Untersuchungen und Bemerkungen zu gsp und verwandten Denkweisen

Vorbemerkung
Ich weise darauf hin, dass alles, was unter dem Titel Untersuchung usw läuft, aus meiner Sicht derzeit noch unausgegoren und vorläufig ist, weshalb ich damit auch nirgendwo ausserhalb dieser Seite auftrete. Ich mache dies Material dennoch zugänglich, falls bereits jetzt sich für Mitlesende Fehler zeigen. Ich bin froh, wenn man mich auf solche aufmerksam macht. Ich habe kein Interesse an Fehleinschätzungen oder unpassenden bzw. unnützen Begriffsbildungen.

11.1.2013
Mir fallen in Texten aus dem gsp Umfeld vier wiederkehrende Denkmuster (zusammenhängende Formulierungen) auf, die mich befremden, seit sie mir zum ersten Mal begegnet sind (damals noch bei der MG), und über die ich seit langem immer wieder nachgrüble, weil ich nicht begreife, wie man auf solche Begriffsbildungen oder Beurteilungen kommt. Zuvor muss ich noch bemerken, dass mir nicht daran liegt, mir hier etwas aus den Fingern zu saugen; stattdessen versuche ich, zahllose Textpassagen, die ich gelesen habe, unter den genannten Überschriften und der anschliessenden, durchaus ja kritischen Rekonstruktion zusammenzufassen. Falls jemand diese Art der Zusammenfassens unangemessen, oder ein darauf basierendes Verständnis der auf die genannten Weisen ausgedrückten Gedanken als Fehler für ihnen nicht gerecht werdend hält, bitte ich um entsprechende Hinweise.

1. Formulierungen rund um die Ausdrucksweise „die Sache“
Im weiteren Sinn sehe ich die Kritik an „Idealismus“ und „Funktion“ (als „Fehlern“), ebenso das „interessierte Urteil“, wo „sachfremde Gesichtspunkte“ (seien sie ihrerseits sachliche, seien es direkt „Interessen“) im Zusammenhang mit diesem, ich nenne es einmal: Konzept stehen.
Das unmittelbar Befremdliche an dem ganzen Begriffszusammenhang rund um die „Versachlichung“ ist: dass es sich hier durchgehend um Formen von PRAXIS, Praktiken handelt.
„Die Sache“ Staat, Kapitalismus, bürgerliche Wissenschaft ist „erst einmal“ zu behandeln ganz unabhängig davon, was sich die Handelnden dabei denken oder welche Zwecke SIE dabei und damit verfolgen; ja sogar eigene Zwecke haben die „Sachen“, oder sie SIND geradezu Zwecke, die aber wiederum niemand HAT. Es erscheint geradezu ausgeschlossen (auch wenn ich es nirgendwo behauptet gesehen habe), dass irgendjemand, und wenn, dann wohl eher zufällig, dies als SEINEN Zweck hat, etwa, dass der Staat existsiert und genau dieunddie Form oder Prinzipien hat bzw. soundso handelt. Obwohl ja auch Unternehmer, Manager, Regierende, Parlamentarier, Richter und Beamte existieren, ist deren Stellung zu dem, was sie tun, offenbar eine doppelte: Erstens exekutieren sie im Rahmen individueller Ermessensspielräume und Grenzen, die ihnen „der Zweck“ „der Sache“ lässt, eben diesen Zweck, wobei der Sach-Zweck-Zwang sich, dem Konzept entsprechend, wohl auch so geltend macht, dass jede Verhaltensweise solcher Zweckdiener, die dem Zweck nicht mehr entspräche, sowohl bei Unternehmern als auch bei „Staatsagenten“ zum alsbaldigen Verlust ihrer Befugnisse bzw. Entfernung aus der jeweiligen Position führen würde.
Daneben halten sich dann die jeweiligen Zweckdiener noch eine private Meinung, normalerweise Ideologie, worin sie sich freilich von den andern Untertanen kaum unterscheiden. Es scheint unentschieden, ob die Entscheider über den genauen Verlauf von Ausbeutung und Herrschaft, Geschäft und Gewalt dabei mehr Verantwortung tragen (oder verantwortlich zu machen sind) als die im engeren Sinne Ausgebeuteten und Gezwungenen. (Verantwortlichkeit nicht im moralischen Sinn, sondern von Urheberschaft, Quelle – derart, dass subjektive Einstellungen zumindest MIT zur Erklärung der Gesamtverhältnisse heranzuziehen sind.)
Man möchte fast sagen, hier sind nicht nur die Verhältnisse auf den Kopf, oder auf dem Kopf stehend dargestellt, sondern selbst dieser Kopf steht seinerseits auf dem Fundament der Idee oder des Begriffs „der Sache“. Und die ist wie sie ist, ganz unabhängig davon, was ER, der Kopf, sich denken mag (erst recht unabhängig davon, wo die Füsse sind, die können ja wohl nur noch ein heilloses ideologisches Gestrampel veranstalten).
Dass Leute es fehlerhaft beurteilen können, inwiefern ihr Handeln ihren Zwecken gemäss oder ihre Zwecke insgesamt ihrem Wohl („Interesse“) förderlich sind, kann natürlich sein.
Aber was immer sie tun, ist BESTIMMT und hinreichend bestimmt durch das, was sie zumindest subjektiv für richtig halten – sie, oder andere, gegen deren Ziele sich aufzulehnen, trotz abweichender eigener Wünsche oder Urteile, der betreffende Handelnde gerade für unmöglich oder nicht lohnend oder aktuell nicht für geschickt hält.
Also sogar UNTERLASSUNGEN AUS SUBJEKTIV HINLÄNGLICH ERSCHEINENDEN GRÜNDEN gehen in „die Sache“ ein – so ist das nämlich bei Handlungen, auch bei Handlungen vergesellschafteter Individuen, auch da, wo sich die Handlungen zu Routinen (Institutionen) und Gewohnheiten verfestigen, die nicht immer wieder neu und im einzelnen ausgehandelt werden.
Die subjektiv den Akteuren hinreichend sinnvoll, lohnend, sach-angemessen erscheinenden Handlungsweisen, für die sie sich (mit entsprechenden Gründen) entscheiden (wo sie ansonsten schwankend und im Zweifel wären), sind somit KONSTITUTIV für alle unter Titeln wie Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung usw. zusammengefassten Aktivitäten von vergesellschafteten Individuen.
Einwand.
Das mag ja sein, so wie auch all meine Einlassungen gültig sein können hinsichtlich der allgemeinen Bestimmungen des Handelns (dass es zugleich ein Unterlassen von anderm ist usw) und der Tatsache, dass da Leute unterwegs sind, die die ihnen zugeteilten Aufgaben mit irgendwelchen subjektiven Einstellungen dazu ausführen, solang sie sie eben ausführen; nur entscheidet das nichts über die Kontroverse, an der ich mich hier abarbeite, und die ich noch nicht genug auf den Punkt gebracht habe.
Die Frage ist, ob „der Zweck“ der „Sachen“, die eigentlich jede eine organisierte (naja, für die Marktwirtschaft gilt das Merkmal nicht so sehr) gesellschaftliche Tätigkeit vieler Leute ist, von wenigstens IRGENDJEMAND, und sei es auch einer kleinen Gruppe, subjektiv als seiner oder ihrer betrachtet werden muss, und zwar so, dass das Handeln, das die Sache ausmacht, dem befürworteten Zweck im wesentlichen entspricht, UND zugleich dieser irgendjemand oder die wenn auch kleine Gruppe, auf die das zutrifft, zu andern in ein Bündnis-, Kooperations-, Beeinflussungs- und/oder Duldungsverhältnis treten müssen, die dem Zweck weniger oder nur bedingt bzw. berechnend, gezwungen oder aus anderen Gründen als die eigentlichen Befürworter zustimmen, oder die sich an der Ausführung beteiligen oder ihr nichts entgegensetzen aus Gleichgültigkeit und Passivität (sich nicht zu dem stellen, wozu sie gebracht oder gezwungen werden). (Gibt es nicht eine Unmenge Leute, von deren Urteilsbildung man NOCH NICHT EINMAL sagen kann, dass sie „sich Illusionen über die kapitalistische Herrschaft“ machen? Weil sie mehr oder weniger komplett unpolitisch sind; weil sie über das Politische Aussagen  mit einem (relativen) Ausmass an Nachlässigkeit machen, die vor allem ihr (relatives) Desinteresse an diesem Thema zeigt. Die beiden „relativ“ sollen anzeigen, dass hier eine weit ausgedehnte Skala an möglichen Intensitätsgraden besteht, was eigene und von aussen angeregte oder forcierte Motive zur Beschäftigung mit „Vergesellschaftung“ jenseits der unmittelbaren Vertrauten angeht (schon die Beziehung zu denen ist ja oft schwer genug zu bewältigen.)

