diese bemerkungen entstanden im anschluss an einige notizen in berlin, während des besuchs bei henry. sie schliessen an an überlegungen über empfindungen und vertiefen einige gedanken zu absicht und absichtlichkeit in version 2 und intentionalität usw. . im weiteren sinn helfen sie, die analyse der empfindungs-, affekt- und stimmungsbekundenden sprachspiele vorzubereiten.
ausgangsbehauptung ist: (nicht)können, mithin (un)absichtlichkeit liegt am ursprung des empfindungsbegriffs; die „wahrnehmung des nichtkönnens“ bzw. seines herannahens (des zusamenbruchs des handlungsspielraums) ist die formel für alles, was von der logischen struktur unter die empfindungskategorie fällt. stimmt das noch?
4.12.
ich lese erneut die stelle, wo davidson III. version 2 abbricht; hier die idee, ein und derselbe propositionale (situative) inhalt (beschreibend, „dass p“), kann nach einer sprachhandlungsankündigung „berichtend“, „absichtsbekundend“, „bedingungsbeschreibend“ und „absichtlichkeitsbekundend“ (im nachhinein) sein. das letztere: sagen, was an einem vorgang, der hätte handlung sein können (weil im bisherigen handlungsspielraum liegend), tatsächlich absichtlich so war, wie es stattfand, und was nicht.
ich frage mich in diesem zusammenhang nach der besonderen rolle von absichtlichkeitsbekundungen.
immer wieder taucht das puzzle auf: die absichtlichkeitsbekundung wird redundant, wenn ausführung und unmittelbar zuvor geäusserte absicht zusammenpassen. ist also die absichtlichkeitsbekundung die „bekundung der „letzten“ absicht unmittelbar vor der ausführung („so, dass kein absichtswechsel mehr möglich war“)?
aber ist nicht (vgl. intentionalitätspapier abs.11ff.) auch (als extrem) bekundbar der fall: bei bestehender absicht die unabsichtlichkeit der der absicht entsprechenden bewegung bekunden? (warum kann ich das nicht auf anhieb zurückweisen als unsinn – als paradox?)
mehrere probleme sind mit im spiel:
1. gibt es ausser der deutung wie in intentionalität abs.12 noch andere? 2. was ist zu halten von der behauptung: „er könnte nicht feststellen, ob er sein ziel erreicht hat ((abs.13) – was bedeutet das für die kontrolle von körperbewegungen ohne sichtkontrolle (propriozeption)?
ad 1:
satz: „ich weiss, dass es nicht absichtlich war – obwohl ich die absicht hatte.“ – ich hätte in diesem moment keine andre bewegung machen können, und es war zufall , dass ich in eben diesem moment diese absicht hatte. ((ein beginnender jackson-anfall (herd-epilepsie: beginnt an einzelnen körpergliedern und bezieht immer mehr gliedergruppen ein, bis er in einen grossen kramnpfanfall übergeht); man konnte nicht bemerken, dass es schon zu diesem zeitpunkt losging. „es sah noch aus wie eine ganz normale bewegung, dabei hatte ich in diesem moment schon das bewusstsein verloren“ usw.))
aber hier brauche ich eine theorie über die plötzlich einschiessende handlungsunfähigkeit; oder wie sonst soll ich es „spüren“, dass hier nur „zufällig“ eine zwangsbewegung mit einer in diesem moment zur ausführung anstehenden absicht zusammentraf? ((ich spüre es einen moment darauf – schon da fängt die handlungsunfähigkeit an.“ – ich hätte vorher etwas andres tun können – ab dann aber nicht mehr.“ (mein arm liegt auf dem tisch. dass er seit grade eben gelähmt ist, ist nicht zu spüren usw.)
ich brauche eine theorie, die etwas besagt wie: ich hatte bereits die prodromalempfindung, und weiss, dass diese anfallsart mit dieser initialempfindung beginnt. nur weil ich zufällig gerade dies machen wollte, sah es noch so aus, als ob…
der wille muss das glied gegen seinen widerstand zwingen wollen und dagegen anarbeiten. (es wird anstrengend, den leicht gelähmten arm zu heben- als ob da ein widerstand wäre, es ist aber keiner da, nur das gewicht des arms selbst spüre ich (bei geschlossenen augen). übersetzt: ich muss etwas andres wollen, als das glied es tut. und warum ist dann die bekundung der absichtlichkeit so leerlaufend – warum fällt sie mit der bestätigung der absicht= bekundung, beteuerung der absicht für den moment des (vergeblichen) ausführungsversuchs zusammen? was, umgekehrt, sagt denn die bekundung der unabsichtlichkeit (angesichts einer für alle sichtbaren bewegung meiner glieder)? – was sagt sie mehr als die beteuerung oder bekundung, dass die absicht zu diesem zeitpunkt nicht war, so zu handeln.
absichtlichkeit = bekundung der absicht entsprechend der ausführung (wie vom sprecher beschrieben)
unabsichtlichkeit = bekundung der absicht ohne entsprechende ausführung (trotz andersartiger ausführung). und nun kenne ich im einen fall die absicht (schreibe sie mit völliger sicherheit zu: er konnte das, was er gemacht hat und sagt, dass er es wollte (und hatte nachvollziehbare gründe dafür) – wo ist da noch platz für zweifel?). im andern fall aber ist alles fragwürdig.
((die situation erinnert an die faktische asymmetrie und gleichzeitige scheinbare parallelität von wissen, dass und ihre scheinbare negation nicht wissen (ob/dass). „das war unabsichtlich“ könnte in ganz ähnlicher weise keine negation von „das war absichtlich“ sein, wie „nicht wissen, ob“ nicht die negation von „wissen dass“ ist.).
„das hat stattgefunden (beschreibung liegt vor; explikativer zusatz: .. und hätte zugegebenermassen eine handlung sein können, es lag im handlungsspielraum), weil ich die absicht hatte und es konnte; vs. weil ich nicht (anders) konnte, und obwohl ich nicht die absicht hatte.
äquivalente:
1. absichtsbekundung + beschreibung (aber ohne sichtkontrolle! also propriozeptiv; denn man darf nicht sagen: ich wollte x-en, und dann spielte sich an meinem körper dies-und-dies ab (beschreibung einer xbewegung, von aussen gesehen). ((–> bezug zur bewegungsillusion und differenz zwischen sichtbarer und „verspürter“ bewegung.))
2. absichtsbekundung + „selbigkeitsbekundung“ („und genauso hab ich’s gemacht- propriozeptive beschreibung?)
3.absichtlichkeitsbekundung + beschreibung (hier auch propriozeptiv? warum nicht?)
einfall.
neue deutung von „ich weiss, dass es nicht absichtlich war, obwohl ich die absicht hatte und es genauso geschah, wie ich es vorhatte.“: das könnte eine ausdrucksweise sein, deren man sich bei ausfall der propriozeptiven wahrnehmung bedient. ((geht oft einher mit verlust der steuerbarkeit von bewegungen; empirischer zusammenhang, der hier eigentlich nicht interessiert.))
„im dunkeln hätte ich nicht sagen können, ob die absicht realisiert wurde oder nicht.“ – da ist es also entscheidend, ob der handelnde unter allen (gewöhnlichen) umständen sagen kann, ob etwas „so stattgefunden hat wie beabsichtigt“.
betrachten wir auf diesem hintergrund nochmals fall 3: absichtlichkeit (sbekundung hinsichtlich) einer sichtbaren bewegung enthält offenbar: a) absichtsbekundung, b) propriozeptive ausführungsbekundung. in dieser äusserung sind also drei möglichkeiten für „nichtübereinstimmung mit den (auch inneren) tatsachen“ enthalten. unter ihnen die eine, scheinbar paradoxe kombination hinsichtlich einer bestimmten körperbewegung (die bis dahin im handlungsspielraum lag): a) ich bekunde meine absicht (sage, dass ich die absicht hatte, die bewegung zu machen), b) ich bekunde, dass ich nicht gespürt habe, dass ich die bewegung gemacht habe, c) die bewegung hat aber trotzdem für alle sichtbar (auch für mich) stattgefunden.
kann man dann aber überhaupt von der absichtlichkeit einer nicht sichtbaren (oder anders ausfallenden) bewegung sprechen? das wäre doch dann eine (propriozeptive) bewegungsillusion .
„so, wie die bewegung von aussen aussah, schien sie mir ‚innerlich‘ zu sein – und so war sie auch beabsichtigt.“
hier also wieder: gleicher beschreibungsinhalt – verschiedene „modalitäten (kategorien, sprechhandlungsankündigungen (derart: „ich werde (jetzt) sagen, was ich zum zeitpunkt x (bzw. jetzt) für den zeitpunkt x + t vorhabe: …“, ich werde (jetzt) sagen, was ich, auch wenn ich nicht hingesehen hätte, zum zeitpunkt x + t für eine körperbewegung verspürte: …“, „ich werde (jetzt) sagen, was für eine bewegung (unter der bedingung, dass man hinsehen und überhaupt sehen konnte) an mir zu sehen war: …“; alle „…“ werden durch den gleichen propositionalen gehalt („dass p“) gefüllt, die beschreibung einer körperbewegung (die ursprünglich und bislang in meinem handlungsspielraum lag).
((parallele zur halluzination: sagen, was (nach der glaubwürdigen mitteilung der andern) tatsächlich der fall war; und: sagen, wie es für einen ausgesehen hat, als man daundda hin gesehen hat.))
absicht – absichtlichkeit; und dazwischen bzw. zeitgleich das sichtbare ereignis. kommt hier ein bezug zur optischen „erfolgskontrolle“ von aussen zum tragen?
zur absichtlichkeit gehört aber doch die bezugnahme auf etwas sichtbares (bzw. eine beschreibung davon). (bei blinden könnte also folgender fall vorkommen: der blinde sagt: das war (un)absichtlich, und die andern fragen: was? (nichts war sichtbar – er hatte die illusion einer seiner absicht (nicht) entsprechenden bewegung.)
5.12.
weil/obwohl: (un)absichtlichkeit als grund (erklärung) für ein (nicht)passen von absicht und äusserem eindruck. – bei bestehendem handlungsspielraum (fähigkeit, die bewegung „zu machen“) ist die absicht notwendig-hinreichender grund.
bei punktueller aufhebung des hs („verspürte handlungsunfähgkeit“) ist die begründungsbeziehung zur absicht (zuvor bekundeter absicht bzw. bekundbarer bzw. (an sich) begründeter (verständlicher) bzw. nachträglich bekundeter absicht) aufgehoben: die übereintsimmung zwischen beschreibbarem verhalten und absicht ist zufällig .
absichtlichkeit / selbst-gemachtheit als „verspürte (erlebte) hseinschränkung oder gar -aufhebung (unabsichtlichkeit als nicht-selbstgemachtheit)“?
6.12.
ich kann den „erfolg des versuchs, eine absicht auszuführen“ auch im dunkeln feststellen (oder gleichzeitig für alle meine glieder, obwohl ich sie nicht alle gleichzeitig sehen kann, zumal, wenn ich auf ein objekt orientiert bin). andererseits: die artikuliertheit und präzision meiner handlungen ist an die propriozeptiven eindrücke gebunden. heisst das: propriozeption ist ein spezieller aspekt meiner handlungsfähigkeit (ich kann absichten korrekt ausführen, auch ohne hinzusehen.)? – andererseits (wie früher schon gesagt wurde): es gibt zwei formen des nicht-selbstgemachthabens, trotz übereinstimmung des äusseren anblicks einer körperbewegung (die sogar einer vorhergehenden ankündigung entsprechen kann) mit dem einer (normalen) handlung (sie sieht aus wie eine gewöhnliche handlung, obwohl sie „nicht von mir gemacht“ ist): äusserer, „fühlbarer“ anstoss/zug/zwang (ohne „inneren“ kraftaufwand, oder sogar gegen ihn), und spontane, unkontrollierbare zuckung/lähmung (ohne äussere, spürbare (wenn schon nicht sichtbare) einwirkende kräfte); oder einer kombination aus beiden.
jede bewegung könnte als resultat einer beliebigen kombination aus (verspürter“ (unsichtbarer) äusserer einwirkung und „spontaner“ (unkontrollierbarer) „muskeleigen bewegung ohne oder gegen meine
absicht“ erklärt werden – oder auch als resultat aus diesen beiden komponenten im zusammenwirken mit „absichtlichen“. – „ich hatte keine kontrolle mehr über meine bewegungen (bewegungen meines körpers).“ – „langsam hob sich mein arm, ohne äussere ursache. ich versuchte, dagegen anzuarbeiten – vergebens. (ich konnte, wenn ich wollte, die bewegung verlangsamen – aufhalten konnte ich sie nicht.)“ (variante: während ich das gefühl hatte, mein arm läge noch immer auf dem tisch, hatte er sich bereits gehoben.)
wenn meine glieder, während ich wegsehe, beliebig ihre stellung ändern könnten, ohne dass ich es merke – was würde das für meine handlungs- ankündigungs- fähigkeit bedeuten?
((sonderfall: ich kann sie bloss kontrollieren, wenn ich sie sehe. aber dabei ist zu unterscheiden: ich sehe sie selbst in bewegung – ohne sichtkontrolle aber sehr viel ungenauer.; vs.: sie setzen sich selbst in bewegung, und lassen sich erst wieder stillstellen, wenn ich sie ansehe (obendrein mache ich es nicht, wenn sie spontanbewegungen vollführen, es sei denn, ich schaue hin.)
((einige parameter im zusammenhang mit „intentionalität“, intentionalen kategorien: sehen, dass p, sich daran erinnern, dass (wie) p, beabsichtigen, zu machen, dass p, sich ausmalen (vorstellen), wie p, „dass p“ für einen fall von X halten, usw.))
1. erhaltungsbedingungen
2. art der „erfolgskontrolle“
3. subjektive kategorien des gelingens und scheiterns vs. objektive ((merke: im traum kommt es vor, dass man glaubt, sich etwas bestimmtes vorzustellen oder etwas für etwas zu halten . traumelemente: ich sehe ein (gewöhnliches) haus im traum, und denke: dies ist der palast der republik; oder: man fordert mich (im traum) auf, mir eine bestimmte situation (z.b. eine kampfszene) vorzustellen, es ist sehr anstrengend für mich, schliesslich gelingt es mir, und ich sehe deutlich vor meinem (geträumten) inneren auge eine knallrote tomate – diese ist die kampfszene… das sind natürlich besonders absurde träume. mankönnte sich jemaden unterd rogeneinfluss oder bei bestimmten neurologischen störungen denken, der es gerade noch fertigbringt (nachdem er uns diese „gedanken“ oder seltsamen phantasien beschrieben hat), zu sagen, dass darabn irgendwas nicht stimmt. aphasiker, die nach dem richtigen wort suchen.)
((einfall.
vorstellung (phantasie) und begriffsbildung haben fast alles logisch gemeinsam. inneres handeln. urform des inneren handelns: lenkung der aufmerksamkeit beim wahrnehmen.))
handlung als resultante aus (verspürter) aussenwirkung, (verspürter) spontanbewegung („von selbst bewegt“), und (verspürtem?) absichtseinfluss („anstrengung“?)? (alle drei können jeweils auch mit der ausprägung „nicht vorhanden“ auftreten.)
nehmen wir die „bewegung von selbst“ (minder ausgeprägt: die schlecht kontrollierbare bewegung)(var. etwa: die starke drang-bewegung), bzw. die spontane (nicht auf erschöpfung beruhende) „schwäche“ oder gar lähmung. das erste: ohne dass ich es will (var. „obwohl ich es unter anstrengung zu verhindern suche“), und ohne (spürbaren) aussendruck oder -zug.
das zweite: obwohl ich es will (und mich anstrenge – nur unter anstrengung), und obwohl kein (spürbares) hindernis da ist.
kurz: obwohl ich mich anstrenge, etwas anderes (diesunddies) zu machen, und obwohl keine einwirkung von aussen spürbar ist.
was aber heisst anstrengung bzw. absicht? „ohne den spontanen muskeleigen-einfluss hätte sich bei gleichem anstrengungsgrad bereits dieunddie bewegung eingestellt.“
und was heisst „spürbares hindernis bzw. einwirkung“? „nichts von der art ist spürbar, wie es der fall ist, wenn…“ (folgen beschreibungen objektiv beobachtbarer aussen-sachverhalte.)
(u.u. angestrengte) gelingende absichtsausführung und (spürbarer)
widerstand bewirken ebenfalls eine resultante.
die abweichung von dieser resultante (gegenwärtig im adversativsatz: obwohl ich… zu machen versuchte, gelang es nicht; stattdessen…) ist die (unvorhersehbare) spontanbewegung.
auch sie ergibt – bei wegfall der andern momente – andere resultate (zumindest, sofern eine einwirkung durch die andern komponenten feststellbar ist): sie ist hemmbar durch äusseren widerstand (bzw. unterstützbar durch äussere einwirkung) und ebenso durch absichten bzw. absichten, auf sie einzuwirken.
ist es also so:
die äusserlich definierten druck-einwirkungen (in gleicher richtung oder entgegengesetzter richtung wirkend, wie eine willkür-bewegung, die zeitgleich stattfindet), die jemand ohne hinzusehen diskriminieren kann ((und ohne sich zu bewegen), definieren die druckempfindung . absichtsbekundung und druckempfindung, zusammen mit einer sichtbaren bewegung, ergeben die definition der angestrengtheitsempfindung .
auf der grundlage von (aufgrund glaubwürdiger absichtsbekundungen zuschreibbarer und unter der voraussetzung jederzeit nachprüfbarer fähigkeit zur (konsequenten) druck-intensitäts-diskrimination stattfindenden) glaubwürdigen angestrengtheits-bekundungen und gleichzeitiger druck-empfindungs-bekundungen ergibt sich die definition der (un)absichtlichkeits-empfindung.
entwurf einer definition:
empfindungen werden zugeschrieben aufgrund von bekundungen (verhaltensbegründenden äusserungen mit erlebnischarakter), deren sinn von der glaubwürdigkeit von absichtsbekundungen abhängt.
(statt sinn: verstehbarkeit, var. deren lernbarkeit, einführbrakeit (als sprachspiel) usw….)
und nun eine vermutlich überraschende illustration eines anwendungsfalls dieser definition (dass hier in der umgangssprache von „empfindung“ gesprochen wird, beweist garnichts; die umgangssprache ist manchmal „semantisch konsequent“ und deutet logische unterschiede (im gebrauch, kateorienunterschiede) durch unterschiede in der wortwahl an – oder sie übergeht sie, uind wir müssen sie durch gebrauchsanalyse erst finden.): wir sprechen z.b. von: härte (bzw. druck-) empfindung . sie ist nicht einfach das äquivalent eines (optisch) lokalisierten ereignisses im nahbereich – gewissermassen eine nah-optik (mit tast-bewegungen als lokalisations-system, wie es vielleicht blinde einsetzen). sondern: das (glaubwürdige) zustandekommen einer druck-empfindung ist daran gebunden, dass der empfindende (ausser unter speziellen versuchsbedingungen: fixierung des tast-sinnesorgan-tragenden gliedes auf einer unterlage, die als widerlager dient – hier ist aber die tast-empfindung erweitert zur kompressionsempfindung) nicht vor dem einwirkenden druck-reiz zurückweicht. (sagen wir besser: die zuschreibung bzw. zuschreibbarkeit dieser empfindung ist daran gebunden.)
nun hatten wir dieses nicht-zurückweichen in gewissem sinn mit der „angestrengtheits-empfindung“ verbunden; ist also doch diese die primäre?
wenn ich mich gegen einen widerstand bewege und mich anstrenge, dient das sich bewegende glied selbst als widerlager – ich imitiere also absichtlich (und unter anstrengung) die „spezielle versuchsbedingung“ zur gesicherten einführung von härte- bzw. druck-diskriminierenden sprachspielen.
13.12.
„absichtlichkeit“, als urform der „inneren zustände (bzw. ereignisse“ vom erlebnistyp“ (vgl. „empfindungen“)((so wie später abzuleiten: lenkung der aufmerksamkeit als urform der inneren zustände bzw. vorgänge vom absichts- bzw. handlungstyp (vgl. „denken“)).
die bisherigen klärungen haben folgendes resultat gehabt:
der sichtbare verlust (in form von körperbewegungen oder stillstand solcher bewegungen) der kontrolle über das eigne verhalten (ereignisse, die bis dahin im durch absichten kontrollierbarem verhaltensspielraum = handlungsspielraum gelegen haben) kann begleitet sein von einem „erlebnis“ der unabsichtlichkeit. genauer: bei vorhandener, verstehbarer, begründeter und so bekundeter absicht für den zeitpunkt der ausführung kann vorkommen:
äusserlich: innerlich damit verbunden:
(zu sehen) (propriozeptiv – für den betreffenden selbst, ohne dass er hinsieht)
1.ausführung.. „…aber nicht aus eigner kraft“ = entweder durch „gespürte“ kräfte, die an den gliedern ansetzen und sie bewegen (druckempfindung und propriozeption), oder „spontanbewegung“ („hätte so stattgefunden, wenn ich es auch nicht gewollt hätte“; schwierigerer fall!).
2.ausführung,
anders als
beabsichtigt empfindung der zwangsbewegung = äussere kräfte oder spontane eigenbewegung meiner glieder
3.spez.unterlassung, oder verspätete oder „geschwächte“ ausführung trotz anstrengung (wie gegen widerstand, aber ohne
empfindung eines solchen)
zu 1. das intentionalitätspapier (abs. 16 ff.) zeigt, dass eine solche bekundung eigentlich unsinnig ist; sie hat bedeutung einzig in der hier zuletzt zitierten version: „ich hätte in diesem moment nicht anders handeln können, selbst wenn ich gewollt hätte, d.h. meine bewegung sah noch „freiwillig“ aus, war es aber schon nicht mehr“: kontrafaktisches konditional, (bestätigte) hypothese über grenzen des hs (ein begriff und eine erfahrungsgrundlage zur bildung solcher hypothesen, die anderweitig schon haben gebildet bzw. ermittelt werden müssen). nichts zeigt besser als dieser (unsinnige) extremfall und die einzig sinnvolle auflösung, die man der offenkundig unsinnigen formulierung „meine glieder bewegten sich meiner absicht entsprechend, aber sie taten es von selbst“ geben kann, dass die „empfindung“ der (un)absichtlichkeit nicht einfach zu einer bekundung der bestehenden absicht und der (optischen) beschreibung der ausführung hinzutreten kann – als irreduzibel aus der beobachtung des eignen innern geschöpfte erkenntnis (empfindung).
explizieren wir also: woher kommt sie – welche in einfachen termen beschreibbaren (bekundbaren) fälle bringt die (un) absichtlichkeitsbekundung zum ausdruck bzw. erlaubt sie zu unterscheiden?
der witz scheint zu sein: eine angestrengtheits-empfindung scheint zunächst einmal definiert über eine kombination aus druckempfindung und (propriozeptiver)(spürbarer) gliederbewegung: arbeit gegen einen (druck)widerstand. warum ist aber hier die propriozeption wichtig (im gegensatz zur optischen kontrolle)?
isometrische muskelarbeit; bei gleicher druckempfindung könnte doch auch eine isotonische muskelkontraktion stattfinden (eine last wird beschleunigt); dabei dient also die optische kontrolle als anstrengungsmass?
jemand mit einer propriozeptiven sensibilitätsstörung könnte, ohne optische kontrolle, nur an der „absichtlichkeit“ (!), mit der er druckempfindungen herbeizuführen versucht, merken, dass er die druckempfindlichen stellen seiner körperoberfläche – jeweils gegen ein widerlager gepresst – verloren hat. er könnte nicht unterscheiden, ob er eine isometrische, isotone oder aus beiden kombinierte kontraktion seiner muskeln herbeiführt.
dennoch steht hier absichtlichkeit (unabgeleitet) in direktem funktionellem zusammenhang mit druckempfindung und absicht. welche rolle spielen dann noch propriozeption, sichtkontrolle und „angestrengtheitsempfindung“?
frustrane bewegung: widerstand zu gross (selektive schwäche), oder lähmung, oder passives bewegtwerden des gliedes.
(lähmung: „keine anstrengung nützt“ erscheint hier als schiefer ausdruck; denn zur verwendung der angestrengtheitsbekundung wäre doch eine geringfügige bewegung nötig – ein kleiner rest hs muss erhalten sein (die baldige erschöpfung angesichts bereits geringfügiger bewegungsexkursionen, ohne sichtbare bzw. bekundete belastung) wäre dann test-kriterium.)
(vorschlag: „keine anstrengung nützt hier“ als „grenzbegriff“.)
ist also: angestrengtheit = absichtliche (im einfachen sinn von: korrekt ausführbarer befehl bzw. ankündigung) druckerzeugung ohne (propriozeptiven) effekt (isometrische kontraktion), verglichen mit einer bewegung in luft, also ohne widerstand? übrigens mit der zusätzlichen bestimmung, dass ich nach einiger zeit „erschöpft“ bin und „nicht mehr kann“?
den druck, den ich spüre, muss ich freilich auch erzeugen , damit von anstrengung die rede sein kann.
(sonderfall: eine anstrengung simulieren; die symptome der anstrengung, muskelzittern etc. erzeugen, ohne wirklich druck auszuüben.)
dieser erzeugte druck wäre zwar eine referenzgrösse für meine „angestrengtheitsempfindung“, aber eben nicht hinreichend. notwendig wäre aber dafür, dass ich eine angestrengtheitsempfindung überhaupt haben kann, dass ich auch eine druck- empfindung habe. (ich darf das mass meiner angestrengtheit, wenn es sich um empfindung handeln soll, weder vom druck-mess-gerät, noch von der sichtbaren gliederbewegung ablesen.) ((da haben wir also auch den grund, weshalb propriozeption unabhängig von optischer kontrollmöglichkeit sein muss; und umgekehrt, weshalb (un)angestrengtheit jemandem nicht mehr ohne weiteres zugeschrieben werden kann, der druck- und bewegungshalluzinationen hat.))
analoge des druck-mess-gerätes wären kausal-hypothetisch ermittelte, sichtbare wirkungen starker druckeinwirkungen, noch vor beschleunigungswirkungen, z.b. zerbröseln von material.)
