Religiös-vormodernes Denken

(Der nachfolgend wiedergegebene (Kurz-)Vortrag (urspr. nicht auf deutsch) (mit einigen Anmerkungen von meiner Seite) war das Resultat eingehender Diskussionen mit dem/der Autor/in über die darin angesprochenen Themen aus der chinesischen und vergleichbarer aus der europäischen Geistesgeschichte. Einige der darin angesprochenen logischen Merkmale sind charakteristisch nicht nur für chinesisches, sondern religiöses Denken generell. „Motiv- bzw. Emotions-artige“ religiöse Gebilde lassen sich in vielfältigen Formen in der neuplatonischen bzw. hermetischen Renaissance-Philosophie sowie in vielen esoterischen Denkgebilden („Energien“) wiederfinden. Die hier gefundenen Resultate gingen, angemessen verallgemeinert, ein in die anschliessend präsentierte Religions-theoretische Skizze („logische grundzüge…“; natürlich schliesst auch der teil über „experimentelle interpretation“ (s.u.) an die entsprechende kategorie des vortrags an.))


Vormoderne Theorien zeichnen sich, verglichen mit modernen, aus durch eine völlig andere Vorstellung von dem, was eine Erklärung ist – ein Unterschied, den man vielleicht am besten ausdrücken könnte durch die Formel „Interpretierendes vs. Analytisches Erklären“. Dieser Unterschied hinsichtlich der Art, WIE erklärt werden soll, entspricht ein unterschiedliches Verständnis dessen, WAS erklärt werden soll – wobei es sich (in beiden Fällen) letzten Endes um nichts anderes handelt als die Welt (der beobachtbaren Erscheinungen) als ganze. Im modernen Denken gibt es die wohlbekannte Trennung zwischen Subjekt und Objekt, Natur einerseits und Bewusstsein/ Gesellschaft/ Geschichte andererseits. Diese Trennung rührt natürlich her von einem Verständnis der Natur als Gegenstand der Naturwissenschaft, und wirft Fragen auf bezüglich der (logisch-begrifflichen) Verhältnisse, die zwischen den Sphären des mentalen, gesellschaftlichen, historischen einerseits, und Natur auf der anderen, bestehen. Nun gibt es aber ein solches Natur-Verständnis nicht in vormoderner Zeit, und folglich auch keine solche Trennung. Aus moderner Sicht könnte man dies als Ausgangspunkt sehen für eine unfreiwillige „Historisierung“ (Sozialisierung, Psychologisierung) des Naturhaften; und auf den ersten Blick könnte man dies sogar als eine elegante übergreifende Formel zur Charakterisierung der Denkweise vormoderner Theorien ansehen. Nun gibt es aber zumindest in den chinesischen Klassikern keinerlei mythologische Tradition, Offenbarung, oder den Versuch eines metaphysischen Beweises für irgendeinen Akt der Schöpfung (der Welt) durch einen personalen Schöpfer(gott). Welche Subjekte oder zumindest subjektiven Triebkräfte auch immer (dort) hinter der Natur oder der Geschichte am Werk gesehen werden, (so zeichnet diese doch eines aus:) sie lernen nicht, und haben selbst keine Geschichte.
Offensichtlich sahen die antiken Theoretiker, von denen hier die Rede ist, keine Möglichkeit, in ihren Erklärungen zurückzugreifen auf etwas wie Absichten hinter der Welt, zumindest nicht Absichten, die sich ableiten aus Zwecken, Erfahrung, Wissen oder Gedächtnis. Es gab aber keine logische Notwendigkeit, die es ihnen (auf dieser Grundlage) verboten hätte anzunehmen (wie es in etlichen antiken Theorien auch geschah), dass wenn schon nicht Absichten und eine Person, doch wenigstens etwas wie Motive oder Instinkte, Antriebe die Welt lenken könnten – wobei die Welt oder ihre Teile hier weniger als eine Menge von Dingen, sondern eher von Prozessen mit dazwischengelagerten Zeiten des Stillstands, gesehen wurden. Die Rede von Motiven (oder etwas von der logischen Machart von Motiven) als erklärenden Kategorien hinter diesen Prozessen (oder Zuständen, in den Zeiten ihres vorübergehenden Stillstehens) weist wenigstens folgende bemerkenswerten logischen Eigenheiten auf:

1. Bei Motiven handelt es sich statt um unmittelbare Ursachen eher um Tendenzen oder allgemeine Verlaufstypen, die sich in einer grossen Vielfalt von Vorgängen ausdrücken oder realisieren können. Diese (logische) Eigenschaft garantiert die Fexibilität und universelle Anwendbarkeit von Motiv-artigen Erklärungen auf generell alles und jedes, gleich welcher Art.

2. Motive, zumindest wenn sie gedacht werden als versammelt und vereint innerhalb der Grenzen einer Persönlichkeit oder eines Charakters, kommen (ausschliesslich) vor in einer endlichen Anzahl (speziell wenn sie als unveränderbar konzipiert werden, wie hier, da ja alle Formen des (Dazu- oder Um-)Lernens oder einer Veränderung der Persönlichkeit durch Erfahrung gerade eben ausgeschlossen worden sind).

3. Der Vorteil des letztgenannten logischen Merkmals (von Motiven als erklärender Triebkraft hinter den Erscheinungen) kann noch vermehrt werden, wenn in der ein oder anderen Weise gezeigt wird, dass die beteiligten Motiv-artigen Entitäten oder Qualitäten entstehen durch eine erschöpfende und lückenlose Unterteilung des gesamten begrifflichen Raums, in dem sie enthalten sind. Dieser Schritt, wenn er auf überzeugende Weise unternommen wird, garantiert die apriorische Vollständigkeit der erklärenden Kategorien – was die berechtigte Erwartung bereits vor allen besonderen Versuchen einer Ausführung zur Folge hat, dass es keinen realen Wechsel (Yi Jing (gesprochen: i dching): Buch der Wandlungen!) oder Prozess in der Welt geben wird, den man nicht unter die eine oder andere dieser (exhaustiven, der Raum der Möglichkeiten erschöpfenden) erklärenden Kategorien, als eine ihrer möglichen Realisierungen, subsumieren könnte. Wenn die ursprüngliche Unterteilung kein hinreichend vielfältiges Ensemble an erklärenden Motiven liefert, gibt es die Möglichkeit, die Operation (der Unterteilens) zu wiederholen, so oft man möchte. Es gibt vielleicht keine bessere Art, erschöpfende Aufzählungen von erklärenden Elementen des Motiv-Typs zu erstellen, als eine Folge von wiederholten binären Unterteilungen (yin/yang; yin.yin, yin.yang/yang.yin., yang.yang, usw.), die wiederum ein Paar aus zwei Typen von Wechsel-Vorgängen (yin->yang; yang->yin) voraussetzen, nach denen der Übergang oder „Umschlag“ zweier elementarer Qualitäten (yin, yang) ineinander stattfindet, was wiederum Interpretationen im bezug auf die Frage ermöglicht, Motive welcher Art durch Mischung der beiden Basis-Qualitäten in verschiedenen Anteilen oder Graden der Unterteilung erzeugt werden könnten.
(Die Zeitstelle, an der wir uns JETZT befinden, und der Umschlag, der jetzt stattfindet, kann somit als immer wieder näher bestimmt gelten, je nachdem wie weit wir die yin/yang-Sequenzen nach beiden Seiten verlängern (und als Präzisierung einer sehr grobschlächtigen, ersten Annäherung durch eine weniger lange Sequenz (mit dem Jetzt-Umschlags-Punkt als Zentrum) auffassen.)

4. Die Forderung einer exhaustiven und abgeschlossenen Menge erklärender Wandlungs-Prozesse führt unmittelbar zu der Konsequenz, dass diese ein System von Zyklen bilden müssen, denn wenn es Typen von Änderungsvorgängen gäbe, deren resultierender zweiter Zustand keinen passenden Anschluss-Vorgangstyp hat, der mit dem Zustandstyp startet, bei dem der andere endet, würden immer mehr Vorgänge bei diesem Schluss-Schritt enden, ohne dass es weitergeht. Da die Änderungsprozesse im Raum ausgebreitet und dicht an dicht in aneinander grenzenden Raumteilen verteilt gedacht werden können, können viele Zyklen nebeneinander im Raum ablaufen und ihn ganz ausfüllen. Wenn es mehrere Dimensionen von sich ändernden Qualitäten gibt, die an derselben Stelle zur selben Zeit existieren können, kann auch eine Vielfalt von Zyklen vorkommen, die an denselben Orten existieren und einander durchdringen können, wobei sie dann um so kompliziertere Zustandsbilder und Mischungen aus solchen erzeugen können, die aus wechselnden Phasendifferenzen zwischen den verschiedenen Zyklen resultieren, wenn diese nicht miteinander synchron laufen.

5. Die Idee einander benachbarter (oder durchdringender) und dabei miteinander wecshelwirkender Zyklen führt zum Problem einer möglichen unkontrollierten wechselseitigen Beeinflussung der Zyklen durch Überlagerung, und der Möglichkeit positiver Rückkoppelungsprozesse bis zur Selbstzerstörung, oder auch kompletter Auslöschung durch wechelseitiger Neutralisierung. Dementsprechend muss man quantitative Prinzipien einer Selbst-Regulierung einführen, die dafür sorgen, dass exzessive Prozesse mit übermässiger Aufsummierung oder Schwund durch äussere Einflüsse unterbleiben. Von daher gibt es dann auch Anlass zur Zuversicht, dass man gegen katastrophales Übermass gleich welcher Art geschützt sein wird – ob in Natur, Gesellschaft, oder innerhalb des menschlichen Körpers (Kommentar: Einfachstes Beispiel ist der Umschlag von „zu stark gewordenem yin in yang und umgekehrt“.)

6. Die Vorstellung der Welt als einer zumindest auf lange Sicht stabilen, hat zur Konsequenz, dass sie auch im wesentlichen gut (für uns) sein muss, in allen wesentlichen Hinsichten. Denn es wäre höchst seltsam, wenn man annehmen müsste, dass all diese Stabilität für alles gelten soll, ausser für menschliche Wesen. Nun hat aber bei uns nicht anders als bei allen anderen, mit Gefühl und Empfindung ausgestatteten Lebewesen, der Zustand des Sich-Normal- und Wohlfühlens oder Gesundseins enge Beziehungen zu dem des Stabilseins und -bleibens. (Folglich ist eine stabile Welt, die Stabilität unserer Körper und Lebensbedingungen einschliesst, auch eine gute Umgebung für uns.)

Soweit wäre also nun eine erste Skizze dessen erstellt, wie Erklärungen nach dem Motiv-Typ gebaut sind. Doch es gibt noch einige Lücken zu füllen. Erinnern wir uns, dass unsere grundlegenden Prinzipien formuliert waren mithilfe von Typen von Wandlungs-Prozessen oder Übergängen usw. Es genügt dann nicht, wenn man bloss beweist, dass diese Änderungsmuster jedes mögliche Ereignis abdecken, wenn man nicht wenigstens im Prinzip zeigen kann, WIE sie das im einzelnen tun.

 

7. Der Unterschied zwischen vormodernen und modernen (naturwissenschaftlichen) Naturkonzepten und -Erklärungen ist, dass die modernen durch Abstraktion aus langen Reihen von (empirischen) Tatsachen abgeleitet sind, auch wenn das bedeutet, dass man bisweilen keine Muster oder Begriffe oder (Natur)Gesetze findet. Vormoderne (Natur)Wissenschaft befindet sich exakt in der entgegengestezten Situation, denn sie verfügt immer schon über die „richtigen“ Konzepte (egal, ob diese aus Beweisen, Traditionen (Offenbarungen) oder unmittelbaren Intuitionen stammen), zusätzlich zu den Fakten. Die einzigen Experimente, die die vormoderne Wissenschaft gewissermassen auszuführen hat, bestehen somit in Versuchen zu erraten, wie die bekannten Fakten, dh. realen Vorgänge, mit den apriori gewussten Mustern zusammenstimmen – wobei kein Zweifel besteht daran, dass eine vollständige Zuordnung zustandegebracht werden kann – zumindest im Prinzip. Diese Tätigkeit, die in unendlicher Annäherung an die Wahrheit immer weiter fortgesetzt werden kann, nennt man: Interpretieren. Wann diese Tätigkeit je an ein Ende kommt, kann nicht gesagt werden, denn es gibt (bekanntlich) keine allgemeinen Regeln, wie sie ausgeführt werden muss; aber es gibt ja auch keine solchen Regeln für die Ausbildung naturwissenschaftlicher Hypothesen oder Konzepte in unserer Zeit.

8. Bislang erstrecken sich die Errungenschaften der Theorie (-en des genannten Typs) nur auf Ereignisse, die bereits bekannt sind (und eingeordnet werden sollen). Der letzte (noch fehlende) Schritt hin zu einer perfekten Anwendbarkeit in Raum und Zeit und Erfüllung aller noch verbleibender praktischer Anforderungen bestünde darin, dass die Theorie instandgesetzt wird, auch das nicht Wahrnehmbare und mithin Bekannte einzuordnen, also zukünftige Ereignisse, oder Ereignisse, die sich an Orten abspielen, zu denen man keinen Zugang hat, wie etwa im Körperinneren.
Sobald also ein Rahmensystem aus (ineinander übergehenden und umschlagenden) Wechsel-Eigenschaften festliegt, muss man nur noch Ausschau halten nach Ereignismengen, die dieselbe Struktur haben wir die hypothetisch unterstellten Rahmen-Ereignisse. (Kommentar: Ereignissorten also, mit deren Hilfe die hinter den Erscheinungen liegenden Eigenschaften und ihr Umschlagen ineinander CODIERT werden könnten). In gewissem Sinn müssten sich solche Mengen in grosser Zahl finden lassen, denn die (gemeinsame) Grundstruktur hat nur sehr einfache logische Eigenschaften, die von sehr vielen Sorten von Ereignissen geteilt wird. Die einzige zusätzliche Annahme, die noch benötigt wird, um die Existenz solcher (An- und Vor-)Zeichen sicherzustellen, ist, dass es zu einer Art Resonanz der relevanten und grundlegenden Wandlungsprozesse kommen muss, die dann in allen Kombinationen von Zuständen bzw. Ereignissen einen Widerhall finden, welche geeignet sind, die jeweilige Konstellation der Basis-Qualitäten abzubilden, und mithin an und in sich zu wiederholen und vorzuführen. (Eine ähnliche, wenn auch etwas komplizierter gelagerte Überlegung kann man anstellen hinsichtlich der Versuche, den betreffenden Wandlungsprozess dadurch zu beeinflussen, dass man eine künstliche „Wandlungsvorrichtung“ mit ihm sich überlagern lässt.)
Dazu ist (wiederum) eine ganze Menge Interpretation erforderlich, nämlich auf der (logischen) Ebene des Erratens aus An- und Vorzeichen, was gegenwärtig nicht sichtbar ist im Raum (wie die Zustände des Körpers) oder der Zeit (die Zukunft, soweit sie gegenwärtig bereits feststeht und durch Gegenwärtiges und gegenwärtige Konstellationen determiniert ist), und so weitergehen und sich weiter entwickeln wird, wenn nicht eingegriffen und darauf eingewirkt wird. (In ähnlicher Weise können die Zeichen auch Hinweise darauf enthalten, WAS getan werden muss.)
Der Bedarf nach Interpretation wird hier also noch verdoppelt, denn man braucht ja schon eine Interpretation, um gewisse Entitäten (-kombinationen) als mögliche An- oder Vor-Zeichen oder auch (Heil)Mittel auffassen zu können. Die ursprüngliche Wahl der Zeichen, auf Basis einer („experimentellen“) vorläufigen Deutung, kann dann nur durch die anschliessenden Erfolge oder Misserfolge bestätigt oder widerlegt werden, die ihrerseits wieder von Interpretationen dessen abhängen, wie ein korrekter Gebrauch dieser mutmasslichen Zeichen oder Mittel in den konkreten Anwendungssituationen auszusehen hätte.
Es gibt (nun aber) eine Sphäre des Alltagslebens, die als geradezu perfekte Umsetzung dieser hermeneutischen Methode betrachtet werden kann: Das Verstehen durch Einfühlung in die wechselnden Gefühlszustände und Motive einer Person, indem man nämlich errät, was in dieser Person gefühlsmässig vor sich geht durch äussere Anzeichen in ihrer Physiognomie oder ihren Körperbewegungen und -haltungen, und den anschliessenden Versuch, ihre Gefühle angemessen zu beeinflussen (sie anzuregen oder zu beruhigen), und sie in einen „Normalzustand“ zurückzubringen, wobei man die wohlbekannten Phasen besseren oder schlechteren Befindens berücksichtigt, und die Besonderheiten des Charakters etc.
Der „Motiv“-Typ des Welterklärens kann somit betrachtet werden als Versuch, die Welt oder Teile von ihr aufzufassen wie (das Innere) eine(r) Person, verkörpert in physischen Dingen der verschiedensten Form, mit mehr oder weniger komplexen und subtilen Bedürfnissen und inneren Gefühlen, die sich in ihrer Physiognomie und ihrem unwillkürlichen, nicht zweckgerichteten Benehmen äussern, aber ohne Wahrnehmung, Erinnerung, Wissen, oder Sprachfähigkeit. Diese Person kann trotzdem im Prinzip durch angemessen subtile Einfühlung verstanden werden, und – korrekt gedeutet – sogar von Ihnen nach Ihren Wünschen beeinflusst werden, denn grundsätzlich überschreiten ihre Bedürfnisse nie Ihre Fähigkeiten, und sie wird nie zuviel von Ihnen verlangen. Alles hängt eben von Ihrer Einfühlungsfähigkeit und Bereitschaft zu geduldigem Verstehen ab.
Mit einem solchen Weltbild im Kopf, findet man sich wieder in einer geschlossenen, aber nichtsdestotrotz beinah unendlich vielfältigen Welt, in der eine nicht enden wollende Vielfalt von möglichen Lebensläufen absolviert werden kann, alle voller Chancen, und Erfahrungen von weit mehr noch als „zehntausend Dingen“ (klassischer chin. Ausdruck für: Erscheinungen und ihre Muster) jeder Art. Diese Welt ist nicht gesichert durch die Mauern eines dogmatischen Glaubens, sondern eher durch ein weites Glacis (freies Ödland um Festungen herum) oder Vorfeld von unendlich viel Deutungen, die sich in alle Richtungen erstrecken, aus denen irritierende Erfahrungen herkommen könnten. In einer Welt wie dieser gibt es im Prinzip nichts zu fürchten, aber viel zu hoffen. Sie ist gemütlich, und sicher ein Ort, an dem es sich leben lässt, wobei sie Raum lässt für Unternehmungen jeden gewünschten historischen Hitzegrades. Nur EINE Regung oder Leidenschaft wird man in ihr tunlichst abzukühlen haben: Den Wunsch, wirklich Neues kennen zu lernen oder gänzlich neue Erklärungen zu suchen. Denn was immer Erklären und Dazulernen jemals bringen könnten, ist schon vorhanden. Zumindest im Prinzip.



logische grundzüge von vormodernen weltbildern der REL-stufe und ihrer verwendung:
wir verhalten uns dabei (bis zum beweis der unmöglichkeit) so, als ob (=experimentell, hypothetisch) alles bekannte (reguläres wie ausnahmen) ebenso wie alles zukünftige und noch nicht bekannte gründe von einer art hätte, wie sie auch unserem handeln zugrundeliegen; nämlich:
– dass es eine fortlaufende botschaft (äusserungen und pausen, warten auf unsere antwort) ist, durch die ein auf uns bezogenes subjekt (gott) auf uns und unser tun unmittelbar reagiert, und durch die es uns etwas (das es meint, sagen will) zeigt (und dazu bringen will, zu denken, vorzustellen und zu wollen, was es (überlegener- und wohlwollenderweise bereits) denkt ;
– dass es das resultat einer fortlaufende kette von eingriffen, dh. handlungen und unterlassungen von (im umgang mit der natur) befähigteren (wissenderen, mächtigeren)  (göttern, engeln, dämonen) als uns ist, durch die diese wesen, bei erfüllung bestimmter (unsere interessen auf dauer  keineswegs negierender oder unsere fähigkeiten überfordernder) bedingungen von unserer seite, etwas für uns günstiges tun, derart, dass ein ohne diesen eingriff ungünstigerer verlauf von naturereignissen unterbleibt;
– (teleologie, platon, aristoteles, galen usw.) dass es in seinem räumlichen aufbau (vollständig), der verteilung von (zweckhaft gebauten) wesen und substanzen (aller denkbaren rangstufen) darin, und seinem zeitlichen (vervollkommnungs)verlauf die vernünftige realisierung eines unumstösslich gültigen plans bzw. endzwecks darstellt (die einzelbestandteile planmässig erzeugte gebilde, nämlich so wie sie sind zweck-mässig), dessen realisierung uns einzuordnen („der natur= dem naturzweck gemäss leben“) für uns die chance einer optimalen relaisierung unseres eigenen, „vernünftigen“ endzwecks (der ein unterzweck des gesamtzwecks ist) darstellt, wohingegen, wenn wir vom kooperieren mit dem uns überschreitenden natur- und weltzweck abweichen, indem wir andere zwecke, als die uns von ihm vorgegebenen, verfolgen, durch die dabei entstehende „reibungsverluste“ im anarbeiten gegen unsere bestimmung= unseren eigentlichen, wahren, vernünftigen zweck, wie er uns im rahmen des gesmtzwecks der welt zugewiesen ist, wir mehr oder weniger suboptimale bis negative resultate erzielen werden;
– (yi, welt der motive) dass es gegliedert ist in durchgehend „physiognomisch oder propriozeptiv“ angezeigte und als solche für uns erkenn- und deutbare, ständig wechselnde weltdispositionen, die als ganze „sinnvolle“ angriffsspunkte darstellen dafür, dass wir im gegebnen moment, zum gegenwärtigen zeitpunkt, angesichts unserer gegebnen bedürfnisse und fähigkeiten unsere übergeordneten pläne auf eine bestimmte art verfolgen sollten – und dabei die handlungsrelevanten informationen über unseren eigenen, momentanen leiblichen zustand „sinnvoll“ ergänzen können durch die quasi-leiblichen fortsetzungen der (für die besondere art der ausführung übergeordneter zwecke (prioritätensetzungen, präferenzenbildung) relevanten) leib-parameter in der welt:
–über von dort her kommende „bedürfnisse“, die sich in die dringlichkeitsreihe unserer unmitelbar leibliche bedürfnisse integrieren, soweit sie für die verfolgung unseres plans relevant sind (bedrohungen, gefahren in der welt, für diesen plan; sich darstellend als: quasi-empfindung (unmittelbares wissen) davon, was passiert, wenn wir nicht eingreifen);
— als solche unmittelbar gewusste (quasi empfundene) orte, umstände, zeitpunkte, wo und wann unser handeln zur realisierung unseres plans vordringlich ansetzen sollte;
— innerweltliche umstände usw., die als innerweltlich uns entgegenkommende „fähigkeiten“ (mittel) mit unseren eigenen fähigkeiten in den plan-umsetzenden handlungen sinnvoll zusammenwirkend eingesetzt werden können (wenn wir wollen);
— unmittelbar gewusste = quasi-empfundene dispositionen der welt zu bestimmten nebenfolgen, für den fall, dass wir die unserem plan entgegenkommenden innerweltlichen fähigkeiten und mittel tatsächlich einsetzen und nutzen (so, wie bei einem bestimmten ausgangs-niveau der leistungsfähigkeit zb. abgeschätzt werden kann, wieviel erschöpfung bei welcher art intensität der nutzung einer körperlichen leistungsdimension entstehen, und wieviel ruhebedürftigkeit daraus resultieren wird);
immer dies alles zugleich mit der bestimmung, dass diese quasi-leiblichen, entgegenkommenden oder auch bisweilen uns aufhaltenden welt-parameter, die wir beachten müssen bzw. nutzen können, unser wohl, spätestens im verbund mit uns möglichen und unsere momentanen kräftte und bedürfnisse achtenden berücksichtigenden handlungen, gewährleisten, und uns die verfolgung aller (im rahme dieser öeiblichen anforrderungen) „sinnvollen“ interessen und pläne (hauptsächlich auf selbst-erhaltung in einem guten zustand gerichtet!) gestatten;
– (xiangshu, welt der zahlen und embleme) dass es in sich („keim“)strukturen und  (keim-entfaltungs-)verläufe enthält, die – korrekt und in den hierfür entscheidenden hinsichten auf unbekanntes (zeitlich, räumlich entferntes, unerklärliches usw.) übertragen – als prototypen fungieren für die verbliebenen strukturen und verläufe (derart, dass alles für die zweiten wesentliche bereits aus den besonderheiten der ersten, nach einem schlüssel, erschlossen werden kann): die (bekannte) welt fungiert dadurch wie eine form gespeicherten wissens hinsichtlich des rests der welt.
behauptung: diese stufenreihe ERSCHÖPFT die kategorien, die man für erklärungen der genannten art (nämlich mit sorten von handlungsgründen) heranziehen kann.
die grundlage der anwendbarkeit dieser kategorien scheint gegeben zu sein durch eine OPERATIONALE  ANSCHLIESSBARKEIT, oder das verhältnis, das diese kategorien als hinzufügung  zu ihren pendants bei uns selber einnehmen:
– antworten mit taten und worten im dialog mit gott (letztlich, um aus anfänglichem dissens zu vollständigem konsens zu gelangen – durch beeinflussung gottes, oder ein sich durch gott (im gespräch) beeinflussen lassen);
– verhandeln, ebenfalls mit taten und worten, in der kooperation bzw. konflikt mit den (hypothetischen) agenten (göttern), um ihre überlegenheit für sich nutzen zu können (zu einem gemeinsamen plan mit ihnen zu gelangen, u.u. auch ohne „gemeinsamkeit“ herzustellen (zu denken und wollen wie sie))
– anpassung des handelns im sinne des eigenen plans und endzwecks an den nicht beeinflussbaren (aber grundsätzlich eine solche anpassung erlaubenden) welt-plan/zweck;
– ergänzung der für eigene prioritätensetzungen relevanten (gegenwärtige und „spürbar in ihrem weiteren verlauf zu erwartenden“) bedürfnis- und leistungsparameter durch gleichgelagerte, antagonistische oder synergistische in der welt;
– vorwegnahmen in gestalt von prognosen beeinflussbarer bzw. unbeeinflussbarer „vorhersehbarer“ wissensinhalte, als wären sie durch hinreichende empirische forschung bestätigt, ohne dass eine solche stattfindet.
die genannten hypothesen scheinen (auf den ersten blick) DENKBAR, und dem handeln bis zur widerlegung zugrundezulegen zu sein; sie sind von den jeweils unter ihnen stehenden, geschweige denn „naturwissenschaftlichen“ hypothesen durch den grad ihrer „optimalität, wenn sie gelten würden“ unterschieden; in der logischen (und logisch dichten!) abfolge der stufe ergibt sich zugleich ein rationales, apriorisches gliederungs-prinzip, das ein geordnetes abarbeiten einer hypothesen-REIHENFOLGE erlaubt (ein planmässiges versuchen, ob es nicht so ist, geplant VOR aller (falsifizierenden) erfahrung.)
dieses rationale, experimentelle REL-optimal-hypothesen-bildungs- und testverfahren (VERSUCHEN) löst die anarchische magische lernstrategie des PROBIERENS UND SUCHENS NACH MÖGLICHKEITEN ab, die nicht nur falsifikationen („misserfolge“) kennt, sondern auch nach „positiven“ EMPIRISCHEN kriterien für die wahl der inhalte sucht (und sie durch immer wieder neu vorgenommene, bisherige interpretationen revidierende neu-bewertungen des vorliegenden gesamt-erfahrungswissens (dh. der bisherigen versuche und ihrer ausgänge) nach „erfolg“ und „misserfolg“ gewinnt). daraus ergeben sich kategorial völlig chaotische misch-experimente, deren priorität sich ergibt aus der „relativ guten bestätigten wirksamkeit“ ihrer teilhandlungen. diese lern-strategie scheitert daran, dass sie bei akkumulierender erfahrung keinerlei fortschritt macht: sie ist keine LERN-strategie, und zwar aus prinzip nicht, will es aber sein (man will immer besser lernen, erfolge zu haben und misserfolge zu vermeiden; „das falsche tun“= in misserfolg führendes, soll auf dauer zu vermeiden gelernt werden. das gelingt nicht, wie nähere überlegung zeigt (die durch das permanente scheitern, die absolute ungewissheit bei anwachsendem wissen, angestossen wird).
die religiösen inhalte gehören längst zum hypothesen-vorrat (bzw. wirk-vorrat) des magischen lernens; der übergang zur religion findet statt, indem auf dauer die „maixmalhypothesen“ im zweifel beim handeln vorgezogen werden (da, wo sie andern widersprechen), und es immer „prinzipieller“ bestimmen.
dass meine optimallH allen andern überlegen ist, kann auch heissen: ich weise noch höhere optimalHen aus der eben genannten liste aus guten (rationalen, nicht empirischen!) gründen zurück – solchen nämlich, die beweisen, dass diese höheren nur schein-optimale Hen sind, die in wahrheit nicht anders, oder besser, oder keine (experimentell erprobbaren) hypothesen sind (keine artikulierten handlungen = experimente in ihrem sinn erlauben.) …

die entscheidende neue these ist:
DIE WICHTIGSTEN EXPERIMENTE BEIM TEST DER REL-OPTIMALHYPOTHESEN (aus denen ALLE weltbilder vormoderner „hochkulturen“ (also nicht „primitiver“, die nämlich magisch denken, mythologisch statt rational rechtfertigen usw.) aufgebaut sind ) sind die „versuchsweisen interpretationen“: entwürfe, WIE das jeweilige prinzip in der vorliegenden welt umgesetzt sein könnte (zb: welche offenbarung/prophezeiung, von der es unmengen gibt, glaubwürdig als von gott kommend ausgewählt und bis auf weiteres als offenbarungsinhalt behandelt werden könnte).
wenn man statt theorie interpretation einfügt, lassen sich aussagen über naturwissenschaftlichen fortschritt auf vormoderne denkweisen und ihre entwicklung übertragen (zb. lakatos forschungsprogramme!).
ausschlaggebend für die güte eines vormoderne weltbildes ist, wie stark es die kluft zwischen dem generellen prinzip der welt-erklärung (= eine der 5 oben angeführte stufen) und der tatsächlichen erfahrung der jeweiligen kultur, in relevanten grössenordnungen, schliessen kann. (die ansprüche können weit rangieren: von sehr gering, wo das weltbild mehr oder weniger nur die illustration des prinzips ist („so oder so ähnlich“), und „schlagende“ übereinstimmung mit einigen wichtigen erfahrungs-daten ausreicht, um (auf dem hintergrund der grundsätzliche überzeugung von der notwendigkeit des prinzips, das so interpretierend angewandt wird) die betreffende „interpretation“ (zb. monotheistische offenbarung) „glaubhaft“ zu machen, bis hin zu konkreten handlungsanweisungen.
(das erklärt „soziologische“ feinanpassung an die „religiösen bedürfnisse“ und „relevanz-kriterin“ bezüglich der erklärungsbedürftigen lebenswelt-bestandteile bzw. lebens-erfahrung) von bestimmten klassen, gruppen, mentalitäten usw.).