Warum widerspreche ich denn der Ausdrucksweise „der Zweck der Sache“ (das wozu „sie“ da ist: der Staat, die kap.Produktionsweise)? Halte ich das denn nicht sogar für eine halbwegs angemessene Metapher?
Sie erscheint mir halbwegs angemessen, weil dieser Zweck einer ist, bei dem immerhin denkbar ist, dass jemand ihn befürwortet.
Vor allem aber: es GIBT Leute, die diese „Sachen“ befürworten – im Prinzip. (Und auch die wieder mit einer ungeheuren Bandbreite, was die Sorgfalt ihrer Begründungen angeht.)  Ohne jeden einzelnen Verlauf, den die befürworteten Sachen nehmen, zu befürworten.
Da gibt es eben Freiheiten, sowohl für die Sache, aus dem Ruder zu laufen, sodass aus Sicht der Befürworter Korrekturbedarf besteht. Als auch Gestaltungs- und Ermessensspielräume, bei grundsätzlich gleichen Prinzipien, es so oder anders verlaufen zu lassen, soweit man durch Eingriffe etwas regulieren kann. Sodass sich die im Prinzip Einigen sofort zerstreiten können über die Ausgestaltung im Einzelnen.
(Da gibts natürlich unterschiedliche Formen der „Unvorhersehbarkeit“ und „Uneinigkeit“ bei staatlichen, unternehmerischen und zB. wissenschaftlichen Einzelmassnahmen).

Es ist seltsam, dass gsp-artig Denkende diese Gruppe so sehr vernachlässigt.
So, wie sie auch die Gruppe der mehr oder weniger „berechnend“ Zustimmenden („die Sache ist aus demunddem Grund gut für MICH“) als ausgesprochen homogene behandeln.
Das letztere ordne ICH ein als eine Stufe in den Vergesellschaftungs-Konzepten von Menschen mit einem im wesentlichen OPP-Weltverhältnis: So wie sie sind, sind sie (ihre gesellschaftliche Stellung) bedingt durch Umstände, die sie ändern könnten (eben die Stellung in einem System), nehmen sie aber als gegeben und denken nur noch unter dieser Voraussetzung.
Die Berechnung hört auf und das EIGENE Interesse schwindet und lässt nur noch eine MEINUNG zurück, sobald solche Leute sich von allen Bedingungen freimachen und fragen, wie Eigentum überhaupt verteilt sein soll oder ob es das geben soll, also nicht mehr ihre Stellung voraussetzen.
Genau das ist die Einstellung derer, die unbedingt (von bereits eingenommenen (Klassen)Stellungen) ihre Befürwortung von oder Gegnerschaft gegen Staat, Kapitalismus, Forschungsinteressen usw zustandebringen.
Ihre Befürwortung begründet sich dann auf ein Prinzip der Art: Muss so sein, ist nicht abwendbar (die andern Beteiligten – und das sind erst einmal die berechnend Urteilenden – sind hier nicht beeinflussbar)  oder: soll so sein, ist gut für die allermeisten, oder alle (auch wenn sie es derzeit nicht einsehen sollten).
Das Verhältnis zwischen unbedingten und bedingten Befürwortern von Regelsystemen und aus ihnen bei gegebnem Sachstand („Notwendigkeiten“) ableitbaren Zwecken ist ein asymmetrisches, und je nach Kräfteverhältnis (Angewiesenheit auf die je andern zur Durchsetzung) bestimmt von Heuchelei (Versuch der Übersetzung der Gründe bedingter Zustimmung in solche, die mit einer unbedingten Zustimmung vereinbar sind), oder Bestechung (ein an sich zu befürwortendes Prinzip oder seine Anwendung wird sachfremd und unter Verstoss gegen dies Prinzip zu euern Gunsten abgeändert, um eure Zustimmung zu erkaufen).
Dass überhaupt solche Verhältnisse entstehen, hat seinen Grund darin, dass offenkundig die „Prinzipien-Geleiteten“ nicht alleine bestimmen können, was bei den vergesellschafteten und zur kollektiven Entscheidung bzw. Regelung, Beurteilung anstehenden  Themen geschieht. Sondern MINDESTENS sich mit den „Interesse-Geleiteten“ gemein machen, mit ihnen einen Verband bildent, der nach den Regeln des bedingten Interesses funktioniert – die Prinzipien der Prinzipien-Befürworter gelten da nur als ein Anspruch neben andern, der sich ins Gesamt der Interessen einfügt nach Massgabe der Wichtigkeit seiner Träger für das ganze der Interessierten-Gemeinschaft.
Was immer diese Gruppe aber auch in sich selbst (je nach verfügbarem Einfluss und (im Rahmen der Ordnung erlaubten Druckmitteln in der betreffenden Frage) aushandelt – sie tritt einer weiteren Gruppe gegenüber, die selbst die Bedingungen, unter denen sie Entscheidungen trifft, für durchaus nicht stabil hält, sondern für den Gegenstand dauernder Auseinandersetzung – bei Bedarf; der bemisst sich am subjektiven Grad der Kampfbereitschaft und des empörten Forderns – immer betrachtet im Verhältnis zu Kampf-Bereitschaft und Empörtheit der Gegenpartei; wobei beides vorgetäuscht sein kann. Gegen solche Leute kann man lange geltend machen, dass sie an der falschen Stelle Empörung einsetzen und ebenso anderswo, wo es angebracht wäre, unterlassen, oder in beiden Hinsichten ihre Gegner und die Stärke von deren Kampfbereitschaft und Motiv-Intensität fehleinschätzen.Wenigstens kalkulieren solche ihre Kampfmittel und die der andern, also Kräfteverhältnisse, rational (nehmen sie zur Kenntnis, verhalten sich dazu); was man von der grössten Gruppe derer nicht sagen kann, der Gruppe derjenigen nämlich, die umstandslos zur Gewaltausübung übergehen oder aber auch sich einer Autorität beugen, von der sie (heimliches Ressentiment, Täuschungsvorsätze, Vorbehalt eigenen Besserwissens da oder dort nicht ausgeschlossen, im Gegenteil) beeindruckt sind.
Das mir Wichtige an dieser Betrachtung ist: Es gibt eine (nicht beliebige, sondern die überhaupt bestehenden Möglichkeiten, bei diesem Weltverhältnis erschöpfende) Pluralität von Standpunkt-Arten; bei Einzelnen oder einzelnen Gruppen können bei unterschiedlichen Themen unterschiedliche Typen der Standpunkt-Bildung anzutreffen sein.
(Die „Gruppen“, von denen ich sprach, haben also nicht homogen bei allem, wozu sie sich äussern (sofern sie sich äussern), diesen Standpunkt (gegenüber Andern) oder diese Art, zu einem Standpunkt (gegenüber Andern) zu gelangen, sondern betätigen ihn nur in einem je gegebnen Konflikt (zu andern Konflikten oder Arten Konflikten können sie sich auf andre Weise stellen). Als weitere Komplikatiom kommt hinzu, dass ursprünglich auf rationelleren Standpunkten (denn das sind die „selteneren“ Standpunkte und Begründungsweisen)  erschlossene Inhalte (nämlich Forderungen und Erwartungen (dass ihnen genügt wird) an Andre) in eine weniger rationelle Weise des Sich-zu-Andern-verhaltens zurückfallen können: Dann ist man zB empört, dass jemand ein Ordnungs-gemässes Interesse (es muss nicht einmal das eigne sein) und dessen Vorrang „nicht anerkennen will“ – wie stark auch immer des Anderen individueller Wunsch und Empörtheit, das ihm aus seiner Sicht Zustehende verweigert zu bekommen, ausfallen mag); oder geht gleich dazu über, ihn ganz fraglos zu solcher Anerkennung zu zwingen (befürwortet solchen Zwang), er mag sich denken, was er will.
Wichtig ist hier, weiter, dass die relativ primitiver Fordernden den relativ Fortgeschrittenen die Art des Verhältnisses diktieren; weshalb fortgeschrittenere Standpunkte ihnen gegenüber sofort in den idealistischen Modus der LEGITIMEN Forderung verfallen: Eigentlich müsstest du das anerkennen, aber du tusts ja nicht.
Man sieht dann, wie die „eigentlich legitimen“ Forderungen nur die Alternative haben, sich in ihnen unangemessene Formen (Kompromisse, Zugeständnisse) zu kleiden, oder aber auf der Stelle in (auf ihrem Standpunkt legitime) Gewaltausübung zu verfallen, bis die Gegner ausgerottet oder auf dem eigenen Standpunkt (der ja auch das Ergebnis langer uU. historischer Erfahrung mit „Kämpfen um…“ darstellt) angelangt sind.
Beides, die Selbstverleugnung wie die Selbstbehauptung und -durchsetzung, ist das Gegenteil jener Vergesellschaftung, die auf Basis des eigenen Prinzips doch „eigentlich“ jedem Vernünftigen einleuchten müsste, sodass Beherzigung von deren Regeln „eigentlich“ von ihm müsste erwartet werden dürfen.)