(dies wäre dann bei der prüfung meiner druck-diskriminationsfähigkeit zu berücksichtigen: ich müsste mit geschlossenen augen imstande sein, zumindest ungefähr für einen beobachter objektiv überprüfbare bzw. äusserlich (optisch) diskriminierbare (zb. über druck-mess-geräte) druckeinwirkungen (passiv, aber aktiv von mir erzeugt) zu unterscheiden. analog für propriozeption.
formen „unfreiwilliger“, also nicht der absicht entsprechender verhaltensweisen:
äusserer widerstand oder durch einwirkung von aussen erzwungene bewegung: druck.
spontane eigenbewegung oder zwangskontraktion (zb. krampf) von gliedmassen: propriozeptiv
eingeschränkte kraft der willkürbewegung: zu langsame oder geringe bewegungsexkursionen, durch schwere erzwungene bewegungen: angestrengtheit.
((alternative gruppierung:
überraschende oder gegen (zu schwache) kraftanstrengung von aussen erzwungene abweichung von der beabsichtigten bewegung: druck.
spontane eigenbewegung oder zwangskontraktion, überraschend oder gegen (zunehmende) anstrengung, incl. fallbewegungen: propriozeption.))
welche rolle spielt hier die angestrengtheitsempfindung? (als neues moment, parallel dazu, kommt überraschung hinzu)? ist anstrengung überhaupt etwas vom erlebnistyp, und nicht vielmehr eine art der handlungsausführung (entweder maximale (isotonische) beschleunigung der bewegung oder (isometrisch) maximaler druck (zug, spannung usw.))? ich kann „ein und dieselbe bewegung“ so oder so ausführen; vor allem kann ich diese ausführungsvarianten diskriminieren (dimension meines hs).
((kraftaufwand ist nicht dasselbe wie angestrengtheit. anm. v.4.1.93) nehmen wir an, der anstrengungsgrad zähle noch zur absichtsbekundung (und diese zerfalle also in eine optische standardbeschreibung des bewegungsverlaufs („diese bewegung…“) und eine hinzugefügte bekundung des intendierten anstrengungsgrades („…von derundder stärke“). ((die optische beschreibung könnte wiederum randbedingungen enthalten: bewegte objekte, sichtbare bzw. bekannte widerstände, ausgangslagen usw.)
dann hätten wir auch die erklärung, warum die „angestrengtheitsempfindung“ nicht gut in die reihe „innenzustände mit erlebnischarakter“ passt. sie darf nicht verwechselt werden mit der propriozeptiven empfindung „unerwartete leichtigkeit der bewegung“ usw.)).
die ausführung der mit gegebnem anstrengungsgrad intendierten handlung (bewegung) wird durch erlebte einflüsse in zwei dimensionen gestört: einwirkung äusserer kräfte (ausser schwere des eignen körpers bzw. seiner teile) bzw. plötzliches nachlassen von widerständen (repräsentiert durch druckempfindungen); bzw. unerwünschtes eigenverhalten von körperteilen (zuckungen u.a.), lähmungen, krämpfe, (relative) schwäche (mit schwereeinflüssen)(dies alles repräsentiert durch propriozeptive empfindung von gliederstellung und -beschleunigung).
((falsch an dieser darstellung ist die exklusive zuordnung einer der beiden empfindungsklassen zu den beiden störeinflussklassen. es sind in beiden störfall-gruppen empfindungen beider typen erforderlich (incl. z.b. solche der art: kein druck oder keine bewegung zu spüren.)
die grobe unterscheidung lautet also: störung der beabsichtigten verhaltensweise durch äussere einflüsse (einwirkungen) oder „von selbst“. im grenzfall können die „äusseren einflüsse“, repräsentiert durch druckempfindungen (von unsichtbaren hindernissen oder an gliedmassen ansetzenden kräften) bloss „gespürt“ werden.
ebenso könnten, im entsprechenden andern grenzfall, „gespürte“ bewegung (verhaltensweise) und sichtbare verschieden sein. beiden „empfundenen“ störungstypen aber liegen kombinationen aus druck- und propriozeptiven empfindungen zugrunde. der anstrengungsgrad, mit dem der scheiternde handlungsversuch durchgeführt wird, ist gegenstand der darauf gerichteten absicht(sbekundung).
von „nicht absichtlich“ spricht manx) aber im allgemeinen nur bei (echten) bewegungen (vgl. ausführungsstörungen), also nicht bei unterlassungen, und nur bei solchen „nicht der absicht entsprechenden“ bewegungen, die „von selbst“ von der beabsichtigten bewegung abweichen, nicht hingegen, wenn sie von aussen forciert werden, es sei denn, die einwirkende kraft ist nicht ohne weiteres sichtbar (sondern nur „spürbar“). x) der wortgebrauch ist hier aber nur illustrativ, wie in der anmerkung oben bereits einmal ausgeführt.
gibt es gründe, warum der wortgebrauch „erzwungene unterlassungen“ (bei lähmung und widerstand) nicht vorsieht?
wenn der hs offensichtlich nicht mehr besteht (das kann dann auch im nachhinein festgestellt werden), wird nicht mehr von „unabsichtlichkeit“ gesprochen, sondern von nicht-können. wenn die frage des hs noch nicht geklärt ist, kann auch gefragt werden: war das absichtlich, oder nicht?
absichtlichkeit einer verhaltensweise zuschreiben, die zum zeitpunkt der ausführung nach begründeter erwartung im hs des bekundenden lag, heisst, die absicht für den zeitpunkt der ausführung (mit)bekunden, und die
übereinstimmung der gezeigten verhaltensweise mit dieser absicht behaupten.
unabsichtlichkeit einer solchen verhaltensweise (wie oben) zuschreiben, heisst, die zu ihr passende absicht abstreiten bzw. die nichtübereinstimmung dieser verhaltensweise mit (das nichtpassen zu) den für diesen zeitpunkt bestehenden absichten (incl. absichten, etwas zu unterlassen) behaupten.
also: „verspürte“ übereinstimmung oder nicht-übereinstimmung bekunden (sprechakt 1) zwischen einer bekundeten absicht (sich anzustrengen, um eine bewegung zu erzeugen)(sprechakt 2) und der tatsächlich von aussen beobachtbaren verhaltensweise, die man beschreiben kann (sprechakt 3), sofern diese nach zu diesem zeitpunkt begründeten erwartungen, im hs des bekundenden lag.
abnorme fälle wären: „bewegungsillusionen“, bzw. „druckillusionen“ (- halluzinationen); plus- oder minus-störungen in beiden empfindungsbereichen (die korrelation zwischen von aussen sichtbaren (und beschreibbaren) bewegungen und den (ohne sicht) abgegebenen beschreibungen geht verloren.))
bei intakter „empfindungsfähigkeit“ wäre die bekundung des nicht(anders)könnens (der nicht-absichtlichkeit), im verein mit der bekundung einer begründeten absicht (einem „motiv“, so zu handeln, wie es dann nicht stattfand), eine bekundung dadurch, dass für die nachfolgenden fälle mit dieser art plötzlich auftretender unfähigkeit gerechnet wird; die – handlungsfähigkeit in dieser hinsicht – unterstellenden (versuchs)absichten gehören in die sphäre des experimentellen handelns (d.h. sie dürfen nicht in routine-reproduktionsakte eingebaut werden); ausserdem sind die möglichen ursachen der unfähigkeit vorrangiger gegenstand bei der erprobung von hypothesen.
noch einmal genauer: nicht (anders) können ist eine kombination aus druck- und bewegungsempfindungen, die einer verhaltensweise (unter gewissen äusseren (einwirk) bedingungen korrespondieren, die für sich genommen im hs des betreffenden liegt (zum zeitpunkt der ausführung), die also auch „absichtlich“ sein könnten (und also kandidat für eine simulation, und die die für den zeitpunkt ihre stattfindens bekundete (bekundbare) absicht nicht realisiert (wobei auch die diese absicht realisierende verhaltensweise nach zu diesem zeitpunkt (bzw. zum zeitpunkt des sprechens?) begründeten erwartungen hätten im hs des bekundenden liegen müssen.)
dass etwas „unabsichtlich getan“ wurde („tun“, weil scheinbar im hs liegend), bedeutet immer gleichzeitig, dass etwas „nicht mit absicht unterlassen“ wurde. die alternative wäre: tun und gleichzeitiges (unter)lassen sind in wahrheit absichtlich, die angeblich anderslautende absicht ist nur vorgetäuscht.
dass ich meine absichtsausführungen ohne sicht kontrollieren, und hindernisse oder abweichungen erzwingende kräfte (incl. unerwartetes verschwinden eines widerstands oder widerlagers) sofort ebenfalls ohne sicht angeben kann, sofern sie einfluss auf meinen körper haben, gehört zum elementaren hs ((ebenso wie die fähigkeit, ein- und dieselbe bewegung unter verschiedenen störeinflüssen, u.u. mit vermehrter anstrengung und aufmerksamkeit, ausführen zu können).))(bei komplexen handlungen kommt hinzu, dass ausführungsdetails, die prinzipiell kontrollierbar wären durch absichten, sofern sie rahmen eines bestehenden plans indifferent sind, durch „automatismen“ (benehmen) ohne langes überlegen ergänzt werden können.))
warum ist dann die absichtlichkeitsbekundung rein explikativ (beteuernd) und eigentlich unnötig in normalen kontexten? weil sie folgende selbstverständlichkeiten enthält:
dass eine im hs liegende handlung so, wie ausgeführt, beabsichtigt war;
dass der bekundende auch ohne sichtkontrolle „weiss, was er getan hat
unter welchen bedingungen“ (d.h. dass normale empfindungsfähigkeit als randbedingung für die handlungsausführung vorausgesetzt war);
dass er die zur durchführung der handlung unter obwaltenden, spürbaren widerständen nötige anstrengung und aufmerksamkeit aufbrachte.
man hat hier also (wie schon oben vermutet) genau denselben fall wie bei „wissen, dass“ im gegensatz zu „nichtwissen, ob“: der verneinte ausdruck hat einen gänzlich anderen sinn als der bejahte, was sich dort auch in der doppelten form der verneinung niederschlug (im einen fall sinnlos (performativer widerspruch), im andern diese: „ich weiss nicht etwa nicht, ob… oder ob nicht“ (verneinung der absoluten ungewissheit). wenden wir dies auf „absichtlich“ und „unabsichtlich“ an: ist „nicht unabsichtlich“ bereits: „absichtlich“ – gibt es nur die beiden möglichkeiten? der ausdruck „nicht unabsichtlich“ existiert eigentlich nicht – ausser als bestreitung einer aussage der form: „das war unabsichtlich“. wie wir in version 1 bzw. 2 bereits sahen, ist sehr viel vorausgesetzt für eine unabsichtlichkeitszuschreibung. „unabsichtlich“ scheint aber kein bestimmtes gegenteil zu haben. ((vgl. wissen: du weisst genau, dass…“, es ist nicht wahr, das ich weiss, dass…, vielmehr weiss ichnicht,ob…“). gibt es eine debatte um „unabsichtlichkeit“ – versucht man, sich handlungsfähigkeit entgegen dem zweifel aussenstehender beobachter zuzuschreiben (im normalfall versucht man doch wohl eher, sich handlungsspielraum oder verantwortung abzusprechen, für den zeitpunkt des handelns)? worum die debatte in solchen fällen geht, ist doch immer die frage: welche absicht steckte wirklich hinter einer verhaltensweise (die üblicherweise im hs liegt): war sie so intendiert, obschon sie dem betrachter eher wie ein lapsus vorkam? erwiderung: „nein – das hab ich genau so machen wollen…“. man könnte genau so gut überdie absicht selbst streiten, und warum? weil „echte“ unabsichtlichkeitsbekundungen erst aufgrund der übereinstimmung zwischen hörer und sprecher bezüglich der nicht-übereinstimmung von tatsächlicher absicht und gezeigter verhaltensweise zustandekommen. beim streit, also der bestreitung der unabsichtlichkeitszuschreibung durch den hörer, kann der sprecher und handelnde nur eine andre absicht bekunden. die weiteren alternativen: dass die zuschreibbarkeit von absichtlichkeit bei ihm ganz ihre grundlage verloren hat, kann sinnvollerweise nicht mehr mit ihm erörtert werden.
was also ist „unabsichtlichkeit“: ein typischer spielraumbegriff (vgl. aktuelle resultate und probleme, sowie davidson 1) – zwischen korrektheit und definitiver aussenfeststellung eines metamentalen defizits (das sich ein sprecher nicht selbst zuschreiben kann im rahmen derselben episode – retrospektiv aber schon, nur dass die selbstzuschreibung von mm zurechnungsfähigkeit bzgl. der eignen absichtsbekundungen ja ebenfalls unsinn ist und für einen selber ausgeschlossen.
selbstzuschreibung von unabsichtlichkeit, wie von uns analysiert, ist zustimmung zu einer von aussenbeobachtern herrührenden korrekturbedürftigkeitszuschreibung.
frage: welchen zusamenhang hat diese korrekturbedürftigkeit zur „empfindungsfähigkeit“? was ist „empfundene“ handlungsunfähigkeit bzw. „unabsichtlichkeit“?
äussere, in druckempfindungen spürbare einwirkungen können meine bewegungen ablenken, beschleunigen oder verlangsamen; innere, durch ausbleibende druckempfindung und propriozeption spürbare eigenbewegungen meiner gliedmassen können ebenfalls meine bewegungen nach richtung und geschwindigkeit verändern; verzögert können auch durch aufmerksamkeit und vermehrte anstrengung beide arten der veränderung meiner gewollten bewegungen reduziert werden (im rahmen eines spielraums).
ich „erzeuge“ die „empfindung des nichtkönnens“ (empfindung des momentanen zusammenbruchs meines objektiven oder subjektiven hs) nur durch den versuch, eine absicht auszuführen – kurz: nur durch die absicht. – besser aber sagt man: der komplex aus bestehender absicht und
bekundeter, empfundener handlungsunfähigkeit ist eine mögliche begründung für eine verhaltensweidse (die sonst z.b. als simuliert oder aufgrund unerwarteter absichtswechsel anders motiviert aufgefasst wedren müsste. vor allem die nicht-ausführung vernünftig begründeter absichten wirft unmittelbar die frage nach der (noch)zurechenbarkeit der verhaltensweisen des andern auf, und bedarf einer entschuldigung / begründung / rechtfertigung – die allerdings erst noch durch das nachfolgende handeln wahrgemacht werden muss.
„das war absichtlich“ (vom handelnden selbst gesagt) ist eine absichtsbekundung (ansonsten die bekräftigung einer solchen), wenn zuvor die absicht nicht bekannt war (und sonst allenfalls ein empfindungsausdruck (bzgl. druck- und propriozeption) bzw. die typische art der beschreibung von handlungen durch den handelnden selbst (ohne sichtkontrolle in allen details), wenn er voraussetzen darf, dass sein zuhörer die von ihm gemachte bewegung kennt). dass das (mutmasslich) für die beteiligten sichtbare verhalten mit den vom „sich verhaltenden“ gespürten körperbewegungen identisch war, ist eine selbstverständlichkeit; insofern ist der verweis auf die empfindung überflüssig. es bleibt also die absichtsbekundung im nachhinein; und wenn schon eine absicht bekundet wurde, hat der ausdruck rein beteuernde (bekräftigende) wirkung.
„so, wie geschehen, beabsichtigt“: absichtsbekundung durch beschreibung mithilfe eines modal-demonstrativums.
nun aber: „so (,wie geschehen,) nicht beabsichtigt“: auch da wird eine absicht bekundet; doch gibt es eine obligate ergänzung in der unabsichtlichkeitsbekundung: die art der störung muss unmittelbar angegeben werden können, auf basis von druck- und propriozeptivempfindung. also: es geschah „von selbst“ oder „von aussen“.
kann es aber sein, dass wir den empfindungsanteil überschätzen? auch hier geht es doch nur um die art und weise, wie der handelnde subjektiv seine bewegungen und die äusseren umstände während der (versuchten) absichtsrealisierung beschreibt. wenn er rundum beobachtet würde, käme nur entweder heraus, dass er druck- oder bewegungshalluzinationen hat, oder aber seine beschreibungen würden mit denen der beobachter übereinstimmen. ((sonderfall: das „unsichtbare“ hindernis oder die unsichtbare ablenkende kraft, die doch immerhin auch von den andern an dieser stelle „gespürt“ werden müsste, oder eine theoretische erklärung finden müsste.))
was dann aber bleibt, ist das eingeständnis (falls die absichtsbekundung geglaubt wird), dass – zumindest vorübergehend – ein teil des hs verlorengegangen ist.
die beteuerung der absicht ist notwendig, denn sie schaltet den verdacht aus, dass frühere bekundungen gelogen waren, oder die absicht mittlerweile gewechselt wurde (und dies verheimlicht wird). die glaubwürdigkeit der bekundung der nicht ausgeführten absicht steht und fällt mit ihrer begründung (und reziprok mit der begründbarkeit der unabsichtlichen, aber tatsächlich gezeigten verhaltensweise). mit der bekundung der art der (empfundenen) störung ist aber zugleich die aufgabe gestellt, nach den ursachen dieser störung zu suchen (sie, falls „äusserlich“, zu deuten, oder kausalhypothetisch zu erklären; falls „innerlich“, ebenso: physiologische bedingungen der handlungsfähigkeit, genauer der motorischen handlungsfähigkeit.)
der ausdruck „empfundene handlungsunfähigkeit“ ist irreführend – die empfindungen (druck und propriozeption), die der „unabsichtlichkeits“ – bzw. „unvermögens“ – bekundung zugrundeliegen, sind nicht spezifisch. betrachten wir nach dem vorbild der motorischen handlungsunfähigkeit:
– drangempfindungen (überschusshandlungen, ermüdung, ablenkung)
– stimmungen und gefühle (homöostase-störungen: schmerz, hunger, appetit? suchtbedürfnisse)
– affekte.
man würde nicht sagen: der zusammenbruch einer anstrengungsabsicht (aus endgültiger erschöpfung) sei dasselbe wie motorische handlungsunfähigkeit. der erste unterschied ist, dass hier die ursache für den zusammenbruch des hs aus begrifflichen gründen (konstitutiv) bekannt sein muss: vorangegangene anstrengung.
wir haben oben entschieden, im zshg. mit motorischer handlungsunfähigkeit das „angestrengtheitsgefühl“ (die a.empfindung) zur absicht zu schlagen (lähmung bzw. muskelschwäche – überraschende änderung von belastbarkeitsparametern ohne vorausgegangene anstrengung; kann zunächst als (unabsichtliche) handlungsstörung gelten (überschuss- und mangelformen der ausführung; „von selbst“).
was ich beim wieder-durchlesen der bisherigen notizen behalten habe, ist: 1. jede noch im hs liegende verhaltensweise gilt zunächst (ohne bekundung) als beabsichtigt (tautologisch, folgt aus dem begriff des hs). ((zum hs gehören auch gliederkontrollen (mit und ohne widerstand) ohne sicht und differenzierte wahl von krafteinsätzen. -> im weiteren sinn dann auch ausdauer-grenzen?))
2. streit (korrekturversuche, korrekturbedürftigkeitsbekundungen = kritikversuche) kann es nur geben um die frage, welche absicht dahinter stand: häufiger wird (bei schädlichen konsequenzen der strittigen verhaltensweise) absichtlichkeit von aussen behauptet, von so angeklagten aber bestritten – der umgekehrte fall ist seltener (unabsichtlichkeit behauptet bzw. vom handelnden bestritten). bei unabsichtlichkeit (egal, wer siebehauptet) wäre obligat die angabe „von aussen“, oder „von innen (von selbst)“. die frage ist relevant, denn sie bezieht sich auf den hs. „unerwarteter widerstand“ (mit modifikation einer absichtlichen verhaltensweise) gehört zu den sonderfällen der nutzung des hs (hier ist auch etwas wie reaktionsgeschwindigkeit im spiel).
wir haben also dem hs zugeschlagen (und damit einer objektiven, reproduzierbaren testmethode unterstellt):
1. ausführungskontrolle ohne sicht
2. wahl des nötigen krafteinsatzes
3. ausführungsmodifikation (sgeschwindigkeit) bei plötzlichem, unerwarteten wechsel der randbedingungen. und jetzt also noch
4. ausdauer-grenzen.
((bemerke hier die „zwischenstellung“ des hs: kann dissimuliert (nicht erschöpfend vorgeführt) werden, aber nicht simuliert werden (vgl. hier aber das intentionalitätspapier!). dies wäre weiter auszuführen))
und jetzt also nochmals das problem mit der „erschöpfung“: warum ist sie kein fall von motorischer handlungsunfähigkeit?
a) weil sequentieller hs eine andere kategorie ist als einfacher hs? und zwar eine übergeordnete, die den einfachen hs schon voraussetzt (und die entscheidung, ob und wann motorische handlungsausführung vorliegt. damit etwas „aus erschöpfung nicht“ statfinden kann, muss es „ohne vorherige anstrengung (zum selben zeitpunkt)(eigentlich) möglich“ gewesen sein. das klingt hinreichend plausibel.
hat nun die tatsache, dass wir von „empfindung“ sprechen (einer „inneren erlebnis“ – kategorie, mit echter vortäuschbarkeit, im gegensatz zu einfällen), mit der zwischenstellung des hs zu tun?
innere erlebnisse:
a) durch äusserungen dissimulierbar, aber nicht simulierbar: einfälle ((u.a. innere leistungs-resultat-kategorien: erinnerungen, problemlösungen)). analog hs!!
b) beides: empfindungen
c) nicht dissimulierbar, aber (durch handlungen) simulierbar: hszusammenbrüche i.w.s.
a) und c) konträr; a) wie hs (innere hs-dimensionen?). b) beweist nähe zur absicht-vor ausführung.
die „empfindungen“, die wir bisher besprochen haben, sind: entweder tautologisch präsent in der nicht kritisierbaren hs-verhaltensweise oder sie sind kriteriell verankert in form (obligater) absichten (des umgang mit hs-zusammenbrüchen).
6.1.
ausführung nach: vollzogener lagewechsel / seine geschwindigkeit / „kraftaufwand“ i.s.v. arbeit gg. widerstände (oder äussere beschleunigungen) charakterisierbar. als viertes: spürbare ermüdung – wie oft hintereinander kann ich etwas ausführen?
es kämen noch hinzu: simultaneitäts-hs; sowie: hs unter störbedingugen (reiz/ drangempfindungen).
beschreibungsfähigkeit als teil des hs (so wie „stimulusbezogenes verhalten“ ebenfalls teil des hs: orientierungsbewegungen, orientierte bewegung (zielbewegung), erfolgskontrolle bei produktiven handlungen (dinge zu einem zielpunkt bewegen, verformen usw.).
7.1.
die reine körperbewegung als gemeinsamkeit alternativer zweckrealisierungen; sie ist ja nie selbst zweck (ausser zu prüfzwecken).
hs ist dissimulierbar, aber nicht simulierbar.
der zusammenbruch des hs könnte eine vorübergehende, nachträgliche dissimulation sein. hs dissimuliert haben, ist aber kriteriell ebenso verankert, wie vortäuschung des zusammenbruchs (=empfindung).
hier geht es nun um die „empfindung der störung und nähe des zusammenbruchs“ = reiz, drang- und erschöpfungsempfindungen.
sie sind simulierbar, soweit sie symptome haben, bzw. wenn nicht, soweit hs dissimulierbar ist; sie sind dissimulierbar, sofern ein hszusammenbruch noch nicht erreicht ist. ((der seinerseits wieder nur dann nicht simuliert ist, wenn hs und soweit hs nicht dissimuliert wurde).
die hörempfindung ist, wie wir sahen, eigentlich ebenfalls ein hsbegriff, und ihre vortäuschbarkeit hängt mit dissimulierbarkeit von hs zusammen.
hs ist sowenig simulierbar, wie wahrnehmungsfähigkeit (letztere ein teil der handlungsfähigkeit).
hs-einschränkungen verhalten sich umgekehrt wie hs: sind simulierbar (nämlich als hs-dissimulation), aber nicht dissimulierbar (das wäre hssimulation).
empfindungen, sofern sie blossen bezug zum zusammenbruch aufweisen, sind auch dissimulierbar, der vorzeitige zusammenbruch ist durch „kompensatorische anstrengungen“ hinauszuzögern.
– störung des unmittelbaren hs
– störung des sequentiellen hs, hier wieder spez. ausführungsstörungen
– kompensierte störung des sequentiellen hs
– störung bei beliebigen dauern (anwachsen eines störreizes), unabhängig vom handeln (die reaktion auf den (drang)reiz kann kurzfristig aufgeschoben werden, aber nicht über ein maximum hinaus).
kompensation: funktionelle beziehungen zwischen nachfogenden hsdimensionen. funktionelle beziehungen immer höherer ordnung (stimmung; affekt): bei gegebner ausgangsstimmung urteilsabhängige kompensation). also alles bis hierher besprochene hs-begriffe. dieses resultat ist nicht unerheblich.
„nicht können“: „irrtum,“, misserfolg, scheitern beim versuch (absicht!). inneres erleben.
was ist aufmerksamkeit – innere absichten?
