnis einnehmen kann (ausser in dem ganz unspezifischen sinn, dass ich meinen kopf schütze, um bei bewusstsein zu bleiben; ein simpler empirischer grundsatz), solange ich den begriff meines selbst noch nicht gedacht habe. und solange, bis ich das tue, müssen die akte simpler individueller und gattungs-reproduktion (angeleitet durch meine bedürfnisse, und primitive medizin und pädagogik) reichen.
wenn ich aber den begriff der grammatik gedacht habe, und ihn als praktische vorschrift für detaillierte reproduktion des trägerorgans meines selbst benutze, brauche ich mich nicht mehr zu reproduzieren, denn es gibt nichts mehr zu tun oder zu denken. (oder doch? ist, die denkbaren varianten möglicher welten und lebensformen zu denken, tatsächlich noch von interesse für uns? den begriff WIRKLICH gedacht haben (und nicht so unklar, wie wir es heute tun – das kann uns natürlich nicht als vorbild dienen), bedeutet, die varianten „von unten her“ aufbauen; also sie zu kennen, kategorie für kategorie.)
perspektivität und perspektivische defizite entfalten zeiten, in gestalt von handlungssequenzen, nach grammatischen vorschriften: die grammatik beschreibt (kategorial) das je nächst zu beseitigende defizit. die schwierigkeit, dies zu erkennen, liegt in der bereits früher angesprochenen „horizontalen“ ungleichzeitigkeit: wir können regional, in unserer lebenswelt, bereits höher entwickelt sein, als in entfernten regionen oder neunen, überraschend eintretenden umständen. (diese horizontale ungleichzeitligkeit ist selbst eine grammatische vorschrift, die uns zwingt, in dem abgegrenzten umfeld unserer lebenswelt (dass es abgrenzbar ist, macht es dazu) katgeorial maximal hoch zu steigen, und erst wenn wir nicht weiter kommen, oder scheitern (weil überraschende umstände eintreten) unsere explorative neugiere nach aussen zu wenden.
fähigkeiten, um fähigkeiten zu entwickeln: die fähigkeit zu echter selbstreproduktion (des gehirns), sowohl praktisch als auch theoretisch (durch entwickelte begrifflichkeit), ist, obschon ein grenzbegriff, immer noch zu vergleichen mit der elementaren fähigkeit, kontrolle über die bewegungen unserer sensoren und effektoren zu gewinnen, des weiteren über unsere elementaren reproduktionsbedingungen (bedürfnisbefriedigung usw.), und die widrigen oder unzweckmässigen eigenheiten unserer lebenswelt.
der absolute grenzbegriff ist die absolute fähigkeit – die dann aber nicht mehr eingesetzt wird. leben und geschichte bestand darin, sie auszubilden bzw. zu erwerben (was kontingenterweise in der welt, worin man sich vorfand, möglich war).
fähigkeiten, um fähigkeiten auszubilden, und zeit: fortzusetzen!
begriff der möglichen welten IN einer sie umfassenden welt (n-universum; als paradoxer begriff zu entlarven). begriff der welt-zeiten. das welterzeugende vorstellungs-turnen: leeres variieren eines begriffs, leeres vorzeigen einer fähigkeit.
23.2.98
stichworte:
1) „DAS DIFFERENTE“; perspektivisch vs. leeres vorführen des könnens (rein numerische, schlechte unendlichkeit); das immer gleichbleibende, das programm, vs. das überhaupt verschiedener ausprägungen fähige; sprache, logik (sprachstruktur) ist immer nur EINE, nicht variabel.
2) grundsätzliche, nicht mehr erklärbare HOMOLOGIE von:
reden, denken (innerer zustand), handeln, und welt (bzw. erfahrung), auf die reagiert wird
3) lebensweltklumpen, frage der analyse, rechtfertigung des AUFBAUS. kann an jeder stelle beginnen? alles schon da, wg. sprache? REGIONALITÄT?
4) indem-relation? überhaupt: relationen zwischen kategorien-stufen; grund der ABLEITUNG IHRER NOTWENDIGKEIT (hegels zu einfache deutung als („begriff“)
zus.
A) „regelfolgen als grundstruktur“
B) notwendig intervenierende reproduktion als BLOSSE persp. verkürzung?
C) wechselwirkungen, kräfte(dispositions-) parallelogramme. die fortsetzung von ausser uns liegenden kategorien in unsen leib hinein, interaktion von kategorien (zb. das funktionsmässige in unserem leib ist teil des funktionsmässigen überhaupt in unserer region).
D) abwandelbarkeit, neu-entdeckbarkeit, regionale ausweitbarkeit: drei verschiedene arten der anwendung kategorialer hierarchien.
3.3.98
beweisidee.
wir fangen tatsächlich, so wie in W III am anfang angedeutet, mit dem denkbar weitestreichenden an, und reduzieren es schrittweise auf je nächste perspektivische verkürzungen; und so immer weiter hinunter, bis wir die ELEMENTE haben. anschliessend zeigen wir, schritt für schritt, wieder aufsteigend, dass die so entworfene hierarchie perspektivischer verkürzungen auf jeder stufe das handeln in die schlechte unendlichkeit blossen zählens und variantenreihenbildens zwingen würde, wenn nicht diejenige handlungssequenzen, unter den dann möglichen, ausgewählt würden, mit denen die je nächste stufe erreicht würde.
die elemente sind elementare handlungen, die zu sequenzen aggregiert werden können. das reden über absichten oder handlungen läuft auf dasselbe hinaus (homologie; ontisch und ontologisch weisen die gleiche logik auf), die (logischen) zwänge zum aufsteigen in der kategorienhierarchie (= hierarchie der reproduktionsniveaus) sind dieselben.
am ende zeigen wir, dass unser ursprünglich gewähltes maximum das ende darstellt, weil es nur noch in schlechter unendlichkeit variierbar ist, und blosse anschauliche vorführung unserer logik, bzw. denkkfähigkeit (als unserer höchsten eigenschaft, also personalität; ein begriff) in sämtlichen denkbaren beispielen darstellt.
die darstellung ist „beweis“ nur durch die übersichtliche anordnung; sie hat keine weitere regel hinter sich, auf die man zu ihrer rechtfertigung zurückgreifen könnte. sie ist blosse „erinnerung“, und muss für sich selber sorgen und stehen können.
(es ist die frage, inwiefern die beiden beweisverfahren nicht stufe für stufe, bereits beim zurückgehen, gekoppelt werden könnten.)
8.3. (nach: fragment für v.)
((frage: warum ist der aufbau von der höchsten kategorie her sicherer?))
die wichtige formel von der homologie von welt, wahrnehmen/erkennen/wissen (in inneren zuständen sein), sprechen (begründen), handeln usw. begründet, warum die rede von fähigkeiten nicht mehr priorität hat als die von möglichkeiten. ebenso ist, wenn entsprechende komplexität im „noematischen“ material nicht vorhanden ist, der unterschied von subjektiven erkenntisinhalt (zb. „quasi-propriozeptiv festgestellte weltzustände“) und objektivem bestehen von weltzuständen hinfällig (man kann dann ohnehin nicht mehr sagen als, was der fall ist; der unterschied von „bloss gefühlt, und (nicht) wirklich“ lässt sich hier garnicht machen).
ähnlich brauchen wir die unterscheidung absichtlich/ von selbst geschehend noch nicht, wenn wir beschreiben, WIE perspektivische verkürzungen aufgeholt werden müssten, damit die ursprünglich (in einer ursprünglichen zeitdimension) verkürzte welt doch noch auf höhere niveaus (mit zugehörigen zeiten) kommt. dass dies u.u. inhalt von erwartungen/ hypothesen unsererseits ist, und diese sich wieder als handlungsregeln erweisen, und zwar notwendig, weil wir die persp. verkürzung nur hypothetisch aufholen usw., oder auch, ob dies aufholen von selbst oder aufgrund unserer absichten (und betätigung unserer entsprechenden fähigkeiten) geschieht, ist ganz gleichgültig. die betreffenden differenzierten modalitäten können an so einfachem material schlichtweg nicht ausgedrückt werden, dh. ohne rückgriff auf vorgeschichten usw. macht die deklaration dieses materials zu einem INHALT (von hypothesen, handlungsregeln, absichten etc.) keinen sinn.
also jetzt erneut die ontologische aufbau-skizze (längere zeit bearbeitet). die genannten kategorialen niveaus müssen nicht in der gesamten zugänglichen welt erreicht werden, sondern tendenziell bloss regional (aber auch nur mit lücken, die lebensweltlich-reproduktiv bewältigbar bleiben).
–> ontoentw.doc
ausgedehntheit und abgegrenztheit definieren die kategorie ORT.
das nicht-überlappen von eigenschaften: gehört zu abgegrenztheit oder bereits zu gegenständlichkeit? identifizierbarkeit: kategorie bahn, GESCHICHTE. klassifizierbarkeit: kategorie DESKRIPTIVE EIGENSCHAFT (MERKMAL). ART UND IHRE ÄNDERUNGEN (ZUSTÄNDE, VORGÄNGE).
substanzialität: bedingtheit bzw. erkennbarkeit von dauer.
a) nicht nur aufgrund von merkmalen („merkmalsklassen“), sondern zusätzlich von jeweils dazu passenden umgebungsklassen!
b) –> bereits hier kategorie funktionsweise?
c) da auch (spontan)beweglichkeit (und ihre bedingungen) zu den substanz-
eigenschaften gehört, ist darin auch aufenthaltskonstanz enthalten – dh. die merkmals- und umgebungsabhängige. ist dies schon trägheit?
ausser spontan-beweglichkeit muss auch bedingtheit und erkennbarkeit von spontan-veränderlichkeit dazugehören.
erschöpft sich darin bereits der gehalt von verteilungsH. (vgl. punkt 3, „verteilungs-klassifizierbarkeit“)?
verteilungsH. beziehen sich nicht auf merkmals- und umgebungsklassen, sondern auf (im gesamt-raum identifizierbare, dh. aufsuchbare) ORTE (regionen).
objektität 1: was überhaupt an kontakt-dispositionen vorkommen kann – womit gerechnet werden muss (liste der jemals überhaupt aufgrund von kontakten beobachteten veränderungen an dingen)
objektität 2: deren korrelation mit ding- und umgebungsmerkmalen
objektität 3: tendenz zur korrelation mit orten (es existieren anhaltspunkte zur bildung von verteilungsH.); vor allem über die einfache anbindung an umgebungsmerkmale (fern-dispositionen mit unbekanntem träger?) und deren verteilung.
(ich weiss, wo ich hingehen muss, um bestimmtes zu finden: fische nur im meer; keine wolken über der wüste usw.)
zu substanzialität gehört die kategorie: konstanz-dispositionellen eigenschaften;
zu objektität die kontakt-dispositionellen eigenschaften;
zu körperlichkeit die fern-(wirk)-dispositionellen eigenschaften.
also 4 gruppen (mit den deskriptiven eigenschaften).
es ist die frage, ob die drei unter-abteilungen jeweils analoge funktionen haben.
12.3.
an dieser stelle scheint eine unterbrechung angebracht. wII (wII wie bisher entwickelt, als anhang dazu verstanden) liefert die lösungen für das problem von papier V (elemente – was sind sie – wie geht der aufbau?)
das nächste problem wäre: wo ENDET der aufbau (bisherige vermutung: bei der sprache; ihren einführungsbedingungen) – der rest ist nicht „aufbau“, sondern „anwendung“. explikation („entfaltung“) der konsequenzen von sprachlichkeit („entwicklung zum absoluten selbstbewusstsein“).
sprechen als mitte zwischen ontologie und politik („metaphysik – logik – ethik“).
die wichtigsten auflösungen waren, im rückblick:
1. perspektivität als präzisierung für „kategorienhierarchie“
2. homologie von wahrgenommenem, wahrnehmung, beschreibung/begründung und absicht/handlung.