13.1. – 18.1.
Im Zentrum der Fragen im Zusammenhang mit „institutionen und mentalitäten“ (s. die mails unter diesem Titel in der Abteilung „Politik“) steht die Erklärung des Staats und des Willens zu ihm, hier natürlich einzig von Interesse des modernen bürgerlichen Staats und der modernen kapitalistischen Klassengesellschaft.
Hier wieder zentral die Frage: Ist der Staat – einmal eingerichtet oder zustandegekommen – ein Gebilde neben allen auf ihn sich beziehenden Willen, das sich selbst stabil erhält, und die ihm möglicherweise in die Quere kommenden Zwecke und ihre Träger immer wieder entweder einfängt und sich ein- und unterordnet, oder aber (erfolgreich) ausgrenzt und vernichtet?
Und das, erstens, gerade OHNE dass es dafür irgendeines ursprünglichen Willens bedürfte, der genau IHN, diese Organisation, diese Art der Formierung der Gesellschaft, will – zumindest im Prinzip will (bei möglichen Variationen in der Gestaltung und Anpassung an spezielle Verläufe).
Und das, zweitens, OBWOHL die Interessen, die er allererst installiert hat (durch Zuweisung je unterschiedlicher Chancen), verschieden, ja sogar gegensätzlich sind, und sich nicht unmittelbar geltend machen können, wenn sie sich auf IHN beziehen, sondern (wenn auch nicht ganz) von sich absehen (abstrahieren), wenn sie ihn wollen – ohne DAZU durch überlegene Gewalt gezwungen zu sein; insofern freiwillig.
Die Rätselfrage, die damit aufgeworfen ist (es gibt ähnliche im Bezug auf kapitalistische Produktionsweise, Kapital), findet ihre Auflösung in der Erklärung des Hervorgangs einer Klassengesellschaft oder EigentumsORDNUNG und des einheitlichen (wenn auch unterschiedlich begründeten) Willens hinreichend vieler zu ihr, aus einer Vergesellschaftung auf Basis von Vertragszuständen; genauer muss es heissen: einer Vergesellschaftung, worin hinreichend viele der an ihr Beteiligten hinsichtlich hinreichend vieler Konflikt-Themen das Niveau einer Vertrags-Mentalität ausgebildet haben. (Die ist natürlich ebenso erklärungsbedürftig, ich vertraue hier darauf, dass es mit dem Vertragsdenken eine ansatzweise Vertrautheit aus der Alltagserfahrung gibt. Allein ein solches Vertrauen bzw das, worauf es baut, wirft wichtige Fragen auf (unterschiedliche Stände der Begriffsbildung betreffend)).

Die Ausdrucksweise „hinreichend viele“ deutet an, erst einmal an, wie Vergesellschaftungs-Konzepte (STANDPUNKTE) höheren Niveaus sich auf die Gesamt-Vergesellschaftung auswirken, ihre Träger gehen Verhältnisse zu den Trägern des nächst-tieferen STANDPUNKTS ein, Verhältnisse, die freilich dann von diesem nächsttieferen STANDPUNKT aus bestimmt sind; abgemildert wird dieser Einfluss einzig durch das Zahlen- und Kräfteverhältnis (was die Formulierung „hinreichend viele“ schon anzeigt).

Ich beschränke die Betrachtungen zunächst auf die STANDPUNKTE/OPP der OPP-Spalte.
Dazu noch eine allgemeine Bemerkung zuvor: Die Vergesellschaftung von Trägern unterschiedlicher STANPUNKTE/OPP (leider, wie eben behauptet, nach den Prinzipien des je unreiferen, abgemildert durch zahlen- und kräftemässige Überlegenheit der Träger des höheren STANDPUNKTS/OPP) ebenso wie diejenige von Trägern gleicher STANDPUNKTE/OPP ist vereinbar mit abgestuften Niveaus der Übereinstimmung oder Kooperation in einer Binnengruppe, und – jenseits der von einer solchen Gruppe, mit Blick auf ein Konfliktthema, als Minimalkriterium der Zugehörigkeit angesehenen Konsensinhalte – vereinbar mit einer ebensolchen Reihe von Stufen immer grösserer Abweichung und Gegensätzlichkeit bzw. Feindschaft, anfangend beim geringst-möglichen Niveau des Indifferent-Anderssein und der indifferenten Nicht-Zugehörigkeit von „Aussenstehenden“, die den Minimalkonsens der Binnengruppe nicht teilen.

Warum teilen sie ihn nicht?
Warum wollen Leute verschiedenes?

Indem man die Antwort gibt, sagt man etwas aus über die kognitive Struktur oder Wissenserwerbs- und Lernregeln (im Rahmen des Gesamt an Regeln, denen die Betreffenden bei der Einrichtung und Abänderung ihrer (kollektiven) Praxis folgen).
Methodisch gesprochen, lassen sich die Erklärungen, die hier gegeben werden, somit grob folgendermassen charakterisieren:
Institutionen („Sachen“) wie Staat, Kapital usw. werden vollständig erklärt durch MENTALITÄTEN aller Angehörigen der betreffenden Gesellschaften; diese Mentalitäten stellen ihrerseits Ausformungen dar des grundlegenden Weltverhältnisses, im Kern also des Umgangs mit (Un)Wissen der Träger dieser Mentalitäten – fortgeschrittene Mentalitäten repräsentieren dabei partielle (wenn auch noch immer unzulängliche) Korrekturen der grundlegenden Mängel des jeweiligen Weltverhältnisses. Diese Korrekturen ergeben sich aus der den Trägern der jeweiligen Mentalitäten verfügbaren anwachsenden Erfahrung – durch wachsende Fallzahlen („räumlich“) und Fristen, aus denen Erfahrung gewonnen und verarbeitet tradiert wird. (Beachte hier weiterhin den Hinweis: „Mentalitäten“ lösen sich auf in Stellungnahmen zu zahllosen Einzelkonflikten und Konflikt-Themen, die Übergänge etwa zu reiferen Begründungsniveaus (STANDPUNKTEN/OPP) bzw grösseren Binnengruppen und Konsens-Erweiterungen werden nicht auf einmal gemacht, sondern erfordern Integration und Behebung von Ungleichzeitigkeiten in der Fortgeschrittenheit auf möglicherweise vielen Sach-Gebieten, die zuvor Gegenstand von Konflikten waren.)