–> denken, sich-erinnern, vorstellen (als einfachste form der begriffsbildung: begriff von etwas, das in bestimmten hinsichten dasselbe sein kann (ein ding vorstellen, vs. einen typus von dingen? unbestimmter artikel: ein exemplar (ein beliebiges; beispielsreihen; urteilen, rechnen. also „innere handlungen“.
man würde sagen: bestimmte dinge zu können, ist konstitutiv dafür, überhaupt etwas u.u. nicht können zu können. das entwerfen hypothetischvernünftiger kollektivpläne (was zu tun wäre, wenn bestimmte vorgeschichten und situationen vorliegen, und man über entsprechenden hs verfügt) gehört dazu.)
auch vortäuschen gehört zum hs: es gibt einen spielraum für das so-tunals-ob.
innere absichten zielen darauf, irgendwann etwas (mit begründender kraft) sagen zu können.
der ausdruck hs im zusammenhang mit „denken“ hat (wie wir schon öfter sagten) zu tun mit den funktionellen beziehungenzu anderen, bei einführung dieser „innere-absicht-bekundenden sprachspielen“ schon eingeführten ankündigungssprachspielen. (alle absichten unterhalten mit anderen solche beziehungen – ausschlussbeziehungen: simultaneitätsspielraum, aufmerksamkeit).
innere absicht charakterisiert durch eine offene stelle in einer begründung („problem“).
14.10.
nachträge und kommentare zum absichtlichkeitspapier.
I.
nimm an, dein „intensitätsspielraum“ für bewegungen verändere seine metrik: er schrumpft (lähmung), oder wird ausgedehnt (kommt so bei uns nicht vor: überschiessende bewegungen im vergleich zum normalzustand). ich validiere den neuen und so „gespürten“ zustand durch proben „in gewohnter umgebung“: heben von gewichten, wegschieben von hindernissen, leerbewegugen (blosse winkelbeschelunigungen), also isometrisch (dies propriozeptiv/taktil ermittelt, zur not ohne sichtkontrolle).
dann sieht das so aus: ich intendiere eine bewegung nach dem alten (ursprünglichen) schema, und erhalte (bei gleichen taktilen randbedingungen) eine andere. arbeit gegen taktil erkannte hindernisse: propriozeptiv (ohne sicht) ermittelte gliederbeschleunigung mit kraft als „proportionalitätsfaktor“ bei gegebnem druck.
2 experimente:
ausgangslage 1: mein handrücken liegt auf einer unterlage.
ausgangslage 2: ich halte die hand waagerecht.
beide male kommt ein gewicht drauf. durch beeinflussung der nervenleitbahnen werden künstliche paresen und überschusskräfte erzeugt. einmal mit sichtkontrolle hinsichtlich der gewichte und bewegungsexkursionen, einmal ohne.
kraft1 = „verspürter“ proportionalitätsfaktor zw. propriobewegungsexkrusion und taktil-widerstand.
zusätzliches moment: gleider-eigengewicht! = kraft 2.
kraft 1 wäre die „angestrengtheitsempfindung“ (wieso kam ich da nicht früher drauf?)
test: Vp blind. an betäubter stelle am handgelenk setzt ein zügel an. die vp kann nicht künstlich erzeugte schwäche von behinderung (künstlich erzeugter gleiderschwere) unterscheiden.
also 4 momente:
1. taktil (hindernisse, störeinflüsse von aussen);
2. eigengewicht (kraft) = zugspannung
3. schwere (? un= 2?)
4. propriozeption.
besser: 2. kraftaufwand, 3. lage im schwerefeld, gewicht
((„schwere“ entspricht gliederbewegungen ohne zug (d.h. spannungsempfindung, „eigenkraft“) und ohne taktil spürbare einwirkungen (durch druck oder zug).
mit 1,2 und 4 können wir angeben, welchen erfolg unser bewegungsversuch hat – wir können absichtlich unseren handlungs(bewegungs)spielraum ausloten. ((da wir bereits ausgangsstellungen kennen, können wir mit der gleichgewichtsempfindung auch noch den einfluss der schwerkraft auf die gleierhaltung bewerten. irreduzibler, weiterer faktor.)
EXTREM I: eine nicht taktil begründete, passive (d.h. keine zugspannung), nicht auf schwere rückführbare bewegung. (physikalisch kaum vorstellbar, physiologisch denkbar.))
((„verspürte“ störeinflüsse:
1. taktil (zug, druck, stoss)
2. „unfreiwillige“ muskelaktion
3. (gleider)schwere, eigengewicht
4. ansonsten „unerklärlicher“ ausseneinfluss (=extremfall I, s.o.; d.h. alle drei fälle 1-3 scheiden – von der empfindung her – als erklärung aus.)
dieser ausseneinfluss 4 wäre schwere-analog (aber mit anderer richtung). also:
(proprio) bewegung, kann sein
1. aktiv (zugspannung, = kraft)), oder
2. passiv, und hier wieder
2.1. (taktil empfundene) kontaktwirkung
(zug, druck, stoss), oder
2.2. (weder taktile, noch durch muskelspannung = eigenkraft verursachte) fernwirkung (z.b. schwere).
EXTREM II:
eine dreifach gestörte bewegung (alle drei störeinflüsse können gleichzeitig wahrgenommen und diskriminiert werden):
1.taktile störgrösse (nicht sichtbar)
2.“zuckung“ (willkürlich beeinflussbar)
3. abnorme gliedereigengewichte, in verschiedene richtungen „ziehend“. ist letzteres jetzt also schon abgeleitet?
((gelenkkapselstellung / zugspannung / taktil / + : erfahrungen mit wechselnden empfindungen in abhängigkeit von gleiderhaltung relativ zum schwerefeld)).
„kraft“ ist unmittelbar mit „absicht“ verbunden: das ist richtig. begriff „krafteinsatz“ – ein erlernter zusammenhang. („validierung einer zugspannungsempfindung“?) – aber die zugspannung vermittelt doch schon einen eindruck vom effekt der kraftintensität. (ich sage: das gewicht ist gleich, ich spüre kein (taktiles) hindernis – unddoch ist die bewegung so geringfügig – ich bin gelähmt!)(bloss: dass das gewicht gleich ist, kann ich doch nicht spüren – ich muss es wissen! das heisst: ohne sichtkontrolle (bzw. ersatz, wissen) kannich nicht zwischen lähmung/überschuss und ungewöhnlichem schwereeinfluss (unerklärlicher fernwirkung) unterscheiden.
ich spüre das verhalten meiner glieder im schwerefeld, wenn ich sienicht halte (ihre passiven bewegungseigenschaften, ihr gewicht). daher kann ich (normalerweise) das gewicht schätzen. (die träge bewegung meines durch lymphödem monströs aufgeschwemmten arms: er bewgt sich wie ein sack voll wasser, schlenkert nicht mehr usw.).
ohne solche information ist der unterschied gewichtsveränderung des gliedes vs. veränderung der leistungsfähigkeit meines bewegungsapparats schwer feststellbar. ((also: keine eigene dimension des spürens, sondern hypothese über die quelle der behinderung. aber ist das nun eine empirische oder eine logische feststellung?))
II.
zum begriff der „empfundenen“ „selbstgemachtheit“ (absichtlichkeit, intendiertheit, so – versucht usw.).
hinsichtlich intensität (in bruchteilen des maximaleinsatzes; „kraft“ – oder „angestrengtheitsempfindung“) und richtung bestimmte, absichtliche muskelkontraktion. („bewegung“, falls isotonisch“), unter bedingungen von druck, zug, stoss (taktil) oder eigenbewegung des gleides infolge muskeleigenaktion („zuckung“),(korrigierbar durch kompensatorischen zusatzeinsatz von antagonisten) oder infolge von aus der fernewirkenden kräften (feldern)(zb. schwere; theoretisch liessen sich andre denken.)
kann man sagen: ich spüre , ob ich diese kontraktion (bewegung) gemacht habe (auch, wenn der äussere, sichtbare effekt durch die genannten einwirkungen anders ausfiel)?
zum begriff: muskelkontraktion einer bestimmten intensität (als gemeinsamkeit zb. von isotonen und isometrischen kontraktionen)
ist bereits ein kunstausdruck. wir könen nicht gut den befehl befolgen: mache die gleiche kontraktion (gleicher intensität), aber jetzt ohne das hindernis (dieselbe intensität, aber isoton). (künstl. rebound-phänomen: ausbrechen einer bewegung, nachdem plötzlich das hindernis entfällt.)
wir stemmen und gegenein hindernis (schiebend), werfen einen ball, halten ein gewicht, springen ab, betasten etwas, gehen ganznah mit dem auge an
etwas heran. und das schnell oder langsam, kräftig oder nicht: die modalbestimmungen fallen gänzlich unterschiedlichaus.
wir charakterisieren „muskelkontraktionen“ nach den mit ihnen intendierten handlungen („ich versuchte… zu tun“). die seltenen fälle des misslingens werden mit dem gewöhnlichen aussenbeschreibungsvokabular für körperbewegungen charakterisiert.
ich intendiere nicht „muskelkontraktionen, bestimmt hinsichtlich richtung und intensität“ – weil ich es nicht kann .
die gleichheit oder ungleichheit der intensitäten von muskelkontraktionen muss man mit messapparaten feststellen – die „richtung“ ist erst recht ein seltsamer ausdruck, denn diese eigenschaft macht sinn nur bei gliederbewegungen, und die sind das resultat mehrerer, zusammenwirkender muskeln…
das ist sehr wichtig: durch die angabe meiner versuchsabsicht (und dessen, was ich machen wolte) charakterisiere ich eine muskelaktion – wenn auch nicht als den physiologischen vorgang, der sie ist. ich beschreibe etwas, das so hätte stattfinden müssen (von aussen sichtbar, im normalfall)., wie versucht, wenn es keine störeinflüsse gegeben hätte. wenn ich glaubwürdig bin, undman keine zweifel an meinem hs hat (meiner hanldungsfähigkeit – der fähigkeit, wie intendeert zu handeln – wie jederzeit zu erproben), dann glaubt man mir auch, dass diese aktion ein teil der insgesamt missglückten bewegung war.
und jetzt lähmung. spüre ich unmittelbar, dass meine (durch die intention charaktersierte) muskelaktion nicht wie gewöhnlich stattfindet? (das gegenstück ist denkbar, kommt aber so nicht natürlich (als klinisches symptom) vor: unwillkürlich regelhaft verstärkte willkürbewegung (nicht hyperreflexie – diese nicht willkürlich!). – was wäre das kriterium (so immer unsre frage)? wennich nicht anderweitig vom vergrösserten gewicht des zu bewegenden gliedes weiss, oder (wenn es betäubt ist), von einem nicht spürbaren widerstand, kannich diese fällenicht aufgrund meines spürens vom fall der lähmung (oder überschusskraft-zuckung/bewegung) unterscheiden (ich müsste es sagen können, um sagen zu können, dass ich lähmung spüre.)
propriozeptiv / taktil kann ich winkelbeschleunigung undaussenumstände angeben; ich kann ausserdem die muskelaktion charakterisieren, die ich gemacht habe; und mit dem wissen um unveränderte gliederschwere und unter der hypothese, dass es keine weiteren (aussen)einflüsse gibt (unbekannte feldkräfte), weiss ich dann, dass diese aktion unzureichend war zur ausführung dessen, was ich wirklich machen wollte (im fall der lähmung).
experiment.
wenn ich knochen aus eisen hätte, und in einem bzw. gegen ein magnetfeld agieren müsste, hätte ich nicht den eindruck von lähmung. warum sage ich das, ohne es erlebt zu haben, woher weiss ich es? ich stelle mir vor, dass ich, wenn ich mich nicht bewegen würde, trotzdem die eigenaktivität infolge des feldes bemerken würde: ich wüsste (kausalhypothetisch), dass ich gegen das feld arbeite. (und wenn jetzt immer, wenn meine kontraktionen aufhören, und ich also „passiv“ bewegt werden könnte, das feld abgeschlatet wird?)(vgl. absatz 10 von „absicht, wahrnehmung und empfindung, s. V, 14.45, analoges gedankenexperiment.)
dann hätte ich nur noch die ungewöhnliche „richtungsabhängigkeit“ der „relativen schwäche“ (der bewegungen gegen das feld) als indikator für einen ausseneinfluss. (präzisierung der variante: das feld wird bei bewegungen mit dem feld abgeschaltet).
wenn nun das feld auch noch ständig seine richtung und intesnität ständig in abhängigkeit der von mir intendierten bewegungen ändern würde, könte ich den fall nicht mehr von einer gewöhnlichen lähmung unterscheiden (wennich behindert werde; analog für künstlich erzeute überschussbewegungen? müsste ich hier nicht etwas merken? die bewegung überholt meine eigene – das heisst, es müsste etwas wie eine beschleunigungszugempfindung geben – antagonisten könnten sie ausschalten.)
das auffällige wäre hier (wie vorhin bei der richtung) das monotone, von
der art der intendierten bewegung unabhängige. d.h. um veränderte muskelkraft zu imitieren, müsstendie feldeinflüsse auchnoch proportional zur intendierten intensität sein. – würde ich dann etwas abnormes bemerken können?
die bewegung fände ja in richtung und geschwindigkeit „von selbst“ statt. wenn ich eine muskelkraft-empfindung habe, dann würde ich merken, dass meine muskel nicht arbeiten müssen. entweder sie bewegen das gleid, (und ich habe die nötige zugempfindung), oder das gleid (der metallknochen) bewegt sich von selbst.
((dies ist ein kriterium, weil hier die prüfung der „selbstbewegtheit“ nicht abhängt davon, dass ich keine muskelkontraktion mache, die muskeln also „absichtlich“ entspanne.)) im umgekehrten fall der lähmung müsste ich ebenfalls die (fehlende?) zugspannung bemerken. dies wären also die kriterien (und experimentellen arrangements zum test auf vorliegen einer diskriminationsfähigkeit bzgl. „kraft“ (muskelzug, selbstbewegtheit). empirischer nachtrag: ich denke, dass wir über etwas derartiges verfügen.
18.10.
nachträge zu II:
betrachte aber die magnetfeldbewegung der knochen entpsrechend den „normalen“ nervenimpulsen (muss validiert werden!), bei völlig schlaffen muskeln. ich kann dann meine glieder beliebig beegen – nur, dass diese fähigkeit abnorme erhaltungsbedingungen hat.)
III.
nehmen wir also nun an, wir hätten diskriminationsfähigkeit bzgl.:
1. druck, zug, stoss (taktil)
2. kraft („angestrngtheitsempfindung“, sehnenzugspannung).
3. winkelgeschwindigkeit und -beschleunigung im gelenk.
dies bedeutet diskriminationsfähigkeit hinsichtlich folgender störgrössen (= „beeinträchtigungen des hs; ohne sichtkontrolle):
1. kontaktkräfte („von aussen“)
2. fernkräfte, kraftfelder (zb. schwere, „von selbst“)
3. fehlerhafte (ungewollte) krafteinsätze (zuckungen, lähmungen /schwächen, überschussbewegungen etc.).
all dies kann man parteille zusammenbrüche des hs (hier: des bewegungsspielraums) nennen. oder auch eeinträchtigunegn der jhandlungs- oder bewegungsfreiheit oder -fähigkeit.
dies sind die vorformen der empfindung. (anm. dies ist ein terminologisch festgelegter ausdruck; wir verwenden das wort bzw. definieren es ziemlich genau so, wie es in der deutschen umgangssprache tatsächlich verwendet wird. die strenge unterscheidung zu wahrnehmung kann aber nur so erfolgen, dasswir die logischen unterschiede deutlich hervorheben, dies geschieht durch terminologische und definitorisch strenge fixierung der sprachgebräuche im umfeld derjenigen wörter, die in der umgangssprache tatsächlich vorkommen.)
2 anmerkungen:
1. das „rein motorische“ ist anfangs nicht getrennt vom situativen (vgl. unsern früheren ausdruck Vs, verhalten in und zu einer situation). die abtrennung geschieht im sprachspiel des beschreibens (berichtens). eine frage in diesem zshg. ist, wie weit die abtrennung maximal reicht. zb. isotone / isometrische handlungen (muskelkontraktionen) sind nicht dasselbe. „drücken“ und „die hand in einer verkrampften haltung halten“ (imzweiten fall müssen antagonisten mitwirken). oder: etwas halten – die zugspannung ist nicht simulierbar, hat kein äquivalent im blossen hängenlassen des arms (beim halten / tragen lassen wir den arm nicht locker.)
das sind empirische fälle, die uns (wieder?) auf eine begrifflichzu fixierende grenze aufmerksam machen. (das minimal motorisch diskriminierbare, und seine randbedingungen (der diskrimination): die eben noch reproduzierbar anders als alle andern ausführbare handlung.)
2. die empfindungen werden durch experimentelle arangements, d.h.äusserliche, sichtbare anordnungen validiert (gedeutet). extremfall der empfindung: unsichtbare bzw. unbekante einwirkungen (wie sie in märchen ohneweiteres erzählt werden). – es könnte vom betreffenden auch so vorgetäuschtsein. (zb. ein kampf mit einem geist, der ihm die arme wegschlägt) – zumindest in gewissen grenzen (und dies sind die grenzen der vortäuschbarkeit isometrischer durch isotone handlungen und umgekehrt.)
diese notwendigkeit des validierens mit aussenereignissen (des validierens der diskriminierbaren empfindungen) wird analytisch nicht beachtet, was weitreichende konsequenzen hat.
PROBLEM.
wir nennen halluzinationen empfindung, wehren uns aber dagegen, die fähigkeit zur korrekten beschreibung (wahrnehmungsfähigkeit) mit unserm empfindungsbegriff im zusammenhang zu sehen. ähnlich jetzt bei der motorik: wir kritisieren die ausdrucksweise „empfindung der absichtlichkeit“ und behalten ausschliesslich der fähigkeit zur meldung von störereignissen den namen „empfindung“ vor.
wir haben präzisiert, dass die bekundung solautet: „so beabsichtigt, wie (spürbar) stattgefunden (mit der unterstellung, dass die validierenden aussenereignisse tatsächlich stattgefunden haben – dass es keine bewegungs- druck- usw. halluzination gab.)“
absichtlichkeit heisst: so beabsichtigt, wie stattgefunden, und das aus eigener kraft (nicht simuliert). (das heisst: es lag im hs). (ähnlich die beteuerung, es selbst gesehen zu haben, vgl. intentionalität absatz 511). erhaltungs- und störbedingungen sind die gewohnten und normalen. wichtig ist aber doch die validierung (ist es das, wovon im int.papier die red ist?).
das int.papier sagt: wenn er ankündigungen einhält und die erhaltungsbedingungen sich nicht ändern, ist keinplatz für ein angeblich verspürtes „von selbst“ bzw. „nicht von selbst“ (bzw. eine beurteilung der bewegung als resultat „verspürter“ störgrössen und „verspürter“ eigenaktivität (sowohl störender als auch absichtsgemässer).
———————-
s.o. zusatz zu II.
einfaches kriterium zur unterscheidung: „verkrampfter“ stillstand, mit gleichzeitiger aktion antagonistischer muskeln. (spüren von muskelspannung: taktil (muskelbäuche wölben haut vor – spannung?).
die angestrengtheitsempfindung spielt auch darum eine rolle, weil im rahmen des sequentiellen hs nur begrenzt aufrechtzuerhalten bzw. wiederholbar. deswegen auch hier: bezug zur änderung des (aktuellen) hs.
15.10. bekundung der absichtlichkeit („dasunddas war an meiner handlung absichtlich“) ist nicht = bekundung der absicht, zusammen mit einer beschreibung dessen, was sichtbar stattgefunden hat, sondern darüber, was spürbar stattgefunden hat. dabei nimmt die bekundung eine sonderstellung ein, wonach die sichtbare bewegung oder handlung spürbar aus eigner kraft so stattgefunden hat, bzw. die „eigenanteile“ (sofern es welche gibt) durch feld-, druck/zug/stoss-kräfte beeinflusst werden (und auch dies spürbar ).
die bekundung der zugrundeliegenden absicht ist notwendiger bestandteil der bekundung (möglichkeit von aktiven fehlbewegungen durch muskelautomatismen).
frage: absichtlich so?
1.ja: von selbst?
1.1. ja. –>
1.1.1. ohne,
1.1.2 mit widerständen, und ablenkungen usw.
1.2. nein –>
1.2.1. feldkräfte
1.2.2. druck, zug, stoss
1.2.3. weder noch: „falsche muskelkontraktion, nicht spürbar, ausser per
hypothese zuschreibbar (s. seite 20.1., unten)
2. nein: dann drei möglichkeiten
2.1.: rein passiv
2.1.1. feldkräfte
2.1.2. druck, zug, stoss
2.1.3. kombination
2.1.4. ohne beides bei „unterlassungen“
2.2.: mit korrektem eigenanteil, aber (überraschend) gestört: unterteilung wie unter 2.1.
2.3.: mit inkorrektem eigenanteil (zuckung etc.), plus aussenstörungen wie 2.1.
wir können dieses schema vereinfachen:
entweder
1. das war (un)absichtlich (d.h. nicht so , oder: ich habe es un absichtlich getan, oder: ich hjabe garnichts getan, entgegenmeiner absicht: bei lähmungen, passiven bewegungen ohne eigenanteil)
=
entweder nicht der absicht entsprechend, so, wie spürbar stattgefunden (durch spürbare störeinflüsse,
oder aber nicht von selbst,
oder beides);
oder zwar der absicht entsprechend, aber nicht von selbst (der extremfall der feldkräfte, die dauernd das gleid der absicht entsprechend bewegen.)
oder
2. das (daran) war absichtlich, entsprach meiner absicht
=
der absicht entpsrechend, wie spürbar stattgefunden (trotz oder ohne spürbarer störeinflüsse) und von selbst.
——————–
anmerkungen:
1. da es sich um eine kriterienkonjunktion im falle derabsichtlichkeit handelt, muss es im fall der negation eine disjunktion von negationen geben (jedes einzeln verneinte affirmativ.kriterium ist hinreichend für die negation.)
es gilt nicht: (…ist unabsichtlich) impliziert: nicht (… ist der absicht entsprechend), da nicht gilt: (..ist absichtlich) wird impliziert durch (… ist der absicht entsprechend).
„der absicht entsprechend“ ist nicht hinreichend (vgl. den fall der simulierenden feldkräfte).
2. die (spürbaren) randbedingungen der (nicht)bewegung müssen immer angegeben werden können, sowie der einfluss auf die (sichtbare) bewegung oder unterlassung.
(diesem einfluss korrespondiert derjenige des eigenanteils.)
3. isometrisch-isoton: der notwendige s-anteil kommt in der dingkategorie (derivat: material) zum ausdruck.
4. angestrengtheit: derjenige kraft-eigenanteil mit bezug zum zusammenbruch des hs.
das resultat ist also:
mit jeder (un)absichtlichkeitsbekundung ist notwednig eine (elementare) empfindungs(sbekundung) („von selbst“) verbunden.
FRAGE.
sind die störempfindungen (abgesehen von den empfindbaren störunegn der muskelkontraktion) nicht doch wahrnehmungen – oder, entsprechend der definition von seite 20.5. -hängt die bedeutung der zu ihnen gehörenden bekundungen ab vom bestehen von absichten? (vgl.auch: s. 20.10, eintrag 16.12., 2.Abschnitt).
1. abhängigkeit: druck und propriozeptiv-empf. beteiligt bei der beurteilung von „nicht (bzw. nicht nur) selbst“ – aktionen. dabei ist ihre gültigkeit daran gebunden, dass die (eigen bzw.)“selbst“ – aktion gespürt werden kann.
tasten: ich darf nicht zurückweichenvor der zu tastenden oberfläche. ob ich einendruck empfinde, häbgt davon ab, ob ich drücke.
(frage: bei isometrischen kontraktionen druck notwendiger bestandteil der handlung?)
ich könnte behaupten: dass ich keine störempfindung gehabt habe, hinge damit zusammen, dass ich just in diesem augenblick gerade vor dem stossenden / drückenden / ziehenden einwirkmechanismus ausgewichen bin (durch eine willkürbewegung; so wie bei wahrnehmung, dass ich nicht aufmerksam war: innere absicht.)(dem widerspricht die von aussen sichtbare kontakt-wirkung in solchen fällen. um glaubwürdig weitersimulieren zu können, müsste ich irgendwann auch eine kraft(„eigenaktions“ – )halluzination hinzulügen, um weiter behaupten zu können, ich hätte keine stoss, druck, zug-empfindung gehabt, sondern mir zumindest eingebildet, dass ich die zufälligerweise in diesem augenblick gerade gleich lautende absicht tatsächlich „selbst“ ausgeführt hätte, so dass die „wahre“ quelle der bewegung mir entgehen konnte. (ein fall von dissimulation einer störung, unter einschluss der dissimulation der empfindung des störereignisses).
((das groteske dieser gedanken stösst vielleicht ungut auf; es soll hier aber darauf hingewiesen werden, welche logischen verbindungen hier die grotesk erscheinenden ausflüchte erzwingen.))
dissimulation einer (stör)empfindung: möglich durch das vorschützen einer absicht und einer selbst-aktions-empfindung.
umgekehrt: simulation (durch vortäuschung von (angeblich nicht) bestehender eigen-kontraktion.)(hier wieder: man kann nur begrenzt „objektive“ störungen simulieren (den kampf mit unsichtbaren einwirkenden kräften, als pantomime aufgeführt); hingegen scheint das subjektive empfinden nicht bestreitbar zu sein (nach üblicher auffasssung). man könnte also sich darauf hinausreden, dass man bestimmte illusionen / halluzinationen gehabt habe, und also wenigstens diese simulieren: man könnte behaupten, aufgrund des subjektiven eindrucks zumindest guten grund gehabt zu haben zu der annahme, man sei von aussen behindert, gestossen, gezogen usw. worden (auch wenn dies nicht sichtbar war). unsre frage bleibt weiterhin, zur aufdeckung logischer verbindungen: welche behauptungen muss ich in solchen fällen aufstellen, um nicht inkonsistent zu sein?