 

 

teil 2
ein vormodernes, also interpretations-orientiertes weltbild liefert keine klaren technischen handlungsanweisungen (so, wie ein orakel keine klaren prognosen). es ist nicht falsifizierbar, weil immer auch eine fehl-interpretation dafür verantwortlich sein könnte, dass es anders kommt, als man erwartete.
auch darin ähnelt der vormoderne umgang mit der welt (konsequenterweise) dem verstehen von personen und ihren gründen, absichten, äusserungen, und handlungen. manchmal verstehen wir sie nicht, auch nach mehreren interpretationen. im alltag gehen wir über solches punktuelles scheitern aber hinweg, weil sich bald schon genug anderes ereignet, was wieder verständlich ist.
eine wichtige frage ist daher, welche ansprüche an die durchgängigkeit von verstehbarkeit oder an die „richtigkeit“ von interpretationen man stellt. die vormodernen prognosen und handlungsanweisungen scheitern nicht daran, dass sie „falsch“ sind, sondern daran, dass sie UNKLAR sind, und man letztlich nicht WEISS, wann es an einem selber lag (und man zu blöd war, die orakel- oder (medizinische) befund-deutungsregel korrekt anzuwenden und entsprechend zu handeln), und wann man, angesichts von scheitern mit der betreffenden regel, eine andere derselben art suchen muss (weil es definitiv „die falsche“ ist).
dieser vorgang mag sich erstmal über längere zeit so wiederholen, dass man (bei gestiegenen ansprüchen an verlässlichkeit von vorhersagen und situations-bezogenen handlungsanweisungen) auf die stufe der prognose- und situations- bzw. handlungsanweisungsregeln zurückgeht, und andere, plausible regeln, oder eine andere, bessere orakel- oder medizin-autorität sucht.
plausibel ist alles, was der eigenen erfahrung nicht widerspricht, und dem grundlegenden „vorurteil“, wie eine welt-deutung auszusehen hat (nämlich der optimalH), entsprechend begrifflich konstruiert ist. (bei religiösen oder esoterikern kommt diese einstellung vor als ein (ansonsten unverständliches) seltsames „vor-auswählen“: DIESE religion bzw. offenbarung „überzeugt“ sie, jene nicht usw.)

das wahrscheinlichere ist allerdings, dass, wenn solche regeln nicht von aussen (mit der aura des „altbewährten“) angeboten werden, sondern von dem gescheiterten deuter selbst konstruiert werden müssen, in dieser situation schlagartig die VIELZAHL von alternativen auffällt, und zugleich das methodische PRINZIP der konstruktion thematisch wird. denn er soll ja deutungsregeln EINES BESTIMMTEN TYPS konstruieren, also solche, die nicht zum typ passen, weglassen. solange allerdings genug selbstbewusste spinner, heiler, und propheten existieren, die sich um konstruktionsregeln nicht kümmern, liefern sie auch den ungeordneten nachschub an offenbarungen, aus dem die praktikanten dann nur noch auswählen brauchen – die auswahl (s.o. die esoteriker) aber erfolgt implizit, „instinktsicher“, ohne das prinzip explizieren zu müssen. anders, wenn man selbst konstruieren muss (und für sich selbst keine autorität darstellt):
dann stellt sich eigentlich auf der stelle die frage 1. nach dem konstruktionsprinzip (in gestalt der frage: welche entwürfe weisen wir zurück?), 2. nach der reihenfolge, in der die möglichen neu-konstrukte abzuarbeiten sind.
diese situation ist völlig verschieden von der erst-konstruktion, beispielsweise eines zyklus- oder korrespondenz-systems. der autor eines solchen systems hat natürlich das ihn überzeugende PRINZIP im kopf, also das „so oder so ähnlich MUSS es sein!“. gegen diese evidenz ist, ohne ein massives motiv, es zu überprüfen, auf anhieb kein einwand zu finden. also hat der denker/ sucher/ heiler/ prophet erstmal dieses motiv. dann hat er einfälle, oder auch visionen, offenbarungen, träume – mögliche konkretisierungen des motivs, mögliche belegungen, die ihm plausibel erscheinen: so KÖNNTE es sein! erst passt es nicht, er versteht es nicht so gut, dann kommen bessernde abwandlungen, und auf einmal steht ein entwurf vor ihm, der an überraschend vielen stellen (verglichen mit früheren) PASST. er verfährt dabei ganz wie jemand, der motive einer person zu erraten sucht, die nicht mit ihm darüber spricht. ist die deutung bereits sehr komplex, und kann ziemlich viel erklären, und war ihre erstellung bereits sehr aufwendig, wird sich jeder erstmal damit zufrieden geben: so sieht überzeugtheit von einer solchen deutung eben aus. sie sieht so aus, unter anderm auch darum, weil leute eine (lebensweltliche) vorstellung davon haben, wieviel aufwand man treiben muss, um ein zunächst unverständliches handeln verständlich zu machen. wenn der aufwand überschritten wird, erklären sie es erstmal für unverständlich. wenn im rahmen dessen, was sie an aufwand erwarten, sich eine ziemlich oder sogar überraschend plausible deutung einstellt, muss es einfach die richtige sein. – im persönlichen umgang werden solche deutungen später im gespräch mit dem gedeuteten einer probe ausgesetzt (der gedeutete kann eine schlagend einleuchtende, andere erklärung seines handelns geben, dann bricht die aussen-deutung des deuters zusammen). wenn der gedeutete allerdings schlechter erklärt als der deuter (ungereimtheiten bleiben), wird der deuter auch gegen die äusserungen des gedeuteten auf seiner deutung beharren: vgl. unendliche varitionen dieses themas im zsuammenhang mit beschuldigungen, kriminalroman, indizienprozess etc. (und die analogien zum historischen deuten!).
im umgang mit der welt findet derartiges nicht statt. allein das erklärt die hartnäckigkeit vormoderner weltdeutungen.

ein EXTREM wichtiges weiteres motiv kommt hinzu.
die optimalHen-bildung unter verwendung unbestimmter personaler kategorien in oder hinter der WELT muss dabei nicht stehenbleiben, sondern kann auch auf PERSONEN angewandt werden. (vgl. die entsprechende abteilung in TIGE 1-erläuterungen: idealisierendes (=optimal-hypothetisches) handlungs-erklären). das heisst: personen wird, bis zum beweis des gegenteils, etwas „best-denkbares“ unterstellt (worin das besteht, hängt ab davon, welche arten von optima aus der lebenswelt des betreffenden gläubigen heraus vorstellbar sind). wenn jemand nun, ähnlich wie mit bezug auf welt, dies denken für ein evidentes PRINZIP hält, wird er die entsprechenden personen SUCHEN, solang bis er diejenige gefunden hat, die eine „plausible“ (= die erwartung im rahmen dessen, was jemand weiss, nicht falsifizierende) realisierung des prinzips darzustellen scheint (dafür gibt es, ähnlich wie bei orakeln und traditionellen medizinbefund-deutesystemen) „sichere“ („physiognomische“) erkennungsmerkmale (dass man die richtigen an irgendwas erkennt, nicht unbedingt an ihrer nase, aber eben an einem kriterien-katalog, der es einem gestattet, irgendwann das prüfen abzubrechen, und zum gläubigen hoffen und vertrauen überzugehen: das gehört mit zum glaubens-PRINZIP, das der ganzen vorgehensweise zugrundeliegt).
also: die besetzung der position einer erwarteten ideal-person (autorität, messias, vorbild, zu einem „passender“ partner)  mit einer konkreten person ist das pendant zur „experimentellen interpretation“ auf dem gebiet der „person-bezogenen“ optimalHen-bildung. speziell kann diese person (die nicht mehr leben muss) zugleich lieferant und überbringer einer offenbarung sein, die ihrerseits eine experimentelle interpretation darstellt. der strom an offenbarungen reisst NIE ab, wie man heutzutage sehr schön an ständig neuen sekten-gründungen sehen kann. es gibt immer leute, die imstande sind, das was andre mit fremden anstellen, wenn der bedarf gross ist, mit sich selbst zu veranstalten und sich zu propheten usw. zu stilisieren (und zwar so, dass sie selbst dran glauben).
((propheten-geschichten in der bibel beschreiben ziemlich gut und ausführlich dieses hinübergleiten von „ungläubigkeit“ und nicht-annehmen-wollen der rolle (das wird dann von gott bestaft= der künftige prophet deutet bestimmte ereignisse so) über erste „bestätigungen“ (die in ein abrufbares deutungs- und erwartungsschema passen, „sinn“ machen) bis hin zur erwähltheits-gewissheit. ausserdem: in israel gab es ganze propheten-“schulen“, es ist die rede von 10000en (zur zeit von könig saul, wenn ich mich recht erinnere): dh. die rolle war gesellschaftlich befestigt, institutionalisiert (wie „schamane“ in anderen gesellschaften). aber vorsicht: „gesellschaft“ ist einfach nicht hinrreichend, um das zustandekommen solcher sekundär institutionalisierter einstellungen zu erklären. eine gesellschaft institutionalisiert nicht jeden unsinn, bloss weil sie dann eine identität hat (vor allem erklärt es die FORM des unsinns nicht).
andre schöne bibelstellen (in die bibel geht sehr viel erfahrung von propheten und MIT propheten ein!): der prophet gilt nichts im eigenen land (jesus kam in nazareth nicht so toll an, wo ihn jeder kannte).)
das heisst: je grösser der historische abstand, desto grösser der prophet, desto glaubhafter (und weniger beeinträchtigt durch offensichtlich persönliche oder historische kontexte) die überbrachte offenbarung.
schliesslich: in apostelgeschichte und apostelbriefen wird deutlich, dass in urchristlichen gemeinden beinah jeder irgendwie inspiriert war, kranke heilte, in zungen lallte, vom geist ergriffen wurde, visionen hatte usw. der ungeordnet weiterquellende strom der offenbarung musste offensichtlich geradezu gewaltsam zum versiegen gebracht werden, spätestens indem die betreffenden ausgegrenzt (oder später verbrannt) wurden… ))

dass „aussergewöhnliche“ personen quelle oder empfänger von offenbarung sein könen, ist genuiner bestandteil vieler religiöser „PRINZIPIEN“. dasselbe gilt für die zuschreibung aussergewöhnlicher fähigkeiten, “verborgenes“ wissen zugänglich zu machen, durch besondere sensibilität. als einfachste begründung kann gelten: „es hat sich solange bewährt“, es ist so alt, das hat schon so viele überzeugt, und da haben schon so viele dran geglaubt (oder sind dafür gestorben!) – da muss was dransein. dies sind TYPISCHE plausibilisierungs-überlegungen (das heisst, der glaube an die autorität besteht auf diese weise die ersten, groben lebensweltlichen proben auf glaubwürdigkeit. die plausibilität ist NIE positiv-bestätigung, sondern immer nur ausschluss von unglaubwürdigem; der rest der überzeugung kommt dadurch zustande, dass es keine weitere gleichwertige alternative gibt, die es AUCH sein könnte. wenn solche alternativen sich hartnäckig halten, und nicht durch weitere plausibilitäts-kriterien der kreis der zu glaubenden oder zu benutzenden deutungssysteme auf ein übrigbleibendes reduziert werden kann, stürzt dies den glaubens-willigen in tiefste verzweiflung. der erst-glaube beruht IMMER auf der ausschliesslichkeit, mit der EINE spezielle plausible experimentelle interpretation des prinzips die aufmerksamkeit auf sich zieht: dies ist dann die „richtige“, die erstmal für lange zeit, nämlich bis sich das verhältnis zum glauben insgesamt ändert (s.o.), den inhalt der glaubens- „überzeugung“ darstellt.

dies ist der punkt, um zurück zum ausgangspunkt zu kommen, den man, im vergleich zum eben genannten „erstglauben“ einen spät-glauben, und des zweifels, der erschütterten glaubensüberzeugung, nennen könnte. dort stellt sich die situation umgekehrt dar: man WILL pluralität der inhalte, sucht alternativen, fragt gerade, welches die richtige ist, aber nicht mehr nur, um die „falschen“ (schlechteren) kandidaten auszusondern, sondern um tatsächlich DIE richtige oder richtigste lösung positiv zu bestimmen. also es geht hier nicht mehr drum, dass in jedem fall ein RELATIV bestes übrigbleibt, weil relativ schlechteres ausgesondert wird. das geht schon darum nicht, weil die kandidaten, die hier gegeneinander antreten (zb. im bereich des gottesglaubens: die monotheistischen religionen, oder innerhalb des christentums: die konfessionen), ALLE irgendwie vor- und nachteile haben, also nicht mehr eine als allen andern offensichtlich überlegen aus der konkurrenz hervorgeht. in der erst-situation, wo solche gebilde allererst ERZEUGT werden, stehen garnicht soviele „reife“ kandidaten zur verfügung, wie in einer solchen spätzeit. (oder aber, die auswahl ist entsprechend hochwertig; wer NOCH keinen glauben hat, und sich gerade im prozess des bildens eines glaubens nach einem neuen PRINZIP, für das noch keine vorbilder existieren, befindet, hat zu den möglichen inhalten eine andere stellung: er ERWARTET es garnicht anders, als dass die konkurrenz der möglichen experimentellen belegungen ein überragendes einzel-exemplar liefern wird, das dann eben „das richtige“ (so oder so ähnlich) ist; und weil er es so erwartet, wird er doch nicht, wenn sich (todsicher) ein solches einstellt, wie gross zuvor auch die zahl der kandidaten war, die in die end-ausscheidung gelangt sind (10.000 propheten sind schon ziemlich viel!), wenn sich ein solches darstellt, mit gewalt weitersuchen! aber genau das ist die (zwangs)situation der spät-gläubigen, deren allgemeine erwartungshaltung sich geändert hat (das eben nennt man: „zweifel“): wenn erstmal der glaube erschüttert ist, dass man dem plausiblen „ERST – BESTEN“ trauen darf, ist die frage plausibel, ob das nächste (wenn sich eins anbietet, oder denken lässt) gleich-beste einen nicht auch enttäuschen wird.
das heisst: die erschütterung der „naiven“ erst-bestheits-erwartung hinsichtlich der experimentellen interpretation führt unmittelbar noch nicht zur erschütterung des PRINZIPS, wohl aber zum vergleichenden konfrontieren mehrerer (verglichen mit dem ursprünglichen erstbesten) „ebenso guter“; sei es, dass man sie selbst konstruiert, sei es, dass man verschiedene ebenbürtige traditionen nebeneinanderlegt und vergleicht.

damit haben wir vollends die vorgeschichte bis zur eingangs genannten doppelfrage-situation rekonstruiert.
die beiden fragen, die sich in der „zweifelsphase“ (erschütterte erwartung, dass das erst-beste auch „das richtige“ ist) stellen, richten sich auf eine verfeinerung der auswahlkriterien; es werden nämlich jetzt, was im erstbestheits-begriff noch zusammenfiel, auseinandergehalten: 1. die kriterien, aufgrund deren von zwei beliebigen überhaupt zulässigen kandidaten einer vorzuziehen ist, 2. die kriterien, die überhaupt zulässige von nicht zulässigen unterscheiden. frage 2 ist zunächst die spannendere. denn sie fordert eine qualitative neufassung, oder überhaupt erstmalige inhaltliche bestimmung des kriteriums, das in der früheren phase durch die „plausibilität“ (die unmittelbar zugleich als massbegriff aufgefasst werden konnte) abgedeckt wurde. plausibilität aber bedeutete: es kamen ohnehin nur „positiv-kandidaten“ in den blick, die frage, was man ablehnte, bezog sich ausschliesslich auf so entfernte und „unplausible“ exemplare (nämlich meist solche, die jenseits des eignen PRINZIPS lagen) und erforderte keine besondere, begriffliche trennschärfe.
der rest wurde vom (aus)mass der plausibilität geleistet, und der erwartung, dass es eine beste lösung geben müsse. – im zusammenhang mit den überlegungen der zweifelsphase kommt frage 2 spätestens ins spiel, wenn die grenzen bestimmt werden sollen, innerhalb deren sich zulässige kandidaten maximal unterscheiden können. dass relevant erscheinende differenzen innerhalb des zulässigen auftauchen, dessen also, was nach dem masstab der erst-phase jedes für sich überzeugend gewesen wäre, ist ja gerade der anstoss zum zweifel; und damit ist die frage nach der breite der variierbarkeit gestellt. – natürlich wäre diese frage bereits den erst-gläubigen MÖGLICH gewesen; man begreift allerdings unmittelbar, warum sie schlichtweg keinen anlass hatten, in ihrer praktischen situation einer solchen frage nachzugehen oder sie überhaupt aufzuwerfen.

erinnern wir uns, dass das, was hier variiert, IMMER interpretationen im weitesten sinn sind – interpretationen, die allerdings den interpreten selbst nicht notwendig als solche erscheinen müssen.
dass man ein orakel deuten muss, leuchtet jedem orakelnutzer ein, auch wenn ihm vielleicht (wie an vielen delphischen orakelsprüchen sichtlich) die ironische, ja geradezu hämische vieldeutigkeit der sprüche nicht auffällt, weil er sofort nur an EIN gemeintes denkt; wie der gläubige. dass auch die orakel-deutungs-anleitung bzw. die orakel-fragetechnik selbst bloss eine mögliche (die möglichkeiten des PRINZIPs erprobende, „experimentelle“, vorläufig-hypothetische) interpretation ist, wird erst deutlich, wenn die „pluralisierung“ dieser weltbilder (= titel von anne charlott trepps aufsatz in: hepp/lehmann, antike weisheit, kulturelle praxis. hermetismus in der frühen neuzeit) auch hier den blick auf die „vieldeutigkeit“ des eigentlich überzeugenden PRINZIPs lenkt. aber soweit sind wir hier noch nicht.

die eigenschaft eines glaubens- (orakel-, heil-, anbetungs- und kult-anleitenden) systems, gleich gute, und dennoch als widersprechend empfundene interpretationen zu liefern, ist ein erster grund zur unzufriedenheit damit, JENSEITS von seinem mehr oder weniger grossen anteil an „unplausiblen“ inhalten. die „unfreiwillige“ pluralität, die sich mit berufung auf dieselben autoritativen offenbarungsquellen oder regeln nicht erledigen lässt, kann zunächst mit konfessions-, sekten- oder schulbildung institutionell abgefangen werden. paradoxerweise wird sie eben darin erst recht sichtbar (es sei denn, die bornierte fixierung auf den EINEN möglichen inhalt hält einen, wie zuvor, davon ab. die kosten fürs wegschauen werden aber vermutlich immer höher, je mehr der prozess historisch fortgeschritten ist).
diese „konfessionalisierung“, also zerfall des ursprünglich EINEN entlang möglicher „vertikaler“ ausdifferenzierungslinien durch unterschiedliche interpretation derselben kanonischen, und ursprünglich „EINHEITLICH“ gemeinten, einfach und geradezu zu verstehenden ausgangstexte (regeln, offenbarungen) wird entscheidend ergänzt durch das kennenlernen und/oder entstehen „horizontaler“ alternativen zu diesem urspürnglich einen: ursprünglich das einzige seiner gattung, wird es dadurch plötzlich relativiert zum exemplar, blossen beispiel von etwas, WOVON DAS MUSTER OFFENSICHTLICH HÖHER ANGESIEDELT IST. dieser prozess kann sich zum beispiel so abspielen, dass plötzlich von ursprünglichen fassungen kanonischer texte abweichungen entdeckt werden; darum die bedeutung philologischer arbeit in diesem prozess. ursprünglich dient sie dem ziel, den „wahren“ offenbarungstext gegen seine entstellungen und verfälschungen wiederherzustellen (dass dies „blosse“ philologie, und somit „treue“ zu einer (gläubig als selbstverständlich erwarteten) „ur-offenbarung“ darstellen soll, ist in wahrheit selbst eine religiöse gestalt!)
die philologischen subtilitäten, mit denen fälschungen und ihre motive durchschaut werden, richtet sich aber (ohne dass dies den ersten entlarvern bewusst würde!) immer stärker auf die verbliebenen „früheren“ fassungen selbst: wenn vormals sicher geglaubtes auf (mittlerweile nachgewiesener) verfälschung beruhen konnte, und dazu historische MOTIVE gefunde wurden, die noch dazu historisch „kontextualisiert“ werden können, also als zeitgenössischen denk-strömungen und absichten entstammend verstanden werden müssen (und anders garnicht zu verstehen wären): dann könnte dies ja für die NOCH früheren, nunmehr als „ursprünglich“ geltenden fassungen ebenso gelten. und so wird schicht für schicht abgetragen.
wohlgemerkt: dies darf nicht einfach als neutrales, „wissenschaftliches“ unternehmen aufgefasst werden – wieviel objektivitäts-pathos auch in es investiert werden mag. sondern dies bleibt ein hoch-religiöses tun im rahmen hoch-religiöser (optimalhypothetischer) rahmenerwartungen. (so historische bibel-kritik im westen, oder die anlage eines kanons oder kanon-kritk, oder übersetzungen (zb. der septuaginta: 7 mal 7 griechische gelehrte sollen sich in klausen eingeschlossen haben, und jeder für sich das alte testament übersetzt haben: vergleich zeigt am ende, dass die übersetzungen bis aufs letzte gleich sind, beweis für die „inspiriertheit“ der übersetzung…)

ein weiterer vorgang „horizontaler“ pluralisierung ist die historisch spätere entdeckung oder entstehung von verwandten religionen und glaubenssystemen. vom standpunkt des naiven erstbest-glaubens ist diese entdeckung eines verwirrend „nahen“ und doch fremden eine schier unfassbare provokation; das allein erklärt den brutalen umggang mit „häresien“. in dieser distanzierung des allzunah-fremden  soll die ursprüngliche trennschärfe des OFFENSICHTLICH besten und darum richtigen wieder hergestellt werden.
auch hier gibt es eine rettungsmassnahme, nämlich den offensichtlichen korrektur-schritt als historische überbietung und „nachoffenbarung“ (mit ergänzungen, warum wem was (noch nicht oder nicht mehr) offenbart wurde) darzustellen. für solche und andere integrations-massnahmen ist aber nicht beliebig platz; so tun sich zb. nach-islamische „korrektur-offenbarungen“ (wie bahai, oder shik) immer schwerer zu erklären, warum gott nun schon zum mindestens 4.mal  nachbessern und nachsetzen muss, und warum der je letzte schritt so schrecklich viel reifere adressaten voraussetzt, dass er nicht schon gleich im koran oder dem NT stattfinden konnte.
misslingt die historische überbietung, oder scheitert am „starrsinn“ der angeblich so überbotenen (juden, die den messias nicht annehmen wollen), gibt es die möglichkeit der abgrenzung, mit auf die dauer gleichen effekten wie bei der konfessionalisierung; bloss, dass der einheitliche „ausgangstext“ hier als gemeinsamer nenner und extrakt des „besten aus allen verwandten offenbarungen“ (nathan ringparabel) KONSTRUIERT wird, und eventuell als neue, synkretistische offenbarung durch eine entsprechende prophetie und/oder kanon- und kult-bildung abgesichert wird. (sollten die urspürnglichen quellen verlorengehen, gibt es wieder arbeit für die theo-philologen…)
solche synkretistische oder eklektische synthesen sind natürlich nicht nur auf religiösem gebiet möglich, sondern auch im bereich vormoderner natur-konzepte (huangdi neijing? hanzeit-kompilationen? galen!).

die andere, ebenfalls historisch vielfach belegte strategie ist  nicht die auswählende oder zusammen-mischende (synkerannymi, griech. ich vermische, davo synkretistsich abgeleitet), sondern ABSTRAHIERENDE: es wird nicht diverses bestes, sondern wesenhaft GEMEINSAMES herausgehoben, das andre als unwesentliche beimischung (kontext, willkür-zufügung, regionale, historische und nicht zur eigentlichen offenbarung gehörende „menschliche“ motive: implizite kontextualisierung vor aller theo-philologie) zurückgewiesen. pars pro toto, kann diese strategie den namen „interpretatio (!) graeca-strategie“ heissen: das (reichhaltige, seinerseits bereits sehr synkretistische) griechische pantheon wird als muster genommen, um fremde götter-ensembles darauf abzubilden (nur die namen sind fremd, „gemeint“ ist aber unser gott soundso: hermes, den die ägypter theut oder thot nennen usw. ).
eine solche abstrahierende vertikalisierung liegt weiterhin vor in der deistischen „interpretation“ der monotheistischen religionen als „eigentlich dasselbe meinend“, nur wohlwollend für verkündigungs-zwecke jeweils dem besonderen volksgeist der adressaten angepasster gehalt, der womöglich „uralte ägyptische philosophie“ oder religion der eleusinisch-orphischen mysterienkulte  usw. gewesen sei. dem theismus wird damit zugleich das eigentlich theistische, nämlich der PERSÖNLICHE, ganz besondere und individuelle gott, gewissermassen abgestreift, indem es kontext-motiven zugeschrieben wird. abstrahierung bedeutet so manchmal auch: veränderung, nämlich vereinfachung  des gehalts (so wie synkretismus anreicherung, komplizierung).

reihenbildung und abstraktion führen, ohne dass dazu eine absicht bestehen müsste, zur unmittelbaren veranschaulichung des PRINZIPS. in beiden fällen wird die STRUKTURGLEICHHEIT der möglichen experimentellen interpretationen sichtbar – und die weisen sie darum auf, weil sie eben versuchsweise-konkretisierende, interpretierende (in mögliche kontexte bringende) belegungen bzw. vorstellbare ausprägungen einer möglicherweise hinter der welt stehende art von GRÜNDEN darstellen, durch die das zunächst verwirrende sosein und sich-verhalten der welt VERSTANDEN werden kann.
bis jetzt sind die anfangsbemerkungen in teil 1, die ja auch auf medizin bezug nehmen sollten, noch nicht ganz eingeholt. hier speziell die frage, wie der prozess (wie in diesen anfangsbemerkungen ursprünglich unterstellt) sich beschleunigt, wenn historische akteure anfangen, statt mit offenbarungen zu jonglieren (was der historische normalfall ist), mögliche alternativen selbst zu konstruieren oder zu denken.
NB. dass einzelpersonen solche schritte unternehmen können, ist sehr wohl möglich. sie bleiben aber teils unerkannt, teils zufällig tradierte solitäre, weil der mainstream der verarbeitung einer ETABLIERTEN weltbild-tradition nicht durch solche individuellen beschleunigungen vorwärtsgebracht wird, sondern schön langsam durch jene schritte, die von der grossen masse der jeweiligen (gebildeten) träger des weltbildes, die in institutionellen rollen und ausbildungen existeneziell („lebensweltlich“) befangen sind, absolviert werden können – meist ja neben einer alltagstätigkeit im sinne der gerade abzuarbeitenden doktrin. deshalb geht dies alles so langsam: historia non facit saltus… (auch die geschichte, nicht nur die natur, macht keine spürnge…)

fragen wir zunächst, welche rolle in den vormodernen weltbildern, oder besser: im gebrauch, den ihre träger von ihnen machen, erfahrung und praktische anwendung (handlungs-orientierung) spielen.
beides ist nicht getrennt zu behandeln, denn ob ein vormodernes weltbild erfahrungen einordnen hilft oder weissagungen erlaubt, oder sogar praktische handlungsanweisungen für einen kult oder magisch-theurgische, exorzistische oder medizinische, kalendarische und agrarische praktiken liefert: das sind nur unterschiedliche stufen in einer geschlossenen hierarchie von ansprüchen, denen ein solches weltbild ausgesetzt sein kann (und an deren erfolgreicher bewältigung es gemessen wird). (soweit diese ansprüche tatsächlich gestellt werden, lassen sie sich nochmals unterteilen nach dem grad der dringlichkeit: so mag es fakultative geben, derart dass das weltbild nicht scheitert, wenn es sich als dort unanwendbar erweist, und wiederum andere, die geradezu zum prüfkriterium der richtigkeit erhoben werden usw.).

versuchen wir uns diese stufenreihe vorzuführen.
die einfachste leistung eines vormodernen weltbildes ist seine funktion als allgemeiner RAHMEN. in dieser funktion hat es keinen andern zweck, als „bis zum beweis des gegenteils“ eine gelassene existenz zu ermöglichen, und seine träger vor den beunruhigungen durch widersprüchlich aufzufassende schicksals-verläufe zu schützen. die generelle botschaft solcher beruhigenden rahmen-hypothesen lautet: alles wird VON SELBST und auf dauer (wieder) gut, ja es verläuft sogar so, wie es in der gegebnen welt letztlich nur best-möglich zu denken ist, und niemand kann durch unterlassungen etwas unwiederbringlich versäumen; aus diesem grund kann er sich in ruhe der bewältigung seiner alltagsgeschäfte zuwenden, und chancen, die sich ihm bieten, ruhig abwarten, und sie erst ergreifen, wenn sie wirklich „reif“ sind. eine solche perspektive lässt also durchaus raum für ruhiges, echtes experimentieren und neuentdeckungen – im rahmen neugieriger, langsamer exploration „interessanter“ aspekte der lebenswelt – soweit in dieser sich mittel und musse für solche explorationen finden. umgekehrt gibt es keinen grund zu „vorauseilender“ beunruhigung und „worst-case-hypothesen-bildung“: schlimmes kann abgewartet werden, weil man (bis zum beeis des gegenteils) nie davon ausgeht, dasses ZU schlimm wird. man könnte diese haltung als den vorsichtigst-möglichen optimismus bezeichnen, der überhaupt denkbar ist; sie ist nicht fatalistisch, den sie ist sehr wohl mit dem nutzen sich in der lebenswelt bietender expansions-chancen und steigerungen des allgemeinen produktvitäts- und lebensniveaus vereinbar. in der echten rationalität einer solchen lebensführung zeigt sich genuin religiöses denken von seiner besten seite.
die glaubenssätze, die solchen rahmenhypothesen ihren inhalt geben, sind den PRINZIPIEN, nach denen solche hypothesen überhaupt gebildet werden, maximal nahe. selbst wenn es sich um blosse illustrationen dieser prinzipien handelt, wird kein träger eines solchen weltbildes sich mit dogmatischen einzelheiten abgeben: das prinzip „so oder so ähnlich“ wird maximal grosszügig gehandhabt, es könnte auch anders sein, nur eben dann auf ähnliche weise „so“ (die gläubigen müssen dies prinzip, selbst wenn sie so sprechen, immer noch nicht explizieren können); um abwandlungen, grenzen, „richtigkeit“, zweifel kümmert sich hier niemand. selbst von einem traditionell dogmatisch viel ausgefeilteren glaubenssystem (zb. dem christentum) können einige oder ein grossteil seiner anhänger einen solchen „rahmenhypothetischen“ gebrauch machen.
die durch die dogmen vorgeschriebenen kulte haben dann eher den charakter von bräuchen, so wie sämtliche sonstigen, zur identität des jeweiligen glaubenssystems gehörenden praktiken, wobei die „gelassen“ gläubigen vermutlich diese gelassenheit auch in einer entsprechend „lässigen“ pflege solcher religiösen praktiken an den tag legen, deren unmittelbare nützlichkeit für ihren alltag ihnen nicht einleuchtet. umgekehrt verhalten sie sich mit gewissheit auch nicht als dogmatische vertreter ihrer gelassenheit, und fügen sich im zweifel sozialem druck fanatischerer glaubensgenossen.

ein weltbild dieser sorte belohnt seinen inhaber für dessen genügsamkeit mit einem durch nichts zu überbietenden ausmass an robustheit. riesige historische erfahrungsmengen und dadurch angestossene reflexionsprozesse (die aber alle unter dieserrahmenhypothese reibungsfrei möglich sind) müssen zusammenkommen, um dieses weltbild zusammensinken zu lassen: und auch das wird reibungsfrei geschehen – denn die rationalität und nüchternheit der lebensführung, die es ermöglicht, ist ohne abänderung in eine säkulare, auf empirische wissenschaft- und technik-entwicklung ausgerichtete umgebung zu übernehmen. auch das scheitern ist so undramatisch wie möglich: es besteht mutmasslich in der entdeckung, dass das gewählte welterklärungsprinzip KEINEN UNTERSCHIED MACHT hinsichtlich der durch es ermöglichten rationalen  praxis macht (die gut eingeführt und zur althergebrachten, kulturell eingewurzelten gewohnheit geworden sein kann), und von daher ohne folgen weggelassen werden kann.
(dazu später mehr.)

von dieser null-stufe des religiösen denkens ausgehend: welche nächsthöheren ansprüche könnte man an ein solches weltbild stellen?
a) diese (kants 3 fragen: was können wir wissen? was dürfen wir hoffen? was sollen wir tun?):
– welt-erklärung,
– welt-bewertung/ -rechtfertigung,
– (naturalistische) norm-rechtfertigung (legitimation): (bestimmte normen (imperative, gebote, sollens-sätze) gelten, WEIL die welt (bis auf weiteres, mutmasslich) soundso gedacht werden muss). das gemeinsame dieser gruppe ist: dass sie auf kognitive sinn-erfüllung hinausläuft: die hypothetisch, bis zur widerlegung, anzunehmende beste form, die die welt (durch ein in oder hinter ihr liegendes) annimmt, soll (bis auf weiteres) so gedacht werden müssen, dass durch diese ihre mach-art, wenn sie zuträfe, unser handeln in einer je erwünschten weise sich als maximal sinnvoll begründbar erweist.
b) diese kategorie ist ergänz- und überbietbar durch ansprüche, die nicht nur auf kognitive, sondern praktische problemlösung hinausläuft: unser handeln soll nicht nur (durch die optimalhypothetische beschaffenheit der welt) als je für uns maximal sinnvoll (bis auf weiteres zwingend) gedacht werden können, sondern auch als mehr oder weniger durch unser handeln (nach uns zu gebenden anweisungen) erfolgreich bewältigbar: die welt, durch ihre grundsätzlich optimale machart, soll uns als MITTEL (oder gar partner, auf mehr oder weniger hohem niveau) entgegenkommen, und/oder PROGNOSEN erlauben.
NB eine der „billigsten“ (und kaum zu „widerlegenden“) handlungsanweisungen dieser art sind die anweisungen für korrekte durchführung von kulten, anbetung, gebet, einhaltung ritueller vorschriften usw.