3. speziell identifikation von wahrnehmungsfähigkeit mit bestimmten handlungsfähigkeiten („ich kann“), andererseits mit ontologischen möglichkeiten (subjektive fähigkeit (wahrnehmen= beschreiben= (unmittelbar mannigfaltiges) motorisches reagieren) = ausprägung einer ontologischen möglichkeit.
4. quasi-propriozeptives wissen um qualitäten (auch ausgebreitet) im raum als erstes kategoriales plateau (perspektivisch einholbar bei verkürzungen ihm gegenüber).
das nächste programm= papier VI wäre: der aufbau einer lebensweltlichen ontologie nach diesen gesichtspunkten, mit evident notwednigen und daher auch erwiesenermassen vollständigen (dichten) „zwischenstufen“ (kategorien). motto, nach w: … das finden und erfinden der (logisch notwendigen) zwischenglieder…
ein unspektakuläres ende von V.
24.4.
das wäre es allerdings, und wieder einmal ein vorzeitiges. das geplante papier VI hat aber an den bisherigen überlegungen zu anfang und aufbau noch viel zu wenig anhaltspunkte, um jetzt schon begonnen zu werden.
wIII muss also noch etwas länger werden.
die zwischenzeitliche beschäftigung mit B3.6A hat mich zu WIII zurückgebracht, spätestens, als es (vgl. eintrag vom 9.4.) um die idee ging, RELs verdinglichung des begrifflichen genauer zu charakterisieren als versuch einer „psychifizierung“ und hier wieder genauer noch „verzeitlichung“ des „begrifflichen“, mit dem hintergedanken, cartesianismus als säkulares erbteil dieser REL-operation zu deuten.
(das wünschen in REL liesse sich deuten als allmähliches entfalten der kategorienhierachie, in gestalt der ALLfähigkeiten.)
alles zeitliche eine art des „zurückbleibens hinter“ (dem begrifflichen maximum, das allerdings nur GEDACHT werden braucht…).
es sind mir etliche ideen zum WIII-stoff in der zwischenzeit gekommen, und fällt mir schwer, sie geordnet aufzuführen.
ich versuche garnicht erst, sie alle nacheinander aufzuschreiben, sondern fange einfach mittendrin an.
einfache, defizitäre „fähigkeiten“, auch wenn sie ALL-charakter im bezug auf ihre kategorie haben, lassen sich nur noch „schlecht unendlich“, zählend ausüben, ihre auspärgungen in wachsneden serien von betätigungen vorführen (statt fähigkeiten auch: (vorgestellte oder erlebte) möglichkeiten) – wenn nicht irgendwann etwas aus der nächsthöheren kategorie hinzutritt. das hinzutretende VERDICHTET in einem gewissen sinn das zu EINEM zeitpunkt „gegenwärtige“ – gegenwärtiges“ dieser höheren kategorie ist zu einem gegebnen zeitpunkt komplexer als ohne die höhere kategorie.
nun haben die hierarchisch sich auftürmenden ALL-fähigkeiten und zugehörigen kategorien eine deutliche richtung: immer mehr in der welt richtet sich nach meinen vorstellungen, meinem denken, bis hin zu jenem maximum, das am anfang von WIII nochmals ausgedrückt wurde: der unterschied von existieren, und vorstellen und denken, verschwindet: „ich“ BIN vollständig das, was ich mir gerade denke, und dies ist zugleich das, was existiert.
NB. da ich nur am denken interesse habe, kann ich dies resultat, unbekümmert um indifferent ausserhalb existierendes, auch an symbolisch-
begrifflichem material vornehmen, ich muss nicht salles in realität umsetzen können, was in gedanken, begrifflich, einen unterschied macht: das indifferent existierende ist dann so gut wie wenn es nicht existierte…). NB.
die vorstufen dazu wären, dass ich (alle) momentane weltzustände kenne wie ich meine körperzustände kenne (propriozeptiv), dass ich alles „von selbst“ geschehende immerhin so gut vorausahne wie das, was an meinem körper, eingebettet in meine willkürbewegungen, „von selbst“ geschieht (oder als solches von-selbst-moment in meine willkürbewegungen eingeht und in sie einberechnet werden muss: wie die schwere meiner glieder (zb. wie weit muss ich springen, um auf einem bestimmten punkt zu landen usw.); aus unbeerchenbaren umgebungsereignissen werden einberechenbare begleit- und nebenumstände bzw. „sich mitbewegendes“ – dies das resultat vollständiger kenntnis der umgebungs-dispositionen; bis schliesslich dahin, dass ich immer mehr ereignisse meiner umgebung, spätestens nachdem ich sie entsprechend arrangiert habe, willentlich gestalten kann – wie die bewegungen der glieder meines körpers (oberflächenveränderungen könnten auch dazu zählen), und das, ohne mich immer wieder zwischendurch um meine reproduktion kümmern zu müssen.
mithin: mein (gesunder, funktionierender) körper liefert mir die kategorien, die ich in die welt hinein ausgedehnt mir denken muss, um mir meine ALLfähigkeit (allmacht) vorstellen zu können; lebenswelt ihrerseits ist gekennzeichnet durch ein vorläufig hinreichendes ausmass an körper-
ähnlichkeit meiner mir zugänglichen umgebung – spätestens nach entsprechender einholung perspektivischer verkürztheit durch zweckmässiges tun, arbeit. von da aus könnte man umgekehrt den satz stützen: optimum ist die maximierung von so verstandener lebensweltlichkeit.
die sinn-anforderungen an die welt, erst die an die einfachen ereignisse (ontologie), das einfach vorkommende, dann (als darin erscheinend) an die ereignisse mit verhlatenscharakter (sich ZU dieser welt des einfachen verhaltens), schliesslich die anforderungen an die darin wieder eingebetete sphäre der sprachereignisse (und ihrer einführung), schliesslich die der (versuchs) absichten und (ihnen entsprechenden, sie ausführenden) handlungen: diese sinnanforderungen also lassensich gleichsetzen mit den anforderungen, die eine welt erfüllen muss, um überhaupt einen leib in ihr oder „leiblichkeit“ (als kern von subjektivität) – soviel, wie nötig ist, um beispielsweise „mich“ (ein ich) zu realisieren, und eben auch lebensweltlichkeit als das, was der weiteren umgebung hinreichenden „ich“ – (bzw. leib)charakter verleiht.
„leiblichkeit“ könnte aufgefasst werden als (ontologischer und genauer sich verhaltender) träger bzw. gesamt der momentanen träger-materien insgesamt von sprachlichkeit (reproduktionsbedingungen eingeschlossen).
„ichlichkeit“ schliesst diese beiden, tragende leiblichkeit (incl. die leiblichkeit der weiteren umgebung, dh. lebensweltlichkeit dieser umgebung), als fundament, und von ihr „getragene“ (realisierte) sprachlichkeit, ein. man KANN die sprachlichkeit als das igentliche erklären, insofern sie „von oben her“ (als höhere katgeoriengruppe) die anforderungen an die sie tragenden materien definiert. jedoch ist damit die jeweilige eigen-definition der materien noch nicht geliefert, und das bedeutet, WIE WEIT sie INNERHLALB der träger-bedingung, die sie für die realisierung von sprachlichkeit erfüllen müssen, qua spezielle materie-kategorie, der sie jeweils angehören, variieren könnten. dies spezifiziert die ontologische und verhaltenstheoretische abteilung der kategorien-explikation.
nun haben wir immer nur drei der vier standard-abteilungen zur definition von „ichlichkeit“ herangezogen. (handeln aufgefasst als ichlichkeit unter speziellen erfahrungs-bedingungen, bei bestimmten erfahrungsständen). „ich“ bin, unabhängig von meinen erfahrungen, bereits vollständig durch die mir eigene sprachlichkeit und die materialen anforderungen (körper, verhalten) definiert (dass sie SO und nicht anders ausfallen müssen, muss sich durch ihre kategorial geordnete darstellung zeigen).
es könnte nun sein, dass „verhalten“, da es ja verhalten-zu den elementaren ontologischen kategorien ist, in ähnlicher weise durch sie festgelegt ist, wie handeln (bzw. begründetes absichtsbilden) durch sprachlichkeit.
dieser vermutung müsste man nachgehen. es könnte nämlich folgendermassen sein:
verhalten ist bestimmt durch das, WOZU es verhalten ist – es handelt sich um eine verdoppelung, die konstituiert wird (und verschiedener ausprägungen fähig) alleine durch die je besonderen REGELN DER ABBILDUNG; es entsteht zumindest virtuell (alle dispositionen, die das jeweilige verhalten ausmachen, zusammengenommen, und aufgefasst letztlich auch als fähigkeiten) etwas, das dieselbe komplexität aufweist wie wahrnehmbares (räumliches, phänomenales, objekthaftes, reales, körperliches usw., und darauf bezogenes). in umgekehrter richtung scheint der gedanke zu funktionieren im zusammenhang mit sprachlichkeit: handeln setzt diese nach einer regel der abbildung (erfahrung, dh. das material der die handlung begründenden rede) um. es ist somit ebenso dem inhalt nach abhängig und bestimmt durch das vorgängige der sprachlichkeit, verdoppelt sie nur, setzt sie trivialerweise um und wendet sie an (derart, dass in der welt ein sprach-analogon entsteht?), wie verhalten durch die elementaren ontologischen entitäten (deren abbild es darstellt).
25.4. (nach B36.A, 25.4., teil 1)
also was sind die errungenschaften der sprachlichkeit?
da müssen wir erstmal fragen: was kann denn NICHT bestandteil eines verhaltens sein – einer menge von verhaltensdispositionen, unter günstigsten umständen – was kann uns, prinzipiell nicht, mit den höchstentwickelten, nicht-sprechenden wesen gemeinsam sein?
vieles fällt da beerits weg: wahrnehmen, (bedürfnis)empfinden, (monologisches) lernen aus neugierde, technik (werkzeuggebrauch): all dies sind immer noch funktionen von LEIBLICHKEIT.
wir finden keine solchen „intelligenten“ (im monologischen und technischen sinn) wesen vor; aber denkbar wären sie doch. (dass es eine apriorische evolutions-teleologische schranke für diese möglichkeit geben sollte, kann ich mir nicht vorstellen. dh. dass der BEGRIFF solcher wesen (funktionen) mit dem der angepasstheit an eine träger-umgebung logisch unvereinbar sein sollte.)
sprachlichkeit, als moment der gesellschaftlichen leiblichkeit (und die ganze sprachgemeinschaft als EIN solches inteligentes wesen) gedacht, läuft bloss hinaus auf erfahrungsweitergabe, also verlängerung der erfahrungsgeschichte (was gleichbedeutend ist mit den leistungen sich (im angegebenen technischen sinne) „intelligent“ verhaltender, nicht sprechender wesens, die wesentlich älter werden können als wir, also auch wesentlich länger erfahrungen sammeln können); und auf koordination der reproduktion, kollektivität (eine notwednigkeit, die ebenfalls entfiele bei wesen, deren handlungsspielöräume den aggregierten handlungsspielräumen vieler einzelpersonen gleichkäme, auch in dem sinn, dass sie zum beispiel räumlich getrennte glieder und organe hätten, deren aktivitäten über fern-wirk-möglichkeiten aufeinander abgestimmt werden).