((gleiches wie für (dis)simulation von verspürten störeinflüssen gilt für die empfindung des durch feldkräfte bewegt (oder behindert) werdens.))
die frage, um die es hier geht, ist: ist die empfindung der eigen aktivität etwas primäres gegenüber fern- und nahkraft-einwirkungsempfindungen?
nb. nah= haptische sinne (wie zb. tasten als quasi-optischer ersatzsinn wie bei blinden; sonar-analog): oberflächen-sinne, alle vom empfindungstyp. ((lokalisiert, ohne sichtkontrolle. lokalisation auf körperoberfläche erst sekundär im raum lokalisiert. dies gilt ja auch für propriozeption für gliederstellung ohne sichtkontrolle.))
17.10.
der begriff des „störeinflusses“: ich werde behindert, kann nicht so agieren, wie ich „unter normalumständen“ möchte, und das „spüre“ ich. ich spüre den zusätzlichen kraftaufwand, den ich betreiben muss (und ermüde zb. schneller). „um das gleiche zu machen“: dass ich es mache , das
steht dafür, dass ich meine eigene kraft einsetze (wie ich spüre).
von aussen sichtbar / messbar ist nur die bewegung bzw. der druck, denich ausübe.
ich könnte in gewissem umfang behaupten, dass „meine“ bewegungen „von aussen“ gemacht sind (obwohl ich mich dagegen wehre); (so, wie ich behaupten kann, dass ein krafteinsatz „von selbst“ und nicht meiner absicht entsprechend stattfindet.)
und jetzt wieder: simulieren und dissimulieren von hs und empfindungen.
„dasselbe, aber unter störenden bedingungen (die gespürt werden)“.
d.h. etwas kann aussehen (von aussenwie eine im hs liegende handlung/bewegung, aber keine sein.
a) anders gewollt (gestörte ausführung, zt. mit absichtsbewegungsanteil) b) anders zustandegekommen (nicht aus eigner kraft).
um eine störung des hs erkennbar zu machen, muss eine (glaubwürdige; vernüntfg aus glaubwürdig berichteter erfahrung abgeleitete und durch sie begründete) absicht bestehen (bekundet und zugeschrieben werden können). sie muss eine bewegung oder unterlassung einer solchen erfordern- das halten eines gliedes in einer position, oder die veränderung dieser position, oder das anarbeiten gegen einen widerstand (druckausüben) (und all dies muss ohne sichtgkontrolle feststellbar sein).
eine solche absichtsgemässe steuerung eines krafteinsatzes von muskeln (gleidern) kann wiederum störeinflüssen ausgesetzt sein: kraftfelder (wie schwere), oder druck, zug, stoss.
die bewegung / haltung / druckausübung findet so (nämlich gestört) statt, owohl ich andere absichten habe, und (normale) kraft, sie auszuführen.
die variabilität des hs („kraft“, sich bewegen können) setzt absichten voraus; die (un)absichtlichkeit, d.h. (un)gestörtheit der versuchten ausführung von absichten setzt glaubwürdigkeit der bekundungen hinsichtlich der handlungsfähigkeit-aus-eigner-kraft voraus: hs.
aber in diese ursprüngliche empfindungsfähigkeit der „erlebten“ absichtsausführungsfähigkeit-aus-eigner-kraft fällt auch das angestrengtsein (und später die des nicht-mehr-lohnend-findens).
und ebenso, wie kraftfelder und zug, druck, stoss werden dann vielleicht „innere drangempfindungen“ die handlungsfähigkeit beeinträchtigen – unddie zugehörige, allgegenwärtige „triebrepräsentanz“: befindlichkeit (und antrieb).
ein grund für das nicht-stattfinden einer („vernünftigerweise“) beabsichtigten (d.h. vernünftig begründeten) handlung (nichtausführung einer vernünftig begründeten absicht, wie beabsichtigt) kann sein: das fehlen von antrieb (ebenso kann es überschussformen, „ausgelassenheit“,wut usw. geben – aus zuviel antrieb). oder: die realisierung lohnt nicht mehr, weil nichts mehr lohnt: weil man „keine kraft mehr“ hat. (metaphern.)
einsatz von kraft, wiederholt: erst: nur noch können, wenn es sich lohnt (reservemodus), dann: nicht mehr können, egal, wie sehr es sich lohnt.
18.10.
ohne absichtsbekundung gäbe es keine (variable) bestimmung des hs (dessen, was man „aus eigner kraft“ kann); ohne diese bestimmung (bzw. die zugehörige kategorie und die in ihr stattfindenden sprechakte) aber gäbe es keine bekundung eines nicht-könnens-bei-bestehender-absicht. und ohne dieses wiederum nicht die möglichkeit (und darum auch notwendigkeit), die (verspürten) momente der gestörten handlung zu nennen: bei demunddem (gekonnten, oder nicht mehr gekonnten) krafteinsatz.
———————————–
ABSICHTLICHKEIT III
16.8. (1)
wir haben eine reihe quasi-intentionaler empfindungen ausgegliedert, wie propriozeption und druck, die mit der fähigkeit verbunden sind, sichtbare sachverhalte anzugeben, ohne sie zu sehen. (man könnte von „subjektiver wahrnehmung“ sprechen, im gegensatz zu objektiver).
in der absichtlichkeitsbekundung schien nun noch ein gänzlich andres element zu stecken: die bekundung, dass eine bewegung (nicht) aus EIGNER KRAFT geschehen sei.
wir hatten bereits gesagt, dass wir die absichtlichkeit bloss bekunden bezüglich körperbewegungen und -haltungen, die grundsätzlich im handlungsspielraum liegen: absichtlichkeit ist absichtsgemässheit einer solchen potentiellen (weil im handlungsspielraum liegenden) handlungsweise.
un- oder nicht absichtlich (so) stattgefunden zu haben, bedeutet für eine körperbewegung oder -haltung: nicht meiner absicht gemäss; es bedeutet aber gleichzeitig, dass sie aus meinem handlungsspielraum ausgeschlossen wird.
körperbewegungen und -haltungen als absichtlich zu bezeichnen, heisst nicht nur: sie entsprachen meinen WÜNSCHEN, sondern: sie sind von mir GEMACHT und EINGENOMMEN worden, ich KONNTE es so machen (und konnte es auch unterlassen) – ich hatte einfluss darauf, mein WILLE war ausschlaggebend.
man kann nun zwar sagen: SO habe ich es GEMACHT, oder diese haltung habe ich EINGENOMMEN, aber SO habe ich es nicht machen WOLLEN, oder: diese haltung hab ich aber nicht einnehmen WOLLEN. bewegung machen und haltung einnehmen sind hier vorgangsverben.
(sonst würde ein effekt wie bei moores paradox zu merken sein: ich habe es gemacht, aber ich WOLLTE ES NICHT.)
etwas als unabsichtlich bezeichnen, kann heissen: SO habe ich es nicht gewollt; obschon ich eine solche bewegung oder haltung machen oder einnehmen kann. – ist es aber paradox, zu sagen: … obwohl ich diese bewegung oder haltung, so wie sie stattfand, in diesem moment hätte absichtlich machen und einnehmen können (…obwohl diese art des benehmens auch hätte absichtlich sein können in diesem moment)?
äussere einflüsse (nah- und fernkräfte) können eine handlung verformen, aber so, dass sie wie eine andere, als die beabsichtigte, handlung aussehen – die aber eben zu diesem zeitpunkt auch hätte beabsichtigt werden KÖNNEN – die im handlungsspielraum lag.
unabsichtlichkeit in diesem sinn zu bekunden, wäre also die exakte negation des ersten begriffs von absichtlichkeit, wie wir ihn oben hatten; das paar affirmation/negation würde lauten:
so, wie die bewegung stattfand bzw. so, wie die haltung aussah, hätte sie (zu diesem zeitpunkt) beabsichtigt sein können (lag sie in meinem handlungsspielraum), und ENTSPRACH (auch)/(aber trotzdem) MEINER ABSICHT (NICHT).
es gibt aber noch ein zweites paar; wir entdecken es eher über den fall der nicht-/unabsichtlichkeit. der zweite begriff von „nicht absichtlich so“ (unterscheiden wir im deutschen nicht so die beiden bedeutungen, dass wir einmal un-, das andre mal nicht(-) absichtlich sagen?) lautet:
ich konnte nicht anders, selbst wenn ich gewollt hätte.
unabsichtlichkeit 1 scheint im zusammenhang mit störeinflüssen bekundet zu werden, die eine willentliche handlung so modifizieren, dass sie aussehen wie eine andre, potentiell willentliche handlung, die aber eben nicht beabsichtigt war.
unabsichtlichkeit 2 zu bekunden, heisst, die betreffende körperbewegung oder -haltung als zu diesem zeitpunkt durch den willen nicht beeinflussbar hinzustellen (nicht anders, oder nicht so).
„das MACHE ich (jetzt) NICHT – es geschieht mir…!“ (statt: ich mache es nicht, auch: das simuliere, spiele ich jetzt nicht.)
oder auch: ich will es nicht (sondern will diesundddies), aber ich kann nicht anders.
„es ist ja nicht absichtlich! ich mache es ja nicht absichtlich“, sagen wir zur entschuldigung, wenn wir andere in unserer umgebung durch (krankhafte) vorgänge an und in unserm körper belästigen.
„ich könnte es nicht vermeiden, selbst wenn ich es wollte.“
hier fehlt dann noch die komponente: ich könnte es auch nicht hervorbringen, selbst wenn ich es wollte.
nehmen wir nun an, jemand entdeckt plötzlich, dass er über einen vorgang willentliche kontrolle hat: „ICH KANN JA GEHEN“, schreit der vermeintlich gelähmte. oder, im märchen/film, entdeckt eine person, dass sie dinge bewegen kann wie körperteile („durch alleinige anwendung von willenskraft“): ICH KANN HÄUSER ZUM EINSTURZ BRINGEN.
wichtig ist hierbei, dass es sich um unmittelbare handlungen handelt, also nicht vorgänge, die dadurch herbeigeführt oder bewirkt werden, dass wir etwas tun (und erst recht handelt es sich nicht um solche, bei denen wir etwas tun, INDEM wir etwas (anders zu beschreibendes) tun.)
„ich konnte es plötzlich (entdeckte, dass ich es konnte) – und machte es dann auch (ganz bewusst)!“
es muss jemand seine besonderen fähigkeiten erst einmal entdecken, und erproben, bevor er von sich sagen kann, er habe sie bewusst, absichtlich eingesetzt, indem er mit ihrer intaktheit rechnete, für zwecke und absichten, die er im glauben an ihr verlässliches fortbestehen sich setzte.
bereits dieser teil der „grammatik“ von „absichtlich“ begründet die absurdität aller beispiele einer verwendung dieses wortes, wo jemand eine fähigkeit im selben moment entdeckt haben will, in dem er sie auch schon zum ersten mal anwendet.
ist es denn aber möglich, wenn sie verschwunden ist?
kann man SPÜREN, dass man etwas nicht mehr kann? (wie SPÜRT man, DASS man es kann?)
ich spüre es, weil ich es zu machen versuche, und es gelingt nicht. – aber ich versuche es, weil ich es konnte.
wie spüre ich dann, dass ich es kann – wie kann ich es versuchen, wenn ich es noch nie gemacht habe?
wie spüre ich, dass ich aus der ferne den fensterflügel bewegen kann? (und er sich nicht einfach nur im wind bewegt)? – es gibt einen einfluss auf die geschwindigkeit – ich beschleunige und bremse. ICH?
und WIE mache ich es?
hier haben wir wieder die irreführende redeweise vom handeln, indem (angewandt auch noch auf elementarhandlungen). ich bewege meinen arm/das fenster, INDEM… ; und ich bemerke den zusammenhang zwischen der innerlich verspürten „bewegung“ (die ich jederzeit „machen“ kann), und dem äusseren vorgang (armbewegung, fensterflügelbewegung).
handeln: etwas bewegt (hält) sich, so, wie es sich bewegt (hält), das sich (sonst) weder von selbst so bewegen (halten) kann, noch durch eine erkennbare, einwirkende kraft so bewegt (gehalten) wird.
wir werden also zunächst einmal auf eine ursache in der welt aufmerksam. also: entweder ES bewegt sich von selbst, oder ein ANDRES bewegt es (indirekt, durch stoss oder zug; vielleicht auch FÄLLT es einfach, oder wird angezogen von etwas und dergleichen); oder aber ICH bewege es.
der begriff des „eingreifens“ (wieder ein scheinbarer handlungsbegriff) in etwas, das „von selbst“ stattfindet, scheint hier grundlegend zu sein.
((ist aber, dass es meinen absichten gemäss stattfindet, das letzte kriterium dafür, dass ich es kann? was ist mit der einfachen prüfung des handlungsspielarums durch befehle oder ankündigungen: mach es SO – und jetzt SO usw.
die bekundung der absichtlichkeit (liegens im handlungsspielraum, könnens) – ist sie notwendig?
die unterscheidung von absicht und wunsch: SO wäre es gut – so WÜRDE ich es machen – wenn ich es KÖNNTE. und so MACHE ich es – weil es so zweckmässig ist, aber mehr kann ich eben nicht (obschon es wünschenswert, nützlich usw.) wäre.
(2)
wir schlenkern nicht mit unsern fensterläden, und strampeln nicht mit unsern dächern; wir dehnen nicht unsre balken, und knacken nicht mit unsern zäunen.
damit wir etwas als unsrer kontrolle unterworfen erkennen können, müssen wir damit spielen; und wir müssen in diesem moment, wo wirs TUN, den effekt erkennen können. propriozeption, das wissen darum, wie sich gewisse dinge in der welt bewegen, und ob sie’s unter einfluss von kontaktkräften tun, oder weil sie das übergewicht bekommen und dergleichen – all diese empfindungen mögen nützlich sein (zur jederzeitigen kontrolle der effekte), aber nicht unbedingt erforderlich. (das beispiel der („paranormalen fähigkeiten“, „telekinese“.)
die willkür-kontrolle erproben wir in form „sinnloser“, beliebiger, zufälliger sequenzen von bewegungen. dabei ist nicht nur die gestalt der bewegung bzw. ihre richtung (in abhängigkeit von den freiheitsgraden in den „gelenken“) von bedeutung, sondern auch der krafteinsatz, also beschleunigung und geschwindigkeit, wiederholbarkeit und ermüdbarkeit usw., bewegung gegen hindernisse und widerstände.
(es liesse sich gut vorstellen, dass wir solche steuerungsvorrichtungen an unser hirn anschliessen, die entsprechende mannigfaltigkeiten von steuerbefehlen, die wir allerdings DENKEN müssten, aussenden, und sich mit beliebigen mechanischen vorrichtungen koppeln liessen, die bewegungen und effekte steuern, die wir in irgendeiner weise beobachten können.)
(in märchen sind all diese dinge längst ausgedrückt worden.)
die asymmetrie des „spürens“ zwischen dem neu-auftauchen einer dimension des handlungsspielraums, und dem verschwinden einer dimension, ist nun leicht erklärt: wir müssen die „abmessungen“ der neuen dimension erst ausloten. (nur so ist der „ort“ bzw. die art der ausführung einer bewegung oder haltung in dieser dimension angebbar – als ausprägung in einem (teil)RAUM VON (handlungs)MÖGLICHKEITEN.
beim verschwinden kann es sich auch nicht nur darum handeln, zu sagen, dass etwas IN einer bekannten dimension gewolltes auf einmal sich als unmöglich erweist (und zwar nicht aufgrund äusserer hindernisse); sondern wir müssen unter umständen angeben, wie weit der ursprüngliche handlungsspielraum geschrumpft, verändert, oder ob er tatsächlich ganz verschwunden ist.
das anarbeiten gegen äussere und „innere“ widerstände; speziell: der muskelzug, der „nicht von mir ist“. das heisst, wenn ich mich nicht dem entgegenstemme, würde sich das glied in eine andre richtung bewegen – und also anders, als ich will.
diesen einfluss muss ich dann permanent in rechnung stellen, bei meinen bewegungen und haltungen.
(es ist dabei gleichgültig, ob es ein blosses naturprozess ist, der mein körperglied anders bewegt, als ich will (freilich so, dass ich es – unter anstrengung, mit gegenkräften, doch noch so führen kann, wie ich möchte), oder ein fremder (und unbekannter) wille.)
handlungsspielraum simulieren, dissimulieren.
ankündigen, befehle bejahen und befolgen.
wahrnehmen als teil des handlungsspielraums – verwandtschaft von „absichtlich“ mit „aufmerksam“ („bewusst“).
sprachspiel „absichtlichkeit“ als hs-bekundung (dissimulierbar).
(3)
was also heisst nun „spürbar aus eigner kraft“?
wenn in unserem damaligen beispiel mit den stahlknochen die von aussen kommende, meinem willen unterliegende fernkraft jede entgegengesetzt
wirkende muskelkontraktion (meinem willen gemäss) ausschalten könnte – würden wir dann nicht auch sagen: die bewegung geschieht aus eigner kraft? (abgesehen davon, dass vielleicht die ermüdbarkeit fehlt; und das ist etwas, das wir sehr eng mit dem begriff des krafteinsatzes assoziieren; also reproduktionsbedingungen sind gänzlich andere, als wir es gewohnt sind. vgl. die ähnlich lautende bemerkung im intentionalitätspapier).
es ist also doch die „kontrollierbarkeit durch den eignen willen“, die hinter dem begriff der „eignen kraft“ steckt (das EIGNE ist dabei wichtig). und hinter dem „spürbar“ steckt der begriff der „erfolgskontrolle“ (der effekt des willenseinflusses kann unmittelbar wahrgenommen werden). (drittens, aber das ist hier noch nicht entscheidend, gehört auch noch der begriff der „normalen“ reprodktionsbedingungen (nach denen man also sein leben einrichtet), dazu.)
eine nicht-absichtlichkeitsbekundung machen, heisst also, eine bewegung oder haltung für aus dem handlungsspielraum (absichtlichkeitsspielraum) ausgeschlossen erklären (bei bekundung der absichtlichkeit: für darin eingeschlossen).
kontrollierbarkeit, absichtlichkeit sind in gewissem sinn dispositionsbegriffe: „wenn es nötig würde, sinnvoll wäre, wenn ich (mit gutem grund) wollte, dann könnte ich… machen.“
„ich könnte (im moment) jederzeit…“
(4)
„spürbar aus eigener kraft“ heisst, rationell übersetzt: nachprüfbar auf dem wege, auf dem es immer geht (so, wie ich es immer mache; also auch im rahmen der reproduktionsbedingungen, mit den ermüdbarkeitsparametern,
die sonst gelten).
in dem „ich kann…“ ist vielleicht das ganze ICH enthalten (vgl. den fichte-gedanken, der bei schmitz (subjektivität) zitiert ist).
wenn wir glieder probeweise bewegen, ist das kein handeln.
probehandeln, seine kräfte und spielräume erproben.
was ist das kriterium? –
1. die ABSICHTGEMÄSSHEIT= ANKÜNDBARKEIT; plus:
2. PROPRIOZEPTION (eher entbehrlich)(im verein mit den nächsten beiden nötig zur entdeckung von fernkräften);
3. das SPÜREN VON WIDERSTÄNDEN (druck,zug, also kontakt= nahkräfte)),
4. das SPÜREN DER (RELEVANTEN) EIGEN-AKTIVTIVITÄT (z.b. muskelaktion; in den science-fiction-fällen könnte ich eine motoraktion „spüren“).
aber: ankündigung und prognose. die „steuerbarkeit“ durch zurufe, befehle; das heisst: beeinflussbarkeit durch symbole (etwas so unwirksames wie symbole); aber eben nicht NUR durch sie. man möchte sagen: freiheit ist steuerbarkeit durch BELIEBIGES – wenn es drauf ankäme.
ABFALL:
untersuche:
ich will – aber ich kann es (jetzt) nicht (aus eigner kraft)- aber (und) es geschieht (nicht) so, wie ich es will!
17.8.
(1)
so könnte man dann auch sagen: freiheit ist steuerbarkeit durch vorstellungen; vorstellungen und absichten (vernünftig abgeleitet aus und also begründet durch erfahrungen, als solche auch äusserbar bzw. bekundbar) steuern die wahl und reihenfolge „frei“ wählbarer und miteinander kombinierbarer handlungen. und diese freie kombinierbarkeit ist es doch, die ich im probehandeln vorführe.
man könnte sich doch auch denken, dass man nicht nur sinnlose, sondern auch sinnvolle handlungssequenzen (ganze geschichten) VORFÜHRT (solche also, die gegenstand von explikationen wären).
aber, da jede geschichte an jeder stelle (durch entsprechende erfahrungen)
eine andre motorische reaktion erzwingen könnte, leistet diese art der vorführung auch nicht mehr, als die vorführung eben des handlungsspielraums, und der tatsache der beliebigkeit (nichteingeschränktheit) der sequenzen, die er ermöglicht. (abgesehen von ermüdbarkeit usw.)
wir kommen nun wieder an die stelle zurück, wo der unterschied zwischen handlungsankündigung (auch im rahmen des probehandlens, zur ausleuchtung des handlungsspielraums), und prognosen erörtert werden muss.
also wieder unsere variante der freiheits-determinismus-debatte.
man könnte sagen: jede „mechanische“, rein funktionelle verknüpfung von reiz-situationen mit motorischen reaktionen, die vorhersagen erlaubte, müsste unterhalb des „freiheits“ – niveaus liegen.
die spielerische „sinnlosigkeit“ und beliebigkeit des verhaltens im rahmen des probehandelns zur vorführung meiner handlungsspielräume zeigt also das wesentliche noch nicht.
es wird hier ein bewegungsspielraum, und ein steuermechanismus vorgeführt; aber die gezielte steuerbarkeit auf zuruf ist je etwas rein mechnisches, das wir auch einem automaten zutrauen würden.
der zuruf, auch der innere, die ankündigung, ist das allerletzte glied in der reihe, die zur absicht und darum zum handeln führt.
(2)
was demonstrieren wir genau, wenn wir unsern handlungsspielraum demonstrieren? – wir sagen: „wir zeigen, was wir machen KÖNNTEN, wenn wir WOLLTEN. wenn es vernünftig wäre, und wir es einsehen (das heisst, glaubwürdig bekunden), WIRD es auch so geschehen – wenn wir nur weiter gesundbleiben und so funktionieren, wie jetzt – während der demonstration.“
(nebenbei. der begriff des TUNS und des etwas MACHENS existiert ja bereits. DIES ist ein Tun – und jenes geschieht von selbst, ich MACHE es nicht.“
getan, gemacht sein sind blosse modalitäten.
„das habe ich nicht mit absicht/bewusst gemacht.“ (1)
= nicht überlegt, mit überlegung; ich habe keine beziehung zu meiner absicht, bzw. vernünftigen überlegungen, die zu einer andern handlungsweise geführt hätten, hergestellt.
„das habe ich nur unabsichtlich SO gemacht.“ (2) (obwohl es tatsächlich in meinem handlungsspielraum lag und liegt = hätte, so wie es aussah, auch beabsichtigt sein können)
= ich bin gestört worden, war unaufmerksam bei der ausführung usw.;
es hätte so beabsichtigt sein können, war es aber nicht.
„das habe ich nicht absichtlich gemacht.“ (3) (es lag oder liegt nicht (mehr) in meinem handlungsspielraum, sio, wie es geschieht)
= es ist mir widerfahren, es WAR garkein machen (mehr), war nicht willentlich beeinflussbar.
die frage ist: wie kommen wir dazu, diese modal-begriffe einzuführen und zu gebrauchen – im zusammenhang mit beschreibbaren (ev. auch propriozeptiv erfassbaren; das wäre eine zwischenstufe) inhalten?
18.8.
(1)
wahrnehmung und handlungsspielraum: nicht simulierbar, wenn nicht vorhanden, dissimulierbar (solang nichts davon abhängt)
erfahrung: dissimulierbar (solang nichts davon abhängt), simulierbar
empfindungsbegriff:
a) hs dissim, nicht sim
b) nonhs (zwänge) sim, nicht dissim
problemlösungen (einfälle u.a.): …
dissimulation: wir können mehr können, (relevantes) wissen, bedacht haben, als vermutet. (eine vielfalt an unterscheidungen des wahrnehmens, erfahrenhabens, bedachthabens; und also eine vielfalt im möglichen tun, die aber (zu täuschungszwecken) vereinfacht, reduziert wedren kann.) – weniger oder mehr können; dissimulieren: wir haben die freiheit, den zur verfügung stehenden spielraum NICHT zu nutzen.
ZWÄNGE sind bekanntlich eben gerade KEINE spielräume (sie sind nicht: ANDRE spielräume). zwänge sind qualitative, einander ausschliessende ausprägungen.
halluzinationen, die mich zwingen, etwas (dies) NICHT zu sehen, können so oder anders ausfallen: sie können simuliert werden.
simulation: andres, als man erlebt oder erlebt hat, bekunden. notgedrungen ein dissimulieren der errungenschaften, die sich mit dem tatsächlich erlebten verbinden – dissimulieren der erreichten RELEVANTEN differenziertheit (im handeln), die sich als konsequenz des qualitativen unterschieds ergibt.
((vortäuschen, dass man es hat (obwohl man es nicht hat);
vortäuschen, dass man es nicht hat (obwohl man es hat);
anderes vortäuschen, sowohl, wenn man es hat, als auch, wenn nicht.
dem unterschied von simulieren und dissimulieren entspricht vielleicht im deutschen der von lügen und leugnen.))
(2)
der andre will mich also über seine fähigkeiten täuschen (wir sollen ihn unter- oder überschätzen)(1′); er will uns fehlinformieren (etwas glauben machen)(2′); oder, er macht garnichts, glaubt nichts, weiss nichts, und täuscht uns nicht: nur WIR täuschen uns, über ihn (3′).
es scheint, als gäbe es hier einige parallelen zu den oben angeführten drei varianten von „nicht meiner absicht entsprechend“: es entsprechen sich jeweils die ziffern.