es macht sinn, die genannten einzel-ansprüche zu den beiden gruppen a und b zusammenzufassen: eine welt-erklärung beispielsweise, die bloss konstanz-erwartungen begründen würde, die uns zugleich als chancenlos in bestimmten hinsichten dastehen liesse, wäre keine „optimale“; diese welterklärung dräbgt also weiter in eine richtung (erzeugt den weitergehenden anspruch), sie um vorstellungen zu ergänzen, die besagen, wie und warum die welt, wenn sie SO gedacht wird (bzw. werden muss), dadurch und/oder zusätzlich als GUT FÜR UNS (generell entgegenkommend) gedacht wird (bzw. werden muss). ähnliches gilt für die anbindung dieses gutseins der welt an verdienste, als bedingung: dies gutsein darf sich auf dauer nicht moralisch indifferent, also unverdient verströmen, sondern muss letztlich auf eine verteilung entsprechend schuld und verdienst hinauslaufen – die „gute“ weltordnung muss also eine moralische sein. die weltordnung darf des weiteren den von uns bereits für sich eingesehenen handlungsnormen nicht widersprechen: moralisches und rationales handeln muss in der maximal entgegenkommenden welt als möglich gedacht werden können. der weitestgehende anspruch an die gute weltordnung wäre der, dass sie mit diesen normen nicht nur passiv vereinbar ist (ihre ausführung ermöglicht), sondern ihre geltung oder die tendenz, die normen zu beachten und umzusetzen, begründet oder begrünstigt. (eine welt kann – entsprechend diesem anspruch – nicht ganz gut sein, in der nicht auf dauer erwartet werden kann, dass das normativ gebotene auch getan wird, also sich als tendenz durchsetzt.)
man versteht, wie sich diesem mehrschichten- „mantel“ anspruchsvoller sinn-forderungen ein „kern“ zusätzlicher erfolgs- und bewältigungs-anforderungen einsetzen lässt: aus den allgemeinen (wenn auch gegenüber der nullstufe, dem PRINZIP selbst, durch „belegung“ deutlich konkretisierten) allgemeinen sinn-, also erfolgs- und bewältigBARkeits-versprechen des anspruchsniveaus a) werden konkret umsetzbare bewältigungs-STRATEGIEN und handlungsanweisungen (wohlgemerkt: solche, deren zweckmässigkeit abgeleitet werden aus entsprechend konkretisierten optimalhypothetisch denk-notwendig zu unterstellenden eigenschaften der welt (im rahmen des bereits etablierten weltbildes nach a)).

der gemeinsame nenner dieser konkretisierungen (durch belegungen, festlegungen von details) von PRINZIP-artigen optimalHen der nullstufe lässt sich ungefähr so bestimmen: die welt soll so beschaffen gedacht werden müssen (es soll, bis zum beweis des gegenteils, so, und nicht anders, vorstellbar sein), dass dem gläubigen durch diese ihre beschaffenheit global die aufgabe abgenommen wird, im fall a) die regeln, nach denen er vorgehen will, für verschiedenste situationen zu bestimmen, und dadurch die grenze zwischen (noch) sinnvollen und (für ihn) nicht (mehr) sinnvollen (dh. bewältigbaren) welt- und erfahrungsverläufen festzulegen (sinnvolle verläufe sind zugleich solche, auf die seine regeln zweckmässig erscheinende reaktionen vorsehen, nicht sinnvolle solche, an denen der begriff der zweckmässigkeit endet – sie sind sinnlos, lassen keine „einen sinnvollen unterschied machende“ handlungsantwort zu).
hier soll also der bestzustand, den man der welt (bis zum beweis des gegenteils) zwingend (weil er eben der best-denkbare ist) soll zuschreiben müssen, zugleich dem daran glaubenden das denken, zumindest einen grossen teil avon, abnehmen: subjektive leistungen des gläubigen werden von der welt, allein durch ihre optimalhypothetisch bis auf weiteres zu unterstellende beschaffenheit, entwder erbracht, oder überflüssig gemacht. im fall der zusätzlichen ansprüche gemäss form b) wird dem gläubigen die mühe des wissens- und produktiven kompetenz-erwerbs mehr oder weniger erspart: praktisch verwertbares, auf seine zwecke jeweils perfekt zugeschnittenes (!) wissen wo, wann, wie fällt ihm auf einfache weise in den schoss, ohne langwierige exploration der welt (und unter umgehung all des wissensballastes, der eben nicht seinen zwecken dient); praktisch verwertbare, auf seinen zwecke bezogene fähigkeiten, ohne langwieriges umsetzen von allgemeinem wissen um kausal-zusammenhänge in technische planungen (zusammensetzung von kausal-gefügen zur spezifischen erzeugung erwünschter zwecke) und ohne entsprechende produktive anstrengungen.
NB. die unmittelbare verfügbarkeit, ohne explorative oder produktive anstrengung und ressourcen-verausgabung, ist eine zusatz-stufe; lässt man sie weg, verbleibt als kern: unmittelbar zweckbezogenes wissen, unmittelbar zweckbezogene technik-entwürfe; also die kognitiven mühen von ungezielter exploration (da man nicht weiss, welches wissen zweckdienlich sein wird) und technisch-konstruktiver auswahl zweckrelevanter details aus dem gesamten wissensvorrat für technische konstruktionen wenigstens sollen dem gläubigen durch das notwendig so zu denkende entgegenkommen der welt erspart bleiben. NBende

die bisher genannten „konkretisierungs-ansprüche“ an optimalHen deckten die altbekannte themenbereiche ab – jene, an die man beim wort „weltbild“ als erste und auch letzte denkt. aber es gibt weitere möglichkeiten, die sich dem religösen optimalHenbilden eröffnen, wenn man es unter der definition fasst, die ich dafür vorgesehen habe: REL optimalHen sind sehr spezielle denkbar beste möglichkeiten, wie die welt sein könnte – und zwar sind sie tatsächlich die über alle massen besten möglichkeiten: solche nämlich, die unterstellen, dass man BESTIMMUNGEN DESSEN, WAS PERSONEN UND VON IHNEN ZU ERWARTENDE LEISTUNGEN UND VERHALTENWEISEN AUSMACHT, hinsichtlich ihres möglichen inhalts unbestimmt lässt, und stattdessen nur so unterstellt (nämlich als wirksames agens in und hinter der welt), dass die WIRKUNGEN dieser unbestimmten akteure oder agentien in und hinter der welt die für uns denkbar-besten effekte haben; die akteure usw. sind unbestimmt, heisst: es bleibt unbestimmt, WIE sie sein müssten (und es wird auch garnicht gefragt, OB sie, qua person oder personale kategorie, die sie doch sein sollen, überhaupt so sein können), um zu den wirkungen befähigt zu sein , die ihnen im besten falle zu unseren gunsten hervorbringen zu können unterstellt wird. das aber heisst: der begriff dieser befähigung oder personalen so-seins, wie er zu diesem besten fall gehört, wird einfach an die wirkung drangeklebt- es wird nicht wirklich aus- und fertiggedacht, was für eine art zweck, wissen, gefühlswelt, person usw. man damit unterstellt – es ist eben – unter allen arten von zwecken, wissen usw., die „überhaupt möglich“ sind – solch eine art zweck, wissen, usw., die geeignet ist, die betreffenden optimalansprüche zu erfüllen (die bis auf weiteres, hypothetisch in oder hinter der welt wirksam gedacht werden). durch diesen trick entgeht den REL-optimalHen-bildnern die möglichkeit: dass, solche ansprüche, wie sie sie (sogar noch in den nackten PRINZIPIEN der nullstufe) als best-denkbare denken, mit dem BEGRIFF von person, zweck, wissen usw. UNVEREINBAR sein könnte – dass ihr bestmögliches jenseits der grenzen liegt, innerhalb deren personen, zwecke, wissensstände von personen usw. überhaupt variieren, und unterschiedlich ausgeprägt sein können.
diese erinnerung an früher des öfteren bereits ausgeführtes war nötig, um die unkonventionelleren möglichkeiten der REL-optimalHenbildung darzustellen. es war bereits gestern die rede davon, dass genuine RELoptimalHen-bildung nicht bei „welt“ als möglichem objekt solcher hypothesen haltmacht, sondern auch andere personen, (nämlich zb. als autoritäten), und die verhältnisse zu ihnen,  ja sogar das verhältnis zu sich selbst (der eigenen zwecke zu den eigenen beschränkten möglichkeiten; konfliktlösung, prioritätenbildung) betreffen können.
diese verhältnisse zu gestalten, in gestalt von vermittlung, tradierung, verständigung, lösung inter- und intersubjektiver konflikte (durch entsprechende prioritätensetzung), ist ein riesiger weiterer aufgabenbereich; es verwundert nicht, dass gläubige auch hier das probate mittel der optimalH mit beliebigen konkretisierungs-graden zu entsprechend beliebigen graden ihrer entlastung von solchen aufgaben und leistungen einsetzen: wobei wieder, wie im verhältnis zur welt, die involvierten momente des personbegriffs (hier speziell: „identität“ und „individualität“, s.u.) einer unbestimmten schwankungsbreite überlassen werden, in der, dank dieser unbestimmtheit, „beste“ effekte denkbar werden, die einer identität oder individualität, die ihren namen verdient (dh. sich innerhalb der grenzen bewegt, die logisch diesen kategorien gesetzt sind), niemals zugetraut werden könnten.
NB. diese wiederholte überlegung, dass REL-denkweisen wesentlich auf einem MISSBRAUCH, einer fehlverwendung von subjektbestimmungen, beruhen, entgeht sämtlichen funktionellen oder genetischen „erklärungen“ dieser denkweisen, zb. dux ! konsequenterweise gibt es in diesen erklärunge nur sehr kursorische wiedergaben des REL-denkens, geschweige denn wirkliche REKONSTRUKTIONEN derart, dass die MÄNGEL dieses denkens an ihm selbst unmittelbar evident würden: und DAS wären eben die wirklich RATIONALEN REKONSTRUKTIONEN. (statt mängel auch: die defizite dieses denkens, verglichen mit den fortgeschritteneren denkweisen des rekonstruierenden; natürlich muss man dazu erstmal fortgeschritten sein, und einen BEGRIFF von dieser seiner fortgeschrittenheit besitzen!) NB ende.
NB man kann kurz die drei zentral-begriffe, die in REL-denkweisen unbestimmt gelassen werden, und gerade darum für denkbar beste fälle freigegeben werden, so umschreiben:
PERSONALITÄT ist inbegriff des rationalen (planenden) sich verhaltens-zu und reagierens-auf immer weiter anwachsende erfahrung überhaupt (personalität= vernunft= die allgemeinste lernregel überhaupt);
INDIVIDUALITÄT ist inbegriff des rationalen (planenden) umgangs mit der tatsache, dass träger verschiedener erfahrungsstände ihr zusammen- und weiterleben auf möglichst hoher stufe, nämlich vernunft, organiseren, und das heisst: als arbeitsteilig organisierten lernprozess (die EINE vernunft, die für alle denkbaren erfahrungsstände (wie fortgeschritten auch immer) angibt, wie beliebig viele unter sich verständigte subjekte (die letztlich wie EINES, als „ich oder wir“, operieren) darauf reagieren sollten – diese EINE vernunft spaltet sich in die pluralität vieler „individualitäten“, nämlich (zwar) in sich, aber nicht notwendig nch aussen,  mit anderen solchen individualitäten verständigte gruppen oder einzelpersonen mit abgeglichenen erfahrungsständen (vorausgesetzt, sie haben diese vernünftig, also personal, verarbeitet): statt individualität kann man also „erfahrungsstand“ sagen. „probleme“ im zusammenhang mit dieser pluralität von individualitäten sind nicht einfach auf die ursprünglich personalen regeln des umgangs mit einem gegebenen erfahrungsstand und der mögliche arbeitsteiligen reaktion darauf zu reduzieren: denn hier liegen ja gerade verschiedene erfahrungsstände, und dementsprechend verschiedene vorschläge vor, wie das GESAMTE kollektiv der versammelten individualitäten (der in sich oder miteinanderverständigten träger vernünftig verarbeiteter erfahrungsstände) nun arbeitsteilig vorgehen soll. man könnte sagen: sie könnten ihre erfahrungen doch einfach abgleichen! aber dazu müssten sie, bei gegebnem erfahrungsstand, die erfahrungen der andern überhaupt für relevant halten – warum sollten sie? warum sollte man sich mühsam verständigen, wenn man auch anders den eigenen kollektiven (arbeitsteiligen) plan (incl. dessen, was die andern ihm zufolge tun SOLLEN), durchsetzen oder ihnen vermitteln kann (mit gewalt oder list oder autorität sie beeindruckend oder überredend; mit moralischen argumenten; oder sonstwie, jedenfalls nicht durch abgleich der für die unterschiedlichen pläne der beteiligten individualitäten VERANTWORTLICHEN erfahrungen (der „differenten“, wirklich einen unterschied zwischen ihnen machenden und begründenden;im unterschied zu den unzähligen in-differenten, die solche unterschiede nicht begründen. aber um die differenten erfahrungen zu kennen, müssen die träger einer individualität SEHR viel begriffliche übersicht (über mögliche indifferente und differente abwandlungen ihrer eigenen individualität) haben: und warum sollten sie? wenn sie auch anders usw. s.o. (und auch angesichts der knappen ressourcen und drängenden, arbeitsteilig zu bewältigenden aufgaben (chancen, risiken)…).
maw.: personalität und vernunft reguliert arbeitsteiliges vorgehen (kooperation), also die zusammenfassung der ressourcen verschiedenster subjekte überhaupt, in eine einzige riesige reaktion auf eine gegebne erfahrungssituation, ALS WÄRE DIES KOLLEKTIV EINE EINZIGE PERSON. der abgleich aller einzel-erfahrungsstände müsste auch dieses resultat haben (wenn denn vernunft eine einheitliche reaktion auf einen gegebenen (gesamt)erfahrungsstand vorschreibt). nun treffen aber gesellschaften gruppen, einzelne aufeinander, die erstmal NICHT die gleichen erfahrungsstände haben: wie sollen sie sich nun wechselseitig ihre pläne, soweit diese die andern involvieren (und sagen, was diese tun SOLLEN), vermitteln, wenn sie zugleich überhaupt nicht überblicken, WELCHE erfahrung (anders geartete fortgeschrittenere als die eigne, oder umgekehrt gegenüber der eignen zurückgebliebene) der andern diese zu anderen plänen, als den von einem selber ihnen vorgeschlagenen, und zu -von den eignen vorhaben abweichenden – forderungen an einen selber, veranlasst? – und diese art, das problem zu formulieren, betrifft  erst nur die SYNCHRONE kooperation von zeitgenossen; personalität= vernunft ist aber nicht eingegrenzt auf biographische grenzen: es erhebt sich die frage, wie auf erreichten erfahrungsständen aufgebaut, wie sie nachkommenden vermittelt werden müssen (das relevante an ihnen; wieder die gleiche frage!), damit sie die bis dahin begonnene geschichte FORTSETZEN: individualität (vgl. erläuterungen hierzu in tige-einleitung!) ist wesentlich auch DIACHRONE verbundenheit – wir haben gleiche individualität wie diejenigen, als fortsetzer von deren geschichte wir uns begreifen, so wie wir in denjenigen angehörige unserer individualität erkennen, die unsere geschichte fortsetzen, indem sie genau die konsequenzen daraus ziehen, die wir (die zumindest synchron darüber verständigten) daraus zukünftig gezogen sehen wollen.

auf synchrone wie diachrone arbeitsteilige organisation (kooperation) zielende kategorien, also solche, die momente des begriffs individualität (die eigenschaft, „personal=vernünftig verfasste(s) wesen mit gegebnem erfahrungsstand“ zu sein) darstellen: sie finden etliche typisch RELigiöse, nämlich aufs zwingend best-zudenkende resultat, unter bewusster vernachlässigung der frage, ob solches durch den begriff überhaupt zugleassen ist, konzentrierte verwendungen, durch die sich die betreffenden gläubigen verschiedner sich ihnen stellender aufgaben entledigen bzw. von ihnen zu leistendes als bis zum beweis des gegenteils bereits anderswo geleistet (zumindest IM PRINZIP, meist aber sehr viel „konkreter-optimal“) und ihnen verfügbar unterstellen:
a) die kooperation mit gott, göttern, geistern, wohlwollenden ahnen (als präsenten trägern vergangener erfahrung), zumindest in gestalt entsprechend erwartbaren entgegenkommens von weltereignissen, muss unter anderm in kategorien der synchronen kooperation verschiedner individualitäten gedacht werden
NB. angehörige gleicher individualität, so muss die bisherige erläuterung ergänzt werden, können auch unterschiedliche erfahrungsstände aufweisen: so ja die nachfahren gleicher individualität mit ihren vorläufern gleicher individualität. der begriff der individualität muss solche zuschreibungen zulassen; er besagt somit soviel wie: individualität ist ein auch angesichts anwachsender erfahrung identisch bleibendes – und dies identische ist dies für ALLE stadien der erfahrungsgeschichte; so ist dieser begriff ja auch bislang definiert – als das identische in der biographie eines „individuums“, durch das es sich in späteren phasen, wie verändert und vor allem reifer auch immer, mit sich selbst in früheren stadien verbunden fühlen kann. durch definition von personalität= rationalität, vernunft als: allgemeinste lernregel= allgemeinste regel des umgangs mit erfahrung, wird dieser begriff auf die geschichte überhaupt übertragen; es bleibt die frage offen, ob am ende aller tage (wenn denn die geschichte solange dauert) alle besonderen geschichten, alle besonderen inhalte, aufgrund deren sich einzelpersonen und gruppen von ihnen sich synchron oder diachron als in derselben geschichte verbunden denken können, in die eine einzige geschichte der vernünftigen wesen überhaupt einmünden – oder, ob der ABSTRAKTE begriff der personalität oder vernunft nicht hinreicht, um eine solche allgemeine individualität aller vernünftigen (die sich a la longue im verlauf der geschichte als solche erweist) zu definieren, sondern freiräume für willkür und/oder determinanten lässt, die eine IRREDUZIBLE PLURALITÄT VON INDIVUALITÄTEN begründen.
die bisherige kritisch-rational-rekonstruktive formel für das REL-denken legt ihm eine fehlverwendung des begriffs personalität zur last – genauer, ein unzulängliches bewusstsein von bestimmungen dieses begriffs (woher dieser mangel rührt, wird noch zu klären sein); es dürfte daher nicht verwundern, wenn sich zeigt, dass diese unzulängliche klarheit über das, was personen auszeichnet, angesichts der eben gezeigten anbindung des individualitäts-begriffs an den personalitäts-begriff, auf ersteren durchschlägt. tatsächlich lässt sich zeigen, dass diese unklarheit noch lange bestehen bleibt, selbst wenn die REL-weise der optimalHen-bildung (durch ausnutzung der unbestimmtheit des personbegriffs und seiner momente) längst schon wieder verlassen ist. die gesamten probleme der ethischen und politischen versuche, kooperation verschiedner individualitäten herzustellen, scheitern an dieser fortbestehende unklarheit. NB ende.
b) das problem, die eigne individualität ohne weitere anstrengung bis an ihr ende zu treiben (die eigne biographie zu den ausmassen einer gattungsgeschichte (möglichen variante einer VOLLSTÄNDIGEN, alle bedürfnisse einer person ALS person befriedigenden geschichte)  zu erweitern), ohne sich mit andern abstimmen oder an andre tradieren zu müssen, wird in seiner maximalform gelöst durch REL-konzepte der UNSTERBLICHKEIT, in minderer form der SEELENWANDERUNG und WIEDERGEBURT.
NB. so wie das christentum unter anderm eine sekundäre trost-offenbarung zum umgang mit einem zum alptraum entarteten, sterilen „gesetz“ (das doch ursprünglich die tägliche rituelle verbundenheit mit gott und tröstliche zugehörigkeit zu SEINEM volk beschwören wollte), so der buddhismus reaktion auf eine zu trostlos gedachte unsterblichkeit (unsterblichkeit ohne geschichte, also ohne wachsende erfahrung und erhalt der individualität ist eben KEINE entlastung von der aufgabe, solche diachrone identität von projekten und anschluss-erfahrungen (bzw. darauf bezüglichen deutungen und bewertungen, als resultat vergangener erfahrung) herzustellen).
c) die sämtlichen bezugnahmen in REL-offenbarungen auf kollektive und versprechen hinsichtlich deren idealer, ungefährdeter entwicklung sind optimal-hypothetisch konkretisierte aufgabenlösung auf dem gebiet der konfliktlösung zwischen individualitäten und der verständigung und tradierung innerhalb unterstellter kollektive gleicher individualität. (der gott der juden garantiert ihnen ihre existenz als kollektiv durch die geschichte hindurch bis ans ende aller tage. die erwartbare einsetzung einer neuen dynastie durch den himmel wird die unordnung im reich beseitigen usw.).
NB beachte den unterschied dieser auf konkrete politische und kollektive FAKTEN und entwicklungen von kooperationen bezogenen optimalhypothetischen erwartungen, und den „legitimatorischen“ lösungen von denk- und begründungsaufgaben oben, wo es um erleichterung durch naturalisierende inhaltsbestimmungen für moralische und andere normen ging.
d) die leistung von typisch REL-artigen optimalHen, die solche aufgabenlösungen hypothetisch wirksamen, aber nicht in gestalt normaler zeitgenossen sichtbaren personen oder personal verfassten wirkkräften überträgt, KANN auch, fast möchte man sagen: a fortiori, auf tatsächliche personen angewandt werden, die dann optimalhypothetisch mit best-denkbaren dispositionen (bis zum beweis des gegenteils) ausgestattet werden: so alle erwartungen an die gleichheit der individualität auf grund leiblicher verwandtschaft (also von selbst, angeboren, ohne dass man etwas zur verständigung oder tradierung tun müsste): kinder setzen vonselbst die geschichte ihrer eltern fort (glauben letztere!), oder: die angehörigen einer volks-gemeinschaft oder „nation“ (nasci, natus! geburts-gemeinschaft) haben deshalb im wesentlichen gleiche, eben „verwandte“ politische vorstellungen, haben eine gemeinsame geschichte, deren errungeschaften der mickrigen individualität jedes besonderen angehörigen dieser nation glanz verleiht usw.

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wir schaffen die begrifflichen instrumente, um „angereicherte“ und konkretisierte REL-optimalHen und die anforderungen, denen sie gerecht werden sollen, zu sortieren; dies tun wir, um 2 unerledigte aufgaben aus dem 1.teil anzugehen: die frage, wie die – meist mehr oder weniger „konkreten“ „erst-besten“ glaubens-systeme scheitern und somit zum „zweifel“ führen; zweitens die frage, wie bzw. angesichts welcher erfahrungen die mehr oder weniger immer noch konkreten gebilde, die den genannten „sekundären“ bearbeitungen im anschluss an den ersten „zweifel“ entstammen, am ende schliesslich NOTWENDIG zum scheitern dieses typs von optimalHen-bildung führen – welche nachfolgebilde entstehen, und welche spuren dieser auflösungsprozess im bewusstsein seiner historischen erben hinterlässt (vorwegnehmend: ein inventar notwendiger bestimmungen der momente von personalität, die allerdings als solche keine definition (notwendig-hinreichende bestimmung ) liefern; diese definition des „selbst“ (sei es als personales, als träger seiner individualität, oder IDENTITÄT) erweist sich als die entscheidende randbedingung, um (was für rationale verarbeitung anwachsender erfahrung unerlässlich ist) überhaupt optimalHen aufstellen zu können. es dürfen eben nur keine REL-artigen mehr sein: also solche, die, wie öfter schon gesagt, das „selbst“ und seine momente unbestimmt lassen, um es oder seinesgleichen, dh. seine „optimalen“ doubles, um so optimaler in und hinter der welt, oder auch anderen personen, versteckt und von dorther maximal-entgegekommend „wirkend“, dneken zu können.
NB der empirismus, der sich dieser aufgabe stellt (weil er ihr nicht ausweichen kann)  und sie sich zu eigen macht, ist leider dazu verurteilt, an ihr zu scheitern.

es bleibt, im nächsten teil die letzte der drei zentral-kategorien des „selbst“ und seiner (selbst-)bestimmung zu besprechen: IDENTITÄT, und wie sie in REL-optimalHen (in der üblichen weise) missbraucht wird.
vorweg defininiert: IDENTITÄT ist der inbegriff aller absichten, pläne und plan-vorschläge, die der oder die angehörigen einer individualität…
(erben und fortsetzer einer biographie oder kollektiven erfahrungsgeschichte, inhaber von fernzielen, die angesichts von sich ausweitender erfahrung, dh. im rahmen einer weitergehenden geschichte, sukzessive verwirklicht werden sollen, und die man mit den vorgestellten fortsetzern der eigenen existenz gemeinsam hat: vgl. entsprechende stellen in tige-einleitung zur definition des begriffs individualität)
…, also befürworter der erreichung eines obersten ziels (das kann auch ein mehr oder weniger unbestimmter inbegriff solcher ziele sein), für sich und andere (etwa angehörige solcher individualitäten, die als „fremd“ angesehen werden: also so, dass man NIE mit ihnen letztlich auf dasselbe ziel zuarbeitet) zur ausführung vorschlagen oder fordern (fordern=  auf (u.u. bereits entgegenkommend abgewandelten) vorschlägen angesichts des widerspruchs anderer beharren= sagen, was sie tun SOLLEN (im fordernden sinn)).

die pointe dieses begriffs ist, dass dabei die gleichbleibenden, gewissermassen die basis-identität bildenden ziele der (gemeinsamen) INDIVIDUALITÄT ihrersiets noch einmal bezogen werden auf bestimmte, jeweils aktuelle kräftestände, ressourcen sowohl der in dieser individualität zur (durch diese ihre gemeinsamkeit virtuell zum arbeitsteiligen operieren befähigten) gruppe verbundenen einzelpersonen, als auch derjenigen der fremden, insofern man von ihnen profitieren, mit ihnen verträge schliessen oder sonst auf noch höherem niveau (nur eben nie endgültig) kooperieren, oder aber sie mit gewalt von der durchsetzung ihrer forderungen gegen einen abhalten, oder zur befolgung der eigenen forderungen zwingen kann (angesichts eines bestehenden kräfte- und ressourcen-verhältnisses usw.)
oder kurz: identität= individualität (=(virtuell syn- und diachron kollektives) fernziel), bezogen auf aktuelle mittel.
mittel sind immer beschränkt, begründen also knappheit, knappheit begründet ziel- und prioritätenKONFLIKTE; dass man zu einer IDENTITÄT im oben definierten sinn hinfindet, setzt somit KONFLIKTFREIHEIT voraus bzw. die möglichkeit von deren herbeiführung auf dauer (dh. eine stratgie dazu), sowohl intra- als auch inter-individuell (in und zwischen angehörigen derselben wie verschiedener individualität; es kann auch eine vermeintlich andere individualität sein, dh. man kann sich über die fremdheit fremd erscheinender individualitäten täuschen).
es gibt also eine klasse von ansprüchen an REL-optimalHen-bildung, welt und/oder individualität, schliesslich auch den begriff identität, unter missachtung von deren apriori feststehende inhalt, SO zu denken, dass den gläubigen die „identitätsfindung“ wie oben definiert, also intra- wie interindividuelle konfliktlösung, ERLEICHTERT oder an bestimmten stellen sogar ERSPART wird.
beispiele dafür nachfolgend.
((es lässt sich (aber nicht für den hier verfolgten zweck) zeigen, dass der zunächst immer wieder nur entlang hinreichender fälle seiner verwendung bestimmte begriff der person eine solche definition (notwendig-hinreichende bestimmung) aufweist, dass alle identitäten auf dauer nicht auf ihren forderungen und konflitklösungsstrategien beharren können, wenn sie nicht vom fordern zur vermittlung ihrer individualität an andre übergehen, und die täuschung, dass vernünftige überhaupt verschiedene individualität haben können, durch endgültige bestimmung der definition des begriffs personalität, desjenigen also, was ALLE personen als personen und solang sie es sind, gemeinsam haben, dauerhaft beseitigen.
auf diese weise wird dann auch personalität zugleich als durchgehend gemeinsame individualität aller personen erwiesen, die aus ihren biographien und besonderen geschichten die EINE zusammenhängende geschichte DIESER naturwüchsig verbundenen und von womöglich anderswo existierenden für immer getrennten gemeinschaft von personen („gattung“, im philosophischen sinn) macht.


teil 2a.

nicht nur die leistungen des bezugs auf die welt (denken= sinn bestimmen, planen= (entlang gegebner erfahrung) als je nächstes zweckmässiges wissen, zweckmässig zu versuchendes (zu erfahrendes) und zu bewirkendes bestimmen, handelndes (be)wirken= unter aufwand und ressourcenverbrauch (bei gegbnen knappen ressourcen) einen plan umsetzen, also wissen erweitern, wirkungen erzielen) sind gegenstand von (erleichterungs)anforderungen an REL-optimalHen – auch die leistungen, die in auseinandersetzung und abstimmung mit „anderen“ und den eigenen knappen ressourcen zu erbringen sind, werden zur quelle solcher ansprüche an ein glaubenssystem.
träger unterschiedlicher traditionen und wissensstände haben, daraus resultierend, unterschiedliche vorstellungen, was für sie und andre in gegebnen situationen zu tun ist – wie fortzuschreiten, wie darin zu lernen usw. ist; je nachdem, erachten sie die differenzen zwischen sich als in-different (geben deshalb auch wechselseitig ihren forderungen nach), oder „different“ (weshalb sie nicht nachgeben, sondern auf ihren forderungen beharren): und dann so, dass sie glauben, im rahmen unterstellt gemeinsamer regeln in verhandlungen und auseinandersetzungen mit den anders fordernden ihre forderungen (auch modifiziert) durchsetzen zu können, oder so, dass sie die differenz auf ein überbrückbares „zurückgebliebensein“ der andern zurückführen – also so, dass sie diesen das ihnen fehlende vermitteln können: in diesen drei fällen unterstellen sie eine im weitesten sinne gemeinsame individualität mit den andern; oder aber die andern erscheinen ihnen gänzlich anders, weder als verhandlungs-partner noch als vermittlungsadressaten zu behandeln, also von der eigenen individualität gänzlich ausgeschlossen, und werden damit der zu beherrschenden natur zugeordnet.
die leistungen im bezug auf andre: die ihnen freiwillig gemachten zugeständnisse, verhandeln (kompromisse schliessen= bedingt freiwillige zugeständnisse; kämpfen), vermitteln, „beherrschen“ (wie natur), können also anforderungen an ein glaubenssytem begründen. – und diese leistungen sind nochmals zu differenzieren, je nachdem, ob sie auf syn- oder diachrone kooperations-effekte angelegt sind.