Anm. Das erklärt, warum zu Stellungnahmen und STANDPUNKT Ausbildung auf historisch höheren oder kulturell fortgeschrittenen Niveaus einfache sozialpsychologische oder Theorien der Entwicklung der Einzelperson (wie Kohlberg in Anlehnung an Piaget) nicht mehr ausreichen; warum, andererseits, Theorien des überpersönlich-kulturellen und historischen Lernens nicht erklären können, wie dieses Lernen in den Biographien zahlreicher vergesellschafteter Einzelpersonen (in Verbänden, die wiederum zu gross sind, als dass in ihnen Vergesellschaftung noch auf Basis von face-to-face-Kontakten zwischen Einzelpersonen oder in „Versammlungen“) stattfindet bzw. herbeigeführt werden kann.
Spätestens der Übergang auf die Kategorien des DRITTEN STANDPUNKTS/OPP (aber auch /Rel und /MOD) setzt wirklich tradiertes Wissen um historische Verläufe voraus, die nur über längere Fristen als die einer Generation (oder Einzelbiographie als „Lebenserfahrung“) gewonnen werden können.Anm Ende

Es ist wichtig, die Mentalitäten, die zu relativ homogen erscheinenden Vergesellschaftungsformen führen, als wesentlich in Fortschritten des Planungs- und Wissens-Verwertungsniveaus ihrer Träger fundiert zu begreifen.
Die primitivste Vergesellschaftungsform (auf OPP-Niveau, aber wenn ich von primitivst spreche, kann es sich nur um OPP handeln) ist die, wo Vergesellschaftung gedacht wird als Verhältnis von subjektiven, auf „Erfahrung“ beruhenden Erfolgsgewissheiten (der OPP Planungskategorie („Planung für sich und Andre“) schlechthin) – und einem VERGLEICH zwischen den Erfolgsgewissheiten verschiedener beteiligter Parteien.
Zur Ausbildung eines bestimmten (Miss-)Erfolgsgewissheit(sgrades) wird dabei die „Erfahrung mit vergleichbaren Fällen“ herangezogen, die wiederum ausgewertet wird nach einem mehr oder weniger „erfolgversprechenden“ Regelapparat der Erfahrungsverwertung – der, soweit nicht durch hinzuerworbene Erfahrung (aber nach welchen Regeln?) modifiziert, wesentlich auf den Vorstellungen des Betreffenden von dem, was „normalerweise zu erwarten ist“, beruht.
In dieses so verwertete Erfahrungsmaterial gehen Verläufe ein, in denen die wichtigste Basis-Einheit besteht aus „Ausgangssitutation-Handlung-Ergebnis, bezogen auf urspürngliche Erwartung (Verlauf im wesentlichen wie erwartet (ein weites Feld!) ODER Enttäuschung ODER positive und/oder unbestimmte Überraschung)“.
Was im Ausgang der Fall war, was getan wurde, was herauskam, wird dabei grundsätzlich nicht unterschieden nach objektiven und subjektiven Ursachen seines Zustandekommens, also äusseren Erfolgschancen (und dem Ausmass ihrer Kontrollierbarkeit, dem dafür zu treibenden Aufwand usw), und subjektiven Leistungs- und Einsatzbereitschaften bzw. eben: positiv oder negativ oder garnicht überraschte Erfolgsabschätzungen.
Der Fortschritt zum zweiten Vergesellschaftungsmodus oder ZWEITEN STANDPUNKT/OPP wird gemacht im Mass, wie zwischen diesen Anteilen unterschieden wird; zunächst und vor allem wird das in der Auseinandersetzung mit anderen gelernt, vor allem, wenn Konflikte mit Gewalt ausgetragen werden (wo sich die Beteiligten wechselseitig von der Überlegenheit ihrer Erfolgsschätzungen zu überzeugen versuchen), und sich die Parteien dabei (bei Strafe des Untergangs) rational zu ihren militärischen Mitteln verhalten müssen; da spätestens müssen sie sich Rechenschaft geben über die objektiven Mängel ihrer Ausrüstung, ihrer Kenntnis und Kontrolle der Randbedingungen ihrer Handlungen (Risiken, Chancen) sowie das Verhältnis der von ihnen kalkulierten Aufwände zu den (miti gegebnen Mitteln) zu erzielenden Wirkungen. Was da an Rationalität eingeübt wird, mag auf das Gebiet der militärischen Planung beschränkt bleiben, im allgemeinen breitet es sich aber auf den Rest der Lebenseinrichtung und Lebensplanung, auch gesellschaftlich: der Lebensform, der Betreffenden aus.
Man ahnt hier vielleicht, wieviel Aufwand nötig ist, um das für eine solche Einstellung nötige Bildungsmaterial, etwa unter vormodernen Umständen, auch nur für eine kleine Minderheit der Bevölkerung verfügbar zu machen, die sich wiederum zum Ganzen der Vergesellschaftung etwa eines Territoriums, dessen Bewohnert möglicherweise miteinander in Konflikte geraten können, verhalten sollen. Dass man sein Leben darauf einzurichten hat, ist keine Selbstverständlichkeit, und womöglich ab einem gewissen Ausmass der nötigen Informiertheit und Verarbeitung aller relevanten Nachrichten nicht mehr anders als arbeitsteilig zu bewältigen.
(Kulturell ist hier die Rede von Verhältnissen, die in etwa in antiken Gesellschaften, speziell grösseren politischen Einheiten, und deren „Eliten“, erreicht gewesen sein dürften.)