mit anderen worten: es gibt quasi „niedere“ funktionen von sprachlichkeit (die auch erklären, wieso sie sich überhaupt entwickeln kann), die der sphäre maximal „erfolgreicher“ leiblichkeit angehören, und die mit kooperation, koordination und tradition zusammenhängen. (kooperation bezöge sich auf den empfindungsausdruck, und die möglichkeit, mit dem andern dessen reproduktionsnotwendigkeiten zu entdecken und mit ihm oder sogar stellvertretend für ihn die für sie notwendigen aktivitäten auszuführen).
so wie das sich ZU dingen verhaltende ding (usw.) immer noch ding (wenn auch eines spezieller art) ist, das mit dingen interagieren kann und sich lückenlos in ihre welt einfügen lässt – ebenso ist auch das in sich sprachlich verständigte und sich reproduzierende kollektiv immer noch sich verhaltender organismus. wie und wo kommt dann das „mehr“ herein?
wir haben vielleicht etwas vorschnell den begriff „neugierde“ auf die verhaltens-intelligenz angewandt; denn verhlaten ist verhalten durch seine teleologische komponente, also seine reproduktionsbezogenheit, ja: -gebundenheit. denn anders wären verhaltens-äusserungen überhaupt nicht deutbar. diese anbindung ist also begrifflich dem verhlaten einbeschrieben, es KANN nicht darüber hinaus, dennsonst ist es nicht etwa etwas andres, sondern erst einmal garnichts mehr, eine menge sinnloser vorgänge. die echte, von reproduktion emanzipierte neugierde und ihr entsprechende explorative (und erst recht symbolische) aktivitäten kann nur auf der „höheren“ sprachbasis, des redens über möglichkeiten, verstanden werden.
(halten wir fest, dass die „leibliche“ und leib-, also reproduktionsbezogene sprachverwendung, in die andere eingebettet ist, es ist dieselbe sprache, die beides leistet!)
das theoretisch neugierige wesen verhält sich zu einer als-ob-welt, einer IMAGINÄREN; es verhält sich wie ein wesen, das es nicht ist (aber das es geben KÖNNTE), das sich in einer welt reproduzieren muss, die es nicht gibt (aber geben könnte).
auf dieser möglichkeit, die lebenswelt und sich selber in allen relevanten hinsichten anders, und ABGEWANDELT zu denken, beruht die gesamte naturwissenschaft.
(2)
soll man also so etwas simples sagen wie: beim lernverhalten hält sich auch noch das intelligenteste wesen dieser art bloss an das, was es in seiner „lebenswelt“ vorfindet an wirk-zusammenhängen – es SUCHT nicht eigentlich systematisch nach (von ihm konstruierten) möglichkeiten? und ist es „zufrieden“, wenn seine reproduktion „offensichtlich“ ungestört funktioniert? und hat es, beispielsweise, zu sich selbst nicht dies verhältnis, dass es sich selber ändert (wenn es derartiges lernen würde? aber wie könnte es das, mit seinen mitteln, und nach seinen regeln?)
26.4.
dies letztere heisst: alles, was irgend VARIANTE entweder seiner LEBENSWELT, oder seines SELBST darstellt, entgeht dem verhalten-zu, aus begrifflichen gründen – diese varianten und das sich-verhalten-zu IHNEN ist nur durch sprache darstellbar. (die erste: grundlage der theoretischen naturwissenschaft; die zweite: grundlage von theoretischer „hermeneutik“, in gestalt von theoretischer geschichte und theoretischer psychologie).
es ist dabei nicht das real-kontrafaktische im reden, mit dem man bedingte erwartungen (für die gegebene lebensweltliche praxis) ausspricht: „wenn diesunddies geschieht (geschehen wäre), tue ich (hätte getan) dasunddas“; sondern der echte irrealis.
das optimum an verhaltens- und evolutions-teleologischer zweckmässigkeit, das durch die sprachliche organisation kollektiver reproduktion (mit koordination, kooperation, tradition) realisiert wird, ist nur möglich, weil mit sprachlichkeit zugleich ein noch jenseits von reproduktion liegender zweck gesetzt ist, auf den das sprachlich geordnete verhalten ständig zuläuft (indem es das tut, reproduziert sich sein träger, die sprachgemeinschaft, den umständen entsprechend optimal).
die optimal-reproduktion, zu der die sprachgemeinschaft befähigt ist, ist nur ein mittel für diesen zweck; der jenseits davon liegende zweck aber lautet: sich selbst und die umgebung in allen relevanten (nämlich kategorialen) abwandlungen zu denken. die kategorien der lebenswelt kommen bereits im höchstentwickelten verhalten vor (lernen; ev. auch koordination und kooperation). aber die verhaltensteleologie gibt aus begrifflichen gründen ein SELBST vor, das reproduziert werden soll wie vorgegeben. es mag bereit sein, sich sehr verschiedenen lebenswelten zu verhalten, die zu ihm und seiner reproduktion passen – aber nicht zu ALLEN, die zu ALLEN denkbaren selbsten passen würden (schon darum, weil es sich nicht GLEICHZEITIG zu der gegebenen welt verhalten, und sein verhalten zu den alternativen, als darin eingebettet, zeigen könnte; es gibt keine solche dimension seiner motorik).
zum verhaltensbegriff von lernen gehört sicherlich noch die entdeckung der VERBESSERUNG einer gegebenen reproduktiven praxis durch werkzeuggebrauch (mental gesprochen: die ziele, das selbst, ist dabei vorgegeben). hingegen das, was wir bereits OPP abgesprochen hatten: ziele und denkbare werkzeuge gleichzeitig zu variieren, ist auf verhaltensebene (aus begrifflichen gründen) unmöglich.
das sprachlich verfasste wesen kann SICH SELBST variieren und seine lebenswelt ZUGLEICH; denn die lebenswelt ist ja immer nur auf ein BESTIMMTES selbst, mit bestimmten reproduktionsbedingungen und fähigkeiten bezogen. indem es (durch arbeit) sich werkzeuge schafft, die es grundsätzlich zu einem ANDEREN machen, ändert es seine lebenswelt; es kann sich, als verändertes selbst, zu einer in seiner bisherigen lebenswelt virtuell enthaltenen (und sie „erklärenden“) neuen lebenswelt verhalten. wäre es ein anderes (perspektivisch unverkürzteres) selbst gewesen, hätte es dies von anfang an tun können. in allen selbst-
versionen, in denen es ist, kanne saber immer neue befähigungen aufweisen, nicht nur seine zugehörige lebenswelt, sondern vor allem auch SICH weiter zu verändern, weitere verkürzungen an sich aufzuheben; und so, als zielbegriff, den des PERSPEKTVISCH VOLLKOMMENEN UNVERKÜRZTEN SELBST (und seiner lebenswelt) zu realisieren zu suchen. die reproduktion des dabei jeweils erreichten standes (als voraussetzung für weitere verbesserungen) wird dabei zum bloss notwendigen moment.
die technische selbst-hochrüstung zu immer unverkürzteren befähigungen ist dabei zugleich ein test der vorhandenen lebenswelt, ob sie in sich diejenigen züge enthält, die sie zum passenden pendant eines entsprechend befähigten selbst machen würden: auch ein ALLwahrnehmendes wesen kann nicht mehr wahrnehmen, al da ist; ein ALLgesetzes-erkennendes wesen kann nicht mehr gesetzlichkeit feststellen (und seiner erweiterten reproduktion zugrundelegen, als da ist).
((man könnte sagen: der ZWECK des sich so, auf sprachlicher ebene zur welt verhaltenden wesens, ist der der evolution selber. es ist evolution, auf verhaltensebene gehoben.))
der entscheidende punkt ist nun aber: die reihe der selbste (reproduktionsniveaus) und zugehörigen lebenswelten, die hier nacheinander durchlaufen werden, sind nicht einfach ANDERS als die vorherigen; die früheren gehen nicht einfach verloren; das lernen ist kein um-, sondern ein dazulernen, und dies dazulernen findet SYSTEMATISCH statt. das system ist im einfachen (lern)verhalten-zu einer (dazu passenden) lebenswelt angelegt: es ist die kategoriale struktur einer solchen welt, auf die dies lernen an seinem startpunkt vorbereitet ist. aber es kann nur EINE ausprägung einer solchen struktur in seinem verhalten umsetzen, weil es SELBST unverändert und ein und dasselbe bleibt, während der ausbildung dieser struktur (indem es die erwarteten kategorien explorierend abarbeitet, oder beim umlernen umbildet).
die abstrakte ontologische struktur aller potentiellen lebenswelten ist dieselbe; was sich allenfalls verändert, sind die fähigkeiten (und sekundär dazu gehörige notwendigkeiten bzw. wiederum mit ihnen zu entdeckende möglichkeiten ihrer reproduktion), die das ihnen gegenübertretende (und sich zu ihnen verhaltende) selbst aufweist.
aber wieso verbinden sich diese errungenschaften ausschliesslich mit sprachlichkeit? der erste und nicht zu gering zu schätzende schritt besteht doch darin, dass die möglichkeiten von tradition, koordination und kooperation ohne entscheidende modifikation in völlig neue umgebungen übertragen werden können: ABWANDLUNG einer lebenswelt. speziell ist auch kooperation und koordiantion mit den angehörigen anderer lebenswelten möglich – nach herstellung der übersetzungsbeziehungen; wieso können diese aber hergestellt werden? weil die grammatik eben UNIVERSAL ist. das aber heisst wieder: sie kann für ALLE überhaupt möglichen selbste, und ALLE überhaupt möglichen lebenswelten überhaupt angewandt werden. selbst und lebenswelt sind die universalen kategorialen rahmenbegriffe, die in sprachlichkeit umgesetzt sind. dann ist aber die frage, wie dann noch die rangordnung der ALLfähigkeiten (rangordnung besser oder schlechter beherrschter bzw. entgegenkommender, mehr oder weniger weit fortgeschrittener und entwickelter selbste) hereinkommt?
die übertragbarkeit und vergleichbarkeit ontologischer, motorischer, sprachlicher kategorien (in gestalt der struktur= logik der übersetzungsgrammatik) konstituiert jedenfalls die kategorienhierarchie.
damit sind auch sinnlosigkeitsgrenzen definiert auf jedem kategorialen niveau.
27.4.
zwei fragen:
1. wo kommen, wenn man das bisher entwickelte bedenkt, die hemmungen herein, die den durchgang in der ersten zeile der 3×3-matrix aufhalten? wenn sprachlichkeit die absoluten sinngrenzen für eine sprachgemeinschaft begrenzt – begrenzt dann leiblichkeit (und die notwendigkeiten der reproduktion) sprachlichkeit bzw. ihre umsetzung in einem forschungs- und verständigungsprogramm? und rühren daher die hemmungen?