die leistungen des weltbezugs und des bezugs zu andern müssen mit einem begrenzten ressourcenapparat bestritten werden, der ständig in gefahr ist, überfordert zu werden: es entstehen prioritätenkonflikte angesichts feststehender (kollektiver) (fern)ziele. für die konflikte dieser art (und entsprechend die leistung, sie zu lösen) gibt es zwei ausgänge: entweder, man bestimmt die regeln des welt- und sozialbezugs an dieser stelle, indem man die priorität nach deren allgemeinen prinzipien bestimmt (u.u. als nicht-entscheidbar, also indifferent); oder, man beseitigt den anlass des offenbar-werdens dieser unbestimmtheit, nämlich die fehlenden ressourcen: indem man sie selbst mobilisiert (zb. physisch, durch anstrengung), oder indem man hilfe bei andern sucht und bekommt, sie vielleicht sogar erzwingt.
und damit wird klar, warum man es hier mit einer noch spezielleren „leistungsdimension“ zu tun hat, der ich in teil 2 den namen „identität(sbildung)“ gegeben habe: ein anderer name dafür wäre nämlich „selbst(bestimmung)“, identität verstanden als deren inhalt. unser selbst zu jedem zeitpunkt ist abstrakt bestimmt als: INDIVIDUALITÄT (kollektiver forderungs- und zielkatalog, betreffend die planung des fortschritts unseres weiteren lernens in der immer besseren bewältigung  der (unbekannten) welt incl. „fremder“ individualitäten) MIT DAFÜR BRAUCHBAREN (kollektiven) RESSOURCEN.
im „dafür“ steckt der grund, dass dies eine wechselbestimmung ist, bei der nicht klar ist, welche der beiden abteilungen das letzte wort hat: denn auch unsere ziele machen ja nur „sinn“, wenn sie im rahmen verfüg- oder mit verfügbaren erreichbarer ressourcen verwirklicht werden können. ressourcen limitieren also ziele; aber ziele ihrerseits definieren, was überhaupt „dafür“ brauchbare ressource ist. – in dem, was wir zu einem zeitpunkt „können“ und „wissen“, haben wir gewissermassen einen überschuss in unserem selbst: es ist klar, dass wir IRGENDEIN selbst sind, denn wir können ja etwas, und könnten auch dies und jenes als nächstes wollen. wir wissen aber nicht, welches selbst wir im ganzen und unter allen umständen sein wollen – was wir entweder selbst noch könnten WERDEN wollen, wenn wir weiter fortgeschritten sind –  oder aber jene viel weiter fortgeschrittene angehörige unserer individualität, denen wir den weg bereiten. umgekehrt erscheint uns dies und das wünschenswert – es ist aber nicht klar, ob unsere ressourcen, oder die von diesen aus nächsterreichbaren, dafür hinreichen.
wir können es dann versuchen, und wenn wir „in not“ geraten bei der verfolgung unserer wunschziele, immer neue ressourcen (die also zu beginn garnicht festlagen) mobilisieren; vielleicht auf kosten anderer ziele (die also nur bedingt ziele waren) usw.
während die erleichterung in der formulierung meiner regeln des weltbezugs, oder des denkens von sinn überhaupt, gewissermassen mir nur das wünschen abnahm (die welt sollte so gedacht werden müssen, dass es mir erspart würde, diesen sinn selber zu bestimmen, vielmehr würde er mir aus dem aufbau und verlauf der welt heraus erkennbar werden, und sich offenbaren), wird mir hier das wünschen unter besonderen bedingungen abgeommen – genauer, das schmerzliche beschränken und aufschieben der nächstanstehenden wunscherfüllungen und die anpassung an beschränkte und beschränkende umstände:
entweder, die optimalwelt oder optimalpersonen meinen es gut mit mir, und halten mich vom verfolgen falscher und für mich ungünstiger prioritäten ab, oder sie stehen mir in meiner „not“ (die durch mein beharren auf unter druck geratene zielsetzungen resultiert) bei, und liefern mir, angesichts des ausfalls meiner eigenen ressourcen, immer wieder das von mir benötigte, unterstützen also meine fehlplanung und unfähigkeit, meine ziele meinen mittlen anzupassen, und mich maximal vorsichtig und auf alle eventualitäten (innerlich) vorbereitet zu verhalten.

ich hatte am ende von teil 2 angekündigt, beispiele für optimalhypothetische erleichterung der identitätsbildung nennen zu wollen: jetzt sieht man, dass solche beispiele, wenn dies gebiet überhaupt betreten und zur optimalHen-bildung freigegeben ist, legion sein müssen – und sie sind nur allzu bekannt, wir brauchen keine beispiele, denn sie sind das nächstliegende und traditionell mit religion und glauben am meisten assoziierte themenfeld der alltäglichen nöte und leiden, in denen eine so oder so bis auf weiteres entgegenkommend zu denkende idealwelt oder idealperson einem mit rat (orakel, eingebung) und tat (schützen, helfen, glückbringen, lenken, leiten, von fehlern abhalten, kraft geben usw.) beistehen soll.
inwiefern missachtet solche optimalHen-bildung den begriff identität? ich meine, so: all diese nöte und unentschiedenheiten sind nichts andres als das resultat noch nicht ausgebildeter selbstbestimmung, also identität; in solchen situationen soll es möglich sein, durch eingriffe von aussen DIE UNBESTIMMTE IDENTITÄT, IN DER ICH MICH HANDELND BEWEGE UND PLANE, IN DIESER UNBESTIMMTHEIT WEITER AUFRECHTZUERHALTEN UND ZUR GRUNDLAGE MEINES HANDELNS ZU MACHEN; ALS WÄRE SIE EINE BESTIMMTE; oder kurz: als wäre diese nicht-identität eine identität, und als liesse sich die aufgabe der selbst-bestimmung auf diese weise lösen, nämlich durch mich bevormundende und/oder mir in nöten,auf die ich mich nicht vorbereitet habe, obwohl ich es gekonnt hätte, beistehende eingriffe.
hier hat man also das andre, sehr geläufige und hässlichere extrem des religiösen denkens erreicht.

fassen wir die erkenntnisse über denkbare konkretisierungen der möglichen optimalhypothetischen PRINZIPIEN durch belegungen und „experimentelle interpretationen“, entlang von mehr oder weniger ausgeprägten anforderungsprofilen der genannten sorten, zusammen.
REL-optimalHen, so können wir festhalten, denken welt, andere personen und das eigene selbst so, als ob (bis auf weiteres) leistungen, die wir vor allem handeln erbringen müssen, nämlich unserer selbstbestimmung, uns, im besten fall (von dem wir bis auf weiteres ausgehen) von äusseren umständen abgenommen und also erspart werden können; die umstände müssen dann allerdings so gedacht werden, dass die von uns nicht erbrachte subjektive leistung in ihnen und durch sie erbracht IST. insofern alle solche leistungen, die ich mir als REL-planender erspare, letztlich reflexions- und bestimmungsleistungen sind, KANN ich die optimalH garnicht genauer denken, als ich selbst gedacht habe: meine eigene unbestimmtheit begegnet mir wieder in der unbestimmtheit, mit der ich die subjektiven kompetenzen denke, die hinter und in den mir entgegenkommend zu denkenden umständen (ereignisse und beschaffenheiten von weltteilen, personen, meiner selbst: meiner kräfte und ziele) stecken sollen. würde ich tatsächlich genau denken, WIE gott oder die götter oder der weltzweck oder die sinnvollen weltzustände oder die in der bekannten welt codiert bereitliegenden informationen über die unbekannten weltteile und -verläufe beschaffen sein müssten, um die leistungen zu erbringen, die ich ihnen zutraue: dan müsste ich diese leistung eben gerade selbst erbringen, nämlich das denken dieses WIE: was es hiesse, erfolgreich, vernünftig usw. zu sein bzw. so vorzugehen – maw. so gut ich ein optimales fremdes selbst, oder teile davon, bestimme, könnte ich es mit meinem eigenen tun. aber sowenig ich es mit meinem tue, sowenig mit dem optimalen. – nun denke ich aber doch immerhin IRGNDETWAS; die frage ist, welche rumpf-bestimmungen, sei es meiner selbst, sei es der optimalen selbste, die ich in und hinter optimalwelt und idealpersonen denke, in die REL-optimalHen-bildung eingehen.

teil 3.
es geht drum, die allgemeinen gründe für das aufkommen von „zweifel“ zu finden.
die zentrale formel für nicht-primitives (nicht-magisches) vormodernes, also REL-denken, die ich bisher immer angegeben habe, kann jetzt präzisiert werden.
ich hatte gesagt: REL-optimalHen denken bis zum beweis des gegenteils ein bestes so, dass dabei  wenigstens ein wichtiges moment, wenn nicht mehrere, dessen, was personalität ausmacht, als vermeintlich begrifflich variabel (und günstiger oder ungünstiger ausfallend) unterstellt wird. die je günstigste version wird dann optimalhypothetisch bis auf weiteres als in oder hinter der welt wirkend gedacht. diese allgemeinen momente können dann, entsprechend gewissen zusätzlichen anforderuingsprofilen, zu konkretisierende ausgestaltungen und vorstellungen davon führen, wie diese günstigste version einer person oder eines ihrer momente beschaffen sein könnte.

statt moment von personalität sagen wir jetzt: moment unserer selbstbestimmung.
am ende von teil 2a hatte ich gesagt: indem es momente seiner selbstbestimmung als ursachen in und hinter  die welt projiziert, muss das vormoderne denken doch irgendwas daran gedacht haben; das projizierte ist ja nicht völlig unartikuliert: es ist person, die sich zu uns verstehend verhält, oder zur welt zweckmässig, zu der auch wir uns verhalten; oder es ist zweckhaftigkeit und vernünftigkeit, sinnhaftes entgegenkommen, „informiertheit“ usw.; in gestalt der konkretisierungen (zur erfüllung der spezielleren anforderungen) ist dies alles noch viel genauer und bestimmter ausgeführt. also wie kommt dann die unbestimmtheit herein?

ich meine: in allen REL-gebilden gibt es das bewusstsein, dass die der welt unterstellte errungenschaft eine AUFGABE darstellt; würde es nicht all dies bereits in der welt geben: gott, der uns versteht und als denkender einen dialog mit uns als denkenden führt; götter, die uns helfen und mit uns kooperieren; (end)zwecke, die alle unsere speziellen zwecke überschreiten und in sich enthalten, also abzuleiten gestatten, nützlichkeit und schädlichkeit, informiertheit über beeinflussbares und unbeeinflussbares – würde es, sage ich, dies alles nicht BEREITS AN, IN UND HINTER DER Welt (als sie gestaltender einfluss) geben – dann müssten wir dies alles selbst ausbilden und ausdenken.
(ich illustriere hier ausschliesslich an welt-bezogenen REL-denkweisen, selbstverständlich liesse sich dies alles auch auf sozial- und selbst-bezogene REL-denkweisen ausdehnen).

was ich sagen können muss, um eine REL-optimalH formulieren zu können, ist also, was ich oder wir leisten MÜSSTEN – welche aufgaben wir lösen oder bereits gelöst haben MÜSSTEN. die formelle zutat, die aus solch einer aufgabe eine REL-optimalH macht, ist nur: ich stelle mir, bis auf weiteres vor, dass die aufgabe gelöst ist, und die resultate der lösung mir zugänglich sind.
(man kann an dieser stelle vielleicht kurz einschieben, warum grenz-hypothesen grundsätzlich bei besten fällen anfangen: warum sollte ich, beispielsweise, als prinzip in oder hinter den (möglichweise in einer hinsicht mir aufgabenerfüllungen abnehmenden) welterscheinungen denken, dass sie zwar vorhanden, aber ihre ZUGÄNGLICHKEIT für mich -hypothetisch, bis zum beweis eines besseren – an zugangsbedingungen geknüpft sind, die schwerer oder fast genauso schwer zu erfüllen sind, wie die aufgabe selbst zu lösen? denn dann löse ich sie eben lieber selbst, und mache keine solche hypothese, die bis auf weiteres etwas besseres unterstellt.)

soweit ist also die formulierung einer REL-optimalH das billigste, das sich vorstellen lässt; sie reicht gerade so weit, wie mein bewusstsein reicht von offenen fragen, die ich eigentlich beantworten müsste; dann füge ich hinzu: ich tue, bis zum beweis der unmöglichkeit, so, als ob es sich so verhielte – dass also die welt so funktioniert, als wäre diese aufgabe bereits gelöst – und schon habe ich eine hypothese. und mein so-tun-als-ob es so wäre, dh. mein test der hypothese – mein handeln-als-ob die hypothese wahr wäre, bis zum beweis des gegenteils, besteht dann vor allem erst einmal darin, dass ich selbst jedenfalls diese aufgabe nicht mehr löse, und mich anderen dingen zuwende.
dies vorgehen hat nun eine entscheidende konsequenz. würde ich mir die fragen, deren beantwortung ich in die faule optimalHen-bildung abschiebe, selbst zu beantworten versuchen, wäre immer unmittelbar anschliessend eine WIE- oder WODURCH-frage fällig. zum beispiel:
– gott weiss alles besser, hat alles bedacht, er ist ALLweise, und will mich belehren, indem er die welt als eine einzige schule seiner weisheit für mich inszeniert; das heisst: gott weiss besser als ich selbst, wie das gesamt meiner selbst-bestimmung im einzelnen auszusehen hat; wenn ich nun aber meine selbst-bestimmung selbst auf den begriff zu bringen hatte, WIE müsste mich da bestimmen? die allgemeinste bestimmung wäre: als person, das heisst, als universell lernfähiges wesen – ein wesen, das sich ALLversuchend, ALLe möglichkeiten erwägend zur anwachsenden menge seiner erfahrungen (auch der hypothesen-falsifizierenden) im reproduktiven umgang mit der es umgebenden NATUR verhält.
(die optimalh, dass die welt optimal zu uns passt, kann also durch die tatsache, dass ein gott sie als solche geschaffen hat oder durchgehend gestaltet nichts gewinnen – höchstens kann sie schlechter gemacht werden; diese hypothese kann also gleich, bis auf weiteres so formuliert werden, dass die welt eine NATUR ist, die wir als solche lernend, explorierend und experimentierend bestimmen und kennen lernen können.)
– wäre die welt nun eine solche natur, könnte es in ihr mächte geben, die in sie wohlwollend-zweckmässig zu unseren gunsten eingreifen. soweit wir uns selbst helfen können , brauchen wir solche eingriffe nicht. wie aber, soweit wir uns (noch) nicht selbst helfen können? entweder, wir unterstellen, die eingriffsfähigkeit der götter und dämonen beruht auf ausser-natürlichen eigenschaften, an die wir nie heranreichen, was bereits durch den ersten schritt ausgeschlossen ist (unerreichbar natürliches, das dennoch in der natur angesiedelt sein soll, ist schlechter als ein natürliches, das erreichbar für uns ist und material für unser lernen); oder aber, die götter verfügen bloss über fortgeschrittenes wissen, das sie uns aber nicht mitteilen, sondern in immer neuen, den natur-lauf verfälschenden eingriffen zu unseren gunsten, also quasi bevormundend, anwenden (und womöglich dafür ganz eigene bedingungen setzend, sodass wir nie unterscheiden können, ob wirs mit dem naturlauf, oder dem durch unser tun für oder gegen uns eingenommenen göttlichen eingriff zu tun haben): und das ist wieder keineswegs besser, als eine reine unverfälschte natur, in der wir doch hoffen dürfen, durch hypothesen-testen und experimentieren allmählich die wirk-möglichkeiten zugunsten unserer (end)zwecke auszuweiten. WIE tun wir das – wonach suchen wir in erster instanz: indem wir das in der natur unmittelbar unseren (end)zwecken gemässe bestimmen, und von da aus zurückgehend, das, was unsere zwecken soweit entgegenkommt, dass wir, es durch unsere zweckgerichtete arbeit planmässig formierend, in etwas unserem endzweck gemässes überführen (zu einem solchen zusammensetzen etc.) können. (es ist, spezifischer, dieses argument, das zur einsicht führt, dass die götter-hypothese es für uns garnicht besser macht: indem es, durch die anbindung eines teils der natürlichen zweckhaftigkeit an einen nicht-natur-haften, nicht regel-mässigen und berechenbaren willen dieses vielmehr auf dauer für unseren arbeitsprozess schlechter und weniger verfügbar denkt, als im falle einer nicht-götter-optimalH.)
– die nächstverbliebene möglichkeit einer REL-optimalH scheint dann zu sein: dass die welt so, oder weitgehend so wie sie ist, unseren endzwecken entspricht. oder einem zweck genügt, oder in ihrem verlauf einen zweck entfaltet, dessen verwirklichung unsere (rechtverstandenen) zwecke oder interessen einschliesst – wir müssen unsere ART, unsere zwecke zu verfolgen, nur diesem naturzweck anpassen.
wäre dieser zweck einer von der art der unsrigen, wäre schnell zu entscheiden: ob er unsere zwecke einschliesst (die ja nur durch unser handeln verwirklicht werden) oder nicht; und worin dieser zweck besteht: indem der bezug zu uns, moment für moment, beschrieben werden kann als nützlichkeit und (bewätigbare) schädlichkeit teils ohne unser eingreifen, teils als erkennbar nützliches entgegenkommen für den fall welchen handelns – mit zt. nochmals günstigen oder auch ungünstigen nebenfolgen. die welt als generell zweckmässig im bezug auf uns gedacht: nur so wird aus dieser hypothese ja eine optimalH, oder geht uns dieser zweck überhaupt an – denn ansonsten ist eine natur, die irgendeinen, man weiss nicht welchen, seltsamen zweck verfolgt, durch nichts von einer blossen natur unterschieden. so ist also zweckhaftigkeit gleich welcher art nichts andres als die durchgehende beurteilbarkeit der gesamten natur nach den genannte kategorien. (die frage: WIE kann denn etwas in der natur zweckmässig sein?, nicht als optimalH ohne bestimmung gestellt, sondern pragmatisch, so wie wir es im alltag tun: sie hätte sofort auf diese nächste ebene hinuntergeführt, und führt auch im alltag ständig dorthin. der allgemeine „trost“, den die vermutung einer durchgehenden zweckmässigkeit der natur (als folge sie einem plan, in den die verwirklichung iunserer interessen eingeschlossen sein soll, wen wir ihn nur recht verstehen) hätte hier also einmal mehr bloss die folge einer denkhemmung; die tröstliche wirkung mag sich dann einstellen, für alle gebiete, auf denen wir uns die konkrete frage nach nutzen und schaden (noch) nicht stellen wollen.
– die nächstverbleibende möglichkeit einer optimalH nach REL-manier wäre wiederum: dass wir die gefundene kategorie für gewissermassen nicht weiter fragwürdig erklären, indem wir, bis auf weiteres, annehmen, dass gewisse oder alle regionen der welt nicht nur beurteilBARkeit in den genannten hinsichten aufweisen, sondern schon diese möglichkeit, sie auf unsere zwecke zu beziehen, als eine feststellbare eigenschaft an sich tragen: wie eine aufgeklebte gebrauchsanweisung. das problem ist, dass wir sie nicht einfach so lesen können; aber der gedanke, dass es diese eigenschaften gibt, lässt uns nach erkenntnismitteln dafür suchen – die erkennbarkeit in den genannten hinsichten WÄRE ja gerade die grösste optimalhypothetisch zu unterstellende errungenschaft in einer solchen welt (sonst wären wir ja über den gedanken der beurteilBARkeit, also durchgehenden zweckmässigkeit, nicht hinausgekommen).
wieder würde uns die exakt selbe kategorie, die wir hier zur formulierung eines (nach erledigung der andern) denkbar besten nutzen, im alltag sofort weiterführen: nützlich und schädlich würde wir etwas ja nur nennen durch seinen bezug auf unsere kurz-, mittel- oder langfristigen bedürfnisse oder zwecke einerseits, unsere momentanen fähigkeiten (mit denen es zusammenwirken muss, und die es nicht überfrodern darf, um mittel, oder bewältigbare gefahr usw.  zu sein). und dies ist es nicht an sich, sondern durch seine jeweiligen material-eigenschaften und effekte, und selbst das zählt nur im verbund damit, dass wir durch unsere art der zweckverfolgung u.u. in die nähe solcher effekte geraten, wo sie uns beispielsweise schaden können. obwohl also die dinge ihre eigenschaften behalten oder auc ändern können, ist doch ihr bezug zu unserem interesse ausschliesslich durch eine zweite, ihnen selbst rein äusserliche überlegung anzuheften: DURCH ihre jeweilige beschaffenheit, die ihnen TATSÄCHLICH angehört, sind sie schädlich und nützlich, mittel oder nichtmittel, und träger von nebenwirkungen im falle ihrer handhabung auf bestimmte weise ür bestimmte zwecke. gerade darum können wir ja, durch um- und neu-arrangieren, ihnen aus dem wege gehen oder sie aufsuchen, usw. ihre veränderliche nützlichkeit- oder schädlichkeit-für-uns-je-nachdem-was-wir-tun ausnutzen: durhc unser tun VERÄNDERN wir diese nützlichkeit, schädlicheit, eigenschaft, mittel zu sein usw. – eben weil es garnichts andres als die effekte, oder besser: disposition zu effekten, sich selbst überlassen, und disposition zu effekten infolge unseres eingreifens, gibt. im alltag, da wo wir uns solche bestimmungen nicht faul durch – sie einfach als eigenschaften den dingen unterstellende, optimalhypothetisch passende erkennungsmittel oder spezialwahrnehmungen – identifizierbar denken – da fänden wir die frage völlig absurd, und würden sofort durch ein „wodurch ist etwas nützlich oder schädlich? durch welche effekte – spätestens, wennn wir soundso darauf einwirken?“ auf die nächste begriffliche ebene abgestiegen sein. die optimalhypothetische festschreibung der kategorie, die sie als handhabbar wie andere dingeigenschaften auch erscheinen lässt, hindert uns an diesem übergang.
– den übergang gemacht, ergibt sich eine nächste oder besser, letzte gelegenheit, eine optimalH zur ersparung weiterer (an sich nötiger) bestimmung zu formulieren, in analogie zur vorherigen: dass wir sämtliche effekte (dh. mögliche technische wirkungen, deren wir uns bediene könnten) bzw. dispositonen zu ihnen  in der welt als solche klassifizieren, und die verschiedensten sachverhalte und dinge, an denen und durch die sie realisierbar sind, durch ein einheitliches, dem effekt zugeordnetes erkennungsmerkmal identifizieren können. wieder im alltag, würden wir nie auf eine solche möglichkeit verfallen; dort fragen wir allenfalls: WODURCH kommt der effekt zustande – welches sind seine bedingungen, und wie variieren effekte mit diesen bedingungen? genauer ist die fragestellung eigentlich: wie verändert (welchen effekt hat) die „einwirkung“ (räumlich-geomterisch gedacht: annäherung, einer strahlungsquelle aussetzen, vermischen, einrühren, einblasen, draufschlagen, liegenlassen, und all das) einer bestimmten ereignisart, die wir HANDELND EBENFALLS AUSFÜHREN KÖNNEN, auf etwas das, worauf eingewirkt wird? dh. wie geht es damit ohne die einwirkung (sie unterbleibt, oder wir unterlassen die simulation der einwirkung durch eine handlung), wie mit ihr weiter? die optimalH unterstellt eine welt von der art eines werkzeugkastens – eine welt, vorgeordnet nach technischen zwecken, nämlich möglichen, absichtlich (nach der art des auslösens durch knopfdruck) hervorzubringenden effekten und verwendungsformen, die als solche alle gleichgelten, noch dazu grob geordnet nach der kategorie: von selbst, und „… wenn wir dasunddas damit tun“.
der witz dieser optimalhypothetischen utopie ist: dass sie ein bisschen viel auf einmal will – verständlich vom praktischen interesse her, das es sich wieder einmal mit der optimalH so einfach wie möglich machen möchte, unverständlich, wenn die involvierten ziele alltagspraktisch angegangen würden:
gleiche effekte können durch unterschiedlichste sachverhalts-arrangements erzeugt werden, die hierbei involvierten sachverhalte (immer definiert als einfach beobachtbare ereignisse der oben beschriebenen art, seien sie spontan, durch uns ausgelöst, oder durch uns ausgeführt) können, jeweils in neuen kombinationen gänzlich andere effekte erzeugen; schliesslich: effekte können aus anderen effekten zusammengesetzt sein; in effekt-auslösende sachverhalts-arrangements können handlungen von uns ansonsten spontanes in beliebigem umfang imitieren (es müssen eben nur die relevanten ur-sachen sein, die imitiert werden), und so denselben effekt, wie im spontan-arrangement hervorbringen.
allein die klassifikation von effekten nach: prognostizierbaren (fragestellung: welches sind ihre absolut verlässlichen anzeichen? (eigentlich ursachen, aber die ursachen sind unter allen anzeichen eben die verlässlichsten; wir können sie in  den fällen dieser gruppe nur eben nicht manipulieren), vs. erzeugbaren (fragestellung: welches sind die erzeugungsvorschriften, was müssen wir tun, um…) zeigt die faulheit und begriffslosigkeit dieser art optimalHen an. (beide kausal-zusammenhänge sind dieselben, es macht keinen unterschied, ob wir die ursache sind oder ein spontanereignis).
der witz der faulen betrachtungsweise, die hier in anschlag gebracht wird, ist: dass mir die ERKENNBARKEIT der effekte es erlauben soll, mir einen werkzeugkasten zusammenzustellen, in den ich nur hineinnehmen brauche, was mir unmittelbar technisch zweckdienlich ist. zwar ist nicht alles unmittelbar bedürfnisbezogen, wie auf der stufe zuvor; aber weit weg davon bin ich hier auch nicht. grundfiguren meines interesses sind: ich brauche etwas, um zu…, oder: ich brauche anzeichen, um zu vermeiden, dass… (im falle böser absichten auch einmal andersherum). mit anderen worten: ich will nicht wissen überhaupt, ich will technisch nutzbares, in verschiedenste pläne als routine einbaubares und handlungsrelevantes wissen.

die wirk-klassen und zu ihnen gehörenden erkennungsmerkmale müssten letztlich so komplex sein wie die effekte einerseits, und die sachverhalts-kombinationen andererseits. das vorstellbare ineinander- und zusammenwirken  von effekten in gestalt von interferenz- und summeneffekten (abhängig von art und geometrie des zusammentretens der diesen einzeleffekten zugrundeliegenden sachverhaltsgruppen) zeigt dabei den weg der alltagsfragestellung an: ich muss klassen von ELEMENTAREN sachverhalten und die GESETZMÄSSIG von ihnen in ihrem zusammentreten erzeugten effekte kennen; ich muss komplex- und summeneffekte als überlagerung oder summe von solchen elementaren, die den komplexeffekten zugrundeliegenden sachverhaltsarrangements als solche von elementaren ERKLÄREN können.
was in der optimalH das (irreduzible) erkennungsmerkmal, wird hier zum geometrischen oder sonstigen arrangement bestimmter elementar-sachverhalte: genau dies erklärt die gleichzeitigkeit von systematischer variierbarkeit der effekte, UND vorhersagbarkeit bzw. erkennbarkeit. allerdings um den preis, dass ich unzählige möglichkeiten vor mir habe, und meine technischen lösungen gezielt aus ihnen auswählen muss.
die optimalH hingegen will nur einen katalog von rezepten, also technischen möglichkeiten, die „relevant“ sind – aber was relevant ist, hängt von momentanen zwecken ab. (um gezielt das für ein solches, selbst beschränktes zweck-reservoir relevante technische wissen zw. kausal-zusammenhänge zusammenzusuchen, brauchen wir u.u. ein riesiges inventar an kenntnissen über kausalzusammenhänge generell – selbst wenn sie hier reduziert sind auf wenige und relativ einfach auszuführende handlungsanweisungen (rezepte, konstruktionsvorschriften).

teil 4 ((eine kurze zwischenbemerkung: in dieser untersuchung wird bisher ausschliesslich die STRUKTUR REL-artiger gebilde analysiert, ohne jeden bezug zur art ihres zustandekommens; wohl aber bereits mit blick auf ihr scheitern (erste zweifel bzw. zweifel an der „erstbesten“ lösung, entgültiges scheitern). von der art, wie REL-gebilde entstehen (nämlich die „erstbesten“), und davon, warum die sekundären bearbeitungen im anschluss an die ersten (zweiten, dritten…) zweifel vorübergehend befriedigen, wird allerdings bald ausführlich zu sprechen sein.))

wir haben zwei absteigende reihen: die eine eine abfolge von ineinandergeschachtelten aufgaben, mehr oder weniger als bereits in gestalt der besonderen beschaffenheit von welt, personen, ich/wir selbst gelöst anzusehen; die andre mehr oder weniger vollständige wirkliche lösungen dieser aufgaben – dadurch zugleich diejenige kategorie liefernd, deren nähere bestimmung auf der nächsttieferen stufe wieder als bereits in und durch welt/andre/ich-beschaffenheiten (man weiss nicht welche, unterstellt es aber bis auf weiteres) gelöste aufgabe unterstellt ist – oder aber als die voraufgehende bestimmung präzisierende, genauere fassung, WIE dies geschehen muss.

es versteht sich, dass alle, auch unvollständige bestimmungen der zweiten reihe der unbestimmtheit der linken grenzen zieht; zb. soweit ich notwendige momente oder bedingungen meines eignen personseins (auch ohne sie noch genau definiert zu haben) gedacht habe, muss auch gott sie aufweisen – er soll ja als person gedacht werden; gottes art person zu sein, kann (auf unbestimmt-optimale weise) nur an jenen stellen über meine hinausreichen, wo ich mein eignes personsein als KATEGORIE noch nicht so genau bestimmt gedacht habe, dass klarwird, dass gottes art eine person zu sein zu meiner in ein exaktes verhältnis treten muss: nämlich entweder ist sie dieselbe, oder eine alternative art (aber nur innerhalb des rahmens, der durch die kategorie person überhaupt zugelassen ist). die frage, die in diesem zusammenhang also gestellt werden müsste, ist: welche alternativen ausprägungen lässt die definition des X-begriffs zu?
je mehr notwendige bestimmungen (deren nicht-einhaltung mit einer zuschreibung des X-begriffs unvereinbar ist) wir uns am X-begriff…
(der über hinreichende (also mehr als die notwendig-hinreichenden bedingungen seiner anwendung enthaltende realisierungen) beispiele exemplarisch eingeführt wurde – spätestens jeweils wir selbst sind ja für mannigfache verwendungen aller mentalen prädikate geeignete vorbilder -)
… bewusstmachen, desto mehr seiner vermeintlichen ausprägungen sind – wie uns damit zugleich bewusst wird – ausgeschlossen, fallen nicht unter den X-begriff, sind keine seiner möglichen realisierungen oder varianten.

die stufenreihe der aufgaben bzw. optimalHen enthält garnichts andres als den auf der vorhergehenden stufe der lösungs-reihe zuvor geprägten begriff, nach dem bekannten muster in eine optimalH verwandelt. es gibt also eigentlich nur EINE stufenreihe fortlaufender präzisierungen, wo die nächsttiefere auf die frage antwortet „was heisst X? wodurch oder wie wird X vollzogen?“ das aber bedeutet wieder: jeder optimalH der ersten reihe tritt spätestens in gestalt der nächsttieferen präzisierung , erst recht aller darunter liegenden, ein kriterium, eine erste näher-bestimmung dessen gegenüber, was in ihr (der unbestimmten realisierung des durch den präzisierenden begriff präzisierten begriffs in der welt, durch die welt) gerade unbestimmt gelassen wurde.
was die optimalH behauptet, ist, genauer, dies: die welt (andere, ich), durch ihre faktische beschaffenheit, wird – KORREKT INTERPRETIERT (verstanden, aufgefasst) – sich als erfüllung dieses kriteriums erweisen – alles, was (zumindest in dem noch verbliebenen unestimmten bereich) unser „dadurch-dass“ (das sich in nähere handlungsbestimmende handlungsvorschriften nach unten fortsetzen lässt!) erreichen könnte, IST SCHON DA (zumindest im prinzip – nachdem es mehr oder weniger durch die (tiefer gelegenen) „anforderungen“…
(unbestimmte aufgabenlösungen, die die unbestimmte art, WIE das prinzip da ist, eingrenzen, ohne zu bestimmen, wie das prinzip es machen soll, die so eingegrenzte weise seiner umsetzung tatsächlich in der welt umzusetzen)
…näher bestimmt wurde.)
während wir unser eigenes tun (und auch das anderer leute) permanent als konkrete umsetzung der allgemeinen selbst- und vernunftsbestimmungen (unter konkreten umständen) „verstehen“, können wir, in den bereichen, wo wir vorläufig nicht tätig werden, die welt als realisierung von etwas von derselben art ansehen, wie es resultat unseres tuns ist – und uns dieses entgegenkommende sosein der welt, oder entsprechender entitäten in ihr, bis auf weiteres (bis zur widerlegung) VERSPRECHEN.