Im Mass also, wie die Kategorie Erfolgsgewissheit als unmittelbar gefühlte/gewusste und aus Erfahrung erschliessbare (bzw mit Erfahrung begründbare) verschwindet bzw sich auflöst in Einschätzung von objektiven Kontrollfähigkeiten und subjektiven Entschlossenheiten, ändert sich auch der Vergleich – zumindest zwischen denen, die bei dieser bereits relativ rationalen Planungsweise und Art des Umgangs mit (Nicht)Wissen angekommen sind.
Verglichen werden ab jetzt (und Auseinandersetzungen werden geführt um) Mittel- bzw. Kräfteverhältnisse auf der einen Seite, Ausmass der Entschlossenheit und „Enpörtheit“ auf der Andern. Dabei geht es nicht mehr um die grundsätzliche Überlegenheit der eigenen Kalkulationen, die generell oder aber bei bestimmten Themen zu beweisen und anzuerkennen wäre; die Feststellung der objektiven Möglichkeiten beider Seiten als der Ausgangssituation des Konflikts kann durchaus im Konsens getroffen werden. Wichtig ist nur, dass es ein und dasselbe Material ist, nämlich eben die (wie immer sich ergebende) Verteilung von Möglichkeiten an Personen – Möglichkeiten, die ebenso Kampfmittel darstellen wie Gründe für Begehrlichkeiten. Die Zuteilung im Ausgangszustand von Handlungsspielräumen an Personen ist die Wirkung des Verzichts auf weiteres Geltendmachen eigener Vorstellungen davon, wie die vereinigten Handlungsspielräume zu nutzen wären, es wird stattdessen jedem eine Eigensphäre für solches Vorstellen und Umsetzen zugestanden, das ist das EIGENTUM. Gekämpft wird nicht mehr darum, ob der Andere überhaupt eine solche Eigensphäre im bezug auf bestimmte Gebiete oder generell zugestanden bekommen soll, wohl aber um die Grenze zwischen den Sphären; sie wird ermittelt durch ein vorgestelltes Verhältnis von zwei Empörtheiten, der angesichts der jetzigen Verteilung (das ist die des Verletzers) oder der zukünftigen (das ist die des Verletzten), oder auch  Entschlossenheiten, der status quo zu verändern oder zu verteidigen.
Die Verhältniszahlen sind, solang noch gestritten wird, unterschiedlich, und es ist das Ausmass ihrer Empörung beim Hin- und Herschieben der Grenze des Verlaufs ihrer Eigensphäre, die sich die Kontrahenten in diesen Konflikten jeweils versuchen vorzuführen. Natürlich gehört dazu auch das Vortäuschen von Empörung, das Anzweifeln der betreffenden Drohungen, und die Forderung, in tatsächlichen Kämpfen die bekundete Entschlossenheit unter Beweis zu stellen.
Eigentumswechsel mit bezug auf Stücke und Anteile der Eigensphäre (Verträge) unterliegen den gleichen Vorgaben: Sie sollen möglich sein, einerseits, wenn der Vorteil ein beiderseitiger ist, andererseits soll sich mit ihnen keine Grenz-Verschiebung verbinden, darum: strikte Äquivalenz der Verzichte auf beiden Seiten, aber ebenso auch der Zugewinne, UND noch des Verhältnisses zwischen beiden: Es soll für dich nicht lohnender sein als für mich, dem Tausch zuzustimmen. Hier ergeben sich unendliche Möglichkeiten, im Umfeld eines in EINER der genannten Hinsichten äquivalenten Tauschs, dem man darum zugestimmt hat, Grenz-Übergriffe auszumachen, über die erneut zu streiten ist.
Die objektiven Handlungsspielräume, um deren Verteilung an Personen es geht, können dabei ganz unterschiedlicihe sein, vor allem können wiederum die Personen ihre subjektiven Handlungsspielräume und Entschlossenheiten aggregieren, und so anderen Gruppen dieser Art gegenübertreten, generell, aber auch im bezug auf Themen (etwa als Partei in einer Streitfrage); ihre Binnen-Konflikte in der Gruppe können darüber gleichzeitig weitergehen.

Die Fortschritte, die sich aus all diesen endlosen Gefechten ergeben, betreffen zwei Kategorien:
die erste ist die der Glaubwürdigkeit von Drohungen, der Durchhaltbarkeit von (etwa in Verhandlungen) bekundeten Entschlossenheiten, zu der immert umfangreichere Erfahrung tradiert wedren kann; Verhandlungspartner können so auf Dauer einschätzen lernen, was von dem ihnen Gehörenden zu verteidigen sich für die andern in welchem Masse lohnt.
die zweite ist die der Vorhersehbarkeit von Partei- und Koalitionsbildungen für bestimmte Ereignis-Verläufe, sowie daran sich anschliessende Auseinandersetzungen, deren Ergebnis für den Kenner solcher Episoden absehbar ist. Sind auf beiden Seiten möglicher Konflikte solche Kenner beteiligt, können Eigentums-Neuzuweisungen und Eigentums-Wechsel gleich im Sinne solcher rationalen und informierten Vorwegnahmen vereinbart werden.

In diesen Vorwegnahmen betätigt sich die neue und reifere Kategorie des INTERESSES und der stabilen, weil in jeder erdenklichen Hinsicht von glaubwürdig überlegen drohenden Eigentümer-Koalitionen verteidigten ORDNUNG. Denen steht die Minderheit der Unzufriedenen gegenüber, die eine Umverteilung und Abänderung der Ordnung verlangen.
Die Eigentumsverteilung in einer solchen Ordnung ist nicht mehr die naturwüchsige im Vertrags(partner)-Zustand, um die dauernd gerungen wird.
Stattdessen ist das durch die Eigentümer-Koalition zugestandene Verfügungsrecht eines jeden über seine Eigensphäre („Freiheit“) an die Bedingung geknüpft, dass sie die Verteidigungsfähigkeit der Koalitioon nicht beeinträchtigt – sei es, dass sich durch Betätigung dieser Rechte für hinlänglich viele Beteiligung an der Koalition nicht mehr lohnt, und sie passiv werden oder gar ins Lager der Herausforderer überwechseln, sei es, dass durch Verweigerung angemessener Beiträge für die gemeinsame Verteidigung oder auch nur den gemeinsamen Nutzen (dh Trittbrettfahrertum) für hinlänglich viele die Kosten der Teilnahme an der Koalition zu hoch werden, und es einen Binnenkonflikt um Höhe und Verteilung dieser Kosten gibt.
20.-25.1.
Zwischen diesen beiden Komponenten des Interesses an Beteiligung und Zugehörigkeit entfaltet sich alasbald ein Konflikt, sowohl innerhalb der interessierten Mitmacher, als auch zwischen ihnen. Dieser Konflikt ist eigentlich der alte zwischen den Ansprüchen verschiedener Parteien, nur dass eine neue Art Drohung ins Spiel kommt und die ursprüngliche eines Kampfes mit dem eignen um dessen („angemessene“) Erweiterung verdrängt, nämlich die Drohung, die Eigentümer-Koalition zu verlassen. Freilich ist die Alternative für solche, die auf diesem DRITTEN STANDPUNKT/OPP angelangt sind, nicht KEINE Koalition, sondern bloss eine andre, für hinreichend viele hinreichend vorteilhaftere. Es ist daher der rationelle Ehrgeiz aller auf deisem STANDPUNKT Stehenden, eine solche Koalition (und Verteilung) zustandezubringen, zu der es keine bessere Alternative gibt.
Der Widerspruch der beiden Interessen-Richtungen kann aber nur so gelöst werden, dass eines das vor-, das andre das nachrangige wird; bei jeder der beiden Entscheidungen wird das je zweite so berücksichtigt, dass das je erste AUCH dem zweiten dienen soll:
Ist das Eigeninteresse vorrangig, so muss jeder Dienst fürs Allgemeinwolhl also den Erhalt der Koalition, BELOHNT werden;
wäre nur das Allgemeinwohl vorrangig, so würde es im Dienste des Eigeninteresses verfälscht, und es würde INTERESSIERT geurteilt über Notwendigkeiten, der Dienst interessiert verfälscht usw
Um das interessierte Urteil zu vermeiden und die Dienstbereitschaft dem Zweck angemessen, muss die Belohnung hinlänglich gross sein, die Belohnung muss der Uneigennützigkeit und dem Opfer nach dem objektiven und uneigennützigen Urteil aller entsprechen und gerecht sein, die Zusatzleistung über den Grund-Beitrag der Andern hinaus entschädigt werden, der Minimal-Beitrag aller für den gemeinsamen Zweck muss den Anforderungen geercht werden, Trittbrettfahren darf sich nicht lohnen. Die Belohnung darf dann wiederum nicht so gross (und nicht so endgültig) sein, dass der Belohnte anschliessend garkein Interesse mehr an der Mitgliedschaft in der Koalition (und Zustimmung seiner Verbündeten) hat.
Wie gross das Opfer ist, entscheidet sich aber nach dem ursprünglichen Besitz; bei ungleicher Verteilung fallen den einen Opfer leichter als den andern.
Das mündet in die Forderung, dass die Eigentumsverteilung von vorneherein dem Ausmass des Beitrags zum Allgemeinwohl entsprechen soll.
Aber wie bestimmt man Allgemeinwohl? Es soll die Summe der „bedingten Zufriedenheit“ einer möglichst grossen Zahl (Variante: einer möglichst grossen Zahl möglichst einsatz- und opferbereiter) Beteiligter sein. Aber ihre Zufriedenheit braucht einen Inhalt, Material an Bedürfnissen, Wünschen, Projekten; das aber sind nur wieder ihre eigenen. Dieser Anteil der Ordnung würde einfach vergessen, wenn die Eigentumsverteilung kategorisch am Verdient entlang definiert würde: Verteilung und Verdienst benötigen ein von aussen kommendes, authentisch eigenes Interesse oder Wohl der Einzelnen, um das (oder um die Summe solcher Interessen) sich das Verdienst verdient macht.
Das war das Zugeständnis des Eigenen; die Interessen fallen ja auch nicht in eines zusammen, einen konsens-fähigen Inhalt, sodnern bilden eien Pluralität.
Die Eigentümer, die die stabile Eigentumsordnung bilden und und das jedem Einzelnen von ihnen je von allen andern zugestandene Eigene schützen helfen, brauchen somit eine Verteilung dieses Eigenen, die die Beiträge der Einzelnen für alle oder das Ganze, also ihr Verdienst, vergleichbar macht, weil sie miteinander vergleichbare Anteile eines gleichen Ganzen, des ursprünglich ihnen zuerkannten Eigenen, darstellen. Diese Verteilung ist die gerechte, oder gleiche.
Hier herrscht unter den im Ausgang jedem von allen Zuzugestehenden Eignen Gleichheit sowohl des Nutzens (Vorteils) als auch der Kampfmittel (sollte denn hier noch etwas durchzusetzen sein). Daher können Kämpfe hier durch Abstimmungen ersetzt, ihr Ergebnis glaubwürdig vorweggenommen werden.
So das Ideal, bei dem man mittlerweile angekommen ist.