(1) von oben könnte eine (entdeckte) dissimulation sein, die ich nachträglich noch zu entschuldigen versuche;
(2) dass etwas SO ausfällt, könnte das resultat einer (entdeckten) simulation (ein so tun, als ob – ein vortäuschen von wissen, gedanken, (und dadurch) absichten – wo ANDRES gewusst, gedacht und beabsichtigt ist) sein – man würde sie nun mit dieser art der entschuldigung bemänteln;
(3) da, wo man mit keiner kombination aus dissimulation und simulation
seine absicht bemänteln könnte (bei der man ertappt wurde), würde man sich die verantwortlichkeit ganz absprechen.
ich kann sachverhalte vortäuschen (zur not, indem ich mache, dass es so aussieht; oder, indem ich lüge und falsch berichte); und ich kann fähigkeiten verleugnen. schliesslich kann ich andre absichten vortäuschen, als ich habe.
in einem durch dissimulieren freigelassen, vermeintlichen spielraum (geringer als der tatsächliche) kann ich zu täuschungszwecken künstlich für MEINE zwecke (relativ) indifferente ausprägungen besetzen.
die vier dimensionen, in denen dis und sim möglich sind:
berichte (ohne zeugen)–> sim;
explikationen –> nonsim, nondis;
empfindungen (hier: grenze von hs und non-hs) –> dis; halluzinationen (sim!), irrtümer.
absichten.
da die ersten drei absichten bzw. spätestens absichts-ausführungen begründen und dadurch festlegen (charakterisieren), sind absichten usw. darauf zu reduzieren.
das simulieren positiver inhalte, das mir einen gestaltungsraum lässt, findet im erfahrungsspielraum statt; wohingegen das dissimulieren die vernunfts-zwänge, die mein handeln eigentlich formen, verschleiert. (der erfahrungs-spielraum für unverständigkeit)
es ist ein simulieren negativer inhalte, ein noch-nicht-wissen.
die vielfältigen zwänge, die ich SIMULIEREN kann, können sooder anders ausfallen (und liegen im kontingenten erfahrungsraum).
hingegen die vernunftszwänge (angesichts bestehender handlungsmöglichkeiten und tatsächlichen wissens), deren bestehen ich (durch DISSIMULIEREN) zu leugnen suche, lassen mir keine freiheit. und eben dies ist freiheit (handeln aus vernunft, entsprechend den restriktionen, die mir vernunft und gegenwärtiges wissen auferlegen).
wahrnehmungs- und beschreibungsfähigkeit als vorführen maximal diskriminatorischer probehandlungen (instrumentell indifferent).
20.8.
(1)
(ich will nicht behaupten, dass diese überlegungen über sim und dis wirklich etwas erhellen. aber es zeigt sich dabei doch, wie wenig souverän ich die terminologie bis jetzt noch handhabe.)
(2)
dass etwas SO geschieht, und nicht anders, und nicht so, wie es der andre für verständlich hielte, kann beruhen auf:
1. vorgetäuschtem nicht anders können;
2. vorgetäuschtem es nicht besser (anders, richtiger) wissen (hier speziell wieder: nicht (so) wahrgenommen und erinnert und/oder anders als korrekt bedacht haben.
speziell beim handlungsspielraum muss etwas getan oder gelassen werden können (wie aber ist es beim wahrnehmungsspielraum?), zur gleichen zeit. ein geschehen in diesem spielraum, das nicht (oder nur unter grösster anstrengung) unterlassen, ebenso wie ein nicht-geschehen, das nicht (oder
nur unter grösster anstrengung) durch das eigentlich beabsichtigte ersetzt werden kann, zeigen die beschränkung bzw. den zusammenbruch des hs an.
ein fehler in der bisherigen darstellung ist, dass der unterschied von (unfreiwillig unterlassenem) „tun“ und (unfreiwilligem) „unterlassen“ (ebenso wie der von „zuckung“ und „lähmung“) zu stark betont wird.
es sind in jedem fall nicht absichtsgemässe verläufe. (vgl. oben: „getan, gemacht sein sind blosse modalitäten.“)
betrachten wir noch einmal das stichwort:
„spüren der (relevanten) eigen-aktivität“.
kann es sein, dass wir solch eine dimension brauchen, um etwas wie anstrengung verspüren zu können?
das SPÜREN des zusammenbruchs bzw. von veränderungen des („normalen“) hs (des raums der spürbaren, „relevanten“ aktivitäten) würde in dieser dimension stattfinden.
(dieses spüren wäre unmittelbar verknüpft mit propriozeptiven und kontakt-
kraft-empfindungen).
ansonsten wäre es sehr gut denkbar, dass ich ohne diese empfindungsdimension auskäme. (nur mit propriozeption und druck; ohne diese beiden: kyborg-motorik, unmittelbar mit dem kopf. auf meinen körper bezogen, könnte ich mir z.b. vorstellen – bei intakter proriozeption und druckempfindung – , dass meine muskeln sämtlich durch künstlich implantierte antriebsaggregate ersetzt sind, die bei jeder ebwegung einen ton von sich geben (das wäre dann kein spüren, sondern ein wahrnehmen der „relevanten eiugfenaktivität“. frage hier, was es hiesse, dass eine solche installation mit „anstrengung“ verbunden wedren könnte (d.h. die logischen eigenchaften der rede von anstrengung aufwiese; das ist erheblich mehr als „reproduktionsbedingungen“. denn die kann ich allerdings von allen möglichen physiologischen funktionen ermitteln (müssen) – ohne irgendein spüren (können).)
was ist anstrengung?
etwas, das sehr eng mit dem begriff des „lohnens“ (lohnenden ziels) verbunden ist. etwas, das nur getan wird, wenn erwartet wird, dass danach bestimmte bedürfnisse befriedigt werden. bedürfnisse: weitere beschränkungen des hs. aber diese charakterisierierung isr doch zu dürre. (klingt fast wieder wie reproduktionsbedingung).
beim bedürfnis wird z.b. meine aufmerksamkeit dauernd abgelenkt; ich muss dauernd an die mittel der befriedigung DENKEN. (und das WIDERFAÄHRT mir. oder soll ich sagen: es ist angenehm, daran zu denken (und anstrengend, es nicht zu tun)?
zwischenbemerkung.
ich will hier jedenfalls unter anderm zeigen, dass empfindung für vernunft nicht entscheidend ist, und a fortiori propriozeption, druckempfindung, kraftempfindung usw. nicht für absichtlichkeit. (es geht tatsächlich auch mit nicht verspürbaren, rein empirisch ermittelten reproduktionsbedingungen. die ganze medizin ist voll solcher erkenntnisse.)
wenn wir zu uneserm körper dieses verhältnis bekämen, dass wäre es es rein ÄUSSERLICHES – eben dasjenige, das jemand hätte, der mit uns kooperiert, und allein aufgrund wissenschaftlicher erkenntnisse und ver-
haltensbeobachtungen uns bei unserer reproduktion behilflich ist.
welche rolle spielen dann aber die gefühle?
MIT DIESER FRAGE BEGINNT UNSERE AFFEKTTHEORIE.
21.8.
(1)
eine affekttheorie muss also den zusammenhang mit den ERLEBTEN (widerfahrenden) inneren vorgängen thematisieren, die mit denken und phantasieren in zusammenhang stehen.
also den zusammenhang mit AUFMERKSAMKEIT – als einer quasidimension des hs. – „gestörte denkfähigkeit“.
das denken als planen des vollzugs (und der planvollen anordnung) elementarer „denk-akte“ ist die dritte grosse verdoppelung in einer cartesianischen psychologie (fast ein pleonasmus), neben der deutung des sich entschliessens als „bewusstes“ (entschlossenes) öffnen der schleusen der „willenskraft“ – reservoirs (um ihren inhalt als antrieb auf die handluntgsvorstellungen zu lenken, wie auf werkzeugköpfe), und wahrnehmen als wahrnehmen innerer bilder (repräsentanzen).
(alle drei verdoppelungen sind ausdruck des unvermögens, die betreffenden kategorien zu definieren; deswegen taucht das zu definierende im definiens wieder auf).
——————-
der die „relevante eigenaktivität“ spürt, könnte erleben, dass diese aktivität nicht seiner absicht gemäss verläuft (und, nebenbei, zusätzlich, dass sie nicht die effekte hat, wie sonst: zuckung bzw. krampf bei kontraktur).
er würde dabei vielleicht einige SPÜRBARE parameter der aktivität registrieren, wie sonst auch; aber das entscheidende an dem oder den phänomenen, die wir als ANSTRENGUNG kennen, erschöpft sich darin nicht.
(mit diesem begriff verzahnt ist der der handlungsfreiheit, um den es uns hier eigentlich geht.)
das „spüren“ des herannahenden verlustes der handlungsfähigkeit („ich KANN nicht mehr!!!“), bzw. der tatsache, dass die reproduktionsbedingun-
gen nicht eingehalten werden und die aktivität erlahmen WIRD, ist auch nicht hinreichend: sie ist zu INDIFFERENT.
natürlich sind anstrengungen auch von vegetativen, teilweise dramatischen und durchaus spür- und oft wahrnehmbaren begleitreaktionen untermalt (das herz schlägt bis zum hals, der atem geht schnell, schweiss tritt aus usw.).
und auch das könnte kalt registriert werden, wie bei einem andern.
was das überwältigend starke gefühl (unruhe, schmerz, müdigkeit und erschöpfung, angst, wut, sehnsucht, zuneigung) in mir vor allem bewirkt, ist die einschränkung der entscheidungsfreiheit. es geschieht nicht das, was bei normaler stimmung und handlungsfähigkeit entschieden und eben auch getan würde.
im affekt bilden wir unsre absichten anders, entscheiden anders, und können allerdings oft auch unsre andersartigen entscheidungen realisieren (wir beschliessen, unserer müdigkeit nachzugeben, und können nun aller-
dings auch sehr gut einschlafen (normalerweise); wir geben unserer unruhe oder wut nach, und schlagen heftiger drauf und drein, als wenn wir ruhig und besonnen wären usw.)
das entscheiden im affekt ist aber keineswegs ein kühles kalkulieren mit veränderten handlungsspielräumen; sondern eben ein EINGESCHRÄNKTES entscheiden, ein unzugänglichwerden für gründe.
(das sind alles selbstverständlichkeiten, aber unsere aufgabe ist es, die alten selbstverständlichkeiten in unser modell des personalen einzubauen, und wie das zu gehen hat, ist keineswegs selbstverständlich.)
es ist also nicht so, dass die MOTORISCHEN spielräume betroffen werden, in dem sinn, dass einer plötzlich anfängt zu zucken oder gelähmt ist, und nur durch grösste anstrengungen der antagonisten oder funktionsfähigen restmuskultaur bewegungungen ausführen kann. denn DAS wäre allerdings immer noch relativ indifferent (liesse uns kalt, betrifft uns nicht; es sei denn, wir würden uns sorgen machen darüber, aber das msus eben dazukommen, die reduzierte motorik (und handlungsfähigkeit in diesem sinn) IST eben nicht der verlust der entscheidungsfähigkeit.)
reproduktionsbedingung, nicht indifferent: stell dir vor, plötzlich müsstest du dauernd an dein linkes knie denken; du stellst dir vor, wie du dran fasst, und du tust es auch; du reibst es dir. aber du weisst nicht, warum (du hast keinen schmerz). das alles passiert, sobald du aufstehst und es belastest. dein atem geht schneller, und du spürst, wie du stöhnst (wenn du es nicht untzerdrückst); wenn du kurze zeit herumgehst, bleibst du meist irgendwann stehen, und fällst zu boden, sodass das knie entlastet ist; gleichzeitig „entringt sich dir ein schrei“, wie bei einem reflex. du findest heraus, oder man sagt dir, du hättest eine arthrose. (ein fall von „schmerzblindheit“?) – hier hätte man in vielen hinsichten zum eignen körper das verhältnis eines aussenstehenden (abgesehen von der kognitiven komponente, der ablenkung der aufmerksamkeit).
im schmerz ist gewiss auch eine information enthalten – und zwar eine GESPÜRTE; nämlich, wie lang es noch ist bis zu dem moment, wo es UNERTRÄGLICH wird – wo die reflexe anfangen überhand zu nehmen. wir haben dabei bereits vorher drang-empfindungen – zum beispiel die sichtbare schmerz-ursache abzuwehren, wenn es eine gibt, oder uns davor zurückzuziehen (die hand von der heissen herdplatte).
aber diese drang-empfindungen sind selbst zu analysieren. (im „überhandnehmen“ des drangs, bzw. dem überwältigtwerden durch ihn, liegt ja das „unerträgliche“ des schmerzes.)
trotzdem ist immer noch ein entscheidungsmoment dabei; die information über die entfernung bis zum zusammenbruch der kontrolle, dem übergang in reflexhandlungen ist ihrerseits nicht „diakritisch“ indifferent (stell dir vor, jemandem würde diese information durch ein lauterwerdendes geräusch oder eine anwachsende tonleiter über kopfhörer zugespielt – wobei er den punkt des zusammenbruchs als bestimmte lautstärke bzw. bestimmten ton vorher bekanntgegeben bekommt. es lässt ihn kalt!)
der anwachsende drang macht, dass wir GUTE GRÜNDE brauchen, um ihm standzuhalten.
begriffe: periphere (motorische) störung von handlungsfähigkeit, und zentrale (=störung der entscheidungsfähigkeit).
22.8.
(1)
es ist klar, warum uns dieser furchtbare fehler unterlaufen ist, dass wir bei „handlungsspielraum“ immer nur an motorik dachten (obwohl oft genug bereits von reproduktionsbedingungen für vernünftigkeit die rede war): darum, weil seit geraumer zeit das („motorische“) „ankündigungsparadigma“ durch das („theoretische, hypothetische“) „vernunftsparadigma“ ersetzt worden ist. („theoretisch, hypothetisch“ heisst hier: es muss nicht ausgeführt werden, nur ausgesprochen, was vernünftig WÄRE.)
das ankündigen spielt natürlich eine grosse rolle, aber im rahmen der ERLERNUNG des sprachspiels „sagen, was zu tun wäre“. (das handlungsankündigen ist vieleicht die vorstufe zum sprechakt-ankündigen; und dieses wiederum ist die grundfigur aller kategoriellen sprachspiele: des hypothetischen sprechens, also des redens von dem, was getan würde, WENN…, bzw. zu tun WÄRE (wenn man vernünftig wäre) – also explikatives, kontrafaktisches, nicht abbildendes sprechen.)
(erinnere (29.9.93): reden als probe für aufmerksamkeit in situationen, deren komplexität durch die einfachheit der motorischen reaktion nicht widergespiegelt wird; bzw. als probe für (konstruktive) komplexität der absichten bzw. deren (geplantes) resultat, das aus der einfachheit der situation nicht abzuleiten ist.
das handeln spricht eben nicht bereits für sich.)
empfindung, speziell gefühl, nach dem, was sich abzuzeichnen beginnt, hat viel mehr zu tun mit den reproduktionsbedingungen für vernünftigkeit (besonnenheit), als bloss mit dem erhalt des motorischen handlungsspielraums.
ja, man möchte sagen: mein erhalt als vernünftiges wesen (zusammen mit meinem individuellen wissen, das nicht verloren gehen soll, sondern erweitert) ist der KERN des selbst, der erhalten werden soll.
und jetzt fragen wir uns also nochmals, wie es ist, wenn die vernünfigkeit und besonnenheit unter druck geraten – bei anstrengungen, affekten, drang- und zwangsempfindungen aller art, erschöpfung usw.
diese überlegungen ziehen uns in die erörterung dessen, was vernünftige geistestätigkeit darstellt, wenn sie UNGESTÖRT bleibt durch affekte – was die „normale“ geistestätigkeit wäre.
grobe, vorläufige antwort: der entwurf von reproduktionshypothesen; wirkhypothesen auf der einen, herbeizuführende, reproduktive effekte (vermeiden von bedürftigkeit im sinne des affekts) auf der andern (als offene aufgabe)(übrigens natürlich auch hypothetisch, empirisch; wir müssen erst mitbekommen, was vermieden werden muss, damit wir nicht in extreme stimmungs- und befindlichkeitslagen geraten).
23.8.(1)
die bisherigen überlegungen (bis zu dem punkt, zu dem wir hier über sie gelangt sind) scheinen immer wieder in irgendeiner trivialität zu enden; und doch kommt es mir so vor, als seien mitten zwischen den trivialitäten wichtige einsichten versteckt: erinnern, wiederholen, durcharbeiten aller wichtiger punkte ist wohl unvermeidlich.
wozu ist das vorführen der motorischen handlungsfähigkeit gut – die vorführung dessen, was man KANN?
die EINE antwort, die ich geben möchte, ist: wir müssen die motorischen aspekte einer situation von den sensorischen abtrennen; und das heisst nichts andres als: zu sagen, was in der situation das BEABSICHTIGTE ist, und was nicht. (das heisst soviel wie: den begriff der absichtlichkeit einführen.)
im probehandeln zeige ich, dass ich JEDERZEIT auch anders KÖNNTE. dass meine vernünftigkeit kein (physischer) ZWANG (mechanismus) ist.
„nicht können“ = nicht anders können, obwohl es so vernünftiger wäre.
die tatsache, dass eine körperbewegung in jenem spielraums liegt (eine von denen ist), (die) den ich jederzeit in probesituationen der art, wo man mich zu beliebigen bewegungen auffordert, vorführen kann, macht noch nicht ihre absichtlichkeit aus; sonst gäbe es ja nicht das dementi, man habe etwas SO nicht machen wollen.
die un- und nicht-absichtlichkeit zeigt sich daran, dass das vernünftige (bei gegebner, zumindest angeblicher) erfahrung nicht stattfindet.
(und ist das also der grund, warum wir tieren (=bloss sich verhaltenden wesen) das nicht-können nicht im mentalen sinn zuschreiben können (nicht-können fällt bei ihnen mit dem verlust des verhaltens = der motorik überhaupt zusammen; oder?)? wir müssen die erfahrung (im sinne der REGISTRIERTEN stimuli, AUS DENEN (vernünftige!) KONSEQUENZEN GEZOGEN WERDEN) berichtet bekommen; und auch die (vernünftigen) konsequenzen müssen uns expliziert werden (damit wir den irrtum ausschalten können); und, darüberhinaus, die andern, die berichten und explizieren, müssen korrigierbar sein (ihr nicht-wissen muss aufgehoben werden können durch mitteilungen von unserer seite; ihre fehl-explikationen müssen korrigiert und vervollständigt werden können durch uns).
und wenn DANN das begründet vernünftige nicht stattfindet, dürfen wir sagen, der andre KÖNNE nicht, wenn er das zugibt (und sich, als grund für sein nicht-tun des vernünftigen, darauf beruft); aber das wirkliche kriterium fürs nichtkönnen ist dann wieder die beachtung der reproduktionsbedingungen (bedürfnisse) (und die bloss experimentelle an-
kündigung von handlungen und plänen, als bloss versuchten, solange man diese bedingungen nicht kennt bzw. nicht sicher einhalten kann).
(definition von bedürfnis: ein bedürfnis ist eine bedingung für die reproduktion der motorischen handlungsfähigkeit und ihrer vernünftigen steuerung. dabei ist ein NORMALMASS unterstellt – ein reproduktionsniveau. z.b. geschwindigkeit beim problemelösen, physische kraft usw.; ist es das, was wir vorführen, wenn wir probehandlungen machen – wenn wir zeigen, was wir können? nur das reproduzierbare vorzuführen, macht in solchen situationen sinn; nur davon hat es sinn zu sagen, man KÖNNE es. und auf diesen bestand des verlässlich verfügbaren GEKONNTEN sind nun auch unsre bedürfnisbefriedigungen ausgerichtet. beide begriffe gehören zusammen, normal-leistungsniveau, und normal-bedingungen seiner verlässlichen reproduktion; beides zusammen wäre das PHYSISCHE reproduktionsniveau).
gegensatz von experimentell und verlässlich (routine) – wenn auf reproduktionsbedingungen bezogen?
gibt es eine reproduktionshierarchie, derart, dass das reproduzieren von fähigkeiten einer stufe nochmals anderen bedingungen unterliegt, die wiederum neue reproduktionsbedingungen definieren, denen gerecht zu werden wieder andere bedingungen hat usw.?
nein – es geht immer um dieselbe eigenschaft „vernünftigkeit“, die erhalten werden muss. (vernünftigkeit besteht nicht im tun DIESER reproduktiven arbeiten, anstatt jener; so, dass man sie auf diese weise definieren müsste.)
1. was aber ist mit dem ankündigungssprachspiel – speziell in seiner funktion, sprachlichkeit und damit eine definition von vernünftigkeit zu ermöglichen? wie uist da der zusammenhang?
2. was ist mit dem motorischen probehandeln, als grundlage für die vorführung dessen, was „absichtlich“ ist? (das ursprüngliche einfache ankündigen wird aufgelöst in beschreibungen, zu denen gesagt wird, was daran absichtlich ist und wasnicht). 3. „spüren“ = empfinden als: korrekt sagen können, ohne beobachtet zu haben (auch funktionelle zusammenhänge).
4. logische besonderheiten (ein komplex) von „ermüdung“ (reproduktionsbedingung, geknüpft an das spüren der betätigung der rele-
vanten ursache für körperbewegung (also zb. muskelaktivität).(das ist der frühere gepürte „zusammenbruch des handlungsspielraums“ (oder das spüren der nähe dieses punktes; und zwar war dabei immer an den motorischen hs gedacht, nicht an vernunftsleistungen).
gibt es defizitäre vernuftsleistungen, die als solche noch zu beschreiben sind (zb. agiert, als wüsste er bestimmtes nicht usw.).
NEBENBEMERKUNGEN:
HINWEIS FÜR MICH SELBST:
nochmals: „relevante eigenaktivität“ und ihre bedeutung (angriffspunkt für deutung von etwas als „ermüdung, erschöpfung“ AUFGRUND stattgefundener tätigkeit? sonst hätte ich zu meinen anstrengungen das verhältnis wie zu einer medizinisch-physiologisch erforschbaren grösse. – sich anstrengen; heisst WAS? was ist ein DRANG (eine drang-empfindung; gehört nicht anstrengung dazu = drang, aufzuhören).
man muss GUTE GRÜNDE haben, dem drang nicht nachzugeben.)
EINFALL VON NEULICH für SUSANNE:
cartesianische verdoppelungen (3 stück: wahrnehmen als repräsentanz wahrnehmen, denken als bewusstes (durchdachtes) planen von denken, sich entschliessen als inneres, entschlossenes öffnen von willens-kraft-schleusen und antreiben (gehen-machen) von handlungs-vorstellungen).
speziell bei repräsentanz: man will schon sehen, dass es eine wahrnehmung gibt; man sucht das ding, dem man es ansieht, dass es wahrnehmung ist.
bewusstsein kommt wesentlich ins spiel bei sich selber: ICH müsste ja nochmals meine repräsentanz betrachten; und so dann auch der andre. ich trete hinter die mechanische innen-psycho-welt zurück und habe ein verhältnis („bewusstsein“) dazu (steuern meines denkens, betrachten miener (aufmerksames) wahrnehmungen, „freies“ öffnen meiner willenskraft-
schleusen).
nachdem man erst die psyche zur natur gemacht hat, muss man das personale wieder hinzufügen, das man ihr genommen hat; aber so passt es nicht mehr dazu (willensfreiheit, aufmerksamkeit (bewusstsein i.e.s.), vernunft (denkprinzipien) werden zu rätselhaften entitäten, die man im hirn vergeblich sucht. denn das hirn ist ja nur der naturanteil, und der andre entgeht einem. es gibt aber nur das hirn usw.
ich muss dann dem andern wieder die qualität zusprechen, die ich auch mir (in meditativer erst-person-perspektive) zuspreche).
24.8.
(1)
der witz beim ankündigungssprachspiel ist, dass dabei zunächst eine differenzierung stattfindet, wo absichtliche neben nichtabsichtlichen vorgängen vorkommen. dieses RÄUMLICHE nebeneinander (und abgrenzbarsein) bildet die grundlage für das LOGISCHE; so, dass später (nach einführung des begriffs „(nicht)absichtlich“) gleich aussehendes (ein und dieselbe bewegungsart) einmal absichtlich, und einmal nicht absichtlich sein kann. – und dahin muss man kommen, um den ausdruck „ich kann nicht“ bilden zu können.
indem wir die modalität „(nicht)absichtlich“ ausbilden lernen, lernen wir auch, ALLES zunächst in einer REINEN beschreibungssprache auszudrücken.
das absichtliche ist immer ein geschehensteil; und das ist zu trennen von einer andern modalität, nämlich dem BEABSICHTIGTEN (das man unter umständen nicht einmal sehen kann). erst, wenn ich sagen kann: SO war es beabsichtigt, und DAS war es, was ICH davon umsetzen KONNTE (so, dass ich im extremfall sagen kann, inwiefern eine absicht trotz meines nicht-
könnens realisiert wurde) – erst dann ist das sprachspiel voll ausgebildet.
ungenau. nochmal.
die modalität des „aus eigener kraft gemachten oder gekonnten“ ist eng verknüpft mit dem probehandeln und dem freiheitsbegriff.
dabei geht es nicht nur darum, dass eine bewegung stattfand, die ich mir wünschte, sondern die, mit der ich RECHNETE, und zwar, weil ich solche bewegungen (jederzeit) MACHEN KANN bzw. konnte, bis zu diesem augenblick.
es kann sich aber nicht einfach um die prognose (bzw. selbstzuschreibung der disposition) handeln, dass in andern umständen eine andere bewegung eingetreten wäre (nämlich eine, die eben DANN vernünftig gewesen wäre).
was heisst es aber dann?
zu prognostizierbaren sachverhalten, wie der fähigkeit, mich so und so zu bewegen, kann ich mich VERHALTEN. ich kann probieren, die bedingungen auszumachen, die diese fähigkeit herstellen usw., ich kann experimentie-
ren im umkreis dieses sachverhaltes (bzw. dieser hypothetischen dispositi-
on).
dies mich-verhalten(-können) muss es aber schon geben, damit es das andre geben kann; und darum ist in jedem verhalten-zu den motorischen fähig-
keiten ein kern motorischer fähigkeiten enthalten, der nicht prognosen unterliegt, weil er allem prognose-verfertigen vorausgeht.
dass ich überhaupt etwas verlässlich bewegen kann in der welt, in der ich lebe, macht, dass ich überhaupt ein ich genannt werden kann. (dass ich aus meinen geschichten etwas machen kann – oder dass JEMAND aus meinen geschichten etwas MACHEN kann, und sie nicht einfach bloss erzählt werden.)
was im kern geschieht, wenn ICH es tue, ist, dass MEINE einsicht (auch wenn sie falsch ist) mein handeln bestimmt.