als wir in teil 2 die „anforderungen“ beschrieben, denen ein best-denkbares in den augen seiner konstrukteure (oder anhänger – derer also, die es auswählen und sich zueigenmachen) genügen soll: da haben wir denk-operationen angesprochen, die sich ganz auf der optimalHen-seite der stufen abspielen. freilich: die logik des dadurch-dass gilt ja auch dort; auf welcher praxis-näheren unterstufe auch immer unsere anforderung angesiedelt sein mag – wir müssen sie, durch die stufen hindurch, als spezielle fassung des (höchsten) PRINZIPS, also der ausgangsstufe unserer optimalHen-bildung, diesem einverleiben: als absicht gottes (oder seinen bereits zugeschriebenen absichten ableitbar; als fähigkeit und (bedingt durch unsere kooperation mit ihnen) erlangbare leistung der götter, als spezieller folge oder inhalt der besonderen zweckmässigkeit (des generellen entgegenkommens) der welt, als für uns spür- oder mit oraklen erkundbare tendenz in ihren flukturierenden angeboten an uns (als vorhersehbar (wenn wir nicht eingreifen) günstige, oder verhinderbare ungünstige eigenwirkung, als mögliches mittel, als nebenfolge bestimmter unserer handlungen), als die anforderung begünstigender umstand, den wir auf einfachste und unmittelbarste wissen und nutzen können.
man könnte auch umgekehrt sagen: wir tragen unsere wünsche unmittelbar in das PRINZIP ein; und wir KÖNNEN uns dann den luxus leisten, stufe für stufe die konsequenzen dieses eintrags durch das je nächste oder übernächste, dem ausgangsprinzip (zb. dem handeln der götter) untergeordnete PRINZIP zu verfolgen, in dem wir im modus optimalhypothetischen redens die frage beantworten: „und wie zeigt sich das soundso-entgegenkommen der götter in der welt?“ – da wird sich nun auf jeder durchlaufenen als hindernis bemerkbar machen die tatsache, dass der noch offene und „optimalhypothetisch“ für solche umsetzungen eines höheren prinzips in (als solche verstehbare, interpretierbare) realisierungen auf untergeordneten dadurch-dass stufen, mehr oder weniger durch dasjenige eingeschränkt ist, was wir uns auf dieser stufe uns bestimmend, selber zuschreiben.
die ausläufer der belegung eines anforderungsgemäss konkretisierten PRINZIPS nach „unten“ können in allgemeinen, tiefergelegenen  „konkretisierenden“ versprechungen, immer noch auf einer der tiefer gelegenen PRINZIP-ebene, enden: gott wird schon für zweckmässigkeit der welt von derundder art sorgen (wie, braucht nicht gesagt werden); sie MÜSSEN aber in einem fall wenigstens bis zum untersten möglichen PRINZIP (unmittelbar kenntliches zu wissen lohnendes), und noch darüber hinaus reichen: denn nur so lassen sich BESTÄTIGENDE, also die „richtigkeit“ der gewählten belegung PLAUSIBILISIERENDE umstände (in gestalt verlässlicher, in handlungen nutzbarer welt-dispositionen der letztgenannten art) finden.

dies ist die erste von vier “fronten“, an denen probleme mit einer „experimentellen interpretation“ (im sinne einer „falsifikation“ oder erschütterung ihrer ursprünglichen maximal-plausibilität) ihren ausgang nehmen können. die anderen drei sind:
a) unsere anforderungen ändern sich (normalerweise werden wir auf dauer anspruchsvoller – wenn wir nicht umgekehrt gezwungen werden, durch hartnäckiges scheitern aller interpretationen, die ein bestimmtes anspruchsniveau an ein prinzip (zb. seine moralität) erfüllen, an den anderen kriterien, dieses anspruchsniveau zurückzunehmen);
b) unsere selbst-bestimmung weitet sich aus (das kann sich so auswirken, dass wir in konflikt mit dem sakrosankten prinzip geraten, es zb. „besser“ wissen wollen, als gott oder die götter, oder die weltvernunft, die in ihrer weisheit unserer hybris schranken zieht und der wir uns fügen sollen, usw.; das optimalhypothetische versprechen beginnt, uns am handeln zu hindern)
c) es finden ereignisse statt, die im sinne des obersten PRINZIPS, oder seiner konkretisierenden belegung, „unentschuldbar“ sind (dh. es gibt kein „entschuldigendes verständnis“, mit dem dies ereignis in die weitergeltung des glaubenssystems eingebunden werden kann – das vertrauen des gläubigen wird erschüttert).

zugleich hat man in diesen vier dimensionen die (höchst unterschiedlichen) anspruchs-hinsichten, in denen eine EXPERIMENTELLE (vorläufige) INTERPRETATION EINES OPTIMALHYPOTHETISCHEN PRINZIPS (konkretisierung, WIE dies PRINZIP im einzelnen in der vorliegenden welt realisiert sein könnte (häufigste praktische version diese frage: OB eine vorliegende offenbarung eine plausible, oder plausibelste realisierung dieses PIRINZIPS sein könnte ) bewertet wird. das angenehme dabei ist: die bewertung kann in allen vier dimensionen unabhängig von den andern günstig sein, im extremfall reicht relative optimalität in einer einzigen dimension aus:
a) das interpretierende glaubenssystem weist relativ viele „sichere bestätigungen“ auf;
b) es erfüllt unsere „trost“-anforderungen optimal (verspricht uns exakt das, was uns fehlt);
c) es lässt uns umgekehrt, eventuell mehr als alle andern, genau die freiheiten für unsere eigene tätigkeit, die wir gerade brauchen;
d) es ist als u.u. einziges, oder in einzigartiger weise, mit das betreffende PRINZIP ansonsten desavouierenden fakten vereinbar.

das problem mit diesen 4 anspruchsarten ist: dass sie die tendenz haben, in ein gewisses spannungsverhältnis zueinander zu treten.
die vielzahl und gewissheit von bestätigungen bedeutet: das glaubenssystem macht präzise trost- versprechungen und ist durchschaubar, lässt uns darum (im ersten fall) wenig freiheit und (im zweiten) wenig raum für entschuldigungen; trost und freiheit, entschuldbarkeit und bestätigbarkeit widersprechen sich tendenziell. etwas weniger sichtbar, aber doch deutlich widersprechen sich immer noch: konkretisierter trost und entschuldbarkeit, freiheit und sichere bestätigbarkeit (die eingriffe von seiten des prinzips unterstellt, wenn wir eigentlich selber handeln wollen).
sicherheit und trost passen gut zusammen, freiheit und entschuldbarkeit auch; diese paarungen widersprechen aber einander wieder um so mehr.

teil 5: es kann nun nach den vorüberlegungen endlich die frage angegangen werden:
WAS HEISST: EXPERIMENTELLE INTERPRETATION?

1. (versuch einer ersten definition, im anschluss an die bereits gegebene): experimentelle interpretationen sind in einer gegebnen anforderungs-, erfahrungs- und „selbstbestimmungs“- situation die für ihre träger best-denkbaren möglichkeiten einer hypothetischen weltdeutung.
i) dass diese weltdeutung den charakter einer interpretation hat, ist dadurch begründet, dass die grundlegende kategorie, von der die interpretation eine konkretisierung darstellt, die logischen eigenschaften einer art von handlungsgrund (zb. absicht, zweck, wissen) hat. konkrete sachverhalts-verläufe oder entitäten in der beobachtbaren welt (einschliesslich innenerlebnisse von personen, und überhaupt alles, was nicht als „(so wie beobachtet) von einem von uns gemacht/beabsichtigt“ aufgefasst wird usw.) können als manifestationen der betreffenden art grund verstanden oder eben interpretiert werden, von denen aus entweder auf den besonderen momentanen inhalt der unterstellten grund-kategorie (zb. welche absicht eines geistes/ gottes steckt dahinter? wie ist die allgemeine zweckmässigkeit (oder der zweck) der welt beschaffen, dass dies möglich und damit vereinbar ist?) „verstehend“ zurückgeschlossen werden kann (wir suchen eine passende auffassung des grundes, die zur manifestation passt), ODER der inhalt ist vorgegeben, und wir suchen kontext-merkmale (oder kennen sie auf anhieb), die das als welt-manifestation des besonderen, unterstellten grundes zu verstehende ereignis tatsächlich durch den grund begründet erscheinen lässt.
ii) die interpretation ist experimentell oder hypothetisch in DEM sinn, dass nicht behauptet wird (oder nicht in einem üblichen sinn), man WISSE, dass es sich so verhält. der epistemische status wird vielmehr so ausgedrückt: man könne es sich nicht anders vorstellen (v.a. das PRINZIP betreffend); man habe keinen grund zu zweifeln; es handle sich um glaubwürdige überlieferungen, offenbarungen oder erfahrungen
(eingebungen). in den masstäben, was glaubwürdig ist oder nicht, vor allem in auswahlsituationen (wo man sich für angebotene offenbarungen usw. entscheiden muss), zeigt sich der hypothetisch-interpretatorische ansatz. es gibt immer grundsätzlich die bereitschaft (die aber nicht ständig ausgesprochen werden braucht), die interpretation als „falsifiziert“ im sinne des optimalHen-denkens zu erleben (nur, dass es eben derzeit nicht der fall ist usw.).
zu ausnahmslos JEDEM PRINZIP des optimalHen-bildens gehört eine prinzipielle vorstellung von der zugänglichkeit der optimalhypothetisch anzunehmenden manifestationen des prinzips: es ist da etwas FÜR UNS in der welt, und zwar so, dass nicht grunsätzlich ausgeschlossen sein darf (durch die art, wie wir es denken), dass wir je davon etwas mitbekommen. je nach ausmass der konkretisierung, muss diese zugänglichkeit und kontrollierbarkeit der manifestationen immer mitgedacht werden: denn, wie schon gezeigt wurde, macht es keinen sinn, konkrete vorteile der bestdenkbaren möglichkeit sich vorzustellen, die in der welt sein können, ohne uns je zu betreffen. optimum heisst ja nicht: optimum für irgendetwas – sondern eben: für UNS. –  auch die zugänglichkeit, als bereits im jeweiligen PRINZIP (einer der 5 stufen) logisch mitenthalten, kann natürlich (entlang und passend zu entsprechenen anforderungen, plausibilisierungen usw. ) mit-konkretisiert werden; ein solches konkretwerden des zugangs zum inhalt ist: dass wir ihn irgendwie offenbart bekommen. (ein gott, der nie zu uns kontakt aufnimmt, ist schon kein richtiger gott mehr, sondern eher ein anderer name für „weltvernunft/zweck“.)
umgekehrt wäre eine erfahrung, die wir so interpretieren müssen, dass in ihr sich unser hypothetisches optimum uns immer wieder verschliesst (oder uns sein inhalt nicht zugänglich wird, obwohl wir annehmen, dass da etwas festzustellen sein müsste), ein fall von „unentschuldbarem versagen“ usw. (so schnell wird dieser fall aber nicht eintreten.)

2. obwohl die PRINZIPIEN samt und sonders die abstraktesten (und erschöpfenden) kategorien hintereinanderstehender stufen von handlungsgründen darstellen, und somit unmittelbarem verstehen auf elementarster lebensweltlicher stufe bereits zugänglich sind (gewissermassen: jedes kind kann sie verstehen) – ist die art und weise ihrer betätigung in einem konkreten glaubenssystem sehr unterschiedlich, und abhängig vom kognitiven horizont und der begrifflichen differenziertheit der schöpfer/gründer oder träger dieses systems. insbesondere die ausmasse an (bewusster) selbst-bestimmtheit, die, wie gezeigt, die konkrete belegung des optimalH in einem glaubenssystem einschränken, begründen höchst unterschiedliche grade an „naivität“: je mehr (gewusste, gewollte) „selbständigkeit“, desto abstrakter vermutlich die verbleibenden optimalHen-ausformungen, und desto tiefer sind sie angesiedelt. das kann soweit gehen, dass ganze stufen („von oben her abwärtssteigend“) durch übernahme der verantwortung mit bezug auf diese sorte gründe von seiten der gläubigen aus der optimalHen-bildung ausgeschlossen werden: ein ALLweiser gott wird beschränkt oder gar ausgeschlossen durch übernahme der vollen verantwortung für die allgemeinen begrifflichen bestimmungen, in denen wir unser handeln beschreiben, bzw. der arten von gründen, die zu berücksichtigen sind, wenn wir entscheiden. es kann dann keiner vernünftiger oder „weiser“ sein als wir, vielmehr trauen wir uns zu (ja, können es garnicht anders denken als so), dass selbst das handeln der götter (oder des mit blick auf seine vernunft ebenbürtigen und kontrollierbar gedachten gottes) in der welt masstäben unterliegt, entlang deren wir die richtigkeit ihres tuns glauben beurteilen zu können.
umgekehrt kann ein glaube sehr bunt, sehr vielgestaltig sein, sehr mit ad-hoc-offenbarungen durchsetzt, und immer mehr auch einer magischen mythologie gleichen; ENTSCHEIDEND ist (zum unterschied zum magisch-empirischen, nicht-hypothetischen denken unten mehr) immer: dass man es sich SO vorstellen MUSS, weil alternativen, und zwar aus NICHTEMPIRISCHEN gründen, ausscheiden. optimalhypothetisches denken liegt also nur dann vor, wenn das kriterium der „bestätigtheit“ bei der wahl der hypothese bzw. des glaubens nicht die einzige oder auch bloss bedeutendste rolle spielt (eher schon: das bestätigungs-VERSPRECHEN!). ein glaube wird angenommen, weil er „überzeugt“ (und überzeugender ist als alles andere, was man offenbart bekommen oder erwogen hat), nicht weil er einem „vielleicht hilft, und mehr dafür als dagegen spricht“.

3. glaubenssysteme (innerhalb der anforderungen und plausibilisierungen, denen sie genügen müssen) wachsen primär aus systemen (mehr oder weniger gut bestätigter) magischer wirk-erwartungen heraus – unter anderem durch weglassen „untergeordneter“ wirk-möglichkeiten, die logisch der am weitesten oben
stehenden wirk-möglichkeit widersprechen, aber eben (im rahmen des magisch-empirischen testens von mehr oder weniger bestätigten (und lohnenden, oder mit einem versäumnis-risiko im falle ihrer nichterprobung behafteten) wirk-erwartungen) AUCH erwägenswert. dies eliminieren von kategorial heterogenen glaubenselementen, und logisch-begriffliche vereinheitlichen kann natürlich auch durch eine alles unter ihr liegende „besetzende“ neu-offenbarung stattfinden. religiöses optimalHendenken kann von den rändern einer auf normal- und bestätigte ausnahmeerwartungen gegründeten praxis magischer versuche sich in deren handlungsfelder hinein ausbreiten; es kann, vor allem in umfassender, maximaler hinsicht, zb. im bezug auf einen schöpfungsglauben, optimalhypothetisches denken bereits im spiel sein („man kann es sich nicht anders erklären/ vorstellen, als so“), und im sonstigen umgang mit der welt nicht-optimale, sondern nach dem OPP-prinzip (lohnt sich zu probieren, nicht zu probieren wäre ein risiko) begründete praktiken vorherrschen.
solche marginalen optimalHen haben auf dauer einen selektionsvorteil, weil sie gegenüber lohnend zu erprobenden wirkerwartungen unmittelbar sehr viel schwerer „falsifizierbar“ sind (auch wenn die „falsifikationskriterien“…
(unentschuldbares versagen, zu wenig illustrierende bestätigungen, kein angemessener trost (nichts besseres, das es lohnen würde, anzunehmen und auszuprobieren), übergriff in den bereich der eigenen freiheit, zb. des bereits „vernünftig“ erklärten und gewussten bzw. widerspruch dazu)
…im grossen ganzen dieselben bleiben).
ich will den unterschied zur magie und die (notwendige!) genese von REL-optimalHendenken aus der magischen lernstrategie (denn um eine solche handelt es sich in beiden fällen: strategien des umgangs mit (wachsender) erfahrung) später noch viel genauer besprechen; hier nur noch eine ganz kurze charakterisierung des unterschieds in zwei formeln:
a) die lernstrategie der magisch-empirischen art ist: versuche „bestätigte“ wirk-szenarios beliebiger art aus deinem lebensweltlichen methoden- und mittelvorrat zu konstruieren, die auf das vorliegende (wirk)problem passen; ordne sie nach dem mutmasslichen grad ihrer „bestätigtheit“ (oder, falls schon anderswo erprobt, ihrer mutmasslichen (relativ zu bestätigenden versuchen) „widerlegtheit“). arbeite dich von bestätigteren zu weniger bestätigten versuchen vor, wenn es um einzelprobleme geht. beurteile, was ÜBERHAUPT lohnend ist zu versuchen, durch zunehmende ausdifferenzierung und verallgemeinerung deiner immer grösseren erfahrung mit solchen versuchen. schliesse aus versäumnissen, dass du (bei bestimmten problemstellungen) ZU RISIKOSCHEU warst, aus misserfolgen, dass du (bei den betreffenden problemstellungen) VORSICHTIGER sein musst; aus versäumnissen oder misserfolgen beim experimentellen herausfinden, ob…: VERSUCHE WELCHER ART ÜBERHAUPT (wie sehr) LOHNEN (und was man besser unerforscht und unbedacht lässt, weil es einen zulang (relativ zum erwartbaren erfolg) aufhält.
ausnahmslos ALLE versuche werden im rahmen dieser lernstrategie als so lohnend oder riskant usw. bewertet, wie die art von zielen, die damit verfolgt werden, aufgrund empirischer erfahrung bewertet ist.
insofern dabei entlang wachsender erfahrung die tatsächlich gültigen ausprägungen dieser bewertungen (oder gar bedingungen ihres wechsels: WANN ist es lohnend, bestimmte ziele zu verfolgen oder nicht zu verfolgen? was muss man tun, um es lohnender zu machen? – fragestellungen des ABERGLAUBENS) durch hin- und her-probieren (und korrektur jeweils in die gegenrichtung im mass, wie der voraufgegangene wert in „misserfolge“ (zuviel gewagt, zuwenig gewagt) geführt hat) immer genauer und immer differenzierter für verschiedene zielarten bestimmt werden sollen, nenne ich diese lern- oder wissenserwerbsstrategie ein PROBIEREN (der je nächste versuch= die nächste hypothese, das nächste experiment, soll sich aus dem resultat des vorherigen ergeben; die reihe der versuche nähert einen schätzwert immer genauer einem „richtigen“ wert an. (das kann, wie einfache überlegungen lehren, niemals erfolgreich sein.)
b) demgegenüber ist eine lernstrategie des VERSUCHENS nur nach einer seite hin, nämlich der „misserfolgsseite“, empirisch orientiert; die andere seite, nämlich die zu falsifizierende hypothese, wird erfahrungsunabhängig konstruiert und gewählt (im rahmen der noch nicht widerlegten); dabei spielt eine rangfolge von hypothesen eine grosse rolle: was sollte eher als anderes versucht werden, und was als nächstes? da alle epistemologie eine ökonomische komponente hat (wissenserwerb kostet, und soll möglichst effekte hinsichtlich unserer reproduktion zeitigen, die den dafür betriebenen aufwand rechtfertigen), ist es sinnvoll, unter den noch nicht widerlegten jene versuche zuerst zu machen (so versuchsweise oder experimentell zu handeln), die (dass), wenn sie nicht misslingen (es nicht misslingt), (man damit) die weitestreichenden konsequenzen erzielen würde(n). dies ist das optimalhypothetische prinzip überhaupt, und es ist ein vollkomme rationaler grundsatz. der mangel der REL-optimalhypothesen besteht darin, dass sie keine hypothesen sind, also kein handeln-als-ob-sie zuträfen eher als ein anderes erlauben, dh. es gibt garkeine spezifischen versuchshandlungen im sinne der hypothese (dh. keine instrumentellen; geistige operationen nämlich interpretatorische experimente, und darauf beruhende handlungen, gibt es natürlich schon!), durch die sie gestestet (oder gar widerlegt) werden könnte.
(in dieser angabe des unterschieds zwischen OPPs lernstrategie (durch „probieren“ und immer genaueres und differenzierteres ermitteln eines in der welt unterstellten wertes für lohnendheit (im rahmen unseres gesamtentwurfs oder -plans), riskantheit (im rahmen unseres gesamtplans), wissenswürdigkeit (dito) einerseits, und Rel-lernstrategie (als (dem anspruch nach) falsifizierendes abarbeiten von optimalHen der REL-art in der rangfolge ihrer optimalität) ist der grund des üergangs, also das scheitern mit der OPP-strategie noch nicht benannt.)

4. natürlich wären auf den ersten blick die weitestführenden versuche jene, die die welt als unmittelbar durch ursachen von mentalem kategorialen niveau gelenkt unterstellen; solche versuche, in bestimmten fällen die welt oder teile in ihr anzureden, mit ihnen auf verhaltens-niveau (wie zb. mit tieren, oder mit menschen, die nicht mit einem sprechen (können)) zu interagieren, oder die in diesem sinne verstehbaren manifestationen in der welt aufzusuchen und (wenn man den sinn errät) zugunsten der eigenen zwecke zu beeinflussen: solche versuche gibt es freilich auch in grosser zahl auf magisch-abergläubischer basis, also im rahmen der OPP-lernstrategie. in welchem mass sie dort eingesetzt werden, hängt ab von der bewertung der ziele (als lohnende, oder riskant zu erreichende) insgesamt, ebenso aber auch von der technischen bewertung der dafür eingesetzten magischen mittel (bestätigtheit, erfolgs- oder misserfolgswahrscheinlichkeit usw.). eine typische OPP-taktik wäre: setze schlechter und schlechtest bewährte, aber dennoch denkbare mittel dort ein, wo ein „lohnendes“ und grundsätzlich bisher für mit gewissem aufwand erreichbar gehaltenes ziel mit besseren mitteln noch nicht erreicht wurde, und der zu erwartende gesamtaufwand für das so bewertete ziel noch nicht erschöpft ist usw.
(grundsätzlich hält man unter der OPP-lernstrategie die unterlassung eines versuchs, und sei er noch so schlecht fundiert, für ein versäumnis, wenn es „ohne not“ geschieht, dh. vor erschöpfung des nach dem empirisch ermittelten erfahrungswert eben noch lohnenden aufwands.)
die grundlegende kategorie, bezüglich deren OPP-lernstrategien empirische erfahrungen machen wollen, ist die (versuchte, zu erprobende) wirk(ungs)-erwartung r (für resultat) im anschluss an handlung h in situation s: s-h-r. dies kann gelesen werden als „rezept“: wenn du in s r willst, mache h. unterschiedlich sind die gewissheitsgrade: r kann sicher, wahrscheinlich, unter günstigen randbedingungen, manchmal, selten sich ereignen – in seltenen fällen kann es reichen, dass r „nicht ausgeschlossen werden kann“. die frage ist: ob r, wenn es zustandekommt, so sehr lohnt, dass dieser letzte gewissheitswert ausreicht. in jeder lebenswelt finden sich normalerweise solche lohnenden r, die nicht auszuschliessen sind, und die resultat vorstellbarer rezepte sind. dies ist das rohmaterial, aus dem „erste beste“ REL-hypothesen normalerweise erstellt werden.
der hypothetische sinn- oder regelzusammenhang, der zwischen sprach- oder mental-interaktions-bezogenen operationen h… vom typ H und „weitreichenden“, damit erzielbaren wirkungen r… vom typ R besteht, funktioniert nach zwei regel-mustern: entweder (1) verstehen wir S als disposition (interpretieren es als ausdruck von etwas entgegenkommendem, das mit dem „richtigen“ und zu ihm passenden H zusammen R ergeben würde),  oder (2) unsere handlungen H können in S von einem kooperativen partner S´ (der in der situation als teil von ihr präsent gedacht wird) verstanden werden, der dann die wirkungen R vermittelt).
die verallgemeinerung dieser sinnvollen und lebensweltlich bekannten sinn-muster (auf einer der 5 ebenen von begründungen, auf denen verstehen bzw. verstandenwerden gedacht werden können) führt zu einem inhalt, der keineswegs mehr dem ursprünglichen rezeptschema genügt, indem in ihm immer mehr die hypothetisch zugrundegelegte regel Rg des verstehens hervortritt: in (1) Rg= (S–> (H–>R)), in (2) Rg= (H–> (S–>R)); entscheidend ist, dass wir diesem inhalt immer mehr von den bereichen nach dem muster des „es ist nicht auszuschliessen“ zuführen, an denen wir mit bisherigen versuchen gescheitert sind; dabei ist die emanzipation vom rezeptschema vollendet, wenn wir uns grundsätzlich vorstellen können, dass Rg eine grundsätzlich „irgendwie“ denkbare vermittlung zwischen situationen vom typ S und sehr weitreichenden resultaten R leistet, sei es spontan (durch den „anblick“ unserer bedürftigkeit: auch diese form kann H annehmen!), sei es durch „sinnvoll“ auf Rg (und nicht mehr direkt auf das bewirken von R) bezogene „kulthandlungen“. die ausdehnung und systematisierung des Rg-inhalts wird abgeschlossen durch eliminierung aller vormaligen rezepte, die in den geltungsbereich dieses („geduldigen“) erwartungstyps („ist nicht ausgeschlsosen“) hineinreichen, ohne seiner logik noch zu entsprechen. sofern Rg nur dorthin ausgedehnt wird, wo man mit rezepten bereits gescheitert ist, macht sich dieser schritt von selbst.

5. es versteht sich, dass dieses herauswachsen erster vorstellungen vom besten aus einer zunächst durch rezepte, also OPERATIONAL DEFINIERTEN geistigen umgebung, für die akteure selbst nie und nimmer das darstellen kann, was WIR darin sehen, nämlich das erstellen der „experimentellen interpretation“ eines der 5 optimal-hypothetischen PRINZIPIEN im sinne der unter 1. gegebenen definition. der fortschritt der akteure besteht historisch darin, sich dies „methodenbewusstsein“ hinsichtlich ihres tuns allmählich zu erschliessen, das heisst, selber ihr tun kategorial als optimalhypothetisches („glauben“ eines nicht überbietbar bestmöglichen, bis zur widerlegung, die man sich aber nicht vorstellen kann) belegen zu deuten – also eben als optimal-konkretisierendes „interpretieren“ des gewählten höchsten PRINZIPS (unterhalb derer, die bereits durch perfekte selbstbestimmung ausgeschlossen sind) im sinne der (noch) von ihm zu erfüllenden (trost, erleichterungs-) anforderungen, zu lassenden freiheiten, vermeiden unentschuldbaren versagens, zahl der „illustrierenden“ bestätigungen); angesichts der widerspruchs-tendenz, die diese güte-dimensionen gegeneinander entwickeln, darf wahrscheinlich keine allzu sehr auf kosten der andern perfektioniert werden.
ein solches methoden- oder kategoriales bewusstsein von dem, was man da tut, entwickelt sich nun durch das, was wir in teil 1 pluralisieren nannten, oder auch „entdecken des musters (oder PRINZIPS) durch immer weitergehendes abwandeln“. das motiv des abwandelns ist das scheitern eines glaubenssystems, also einer experimentellen belegung; wir können dies auch seine bzw. ihre „falsifikation“ nennen, wenn wir uns der ironie dieser bezeichnungen immer weiter bewusst bleiben: die sich ausdifferenzierenden und immer weiter abgewandelten interpretationen (und ihre feinanpassung in gestalt situattionsbezogener anwendungen in „deutungen“) sind natürlich sowenig experimente, wie REL-hypothesen wirkliche hypothesen, und ihr scheitern eine falsifikation ist.

soviel dürfte freilich deutlich geworden sein: die mühsame erst-präparierung von best-vorstellbarem Rg-material aus einem ihm anhängenden empirisch-abergläubisch-magischen wirkmöglichkeiten- und rezeptchaos dürfte eine gänzlich andere geistige operation sein als die abwandlung und neu-anpassung eines übersichtlichen, dogmatisch geordneten glaubenssystems an veränderte umstände. die übersichtlichkeit und allgemeinheit hat freilich ihren preis: man ändert solche systeme nicht einfach. denn sie verkörpern nicht nur das best-denkbare; sondern zugleich die längst-überdauernde und als best-zugänglich gedachte seiner varianten. von daher ist – wie wir schon im fall der „nachoffenbarung“ bemerkten – jede abwandlung erstmal im verdacht, gegenüber der bisherigen optimalität einen rückschritt darzustellen, und muss sich rechtfertigen – was seinerseits prekär ist, denn (wieder ein diskreter spannungsfall) indem die vorgängerin attackiert wird, werden zugleich die eigenen rechtfertigungsgründe mit untergraben: abstrakt sind es ja immer noch dieselben gruppen von güte-kriterien, nach denen entschieden wird.

teil 5a: WARUM DIE (TRADITIONELLE) CHINESISCHE MEDIZIN ((T)CM) UND IHRE NATURKONZEPTE EINE EXPERIMENTELLE INTERPRETATION DES OPTIMALHYPOTHESEN-PRINZIP-TYPS NR. 5 DARSTELLT:
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das 5.optimalH- PRINZIP lautet: unmittelbar technisch NUTZBARES (nützliches) wissen lässt sich ohne den umweg über überflüssiges sonstiges weltwissen unmittelbar haben, und es ist offenbarungen der vergangenheit oder gegenwart zuzutrauen, dass sie dies leisten, wenn sie es versprechen. (PRINZIP 4= welt der motive, sowie PRINZIP 5= welt der (wirksamen) strukturen (die zu kennen für technische handlungs-orientierung einzig relevant ist) sind die beiden letzten der (immer gleichen) 5 überhaupt mögliuchen optimalhypothetischen prinzipien, für die es mögliche belegungen gibt. dies wurde in teil 3 ausführlich besprochen (siehe dort: letzte beide punkte, nach 1. absicht in/hinter vorgängen (maximalform: gott), 2. „kompetenter“ eingriff in ansonsten anders verlaufende naturvorgänge (maximalform: eingriffe gottes oder der götter), 3. (end)zweckmässigkeit der welt. 4= momentaner nutzen unmittelbar zugänglich; 5= alles in einem bereich technisch oder sonst nützlich zu wissende unmittelbar zugänglich. nr.4 beginnt auf s.2 (gedankenstrich markiert), letztes drittel: „die nächstverbleibende möglichkeit einer optimalH nach REL-manier…), nr. 5 (für CM relevant!) auf der nächsten seite, beim zweiten fünftel).
hinweise bzgl. CM dazu:
1. das CM-system ist geschlossen. das heisst, es gibt eine therapeutische „antwort“ („idee“) im sinne des systems auf sämtliche bekannten krankheitsrelevanten befunde. die befundkonstellation führt (mit den bekannten interpretatorischen anwendungs-freiheiten, durch die zwischengeschaltete ebene der intervenierenden variablen, die auch einen spielraum für „erklärbares versagen“ oder therapeutische alterativen liefern) unmittelbar auf eine „wirksame“ therapeutische antwort, die noch dazu ungeheuer homogen ist (arzneimittelschatz, therapie-strategien  entstehen durch simples komponieren einer rezeptur.) ist das selbstverständlich? ist es selbstverständlich, dass von 1000 oder gar 10000 pflanzlichen substanzen JEDE eine NACHWEISLICH relevante, weil in erwünschter weise befund-beeinflussende wirkung hat?
(ist es glaubhaft, dass allein dieses austesten je stattgefunden hat? und wenn: wie? erst recht: ist es glaubhaft, dass die zugeschriebenen wirkungen bei islolierter anwendung sich reproduzieren lassen? gab oder gibt es irgendwelche BERECHTIGUNG, diese wirkungen zuzuschreiben? addieren sie sich in der zusammensetzung mit anderen in den rezepturen? ist das nachgewiesen, oder glaubhaft? oder werden die wirkungen überhaupt nur im zusammenwirken mit den anderen ingrendienzien der rezepturen erzielt? wie hat man dann diese disposition ermitteln können?
vergleich: bei uns würde man nie erwarten, dass unter zig oder hunderten erprobten substanzen sich sicher eine wirksame findet; und das gilt je bloss für EINE wirkung, die erzielt werden soll. nun sind die erprobten EINZELsubstanzen bekanntlich (pflanzeninhaltsstoff-)mischungen; wie kann man erwarten, dass hier in jedem fall irgendetwas bewirkt wird, wenn die einzelnen, völlig unterschiedlichen teilstoffe schwach konzentriert sind? muss man nicht ungeheuer OPTIMISTISCH sein, wenn man annimmt, dass die wirkungen der verschiedenen einzelsubstanzen einer pflanze, sich GLEICHSINNIG (!) aufaddieren? (oder wird man nicht eher annehmen, dass IRGENDEIN wirkstoff (und vielleicht ein paar seiner derivate: zb. coffein= thein, theobromin, theophyllin im tee) enthalten ist, der die wirkung erzielt, und das andre ist überflüssig?
wie garantiert man eigentlich gleichheit der dosierungen bei phyto-therapien, allein angesichts der biologischen schwankungsbreite?)
und warum addieren sich in den rezepturen nie negativ-wirkungen (gibt es zb. vorschriften, dass man substanzen nicht zusammen geben darf?)? oder sich aufhebende?der witz ist nicht, dass hier einige wirksame substanzen mit dabeiein könnten; sondern: dass von vorneherein die erwartung herrscht, dass es eine solchen arzneischatz geben MUSS (ohne sich zu fragen, ob er überhaupt so, wie behauptet, hat herausgefunden und ermittelt werden können.)