Gleichheit ist aber das Ideal über die ganze Spalte weg; Gleichheit Verschiedener ist allerdings nur zu haben als gleiches Quantum vergleichbarer Messgrössen; zwei davon wurden bereits sicher ermittelt, Erfolgsgewissheit und Entschlossenheit. (Ab jetzt erneute Betrachtung aller vier Stufen der Spalte.)
Man kann nun zuspitzend, präzisierend sagen: Der ZWEITE STANDPUNKT/OPP (oder Vertrags-STANDPUNKT) beruht auf der Überzeugung von der prinzipiellen Gleichheit der Erfolgsgewissheiten, soweit sie die verwendeten Mittel und objektiven Randumstände angeht, das somit verbleibende Element oder Grund der ursprünglichen Erfolgsgewissheit ist die Entschlossenheit (oder Empörung); wenn sie aufhört, ungleich zu sein, ist für alle Beteiligte das Mass des Lohnens dasselbe, soweit Opfer, Abgabe vom Eignen betroffen ist; das Eigne selbst aber, von dem abgegeben wird (zum gemeinsam verwalteten, konsensuellen, nicht bestrittenen Erhalt des Gemeinsamen, Ganzen, der Eigentums-Ordnung), ist da noch nicht verglichen und gleichgestellt.
Dieser DRITTEN STANDPUNKT/OPP muss jetzt nochmal genauer angesehen werden.
Hier setzt sich eine Bewegung fort, für die die beiden Anfangsschritte unter den ersten beiden STANDPUNKTEN/OPP benannt werden müssen, nämlich die Bewegung einer Abtrennung eines ursprünglich Zusammengefügten; wichtig ist, dass diese Bewegung INEINS mit der bereits genannten stattfindet, und man muss sagen können, warum das so ist.
Was sich im DRITTEN STANDPUNKT/OPP abtrennt, sind die Kampfmittel (dieser STANDPUNKT des Interesses und der Eigentumsordnung ist hier noch nicht hinreichend begriffen.)
Das Eigne der sich wechselseitig grundsätzlich als Vertrags-fähig Anerkennenden des ZWEITEN STANDPUNKTES/OPP ist auch Quelle all ihrer Kampfmittel.
Unter dem ERSTEN STP ist sogar die Erfolgsschätzung Kampfmittel, sie ist da ja auch Eignes, ja sogar das eigentlich-Eigne schlechthin (und das bleibt sie auch, in der Verfügung über das anerkannt-Eigne oder Eigentum, sie wird bloss dorthin zurückgedrängt; jenseits dieses ganz und gar Eignen beginnt das Öffentliche und Strittige, das (zunächst, zwischen solchen, die auf dem ZWEITEN STP stehen, durch das Verhältnis der Entschlossenheiten bzw Empörungen reguliert wird, als dem Vergleichbaren mit unterschiedlichem Mass, wohingegen die Einschätzung der Chancen und Risiken, des Objektiven, grundsätzlich dieselbe ist und darum kein Mass für Unterschiede mehr braucht).
Auf dem DRITTEN STP ist das in der Eigentumsordnung zugestandene Eigne Quelle der Kampffähigkeit, hier als Beitrag und Opfer für die kämpferische Selbstbehauptung der Ordnung nach aussen; es ist aber nicht der eigene Kampf fürs Eigene, den jeder Eigentümer und Beiträger ausficht, sondern der für Erhalt der Ordnung.
Der Fehler dieses STPs liegt darin, die Ungleichheit der Beiträge für den GRUND der Ordnung zu nehmen, statt umgekehrt die Unterschiede des Eigentums für den Grund der unterschiedlichen Befähigung beizutragen.
Hier mengt sich eine zeitlang noch eine Idee von Arbeitsteilung mit ein, es bedarf einfach zur Bewältigung bestimmter Aufgaben für das Ganze der Ordnung vermehrter Mittel.
Aber dieser Gedanke betrifft immer einen ZWEITEN SCHRITT, die Ausstattung der Ausführenden mit den nötigen (Kampf)Mitteln; der Beschluss und der (mit dem anderer zusammenzulegende) Beitrag hingegen könnten auch von gänzlich Gleichgestellten stammen.
Die Ungleichheit soll funktional für den Erhalt des Ganzen sein, und nur darum so eingerichtet sein.
Kein Argument dieser Art existiert, das nicht eine ursprüngliche Ungleichheit unterstellt, die eine sekundäre erst nötig macht.
Wichtigstes Argument der Art ist: Die ungleich ausgestatteten Eigentümer (bis zu einem gewissen Mass, jenseits dessen der Auschluss und Nichtzugehörigkeit zur Ordnung beginnt) unterstützen das „mehrhaben als andre“ jedes von ihnen (die Meistbesitzenden das der Nächst-weniger-Besitzenden, sie zusammen das der Übernächst-weniger usw)
Die Rechnung hier geht auf, solang wie das Risiko des Verlustes durch Verbündung mit Schlechtergestellten die Chance des Zugewinns durch dasselbe Bündnis übertrifft.
Die Logik der vor- also ungerechten Klassenordnung und Eigentumsverteilung ist: Ich gestehe im Bündnis mit Mehrhabenden ihnen dies Mehrhaben zu, solang ich selber dadurch mehr habe, als in einem anderen Bündnis. Oder aber, ich verfehle meine Optionen durch Bündniswechsel aus Trägheit (setze das Meine nicht zu Erpressungs- und Kampfzwecken ein.)
Aber da ist jetzt wieder die Vermengung des stabilen und Ordnungsgedankens mit einem expliziten Eigen-Vorteils- und Vertragsdenken, und dies letztere führt auf nichts weniger als rational-stabile Verhältnisse (Trägheit und Verpassen vorteilhafterer Optionen sind nicht rational.). (Dass diese Vermengungen naheliegen, hat etwas zu tun mit der Tendenz der fortgeschritteneren Formen, in die ihnen voraufgehenden zurückzufallen – in diesem Fall mit Kategorien des 3.STP in Rahmenkategorien, die dem 2.STp angehören.)