2. wie kommt, auf grundlage der ABWANDLUNG von lebenswelt und selbst, die kategorien-HIERARCHIE zustande? existiert sie bereits in lebenswelt und selbst? und wenn: wie kann der katgeorienfehler vor RAT-PLAN dann noch gemacht werden?
zunächst könnte man sagen:
ich denke das fortschreiten in REL zu sehr als das eines andern – und zu sehr unter der vorgabe, wie es sein müsste, um mir, so wie ich jetzt (in dieser besonderen lebenswelt) bin, doch noch zu fortschritten zu verhelfen, die ich mit meinen mitteln nicht geschafft habe. in OPP denke ich das fortschreiten zwar als MEINES, aber unmittelbar unter vorgabe meiner lebenswelt und meines selbst, so wie ich gerade bin.
und ich tue dies, grob gesagt, gerade darum, WEIL ich in OPP wie REL mein selbst, und in OPP obendrein meine lebenswelt, nicht allgemein genug gedacht habe. also erklärung durch selbst-restriktivität, wie früher in B2. aber wieso ist denn von vorneherein das denken untergeordnetes moment?
man könnte sagen: in OPP ist es teils dem reproduktiven handeln untergeordnetes mittel, teils fernes, ausserhalb des jetzt erreichbaren liegendes ziel; in REL ist es dem reproduktiv-realen, daseienden handeln gleich-geordnetes, eine ideale sphäre, an der ich (als wesentlich diesseitiges wesen) vielleicht teilhabe, aber nur bedingt und vorübergehend. der „begriff“ (die in alle varianten entfaltete logik der sprachlichkeit) wird also nicht als mein oder der (lebens)welt wesentliches gesehen.
5.5.98 (entwurf)
VERSUCH EINER DARSTELLUNG DES SYSTEMATISCHEN AUFBAUS DER THEORIE
(auf grundlage der bisherigen papiere)
KAPITEL 0:
0 es werden 2×2 abteilungen unterschieden:
– WELT (mögliche welten, denk/vorstellbares) (elementarontologie)
– VERHALTEN-zu (mögliches, denk/vorstellbares verhalten-zu diesen welten)
– SPRACHE (sprechen-über diese welt, beschreiben (sich sprechend maximal differenziert verhalten-zu dieser welt, seine fähigkeit dazu vorführen; und: das tatsächlich oder bedingt (für bestimmte umstände) beabsichtigte und mögliche verhalten-zu gegebnen welt-teilen in der wirklichkeit, unter bedingungen, und kontrafaktisch, rein vorgestellt (nicht wirklich) ankündigen); dies nochmals aufgeteilt in eigen- und fremdbekundungen (psychologische rede);
– HANDELN (begründetes, absichtliches, sprachlich koordiniertes, kooperatives und auf sprachlicher tradition beruhendes absichtliches, auch unmögliches (sich als kontrafaktisch herausstellendes) erprobendes „verhalten-zu“).
der nachfolgende text soll die rechtfertigung dieser gliederung liefern und ihre bedeutung erklären.
0.1. der punkt „sprache“ enthält als eigentlichen kern die systematische beschreibung sämtlicher „spracheinführungs-szenarien“.
der punkt „handeln“ ist identisch mit der politischen (sog. „bürgerlichkeits“ – ) theorie, der einhaltung der bedingungen der verstehbarkeit (übersetzbarkeit, einführbarkeit, lernbarkeit) der absichts-bekundenden und -begründenden ausdrücke für immer längere (erfahrungs)geschichten.
…
(auf lernen beruhendes) verhalten-zu, sprache, grund und absicht stehen jeweils für:
vermittelbarer erfahrungsstand, norm, reflexionsstand (ausdifferenziertheit des begriffssystems).
(ausführen!)
0.2. entscheidend für die theorie sind vor allem die VERHÄLTNISSE zwischen aufeinander folgenden abteilungen. indem wir diese verhältnisse korrekt darstellen, beseitigen wir systematisch die quellen bisheriger philosophischer, nämlich aus mangel an einsicht in diese verhältnisse entstehende, „kategorienfehler“. die inhalte der vier genannten abteilungen sind logisch nacheinander angeordnet. kategorienfehler lassen sich nach dem gesagten grob einteilen in unangemessene übertragung logischer eigenschaften zwischen „welt“, „erkenntnissen“, „äusserungen bzw. „(begründeten) absichten“; und zwar gibt es grundsätzlich drei möglichkeiten der übertragung: von einer nachrangigen gruppe an eine vorrangige, von einer vorrangigen an eine nachrangige und gleichzeitig in beide richtungen.
die radikalste und zugleich bekannteste form des kategorienfehlers besteht darin, logische eigenschaften von bewusstseinsinhalten, begriffen oder zwecken und motiven als „transzendental“ (welt-(mit)konstituierend) auf weltdinge (als dem inhalt von „weltbildern“) zu übertragen: (cartesianische, platonische, existentialistisch-pragmatistische) metaphysik (REL).
das umgekehrte bildet die grundlage von naturalismus und positivismus (RAT-PLAN).
das ignorieren wichtiger unterschiede zwischen blossen weltereignissen einerseits, und seelischen, sprachlichen und absichtsbegründeten ereignissen andererseits lässt sich im gewöhnlichen, vor-theoretischen und unreflektierten alltag fast überall auffinden (OPP).
übertragungen auf/von einer oder mehrerer nachrangiger gruppen (erkennen/sich (aufgrund von lernen) verhalten-zu bzw. sprechen, handeln) lassen natürlich die zusätzliche (und erst recht die isolierte) begehung von kategorienfehlern INNERHALB dieser gruppen zu: je nachdem, welche der drei übertragungsmöglichkeiten gewählt wird zwischen e und (s,h) bzw. s und h, entstehen sechs weitere fehlertypen. man kann sich eine erste grobe vorstellung von diesen fehlern machen, indem man als gemeinsamen nenner der logischen eigenschaften der kategoriengruppe „s“ (für sprach-
ereignisse) etwas wie „normativität“ annimmt, für „h“ „auf der systematischen konstruktion von möglichkeiten beruhendes erproben“, was man in einem wort „experimentalität“ nennen könnte, und schliesslich für „e“ „erfahrung, gegebner, einfacher erfahrungsstand“, also das, was jemand in einer vorhandenen realität erlebt, gesehen und gehört hat.
demnach kann man irrtümlich der meinung sein, dass die errungenschaften von normativität (begrifflicher klarheit) und systematisch entfaltetem bewusstsein von möglichkeiten bereits unmittelbar mit dem erleben von EINZELbeispielen zusammenfallen – als ob man daraus bereits das zugehörige allgemeine muster erkennen, und es auf gleichartige fälle dieser art übertragen könne (POL); oder, man kann der meinung sein, dass die entwicklung der bewusstmachung von normen und weltbildern (im weitesten sinne) nicht wesentlich von der art und weise, wie sich erlebnis-inhalte (historisch, oder aufgrund der von kunst, erziehung, medien, und anderen gesellschaftlichen „diskursen“ gewebten erfahrungsmuster) folgen können, unterscheidet, und daher mehr oder weniger mit ihr gleichgesetzt werden können, mit der konsequenz, dass man sich ihr zustandekommen bzw. ihre vermittlung an dritte nach dem vorbild des zustandekommens bzw. der vermittlung von erfahrungen und erlebnissen vorstellt: historismus, kulturalismus, relativismus. schliesslich kann man wiederum beide genannten fehler in einem machen, und … (TRAD)
0.3. die inhalte der abteilungen sind homolog: den dingen in der „welt“-
abteilung entspricht das erkennen und sich verhalten-zu dingen in der zweiten, das reden über dinge und das sich zu ihnen verhalten in der dritten und das handeln angesichts des vorkommens bestimmter dinge, verhaltensweisen-zu dingen und des redens darüber in der vierten. die philosophischen fehler können irrtümlicherweise ein verkehrtes ableitungs- oder logisches gleichrangigkeitsverhältnis zwischen ganzen abteilungen behaupten, oder aber auch zwischen einzelnen homologen inhalten. verkehrte behauptungen über das logische verhältnis von homologen inhalten beruhen aber fast ausschliesslich auf unausgesprochenen überzeugungen bezüglich des logischen verhältnisses der abteilungen, denen sie angehören.
verkehrte darstellungen der logischen verhältnisse zwischen inhalten derselben abteilung können ebenfalls vorkommen, und dienen meist der vorbereitung, ergänzung oder absicherung eines grösseren kategorienfehlers.
die einfache kategorienliste der „welt“ – abteilung wird also dreimal durchlaufen werden, mit jeweils im verhalten-zu, reden-über und systematisch-begrifflich geordneten (versuchs)handeln hinzutretenden ausdifferenzierungen.
19.5.
die einzelteile der theorie sind verbunden (spätere werden von früheren
werden abgeleitet) u.a. durch folgende strukturierende grundideen.
1. was in der elementarontologie abgehandelt wird, ist so einfach (es
sind so einfache geschichten und ereignisverläufe), dass es den
unterschied von wirklichund wahrgenommen, welt und verhalten-zur welt
noch garnicht zu machen gestattet. dieser unterschied setzt vielmehr eine
gewisse komplexität der welt, in und an der er zu machen sein soll,
voraus.
(das gilt von den höheren stufen, also sprechen(können) und seine
einführung (in einer welt, worin das komplett entfaltete verhalten-zu
vorkommt) bzw. handeln = durch berichtbare erfahrung begründetes
(systematisches) sich-verhalten zu(m vollständigen system der)
möglichkeiten) erst recht.)
2. wir sehen in allem höheren, nämlich mental verfassten, „psychischen“
einen verhaltens-psychischen anteil – jenen, den wir mit „tieren“ (BLOSS
sich verhaltenden wesen) gemeinsam haben. also etwa: wahrnehmen, erinnern=
lernen (gelernt haben), empfinden (in reproduktions-relevanten
differenten inneren zuständen sein usw.).
3. dieses verhalten-zu ist eine ABBILDENDE umsetzung dessen, WOZU es
jeweils verhalten ist (wodurch es als (s)einem stimulus ausgelöst /
verursacht, also stimuliert ist), in (verhaltens)motorische BEWEGUNGEN,
bzw. die summe der dispositionen zu solchen bewegungen (falls sie im
verhaltens-teleologischen sinne angebracht sind).
4. „sprechen“ erster stufe ist zunächst die etablierung einer nicht-
instrumentellen, nicht verhaltens-teleologisch gesteuerten (und mit ihr
interferierenden) motorik, die das gesamte verhalten-zu bzw. die zu ihm
gehörenden dispositionen VERDOPPELT.
a) in dieser zweit-version oder nicht-instrumentellen (und nicht-
effizienten) abbildung des verhaltens-zu und all seiner dispositionen
enthalten ist zunächst das BESCHREIBEN. durch beschreiben kann ein wesen
seine gesamte instrumentell relevante stimulus-unterscheidungsfähigkeit
probeweise vorführen, OHNE dafür einen verhaltensteleologischen grund zu
benötigen. die beschreibenden verhaltensweisen sind nicht-effiziente,
dennoch in den relevanten hinsichten gleich strukturierte doubletten des
effizient-motorischen verhaltens, das, WENN es entsprechende zwecke gäbe,
auf grundlage des beschriebenen gezeigt würde.
frage: gehört berichten auch zum beschreiben?
b) sobald das beschreiben eingeführt ist, kann das wesen nicht-effiziente
motorische doubletten einführen für die gegenüber beschreibbaren
wechselnden inhalten invariante struktur seines eigenen und fremden
verhaltens. zu den weiterhin gleichen beschreibungs-ausdrücken treten
somit (ebenso spielerisch eingeführte) KATEGORIALE ausdrücke. ein und
dasselbe beschreibbare kann nämlich sein: …
frage: ist berichten beim kategorien-einführen vorausgesetzt?
—————-
3.6.
„BESCHREIBEN, abgeleitet aus verhalten-zu“.
das beschreiben ist nach den einfachen erklärungen oben noch keineswegs zu
verstehen.