2. das system ist auch darin geschlossen, dass es ALLE (praktisch) KRANKHEITSRELEVANTEN BEFUNDE behauptet zu kennen. also alle hinsichtlich (überhaupt) wirksamer therapie-entscheidungen und prognosen relevanten befunde. kann das stimmen? auch hier ist doch wieder der typ-5-optimismus am werk: bereits auf der symptom-ebene soll alles entschieden werden können! (wenn es so ist, wie DU behauptest; es ändert sich allerdings nichts, wenn man eine pseudo-erklär-ebene einzieht, die keine eignen kriterien für ihr bestehen hat, ausser (angebliche) gruppierung von arzneien und befunden, derart, dass diese aufeinaner bezogen werden können.) vergleich: WIR würden niemals sagen, und haben nie gesagt, bei medizin-disziplinen, die gegenüber den andern zurückgeblieben waren, dass beobachtete symptom-häufungen (syndrome) relevant sind für die findung von ursachen. wir sind immer darauf vorbereitet gewesen, dass die eigtnlich relevanten ursachen sich in verschiedenen syndromen zeigen könnten. symptom-komplexe sind keine kausal relevanten entitäten, höchstens  erste heuristische hinweise, die zur findung der ursachen beitragen können.
umgekehrt: viele krankheitsrelevante (verlaufs-, auftretens-progose relevante) befunde sind nicht mit einfachen „klinischen“ mitteln leicht erhebbar (anamnese, „körperlicher“ befund). ganz selten gibt es prophylaktisch verwertbare befunde dieser art vor krankheitsausbruch (kaffeeflecken als hinweis auf neurofibromatose-disposition usw.).
die CM DENKT offenbar nicht einmal an die möglichkeit solcher früh-indikatoren; natürlich darum, weil das ihr zugrundeliegende physiologische, um nicht zusagen: physikalische modell, den begriff einer konstanz in der determinierung von ereignissen nicht kennt. (es KÖNNTE ihn kennen: indem es zwischen der fristigkeit von „wandlungen“ unterschiedet, die sich an einem ort oder körper überschneiden.)

3. das system ist weiter geschlossen, und insofern eine typische anwendung eines PRIMITIVEN KAUSALBEGRIFFS, genauer: die optimalhypothetische anwendung dieses begriffs, als es NUR BESTÄTIGUNGEN ZÄHLT, und für unerwünschte entwicklungen immer eine reserve-erklärung hat, spätestens die, dass diese unvermeidbar waren und im realsubstrat sich ereignet haben, oder dass die therapie noch „zu schwach“ war, oder eine andere interpretation angemessener (gewesen) wäre. im zweifel gibt man aber (bescheiden!) zu, dass die methode ihre grenzen (zb. ungenauigkeit) hat.
wenn das realsubstrat andauernd unvorhersagbare wendungen nehmen kann (und vorhersagbarkeit gerade der „bescheiden“ hinzunehmende ausnahmefall ist), auf die man nur jeweils wieder neu im sinne der regeln „antwortet“, gibt es schliesslich überhaupt keine mögliuchkeit mehr, das system zu überprüfen. es ist VOLLKOMMEN IMMUN gegen überprüfung (es gibt allerdings immer wieder da und dort die typischen, vertröstenden, oder auch mit ungeheurem getöse vorgetragenen grossartigen „bestätigungen“ – da, wo es sie gibt; sie sind dürftig genug.)

4. das system sieht keine irgendwie bekannten forschungs-strategien für eine ausweitung seiner (behaupteten) (un)fähigkeiten vor, ausser, neu-kombinationen bekannter wirk-strategien. das heisst: das system behauptet, den raum der überhaupt verfügbaren wirk-strategien IM PRINZIP erschöpft zu haben.
die frage: WODURCH sind die befunde mit den therapien verknüpft? WIE kann man dies wissen? WODURCH sind die therapien wirksam, und wie kann man es wissen? WARUM sind unsere mittel begrenzt, und hören gerade da auf, wo die CM es jeweils behauptet? braucht nicht gestellt zu werden. es gibt offenbar nicht einmal unzufriedenheit mit seiner begrenztheit (es erfüllt die anforderungen).

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all dies lässt die  PRIMA VISTA-DIAGNOSE zu: experimentelle belegung („interpretation“) des PRINZIPS nr.5: technisch relevantes wissen (in bereichen, wo wir nicht forschen wollen)  lässt sich vollständig unmittelbar (ohne umwege über mühsame wissenserwerbs- und forschungsprozesse über das „wodurch“ oder wenigstens die tatsache „infolge“) haben.
die fragen: wie ursprünglich ermittelt?, wie (durch forschung!) verbesserbar? werden nicht gestellt.

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die frage: wie ermittelt man wissen von krankheitsursachen und wirksamen therapien? ist AUCH eine „handlungsorientierte“. sie fragt nach handlungs-relevanten KATEGORIEN, und zwar nach solchen, die zwischen unserem tun (heilen) und seine erwünschten effekten (gesundung) die nötigen kategorialen ZWISCHENGLIEDER denkt, nach deren belegung in der wirklichen welt wir SUCHEN müssen: dasjenige, WODURCH allenfalls, wenn man es kennen würde, ein heilerfolg zustandekommen könnte. es ist klar, dass man dann kategoriale (handlungsbezogene!) vorstellungen davon entwickeln muss, wie ein körper überhaupt funktioniert; das geringste ist dann, dass man mal schaut, wie er normalerweise aufgebaut ist (anatomie), und wie er sich im krankheitsfall verändert (pathologische anatomie). wenn man nicht die geringste ahnung hat, welche stoffe in der natur vorkommen, und aus welchen stoffen ein körper aufgebaut hat, muss man sich fragen, nach welchen grundsätzen eine empirische CHEMIE betrieben werden müsste, und wonach sie eigentlich sucht (reinstoffe, stoffverbindungen, elementbegriff usw. – alles apriori-begriffe! nicht empirische! und dennoch: handlungsorientiert!).
eine physik allerdings, die grundsätzlich immer alle und jede FÜR UNS RELEVANTE disposition (nützlich, schädlich, je nachdem differenziert danach, ob oder ob nicht wir eingreifen, und eingreifen können) in der welt mit einem einfachen orakel- oder befunderhebungs- und interpretatioinssystem feststellen zu können glaubt, oder gleich durch „spüren“ und „ge wu“, ist über solche kategorien erhaben. sie hat es nicht nötig zu fragen: WODURCH etwas die für uns mit dieser oder jener bewertung verknüpften EFFEKTE entfaltet, weil sie es ja auch so weiss.

teil 5b: EXPERIMENTELLE INTERPRETATION

einschlägige zitate…:
7. Der Unterschied zwischen vormodernen und modernen (naturwissenschaftlichen) Naturkonzepten und -Erklärungen ist, dass die modernen durch Abstraktion aus langen Reihen von (empirischen) Tatsachen abgeleitet sind, auch wenn das bedeutet, dass man bisweilen keine Muster oder Begriffe oder (Natur)Gesetze findet. Vormoderne (Natur)Wissenschaft befindet sich exakt in der entgegengestezten Situation, denn sie verfügt immer schon über die „richtigen“ Konzepte (egal, ob diese aus Beweisen, Traditionen (Offenbarungen) oder unmittelbaren Intuitionen stammen), zusätzlich zu den Fakten. Die einzigen Experimente, die die vormoderne Wissenschaft gewissermassen auszuführen hat, bestehen somit in Versuchen zu erraten, wie die bekannten Fakten, dh. realen Vorgänge, mit den apriori gewussten Mustern zusammenstimmen – wobei kein Zweifel besteht daran, dass eine vollständige Zuordnung zustandegebracht werden kann – zumindest im Prinzip. DieseTätigkeit, die in unendlicher Annäherung an die Wahrheit immer weiter fortgesetzt werden kann, nennt man: Interpretieren. Wann diese Tätigkeit je an ein Ende kommt, kann nicht gesagt werden, denn es gibt (bekanntlich) keine allgemeinen Regeln, wie sie ausgeführt werden muss; aber es gibt ja auch keine solchen Regeln für die Ausbildung naturwissenschaftlicher Hypothesen oder Konzepte in unserer Zeit.

Der Bedarf nach Interpretation wird hier also noch verdoppelt, denn man braucht ja schon eine Interpretation, um gewisse Entitäten (-kombinationen) als mögliche An- oder Vor-Zeichen oder auch (Heil)Mittel auffassen zu können. Die ursprüngliche Wahl der Zeichen, auf Basis einer („experimentellen“) vorläufigen Deutung, kann dann nur durch die anschliessenden Erfolge oder Misserfolge bestätigt oder widerlegt werden, die ihrerseits wieder von Interpretationen dessen abhängen, wie ein korrekter Gebrauch dieser mutmasslichen Zeichen oder Mittel in den konkreten Anwendungssituationen auszusehen hätte.

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1. in diesen stellen des vortrags von damals wird grob die logische struktur vormodernen erklärens skizziert.
demnach müssen daran folgende elemente unterschieden werden:
a) die allgemeine FORM des erklärens (das PRINZIP): hier „motive/instinkte“ in und hinter der welt.
b) die „ursprüngliche wahl“ einer möglichen belegung oder umsetzung dieser form „auf basis einer („experimentellen“) vorläufigen deutung“: das ist die vormoderne „rahmentheorie“, wie zb. die orakel-ontologie des yi jing (zb in der version wang bi´s usw.).
c) entsprechend der grundsätzlichen möglichkeit, ein als momentan gegeben unterstelltes gebilde der rahmen-theorie (zb. eine per klinischem befund erhobene organ-konstellation, oder ein per orakel zu einer konkreten situation gehörendes hexagramm: als ausdruck der in dieser situation herrschenden „tendenz-keime“ (ji?)) zu INTERPRETIEREN, gibt es dann die eigentlichen anwendungsbezogenen deutungen: die therapeutische idee; die konkrete deutung dessen, wie sich die hexagramm-konstellation (das momentan in der umgebung vorhandene motiv, dem sie physiognomischen ausdruck verleiht) in der gegebenen situation in günstige oder ungünstige ereignisse umsetzen kann.

2. die logischen grundzüge der allgemeinen form oder des PRINZIPS, wie in a) angesprochen, müssen jetzt noch genauer betrachtet werden.
i.) es handelt sich immer um eine MENTALE kategorienart, die wir in alltags-situationen sonst heranziehen, um handlungen von personen mit deren GRÜNDEN zu erklären. allein durch vorgabe dieses logischen rahmens
(der allein die „interpretierbarkeit“ begründet, und somit für den typus des (natur)erklärens durch interpretation DIE allgemeinste rahmen-struktur liefert, in der er sich allenfalls entfalten kann)
sind folgende logische eigenschaften dieses erklärens festgelegt:
i1) es MUSS normalerweise eine erklärung (einen grund) geben; nicht-erklärbarkeit (unverständlichkeit) ist die ausnahme;
i2) es ergibt sich dabei die drei- bzw. doppel-stufigkeit wie in 1. beschrieben: zb. das allgemeine prinzip der psychologischen erklärung (unabhängig von seinem momentane wissensstand, hat jemand einen „charakter“, also über all seine biographische erfahrung und sein lernen übergreifende (momentan wechselnde) (un)fähigkeiten und bedürfnisse ((ab)neigungen):
(wie eben in 1.a)= er HAT sie, MUSS sie haben, jeder mensch hat sie (das ist das pendant zur  eben beschriebenen gewissheit i1);
(wie in 1.b)= wir müssen ihn in den wechselnden verläufen seines gefühlslebens kennenlernen, die konkrete ausprägung, die das prinzip charakter oder persönlichkeit bei ihm annimmt, ermitteln, oder kurz: wir müssen seinen KONKRETEN charakter und seine KONKRETE persönlichkeit, seine konkreten möglichen zustände von (un)fähigkeit und (ab)neigung ermitteln (dazu gleich mehr);
(wie in 1.c)= wenn wir das getan haben, können wir bestimmte handlungen von ihm als ALS ausdruck einer dieser bei ihm erwartbaren stimmungen ERKLÄREN oder DEUTEN (ganz sicher werden wir aber nie sein).
i3) wir können die jeweilige mentale kategoriensorte (zb. momentane motivlage der welt, momentane absicht/ ziel/ wissen (in) der welt)  nochmals aufspalten, je nachdem, ob sie als UNBEDINGT-SPONTAN gedacht ist, oder ob sie REAKTIV-BEDINGT ist, und also ein verhältnis zu auslösenden, „erkannten“ usw. geschehnissen ausserhalb hat.

 

 

 

 

 

anm.1 es versteht sich, dass ein weltbild, das die GESAMTHEIT aller naturereignisse, die nicht handlung eines sichtbaren menschlichen akteurs sind, mithilfe von mentalen kategorien deutet, als „auslöser“ für entsprechende „reaktive“ verläufe dieser kategorie nur noch handlungen (zb. schuldhafte oder verdienstvolle) zulassen kann: maw. „gesamt-deutungen“ der welt-ereignisse als zb. allmähliche verwirklichung eines (unpersönlichen) “weltzwecks“ gehen immer tendeziell eher von „unbedingten“ umsetzungen der jeweiligen kategorie aus.
(der vorteil einer „mental“ verfassten „spontaneität“ ist: dass sie ZUGLEICH komplexität, geordnetheit und vorhersagbarkeit garantiert.)

ein beispiel für die vielfalt der möglichkeiten:
das hypothetische „reaktive“ leibliche substrat ist empfindlich gegenüber ausseneinflüssen (klima usw.), therapeutischen interventionen (die reaktion ist dann zugleich ein weiterer befund, der die ursprünglich zu beurteilende situation (mit ihren reaktions-dispositionen) NOCH besser zu beurteilen gestattet (anhand „erfolg und misserfolg“ der therapie), und die  anschliessende (ev. veränderte) therapeutische taktik begründet); schliesslich interagieren in diesem substrat verschiedene organsysteme, wirken aufeinander ein; zuletzt mag jedes organsystem, abgesehen von aussen-einflüssen,auch spontane „gestimmtheiten“ und „innenzustände“ aufweisen, durch die es sich ohne weitere erkennbare aussenbedingungen hindurchbewegt, und die man durch passende indikatoren von aussen ermitteln muss.)

anm.2 das typische beispiel für ein reaktiv-bedingtes mentales gebilde in oder hinter der welt ist das (sichtbar zu machende) quasi-propriozeptive „sich-selbst-spüren“ der welt in gestalt der resonanz-ereignisse. in ihnen bildet sich an EINEM ort ab, was an einem anderen ort geschieht, noch dazu so, dass man (übrigens typisch propriozeptiv!) unmittelbar WEISS, welche „empfindung“ zu welchem ort gehört, dh. wie unsere propriozeptive sensibilität sind diese (in bestimmter gestalt auffangbare und sichtbar zu machenden) „selbstwahrnehmungs“- erlebnisse der welt unmittelbar „topologisch“ vorgeordnet (wir wissen unmittelbar, WO es wehtut; anders als in einem bild, aus dem wir den ort des schmerzes erst ermitteln müssen, indem wir all seine orte durchgehen, können wir das orakel, wie in unserem selbstgefühl (oder auch unserem erinnern, das auch eine solche unmittelbare, „sinnvolle“ „topologische“ ordnung aufweist), nach faktum und (logischem) ort „befragen“, und das orakel WEISS, wie unser gefühl, welche information jetzt ausgegeben werden muss – weiss, was (welcher ort, welcher zeitpunkt in der vergangenheit) gemeint ist.
ein orakel gibt nie einen „vollständigen“ datensatz, aus dem wir die für unsere momentane fragestellung erst relevanten daten heraussuchen müssten.
sobald eine reaktive komponente in die erklärende mentale kategorie kommt, wird auch eine weitere dimension der erklärung eröffnet: die welt „reagiert“ so wie sie es tut, weil sich etwas reaktions-auslösendes verändert hat.

i4) („VOR-VERSTÄNDNIS“) ein wichtiger weiterer logischer grundzug, der sich bereits allein aus der gewählten erklär-ART (also dem PRINZIP) ergibt, ist: dass es (das kann man spekulativ nennen) dabei immer eine recht weitgehende (apriorische) klassifikatorische präzisierung „von oben“, dh. vom betreffenden PRINZIP (zb. „motiv“) her gibt, und die möglichen ausprägungen von daher immer in einem spielraum operieren, der durch solche (lebensweltlich verfügbaren) klassifikationen immer schon stark vorgegliedert ist, und den eindruck eines relativ exakten „vorwegwissens“ erweckt: wir kennen uns eben aus mit dem inneren von personen, dem aufbau ihrer ziele, möglichen gefühls- und innenwelten und der struktur technischen wissens. solches „vorverständnis leitet uns ja auch beim „verstehen“ uns unbekannter und neu kennenzulernender akteure, ihrer handlungen und produkte (wir fragen nach dem „sinn“= relevanten grund).
die unterstellte „sinn-volle“ untergliederung, die schon wichtige konkretisierungen, also auch (hypothetisches) „wissen“, vorwegnimmt („wir wissen zwar noch nicht, WELCHES motiv genau, aber irgendeins derundder art muss doch…“), ist vermutlich die wichtigste grundlage für die so oft bemerkte erwartung: SO ODER SO ÄHNLICH  M U S S  ES SEIN!
verglichen mit dem unsäglich mühsamen aufbau von naturwissenschaftlichem wissen (das ja immer auch hypothetsichen charakter hat!) sind diese hypothetischen gebilde geradezu märchenhaft inhaltsreich – und das, ohne unmittelbar falsifizierbar zu sein oder ihre tief verborgene begriffliche untauglichkeit für natur-erklärungen alsbald preiszugeben.

i5) wenn man als paradigma der denkbaren empirischen konkretisierung (also des unter diese vorgaben möglichen „forschungsprozesses“) das „genauere kennenlernen einer person“ (ihrer leistungen und forderungen an einen; ihrer (end)ziele; ihrer (unmittelbaren) fähigkeiten und bedürfnisse; ihrer fach-kenntnisse) nimmt: dann bestimmt sich dieser forschungsprozess als immer weitergehende KONTEXTUALISIERUNG – als immer differenziertere belegung der möglichen reaktions-auslöser:
– andere naturereignisse, auf die die betreffende mental-dimension „sinnvoll“ reagiert,
– unsere handlungen
– „aktivitäten“ und ihre resultate der dimension selbst.
ausserdem werden belegt, und gegen die „reaktiven“ anteile der dimension abgegrenzt, die spontanen, von aussen nicht, oder nicht „sinngemäss“ beeinflussbaren entwicklungen – wobei hier auch quasi „kausale“ (stör)faktoren (günstig, ungünstig wirkend) registriert werden können, die „normal“-vorgänge modifizieren.

kontextualisierung ist das pendant beim psychologischen, also person- und handlungsverstehen, zur immer differenzierteren und/oder reichhaltigeren hypothesenbildung entlang fortschreitender erfahrung im rahmen eines naturwissenschaftichen paradigmas oder „forschungsprogramms“. mit dem unterschied, dass beim person-verstehen das paradigma absolut feststeht, und obendrein maximal komplex ist (verglichen mit den vollständig überschaubaren, kategorial relativ simpel, dafür präzise strukturierten, und kategorial allesamt gleichrangigen „modellen“, die den „paradigmen“ in der naturwissenschaft zugrundeliegen: zb. modelle für planetensysteme).

kontextualisierung geschieht entlang den „vor-verstehenden“ begrifflichen möglichkeiten, wie eine mentale dimension ÜBERHAUPT aufgebaut sein kann, wie sie in i4) angesprochen wurden; zusammen mit der erwartung i1) ergibt sich daraus ein überaus starkes motiv zur „vorläufigen“ konkretisierenden vermutungen (=hypothesen), WIE die betreffende dimension in der gegebenen welt, in der betreffenden „seins-region“ (der leib; das klima; der himmel; die agrar-produktion usw.) umgesetzt sein könnte. nicht anders, als man eben erste deutungen derselben dimension (was für ein zweck? wie war ihr zumute? wie funktioniert es?) im wirklichen umgang mit personen, ihren handlungen oder absichtsvollen hervorbringungen (schöpfungen, produkten) entwerfen würde.

konsequenz der tatsache, dass es um eine MENTALE dimension geht, deren mögliche ausprägungen hier geraten werden sollen, ist, dass – verglichen zb. mit den denkbaren modellen, die zur erklärung von planetenbahnen im paradigma „system von – einen zentralkörper auf +/- festen bahnen umkreisender – körper“ dienen – ALLE deutungsversuche maximal komplex aufgebaut sein müssen. eine mentale deutung entwirft immer eine belegung „von oben her“, weil bereits am anfang eine einheits-kategorie (zweck, charakter, system von techniken) steht – nämlich der allgemeine BEGRIFF, was es heisst, zb. eine person zu sein, leistungen und forderungen zu erheben, ein übergreifendes ziel zu haben, einen (gutartigen) charakter aufzuweisen, eine nutzbare struktur (eine wissenschaft oder „kunst“, zb. ein heilsystem) zu sein.

die „richtung nach unten“, auf die fakten zu, soweit sich das denken der mentalen dimension in logischer nähe zum jeweiligen PRINZIP abspielt, geschieht über „definitionen“ des PRINZIPS, also „verständnisse“ dessen, was es (in der betreffenden kultur) „allgemein heisst“, person, ziel, oder charakter usw. zu sein.
weitergehende, aber immer noch vorgebene konkretisierungen sind in der betreffenden kultur vorfindliche „normalerwartungen“ (zb. was „gutsein“ ist, oder wie eine technik strukturiert sein muss, oder welche „polaren“ eigenschaftsdimensionen es als konkretisierung von plar strukturierten „innenzuständen“ geben könnte; oder welche substanzen als „elemente“ infragekommen).
(auf dieser ebene liegen m.e. die song-zeitlichen „abstrakten“ fallgeschichten. eine belegung muss auf dieser konkretisierungs-ebene gewissermassen den plausibilitätstest bestehen: sie muss hinreichend viele „passende“ beispiele dafür liefern, dass die besetzung der definitorisch vorgegebenen unter-prinzipien des PRINZIPS überhaupt möglich ist (oder der dimension; hier etwa: der sämtlichen wissens-gegenstände, die mit inhalten gefüllt sein müssten, damit man über eine vollständige heiltechnik verfügt, also: vollständige diagnostik (vollständiger symptom- bzw. beschwerde-klassifizierender und (krankheits- und erklärungsrelevanter) befundvorrat), vollständige heilmittel-vorrat, „erklärendes“ system von zwischen beliebigen symptom-konstellationen  und therapeutischer intervention (rezepturen) vermittelnder variablen; prognose-regeln: ausseneinflüsse auf die variablen, spontan-verlaufsschemata der variablen, „normal- und zielbereiche“ der hypothetischen variablen (feststellbar an entsprechenden indikatoren im befund-bereich), usw.
wir BESETZEN nun beispielsweise die funktion der intervenierenden variablen mit kulturell vorgegebenen begriffen unserer kosmologie; das muss uns aber dann möglichst vollständig gelingen, oder wir müssen ad hoc IN ETWA zum begriffssystem unserer kosmologie passende lücken-füller, wie „blut“, (er)finden.)

erst darunter beginnen jene fein-anpassungen des so zustandegekommenen SYSTEMS MÖGLICHER EXPERIMENTELLER BELEGUNGEN DER PRINZIPIEN, in denen es „versuchsweise“ und experimentell auf fakten bezogen wird, und typischerweise POSITIVE BESTÄTIGUNGEN zu liefern hat – auf dem anspruchsniveau, das seine anwender ihm vorgeben. dazu kommt die erfüllung ebenfalls vorgegebener standards, an denen das system AUF KEINEN FALL versagen darf; schliesslich anforderungen von seiten externer faktoren, wie praktische ausführbarkeit der durch das system nahegelegten praktiken, anlehnung an vorhandene kenntnisse bzw. integrationsfähigkeit hinsichtlich solcher erkenntnisse (flexibilität), einpassung in umfassendere weltbilder (medizinische natur-konzepte in die gesamt-kosmologie), oder integrierbarkeit thematisch untergeordneter, bereits existierender, anderer vormoderner teil-modelle (zb. das system der kältekrankheiten ins gesamtsystem der medizin usw.).

nochmals: die tatsache, dass die experimentelle (vorläufige) belegung eines mentalen PRINZIPS „holistischen“ charakter hat, und diese prinzipien das komplexeste unter den geordneten entitäten darstellen, was unsere ontologie überhaupt vorsieht – diese tatsache sorgt auch dafür, dass zwischen dieses prinzip, und auch mögliche allgemeine weisen, es zu realisieren, die man seinen exp.interpretationen zugrundelegt, sowie deren mögliche „widerlegung“ durch „fakten“, erstmal eine unmenge an ABWANDLUNGS-MÖGLICHKEITEN, also ALTERNATIV-INTERPRETATIONEN tritt.

und zwar zunächst mal um so mehr, je tiefer wir die „ad-hoc-abänderngen“ ansiedeln: denn auch auf der tiefsten ebene, nämlich der anwendungsebene, greift das prinzip der ad-hoc-neudeutung: ich kann situations-spezifische oder eigen-entwicklungsfaktoren im hypothetischen welt-substrat verantwortlich für unerwartete fakten machen.

MEINE ZENTRALE THESE LAUTET:
die vormodernen systeme „scheitern“ nicht an fakten, und können nicht an fakten oder nichterfüllung der sonstigen anforderungen an sie scheitern (darum, weil sie meist viel zu gut sind, und eben befriedigende zahlenvon bestätigungen, praktikable anwendbarkeit, integrationsfähigkeit usw. aufweisen: dh. sie sind im allgemeinen „the fittest“, und haben nicht umsonst als einzige (und nicht nur „erstbeste“) „überlebt“  – oft haben sie mehrere anpassungsschritte hinter sich; und im allgemeinen ist ein „gutes“ system so flexibel, dass es auch an neue anforderungen angepasst werden kann), sondern daran, dass „aufsteigend“ ihre konstruktions- und anwendungsprinzipien den „anwendern“ im laufe immer souveränerer beherrschung dieser prinzipien und bewusstwerden der abwandlungs-möglichkeiten „reflexiv“ bewusst werden.
(beispiel: die tatsache der 2. belegungs-phase mit kulturell vorgegebenen „patterns“ wird späteren anwendern, die das system in unverfälscht-kanonisierter form überliefert bekommen, als „historisch begründete variante“ verständlich; DAMIT aber auch die möglichkeit, dass das system in seinen belegungen zeitgebundenen „vorurteilen“ folgen kann – was sofort auch auf die eigenen abwandlungs-versuche, als „objektivierender“ distanzierungs- und reflexionsschritt, zurückwirkt: irgendwann sind die möglichen experimentellen interpreten dann vor die ganze bandbreite der ihnen begrifflich verfügbaren konkretisierungen, also experimentellen interpretationen, gestellt; DAS PRINZIP SELBST WIRD DANN REFLEXIV, und das ist dann das ende (die überlegungen, die nämlich dann fällig werden, sind die „alltags-überlegungen“ in „teil 3“, die jeweils auf die nächsttiefere „stufe“ führen.)
(umgekehrt behaupte ich demnach auch: REL-optimalHen erscheinen überhaupt nur möglich, weil die ihnen zugrundeliegende begriffliche dimension in ihren kategorialen zusammenhängen undurchschaut ist, und deshalb ihre NOTWENDIGEN, definitorischen „dadurch-dass“-anknüpfungen an tiefere dimensions-stufen übersehen werden können. das durchschauen setzt ein ausmass an bereitschaft zu abstrakter durchdringung der eigenen alltags-begriffe voraus, für das es in vormodernen lebenswelten so gut wie nie ein wirkliches motiv gibt. dies wäre zu vertiefen!)

das heisst, ich behaupte:
NIE würde experimentelles konkretisieren einer REL-, also mit mentalen kategorien zur welterklärung arbeitenden optimal- oder maximal-hypothesen, gelingen, wenn am anfang ihrer entwicklung die idee des ihnen zugrundeliegenden prinzips stünde! stattdessen entstehen die sog. „erstbesten“ versionen von REL-optimalhen aus kategorial anarchisch gebauten versuchs-systemen, durch deren zunehmendes scheitern und rückgriffe auf immer „verzweifeltere“, nämlich systematischere und übergreifendere vorstellungen von „möglichen“ operationen und deren vorstellbaren angriffspunkten (das nachdenken  über die hypothetische machart dieser angriffspunkte löst sich immer mehr vom unmittelbar situationsgebundenen erfolgs- also handlungs- und „rezept“-orientierten hypothesenbilden („wie man es machen könnte“) ab, und richtet sich auf allgemeine fragen („wie die art gegenstand, auf die man einwirkt, möglicherweise beschaffen sein könnte, derart dass man allgemein die zwecke der betreffenden art daran verfolgen kann“ usw.)
ALLE REL-konzepte beruhen, von ihrer herkunft aus der magisch-abergläubischen ad-hoc-praxis, auf „zugangsformen“, wie: sprechen-mit, opfern+bitten, sich geschickt anpassen an… (weltzwecke und zweckmässigkeiten): sie sind OPERATIONAL DEFINIERT (dh. es wird etwas (bis auf weiteres) unterstellt, auf das ma SOUNDSO EINWIRKEN kann.)
überlegungen zur genese von (erst-besten versionen von) RELoptimalHen aus magischen vorstufen in teil 5, punkt 3-5.

noch eine bemerkung zum wort „optimalH“.
ich glaube zeigen zu können, dass die art, wie der versuch OPPs, aus erfahrung zu lernen, scheitert, darauf verweist, dass jede wissenserwerbs- und lernstrategie (ohne die rationale planung einer gesellschaft auf dauer unmöglich ist) auf das testen (durch „handeln, als ob es so wäre“) bis zur widerlegung einer rangfolge von hypothesen über mögliche formen, wie die welt unserer reproduktion „entgegenkommen“ könnte, hinausläuft, anfagend vom „weitestreichenden, wenn es gelingen würde“, und absteigend über je nächst-weniger-weit-reichende möglichkeiten. AUCH der empirismus und erst recht die rationale naturwissenschaft (also nicht die heutige, mit empiristischen anteilen untrennbar verknüpfte, eben empiristische naturwissenschaft) konstruieren solche optimalHen, nur eben keine mehr, in denen teile unserer selbstbestimmung (des begriffs dessen, was uns ausmacht) als beliebig variabel, und möglicherweise “in für uns „besten“ (weil maximales entgegenkommen der welt bewirkenden) versionen in und hinter der welt vorliegend“ behandelt werden – genau das ist eben die besonerheit der REL-optimalHen.

es ist das PRINZIP, dessen umsetzung in einer konkreten welt unterstellt wird, das so „optimal“ wäre; hingegen nicht jede variante seiner umsetzung (typischerweise erklären zb. teleologische weltbilder, warum es das böse und schlechte auch geben muss usw.)

teil 5c: allgemeine bemerkungen über den status von „vormodernen naturkonzepten“ usw.