Also nochmals:
Der Übergang weg vom Vertragsdenken setzt einmal immer grössere(überlegen drohende) Verbände voraus, bei denen das Binnenverhältnis zwar ungleiche Verteilung des Eignen vorsieht, aber auch eine (zumindest interne) Friedensgarantie und „gerechte“ Verteilung von Lasten zur Stabilisierung der Ordnung, also Beiträge aus dem Eignen, entsprechend der vergleichsweisen „Grösse“ dieses Eigentums. HIer setzt die Ideologie an, die Ungleichverteilung habe in den unterschiedlichen Anforderungen ihren Grund.
Hier bin ich geschützt, denn im Zweifel kämpft der gesamte Verband oder Koalition für mein Eigentum; aber ich darf mein Eignes weder allein, noch mit einer Teilkoalition einsetzen, um an der gegebnen Verteilung etwas zu meinen Gunsten zu ändern.
Die EIGENTLICHE Lohnenskalkulation findet hier also so statt, bzw SOLL so stattfinden, dass – gerechte Heranziehung aller gemäss ihrem Vermögen vorausgesetzt – Sicherheit der Verhältnisse für hinreichend viele Beteiligte lohnender ist als Kampf um Neuverteilung.
Das Vorausgesetzte lässt sich, ähnlich dem auf dem ZWEITEN STP Vorausgesetzten – deuten als: festgeschriebene Gleichheit (spätestens: oder Feststellbarkeit der Gleichheit) der Gründe, sich zu empören – gleich-lohnende Relationen von zugestandenem Vermögen und Beitrag bzw Opfer.

Wie steht es mit den Optionen auf Umverteilungskämpfe in einer solchen Ordnung (übersichtliche Anordnung und Aufstellung der Eigentümer nach ihrem „Vermögen“, für jeden sichtbar)?
In jeder Eigentümer-Koalition, die von EINEM Ende der Eigentümer-Hierarchie sich aufbaut, und eine überlegene Mehrheits-Macht gegenüber der verbleibenden Minderheit darstellt, findet sich dieselbe Konstellation als Binnenverhältnis; was sollte diejenigen, die im Binnenverhältnis  genau jene Position einnehmen, welche die Minderheit im Aussenverhältnis einnimmt, davon abhalten, für sich das gleiche Schicksal zu antizipieren – und sich mit der ausgegrenzten Minderheit, die die verglichen mit ihr extremere Position einnimmt, zu solidarisieren? Diese Logik, auf sämtliche mögliche Verschwörungen von Mehrheiten gegen Minderheiten auf den Extremen der Rangskala angewandt, ergibt als einzig verbleibende Möglichkeit die Konfrontation zweier gleichstarker Blöcke, die aber dann notwendig einander ebenbürtig sind.
Irreguläre Selektionen, die sich nach irgendwelchen anderen Kriterien zusammenfinden und gegen den Rest Front machen, um ihn zu berauben, führen, schon durch die Art ihres Zustandekommens, die Zufälligkeit und damit Labilität der Position in einer Hierarchie des Besitzes vor Augen.

Es gibt also bei gerechter Verteilung der Lasten für alle in vergleichbar-gleicher Weise interessierende Vorhaben kein „egoistisches“ Motiv für irgendeine denkbare Koalition, eine sichtbare Eigentümer-Hierarchie, der sie selbst angehört, infragezustellen, sobald die genannten Antizipationen und „Interessens“-Berechnungen angestellt werden.
Es gibt aber das dafür um so stärkere Motiv, die grössere Fähigkeit zur Übernahme von „Verantwortung“ auf seiten der Vermögenderen gleichmässig zu verteilen, da es (immerfort weiter gerechte und gleiche Aufteilung aller Kosten für in gleicher Weise geteilte Interessen vorausgesetzt) keine dauerhafte funktionelle Begründung gibt, warum der Vorteil EINES Vermögenden nicht durch Aggregate mehrerer weniger Vermögender ebensogut dargestellt werden kann.

Aber wie, wenn unterschiedliche Intensität des Interesses am angeblich alle Angehenden zu berücksichtigen wäre?
Wie, wenn die Selbstgenügsamkeit und mangelnde Opferfreudigkeit mit den Vermögen gleichsinnig wachsen oder schrumpfen (indem die Minderbemittelten Kompensation verlangen?)
DIESE Art des Lohnens von Beiträgen, nämlich gemessen am eignen Interesse an der Gemeinwohl-Realisierung, ist in der Gerechtigkeitsidee des DRITTEN STPs nicht in betracht gezogen.

Der Inhalt des Eignen, des Eigentums, das „Vermögen“ ist hier zugleich Quelle von Genuss, Können, der Fähigkeit, Andern davon etwas zuzuwenden, und der Durchsetzung und/oder Selbstbehauptung (Verteidigung des Eignen; das Zuzuwendende vorenthalten können) nach aussen.