((ideen, vorläufig zu merken:
1. RAT-PLAN, naturwissenschaft zu empirisch gesehen (so wie heute), als
ausdruck des für RAT-PLAN typischen kategorienfehlers.
2. „in w-e: räumliches verzeitlicht; in s: zeitliches verräumlicht…,
und in s-h: … wieder verzeitlicht.“
3. absichtlichkeit, als kategorie ((nicht)können), erst an beschreibbare
inhalte herangetragen. setzt beschreiben (und damit das absichtlichkeits-
sprachspiel, als kategoriales (auf einfache beschreibungen angewandtes),
seinerseits einfaches absichtsbekunden voraus? ist die verwechslung von
kategorialem absichtsbekunden (= eigentlich absichtlichkeitsbekunden) und
einfachem, signalartigem absichtsbekunden der grund für die aporie
hinsichtlich der reihenfolge von beschreiben und absichtsbekunden?
das wäre jetzt zu untersuchen.))
ich möchte erst einmal darauf hinweisen, dass hier der anschluss
hergestellt wird zum resultat des ungeheuren umwegs, der in gestalt der
texte des descartes-ordners gegangen wurde, als resultat des scheiterns
mit dem versuch, „wahrnehmen“ irgendwie parallel zu „beabsichtigen“
einzuführen – ein versuch, an dem das papier V.1 (1990) sich abgearbeitet
hat. was jetzt ansteht, ist das problem, wie sich eigentlich die
darstellung der eigenschaft eines verhaltens, „auf stimulation beruhend“
zu sein, als bestimmten anforderungen genügende form von verhaltens-
motorik (d.h. das resultat der stijmulus-definitionen) auf eine neue
version der darstellung von spracheinführung, d.h. eine neue version von
pol. handl.theorie, auswirken muss.
die tatsache, „dass wir (oder andre) wahrgenommen haben, dass da etwas
ist“, zeigen und bewähren wir in bewegungen (oder dispositionen zu
ihnen). (die tatsache, dass da etwas IST, fällt mit der, dass WIR
wahrgenommen haben, zusammen, und ist entweder unanalysierbar, oder
analysierbar in termen unserer bewegungen.)
unsere bewegungen sind teil der welt, zu derwir uns verhalten. um
absichtlichkeit als kategorie auf unsere bewegungen (und beschreibungen
von ihnen) anwenden zu können, müssen die beschreibungen von vorgängen und
zuständen an unseren sensoren und effektoren sich nahtlos in die
weltbeschreibung einordnen können. andererseits sollen die bewegungen
dieser unserer körperteile für die zuschreibung unserer inneren zutände
einen besonderen status haben, der sie von vorneherein aus den normalen
weltvorgängen heraushebt. ist die verlässliche ankündbarkeit ihrer
bewegungen das kriterium dieses heraushebens? und: ist beschreiben aus
diesem sprachspield es ankündigens abgeleitet?
die formulierung, dass beschreibungen mein verhalten einfach verdoppelt,
war eine faule,d ies ich um die eigentliche schwierigkeit herumdrückte.
das, was mein verhalten wirklich verdoppeln würde, wäre eine in einer
nicht-effektorischen (auch nicht sensor-bewegungs-effektorischen)
motorischen dimension mitgeschleppte permanente mikro-modell-version
meines körpers, ob codiert oder „anschaulich“, als räumliches bild, ist
gleichgültig. um erkennen zu können, dass diese mirko-modell-version nicht
nur körperbeegungen relativ zu einem rumpf (also relationen von
körper-abschnitts-bewegungen relativ zueinander) abbildet, sondern
wirklich die relevanten anteile des sich-verhaltens meines körpers ZU
etwas, müsste dieses mitcodiert und mitabgebildet werden; und, damit man
auch meine UNTERLASSUNGEN erkennt, vielleicht sogar alle weltanteile der
näheren oder weiteren umgebung, „zu“ denen mein körper sich
offensichtlich NICHT verhält, mit anderen worten, wir brauchen ein
weltmodell. ein MODELL der welt im kleinen ist aber keine beschreibung.
warum nicht? weil auch beschreibungen kategorial aufgebaut sind: sie
enthalten (vermutlich) eine auf einen ort referierende
sprechhandlungsankündigung, und die ausführung durch eine beschreibung im
engeren sinne.
kann es sein, dass also auch beschreiben, wie absichtsbekunden, in einer
einfachen, und einer kategorial anspruchsvolleren version vorliegt?
und welches ist nun das verhältnis der beiden einfachversionen von
beabsichtigen und beschreiben zueinander? diese frage hat zutun mit der
andern: wie kompliziert ist eigentlich der weg zum kategorialen
sprachspiel – wieviel einfache vorstufen braucht man?
wir erfassen im modell jedenfalls nicht die artikulation des verhaltens-
zu, die es aus der perspektive des spracheinführenden akteur bzw.
kollektivs hat: die gliederung in routine-praktiken, die hintereinander
geschaltet, den reproduktiven alltagausfüllen – grossgruppen von
(relativen) ablaufs-invarianten, in denen (routine)erwartungen, wissen,
empfindung usw. zusammenfallen. (spielerische) einfach-äusserungen mögen
etwa den inhalt haben: „wir wollen/werden das tun, was wir immer tun,
wenn wir versuchen, löwen zu erlegen, und brechen jetzt auf“. dies mag
im alltag dieses kollektivs eine zeitliche alternative sein zu „wir
erneuern die hütte“ oder „wir machen pfeilspitzen“.
das entscheidende ist doch immer: durch variationsmöglichkeiten auf einer
praktisch-kategorial vor-sprachlich verstehbaren (zeit)stelle (das heisst,
tätigkeiten einer bestimten art und bestimmter dringlichkeit finden an
dieser stelle statt) eröffnen wirdie möglichkeit, äusserungshandlungen im
ursprünglichen, ungegliederten sprachspiel zur ERFÜLLUNG von
entsprechenden kategorienbezogenen sprech-handlungs-ankündigungen zu
machen. die sprechhandlungs-ankündigung erlaubt es dann, neue und bis
dahin nicht eingeführte sprachspiele in sie einzuführen, und diesen
dadurch eine KATEGORIALE bedeutung zu geben (so, dass ihr verständnis
nicht mehr AUSSCHLIESSLICH vom kooperativen vor-sprachlichen vor-
verständnis auf verhaltenniveau abhängt). – genau so hatte ichmir ja das
einführen und den nutzen primitiver kategorialer sprachspiele
vorgestellt.
die ursprünglichsten kategorien können nicht raffinierter sein als die
artikulationsstellen des kooperativen verhaltens-alltags der beteiligten.
einführung kategorialer sprachspiele setzt in diesem sinn vor-verstehbare
variationsstellen voraus – und ein vorverständnis davon, dass „sprechen“
auf diesem primitiven niveau IMMER ankündigen bedeutet (was wohl bedeutet,
dass das variierende ankündigen auf der kategorial ausgezeichneten stelle
ein routine-(sprach)spiel geworden ist – derart, dass UNTERLASSUNG der
(erwarteten) ankündigung, wenn sie regelmässig mit UNTERLASSUNG des
kategorien-anzeigenden (sprechakt-ankündigenden) signals verbunden wird,
letzte sicherheit liefert über den charakter dieses letzten signals, in
der phase seiner einführung (ähnliches gilt für „kontroll“-anfrage-spiele,
die die unterlassung monieren und auf das fehlende signal („zitierend“?)
verweisen).
wenn diese eben ausgesprochene vermutung stimmt, dann nützt uns zunächst
der ganze fein ausdifferenzierte kriterienkatalog für „verhalten-zu“
nichts bei der spracheinführung; das konkret-wahrnehmende sich-verhalten-
zu (und beschreibenkönnen-von) ganz speziellen einzelgebilden wird im
rahmen der kategorialen ORDNUNG der sprachlichen erfassung eines kollektiv
kooperativen reproduktiven alltags auf verhaltensebene erst ganz spät
erfasst. das liegt (zumindest scheint es mir im augenblick so) daran, dass
die SICHERE einführung von kategorialen sprachspielen an SICHHERE
verhaltenserwartungen geknüpft ist, die sich am ehesten im zusammenhang
mit reproduktiv NOTWENDIGEN verhaltenskomplexen in dem sprach-bildenden
kollektiv einstellen werden. daraus würde, als erste vorsichtige
schlussfolgerung, der satz gewonnen: ABSTRAKTE GROBKATEGORIEN (mit
„holistischem charakter“) WERDEN VOR FEINKATEGORIEN VERSPRACHLICHT. etwas
sehr gewichtiges spricht dafür: „feinkategorien“ sind praktisch-
verhaltenstheoretisch gesprochen, sub-kategorien, gehören also zu
ausführungsroutinen, von denen mehrere oder viele hintereiandergeschaltet
eine mögliche realisierung der praktischen grobkategorie darstellen (wie:
tätigkeit mit nützlichem, aber nicht unbedingt unaufschieblichem
charakter, die in der dafür immer wieder (routinemässig) sich ergebenden
„relativ freien“ zeit ausgeübt wird). das nach solchen gröbst-kategorien
(gruppen alternativ auszuführender aktivitäten ugefähr gleicher priorität)
geordnete zeitbudget der sprachbildenden gruppe liefert übrigens zugleich
auch die erste grobe grundlage für datierende kategorien-sprachspiele
(„als nächstes tun“); die benennungen der BESETZUNGEN für alle
kategorien-sprachspiele müssen allerdings in entsprechender vielfalt (so
dass die möglichen variationen auf den stellen, seien es rein
„datierende“ zeitstellen, seien es durch bestimmte aktivitäts-typen
charakterisierte (worüber allerdings, zur einführung der kategorie,
gruppenkonsens bestehen muss)) bereits eingeführt sein. durch einführung
der kategorienbesetzenden sprachspiele „von oben“ wird der logsich
KONSTITUTIVE zusammenhang zwischen übergeordenten grob- und
ausführungspräzisierenden feinkategorien gewahrt. jede feinere als die
gröbsten kategorien steht nämlich im schnittpunkt mindestens zweier
kategoriensorten: der übergreifenden handlungs- oder zielroutine, von der
sie ein spezielles (grundsätzlich in gewissen grenzen auch anders
mögliches) ausführungsdetail darstellt; und der kategorie, die ihr im
rahmen der REIHENFOLGE der ausführungsdetails (diese wieder rein
datierend bzw. eine zeitrangfolge bezeichnend, oder aber insgesamt
„notwendige“ ausführungsdetail-gruppen benennend, wie: jetzt gehe ich das
holz für die streben holen (ein notwendiger schritt beim hütten-neubau),
an demunddem einschlag-ort, auf folgendem weg: … (folgt nennung der
diese kategorien besetzenden ausführungsroutinen).
der zusammenhang von praktischen unter- und hauptkategorien hängt wieder
VÖLLIG vom vor-sprachlichen verstehen der dabei auftretenden beziehungen
ab (zur ausführung einer übergeordneten haupt-handlung notwendige
ausführungsschritte – deren platz, anordnung, rangfolge und/oder
bedeutung. man stelle sich folgende situation vor: die hütte eines
gruppenmitglieds muss neugebaut werden; dies setzt routinemässige
beschaffung folgender vier materialien voraus: schilf, holzstreben, lehm,
bindebast. die zu bechaffenden materialien müssen alle gleichzeitig
dasein, damit der hüttenneubau beginnen kann, es gibt also keine zeitliche
rangfolge. jedes material stellt eine eigene, gleichberechtigte kategorie
dar. die beschaffung kann auf verschiedene weisen geschehen; unter den
besonderen umständen muss klarsein, dass wir von den drei möglichen
schilf-beschaffungs-wegen einen und nur einen einschlagen. geschieht dies
mehrmals, und wird der weg variiert, können wir spielerisch die
sprechhandlungsankündigung: ich werde sagen, auf welchem der bekannten
wege bzw. an welchem der bekannten orte wir das schilf holen“ einführen.
wenn der gleiche ort zu anderen zwecken aufgesucht wird, können wir die
gleiche ausführungsbezeichnung einsetzen.