1. einige ideen von dir scheinen mir ausgesprochen nützlich und wert, vertieft und hervorgehoben zu werden. speziell die absagen an die etikettierung „vormodern“, und die ständige konfrontierung dieser einstellungen mit „naturwissenschaft“. hinter dieser konfrontation steckt in wahrheit das, was man neutral NATURALISMUS und pejorativ SZIENTISMUS nennt, was aber im weitesten sinn auch empirismus oder positivismus genannt werden kann: nur diese, ihrerseits philosophischen oder weltanschaulichen einstellungen, sind auf demselben feld angesiedelt wie die „naturkonzepte“, und konkurrieren oder widersprechen ihnen.
(niemand käme, nebenbei, auf den gedanken, eine der westlichen religionen „vormodern“ zu nennen.)
auf eine trübe weise steckt der gedanke, dass technologie=naturwissenschaft irgendwann auch in eine empiristisch-naturalistische oder „materialistische“ einstellung zur welt (und vor allem: zu sich selbst, zu subjektivität) übergehen müsse, hinter dem gesamten needham-projekt.
(also hinter rätselfragen der allgemeinen form: warum die chinesen nicht…, obwohl…)
anders gesagt, der gedanke, dass „modernisierung“ im kern diesen übergang bedeutet, steckt dahinter. (statt, zb. im vorgang der modernisierung ein „bündel“ unterschiedlichster differenzierungs-prozesse zu sehen, die nicht auf EINEN nenner gebracht werden können, uind auch nicht immer miteinander integriert werden können, oder, bei begrenzten historischen ressourcen, alle gleichzeitig absolviert werden können.)
nicht nur china aus der sicht der needham-rätselfrage stellt dann für das szientistische paradigma eine üble anomalie dar; sondern eben auch die für sie völlig unerwarteten „vormodernen“ anteile im denken von modernisierungs-heroen wie bruno oder newton (deshalb das anstössige an der yates-thesis). natürlich wimmelt es heute nur so von postmodernen pendants zu yates’ thesis – aber nur um den preis, dass der szientismus (der die technologische naturwissenschaft überschätzt) „relativiert“ (und dadurch immunisiert) wird durch einen relativistischen KULTURALISMUS („vormoderne wissenschaft gibt antworten auf ihre eigenen fragen, nicht auf unsere“; unsere fragen sind dann genauso in ordnung; der kulturalismus kritisiert nicht den szientistischen umgang mit natur oder dem leiblichen substrat von personen, sondern nur die übergriffe der szientisten auf sein eigenes feld, bzw. dass die szientistische whiggistische wissenschafts-geschichts-schreibung unkulturalistisch ist).
kulturalisten haben also dieser technologie nichts entgegenzusetzen, weil sie, was „natur“ anlangt, auf demselben standpunkt stehen, und was „personen“ anlangt, einen krude unvermittelten  dualismus vertreten, der das problem, wie „wir“, die kulturwesen, leiblich in der materiellen welt verankert sind, nicht im geringsten beantworten kann. (darin eben szientistisch.)

2. hingegen tritt dem szientismus auf seinem eigenen feld sehr wohl etwas entgegen, was nicht weniger ein auflösungs- oder besser: ein produkt der historischen (und bis heute andauernden!) ARBEIT an den „vormodernen“ konzepten darstellt, und das sind die aus diesem prozess der umwandlung hervorgehenden SINN-konzepte (oder auc -anschauungen, in der kunst und literatur), die grundsätzlich über alle technologie und ihre bloss instrumentelle orientierung hinausgehen. es ist extrem wichtig festzuhalten, dass diese konzepte EBENBÜRTIGE ERBEN der vergangenheit sind, und nicht weniger zur moderne zählen als die technologie. das epochale problem der moderne ist, dass sie über den dualismus zwischen diesen beiden gleichberechtigten historischen erbteilen begrifflich nicht hinauskommt, sie nicht rational aufeinander beziehen kann, ohne eins von beiden zu vernichten.
szientismus will uns weismachen, dass technologie, also das instrumentelle, „alles“ ist – dass in der „erforschung“ von uns als „vorhandenen“ unsere zwecke und sinnbestimmungen sich ergeben werden. (von jedem so ermittelten sachverhalt können wir uns allerdings distanzieren, und fragen: gut – so SIND wird, aber WOLLEN wir so sein? spätestens, wenn wir uns ändern KÖNNEN (und vorher bereits als theoretische frage) – wie wollen wir werden oder nicht werden? unser so-sein kann uns die frage danach, wie wir sein wollen, nicht beantworten.
aber auch umgekehrt: anders werden wollen, als man schon ist (mit dem, was man ist, noch nicht zufriedensein, es nicht für die ERFÜLLUNG halten) bedeutet, uns selbst als solche wollen (und dazu machen, wenn wir können, sofern wirs noch nicht sind), die dieses werden aktiv, produktiv herbeiführen können – also uns, durch arbeit, dazu zu befähigen, uns zu dem zu machen, was wir vernünftigerweise werden wollen („wir“ sind dabei letztlich „alles in der welt, das für uns von interesse ist“; das in der realen welt (als einer variante der möglichen welten)  zu bestimmen, was auf dieses unser interesse und -werden-wollen (den sinn) bezug hat – das eben wäre eine rationale technologie, die nicht nur entfesseltes mittel ohne zweck, nur immer weiter auf weitere mittel, ohne abschluss, bezogen wäre, sondern bei der der sinn, vom GEDACHTEN ende her, ausstrahlt auf alle ihm vorgelagerte und auf ihn zielende tätigkeit – sie so mit sinn erfüllend.

3. es hat in unserem momentanen praktischen zusammenhang keinen sinn, an dieser stelle bereits mit vertiefungen dieser gedankengänge zu beginnen; bloss soviel muss und kann gesagt werden: die wirklichen, nämlich philosophischen und begrifflich angemessenen erörterungen im zusammenhang mit unseren themen haben mit sicherheit keinen platz auf gleich welcher konferenz-tagesordnung, die entweder szeintistischen oder kulturalistischen konsens voraussetzt.
wahrscheinlich wäre der einzige ort, an dem solche auseinandersetzungen heute geführt werden könnten (wenn sie denn bereits begrifflich artikuliert werden könnten), ein philosophisches milieu. das problem ist aber nicht so sehr die beschränkte aufnahmebereitschaft von weltanschaulich vorgeprägten auditorien (obwohl das für sich bereits hinreichend hinderlich ist), sondern die im verhältnis dazu noch viel beschränktere klarheit der gegenposition, die man nicht im handgemenge mit den gegnern entwickelt, sondern nur im geduldigen „arbeiten am begriff“, in zurückgezogenheit und stiller „vertiefung“ in die theoretischen probleme. diese probleme sind übrigens nicht nur immer abstrakter, quasi (techno)logischer art; sondern, wir kommen ja auch von der andern seite, nämlich der sinn-illustrierenden und „-anschauenden“, an die grenze heran, die der moderne dualismus nicht überwindet. es ist wichtig, auf beiden seiten zu stehen, und sich nicht zu vereinseitigen, um die grenze überhaupt als schmerzlichen RISS in seinem eigenen leben zu spüren, und das bedürfnis nach einer versöhnung überhaupt zu entwickeln.
ich glaube, dass diese sichtweise wahrscheinlich ALLE unsere bisherigen konflikte entweder beilegen oder aber sehr stark relativieren könnte. aber vielleicht sollten wir darüber erstmal reden, und nicht weiter schreiben.

um vorzuführen, wie schwer eine darstellung dieser position im rahmen von „konferenzen“ oder dergleichen wäre, habe ich einmal versucht, sie in thesenform zu bringen. vielleicht dient es dir dennoch als anregung, falls du weiter an eine möglichkeit der präsentation solcher, oder auch deiner eigenen ideen (falls sie davon abweichen) glaubst:

Theses towards a better understanding of non-primitive, non-scientific theories on nature (NT).

1. The counterpart of NT is not science or technology but scientism and empiricism.
2. Every „external“ rationalization of development, maintainance, decline or preservation of NT is derived from their primary cognitive function.
3. This cognitive function of NT is closely related to that of a hypothesis.
4. Empiricism and scientism state that this cognitive function of the NT can completely be performed by the results of science and technology as far as they are successful; this typically modern contention can help to shed light on that very cognitive function.
5. NT differ from primitive thought by their logical homogeneity.
6. NT differ from science and technology in nothing, because the two domains cannot immediately be compared at all.
7. NT suffer from severe conceptual mistakes which are not easy to detect; there is no agreement among philosophers as to the nature of these mistakes. (E.g. there is no agreement among philosophers on the logical nature of religious belief, as there is no possibility to distinguish „rationally“ and by analytical means of today between magic, superstition, primitive myths, premodern „science“, modern science, modern para-science (like astrology or psychotherapy), and the like. (for arguments against „externalization“ or reduction of these different domains to mere functional moments of social self-stabilization, cf. 2.)
8. It is almost certain that the difficulty to analyze and, hence, to criticize these mistakes is related to yet unsolved problems concerning the concept of being a person.
9. The inability of academic historians or sociologists, modern or postmodern, to account for pre-modern NT (or their present remnants in the shape of wide-spread modern esoteric belief) is due to their own deeply-rooted confusion on many of the concepts involved like that of a hypothesis, the requirements and presuppositions of rational scientific reasearch (which are far from being agreed on yet by the philosophers of science), rationality, mind (dito for „philosophy of mind“), „belief“ etc.
10. The orientation on seemingly „empirical“ subjects on the part of historical, cultural, sociological or anthropological departments of the humanities does not prevent them from implicitly or even explicitly holding genuine philosophical views without, however, feeling committed to prove or argue for them, or even only establish institutional platforms for discussion of these basic topics, leaving them as something „external“ or alien to their genuine work to philosophers as if not being affected by it.

TEIL 6 (im anschluss an teil 5 und seine anhänge: teil 5a: TCM; teil 5b: exp.interpretation; teil 5c: vormodern)

1. die überlegungen im text 5a „vormodern“ zeigen, dass es nützlich sein kann, einmal einen blick nach vorne zu werfen und zu sehen, was in der empiristischen auflösung (RPL, später MOD genannt) des REL-denkens aus den beiden abteilungen RELs, der realen selbst- und der idealen natur-bestimmung, wird. grob gesagt, geht dieser übergang so, dass die momente beider abteilungen neu gruppiert werden: real- und ideal-natur werden zusammengefasst, ebenso real- und ideal-person- oder sinnbestimmung.
die interne formel für den kategorien-fehler, zur erinnerung, war bei REL: Ew->we->ew (hinter der welt steht ein ideal- und maximal-verhalten (oder eine kategorie davon) zu ihr, das sie in seinem sinn gestaltet haben könnte; zu dieser uns entgegenkommenden welt we (oder besser: wE) verhalten wir uns: wir verhalten uns zu wE (aber bloss imaginär, denn diese welt denken wir uns ja nur), und wir verhalten uns zu we (empirisch, lassen uns von ihr, maximal vorsichtig vorgehend, in den richtungen unserer aufmerksamkeit bestimmen: ew). – die formel für RPL war: we->ew; als teilmoment, wie eben beschrieben, kam sie ja im „real-verhalten“ RELs bereits vor. aber in unserer notation müssten wir der neu-gruppierung, von der ich jetzt spreche, rechnung tragen, es müsste heissen: wE->we->ew->Ew: es wird eine zu uns passende, unserm erkenntnis-vermögen weitestgehend entgegenkommende, sich empirisch offenbarende maximalwelt bis auf weiteres opitmalhypothetisch unterstellt – hinter der bereits bekannten und immer wieder genauer kennengelernten tatsächlich erfahrenen welt we – in dem sinn, dass, wenn ich immer wieder die grenzen von we in richtung des noch unbekannten in ihr forschend, beobachtend, es mir zugänglich machend, überschreite, immer weiter in diese umfassende maximalwelt (natur!) wE eindringe; kurz gesagt, heisst diese optimalH: die welt ist natur (eine optimal erkenn- und im sinne unserer reproduktion (selbst-erhaltung) bearbeitbare) NATUR – sie IST es, und worin genau dieses ihr natur-sein besteht, wird sie uns zeigen (in gestalt ihrer „eigen-artikulation“, ihrer invarianten; wir müssen sie also nicht denken, sondern bekommen es gezeigt; darin liegt eben auch, dass eine unerforschbarkeit, ein nicht-entgegenkommen, eine abweichung der faktischen welt vom idealen begriff von ihr, als einer entgegenkommenden, nicht gedacht werden kann: die welt kann nicht nicht natur sein, behaupten wir, nur noch, WELCHE natur, muss sie uns zeigen (und dabei auch, nebenbei, WAS natur sein heisst).
bei dem pfeil, der von wE nach we zeigt, ist fraglich, ob er nicht in jedem seiner vorkommen, quer durch die erste zeile, eine je andre konkrete bedeutung bekommt, zusätzlich zu seiner allgemeinen, eine asymmetrische (ev. begründungs-)beziehung zwischen dem links- und rechtsstehenden term auszudrücken, hier also zb. die asymmetrische beziehung des „stehens“ von wE „hinter“ we; ein unbestimmtes dahinterstehen; es ist nur eben kein personales, die grund-kategorie hat gewechselt von E zu w. das E in wE steht dann nur noch für den anteil: maximalität mit blick auf unser bedürfnis, maximale beherrschbarkeit, maximale zugänglichkeit, aber als bestimmungen an einer w-kategorie, nicht mehr unmittelbar personal-sich-verhaltend, wie wir es tun (nur eben maximiert). das E, das hier einmal in REL stand, ist hinübergewandert auf die e-seite der gesamt-beziehung, steht noch hinter (hier, auf der rechten pfeilseite, ist das dahinter-stehen umgedreht) dem von w bestimmten, empirischen ew, als ideal-selbst. es ist klar: die beiden extreme dieser 4er-gruppe, wE und Ew, natur als ideal erforsch- und beherrschbare welt, sich von selbst in der (immer weiter ausgedehnten) beobachtung als solche darstellend, und das ideale selbst als (alle zwischenstadien überspringend) idealer welt-kenner und -beherrscher: sie sind die auseinandergetretenen bestimmungen des in REL „hinter“ we stehenden und sie gestaltenden ideal-Ew; man könnte sagen, derselbe (relationale) inhalt, ideale naturbeherrschung, das zueinanderpassen von welt und verhaltensanforderungen (im besten, also optimalfall), treten, unter aufgabe dieser bezogenheit, auseinander, um den kategorialen anforderungen zu genügen; die ideal-bestimmungen, natur, mögliches (im besten fall) natur durch forschung und arbeit erschliessendes und zuletzt beherrschendes selbst (eingebettet in diese natur), werden von den real-bestimmungen getrennt; die beiden äusseren pfeile sind reines versprechen: die realwelt w wird sich als natur erweisen, das unentwickelte real-selbst ew wird aus ihr lernen, wie es sich in ihr als ideal-selbst zu ihr zu verhalten hat, derart, dass es eben in dieser natur als solches idealselbst auch tatsächlich existiert: dies, es wird das lernen, ist die mittlere pfeilbeziehung, die auch das versprechen, die extreme wieder zusammenzubringen, bloss durch empirisches lernen (wie es seit OPP und im „nüchtern-realistischen“ anteil von REL vorkam), mitträgt.
was lernen wir, umgekehrt, aus dieser RPL-differenzierung  der so sich aufspaltenden kategorie Ew in REL?
dies:
a) in ihr sind die ideal-versionen von w und e vereinigt; von daher könnte man schreiben: EwWe; bloss, dass der begriff natur, als einer best- und maximalform von we, hier garnicht, und der begriff person bzw. die dimensionen seiner möglichen abwandlungen nicht in kategorialer ordnung gedacht wird.
der naturbegriff ist also in REL noch unentwickelter als in RPL; person und natur machen, versetzt, die gleichen entwicklungsschritte: es werden, ungeordnet, ihre dimensionen entdeckt, dann die notwendigkeit einer kategorialen ordnung; die notwendigkeit, natur kategorial zu denken, erzwingt auch das denken der bezogenheit von person auf natur, in gestalt des explorierend-experimentellen, versuchsweisen umgangs mit ihr auf allen ihren kategorialen ebenen (und das heisst: durch substrat (träger)-getragenes-beziehungen (nachvollzogen in entsprechenden begründungsbeziehungen in natur-wissenschaftlichen erklärungen) verbundenen ebenen).
b) auch das verhältnis zwischen Ew und ew existiert bereits in REL: aber als real-beziehung, Ew wird ja als in und hinter we existierend gedacht. es ist für ew in REL nicht ausgeschlossen, die pfeilbeziehung aus RPL zu denken, sich selbst zu Ew zu machen (oder einer zweitversion davon); aber es ist auch weider nicht notwendig. ew darf sogar, in einem gewissen sinn, garnicht so genau denken, zu was er werde könnte: denn das würde am ende in eine selbstbestimmung einmünden, in der (von oben, durchgehend absteigend durch die 5 ebenen personaler bestimmtheit) deutlich würde, dass der begriff Ew eben für eine optimalHen-formulierung garnicht verfügbar war. (feuerbach wäre also zu korrigieren: der mensch erschafft gott nach einem UNBESTIMMTEM bild von sich selbst.)
dennoch: auch in den konkretisierungen in gestalt der exp.interpretationen des jeweils gewählten personalen optimalhypothetischen PRINZIPS, also den konkreten glaubenssystemen, gibt es einen – wenn auch unsystematischen begriff – des fortgeschrittenseins in gestalt eines Ew über die gegenwärtige existenz ew hinaus. im unterschied zu RPL wird in REL diese utopie, diese möglichkeit des person-seins aber nicht in das festgefügte personale kategoriensystem eingetragen, das Ew ebenso wie ew, nach RPLs begriff von person, in gleicher weise charakterisiert. diesem kategoriensystem fehlt allerdings der (handlungstheoretische, praktische) unterbau, die „materielle basis“: die frage, WIE man utopische person der art Ew werden könnte (derart, dass man es vernünftig versuchen, und wissen könnte, wann man damit gescheitert ist) ist auch in RPL noch nicht beantwortet.
c) REL scheitert, wenn die Ew und ew in gleicher weise auszeichnende kategorien-ordnung der höchsten (abstraktesten) person-bestimmungen bewusst wird. dabei entsteht, als KORRELAT des abstrakten personalen kategorien-systems, der empiristische natur-begriff (so, wie man den REL-fremd-personbegriff Ew als blosses (nämlich optimal-hypothetisch unbestimmt-erweitertes) korrelat des praktisch tätigen und explorierenden, lebensweltlichen selbstbewusstseins ew verstehen muss) – als das, wozu sich die person, abstrakt gesehen, verhält; so abstrakt, wie dies objekt natur dann in diesem verhältnis gedacht wird (als „gegenstand von kausalwissen“, das den träger und das substrat des abstrakt-personalen enthält), wird es dann der empiristischen optimalH zugrundegelegt; und man könnte die formel wagen, dass auch diese optimalH nur möglich wird, weil eben der natur-begriff unbestimmt ist, und dadurch für eine hypothetische optimalität freigegeben und verfügbar, die bei genauerer betrachtung garnicht existieren kann.
(diese optimalH schliesst ein den satz: „es kann nicht nicht natur geben“; und: natur zeigt sich selbst, was sie ist, wie sie es ist, in der beobachtung, durch abwandlungsreihen des in ihr existierenden usw.). – das scheitern von RPL an seinem abstrakten natur- und person-begriff hat dann die zwei (wie jetzt neu gesagt werden muss) anteile: von der so bestimmten natur aus kann der abstrakte person-begriff nicht eingeholt werden (er weicht, auf die bekannte weise, immer wieder zurück: wie wollen wir uns dazu stellen?), und: von der person aus kann die natur nicht eingeholt werden, es gibt keine person-bestimmungen, DURCH die vorgestellt werden könnte, dass das gefälle von der ideal- zur real-person, also von Ew zu ew, überwunden werden könnte.

anm. w, e, we/We, ew/Ew sind (wie schon in einem der frühen OPP-papiere gesagt wurde) eigentlich bloss maximal abstrakte grammatische kategorien: w= einfacher berichtsinhalt (im modus möglich, bedingend, oder tatsächlich-vergangen), und e= sich-dazu-handelnd-verhalten. durch die kürzel werden also immer nur die besetzungen dieser grammtischen funktionen in den begründungsmodi bezeichnet, es sind kennzeichnungen von der art „die die kategorie w in REL besetzenden sprachspiele“ usw.

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2. die verbleibende, weil bisher ungelöste aufgabe in diesem papier ist die vom anfang: die erfahrungen abstrakt zu charakterisieren, an denen REL scheitert: wie kommt es dazu, welche erfahrungen machen REL-begründende, die sie auf die kategoriale ordung der person-kategorie aufmerksam werden lassen? die in teil 3 noch einmal durchgeführte form des scheiterns ist nämlich nur die demonstration der „logischen“ unmöglichkeit von REL-optimalHen (so wie bei OPP die überlegung, warum er unmöglich eine welt denken kann, die tatsächlich eine lernstrategie wie seine rechtfertigen kann).
in beiden fällen zeigen wir zweierlei: a) die logische unumgänglichkeit, b) das WIE  (die art von ereignissen, an denen sich dies, wenn es notwendig ist, früher oder später bemerkbar macht).
der geplanten, endgültigen beschreibung des WIE im falle von REL ging bereits (in teil 5) eine skizze des WIE seines zustandekommens voraus; und das weckt allmählich den verdacht, dass diese ständige parallelführung von logisch-rekonstruierendem kommentar („für uns“) und konkreter „verlaufs-beschreibung“ („für sie“)  (auch begrifflich, notwendig), also das WIE, ein grundlegender zug der darstellung der ersten zeile ist. (man könnte dann das logisch-rekonstruierende das WAS nennen).
über die übergreifenden zusammenhänge dieses WIE und WAS der drei modi der ersten zeile muss doch vielleicht noch einmal nachgedacht werden, bevor man das WIE des scheiterns von REL darstellen kann.
(und dann irgendwann auch einmal darüber, was der grund für diese seltsame verdoppelung ist: mangel an logischer selbstreflexion der modi der ersten zeile? eine reflexion, die eben erst von der dritten zeile, und auch dort womöglich erst ihrem letzten modus, der ja der der 3×3-matrix ist, möglich wird?)

das Ew hinter der welt in REL lässt sich auch als hypothetisch-maximal erreichbares reproduktionsniveau deuten (darin ist nicht nur der wunsch, sondern eben auch die erreichbarkeit gedacht); damit aber ist ein verhältnis etabliert zwischen dem gegenwärtigen reproduktionsniveau ew und dem maximalen Ew; Ew wird aber zugleich als NATUR-eigenschaft gedeutet, etwas, das allein im (ev. vorzeitigen) entgegenkommen der welt we sich zeigen kann (es wird garnicht anders erwartet). also eigentlich sagt RELs optimalH nur – auf verquere weise – bereits dasselbe, wie die RPL-hypothese: die welt ist natur – ist angemessenes material für eine steigerung unseres reproduktionsniveaus bis zum denkbaren maximum.
das verquere daran besteht darin, dass die naturhaftigkeit der welt nur a fortiori, von einem noch weitergehenden her und nur implizit mit- gedacht ist: die welt ist dauerhaft auf maximalniveau sich erhaltende person (oder feld der betätigung des willens einer solchen person; enthält orte jederzeitiger korrektur für jeden beliebigen unserer zwecke (einen „leib der götter“); verwirklicht einen maximal weitreichenden plan (ist ein sich selbst verwirklichendes handeln), ist eine fortsetzung unseres eigenen, im fühlen bewusstwerdenden leibes, ist unmittelbar nach art eines nützlichen wissens und erkennbaren, zu bestimmten zwecken verwertbar, gebaut (das zweckdienliche, soweit vorhanden, gibt sich unmittelbar kund).
all dies UNTERSTELLT in jedem fall, dass unter diesem allem ein substrat liegt, das, würde es gedacht (so wie es zb. von religiösen naturwissenschaftlern gedacht wird), als optimalhypothetisch unterstellte natur bezeichnet werden müsste; nur dass REL-denkende nie dahin kommen, sich zu fragen, was denn für kategoriale substrate in ihren begriffen noch enthalten sein könnten.
das seltsame ist, dass dieser verdeckte natur-begriff nicht etwa, durch das verschwinden der über ihn hinausgehenden, „über“ ihm liegenden und leerlaufenden personalen überschüsse freigelegt wird; sondern dann geht RPL, der das resultat dieses freilegens (aber nur als einer begrifflichen MÖGLICHKEIT – es wird MÖGLICH, den natur-begirff zu denken; nur in diesem sinn ist er „freigelegt“; anm.v.9.5.03) ist, erstmal dazu über, seine praxis der erweiterung seiner reproduktion (maximal vorsichtig, so wie sie ihm nach der disziplinierung der OPP-lernregel unter der REL-hypothese von REL übergeben wird), eben die empirische, dem maximalbegriff zugrundezulegen, und natur nur als (unbestimmtes, so wie zuvor person unbestimmt war, s.o. 1.) korrelat DIESES forschens zu unterstellen. – aber ist das nicht konsequent? sind denn nicht auch die REL-optimalHen-inhalte definiert als unbestimmte korrelate einer denkbaren praxis, die sich auf sie bezieht, und die durchwegs im unreflektierten, einzig auf vorsicht, risikobewusstsein ohne worst-case-hypothesen zurückgedrängten, lebensweltlichen alltagsbewältigen (und allmählicher steigerung der materiallen kultur und technologie) besteht?

eine andere seite des REL-defizits, neben dem unter personalen bestimmungen verschütteten begriff von natur als korrelat unserer praxis (der nie gedacht wird), ist, dass auch die person nur in der unmittelbar praktischen selbstbestimmung definiert wird. was immer wir noch WERDEN müssten, ist ja schon da, zumindest in der hinsicht, die das vom jeweiligen glaubenssystem benutzte optimalhypothetische PRINZIP vorsieht: es ist DA (und muss nicht erst noch hergestellt werden), es ist zugänglich (das ist das einzige zugeständnis einer – aber eben einholbaren – nichtpräsenz), und es ist entgegenkommend.
vielleicht geht der zweifel über diese drei stationen, in umgekehrter reihenfolge: erst zweifelt man am entgegenkommen, kann es nur noch aufrechterhalten, indem man die zugänglichkeits-eigenschaften verschärft; schliesslich geraten auch sie in zweifel, was dazu führt, dass das dasein ein entrücktes wird.
aber vielleicht ist der zentrale konflikt bereits zwischen zugänglichkeit und entgegenkommen; es kann auf dauer nicht beides zugleich gedacht werden.
aber das ist nicht, zumindest nicht nach meinen bisherigen thesen, was direkt zum scheitern führt; es erzeugt nur eine immer wieder sich erneuernde unruhe, und provoziert eine suche nach der „richtigen“ exp.interpretation, was die reihe dieser interpretationen (oft ganz buchstäblich als theologische auslegung von kanonischen offenbarungstexten) verlängert, ihre dimensioniertheit, die hinsichten, in denen sie abgewandelt werde könnten, durchexerziert. auf diese weise wird ein immer höheres bewusstsein des begrifflichen baus der kategorie, mit der man seine exp.interpr. bestreitet, erreicht – also des PRINZIPS.
aber es gibt eine zweite front, an der eine solche reflexion stattfindet: da wo das EIGENE material, das der stufe dieses prinzips angehört, auf unterstellte gegenstücke in der natur stösst: der eigene wille gegen den gottes; die eigenen, erklärbaren fehler und leistungen, in gestalt produktiver handlungen, im verhältnis zu den eingriffshandlungen gottes oder der götter (die frage: WIE haben sie es gemacht?); die eigenen pläne, gefühle, kenntnisse gegen die in der welt verkörperten (als denjenigen einer fremden individualität oder identität). – mit dieser überlegung lässt sich der eben genannte konflikt zwischen zugänglichkeit und entgegenkommen präzisieren, und seine notwendigkeit einsehen: das andre, in und hinter der natur gelegene material vom gleichen kategorialen zuschnitt wie das eigne ist ENTWEDER ein anders-geartetetes gleiches, und fremd in diesem sinn: es steht uns entgegen, widerspricht uns; ODER, es ist ein vollkommen fremdes, nämlich unbestimmtes und unbekanntes – wir wissen nicht, wie wir es zu uns, unserm material ins verhältnis setzen sollen (indem es unbestimmt bleibt, kann es zwar nicht widersprechen; erst später bemerkt man: es kann auch nicht gleichsinnig, entgegenkommend wirken – jede solche präzisierung ist ja vernebelt durch seine unbestimmtheit, unbekanntheit, unerkenn- und unbeurteilbarkeit.)
dies erklärt, noch weitergehend, auch, warum wir von der ebene der konkretisierung zu immer abstrakteren versionen der exp. interpretation aufsteigen: konkretisierung bedeutet eben auch: profilierung gegen uns, bedeutet, die abweichende identität dessen, was in derselben dimension nicht-selbst (nämlich: solches von unserer art, aber eben nicht uns angehörend, sondern in und hinter der welt gelegen und sich in ihr zeigend – ANDERS, als sich unser selbst in ihr zeigen würde, wenn wir die macht dazu hätten) ist, ausmalen. umgekehrt bedeutet, entgegenkommen (es soll gleichsinnig sein zu unseren intentionen, ihnen wenigstens nicht widersprechen durch die art, wie es ist; dann erweist es sich eben doch als gegensinig) durch vernebelung sichern: zugänglichkeit (wahrnehmbarkeit, unmittelbarkeit, begreifbarkeit, präsenz, erreichbarkeit, die eigenschaft, handlungs-(an)leitend zu sein usw.) wird aufgegeben, fremdheit im sinne des entgegenstehens wird reduziert um den preis, dass fremdheit im sinne der unbestimmtheit zunimmt. zunehmende unbestimmtheit bedeutet: abstraktion, bedeutet: konkretisierungen zurückzunehmen zugunsten des TYPS: etwas von derundder ART, aber wie genau, muss nicht gewusst werden; das kahle PRINZIP hebt sich immer mehr heraus.

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3. aus alldem ergibt sich eine erheblich genauere fassung der gründe des NOTWENDIGEN SCHEITERNS (der notwendigkeit einerseits, also des WAS und WARUM NOTWENDIG, zum andern aber des WIE, der richtung und art der anlässe – auch sie müssen sich als NOTWENDIG erweisen; und das ist gerade geschehen). von diesen gründen war bereits in teil 4 gegen ende die rede – gründe, warum „sekundäre bearbeitungen“ nötig werden, warum erst- zweit- usw. -beste lösungen immer wieder notgedrungen unzufriedenheit erzeugen; in teil 4 war von den ANFORDERUNGEN die rede, deren verletzung solche unzufriedenheit erzeugen könnten. – diese anforderungen können wir jetzt systematisch ableiten.
es war, wenn auch unklar, dort bereits längst von dem die rede, was hier zuletzt angesprochen wurde.
das „optimale“ nicht-selbst (das tröstend einspringt, wo unser selbst (vor allem, weil und soweit es sich nicht bestimmt hat) nicht hinreicht) tritt in widerspruch zum realen selbst; die anforderungen, die an ein REL-glaubenssystem gestellt werden, sind eben überaus fragil: das selbst will keine übergriffe in seine sphäre hinnehmen, erwartet andererseits mehr oder weniger unmittelbar jenseits dieser sphäre die trost-vorstellung.
je näher seinem handeln diese trost-sphäre gedacht ist, desto näher liegen auch enttäuschungen (nicht-erfüllung von anforderungen, im schlimmsten fall „falsifikationen“) und/oder übergriffe; entferne ich sie aber, desto ferner liegen mögliche bestätigungen, konkrete handlungs- oder interpretationsvorschriften (anwendbarkeit) oder „tröstlichkeit“.
die mängel des entfernens und unzugänglicher-machens (auch wenn weiterhin „existenz“ unterstellt wird), also abstrahierens (denn eine konkretisierung hat ja keinen einzigen grund für sich, ausser, dass sie eben nahe an unserer trost- und anwendungs- und bestätigungsbedürftigkeit liegt) sind die, verglichen mit den dramatischen zuspitzungen der „falsifikation“ (dessen, „was nicht hätte passieren dürfen“, weil eben dadurch der glaube erschüttert wird), erträglicheren; von daher ergibt sich, dass alle sekundären bearbeitungen diese richtung nehmen.

das optimal-fremdpersonales hat mögliche verhältnisse zum eigenen (das optimalwissen, verglichen mit dem eignen;die optimal-gestimmtheit (in und hinter) der welt, verglichen mit unserer eignen, der zweck, der wille usw je des optimalen verglichen mit unserm):
a) dem eignen entgegengesetzt,
b) es ergänzend/ enthaltend,
c) unbestimmt darüberhinausgehend  (und so, dass dies unbestimmt-ferne als uns irgendwann zugänglich gedacht wird, oder nicht; oder zumindest uns das unsrige vollständig gebend – also doch wir, in vollkommenster form, UNSER optimum darin (in der unbestimmtheit als einfach mitbegriffen gedacht) mitenthalten).
in all diesen verhältnissen entsteht die möglichkeit eines vergleichs, und abstrahierenden aufsteigens, auf beiden seiten, der optimalen wie realen: gemeinsamkeit des optimal-andern und des real-unsrigen; das abstrahierende aufsteigen in der bestimmung des optimums bedeutet zugleich: immer abstraktere bestimmung des gemeinsamen (auch das real-eigne variiert ja zunehmend, liefert lange abwandlungs- und beispielsreihen seiner verwirklichung, spezialfall: die ENTWICKLUNGSREIHE von uns gestern zu heute zu morgen zum optimum, oder UNSERM optimum. wir WERDENbesser; das optimal-selbst IST immer schon…)
die natur, als wirk-feld der optimal-instanz, muss, als aus dem verhältnis, auch praktisch, völlig heraufallend, überhaupt erst als selbständiges moment vom personalen frei-präpariert werden  (wir verhalten uns ja direkt immer nur zum mentalen in und hinter ihr, und zur natur, sofern überhaupt handlungsanweisungen sich ergeben, nur aufgrund der deutung dieses mentalen – sofern die natur als äusserung, belegung, konkretisierung dieses mentalen sich deuten lässt. ansonsten liefert sie KEINE bestätigung, bleibt indifferent; kommt vor nur als korrelat unseres real-selbst).
der fortgang der real-selbstbestimmung und derjenige der ideal- oder optimal-selbst-bestimmung stehen in einem permanenten wechselverhältnis, unter anderm mit dem effekt, der schon beschrieben wurde: dass das ideal das reale einschränkt, ihm seine entfaltung in den bereich hinein, der bis dahin ideal schien, erschwert.
umgekehrt bahnt aber das ideal-selbst dem realen den weg: was zunächst nur ideal war, soll real werden. umgekehrt, darf das (gedachte, zb. offenbarte) ideal nirgends hinter dem realen zurückbleiben, muss immer auf den neuesten stand gebracht werden.