(DIESE rede, die durch die erzählte geschichte, die die niemandes andern sein kann, identifiziert ist als MEINE rede (des jetzt redenden; dadurch wird die jetzige rede zur rede eines INDIVIDUUMS).)
„handeln ist, was in dem moment SO geschieht, wo es nach meiner einsicht SO geschehen sollte.“ ? NEIN! ich muss auch ERWARTET haben, dass es so geschehen KANN; und das war ein wesentlicher bestandteil meiner einsicht.
(2)
nehmen wir an, jemand sagte: ALLES, was überhaupt in seinem kopf (d.h. bewusstsein) und ausserhalb, an seinem körper, vor sich gehe, sei nicht von ihm gemacht, sondern geschehe bloss, gehe VON ALLEINE vor sich. es sei alles in ordnung – sein denken, fühlen, wahrnehmen stimme mit seinen äusserlich sichtbaren handlungen überein; und ein beobachter, der ihn sprechen und agieren sehe, würde nicht im traum bemerken, dass dies alles ohne das zutun der person selbst ablaufe.
könnte man so jemandem in IRGENDEINEM sinn recht geben? (fasse dies als aufgabe auf: jeder einfall, wie ein VERSTEHBARER (nachvollziehbarer) mangel aussehen könnte, soll so behandelt werden, dass man ihn abstellt – dass man den Mangel ersetzt, aber so, dass eben nur wieder der Bereich des „von alleine vor sich gehenden“ erweitert wird; die behauptung, die person sei nicht tangiert usw., wird immer aufs neue wiederholt, bis wir den punkt erreichen, wo sie sinnlos wird, weil die reduktion des „zutuns“ der person auf (äusserlich beobachtbare) „vorgangskriterien“ vollständig ist.
(3)
„es ist ein blosser vorgang – ich kann es bloss registrieren.“ so, wie andre auch; das heisst, ich kann’s nicht ändern. und das wäre eben der gegenbegriff: dass ich es anders haben will, und anders machen würde, wenn ich könnte, und nur nicht kann (vgl. „2B.doc). aber das ist wiederum ein blosses WÜNSCHEN. wenn man sich wünscht, etwas MACHEN zu können, wünscht man sich mehr, als bloss, dass es geschieht; man wünscht sich, in abhängigkeit von den eignen entscheidungen SO oder ANDERS (wie man es für richtig hält) einzugreifen.
man weiss also noch nicht, was man im einzelnen wünschen soll, und machen will; man behält sich eine entscheidung vor. und dafür möchte man einen blanko-handlungsspielraum haben; also einen, der WIRKLICH der eignen einsicht gehorcht.
handlungsspielraum ist, was, nach allem, was ich weiss, sich unbedingt nach meinen einsichten und wünschen richtet in der welt. wenn ich also nichts an einem geschehen, das in diesem spielraum liegt, auszusetzen habe (wenn es keinem meiner gründe, SO und nicht anders zu handeln, widerspricht, und also durch die gesamtheit meiner gründe BEGRÜNDET ist – in dem spielraum liegt, auf den meine jeweiligen gründe im jeweiligen moment den handlungsspielraum eingeschränkt haben) – ist ein solches geschehen dann MEIN HANDELN? (alle andern äusseren eigenschaften, die allerdings für andre nachvollziehbar sein müssen, wie unmittelbarkeit der umsetzung (d.h. es existiert nicht noch einmal ein Tun, von dem man sagen müsste, dass DURCH ES die beabsichtigte tat herbeigeführt wird usw.) vorausgesetzt).
ist hier absichtlichkeit in DEM sinn beteiligt, dass ich sagen kann, ob MEIN WILLE die ursache eines solchen geschehens war, oder nicht?
(„nur ich kann sagen, ob das, was geschehen ist, WIRKLICH meinem willen entsprach – weil nur ich das SPÜREN kann.“ – das erinnert etwas an unsre „empfindung der kraft“ (empfindung der relevanten bewegungsursache, etwa muskelzug). aber der muskel kann ziehen, und es entspricht nicht meinem willen (meinen absichten; das ist missverständlich, denn es impliziert, dass ich in diesem moment bereits welche hatte; wille heisst hier aber eher etwas wie: dem stand meiner entscheidungsfindung; wenn ich noch keine absicht habe, noch nicht entschlossen bin, darf nichts geschehen, was nur bei entschlossenheit geschieht. (ich habe in diesem moment überhaupt keine absichten hinsichtlich meines motorischen handlungsspielraums, ausser, alles zu unterlassen, was mein nachdenken stören könnte.)
wille und willensKRAFT („entschlossenheit“). dass man auf die kraft kommt, hat damit zu tun, dass man an das handeln unter belastung denkt; eines also, wo man besondere KRAFT einsetzen muss, und besonders GUTE, DAS HEISST STARKE („kräftige“) GRÜNDE braucht, um durchzuhalten. (eine STARKE überzeugung, einen STARKEN glauben. einen STARKEN willen haben.)
aber was ist hier der gegenbegriff? vielleicht: unwillkürliches, spieleri-
sches, blosses benehmen – eines, das man zeigt, wenn man eben UN-
ENTSCHLOSSEN ist und noch nachdenkt, z.b.
und so scheint also die willentlichkeit eine spürbare qualität zu sein – grösserer und geringerer intensität (die geringste intensität zeigt sich bei unentschlossenheit).
dass „alles bloss geschieht“, würde sich dann so anfühlen, wie taubheit eines gliedes – man würde nicht das spüren, was man sonst dabei spürt (oder fühlt) – die empfindung ist ausgefallen.
(auch diese empfindung hätte wieder einmal einen propositionalen gehalt, scheint also wahrnehmungsähnlich zu sein! dies sind ALLES fallen für die nivellierungstendenzen der traditionellen psychologischen (cartesianischen) theorien über diese gegenstände. sie tappen nur zu gerne hinein…)
aber könnte denn nicht auch die anstrengende aktion „nur geschehen“?
man denkt sich: sie kann es nicht – sie KANN dann keine „anstrengung“ sein. nur wer weiss, was er will, nur wer ENTSCHLOSSEN ist, ist zur anstrengung befähigt. und dann kann sein handeln nicht mehr „bloss geschehen“.
die variante mit den stahlknochen, die absichtsgemäss durch ein magnetfeld bewegt werden, schien auf ein solches „blosses geschehen des ab-
sichtsgemässen“ hinauszulaufen. und das muss, nach dem bisher gesagten, etwas damit zu tun haben, dass ich bei diesem geschehen die verbindung zum verlust der handlungsfähigkeit nicht spüre – die ermüdung; und also auch keine anstrengung. NEBENBEMERKUNG FÜR MICH:
1. handlungsspielraum: nicht nur motorik; motorik kommt auch schon beim verhalten vor, macht schon verhalten aus (erst recht auf stimulation beruhende motorik); hs muss vernunftsbestimmte motorik sein.
2. einsicht letztlich immer UNSERE einsicht; eine grenze für die bestimmung von hs? als ob maneinen hs für EINZELUNTERNEHMUNGEN bräuchte. also hat das probehandeln und die fähigkeit zur „willkür“ (freiheit) = jederzeit ALLES machen zu können (und zwischen diesen handlungsmöglichkeiten WÄHLEN zu können) doch einen sinn?
„die empfindung der realisierung der RELEVANTEN bewegungsursache, wie muskelzug“; statt relevant müsste es heissen: der normalen. aber normal heisst hier, dass ich ihre reproduktionsbedingungen in allen relevanten hinsichten kenne – das heisst, ich kenne sie so, dass ich sie normalerweise erfüllen kann.
krankheit als vernachlässigbare ausnahme.
ich weiss, wieviel ich mir zutrauen kann. (und das spielt, wie wir sahen, eine grosse rolle bei der einsichtsvollen PLANUNG meiner handlungen – der einrichtung meines willens, der ausbildung meiner absichten.)
die reproduktionsbedingungen der magnetfelder und meiner stahlknochen sind „starr“; während es für mich gewohnt ist, dass ich gebrauch machen kann von reserven (eben denen, die ich bei besonderer anstrengung in gang setze, mit gesonderten reproduktionsbedingungen.)
entfällt dieser aktionsbereich, so entfällt ein für uns sehr gewohnter parameter in der planung. (er gestattet uns freiheiten – das reagieren auf unerwartetes. vielleicht würde sich ALLES ändern, in unserer planung, wenn wir diese ausserordentlichen „kraftreserven“ nicht hätten.)
science fiction.
ich habe einen körper mit strombetriebenen gliederarmen und entsprechender fortbewegung. er gehorcht mir unmittelbar (aufgrund biotechnsicher koppelungen, analog zu synapsen), und ich habe ihn (unmittelbar) be-
herrschen gelernt. aufgrund biotechnischer afferenzen „spüre“ ich die stellung meiner glieder, auch die stellung aller meiner körperteile im schwerefeld (als „zugempfindung“).
(MERKE DIES HIER! dies ist nämlich ein weiterer grund, warum die „muskel-sehenzug-empfindung“ „RELEVANT“ zu sein scheint: die neu-
tralisierung der schwerkraft in der jeweiligen stellung stellt den „null“ – bewegungszustand und ausgangspunkt an jedem punkt, für jede zu durchlaufende bewegung dar!)) – mit andern worten: es gehört zur normal-aktivitäts- „empfindung“, dass ich VON VORNEHEREIN weiss, welche fernkraft-widerstände gegen die von mir intendierten bewegungen arbeiten!
auch kontaktkräfte spüre ich.
ich spüre, dass die batterie sich leert (und kenne auch ungefähr ihre leistung und brenndauer, bis zur wiederaufladung). in dringenden fällen kann ich das notstromaggregat „mental“ einschalten.
jetzt müsste die analogie weitergehen.
zweierlei konstruktionen:
minus-varianten, in denen immer mehr vertrautes „inneres“ entfällt, bis ich „dasselbe verhältnis zu „meinen“ körperbewegungen habe wie aussenstehende“ (frage: welches wäre das?);
plus-varianten, in denen ich andere oder variierte fähigkeiten, mit andern eigenschaften, erfinde, die aber in den relevanten logischen hinsichten mit unseren übereinstimmen.
also wieder das wittgensteinsche „finden und erfinden von zwischengliedern“.
25.8.
(1)
warum ist die analogie nicht ohne weiteres durchzuführen? weil es hier nur um äusseren handlungsspielraum geht. erschöpfung von spielräumen ist aber immer auch erschöpfung der freiheit der aufmerksamkeit.
die vielfältige FÄRBUNG der affekte rührt her von den vielfältigen einschränkungen, denen sie jeweils die aufmerksamkeit unterwerfen.
(bis hin zur einförmigen stumpfheit und der gedankenleere der depressiven antriebslosigkeit. dumpfes brüten. oder, im auf die spitze getriebenen affekt, wo man NUR NOCH EINEN GEDANKEN kennt: FLUCHT!/DRAUFLOSSCHLAGEN! usw.; oder leeres glücksgefühl, wohlige erschöpfung, regressive verschmelzungsgefühle; angstvolle geistesgegenwart, mürrisches misstrauen, überschwengliche hoffnung, gemütliche feierabendstimmung nach getaner arbeit…)
man kann es auch umgekehrt sagen: das gefühl ist GEFÄRBT durch die gedanken, die es noch zulässt (und die es „begründen“).
das gefühl IST diese beschränktheit, zusammen mit den zugehörigen änderun-
gen im motorischen handlungsspielraum (antriebssteigerung oder -reduk-
tion). die blossen änderungen im handlungsspielraum würden, je nach funktionellem zusammenhang (und geisteszustand), interpretierbar sein als: nervosi-
tät/ (angstvolle) unruhe/ gereiztheit und grundlose tendenz zur nörgelei, bzw. stumpfheit/ abgeschlagenheit/ mürrische antriebslosigkeit; oder auch als: bewegungs-, taten-, rede- und arbeitsdrang, wachheit, gedankenrasen, einfallsreichtum, gute laune, sprühen vor witz usw. bzw. erschöpfung, er-
müdung, am rande seiner kräfte sein; oder als rausch, euphorie, wohl-
gefühl, bzw. depression, niedergeschlagenheit, „grundloser“ jammer-drang, wehleidigkeit.
all diese zustände können REIN PHYSIOLOGISCH bzw. FUNKTIONELL induziert sein (und der betroffene kann das auch merken).
wenn wir diese zustände als (z.b. aktivitäts- oder ruhe-)BEDÜRFNISSE deuten (und das dürfte in allen fällen möglich sein), dann gehören sie in eine reihe mit den reiz- und drang-zuständen: appetit (auf…) und hunger, durst, harn-, stuhldrang, (bei kitzeln) lach-, brech-, nies-, hustenreiz (auch: drang zu weinen!), aufgegeiltheit, meidung oder neutralisierung stark unangenehmer, speziell auch ekelhafter oder bedrohlicher umgebungsreize (extreme umgebungstemperaturen, feuchte, lärm, gestank, verbrauchte luft; blut, nähe zu steilen abhängen, plötz-
liche laute geräusche oder schnell sich annähernde objekte) und schwer vermeidbarer lokaler reize (schmerz, jucken, leichte berührungsreize (fliegen auf der haut)). auch bekannte situationen allgemeinen oder lokalen wohlbefindens herzustellen, kann zum dranghaften bedürfnis wer-
den: bedürfnis nach körperlicher sauberkeit oder zähneputzen; drogen usw.
von all diesen drang-reizen zu unterscheiden sind diejenigen, die allein auf lernen beruhen – aus dem eignen erleben, oder auf information über fremderlebnisse beruhend.
bei vermeidungs-drang-zuständen könnten wir wahrscheinlich grob unterscheiden in aggressive und flucht-tendenzen (und bei letzteren wieder die antreibenden von den lähmenden (grauen, unheimlichkeit). (2)
(enttäuschung als bedürfnis nach kompensation? schuld, scham als informationsabhängige affekte (depression, angst). zusammenhang von wut (verantwortungskonzept) und depression angesichts von begriffener unverantwortlichkeit. akute affekte und latente (erhöhter arbeitseinsatz bei latenter hoffnung, angst, wut, vergrösserte anstrengung bei latenter enttäuschung, resignation). enttäuschbarkeit bei misserfolg bei NORMALEM leistungsniveau („aktivitätsbedürfnis“)?)
die geistesgegenwärtige sprachreaktion im affekt ist trotz ihrer sprach-
lichen verfasstheit nicht begründender natur: die treffende beleidigung. je „witziger“, desto vernunft-ferner.
der rettende gedanke ist auch nicht anders als die rettende tat; in der angst, im trostbedürfnis, hat er vor allem INSTRUMENTELLEN charakter. das heisst, es soll etwas WIRKSAMES SCHNELL gefunden werden, und da kann man schon fragen, ob denn diese zielsetzung mit besonnenheit irgend vereinbar ist.
wir haben die gefühle insgesamt alle unter dem namen affekt bzw. be-
dürfnis abgehandelt, aber es ist die frage, ob ein bedürfnis wie hunger wirklich zum affekt werden muss – zum drängenden handlungsantrieb, der einen TREIBT (die ANGST davor, zu verhungern). die ängste, wut-ausbrüche, enttäuschungen hängen stark ab von (aufgrund von selbsterlebtem, und daran anknüpfenden mitteilungen, plausiblen) vorstellungen davon, wie schrecklich, oder anstrengend, oder schön etwas sein wird oder gewesen wäre. solche „vorstellungen“ müssen wir genauer betrachten…
kann man sagen:
der SCHWACHE affekt (besorgtheit, jemanden zwingen oder (mit zwang) abhalten wollen, das, was die „schlechte nachricht“ auslöst, wenn man noch etwas tun kann usw.) hat eine umordnung in der aufmerksamkeit, den prioritäten des nachdenkens, wahrnehmens, sich merkens und sich erinnerns, und der unwillkürlichen einfälle, zur folge. der STARKE affekt hingegen engt die aufmerksamkeit zusätzlich ein. – es wären keine affekte, wenn sie einem nicht widerfahren würden.
der einfluss der affekte ist also nicht BEGRÜNDET; das „verstehen“ im zusammenhang mit ihnen ist im wesentlichen: subsumieren unter ein bekanntes funktionsschema (bzw. deuten im sinne eines solchen).
diese funktionsschemata lassen sich im weitesten sinne wieder auffassen als bedürfnis-hypothesen, wenn man sie formuliert als dispositionen zum VERSCHWINDEN des affekts.
das einzige kriterium zur aufstellung eines funktionsschemas ist demnach regelmässigkeit und verlässlichkeit des verlaufs – und zwar so, dass sich dabei anhaltspunkte für die vermeidung des affekts bzw. seine beseitigung ergeben.
logische unterscheidung.
affekte = drangzustände, die nach qualität und intensität von bestimmten EINSCHÄTZUNGEN abhängen.
bedürftigkeitsempfindungen = drangzustände, die nach qualität und in-
tensität von bestimmten EINWIRKUNGEN auf den körper abhängen. (punktuell, mit nachwirkungen, oder nur gleichzeitig während der einwirkdauer, mit u.u. dabei sich ändernden empfindungscharakteristiken (habituation, adap-
tation usw.).
hier wären wieder zu unterscheiden: exogene und endogene (krankhafte, auf-
grund krankhafter physiologischer veränderungen entstehende), und funktionelle (aufgrund von reproduktiven aktivitäten zustandekommende) (wie ermüdung, sättigungsekel usw.). ausserdem: ob die einwirkungen zu spüren sind, oder richtig erraten werden müssen. (wie ist es mit appetit auf…? ist dies ein WISSEN – hängt es von einer THEORIE über die bedürfnis-stillende WIRKUNG des begehrten ab? der begehrte gegenstand CHARAKTERISIERT hier die begierde; man könnte sich vielmehr eine theorie vorstellen, wie man die begierde loswird, ohne sie zu stillen (appetitzügler).)
26.8.
(1)
affekte und bedürftigkeiten wären also koppelungsgruppen von veränderungen des motorischen handlungs- und des aufmerksamkeitsspielraums.
ist es nun so, dass ohne das letztere (das heisst, dann, wenn uns all diese veränderungen „kalt“ liessen, also besonnen) nur noch reproduktionsbedingungen für motorische und denk-handlungsspielräume üb-
rigbleiben?
es gab da noch die ermüdungsempfindung: das (angebliche) SPÜREN der FORTSCHREITENDEN einengung der spielräume. – ermüdung könnte eine einfache und für jedermann beobachtbare bewegungscharakteristik sein: die bewegungen werden langsam und schleppend, vielleicht nicht mehr ganz ausgeführt, die glieder beginnen bei ihrer ausführung zu zittern, es gibt vegetative begleitreaktionen usw.; (subjektiv:) es ist, als wären bleige-
wichte an die glieder gehängt worden; ich spüre auch die begleitreaktionen vielleicht stärker als der beobachter, den dumpfen schmerz in der wade, das seitenstechen, das pulsieren der schläfenarterien usw.
aber was ist dabei ANSTRENGUNG?
wir brauchen GUTE gründe, so hatten wir gesagt, um das anstrengende zu ertragen; vielleicht einen affekt? (im affekt ändern sich aber auch die handlungsspielräume!)(„gründe, die einem kraft geben“).
wenn es kein affekt wäre, der handlungsspielräume noch einmal im erwünschten sinn öffnet (aktiviert) – was bleibt dann mehr als die (vernünftige) kalkulation mit dem einsatz von kraft-reserven (und der nachfolgend erzwungenen erholungsphase)?
abgesehen von der aufmerksamkeitseinengung, die wir hier ja aussschalten wollten: selbst wenn die rangfolge diskriminierbarer ermüdungs- oder leistungsbereitschaftszustände auf jeder rangstufe aus einem un-
terschiedlichen spektrum „spürbarer“ sachverhalte (begelitreaktionen, be-
wegungscharakteristik) bestünde, muss sie doch durch beobachtungen „validiert“ werden – in dem sinn, dass verlässliche zusammenhänge zwischen dem „gespürten“ stand und den noch zur verfügung stehenden leistungsreserven bzw. notwendiger erholungszeiten ermittelt werden.
und das ist die logische machart von BEDÜRFNISSEN.
ermüdung ist, grob gesprochen, demnach eine durch aktivität erzeugte bedürftigkeit.
ein wichtiger nachbarbegriff zu dem der anstrengung ist der des UNANGENEHMEN. (es wird ANSTRENGEND, aktivitäten oder überhaupt handlungsweisen zu unterlassen, die bekanntermassen das unangenehme reduzieren.)
wir können aber das unangenehme nicht ohne weiteres mit einem potpourri bestimmter drang- „empfindungen“ (besser: drang-zustände; dispositionell aufgefasst) gleichsetzen. es gibt schliesslich die pathologischen störungen der endogenen depression oder des drogenrauschs. hier GIBT es doch etwas wie das „erleben“ innerer zustände, ohne begleitende aktivität (eine zunächst und kurzfristig ungerichtete, der aber durch das augen-
blickliche auf und ab der empfundenen „(un)lust“ (wie durch das „kalt“ und „warm“ beim topfschlagen) ständig die richtung (auf den befriedigen-
den zustand) gewiesen würde). – es gibt aber eine aktivtität danach, die belegt, wie diese erfahrung ABSOLUTEN leids, oder ABSOLUTEN glücks, ausgesehen haben muss: man würde ALLES tun, um sie zu vernmeiden oder wieder zu bekommen.
(weitere kriterien kämen hinzu, wenn wir den einfluss auf die aufmerksamkeit wieder hinzunehmen würden.)
(2)
grundlose lust- und unlust-empfindungen sind immer pathologisch, haben ausnahmecharakter (ähnlich für die oben erwähnten unbegründeten affekte, (ängstliche) nervosität, gereiztheit, depression, überschwang etc.).
wenn wir nun eine rang-skala diskriminierbarer „bedürftigkeitsstufen“ (wobei dem verschiedene exmpfindungskomplexe, unter einschluss von „spürbaren“ vegetativen begleitreaktionen usw., entsprechen können) kennen, dann wäre zu fragen, ob die rang-ordnung auch inhalt des spürens ist, ob also der komparativ (die ordnungsrelation) „ist schlimmer als…“ im blossen spüren bereits enthalten ist, und mehr als eine sache (auch von dem betroffenen selber) zu erlernender, funktionell-
hypothetischer deutungen („bringt mich soudsoviel näher an den zusammenbruch meines handlungs- und aufmerksamkeits-spielraums“).
HINWEISE FÜR MICH, ZUR WEITEREN AUSARBEITUNG:
die „tierseele“, blosses verhalten, im zusammenhang mit affekten – eingebettet ins mentale; ein „mentales“ verhalten, zwar auf der grundlage von sprachfähigkeit, aber nicht von lernfähigkeit und intelligenz.
das heisst, im affekt werden die äuserungen zunehmend zu rein instrumentellen zwecken eingesetzt, wie beim verhalten; auf dieser grundlage könnte man die sprache nicht aufs neue erlernen. (unser kriterium für vernünftigkeit)
intelligenz: es wird nicht immerzu nur umgelernt (wie beim „instinkt“, einfachen lernverhalten), sondern das GESAMT des wissens wächst immer weiter, es wird nichts vergessen (es findet keine „löschung“ statt), und die gesamterfahrung erzeugt nach prinmzipien ein WELTBILD.
drangempfindungen: ein drang (affekt) hält den andern in schach („starker grund“).
28.8.
(1)
genauer: gibt es eine empfindungsqualität (eine dimension) namens „unlust“, die verschiedener, diskriminierbarer intensitätsstufen fähig ist, derart, dass wir uns (nach dem analytischen muster, wie es oben beschrieben ist) verschiedene andere „innenzustandsdimensionen“ wegdenken können, und sie unverändert bleibt? oder ist sie nur eine serie funktioneller zustände, wo das ORDNUNGSKRITERIUM, das allenfalls grundlage für eine rangskala grösserer und geringerer „unlust“ werden kann, unmittelbar gegeben ist als grösserer und geringerer spielraum metamentaler art: man KANN immer weniger, und zwar auf charakteristische weise (die verschiedenen weisen KÖNNTEN verschiedene weisen der „unlust“ definieren).