7.6.
(NB in einer welt ohne dinge (und nur mit materietragenden punkten
müssten wir die möglichkeit haben, „irgendwie“ die aggregation von
punkten zu dingen herbeiführen zu können. auch dort würden wir uns
zubewegen auf den zustand, wo wir einen sich selbst reproduzierenden leib
haben, der uns das denken (denken aller begriffe, vorstellen aller
wesentlichen unterschiede des vorstellbaren) ungefährdet ermöglicht. und
dabei würden wir kategorie für kategorie nacheinander herzustellen
haben. technisch, wenn wir es nicht vorfinden. es müssen aber
dispositionsträger dasein, als material.)
das räumliche – und dazu zählen auch die einfach zu verfolgenden
bewegungen – ist zugleich das passiv hinzunehmende. gewiss: wir können
uns auch dazu verhalten, indem wir unsererseits dinge bewegen,
zusammenbringen oder trennen, (ihre oberflächen) verändern (und das sogar
mit fernwirk-effekten, sofern sie eine möglichkeit unserer effektoren
darstellt). und ebenso gewiss ist, dass die hierzu nötigen dispositionen
an ihnen sein müssen, einschleisslich derjenigen, so zu bleiben, für die
zeit, in der wir mit ihnen hantieren. aber wozu das alles? wozu sie
beobachten, wozu mit ihnen hantieren? SINN würden all diese tätigkeiten
doch erst machen, wenn wir die dinge in ihrer eigenchaft als
DISPOSITIONSTRÄGER manipulieren könnten, sie zu technsichen aggregaten
zusammenfügten, wo spontan-bewegte (u.u. zyklisch spontan bewegte)
„motoren“ angemessen dispositionen, die wir (druch zusammenfügen
entsprechender dispositionsträger) zusammengestellt haben, auslösen, und
unserer reproduktion dadurch entgegenkommen. spätestens WIR könnten der
motor sein (indem wir die dispositionstragenden dinge bewegen, ihre
bewegungs- bzw- veränderungsdispositionen auslösen). ein teil der welt
verwandelt sich so in eine verlängerung unseres leibes – als einfaches
werkzeug, als lebensmittel, als mittel der herstellung solcher, oder gar
als sich selbst mehr oder weniger lang erhaltender prozess der
„automatischen“ entstehung solcher mittel. die höchste denkbare form wäre
die, wo dieses leib-welt-aggregat sich OHNE UNSER ZUTUN ähnlich von
selbst und „automatisch“ reproduziert, wie unser leib es schon heute tut.
der tatsächlich eingerichtete leib-welt-automat mag nun noch gefährdungen
unterliegen, die wir auszuschalten haben, und auch hierfür mögen zuletzt
automatismen eingerichtet werden. gewiss hatten wir unterwegs immer
wieder auchdie frage zu beantworten, WIE WIR SEIN WOLLEN, und welche
leibliche grundlage dieses unseres seins wir herstellen oder erhalten
oder als sich selbst erhaltende erzeugen wollen.
ein hantieren (arbeiten) ohne sich-verhalten zu den so behandelten dingen
und tatbeständen als dispositionsträgern und bewegungsquellen ist SINNLOS
(obschon möglich, und als sich-verhalten-zu im sinne einer funktionsweise
verstehbar); ein sich-verhalten-zu letzteren aber ist gänzlich unmöglich
und als solches unverständlich, wenn es abgetrennt werden soll von
(zumindest verhaltensteleologisch eingeordneten) reproduktiven zwecken.
ohne bezug zur zwecktätigkeit (auf verhaltensebene) gäbe es kein
verstehen von lernen und sich-verhalten zu dispositionen (bedingten
bewegungs- und veränderungs-quellen (also ereignisquellen) und
unbedingten bewegungs- und veränderungsquellen (regelmässigen,
zyklischen, dauerhaften, unregelmässigen). die zweckmässigkeit
(adaptiertheit) von reproduktiven aktivitäten bemisst sich zunächst erst
einmal am erfolg: selbsterhaltung. beobachtbare funktionelle
zusammenhänge zwischen aktivitäten und leibnahen bzw. leib-struktur-
reproduzierenden effekten (homöostase, energieaufnahme) und den
spielräumen für sensorische (erkundende, experimentelle) und reproduktiv-
motorische zwecktätigkeit verfeinern das bild, lassen bedingungen und
grenzen erkennen, jenseits deren es zu „störungen“ kommt (eine kategorie,
die ohne (beobachtbare) „normalität“ nicht definierbar wäre).
wir haben also wenigstens dieses resultat festzuhalten: hantierendes,
manipulierendes verhalten-zu im wesentlichen „räumlich“ definierten
entitäten lässt sich zwar als einfache funktionsweise aus dem
gesamtverhalten begrifflich heraustrennen (und signal-sprachlich
verdoppeln), das „darüberliegende“, nämlich dabei und dadurch realisierte
verhalten-zu dispositionellen fern-wirk-entitäten ((un)bedingten
ereignisquellen), als (spätestens bei entsprechender perspektivischer
verkürzung) resultat von LERNEN, ist spätestens nicht mehr von der
„erfolgskomponente“ abtrennbar: nur solche verhaltensweisen lassen sich
als lernen und verhlaten-zu diesen kategorien interpretieren, die
gleichzeitig einen verhlatensteleologisch nachvollziehbaren reproduktiven
erfolg haben.
der begriff, mit dem wir das sich-verhalten zu unbekanntem als ROUTINE
darstellen, ist der des SUCHENS-NACH.
10.6.
zurück zur ausgangsfrage: was ist zuerst – beschreiben (als
„verdoppelung“ oder bild des vorsprachlichen, einfachen sich-verhaltens-
zu), oder absichtsbekunden (als die „eigentliche“ verdoppelung)? oder auch
so gefragt: kommt „absichtlichkeit“ zum beschreiben hinzu, oder ist
beschreiben ein derivat des absichtsbekundens – etwa in der art, dass man
zum zweck der beschreibung die verschiedenen arten benennt, mit etwas,
„zu dem man sich (hier allerdings absichtlich) verhält“, zu hantieren, und
es dadurch quasi geometrisch charakterisiert – in kontrafaktischer,
bedingt-absichtsbekundender rede: das zu beschreibende etwas ist so, dass
ich, wenn ich ziel z hätte, mit ihm handlung h machen (oder mich auf h-
weise zu ihm verhalten würde), wenn z‘, h‘ usw.
also immer noch die wirklich uralte frage, ob absichtsbekunden wirklich
der ur-sprechakt ist, oder sprechen eine zweite, davon unabhängige
„wurzel“ hat (dh. wahrnehmen/ beschreiben in analogie zu beabsichtigen/
absichtsbekunden zu rekonstruieren ist (also eine version 1/2 dafür
entworfen werden müsste)), oder ob sogar beschreiben primär ist, und
„absichtlichkeit“ als „modalität“ (handlungsspielraum bekunden)
dazukommt.
die vorstehenden überlegungen zeigen noch einmal ein wenig, was alles mit
ins spiel kommt, wenn man diese frage zu beantworten versucht. alle
räumlich-geometrische hat ja bereits (zumindest bei perspektivischer
verkürzung) eine „dispositionelle“ seite – solche anteile, wie wir sie im
zusammenhang mit beschaffenheits-hypothesen usw. erwogen haben.
aber nun käme es doch einmal darauf an, die summe der umfangreichen
bisherigen vor-überlegungen, die zur beantwortung dieser frage nötig
waren, zu ziehen: descartes-papier, stimulus-definitionen,
absichtlichkeit, wI-wIII (ausserdem, indirekt, noch das scheitern der
„parallelisierung“ von wahrnehmen und beabsichtigen in der ersten hälfte
dieses papiers V, nämlich V.1-14).
wir haben zweierlei dispositionen auf seiten des subjekts unterschieden:
solche zu sensor-bewegungen, und solche zu effektor-bewegungen. wir hatten
die priorität der effektoren schon für die DEFINITION dessen, was
überhaupt sensorische bewegungen sind, festgehalten. ausserdem: es gibt
sensorische (abhängig von den effektorischen zwecken) und effektorische
perspektivität, immer bezgen auf jeweils augenblicklich verfolgte
effektorische ziele. ein universell, d.h. quasi propriozeptiv über den
(relevanten) raum, in dem er seine zwecke realisiert, informierter
effektor würde die gesamte sensorische raum-information in gestalt von
dispositionen zugeschrieben bekommen müssen. die OBJEKTIVE menge von
dispositionen der raum-entitäten, formuliert in termen dessen, was bei
bestimmten effektor-bewegungen sich nähert, was entfernt, und was (wenn
zur effektor-befähigung auch fernwirkungen gehören) sich wie verändert –
diese dispositionen wären komplett übersetzbar in SUBJEKTIVE dispositionen
des auswählens von je „nächsten“ effektor-aktivitäten, angesichts der
gegebnen sensorischen information (die hier als optimal unterstellt wird),
und gegebnen zwecken (zunächst einmal auf verhaltensniveau). bei
suboptimaler, nicht-quasi-propriozeptiver information gehören zu einem
gegebenen stand der information zugleich effektorische UND sensor-
aktivitäten, bei gegebnem zweck. auch hier lässt sich eine entsprechende
übersetzung der gesamtheit der gegebnen, bereits perspektivsich
eingeholten information (und der dispositionellen „objektiven“
ansatzpunkte, die sie darstellen), in die gesamtheit der momentan sinnvoll
wählbaren, da auf dieser information beruhenden und ihr entsprechenden
effektor- und sensor-aktivitäten feststellen. die verteilung von punkten,
flächen, volumina, abgegrenztem und unabgegrenztem, beharrlichem,
bewegtem (beschleunigten), sich veränderndem, interaktionsfähigem im raum,
soweit es dem sich dazu verhaltenden wesen (kombination aus funktionell
kooperierenden und physiologisch-organismisch verbundenen, nur als einheit
reproduktionsfähigen sensoren, effektoren und ihren reproduktiven zwecken
dienenden träger-strukturen) sensorisch bereits bekannt geworden ist:
diese bekannte objektive räumliche verteilung von qualitäten hat ihre
subjektive entsprechung in einer im gleichen raum angesiedelten und darauf
sinnvoll (in geometrischen termen, die relationen zu den gegebnen
verteilungen angeben, beschreibbar) bezogenen menge von aktivitäts-
dispositionen, die entsprechend den momentan gültigen verhaltens-zwecken
selektiert werden könnten. wir schreiben einem wesen die gesamtheit dieer
dispositionen, abgesedhen von der aktuell realisierten zu, und haben in
dieser gesamten dispositionsmenge das substrat seines „wissens von der
umgebung“ zu diesem zeitpunkt. die zuschreibung geschieht kontrafaktisch
für alle dispositionen, bis auf die durch den aktuellen zweck selektierte
kontrafaktisch (das wesen WÜRDE, wenn dieunddie zweck-variation
stattfinden würde, in derundder weise seine objektbezogenen sinnvollen
effektor- und sensor-aktivitäten verändern).