4. wir können diese verhältnisse real-ideal (ideal bedeutet zugleich: endpunkte sämtlicher möglicher perspektivischer verkürzungen) noch genauer betrachten im zusammenhang mit den 5 unter-abteilungen der selbst-bestimmung, denen das jeweilige PRINZIP der optimalHen-bildung entnommen wird:
(von unten her):
(5) ALL-wissen, zumindest unmittelbar für einen zweck-bereich (durch seine vorgaben bestimmtes) technisch verwertbares wissen-wie – „technologie“ (oder „technologizität“ der welt);
(4) ALL-fähigkeit, zumindest unmittelbares wissen, wie durch eignes handeln relevantes für sich (die eigne reproduktion) bewirken können – dh. unmittelbar technisch (plan-) verwertbares können (zustandebringen relevanter sorten von effekten – in analogie zum willentlichen betätigen der eigenen körperteile, dh. es bedarf nur noch eines entschlusses)- technik (oder „technizität der welt“, zweckmässige handhabbarkeit);
(3) ALL-vorsehung/planung (weisheit+güte im schwächsten sinn: planungsrationalität etc.), zumindest in bestimmten horizonten gewissheit über art und weisen, wie durch hintereinanderschaltung von (technisch möglichen) handlungen reproduktion und erweiterte reproduktion zustandegebracht werden können – (re)produktion („reproduktivität“ der welt);
(2) ALL-verstehen, zumindest hinsichtlich relevanter „zurückgebliebenheit“ von (vorkommenden) lern-niveaus hinter andern benennen- und damit vermittelnd überbrücken- (und davor resultierende mängel der zurückgebliebenen, wo nötig, praktisch kompensieren)können der dafür verantwortlichen defizite – (kolektive) protektion, „protektivität“ (oder kollektivität) der welt;
(1) ALL-übersicht/denken (denken ALLer möglichkeiten, ziehen der grenze von sinn und nicht-sinn), zumindest hinsichtlich relevanter teile der welt ihre begriffliche struktur vollständig durchschauen, reichweite und grenzen ihrer (sinnvollen) abwandelbarkeit in allen relevante hinsichten (eben das sind die begriffe) vollständig kennen (gedacht haben, sich bewust gemacht haben): logisch vollkommene transparenz von welt und handeln („subjekt-objekt“), „logizität“ der welt.

in diesen 5 stufen ist enthalten: als einfachste version ein wissen um die (psycho)logik des stufenbaus der (obersten) bestimmungen, die personale identität zu jedem zeitpunkt ausmachen – psychologische selbstbestimmung; als mittlere, darauf aufbauende version: eine vorstellung von sich (und andern) als hinter für einen erreichbaren zielen zurückgeblieben, als WERDEND und sich entwickelnd (also bestimmung dessen, was zu werden (weil man es will; weil man es als korrekterweise zu durchlaufendes zwischenstadium erkannt hat oder erkannt zu haben glaubt – eben das heisst wollen) man sich vernünftigerweise anschickt: selbstbestimmung durch pläne und deren ziele); schliesslich dritte version: eine vorstellung von den fernsten (sinn)horizonten und möglichen verläufen (den grenzen, die es gegen das sinnlose jeweils einhalten muss) dieses werdens bis zu seinen überhaupt (best)denkbaren endpunkten (vollendung, daher sinn-erfüllung): bestimmung seiner selbst über endziele, person als sinn-träger, besitzer des sinn-begriffs (vernunft).

man sieht, dass allein bereits in der überaus rudimentären selbst-bestimmung in psychologischer hinsicht „überragende“ personale kompetenzen angesprochen sind, angefangen bei: über plan-verwertbares wissen verfügen; der psychologische selbst-begriff („selbstbewusstsein“) kann auch genannt werden: begriff von sich selbst und seinesgleichen als INTELLIGENT, erkenntnis-, einsichts- und LERNFÄHIG.
sofern wir uns als planend, werdend, durch eignes planmässiges tun entwickelnd auffassen, können wir als uns als RATIONAL begreifend gesehen werden; schliesslich, sofern wir sinngrenz-, endziel- und maximal-abwandlungs-möglichkeiten (vollständige, der intention nach, inbegriffe von möglichkeiten) uns zuschreiben, als VERNÜNFTIG.

die frage ist, welches verhältnis diese bestimmungen zur ständig nebenherlaufenden sphäre der realen selbst-REPRODUKTION (und ihrer produktiven und kognitiven erweiterung, des realen lernens und experimentierens) haben. sie ist – wenn auch auf die besondere weise ihrer ausprägung in EINER lebenswelt, mit wenig anschaulichen abwandlungen, parallel dazu, beschränkt – die punktuelle, sporadische besetzung des kategorial-praktischen „unterbaus“ unterhalb der personal-natur-optimal-sphäre; dort sind allerdings welt und selbstreproduktiv-sich-zu-ihr-verhalten unmittelbar korreliert, und kategorial geordnet, zumindest in konkreten produktiven zweck-bezügen (wir wissen, woraus ein gerät zusammengesetzt ist; welche reproduktionsanforderungen ein tier oder eine nutzpflanzenart hat – woher wir die materialien beziehen müssen, wie wir sie aufbereiten müssen, die diesen anforderungen genügen, wieviel wir der selbstregeneration oder der sinnvollen „selbsterhaltung“ von tier und pflanze überlassen können, und wo wir fördernd eingreifen müssen usw.). all dies gehört der sphäre der wirk-handlungen im einzelnen an, also auch der der (bekannten oder auch nicht bekannten) wirk-ursachen, der kausalverhältisse (und der verschiedenen kategorien von kausalität (aristoteles 4er-schema benennt die unterteilung nur sehr grob!).

indem wir durch den vergleich von realer personalität und idealer (optimaler) überhaupt das kommensurable, nämlich die bestimmungen von personalität in ihren, den genannten, „dignitätsgraden“ (ihr gleichbleiben durch diese grade hindurch, das gleichbleibende darin) entdecken, gewinnen wir den allgemeinen personbegriff (aber noch OHNE die bestimmungen, die die person zur individualität konkretisieren, oder gar zur identität individuieren). diese begriffsbestimmung, soweit und wenn sie gewonnen ist, führt unmittelbar zur kategorialen transparenz auch der optimalHen, die mit idealen person-bestimmungen arbeiten, und dadurch zu der in teil 3 beschriebenen dadurch-dass-überlegung.
man kann dann sagen: im übergang zu RPL findet die trennung des ideal-natur/natur/welt-komplexes vom ideal-person/person-komplex statt, oder genauer, die beiden komplexe werden sogar einander gegenübergestellt. das reale handeln ew, das irgendwie beidem angehört, wird dazwischengestellt.
(es ist dabei genau zu beachten, dass der natur-komplex DREI bestandteile hat, also immer noch der welt angehört; in REL ist das pendant dazu der ideal/person/realperson-komplex, realperson steht für ew, das offenbar beim übergang gleichzeitig zur abtrennung des we-usw.komplexes vom personalen von SEINEM komplex abgetrennt wird. also der wichtigste schritt zu RPL wäre: (We, we)–> ew(–>Ew).
das heisst, umgekehrt: der BEGRIFF person, allgemein, ist noch nicht von optimal-person getrennt; kann man es so sagen?
soll man so sagen: es gibt einen formellen personbegriff, als dasjenige, das wir mit allen, sowohl nicht erreichten, als auch in uns nicht verwirklichten, wenn auch erreichbaren, oder sogar vielleicht nie erreichbaren person-zuständen (individualitäten; identitäen) gemeinsam haben: den bestand der 5 ebenen, die 3 dignitätsstufen usw.; dh. das dimensionssystem der person-beschreibung, in das wir die mehr oder weniger zurückgebliebenen oder fortgeschrittenen (relativ optimalen) weisen, person zu sein, bis hin zu den OPTIMALEN person-, also selbst- und sinnbestimmungen, eintragen können.
der formale personbegriff scheint dem idealen (zu denkenden) personbegriff, der utopie, immer noch riesige freiheiten zu lassen, die wir nutzen können, indem wir in diesen utopien schwelgen; erst der disziplinierungsakt der besinnung auf den vollständigen formellen personbegriff (seine fundierung in der wirk-bezogenen handlungsstruktur, als seinem „materiellen unterbau) führt uns vor augen, dass der optimale person-begriff nur die vollendung der formellen charakterisierung der person ist – unter voraussetzung, dass ihr eine ideale (in ONT vollständig formell zu beschreibende) natur als korrelat unseres wirk-handelns, auf allen seinen stufen, gegenübertritt. hier bestätigt sich also die vermutung: im schritt von REL nach RPL wird für natur dasjenige vollzogen, was für person bereits je einen schritt zuvor der fall war.
aber wird es nicht tatsächlich dadurch vollzogen, dass wir die höheren dignitätsutopien ohne dazu passend entgegenkommende natur-bestimmungen nicht entwerfen können? aber es sind immer technische, leibliche VORAUSSETZUNGEN für dieses dignitäts- oder optimalitätsrealisierende personsein, es wird immer nur eine natur im grundsatz gedacht, die in solche voraussetzungen sich verwandelbar zeigt; WIE sie das könnte, wird nicht bestimmt. es ist genau DIESES versprechen, einer unseren optimalen utopischen person-bestimmungen (soweit wir sie in RPL ausführen) anverwandelbaren natur, die die dafür nötigen kausal-verhältnisse uns offenbaren wird, das DURCH die einfache zugangsform des empirisch, nicht begrifflich angeleiteten „natur-erforschens“ eingelöst werden soll. das heisst, einmal mehr: die welt, die eben natur sein soll (korrelat unseres optimalbegriffs von uns selbst), soll ihre kategoriale gliederung, dh. auch die zugangsweisen zu ihr, an der oberfläche darbieten – sie soll ihre KATEGORIALE ARTIKULATION, ihren kategorialen aufbau durch ihre verschiedenen erscheinungen (we) hindurch offenlegen; dadurch uns auch die such-strategien ihrer erforschung an die hand geben.

also könnte man sagen: in dem schritt REL-RPL wird zwar die kategoriale trennung w/e strikt festgemacht (statt dass, wie in REL, zumindest für das optimalhypothetische sie noch nicht gilt); aber die trennung real-ideal wird nicht ebenso strikt gemacht. sie würde erst gemacht sein, wenn wir strikt alle ideal- und optimal- und (sinn)grenz-vorstellungen in uns hineinnähmen, als unser handeln und versuchen im umgang mit der real-erfahrung w anleitendes prinzipiensystem (dies handeln ist dann auch das reale, die gedachte optimalität der vorhandene realwelt w auslotende).

der übergang REL-RPL stellt sich, nochmal anders ausgedrückt, dann so dar: im zusammenkommen von ideal- und realperson (oder optimal-, besserer (die wir selbst werden wollen) und real-person, mithilfe des personalen kategoriensystems kommensurabel gemacht) wird deutlich, dass wir die optimal-bestimmungen sämtlich bereits qua person in uns selber tragen – die frage ist dann nur noch, welches innerweltliche korrelat wir dazu benötigen – wozu wir die welt umbilden sollen, um sie zu einem solchen korrelat der optimalperson, die wir werden wollen, zu machen. wir gehen vom modus indicativus der, allerdings, REL-optimalHYPOTHESE, zum modus optativus des utopischen RPL-anteils über: dieser ist dort der irreal-anteil, denn in RPL betrifft die formulierung der optimalhypothese nur noch die welt, und lautet, dass sie uns, im unmittelbaren zugriff, offenlegen wird, was an ihr für eine solche korrelatbildung verfügbar ist (was in ihr (ideal-)natur ist). über diese einfache fassung der RPL-optimalH kommen wir niemals hinaus – alle punktuellen bestimmungen des korrelatpaars idealperson/ dazu passende idealnatur, alle technologischen utopien, detaillieren oder differenzieren diese optimalH nicht im geringsten.
soll man also sagen: es ist eigentlich nichts andres, als das hinter der erscheinenden welt we in REL stehende material abgetrennt, und uns, als blosse ideal-oder zielvorstellung, der wir real-welt we und real-person ew verwandeln wollen, zugeschrieben. ob die idealwelt WE bereits in REL präsent war, oder in RPL den wunsch-idealbildern als ihr korrelat angehängt wird, ist dabei gleichgültig. als ideal gehört sie spätestens in RPL zur utopischen selbstbestimmung, zur personalen sphäre, in der gedacht, aber nicht gehandelt wird und nichts auf handeln bezogenes sich entwickelt. (die sphäre scheint leerzulaufen, ist BLOSSES ideal. alle weitergehenden bestimmungen erwarten wir uns ja in RPL von der welt der erscheinungen, der empirie. das ist die EIGENTLICHE  optimalH in RPL; in ihr kommt, allerdings nur in marginaler position, die ideale selbstbestimmung noch vor, nämlich als: was wir  werden wollen; die natur-bezogene optimalH denkt nur ein optimum, wenn dadurch behauptet wird, bis zur widerlegung: dass empirie uns die wege anzeigen wird, WIE wir (aus dem WAS wir SIND) werden können, WAS wir werden WOLLEN.

die frage bleibt: ist es EIN schritt, oder sind es ZWEI, unabhängig voneinander: die zur abtrennung von natur usw. als korrelat der ideal-person einerseits, und zur zusammenführung von ideal- und real-person qua personale kategorien führen? wie man auf die korrelat-begriffe von natur kommt, wäre genaue zu erörtern anhand der detail-untersuchung des scheiterns auf jeder der 5 stufen. also:
forts. punkt 2: die formen des scheiterns für abteilung 1; 2; 3-5 (nach entwurfzettel).

alles beginnt ja damit (dies nochmals nachzusehen in teil 5, skizze des faktischen übergangs zu REL), dass wir operational definierte einwirkmöglichkeiten experimentell ausprobieren oder zum inhalt von hypothesen machen. (sie werden hypothesen im mass, wie wir vorsichtiger werden in ihrer anwendung, dabei „versäumnisangst“ zurückdrängen (und die wahrscheinlichkeitsschätzungen, die ihr zugrundeliegen), und sie kategorial geordnet präferieren; dh wie in teil 5 beschreiben, kategorial unpassendes, darunterliegendes, „schlechteres“ immer weiter eliminieren).
wenn wir nun die 5 stufen betrachten, dann sind sie, wie eben angeführt, angeordnet: 1-2-3,4,5.
der modus operandi auf stufe 1 wäre verständigung (mit „gott“); auf stufe 2: kooperation (mit göttern oder dem in diewelt eingreifenden gott); 3-5:  informiert-geschicktes-sich anpassen, „benutzen“ von etwas bereits nützlich und nutzbar gemachtem (quasi vorbearbeitetem).
es ist zunächst nicht nötig, sich die optimalhypothetisch unterstellten personalen züge der welt jenseits ihrer operationalen ansprechbarkeit (=zugänglichkeits-komponente!) zum zwecke des erzielens erwünschter effekte (die man selbst nicht zustandebringt) (= leistungs/anforderungskomponente) auszumalen. das betrifft eigentlich noch garnicht die frage der fundierung dieser züge in dem kategorial nächsttiefer angesiedelten substrat, sondern das oben genannte WAS, das das personale auf dieser stufe genauer ausmachen soll, und zwar maximal abstrakt gesprochen. das heisst, wir müssen vom zugang, und vom effekt her auf die beschaffenheit der dazwischenliegenden personalen kategorie kommen. (die frage: haben wir solche intervenierenden variablen nicht sogar allzu konkret belegt, wenn wir von OPP her kommen? – wir haben sie belegt, aber oft so, dass es ENTWEDER auf zu grosse nähe zu uns hinausläuft (das ideal wird verwässert), ODER auf bizarr-numinose und „geheimnisvolle“ züge.)
was wir durch alle sekundären bearbeitungen hindurch immer weitergehend erarbeiten müssen, ist beides zugleich: das uns kategorial gleiche, und das bessere oder beste, das darin liegt; dies immer gedacht unter den bedingungen (können es hindernisse für diesen zweck sein?), dass unseren anforderungen hinsichtlich trost und zugänglichkeit (erkennbarkeit usw.) auch genügt werden muss; schliesslich ist das unser hauptinteresse an diesen gedanken, und nicht die philosophisch-analytische klärung unseres personbegriffs-ohne-unterbau, und seiner 5 komponenten.

(mail vom 22.4.2003)
Ich habe gestern gesagt: „Vormoderne“ Naturkonzepte hätten die drei Ebenen, a) der Kategorien (wo sich die unumstössliche Überzeugung bildet: SO muss es sein, bzw. so oder so ähnlich); b) der exp.Interpretationen, die grob den „Paradigmen“ der Naturwissenschaft entsprächen; c) der „deutenden“ Anwendung (wenn man so will: Deutungs-Hypothesen, etwa bezogen auf die Interpretation eines Einzel-Orakels).
Und dann habe ich gesagt: Im „modernen“ Weltbild des Empirismus gäbe es das auch – drei Ebenen. Als Beispiel für die Kategorien-Ebene nannte ich dann den Atomismus. Das war schrecklich FALSCH von mir, denn Atomismus liegt auf der Paradigmen-Ebene, also der bereits variablen und auch nach empiristischem Selbstverständnis historisch beweglich besetzbaren. Auf der Kategorien-Ebene ist der Empirismus völlig starr, und hat die Überzeugung, dass jede denkbare (und durch Paradigmen bzw. Forschungs-Ansätze und Programme, oder auch jeweils abzuarbeitende Einzelhypothesen in deren Rahmen, zu „erratende“) Natur-Kategorie, wenn die Welt sie nur überhaupt aufweist, auch IN der Welt durch eine entsprechende Artikulations-Stufe in den beobachtbaren Phänomenen, dh. ALS Phänomen, sich von selbst zeigen wird.
Das Experimentieren ist nur eine Abkürzung der Beobachtung; das Hypothesen- und Paradigmen-Konstruieren nur ein Verlängern der bereits vorhandenen Beobachtungsreihen, genauer, ein egschicktes Verwerten dieser Reihen daraufhin, welche Muster von (kategorialen) Artikulations-Stufen sich in ihnen gezeigt haben könnten.
Das Bewusstsein, dass es „anders“ nicht sein kann, weil sich die so sich zeigende Welt dann als SINNLOS und für uns nicht bearbeit- und be-handelbar erweist, ist hier völlig verschwunden (das ist charakteristisch für den Empirismus: „alles“ scheint möglich, alles muss empirisch ermittelt werden – der Inbegriff der sinnvollen Möglichkeiten wird in den Phänomenen aufgesucht, als würde er nicht apriori feststehen).
Von seiten dieses empiristischen, dh. modernen Weltzugangs…
(wie man besser statt Weltbild sagt; dieser Weltzugang ist aber mehr oder weniger der, den auch die Historiker voraussetzen; man darf nie vergessen: Auch die „moderne“ Geisteswissenschaft ist Ausdruck „moderner“ Standpunkte, und nicht jenseits davon! ) …gibt es ein charakteristisches, und in charakteristische Aporien führendes Fehl- oder besser: Nicht-Verständnis der vormodernen Verhältnisse zur Welt: Nämlich, als seien die konkreten Glaubenssysteme und „Theorien“ ebenfalls „Paradigmen“ (man schaut auf die Ebene der exp. Interpretationen), nur eben solche, die irgendwie seltsam aus dem Ruder gelaufen und „verwildert“ sind („Spekulation“), oder von trüben Zwecken, Bedürfnissen usw. geformt. (Oder aber auch wieder: Erstaunlich originelle oder gar geniale Vorwegnahmen irgendeines Aspekts moderner Wissenschaft…) Die KATEGORIALE Ebene wird sowohl dem Inhalt, als auch dem epistemischen Status nach (die absolute Gewissheit der Sinnhaftigkeit eines Weltbildes dieser Art) völlig ignoriert. Das kann darum leicht geschehen, weil, erstens, die wenigsten vormodernen Standpunkte sich selbst dieser Ebene bewusst sind: weil sie ihnen das Selbstverständlichste überhaupt zu sein scheint (Alternativen dazu zu denken fällt ihnen enorm schwer), das heisst, sie erwähnen das „so oder so ähnlich muss es doch sein“ kaum, sondern arbeiten meist  nur auf der Ebene der exp. Interpretationen ihres Prinzipis und seiner Abwandlungen (dort entstehen ja ihre Probleme, und dort lösen sie sie auch); und, zweitens, weil auch die Empiristen nicht wissen, dass sie über eine solche Ebene und Überzeugung verfügen, geschweige denn den Unterschied zum vormodernen Zugang aussprechen könnten.
Stattdessen, je nach dem Modell, das der Empirist wiederum zu abweichenden Individualitäten und Mentalitäten einnimmt, wird die Vormoderne irgendwie eingeordnet; zum Beispiel mit einer anthropologischen Eingemeindung: Sie haben sich AUCH Gedanken über „Natur“ gemacht, aber eben ungeschickt, „methodisch undiszipliniert“, vor allem wussten sie empirisch so wenig usw. – hier greifen die verschiedenen TIGEs der Wissenschafts-Historiker ein. Die primitivste Version ist dabei, die andern unter das eigene Selbstverständnis als moderne, der fremden Welt absolut entgegengesetzte (aber leider irgendwie doch ihr auch leiblich eingegliederte, von daher vielleicht am Ende durch die eigene „Natur“ von ihr überwältigte) PERSON zu subsumieren: Sie waren wie wir, wollten dasselbe wie wir, hatten Wissen (wie wir, aber weniger), gingen damit um wie wir usw.
Ab TIGE 2 nennt man sowas naiv und ahistorisch.

Mir kam es jetzt nur drauf an, den Fehler von gestern zu korrigieren: Atomismus ist NICHT auf der Kategorien-Ebene der Empiristen angesiedelt (soweit die selbst ein Bewusstsein von solch einer Ebene haben; sie würden es vielleicht Methodenbewusstsein nennen), sondern in ihren Augen ein typisches (bereits erfahrungs-begründetes, oder -inspiriertes) Paradigma; als solches tritt es den exp.Interpretationen der Vormoderne entgegen, und sieht in ihnen seinesgleichen, auf gleicher kategorialer, empiristischer Grundlage.
(Die sozio-, bio-, anthropo-, techno-morphen „Paradigmen“ und Hypothesen der Vormoderne scheinen dann mehr oder weniger kreative und „anschauungsnahe“, durchaus erwägenswerte Vorstufen von modernen Pendants zu sein. Nahtlos können Naturwissenschaftler auf dieser Schiene dann auch in die nicht-empiristischen Abteilungen ihres eigenen Weltverhältnisses hinübergleiten, ohne das geringste Gespür für das kategorial Inkommensurable ihes Tuns (das nämlich nicht darin liegt, wie es Empiristen gegen sie geltend machen möchten, aber nicht können, dass sie, die religiösen Naturwissenschaftler, Naturwissenschaft, die reine Technologie ist und über den Weltzugang garnicht entscheiden kann, für „unwissenschaftliche“ Zwecke „missbrauchen“; die einzigen, auf die dieser Vorwurf WIRKLICH systematisch zutrifft, sind die Empiristen selber).

mail vom 22.2.2003 (kommentar zu REL drafts 2 bis teil 3):

es ist bezeichnend, dass rekonstruktionen wie die vom „erst-besten“ und der „pluralisierung“ im anschluss an erste zweifel gelingen: hier braucht man nur wenig verstehen, und kennt genug anschauungsmaterial.
hingegen müssen wir tief in die struktur des REL-denkens hineinleuchten, um die anlässe zu zweifeln und die gründe für das nicht mehr zu reparierende scheitern (also die grenze für „sekundäre bearbeitungen“ wie synkretismen usw.) aufzudecken. dass wir hierfür so gut wie keine empirische anschauung haben, liegt daran, dass es sich um KRISEN-verläufe haben, die, soweit überhaupt dokumentiert, sich in einem neuen, veränderten resultat niederschlagen. wir können die aufgaben, die dies resultat zu lösen versucht, aus seiner machart erschliessen. hingegen die anlässe der denk-krise, die dazu führte, diese (neue) aufgabenstellung zu entdecken und sich zueigenzumachen, werden uns von den vormodernen autoren so gut wie nie mitgeteilt. warum hätten sie  einen bloss destruktiven prozess OHNE resultat, der sie von ihren zeitgenossen entfernt hätte, veröffentlichen sollen? warum, wenn sie zu einem resultat gelangten, das in ihren augen seine überlegenheit schlagend aus sich selbst heraus demonstrierte, hätten sie die vorausgehenden zweifel dazu mit-veröffentlichen sollen, etwas, das sich, auch für die adressaten, durch die glücklich erreichte neue erkenntnis/offenbarung usw. erübrigt hatte!
aber wenn diese überlegung stimmt: dann belegt das noch einmal dramatisch, warum ein bloss empirisches nachgehen der wege, die historische denker gegangen sind, nicht gelingen kann: weil diese wege nachvollziehbarer weise an den entscheidenden stellen lücken aufweisen, die nur durch rationale rekonstruktion dieser wege erkannt (und hypothetisch benannt) werden können. (die rationale rekonstruktion muss dabei ganz für sich selbst stehen, und aus sich selbst heraus rechtfertigbar sein, um mit jener autorität auftreten zu können, die sie braucht für behauptungen der art: „NUR SO UND NICHT ANDERS IST DIESER ÜBERGANG VERSTEHBAR.“)
umgekehrt LEUGNET das empirische vorgehen geradezu implizit, dass übergänge angesichts bestimmter (aber eben nicht für den empirischen historiker sichtbarer) erfahrung ERZWUNGEN werden; stattdessen müssen die faktischen änderungen von ihm aus den quellen aufgegriffen und hingenommen werden, wie sie sind; soweit man sie erklärt, kommen auch ganz äusserliche, ebenfalls empirisch aufraffbare „zusammenhänge“ in betracht – darum, weil der immanente zwang von denk-notwendigkeiten nicht gesehen wird. der empirische historiker verfährt hier aber ganz implizit; er weigert sich einfach, die frage nach einem immanenten grund zu stellen, und die diskussion, ob man einen solchen einfach so ausschliessen darf, überhaupt zu führen. für ihn gibt es keinen solchen grund, daher auch keine immanente gerichtetheit des historischen (denk)prozesses (innerhalb mehr oder weniger weiter grenzen und verlaufsvarianten), daher auch keine vorhersehbarkeit oder notwendigkeit bestimmter resultate (sodass eher ihr ausbleiben erklärungsbedürftig ist): und daher gibt es, umgekehrt, die notwendigkeit sorgfältigster und detailbesessener empirie, die uns am historischen stoff entlang darstellt, was sich an ihm zeigt (u.u.auch die – durch vergleich und verallgemeinerung der gemeinsamkeiten ergebenden – „typen“ und „strukturen“ usw.) – nur darin kann sich ja kundgeben, was und wie es geschehen ist – es hätte auch GANZ anders sein können, der empiriker aber findet heraus, welche der unendlich vielen möglichkeiten (die man garnicht alle denken kann) nun vorliegt. also geschichte, geistesgeschichte zumal, ist ungerichtet, oder unterliegt ungerichteten „externen“ und internen einflüssen, die sie diversifizieren oder vereinheitlichen, und so oder anders gestalten. soweit die empiristische und relativistische auffassung. – obwohl dem eine negativ-behauptung zugrundeliegt darüber, wie geschichte NICHT verläuft, kann mit dem empiriker oder besser: empiristen, auf vertrackte weise darüber nicht gestritten werden. er sieht nicht die geringste beweispflicht für sich von der art, die frage: welche möglichen gründe für einen übergang könnten hier vorgelgen haben? zu beantworten; er sieht auch nicht die notwendigkeit, diese gründe AUSZUSCHLIESSEN, bevor er externe ursachen geltend machen kann; schliesslich sieht er auch nicht die möglichkeit, dass etwas, das  imstande ist so frei hin und her zu flottieren wie von ihm behauptet, vielleicht garkein denk-gebilde, sondern eine äusserlichkeit, ein denken bloss vortäuschendes, ein denk-surrogat-gebilde ist, erfunden von leuten, die an rechtfertigungen auf dem gebiet, wo sie solche vorlegen, ursprünglich überhaupt nicht interessiert sind, und sich nun nur „auch eine“ theorie zulegen, damit kritikern der mund gestopft wird, und sie ihren gegnern ebenbürtig sind. solche motive gibt es auch! leute wie foucault sehen denkgebilde ja ausschliesslich als resultat solcher motive (als ob solche motive nicht parasitär und sekundär sind gegenüber einem authentischen, primären begründungs- und rechtfertigungsinteresse, das als solches, mit seinen ansprüchen, erstmal vorausgesetzt sei muss, um getäuscht und in seinen anspürchen scheinbar befriedigt zu werden!), als relativisten kennen sie nichts andres, oder wollen es nicht kennen. der historiker behandelt alles, was er nicht auf anhieb als rational versteht (und das ist fast alles in der vormoderne, ausser technik und machtkalkül), als unverständlich und eben bloss empirisch hinzunehmen (mit, allenfalls, gewissen formen immanenter logik: WENN ein gebilde mal da ist, übt es nach den regeln dieser logik auch seine „einflüsse“ aus, das ist dann nachvollziehbar; warum das gebilde so entsteht: vgl. TIGE 1, entzieht sich jeder erklärung.)

man kann hier zunächst nichts andres tun, als den empiristen und relativisten mit schlagenden erklärungen zu konfrontieren. dass das aber nicht so einfach ist, zeigt sich an den dir zugeschickten überlegungen: viele erklärungen werden „schlagend“ nur auf dem hintergrund einer übersicht über begriffliche zusammenhänge, die sich die adressaten (sonst wären sie ja keine empiristen, relativisten, oder in manchen hinsichten ihrerseits noch „vormodern“ denkende) so noch nie klargemacht haben. das schlagende kommt daher nie unmittelbar am stoff zustande, sondern nur, indem man von dort weg zu allgemeinen fragestellungen geht und nach deren klärung wieder zum stoff zurück. solche ablenkungen von der aktuellen arbeit lässt sich aber niemand bieten – er HAT ja schon ein ungefähres urteil, zweifelt gerade NICHT (hat keinen anlass); warum sollte er, ohne solchen zweifel, einem aufwendigen widerlegungs- oder darstellungsversuch folgen, der seiner meinung nach nicht gelingen KANN? umgekehrt: wenn ihn alle darstellungen und widerlegungen angehen würden, weil sie seine eigenen themen berühren, dann ist er auch selbst theoretiker, hat also das motiv, zu klären und mitzuklären. ein solches motiv zu SCHAFFEN, den zweifel allererst zu WECKEN – das ist ja immer zugleich gegenstand der theorie, über die hier verhandelt wird. dieser gegenstand ist also kein neutraler -bereits in der gerichtetheit unserer aufmerksamkeit und der unserer gesprächs- oder vortragspartner sind jene defizitären strukturen oder das bewusstsein dieser defizite enthalten, von denen zugleich „historisch rekonstruierend“ die rede sein soll. es gibt kein neutrales gebiet; das gebiet – typisch positivistisch, empiristisch -für neutral und „rein wissenschaftlich erklären, ist selbst bereits vollzug eines bestimmten selbstverständnisses.