(der begriff „können, fähigkeit“, speziell metamentales können, muss noch sehr viel genauer untersucht werden. eine fähigkeit wird nicht immer manifest, und das ist erfahrungsabhängig; aber es gibt obligate manifestationssituationen, wo der vernünftige spätestens sie betätigen MUSS (logisches muss).)
fähigkeiten sind aber dispositionsbegriffe; wie kann man dauerhaft den „zustand“ seiner handlungsSPIELRÄUME „spüren“? – man nutzt sie allerdings dauernd.
es war diese frage, und natürlich die traditionellen auffassungen über „lust/unlust-empfindungen“, die mich annehmen liessen, dass es solch eine empfindungsqualität geben müsse; eine, die völlig unabhängig von funktionellen zusammenhängen gespürt wird, deren jeweilige ausprägungen jeweils angegeben wedren können, und die nur durch ihre regelmässige assoziation mit funktionellen verläufen der spielräume )aufmerksamkeit, motorische handlungsfähigeit, vegetative begleitreaktionen) eine DEUTUNG als „indikatoren des verbliebenen handlungsspielraums“ bekommen.
man muss allerdings zwischen zwei begriffen unterscheiden: indikator des zeitgleich vorhandenen (einfachen, qualitativen) handlungsspielraums, und indikator des verbliebenen (sequentiellen).
im ersten fall zeigt die unlust an (wenn man sie deuten gelernt hat), was man aktuell noch kann, und vor allem, was nicht mehr; im andern fall würde sie anzeigen, wie schnell man (unter umständen: bei welchen entbehrungen, und spezifischen belastungen) aufhören wird, bestimmtes, jetzt noch gekonntes zu können. (letzteres könnte man unter umständen, aufgrund langer selbst-beobachtung, auch aus dem jetzigen (für einen selbst, bei probe- oder tatsächlichem handeln, beobachtbaren oder auch durch den augenblicklichen pegelstand der unlust erkannten) zustand des eignen handlungsspielraums (hypothetisch) ERSCHLIESSEN.)
und diese funktionellen verbindungen, die überhaupt erst einen inhalt liefern würden, den der „indikator“ unlust anzeigen könnte, würden also die deutung dieser diskriminierbaren innenzustände liefern.
(2)
noch einmal: (un)lust ohne NOTWENDIGE funktionelle verknüpfungen: ist das denkbar? (WORAN würde man sie als (UN)LUST-EMPFINDUNG erkennen – und nicht bloss als seltsamen, verschiedener, diskriminierbarer, benachbarter ausprägungen oder vielleicht einer rang-ordnung seiner ausprägungen fähigen innenzustand? (brauchen innenzustände nicht IMMER eine deutung?)
ausser dem zusammenhang mit dem zusammenbruch des handlungsspielraums haben wir ja noch: das vermeidungs- und appetenzverhalten. unlustvoll muss sein, womit man etwas wegkonditionieren kann, lustvoll, womit man etwas ankonditionieren kann.
unlustvoll ist, was, spätestens, wenn das betreffende wesen es kennt, es vermeidet; lustvoll, was es sucht.
aber damit sind wir auf verhaltensebene gelandet; die krieterien sind motorische (auch, wenn sie hier noch überhaupt nicht wirklich definiert sind, und in das GESAMT der verhaltenskatgeorien eingeordnet sind).
wir haben bisher gesagt: empfindung ist durch funktionelle verknüpfung mit veränderungen des hs gedeuteter, diskriminierbarer innenzustand; wie darauf zu reagieren ist, schreibt die vernunftsnorm vor. also die verbindung zum verhalten/handeln (die darfman nicht gleichsetzen, also sagen wir lieber: zum beobachtbaren, äusseren) bekommt noch ein weiteres gelenk, ist nicht starr (zum beispiel sollte es die möglichkeit geben zu sagen: SO wär es vernünftig zu reagieren auf meinen inneren zustand, aber ich KANN NICHT (und genau das spüre ich wiederum; und auf dies nichtkönnen muss ich nun auch wieder reagieren usw.; dazu ist oben ja schon einiges gesagt worden).
wir haben uns bisher viel zu wenig um verhaltenstheorie gekümmert, um sagen zu können, was an „(un)lust“ bereits im verhalten definierbar ist, und was spezifisch mental wäre. ist denn überhaupt noch platz für spezifisch mentale (un)lust-anteile (im logischen sinn)? das müssten solche sein, deren definition nicht über ihre beziehung zum verhalten läuft, in der art des „was man sucht bzw. vermeidet, wenn man es kennengelernt (erlebt) hat“; mental müsste man hinzufügen: und vernünftig ist. (die quantitative komponente könnte hier so reinkommen, dass man sagt: wofür man je nachdem soundsoVIEL aufwendet, um es zu kriegen bzw. zu vermeiden.)
was ändert das mentale vernünftigsein an der behavioralen (un)lust-
definition?
man denkt sich: vernünftigkeit ist eine kontrollinstanz; der „instinkt“ würde sofort für vermeidung und suche-nach und annäherung usw. sorgen, es würde sofort durchschlagen. bei vernunft und besonnenheit wird aber erst ein plan erstellt, das jeweilige bedürfnis in den kontext aller andern gerückt. alles andere wäre „infantil“ und unreif. wissen kommt ins spiel; jederzeit steht das gesamte wissen (das nur immer weiter anwächst; die geschichte verlängert sich) zur verfügung. – solche gedanken waren es, die uns die (un)lust-empfindung aus dem unmittelbaren wirk-zusammenhang herauslösen liessen, und das zwischenglied „änderung des handlungsspielraums“ einfügen liessen; und das war mit dem diskriminierbaren innenzustand (der verbal zum ausdruck gebracht werden können sollte) einmal durch eine DEUTUNG verbunden, und indirekt über diese ans handeln geknüpft, aber auch nicht unmittelbar, denn dazwischenstand ja noch die vernünftige ableitung der absicht zu einer reaktion auf die konstatierte änderung des hs, und zwischen absicht und ausführung stand ja jeweils nochmals die aktuelle handlungsfähigkeit (wieder etwas zu bekundendes).
also so etwas wie eine, auf sprachfähigkeit beruhende, „analyse“, eine (typisch mentale) offenlegung dessen, was man am tier eben genau alles nicht sehen kann.
(3)
selbst wenn es keine authentische „unlust“ – empfindung gäbe, die von allen funktionellen verbindungen frei gedacht werden könnte, müssten die entscheidenden parameter für eine unlust-rangskala doch BEKUNDET werden – man wäre ganz und gar auf die mitteilung der „innenzustände“, wie erlahmen der kräfte, verwirrung der aufmerksamkeit usw. angewiesen. – ich sage: ganz und gar; aber ist denn jemandem das nicht auch anzumerken?
(erinnere hier die debatte von oben, über die unmöglichkeit, nicht vorhandene spielräume zu simulieren; das gibt dem unlust-begriff seine logische priorität gegenüber dem „wohlgefühl“, soweit es sich mit
„normaler“, uneingeschränkter leistungsfähigkeit (wie wir sie, als verlässlich reproduzierbare, unseren planungen zugrundelegen dürfen) verbindet.)
und nun sollten wir wieder vergleichen mit den „tierischen“ unlustgefühlen; denen, die kriteriell verknüpft sind mit dem (nachhaltigen) meiden und aufsuchen von reizen. (dieser begriff der „intensität“ eines vermeidungs- und aufsuch-verhaltens macht noch probleme; er setzt im grund eine ceteris-paribus-klausel voraus, wonach ES KEINE ANDERE ERKLÄRUNG FÜR DIESE INTENSITÄT GIBT).
können wir bei tieren ein lernverhalten gegenüber „krankheitsursachen“ (ursachen von funktionsstörungen) entdecken?
man sieht es doch immer so dargestellt: das tier reagiert auf lust/unlust-
reize. dürfen behavioristen (anständige verhaltenstheoretiker) solche begriffe ohne weiteres gebrauchen?
intuitiv können wir so vorgehen: das tier hat hunger gehabt, wenn es beim auftauchen von spezifizierbaren futter-reizen ein zyklisches fressverhalten an den tag legt (d.h. es frisst soviel wie immer und hört dann auf). (oder koppeln wir den begriff an den blutzuckerspiegel? warum wäre das inkorrekt für einen verhaltenstheoretiker? (meiner meinung nach wäre es das!))
und alle verhaltensweisen mit dieser zyklischen verlaufsform gelten als provoziert durch einen „appetenz“ – reiz. analog für aversiv-reize (differenziert nach flucht/angriff).
(die pawlow-glocke kann den speichelfluss erzeugen; aber offenbar nie ein fressverhalten.)
29.8.
(1)
unangenehmes kann nützlich sein, angenehmes schädlich (der unangenehme verzicht darauf wieder nützlich).
„das, was wir tun würden, wenn wir es nicht besser wüssten (wenn wir nichts andres tun MÜSSTEN) – das, wozu wir uns unmittelbar angetrieben fühlen – das, worauf wir (keine) lust haben“: hier charakterisieren wir den affekt selbst als antrieb, etwas zu tun (als durch andres verhindertes tun).
warum ist das tier so unvernünftig und instinktgeleitet? weil es ihm dauernd so ergeht?
also aufs neue: absichtlichkeit.
die ausdrucksweise: ich MACHE…, und: „ich spüre, dass ich’s mache“ bzw. „ich spüre, dass ICH es bin, der es macht.“
(verdacht: cartesianische tendenz zum propositionalen gehalt).
und jetzt zurück zum thema vom 24.8.(3): „willenskraft“, „entschlossenheit“, vs. „ein blosses registrieren, dass es so geschieht“.
also „machen“ vs. „blosses (wenn auch bewusstes, aufmerksames) erleben/ registrieren“.
der cartesianer in uns will uns weismachen, dass dieser unterschied seinerseits nochmal ein „gespürter“ ist (und das heisst für ihn: ein so innerlich erlebter, festgestellter, „bewusst werdender“ propositionaler gehalt bzw. sachverhalt.
ENTWEDER es ist von mir gemacht, ODER nicht (es geschieht von selbst, oder jemand andres hat es gemacht).
var. entweder es ist absichtlich (willentlich, meinem willen entsprungen), oder nicht. ((un/nicht)absichtlichkeit als eigenschaft von körperbewegungen)
während WIR sagen würden:
ENTWEDER es ist absichtlich (nämlich zu einem bewegungstyp gehörend, der normalerweise und auch zu diesem zeitpunkt im hs liegt und lag, es war (als einzelbewegung) auch tatsächlich auf die sonst übliche weise ausgeführt (sah nicht nur so aus), und entsprach meiner absicht zu diesem zeitpunkt);
ODER es (ist nicht oder un-absichtlich, und) hat konsequenzen (weil sich unerwarteterweise der hs geändert hat);
ODER der bekundende ist punktuell oder dauerhaft nicht ernstzunehmen (lügt, verrückt, keine person mehr etc.)
nb. die absicht, der das sich-bewegen des körpers (im rahmen des ursprünglich gewohnten hs) gemäss war, muss begründet sein (durch die erfahrung es betreffenden); wenn sie falsch begründet ist, muss der fehler verstehbar sein und ev. konsequenzen haben.
die dritte möglichkeit ist bei cartesianern nicht vorgesehen, weil die person (bzw. introspektiv: das bewusstsein) ein substanzbegriff ist: ein überdauerndes etwas, dessen vorhandensein schon mal unabhängig von den wechselnden akzidentellen eigenschaften festgestellt werden kann (und das, als zugeständnis an analytische bedürfnisse, allenfalls eine irgendwie geartete komplexion von „wesenseigenschaften“ darstellt; die akzidentellen eigenschaften (nämlich die jeweiligen, das bewusstsein „füllenden“ inhalte, die als mentale prädikate dem „ich“ von sich oder andern zugeschrieben werden können) gehören nicht zu diesen; das heisst, das bewusstsein könnte auch mal leer sein). (in letzter instanz eine folge der F(a)-analyse von äusserungen von sätzen mit „ich“ im „subjektiven“ ich-sinn (nämlich bekundungen).)
wie ist der unterschied logisch zu beschreiben?
die ersten beiden möglichkeiten bei UNS sind die beiden einzig möglichen ausprägungen einer kriteriellen „wesenseigenschaft“: konträrer gegensatz; während bei cartesianern nur zwei ausprägungen (vorhanden/nicht vorhanden) einer akzidentellen eigenschaft gesehen werden: kontradiktorisch.
der witz bei uns ist natürlich die fixe begriffliche verknüpfung des nicht/un-absichtlichen mit den konsequenzen.
was hat das jetzt alles mit dem spüren oder nicht-spüren eines propositionalen gehalts /sachverhalts der form „diese bewegung war absichtlich“ zu tun?
ein seltsamer sachverhalt, der erst durch das nachträgliche geschehen realisiert wird. (so, wie ja auch schon die angeblich ausgeführte oder gescheiterte absicht selbst.)
(hier geht es, wie es scheint, um die punkte B0 und B6 der liste B. B6, das „spüren des hs“ (oder seiner veränderungen), ist eine sehr cartesianismus-verdächtige formulierung.)
das bestehen einer disposition zu vernünftigem umgang mit (wie sich zeigt, noch) bestehendem oder (offenbar) verändertem hs, ebenso wie deren normgemässheit (nämlich vernünftigkeit) kann ich doch nicht SPÜREN.
wenn ich also etwas SPÜRE in diesem zusammenhang, und mich bemüssigt sehe, es ein „spüren des (weiter)bestehens bzw. verändertseins von hs“ zu nennen, dann allenfalls darum, weil es zwischen dem augenblicklich „gespürten“ und dieser beurteilung einen erfahrungsabhängigen, d.h. gelernten, hypothetischen zusammenhang gibt.
der normalfall: ich spüre, dass es geht (wie erwartet), ebenso wie der extremfall: ich spüre, dass es nicht mehr (anders) geht – DASS ICH DIE KONTROLLE VERLOREN HABE. (das könnte ich auch simulieren); beide fälle haben – abgesehen von der simulationsmöglichkeit, die ich durch die nachvollziehbarkeit der nicht ausgeführten absicht (und den umgang mit den konsequenzen) ausschliesse – doch eigentlich nur propriozeptive empfindungsqualität. („spüre“ ich denn noch etwas, ausser, wie die bewegung (wenn überhaupt eine stattfand) war oder nicht war – und zwar, ohne dass ich hinsehe, und ohne, dass ich besondere, unerwartete hindernisse spüre (und auch nicht spürbar unfähig zu sein zu solch einem spüren der hindernisse: empfundene „pelzigkeit“ usw.; das ist jetzt ungenau, aber man kann das alles präzisieren.)
das heisst, ich kann eigentlich nicht mehr sagen als: die bewegung fand (nicht) statt, fiel so und so aus, und genau so war sie bzw. es (nicht) beabsichtigt. (bzw. ich hatte dieunddie (soundso begründete) absicht.)
und das fällt eben zusammen mit der bekundung: ich kann nicht; mein hs hat sich hier verändert. (die grenze zwischen können und nichtkönnen hat sich verändert.)
fähigkeit (hs) als mentaler begriff! (und als verhaltensbegriff?)
aber wie ist es, wenn ich spüre: lange halte ich das nicht mehr aus?
hat das mit sequentiellem hs zu tun? aber es muss ja garkeine VERÄNDERUNG des sequentiellen hs damit verbunden sein, sondern nur ein punkt in ihm bekundet werden auf dem weg an seine grenzen.
———————————-
ABFALL/ FÜR FORTSETZUNG:
erinnere: ENTSCHLOSSENHEIT.
obligat: wir verlangen vom vernünftigen als vernünftigen (bei einem bestimmten erfahrungsstand) bestimmte (rest)reaktionen auf den verlust seiner besonnenheit (hier sind wir fast mitten im opp.thema, oder?)
eingeschränkte (aber nicht aufgehobene) steuerungsfähigkeit – was ist das für ein begriff?
besonnenheit: nicht mass-fähig.
15.9.
(1)
könnte man sagen: cartesianer sind sich nicht schlüssig, ob entschlossenheit (resultat oder ausdruck eines „inneren handelns“) oder letztlich doch ein inneres „registrieren“ (erleben, allerdings mit „bewusst“ gesteuerter aufmerksamkeit, also korrekt „gedacht“ und „geplant“) die letzte instanz darstellen, weil sie eigentlich beide (bzw. alle drei) kategorien (erleben (und denken = planen der richtung der aufmerksamkeit), handeln) erklären sollen, und zwar nicht mit sich selbst; aber dabei versagen?
(hinter dem „(blossen) registrieren, dass…“ steckt bereits die bescheibungs-deutung des bekundens – eine logisch-semantische fehldeutung, die eigentlich wieder hinter der pseudo-psychologischen fehldeutung des „empfindens“ und „bewusst seins“ als „inneres wahrnehmen innerer sachverhalte“ steckt.)
bisher haben wir es uns immer ungefähr so erklärt:
„gemachtheit (durch mich)“ ist nur eine andre ausdrucksweise dafür, dass „meine“ einsichten
(bekundet und individuiert durch (m)eine sprechstimme, der – als sprechende – handlungs- und wahrnehmungspielräume zugeordnet sind, dadurch eine (glaubwürdig berichtete) geschichte (erfahrung))
meine „handlungen“
(sequenzen von im handlungsspielraum liegenden bewegungen; aber was heisst das?)
„steuern“ bzw. bestimmen; wenn nicht, hatte es „vernünftige“ konsequenzen. gemachtheit (absichtlichkeit, im allgemeineren sinn) war identisch mit vernünftigkeit; und entschlossenheit allenfalls eine vernünftigkeit unter besonderen bedingungen.
(variante zu „entschlossenheit“: das ÜBERLEGTE handeln – das extra so zu beschliessende und bedenkende – das nicht so, spontan, leichthin, ohne gross nachzudenken, vielleicht sogar bloss „automatisch“ stattfindende.)
(aber hier sind unterschiedliche typen des nicht-kontrolliert- und gesteuertseins durch vernünftige erfahrung im spiel: zb. auch „benehmen“.
das unwillkürliche, die indifferenten varianten der handlungsausführung, das nicht unmittelbar zweckmässige und spielerische (bloss unterhaltende – von dessen „erfolg“ nichts abhängt, wenn es denn überhaupt einen haben kann).)
vom spielerischen und unwillkürlichen und indifferenten würde man doch beinah sagen: es widerfährt („unterläuft“) mir. und von da führt eine kette von übergängen bis zu den gewichtigen fällen der „gemachtheit“, wo man sagen würde: SO UND NICHT ANDERS MUSS ES AUSGEFÜHRT WERDEN – ES MUSS SEIN – UND WENN ES NOCH SO ANSTRENGEND IST!
(eine körperbewegung, in der sich aufmerksamkeit, kraftaufwand, und zweckmässigkeit (notwendigkeit) ballen: maximalform der gemachtheit.)
wo ist da nun noch die verbindung zur vernünftigkeit? vielleicht diese: dass nur der sehr vernünftige (erfahrene, erwachsene, reife) oder nur der, der wirklich gute gründe zu haben meint (und sehr überzeugt ist), es begreift, dass er sich so anstrengen muss. unreife und zweifelnde würden schon viel früher aufgeben. – ist diese paradigmatische situation also ein BILD für „vernünftigkeit“ (und „steuerung durch einsicht“)?
sie ist allerdings auch ein bild für die vorstellung vom absichts-
ausbilden als einer solchen, „bewussten, geplanten, aufmerksamen“ inneren handlung (man WÄHLT genau jene ausführungs-vorstellung, auf die man dann die „willenskraft“ lenkt; aber man reisst sich auch zusammen, und bringt willenskraft auf…).
„spüren“:
1 wissen um…, beurteilen als…
2 spüren, und wissen, dass dies im normalfall gefolgt wird von…
3 (unmittelbares) spüren, dass p. (_ registrieren?; inneres wahrnehmen? = unmittelbares wissen vom stattfinden von p, ohne wahrnehmung der allgemein zugänglichen (d.h. wesentlich optisch/akustisch wahrnehmbaren) manifestationen dieses ereignisses?)
4 x (ver)spüren (diskriminieren können)
(zur übung: appetit haben auf…: wohin gehört das?)
in unserer liste „spürbarer“ phänomene sind B1-B3a1/2, B3b und B4 wohl die unproblematischsten.
bei B6 ist man vielleicht geneigt zu sagen: AUFGRUND eines spürens überzeuge ich mich vom (noch)vorhandensein meines hs (etwa in einer probehandlung (die keinem andern zweck dient, oder von deren gelingen man nichts abhängig macht).
es ist jedenfalls offensichtlich, dass im normalfall sehr unterschiedliche logische typen (verwendungsweisen) von „spüren“ zusammenkommen. diese „clusterung“ (gestalthaftigkeit) von einzel-momen-
ten, die wir vielleicht bei der (grammatischen?) analyse voneinander isolieren können, ist noch ein problem für sich.
fangen wir also an mit dem versuch, zu sortieren.
der „normalfall“, von dem wir ausgehen, soll der sein, dass ich unangestrengt, vielleicht sogar beschwingt, irgendeiner körperlichen aktivität mich hingebe. ich fühle mich nicht unbehaglich, nichts stört mein befinden. ich gehe beispielsweise im wald spazieren.
ich FÜHLE MICH ausgeruht und frisch.
ich kann meine kräfte erproben (zum beispiel einen kleinen spurt einlegen, schnell rennen, bis ich angenehm ausser atem bin, und wieder aufhöre und weitergehe), und habe das GEFÜHL, dass ich motorisch handlungsfähig bin. jederzeit KÖNNTE ich meine (motorische) handlungsfähigkeit unter beweis stellen.
übrigens hänge ich auch meinen gedanken nach, beim gehen. auch in dieser hinsicht bin ich frisch und ausgeruht. es kommen mir einfälle, und mein gedächtnis steht mir offenbar voll zu gebot, alles, woran ich mich erinnern möchte, fällt mir sofort ein.
usw.
16.9.
(1)
aufwenden von „willenskraft“:
1. bemerken der erhöhten intensität, starker kraftaufwand, druck, grössere geschwindigkeit/ bewegungsexkursionen etc; ev. plus vegetative begleitreaktionen (atmung, puls, schwitzen); muss nicht unangenehm sein (manchmal sogar genau richtig).
2. dann ermüdung: gefühl, dass man nicht beliebig wird so weitermachen können (ohne unbedingt zu wissen, WIE lang – und ohne zu wissen, ob es nicht sogar unerwartet noch einmal wieder besser wird).
3. schliesslich das gefühl, dass man jetzt eigentlich lieber aufhören würde (gefühl der angestrengtheit) – es beginnt, unangenehm zu werden.
begleitreaktionen und bewegungscharakteristiken ändern sich mit zunehmender ermüdung – man kann nicht mehr alles so gut, die bewegungen werden gröber.
4. zuletzt: beginnende erschöpfung: man macht nur noch weiter, weil…;
ganz zuletzt:
5. MAN KANN NICHT MEHR!
(nicht vorgekommen sind die aufmerksamkeitsänderungen.)
diesen zyklus scheinen wir, mit geringfügigen modifikationenm bei jeder art belastung zu durchlaufen (erschöpfbare handlungsspielräume):
motorik, konzentration, „ertragen“ von drangreizen aller art (incl. der bei schmerz auftretenden, incl. der bei affekten (also urteilsabhängig) auftretenden).
wenn ich an nichts andres denken kann als, wie ich zu dem komme, was ich brauche, oder was passiert, wenn ich jetzt dem drang nachgebe (oder nicht mehr anders kann als es zu tun): sind das wirklich genuine begleiterscheinungen des drangs? oder nicht vielmehr begleitaffekte (hoffnung, einen ausweg zu finden; angst vor den folgen, wenn ich die kontrolle verliere etc.). bei körperlichen strapazen setzt das denken aus – ich habe keine lust mehr, es zu tun, und einfälle und erinnerungen kommen nichtmehr so leicht.
(vergleiche das denken unter druck: suchen nach dem rettenden einfall / ausweg / der schlagfertigen erwiderung usw.).
aber jetzt prüfe folgende fälle:
wäre es denn noch eine belastung, wenn ich das unangenehme beliebig lange ertragen könnte? und: wäre es denn eine, wenn ich mir keine sorgen dabei machen würde (oder, wie wir oben sagten: wenn es mich kalt (und besonnen) liesse ? (eine „mutwillig“ ertragene strapaze – für nichts und wieder nichts – ich könnte auch jederzeit aufhören. zb. im sport? dort kann man oft nicht sagen, warum man es macht.)
(2)
stimmungen, gefühle, konstitutionen, und „menschenkenntnis“.
in bestimmten situationen müsste sich jemand EXTREM anstrengen, um sich zu verstellen (und er müsste die verstellung geübt haben – aus dem stand heraus beherrscht man seine mimik nicht so gut, dass es glaubhaft wäre.)
„selbstbeherrschung“. (mimik haben wir auch vergessen in unsern bisherigen erörterungen, obwohl ANDRE soweit gehen, ihre theorie der gefühle damit sogar zu beginnen. der wunsch nach theoretischer übersicht entfernt uns stark vom alltag. es ist eben nicht leicht, BEIDES zu haben, das einzelne in seiner mannigfaltigkeit, UND es eingeordnet in alle relevanten zusammenhänge… die begründete angst theoretischer tätigkeit,etwas GANZ EINFACHES vergessen oder übersehen zu haben…)
„es wird schwer (und seinerseits anstrengend), andres zu tun und anders sich zu verhalten, als es der momentane stimmungszustand erlaubt.“ (es ist hier schwer, nach seiner einsicht zu handeln, wenn sie ANDRES als das zu tun nahelegt, wozu wir uns gedrängt (oder hinzugezogen) fühlen.
und nur im affektiven zustand der nüchternheit und besonnenheit fällt es leicht.
die besonnenheit verlieren (gläubigkeit): das wird uns dann nichts ausmachen, wenn wir glauben, dass es jetzt nur noch zu „handeln“, und nicht mehr nachzudenken gilt. wir scheinen auf besonnenheit nicht mehr angewiesen, und wissen, was zu tun ist. (wir haben bereits an ALLES nötige gedacht, um unsern plan verünftig zu machen.). das ist die fatale vollständigkeitshypothese, die gläubig macht. (ab HIER muss man nicht mehr überlegen… – JETZT (wo DAS bedacht und ermittelt hast) weisst du alles nötige – jetzt handle!)
das verwirrende für UNS ist, dass ja in schmerz, angst, zorn oder euphorie wir teilweise auch noch denken und uns von erfahrung und einwänden leiten lassen. (sie dürfen freilich nicht zu kompliziert sein.)