diese kontrafaktische zuschreibung beruht in der regel auf kenntnis der
durchgehend verfügbaren wahrnehmungsfähigkeit des betreffenden organismus,
je fortgeschrieben entsprechend einhaltung oder (belastende,
einschränkende) nicht-einhaltung der bekannten reproduktionsbedingungen
für diese befähigung.
was besagt diese überlegung hinsichtlich der priorität von verhalten zu,
beschreiben, absichtsankündigen? GIBT es tatsächlich die möglichkeit der
„probeweisen“ vorführung von wahrnehmubgsfähigkeit (bzw. wissen,
verstanden als durch wahrnehmung erworbene befähigung zu gezielten,
sinnvollen, darauf beruhenden aktivitäten)? wir können vielelciht eines
beerits festhalten: die grundsätzliche möglichkeit der übersetzung von
„objektiven“ dispositionen (bezüglich der „wege“ usw.) und der
„subjektiven“ dispositionen zu sinnvollen, die vorhandene information zu
einem gegebnen verhaltenszweck optimal sinnvoll ausschöpfenden
aktivitäten (von sensoren und effektoren) muss sich in, was immer wir nun
als substrat für „beschreibungen“ einführen, wiederfinden.
fragen wir, wodurch sich eine „objektive“ von einer „subjektiven“
beschreibung wesentlich unterscheidet, dann werden wir sagen müssen:
objektiv redend, können wir abstände angeben, ohne sensoren oder
effektoren zu erwähnen – wir wählen objekte als bezugspunkte zur
beschreibung der lage und der gestalt alles dessen, was zu beschreiben
wäre. nun kann man auch effektorische handlungen „objektbezogen“
charakterisieren, indem man das ZIEL angibt – die modifikation der
realität, die herbeigeführt werden soll (blosse ortsveränderung als
spezialfall: der eigene leib als objekt unter objekten, dessen lage man
beeinflussen kann; könnte man andere objekte in gleicher weie unmittelbar
verändern, entfiele der unterschied von „eigenbewegung“ und
„effektorisches ziel“. die frage ist, ob das wichtig ist.
eine ziemliche ziellosigkeit in meinen überlegungen bislang. ein gedanke
aber erscheint mir wichtig: dass die weiter oben so genannte „verdoppelung
des verhaltens-zu“, die das beschreiben darstellen soll, so ohne weiteres
nicht zu haben ist, weil wir nicht so ohne weiteres die GESAMTHEIT der
momentanen dispositionen unseres auf dem momentanen infromationsstand
beruhenden verhaltens-zu VORFÜHREN können; wie sollten wir da die
zugehörige sprachliche verdoppelung als solche kenntlich machen können?
daraus KÖNNTE man schliessen, dass beschreiben die ganze umständliche
einführung des katgeorienapparats (sprechaktankündigungen) für das
kontrafaktische reden-können über die eigenen bewegungsdispositionen, die
man gerade NICHT realisiert, voraussetzt – zumindest, wenn die oben
genannte „übersetzung“ oder konvertierbarket von objektivem und
subjektivem gewahrt bleiben soll. die frage bleibt auch offen, die kein
referenztheoretiker bisher gescheit beantwortet hat, wie räumliches
bezugnahmen universell verstehbar werden soll, auch in solchen
situationen, wo gerade kein „gavagai“ (quine) durchs gesichtsfeld rennt
und einigermassen wahrscheinlich die gemeinsame aufmerksamkeit allera
anwesenden auf sich zieht. umgekehrt setzt das schaffen von „okkasionen“,
d.h. irgendwie verstehbar ausgezeichneten (und darum deutlich
„bezugnehmenden“ und die richtung der aufmerksamkeit markierenden)
expositionssituationen (als spoezialfall vielleicht: „zeigen“),
verstehbares sich-verhalten zu mit effektoren und sensoren voraus.
natürlich liesse sich ein SPIELERISCHES, „künstliches“ vorsprachliches
bezugnehmen (verhalten-zu) vorstellen – eben das vorführen der
wahrnehmungsfähigkeit ausserhalb praktischer zielsetzungen. so, wie man
es sich doch auch für die handlungsfähigkeit vorstellt. ob es dazu
wichtig ist, „spielen“ und „spielerisches, nicht ersnthaft praktisch
gemeintes verhalten“ (oder womöglich sogar ausdrücklich „zur
spracheinführung dienendes) als solches zu verstehen, ist noch nicht
klar. die „subjektive“ sich-zum-objekt-verhaltende bewegung würde hier
VERDOPPELT, indem eine „objektbezogene“ bekundung im zusammenhang mit ihr
gemacht wird. und die verdoppelung würde bewährt, indem später in
expositionssituationen bei variation der umgebung exakt die passenden
bekundungen gemacht würden. bloss: immer vorausgesetzt, die künstlichkeit
des ganzen unternehmens und die auf diese weise erzeugte, für alle
beteiligten eindeutig verstehbare künstliche „okkasionalität“
ausgezeichneter expositionssituationen und dazu sich „explizit“
verhaltender motorik wird verstanden – wie kommen wir hier zur
KATEGORIENSTRUKTUR des beschreibens? das alte problem des getrennten
erst auf die farben, dann auf die oberflächenformen, dann auf die
gesamtgestalt, dann auf die lage usw. „zeigens“ (letzteres steht hier für
spielerische vorführung der bezugnahme auf das jeweilige). das EIGENTLICHE
problem ist die sprachliche repräsentanz dieser kategorien, und ihre
einführung. und das hatten wir in dem eintrag vom 3.6. bereits
festgehalten. unser problem bezüglich der priorität lässt sich also auch
so formulieren: ist die aus dem absichtsbekunden heraus entwickelte
kategorienstruktur grundlegend, oder gibt es eine unabhängig davon
einführbare des reinen beschreibens? und wie werden die beiden
zusammengeführt, derart dass ein modales (un)absichtlichkeits-bekundendes
sprachspiel auf vor-modale (aber kategorial geordnete) beschreibungen
angewandt werden kann?
(2)
beim „objektiven“ beschreiben ist (um es nochmal von DIESER seite her
anzugehen) das problem, die regel des „durchgehens“ eines raums
anzugeben, die für die beteiligten evident ist. (eine solche regel der
„natürlichen“ bezugnahme dachten wir uns beim verhaltensankündigen in
gestalt der „nächsten (notwednigen, erwarteten) handlungseinheit“
realisiert). was hier regel des durchgehens oder bezugnehmens heisst, ist
nichts andres als die oberste (und hernach wohl differenzierungs-
bedürftige) kategorie. hängt davon, ob wir eine solche „evidente“ und „auf
natürlichem wege“ herausgehobene und verstehbare kategorie finden, die
beantwortung unserer hauptfrage (priorität) ab (als ob, umgekehrt, die
priorität des absichtsbekundens bei der einführung auf dem vorhandensein
dieser „obersten“ „natürlichen“ kategorie der (erwartbaren,
notwendigerweise als nächstes anstehenden) verhaltenseinheit beruhte?)
man KÖNNTE versucht sein, die sensor-stellungen bzw. ihre folge (regel der
abbildung! vgl. diesbezügliche stellen!) für solch ein „natürliches“
system der hervorhebung zu halten (und das scheint mir in der tat die
konventionelle manier in den bekannten „theorien der bezugnahme“ zu sein).
was der sensor „auf einen blick“ erfassen kann, schneidet zwar wohl aus
dem gesamt dessen, was ein überhaupt wahrnehmungsfähiges wesen erfahren
kann, einiges heraus; doch der reichtum dessen, was „auf einen blick“
erfasst wird, mag immer noch gross genug sein, um das problem der
bezugnahme INNERHALB des EINEN blicks und seines inhalts aufzuwerfen
(vgl. hegels darstellung des „durchgehens“ dieses inhalts in sinnliche
gewissheit, phänomenologie). die kategorie aufmerksamkeit ist ausserdem
auf verhaltensebene nicht einfach mit sensorstellungen zu verwechseln.
um eindeutigkeit herzustellen, benötigen wir des weiteren meist bereits
interpretationen der zweckstruktur des verhaltens (motivierende
„belohnungen“ beim austesten der wahrnehmungsfähigkeit in konventionellen
verhaltensexperimenten); letzteres reflektiert die priorität der
effektor-bewegung bei der bestimmung dessen, was eine effektive sensor-
aktivität darstellt.
„fokussieren“ eines minimal noch diskriminierbaren scheint einen ausweg
aus den genannten schwierigkeiten zu weisen. spätestens im „spielerischen“
ausblenden von umgebungsanteilen (abdecken, zudecken) können wir gegenüber
unseren interaktionspartnern vorführen, welchen punkt wir künstlich
hervorheben und als „okkasion“ auszeichnen wollen. die KATEGORIE des
fokus der aufmerksamkeit (des „gemeinten“) könnte in einem spiel
ausgebildet werden, bei dem die ABDECK-aktivitäten (die aktivitäten des
künstlichen hervorhebens) angekündigt werden, und auf diese weise ein
exhaustives system räumlicher bezugnahmen, unter umständen
„kontextunabhängig“ rein aus der position des bezugnehmenden gesehen,
eingeführt werden. variationsreihen „okkasionell“ (wie auch immer
hervorgehobener) unabhängig voneinander variierender und hinsichtlich
ihrer ausprägungen diskriminierbarer eigenschafts-dimensionen (farbe,
helligkeit, (ungefähre) raumgestalt, grösse) gestatten es, „besetzungen“
für die „referenz-kategorie“ („fokus“, gemeinte raumstelle) einzuführen.
so weit ist das alles ungefähr die übliche weise, sich die einführung
dieser ausdrücke vorzustellen. das problem beginnt, wenn wir daran denken,
dass wir eine MINIMALE besetzungsstelle (einen kleinsten fokus)
ausgezeichnet sehen wollten. mehrere benachbarte minimal-foci setzen
summen-foci zusammen. wie drücken wir dies aus? nun: wie führen wir denn
die kategorie „nächstniedrigeres (variables) ausführungsdetail“ ein,
ausgehend von den maximal-kategorien, die die gröbsten
artikulationsstellen des lebensweltlichen verhaltensalltags bilden
sollten? da gibt es ja ein ähnliches problem, nur in umgekehrter
(differenzierender, statt wie hier, aggregierender, zusammenfassender
richtung). der unterschied scheint zu sein: beim einführen von der
allgemeineren, undifferenzierteren kategorie her können wir ANKÜNDIGEN
(durch benutzung der bereits eingeführten globalkategorie), dass wir immer
noch auf derselben ausführungs- bzw. besetzungsstelle oder kategorialen
ebene operieren (wir „referieren“ darauf), auch wenn es sich um
differenzierungen handelt. bloss: warum solte man auf der seite des
beschreibens nicht gerade umgekehrt verfahren können, mithilfe der
differenzierungen die unmittelbar darüberliegende kategorie einführen
können? immer vorausgeetzt, dass beides stimmt: erstens, dass wir die
unter-handlungen AUCH hätten ankündigen, und zweitens die entität auf dem
darüber liegenden geometrischen niveau AUCH hätten „fokussieren“ können –
also beides für sich: scheint es dann nicht so, als wäre das, was jetzt
einführung von absichtsbekundungen einerseits, und beschreiben, mitsamt
daranhängender kategorien-gliederung genannt wurde, nicht ein
wechselseitiges sich nähern von verschiedenen EXTREMEN der
kategorienhierarchie zu sein? – nicht ganz. denn sofern das fokussieren
für eine GRUPPE SPIELERISCH VORFÜHRBARER BEZUGNEHMENDER, und das heisst,
sich ZU der fokussierten entität verhaltender, handlungsprogramme steht,
können die zugehörigen beschreibungssprachspiele wohl auch als
ankündigungen dieser (speziell sie ausführenden) bündel von sich-
verhalten-zu angesehen werden; jedoch ist hier eindeutig die
ZWECKFREIHEIT unterstellt; und gerade das scheint doch die besonderheit
der MODALITÄT „bloss beschrieben, bloss so aussehend und sich so
ereignend bzw. vor uns vorhanden, so berichtet“ auszumachen. – ist es dann
so, dass wir die EINE modal-kategorienhierarchie (die der zweck- und
absichtsbekundenden sprachspiele) NOTWENDIG von den globalsten (weil als
solche im rahmen einer spätestens für teilnehmende und mit-kooperierende
beobachter immer als invarianten zu verstehenden) kategorien her
aufrollen müssen, und die andere NOTWENDIG von den speziellsten? weil sich
die gewissheit, dass man etwas tun wid, nur bei den ersten einstellen
kann, und diejenige, dass etwas garantiert zweckfrei und spielerisch ist,
nur bei den andern? obwohl wir doch, wenn wir von den extremen her auf-
bzw. absteigen, jeweils ins gefilde der je andern sprachspiele geraten
(denn die hierarchie zumindest der räumlichen („gegenwärtigen“, nicht-
dispositionellen) katgeorien bildet doch für beide eine einheit).