——————
lokalisierter schmerz enthält keine theorie über die ursache, sowenig, wie ein starker appetit auf ein käsebrot die hypothese ist oder enthält, dass das käsebrot dieses bedürfnis STILLEN wird. freilich enthalten beide stark handlungsleitende momente: wir werden versuchen, den lokalisierten schmerz wie einen normalschmerz zu behandeln, d.h. dorthin zu greifen, wo es schmerzt, uns reiben usw. (vielleicht auch nach einer einwirkenden ursache suchen, die wir vielleicht beseitigen könnten und dergleichen); und im andern fall werden wir natürlich ein käsebrot verlangen. aber es muss uns nicht besonders gut schmecken (obwohl wir wohl erwarten werden, dass dann wenigstens der starke käsebrot-appetit weggeht; das ist der unterschied zum lokalisierten schmerz (etwa durch eine bahnläsion): wir können ihn weiter empfinden, obwohl wir alle handlungen im rahmen unseres schemrzbenehmens ausgeführt haben. (drang ist nur EIN schmerzaspekt.)
wohingegen wir sagen würden: was das essen eines käsebrots (oder hinreichend vieler käsebrote) nicht zum verschwinden bringen kann, das kann kein käsebrot-appetit (drang, käsebrot zu essen) genannt werden.
der drang, wenn er einer ist, weist uns umittelbar den weg zu seiner beseitigung (wie beim topfschlagen; es ist, als ob der körper (durch unmittelbares zustimmen und belohnen, nachlassen des drangs) die richtung zeigen wollte: warm – kalt – wärmer – noch wärmer. jemandem eine elektrode (oder ein system von elektroden) appliziert, die ihn immer stärker „bestraft (oder bestrafen)“, wenn er „das falsche“ macht; auf diese weise könnten wir seine motorik perfekt formen (als resultat permanenter drang-zustände, sich SO zu bewegen.)
(nb. solche kurzfristig starken lust-auf-zustände, in frustrations- und langeweile-zuständen, haben oft etwas flüchtiges, sind leicht durch andre ihrer art ersetzbar; von daher gibt es hier auch noch andre zustände, des raschen wechsels von appetiten, auf die – je nach erfahrung im umgang damit (kenntnis seiner selbst) entsprechend reagiert werden kann: „das vergeht gleich wieder…“ usw.) rückenschmerzen; sich drehen und wenden, bis man die richtige (einzig schmerzfreie) lage gefunden hat. ebenso bei heilenden verletzungen, mit schmerzhafter (schmerzbegründeter) bewegungseinschränkung: finde die verbleibenden bewegungen (u.u. abweichend von der üblichen ausführung), die dir nötige dinge zu tun gestatten (hinkend gehen), ohne allzu grosse schmerzen.
die drangzustände machen uns die analyse leicht, weil sie dann doch irgendwie intentionalen charakter haben; sie sind schon fast QUASI-
absichten (wenn nicht noch dies-und-dies dagegen spricht, und ich (noch) kann, dann werde ich dasunddas machen, und schiesslich wird das selbst dann geschehen, wenn die gründe immer noch gelten (die realisierung lässt sich nur kurzfristig aufschieben; die charakteristik der zeitdauern für den (möglichen) aufschub charakterisiert auch die intensität: es muss starke gegenaffekte geben, um es noch länger auszuhalten.)
wie aber ist es mit nicht lokalisiertem („dumpfem“) eingeweide-schmerz? er ähnelt sehr stark der depression. gleichzeitig oft „krankheitsgefühl“, mattigkeit.
es ist schwer, sich vorzustellen, dass leute glauben konnten, dass dies alles anders als öffentlich stattfinden könne (nämlich verborgen im innern); und dass uns WESENTLICHE aspekte davon entgehen könnten.
vermutung: die notorische selbstbeherrschung und „verstellung“ der aristokraten. auch die affektentsprechenden „handlungen“ waren ja keineswegs motorischer art, sondern mündeten meist in befehle an untergebene (oder allenfalls kaltblütig geplante überraschungsangriffe etc.). (letzlich militärische ideale.)
dieser zusammenhang zwischen cartesianischen theorien über das „innere“ und historischen lebensformen gewisser klassen darf auf keinen fall vernachlässigt werden. in gewissem sinn gilt die selbst-disziplinierung der aristokratischen gesellschaft heute für uns alle. der standard ist „coolness“, affektfreiheit, selbst-beherrschung. schon tränen in der öffentlichkeit sind peinlich, erst recht lautes klagen, jammern (vergleiche damit: haareraufen, kleiderzerreissen, sich strassenstaub auf die kopfhaare werfen und dergleichen: der normalstandard in der antike. blosse ausdrucksform (also oft genug nur „gemacht“? oder „tatsächlich so empfunden““ (aufgrund einer andren affekt-ökonomie)?) (es bleibt die frage, ob „selbstbeherrschung“, und sei es auch nur des affektausdrucks, MÖGLICH ist, ohne den affekt selbst zu ändern. eine begriffliche frage?)
ausdruck: „kalte leidenschaft“.
schimpfen, beleidigen oder mitteilen einer schlimmen nachricht (die sonst unterblieben wäre) als motorik-ersatz (zur befriedigung von rache; wie kann das sein?)
das bild von der willenskraft: als ob der drang schon an unsern gliedern zerren würde, und wir eine „anstrengende“, kraft-verzehrende bewegung machen müssten, um zu verhindern, dass die drang-erzwungene bewegung stattfindet.
hier ist der ansatzpunkt für die übertragung der „anstrengungssprachspiele“ auf verläufe bei empfundenen drangzuständen.
(3)
sollen wir sagen: der verhaltensbegriff des affekts ist: funktionelle (verhaltens)disposition, aber unter bedingungen des vorherigen lernens auf verhaltensniveau (und dadurch modifizierbar)(zb. erlernte scheu vor einem hindernis, bis der drang zu stark wird usw.); und der mentale begriff vob affekts ist: dasselbe, aber unter bedingungen intelligenten lernens (also nicht um- und neulernen, sondern immerzu dazulernens, einbau neuer daten ins weltbild, aktive exploration, sobald reproduktion gesichert und dergleichen).
also affekte wären definiert über die jeweils zu ihnen gehörenden „drangdurchbrüche“, funktionell definierte dispositionen, die aber anschliessend unter bedingungen gestellt werden.
die schwierigkeit besteht darin, dass wir nicht einfach einen umschlag haben, sondern ein ALLMÄHLICHES einengen der vor dem drang-verhaltens-
durchbruch liegenden (vernünftigen) normal-verfassung.
das „normal“ – reproduktionsniveau, mit dem wir rechnen,…
(als uns zur verfügung stehend, aber das wir auch verlässlich reproduzieren können und wollen – es ist das, bei einigermassen gleichbleibenden umständen, mit sich selbst verlässlich reproduzierbare; derart, dass vielleicht ein überschuss an handlungsspielräumen bleibt, auf dieser basis, mit denen wir (wenn sich die reproduktive grundlage nicht ändert) dauerhaft rechnen können)
… würde so also auch herangezogen werden, um den weg der einschränkungen bis hin zur vollkommenen affektgesteuertheit (unbesonnenheit) der motorischen aktion zu definieren. wir nähern uns unserm geegnstand offenbar von zwei seiten (besonnenheit, normalverfassung einerseits, drang-durchbruch, völliger verlust von besonnenheit und motorischer freiheit andererseits).
das mentale – besonnene, das, was wir wissen und zuvor gedacht haben – geht also in jedem fall ein in die charakteristischen „fehler“ – verläufe, einengungen, die das allmähliche zusammenbrechen des handlungsspielraums (und zwar des besonnenheits- und aufmerksamkeits-spielraums ebenso wie des motorischen) begleiten.
das ist der grund, weshalb wir „uns“ solche zustände ZURECHNEN.
wenn der ausdruck „ich weiss bzw. spüre, wie ich denke (womöglich: korrekt denke“, nicht in ordnung ist, wieso soll dann der ausdruck: ich spüre, wie
mein denken inkorrekt wird“ unproblematisch sein?
hier arbeitet doch die metapher von der objektiven, spür- und feststellbaren art und weise, einen denkakt (eine innere handlung) auszuführen; also auch die von der modifizierzung einer solchen handlung durch affekte, gradeso wie eine äussere handlung gestört werden kann, und dann anders VERLÄUFT (aussieht), als beabsichtigt. (irgendeinen verlauf hat sie.)
aber auch das fehlerhafte denken hat keinen verlauf; es wird immer noch charakterisiert durch fragestellung und (unzureichende, irgendwie mangelhafte) lösung, und (relative) absorption von aufmerksamkeit.
(wir müssen noch berücksichtigen die möglichkeit einer affektbedingten AUSWEITUNG bestimmter intellektueller spielräume; aber das hat mit geschwindigkeit (zeiträumen bis zur lösung) zu tun, und nichts andrem.)
20.9.
das „normalniveau“: es ist im wesentlichen das reproduktionsniveau der besonnenheit. das heisst, es gibt darin zeiten, während derer wir verlässlich besonnen und ansprechbar sind, und während derer wir zugleich unsern verstand so gebrauchen können, dass wir (durch einsatz des uns zur verfügung stehenden objektiven und subjektiven hs) mindestens dies quantum regelmässig reproduzieren.
es muss jemand minimale phsysische reproduktionsbedingungen seiner be-
sonnenheit (und affektfreiheit, nüchternheit, ansprechbarkeit) kennen. er muss zuverlässig IRGENDWANN ansprechbar sein.
(das betrifft nicht seine thematische unansprechbarkeit im rahmen seiner – erfahrungsbeschränkten – individualität (gläubigkeit). diese letztere unansprechbarkeit ist mit besonnenheit vereinbar; die erste IST und besteht in unbesonnenheit, und gehört als solche der kategorie „individuum“ an, wohingegen die andre der kategorie „individualität des jeweiligen individuums (der einzelperson)“.
wie sehen nun verständnisse (interpretationen) bzw. erklärungen des unvollständig begründeten „handelns“ im affekt aus? die „stärke“ des affekts scheint etwas unabhängig vom (mentalen) erfahrungsstand gleichbleibend feststell- und zuschreibbares und unspezifisches zu sein.
sie, zusammen mit der qualität des affekts, scheint dem unbesonnenen denken, begründen und entscheiden im affekt die gesetze vorzugeben, nach denen es funktioniert. und das heisst wesentlich: der aufmerksamkeit werden grenzen gezogen, und eine richtung vorgegeben.
aber nur diese funktionell bestimmten (in bestimmte funktionszusammenhänge eingebettete) einschränkungen der aufmerksamkeit sind es ja, die die qualität des affekts begründen – seine spezifische „färbung“ (und vielleicht auch deren intensität).
das suchen nach gründen einer bestimmten art, das ausblenden von gegengründen (nicht an sie denken „wollen“).
färbung (qualität und intensität) eines affekts würden daher nur beschreibbar sein als gesetzmässige defizitäre formen des denkens, begründens und entscheidens; vielleicht so, dass sie sich in eine reihe (wachsender vergröberung, wachsender unvollständigkeit und unbesonnenheit) bringen lassen.
von“gesetzmässig“ ist hier darum die rede, weil es natürlich (logisch) keine möglichkeit geben darf, jemandem zu sagen: du bist doch soundsosehr zornig, also müsstest du jetzt soundso entscheiden, diesunddies übersehen bzw. falsch beurteilen, darfst du daunddaran nicht mehr denken (diesunddies nicht meh berücksichtigen); tu es, oder wir können dich nicht mehr für vernünftig halten. – es gibt keinen vernünftigen zorn (fehler, defizit).
das sind also (wenn auchnoch sehr geringfügige) präzisierungen unserer ausführungen oben zum thema: affekt und bedürftigkeit und einengung der aufmerksamkeit.
was mich nicht affiziert, und also „kalt“ und besonnen lässt, kann kein affekt sein. (freilich gibt es auch die affektiv nicht gefärbte verwirrtheit bzw. fehlerhaftigkeit des denkens: im wahn zb.).
die wut ist ein ausblenden von entschuldigungsgründen (ein BEDÜRFNIS, diesen vorwurf machen zu dürfen, bzw. den schuldigen ALS schuldigen sehen zu können. ein grobes SUCHEN nach anklagegründen.)
die angst ist ein ausblenden von vorhandenen die trauer so, wie wirs bechreiben, scheint der affekt eine ÜBERSCHIESSENDE reaktion (eine überreaktion) zu sein. also etwas, das auf einer PRIMÄREN, gleichgerichteten stimmung (reizbarkeit, ängstlichkeit, traurigkeit) beruht.
wir haben dann zweierlei bedürfnisse (anforderungen) von seiten des affekt-beeinflussten: erstens, von seiten der stimmung: er ist LABIL (seine besonnenheit unterliegt besonderen reproduktionsbedingungen), er stellt anforderungen, braucht ein BESONDERES entgegenkommen, um besänftigt, ein BESONDERES sicherheits- und geborgenheitsniveau, um ruhig, und ein besonderes befriedigungsniveau, um „heiter“ und ausgeglichen zu sein.
aber IM affekt hat er ein zweites bedürfnis, nämlich nicht BEIRRT zu werden: nicht in seinen vorwürfen, nicht in seiner übertriebenen aufgeregtheit angesichts von ihm so gesehener risiken, nicht in seinem übertriebenen pessimismus. die einsprüche scheinen ihm einen teil der ihm angemessen erscheinenden anpassung seiner handlungsspielräume zu nehmen.
man will ihn einlullen, ihn „nur“ besänftigen.
unsre behauptung ist nun: es GIBT keinen affekt, der NUR mit einem urteil startet. affektiv zu reagieren, bedeutet, schon ausserhalb der besonnenheit (ud der ihr zugehörigen „stimmungen“: nüchternheit, gelassenheit) zu operieren.
sonst wäre nämlich die situation denkbar, wo jemand sich ganz besonnen fragt, ob seine GRÜNDE für den affekt ausreichen. der affekt, als „begründetes“ bedürfnis nach dem ignorieren von gegengründen gegen ihn? das kann ja wohl nicht sein. die gegengründe, die ich IM affekt zurückweise, sind aber genau die, die den eintritt in den affekt vrhindern würden.
denn der besonnene hat NIE grund, sich in einen affekt hinein zu bringen (einen zustand der unbesonnenheit): er hat grund zur vorsicht, aber nicht zur angst, er hat grund, sich zu schützen, aber nicht zur wut, und er hat grund, auf das misslingen eines seiner versuche angemessen zu reagieren, aber keinen grund zur enttäuschung.
er KANN sich nicht FÜR den affekt entscheiden, denn in den affekt gerät er allenfalls hinein (und damit endet zugleich sein besonnenheit). er hat NIE grund, sich für eingeschränkte besonnenheit zu entscheiden. und dahiter steckt die tatsache, dass man sich nicht für’s fehlermachen entscheiden kann. fehler stossen einem zu.
die frage ist dann, wie der besonnene zur möglichkeit der affekte und des erhalts seiner besonnenheit steht.
schlafen. reproduktionsniveau.
absichtlichkeit III, 2.teil
14.9. (T)
ich habe beim wiederdurchlesen nach der pause folgende wichtige punkte vermerkt:
A. die technik, sich zu fragen, was zu einem jeweils erreichten stand behavioraler beschreibung (unmittelbar sichtbare motorik, bzw. funktionell gedeutete verläufe) jeweils noch an „nur bekundbarem“ innerem, speziell eben empfundenen, hinzukommt – oder, umgekehrt gefragt, was nach dem ausscheiden aller jeweils funktionell deutbaren empfindungen noch übrigbleibt.
zwei spezielle fälle waren:
A1. die „empfindung“, dass mich „etwas nicht kalt lässt“,
A2. die frage, ob tatsächlich ursprünglich unlust eine eigene empfindungsdimension ist (auf ordinal-skalenniveau)
B. eine liste „spürbarer“ (und als solche bekundbarer) inhalte, die funktionell aufgelöst werden müssten:
B0: „spürbare“ steuerung durch einsicht und (dadurch begründete) (versuchs)absicht (fraglich, inwiefern dies ein gegenstand von „spüren“)
B1: „spürbare“ aktivität, propriozeptiv
B2: spürbare „übliche“ ursache der bewegung nach 1: zb. muskelzug. diese übliche bzw. relevante ursache verknüpft mit:
B3a: spürbarer „angestrengtheit“ (in beide richtungen, d.h., es kann auch spürbar werden, dass es „leichter als sonst“ geht)/ spürbare ermüdung bzw. „erholungs- und abbruchbedürftigkeit“ (bedarf nach „STARKEN“ = affekt-gründen = besonderen „antrieben“, = hs-erweiternd?)/ spürbarer reserven-charakteristik (kompensationsbedürftigkeit im fall von „nur noch mit guten gründen ertragenen, ausserordentlichen anstrengungen“ (–> kompensationsbedürfnisse: änderung der homöostase ( normal)bedürftigkeit), zb. suchtbedürfnisse).
B3b: spürbaren vegetativen begleitreaktionen
B3c: spürbarer oder auch nicht spürbarer (?) verknüpfung mit „objektiven“ (?) reproduktionsbedingungen.
B4: das problem der „reinen“ (un)lustempfindungen, vergleich von verhaltens- mit mentalen formen von (un)lust. (–> (pathologische) stimmungen; normale bedürftigkeiten (hom”ostase, erholung) und affekte (informationsabhängig).
B5: das auftreten von und die verknüpfung von ev. hs-charakteristik-änderungen mit
B51: „erlebte“ (?) prioritätenänderung der aufmerksamkeit (begründet? frei wählbar? erlebte änderung der richtung von „einfällen“?)
B52: „erlebte“ einengung der aufmerksamkeit (erst nur mit widerstand vermeidbare (und sofern dann doch noch spielraumbegriff!, später erzwungene (nicht mehr vermiedene)
B6: unser jargon-begriff „spüren des hs“: seine verknüpfung mit begriffen wie: (wahl)freiheit, willkür, probehandeln; paradox: hs als dispositionsbegriff soll „spürbar“ sein?
C: affekt auch schon in verhaltenstheorie. affekt als begrenzung verhaltenstheoretischer ebenso wie mentaler lernfähigkeit? ODER: affekt-motorik als „handeln“ begrenzendes „verhalten“? (u.u. miteinander vereinbare, und garnicht alternative fälle). speziell:
C1: das sprachverhalten in affektiv eingeengten zust„nden (auch bei verrückten, neurotikern usw.). bedeutung des kriteriums, dass man „die sprache so nicht mehr lernen kann“? (welche bedeutung haben dann die äusserungen? –> hypothesen, die darauf aufbauen, dass die äusserungen „noch dieselbe bedeutung haben wie in zuständen, wo man diese bedeutung übersetzen lernen konnte“, d.h. in vernünftigen kontexten.)
D: ist empfindung als grundlage für vernünftigkeit entbehrlich? wären vernünftige wesen ohne empfindung denkbar?
E: welche fehler machen cartesianer genau im zusammenhang mit „empfindung“? (reduktion von wahrnehmung in richtung auf empfingung (wahrnehmung = wahre „halluzination“); reduktion von empfindung (zb. schmerz) auf diesen falschen wahrnehmungsbegriff (versuch, intentionale gehalte für empfindungen einzuführen).
———————————
30.9.94
(1)
nehmen wir an, unsere deutung wäre richtig, und „affekt“ im kern charakterisiert durch eine reihe abnehmender niveaus (mit qualitativen sprüngen), auf denen die bisherige erfahrung (das lernen aus ihr) jeweils noch einfluss auf die manifesten handlungen (körperbewegungen; einschliesslich (hypothetischer) sprech“akte“) hat.
dann bräuchten wir zur beschreibung dieses „abstiegs“ im affekt (über die kategorien verhalten, funktion bis hin zu (pathologischer) funktionsweise) usw. eine explikation dieser begriffe. und die steht eben aus.
nun hatten wir aber unsre untersuchung über „absichtlichkeit“ gerade aus dem grund begonnen, dass wir den startpunkt für die grundlagentheorie finden wollten; den punkt, von dem aus man „disposition“ und also auch die darauf aufbauenden, komplexeren begriffe bis hin zu verhalten und spracherwerb aufbauen können sollte.
wenn wir also den startpunkt suchen für unsre grundlagentheorie, darf affekt keine rolle spielen. – das ist immerhin ein resultat.
unsre aufgabe bei der eingrenzung des anfangspunktes der theorie erweist sich vielleicht als identisch mit dem, was wir als problem für papier V definiert haben: die suche nach dem elementaren.
da haben wir die idee, dass (heidegger-ähnlich) eine ganze, reproduktive normalität eben ALS GANZE die grundlage für weitere ableitungen darstellt. eine, die wir zwar noch (zu explikativen zwecken) analysieren können – aber nur, um die fruchtlosigkeit DIESER richtung des explizierens zu zeigen (das bloss tautologische, analytische, leerlaufende).
wir haben die konzeptionen „aufwachen im rot“ und „analtyische phänomenologie“ (wie es ist, ein seestern zu sein); wir haben weiter die vier-elemente-konzeption (blicken, sich bewegen, dinge bewegen, dinge verändern); und das sind doch stufen auf dem weg zur komplexen „normalität“.
mit normalität ist die logische kategorie gemeint, die, wenn nicht weitere (aber erfahrungsabhängige) einschränkungen und differenzierungen hinzu-
kommen, mit opportunismus zusammenfällt.
EINE der neueren umstellungen im theoretischen ansatz war doch: bürgerlichkeit und grundlagentheorie müssen NOTWENDIG integriert sein.
der übergang zum konstruieren ist der von opp. zu naturwissenschaft und metaphysik bzw. religion. der übergang zu trad ist der zum sprachfähigen wesen als in entscheidenden hinsichten gleich-wie-wir (als notwendige bedingung)(und gleichzeitig wir-sein als hinreichend). usw.
ein zweiter plan aber war, das wittgenstein-programm durchzuführen, nämlich den cartesianischen konzeptualismus auf seinem eigentlichen territorium: introspektion, meditation, in der erst-person-perspektive (und zwar durchaus plural, wie bei descartes) aufzusuchen und zu „widerlegen“ (durch behaviorale analysen, in denen SICH ZEIGT (in form von nicht mehr hintergehbaren tautologien), dass die grenzen der analyse erreicht sind).
dieses projekt könnte die form annehmen, dass man das SCHEITERN aller versuche zeigt, unterhalb von „normalität“ liegende elemente als hinreichend für die gesamte explikation (der ersten person, des „ichseins“) zu betrachten.
und zwar müsste das vorhaben immer wieder in ähnlicher weise an dem begriffspaar „aktiv/passiv-vorgang“ scheitern, wie zb. die analyt. phänomenologie.
bezeichnend dort war, dass wir 1. reduzieren mussten, also sagen, was wir fortlassen (wir können bestimmtes NICHT MEHR); 2. dass wir sogar zur charakterisierung unserer empfindungen (allerdings quasi-intentionaler gehalte) auf
absichtlichkeit, teil III: aktiv, passiv
26.2.94
wir haben gesehen, dass wir mindestens 4 dimensionen des handelns ausmachen können, in denen es zu jedem zeitpunkt bestimmbar ist:
1. ausrichten unserer sinnesorgane, einschliesslich des (sensorischen) aufmerksamseins auf etwas,
2. relative (eigen)bewegung zur umgebung, (als beschleunigung) spürbar, tastbar, sichtbar;
3. auf mich selbst (oder, indirekt, die umgebung) bezogene beeinflussung der lage von dingen,
4. veränderung von dingen (oder auch materialien) meiner umgebung, ein-
schliesslich meines körpers:
veränderung von oberflächeneigenschaften, mit und ohne gestaltänderung, veränderung von substanzeigenschaften (verteilung, wegnahme, hinzufügung von dingteilen), bis hin zur schaffung neuer dinge; man könnte hinzufügen: das auslösen von ereignissen durch handlungen vom typ 3 und 4, aufgrund von ding-dispositionen.
um handeln zu sein, müssen all diese vorgänge wenigstens „absichtlich“ sein. dazu gehören folgende elemente:
1. die „innere“ empfindung einer körperglied-bewegung (und ihrer begleiterscheinungen, soweit sie fühlbar sind, wie herzklopfen, beschleunigte atmung usw.): des blicks oder des kopfs (beim blossen beobachten), der fortbewegungsorgane, der greiforgane;
2. die (zumindest prinzipielle) möglichkeit einer nachprüfung, ob die gespürte bewegung tatsächlich stattfindet;
NB „bewegungen der aufmerksamkeit“ sind keine, die diese zweiteilung zuliessen; der eigentliche „bewegungsanteil“ der aufmerksamkeit ist das blicken, im grenzfall das unterlassen einer fixierung: wendung der aufmerksamkeit nach „innen“.
3. die ausführung der bewegungen kann mehr oder weniger kompensierbaren, und ihrerseits – als merkmal des fühlbaren bewegungszustands der betreffenden, beweglichen organe – als solchen sowohl fühlbaren als sichtbaren störbedingungen unterliegen;
4. insofern die störungen solche bewegungsverläufe (tatsächlich) herbeiführen (wenn nicht kompensiert) oder herbeiführen würden (wenn kompensiert), die ebenfalls potentielle handlungen sein könnten, könnten wir auch sagen, dass alle die genannten bewegungstypen auch in form „passiver“ und „so nicht gewollter“ form gezeigt werden könnten. (das heisst, sie sehen dann so aus und fühlen sich – wenigstens hinsichtlich der propriozeptiv empfundenen bewegungsexkursion – so an wie eine „absichtliche“, eine aktiv-bewegung – sind aber keine). passiv-bewegungen werden verursacht durch „unerwünschte“ muskel-kontraktionen, nahkräfte (druck, zug, stoss), und fernkräfte (schwere u.a.)(ev. im zusammenhang mit muskelschwächen und -lähmungen). druck- und muskelsinne lassen uns diese arten von einwirkungen (normalerweise, sofern sie tatsächlich stattfinden) fühlbar unterscheiden, im verein mit dem propriozeptiven sinnessystem, durch das wir (normalerweise die tatsächlich statfindenden) gliederbewegungen und -stände spüren können, ohne hinzusehen.