12.6.
nehmen wir einmal an, wir hätten stabile paarungen hergestellt:
– zwischen kategorisch zu erwartenden lebensweltichen handlungsblöcken am
oberen ende der kategorienhierarchie, und den sie ankündigenden
sprachspielen;
– zwischen spielerisch fokussierend bezugnehmenden verhaltensweisen
(quasi-zeigenden) und den sie ankündigenden signalen (bzw. als variante: ihnen
folgenden („beschreibenden“) signalen; die bezugnahme-handlung hätte hier
quasi-kategorisierende bedeutung für die nachfolgende sprachhandlung);
dies am unteren ende der räumlichen kategorienhierarchie, mit bezug auf
minimal noch diskriminierbare gebilden (aber das wären welche? und gebilde
ist doch schon eine recht komplexe kategorie? also punkte, ihre „färbung“
und helligkeit etc., punkteigenschaften und ihre beschreibung?);
– schliesslich, warum nicht, ebenfalls wieder paarungen zwischen „bündeln“
von verhaltensweisen-zu etwas, und ankündigenden oder „nachfolgend-
beschreibenden“ signal-handlungen, aber diesmal auf millerer ebene.
die paarung selbst stellt erst eine auszeichnung, ein herausschneiden der
entität der betreffenden kategorie aus dem kontinuum der möglichen objekte
von verhlaten-zu dar; auf dieserstufe ist am wenigsten gewährleistet, dass
der beobachter weiss, was gemeint ist: dass DIESE speziellen bezugnahmen
vorgeführt werden sollen, und IHNEN diese ankündigungen vorausgehen und
jene beschreibungen nachfolgen sollen – welche als solche erst einmal
verstanden werden müssten.
verworrener gedankengang.
sind die genannten drei womöglich verschiedene arten der spracheinführung
– passend zu je eigenen kategoriengruppen? und: wäre dann wichtig eine
darauf aufbauende menge von kategorien-VERBINDENDEN (modal-?)
sprachspielen, durch die die herarchie GESCHLOSSEN und DURCHGÄNGIG
gemacht würde?
erinnere hierzu die überlegungen zu modalitäts-anzeigenden partikeln in
V.15 etc. (räuml. „und (daneben)“, zeitl. „und dann“; konditionales „oder
auch wenn“; potentiales „entweder.. oder..“)
——–
bezugnehmende und diskriminatorisch-beschreibende signal-handlung scheinen
gekoppelte vorsprachliche KUNST-HANDLUNGEN zu sein, ähnlich denen, mit
denen uns ein wesen seine REIN motorische handlungsfähigkeit vorführt
(und so auch für komplexe technische handlungssequenzehn, eine jagd-
methode etwa, auf mittleren ebenen der kategorienhierarchie).
aber wie bilden wir die modalität „können“ aus?
13.6.
so wie wir beim reproduktions-alltag-grob-katgeorien-bezeichnen einen
FIXPUNKT haben, wo „nichts anderes gemeint sein kann“, so denken wir’s uns
doch auch beim „fokussieren“, und bei den andern „bündeln“ aus
spezifischen verhaltensweisen-zu einer bestimmten entität. mit dem
unterschied zwischen den letzten beiden fällen, dass durch kunstmassnahmen
(oder solte man sie besser „gekünstelt“ nennen?) im ersten fall der
„fokussierende“ durch abdecken und dergleichen eine (wenn wir
wahrnehmungs- und diskriminationsfähigkeit auf verhaltensgrundlage bei
ihm kennen) „gesicherte“ bezugnahme hergestellt werden zu können scheint;
wohingegen im zweiten fall diese bezugnahme in einem mehrdeutigen feld
stattfindet, und die „eindeutigkeit“ der bezugnahme nur über die
eindeutigkeit der AUSSCHLIESSLICH auf das jeweils gemeinte bezugnehmenden
verhaltensweisen hergestellt wird (wobei dazu unter umständen auch
bestimmte, künstliche variationsspiele gehören, die das vorführen von
diskriminations-fähigkeit auf dem jeweiligen niveau erlauben:
kategorisierung durch abwandlung).
eine zwischenbemerkung.
es gibt gegen bemühungen wie die hier von mir unternommenen den einwand:
die zahl der möglichkeiten, sprachspiele einzuführen, und überhaupt „zu
meinen“ sei schlicht UNENDLICH und unübersehbar, und hinge irgendwie von
einer diffusen katgeorie wie „kreativität“ sowohl des ausdrucks-
einführenden, wie des verstehenden beobachters) ab. im allgemeinen werden
solche einwände bis zur ermüdung ad hominem demonstriert durch eine flut
von einfällen, wie man bestimmte eindeutigkeiten wieder mehrdeutig
machen, un mit bestimmtem ganz anderes meinen könne. die ad-hominem-
strategie der „nicht zu bewältigenden gegenbeispiele“ ist bekanntlich
überall da angesagt, wo jemand die NOTWENDIGKEIT eines scheitern eben
auch nicht beweisen kann – keine begrifflichen gründe für die behauptete
„unendlichkeit“ und unabsehbarkeit hat (vgl. die „paraphysik“ im robert-
papier). der ad hominem angesprochene braucht sich durch eine solche flut
nicht irremachen zu lassen, sondern könnte einwand für einwand aufgreifen
und abarbeiten. natürlich wird auf diese weise ebenfalls keine
begriffliche NOTWENDIGKEIT oder kategoriale evidenz erreicht – also genau
das, worum ich mich hier bemühe, auch wenn es sich bislang noch um ein
stochern im nebel der unübersehbar vielfältigen möglichkeiten handelt.
die untersuchung ist insofern in systematischer hinsicht hoch-spekulativ,
als offensichtlich zwei wesentliche kategoriale systeme,
elementarontologie und verhalten-zu, bislang nicht ausgearbeitet
vorliegen, und von daher mannigfaltige irrtümer und unklarheiten in unsere
vermutungen darüber, wie auf diesen grundlagen spracheinführung
funktionieren knnte, einfliessen. das gegenwärtige unternehmen, es dennoch
zu versuchen und spracheinführung zu skizzieren, ist motiviert einzig und
allein durch den wunsch, die stafette der „systematischen leitideen“ an
dieser stelle dicht zu machen, und mich mit dieser kette von
„beweisideen“ als basis an eine „ausführung“ zu machen, die dann
wirklich einmal in tatsächlich unumstösslichen beweisen endet (und mit
räumlichkeit, als basis der elementarontologie, beginnen müsste).
zurück zum thema.
die fokussierenden „abdeckhandlungen“ erscheinen mir nicht so
entscheidend unterschieden von den anderen verhaltensweisen-zu einer
entität, das „künstliche“ scheint das wesentlichere zu sein – künstlich
im gegensatz zur einbettung in den (erwartbaren) routinealltag. die
beiden modalitäten, die hier zu unterscheiden wären, sind: kategorisches
tun einer kategorialen ebene (als nächstes, übernächstes usw.), und
„vorführen dessen, was man (ausserhalb praktischer zielsetzung) tun
KÖNNTE“. der gedanke, dass „spielverhalten“, ausdrücklich nutzloses,
nicht-routine-mässiges (und zur routine würde auch noch die „routine-
exploration“ gehören) für spracheinführung wesentlich sein könnte, ist ja
nicht neu in meinen überlegungen zu diesem thema.
20.6.
mit all den umwegen der letzten einträge haben wir jetzt erst einmal nur
die unterscheidung der kategorie MÖGLICH und WIRKLICH (beabsichtigt)
gewonnen. die (begriffliche?) kategorien-hierarchie selbst bis hinunter
zu den elementar je unterschiedlich ausführbaren handlungssequenzen (mit
perspektivischer beschränkung durch das, was (ohne durch handlung
unmittelbar veränderlich zu sein) so, wie es ist, wahrnehmbar ist) ist
damit noch nicht eingeführt, auch keine kategorienbeziehungen. aber
imerhin ist vorerst (wieder?) klargestellt, wie sich beschreiben
(beschreiben können) in das konzept des einfachen handlungsankündigens
einfügen könnte.
—–
exakt dasselbe material wie in den spielerischen probe-situationen des
handlungsspielraums (beschreibend-wahrnehmend und instrumentell) kommt
auch in den wirklichen reproduktiven handlungsvollzügen des alltags vor,
und besetzt dort (variierend) die „wirklichen“ kategorien, so wie im
spiel die „möglichen“ (spielraum-, fähigkeitskategorien).
und es ist ja nun nicht so, dass ALLES verhalten-zu im wirklichkeits-modus
instrumentellen charakter hätte – explorieren, aufsuchen, untersuchen
gehört auch zur alltagsroutine. und tatsächlich ist die doppel-handlung
aufsuchen/ sich orientieren (im weitesten sinne: referieren), und:
diskriminierend-adäquat reagieren (praktisch diskriminieren, beschreiben,
be-handeln, „praktisches prädizieren“ (subsumieren unter eine
handlungsroutine)) das grundschema sehr vieler normaler reproduktiver
handlungsvollzüge. wir brauchen also nicht auf die UNTERSTE ebene des
wahrnehmens und beschreibens hinunterzusteigen, um derartige aufzufinden.
wir können vielmehr verallgemeinern, und sagen: alles, was
perspektivische verkürzungen beim wahrnehmen aufhebt, hat im allgemeinsten
sinne referierenden (aufsuchenden) charakter, und kann durch eine
entsprechende kategoriale ankündigung als handlung angekündigt werden;
alles, was nach aufholen der verkürzung, in der so erschlossenen
situation, zu ihr passend und „auf sie“ reagierend, zweckmässiges
geschieht (oder geschehen könnte), hat prädizierenden charakter, und kann
durch eine („spielerische“), die blosse fähigkeit demonstrierende
stellvertraterhandlung („beschreiben“) dargestellt werden (so, wie die
probeweise, spielerische motorische aktion die befähigungen des
motorischen handlungsspielraums vorführt und repräsentiert).