Jetzt nochmal der Übergang vom Vertragsverhältnis her.
Dort wird nicht mehr um grundsätzliche Anerkennung der Ebenbürtigkeit der Erfolgsgewissheiten gekämpft, diese Anerkennung im Grundsatz ist vorausgesetzt; aber damit eine Sphäre beim Andern, auf die nicht mehr mit eignen solchen Gewissheiten und Schätzungen zugegriffen wird, die vielmehr deren Willkür, also Erfolgs-Kalkulation (nach OPp Grundsätzen) überlassen ist.
Das Vermögen der Andern, das in ihrer unmittelbaren und nicht mehr aufgrund der eigenen, der ihren vermeintlich überlegenen Erfolgsabschätz-Fähigkeit bestrittenen, mit unvermittelten Forderungen belegten oder gar herausgeforderten (zur Herausgabe aufgeforderten) Verfügung liegt, ist ihr Genuss-, Verhandlungs- und Kampfmittel.
Die drei Verwendungen widersprechen sich:
Ich kann Genussmittel selber nutzen, andernfalls opfere ich – wieviel, hängt ab von meiner als Opferbereitschaft sich darstellenden Entschlossenheit (gemessen nach Intensität und Befristung: wieviel opfern wie lang?)); ich kann entsagen, um es andern (gegen Gegenleistungen, im vertraglichen Tausch ) abzutreten, oder um ein mir vermeintlich (ohne Gegenleistung) Zustehendes zu kämpfen (der Kampf ist die Gegenleistung, ihn zu vermeiden der Nutzen, den ich dem andern stifte).
Es gibt eine interne Relation zwischen stabilem Genuss (als Zweck) und Verzicht (als Mittel), das ist die des LOHNENS.
Die Verhandlungen und/oder Auseinandersetzungen auf dem Vertrags-STANDPUNKT werden geführt um den Ausgleich des Lohnens, sei es bei Eigentumswechseln im beiderseitigen Einverständnis (Äquivalenten-Tausch), sei es beim (uU mit Tausch-Vorgängen verknüpften) Ausgleich von Ausgangs-Ungleichgewichten, die nachträglich kompensiert werden sollen (aus Sicht einer der Vertragsparteien).
Der Kampf unter dem Vertrags-STANDPUNKT ist immer einer ums Recht; wohingegen dies Recht unter dem Rechts- und Interessen-STANDPUNKT jedem einzelnen Eigentümer gegeben werden soll, im Namen (des Interesses) ALLER. Darum SOLL hier nicht mehr gekämpft werden, aber eben auch nicht gekämpft werden müssen. (Darüber, wann man muss, gehen freilich die Ansichten der Vertreter des Rechts- und derjenigen des Vertrags-STANDPUNKTS auseinander.)
Unter dem Interessen-STANDPUNKT SOLL (Idealismus-Symptom!) Kämpfen sich nicht lohnen, das Eigne soll nur noch (wenn überhaupt) als Tausch- und Genussmittel fungieren. Selbstbehauptung findet, wenn überhaupt nur nach AUSSEN statt, in der Binnengruppe aber ausschliesslich im Rechtsstreit.
Das objektiv einem zustehende und von der Eigentümer-Gemeinschaft zugestandene Eigne ist das (faktisch) zugestandene ooder berechtigte INTERESSE, daneben aber gibt es – davon abweichend – das beanspruchte oder „objektiv“ bestehende Interesse, das anerkannt werden MÜSSTE.
Der Begriff Interesse involviert ein vernünftigerweise, von jedermann und nicht mehr bloss subjektiv Zuzugestehendes, unabhängig davon, ob es (mit den Mitteln des Betreffenden) durchgesetzt werden kann, oder durchgesetzt wird, und ob der Betreffende selbst es (von Andern, wenn er nicht kann) durchgesetzt sehen möchte oder aber auf solche Durchsetzung verzichtet.
Im Begriff Interesse ist so immer auch etwas von „jemand zu seinem Glück zwingen“ enthalten, von dem Besserwissen als er selbst es zu wissen glaubt, was für ihn nötig ist und in diesem Sinn lohnt.
Das Eigne im Vertragszustand ist Kampfmittel; ist es für bequemes Drohen nicht ausreichend, so ist es zu wenig, und entschlossen auszuweiten.
Das Eigne im Rechtszustand ist Funktionsmittel, auch Belohnung für Verdienst. Kampfmittel ist es zwar nicht; aber natürlich hängt die Bedürftigkeit bzw Abhängigkeit vom Erfolg in Rechtstreitigkeiten und von der politischen Kompensation von Lohnens-Defiziten vom Ausgangs-Eigentum ab.
Die Fähigkeit, überhaupt Verdienste und damit Belohnungen erwerben zu können, ist noch immer ungleich verteilt: Die Rechtfertigung dieser Ungleichheit aus dem Verdienst misslingt, denn ihr geht eine ursprünglichere Ungleichheit voraus – die auch immer aus der Funktionalität solcher Ungleichheit gerechtfertigt wird, was aber s.o. (alles wirkloich Funktionale auch durch Aggregation der Mittel Gleichgestellter darstellbar) misslingt. Sie misslingt um so mehr, als die Ungleichheit nicht nur nicht nötig ist, sondern in einen Widerspruch führt: Das angeblich funktionelle Privileg zugunsten der stellvertretend für andre Kämpfenden und/oder Recht Sprechenden (der funktionell, im Namen des Gemeinwohl Herrschenden und Herrschaftsfunktionen Ausübenden) ist schwer zu dosieren: Ist es zu gering, verschwindet ihre Unpartleilichkeit, ist es zu gross, verschwindet ihre Sorgfalt. Das ändert sich auch nicht, wenn alle an der Herrschaftsausübung (dem nicht-parteilichen, nicht „in eigener Sache“ gefällten Urteil über Gleichheit und Vergleichbarkeit der Lohnendheit bestimmter (in dieser Hinsicht) strittiger Sachverhalte) beteiligt werden. Die Gleich-Beteiligtheit Aller an der „politischen“ Urteilsfindung (der Bestimmung, welche Verteilung die für maximal viele gleich-lohnendste ist) lässt einen weiteren Widerspruch unberührt: Den nämlich von (politischem) Kampf um Vorteile einerseits, und Sicherheit und Stabilität, damit aber auch eigener Unangefochtenheit. Diesen Widerspruch gibt es, solange es die Legitimation von Ungleichheit und angeblich funktionaler, daher legitimer ungleicher Eigentums-Verteilung gibt. Es ist dem Einzelnen, also seiner speziellen OPP-Einstellung, überlassen, ob er den Chancen- oder Risiko-Anteil der poltiischen Auseinandersetzung für sich mehr betont, aber welches Gewicht es auch jeweils den beiden Faktoren einräumt, seine Präferenz wird von derjenigen fast aller Anderen abweichen, und so das Verhalten der meisten zur Quelle der Unzufriedenheit der meisten – die Gesellschaft als ganze KANN nicht das rechte Mass treffen, weil es dafür keinen Konsens in ihr geben kann.

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Der Fehler der bisherigen Überlegungen war, die Eigentumsverteilung unter dem Interessen-STP auch als funktional für ihre eigene Sicherung, also als Befähigung zur Machtausübung im Interesse des Allgemeinwohls zu legitimieren; das muss als Rückfall und Zurückschieben von Inhalten des Interessen-STP in den Vertrags-STP begriffen werden – und zwar sogar als DIE Formel, mit der sich dieser Rückfall anzeigt.
Nochmals, umgekehrt: Der Übergang weg vom Vertrags-STP besteht in der Einsicht, dass jeder in eigener Sache „Entschlossenheit“ mobilisieren kann, ja dies sogar zum Selbstzweck kultivieren werden kann (was dann ähnlich destruktiv wird wie bei der Erfolgsgewissheit: Kampf um prinzipielle Anerkennung der eigenen Beurteilung von „legitimen Anliegen“).
Wird allen die gleiche Möglichkeit zugestanden, sich zu empören darüber, dass das ihnen Zustehende ihnen vorenthalten wird, bleibt das gemeinsam zu findende Urteil, wem wieviel zusteht: Umverteilung einerseits, und Schutz dagegen andererseits.
Der Widerspruch von Bestechlichkeit/ Heuchelei und Desinteresse bei der funktionalen Machtausübung (der eigentlich zum Rückfall ins Vertragsdenken bzw. zum Aussenverhältnis der Träger der Ordnungslogik gehört) muss am Urteil selbst über die Legitimität des Umverteilens bzw. Art und Umfang des jedem Zustehenden aufzufinden sein, nämlich maximal einfach so: Der Schutz des Eignen (das einem bzw allen im vorhinein bereits zugeordnet ist) und des (bereits) Habens steht im Widerspruch zum Programm der Umverteilung in Richtung des einem jeden (aber auch einem selbst) Zustehenden, aufgrund von Bedürftigkeit. Zwischen beiden soll (unter Absehung von der Person) eine Relation hergestellt werden, und eine Grenze, bei der Umverteilung beginnen bzw. jenseits deren sie stoppen soll. Der Widerspruch ist aber einer schon im Denken, Planen und Lernen JEDES beteiligten OPP „Interessierten“ für sich selber: Er hat keine unbedingte (vernünftige) Regel, um gegebne Spielräume (sein aktuelles, oder ein potentielles Eigenes) aufzuteilen zwischen einer Nutzung der mit diesen Spielräumen gegebnen Chancen und/oder der Sicherung dieser seiner Spielräume mit ihnen selber gegen Gefahren, die ihnen drohen, oder aber seiner eigenen vermehrten Sicherung gegen Bedürftigwerden und der Verbesserung seiner Ausgangschancen; entsprechend schwankt er zwischen der Option, sich mit dem Seinen zu begnügen und von der Ordnung vor allem Sicherheit gegen Übergriffe zu fordern, und der Option, mithilfe einer für ihn möglicherweise riskanten (weil mit eignen Verlusten verbundenen) Änderung der Besitzverhältnisse (begründet mit seiner „Bedürftigkeit“ im Sinne des zweiten Paars: eigene Unsicherheit, Zurückgebliebenheit der eigenen Ausgangsbedingungen hinter einem vorgestellten Minimum („Unterprivilegiertheit“: zurecht hat man sich lustig gemacht über diese Wortbildung: mangelhaft gegenüber andern mit Vorrechten ausgestattet zu sein; aber was ist ungleiche Eigentumsverteilung andres?) seine Situation (nämlich die Sicherheit gegen Bedürftigkeit) zu verbessern. Die erste Doppel-Option liefe hinaus auf ein Befürworten der Sicherung seiner gegebnen Position (relativ zu andern) als Eigentümer, die zweite auf ein unsicheres (und von andern zu seinen ungunsten mit noch viel mehr Recht vorzubringendes) Einfordern eines ihm aufgrund Bedürftigkeit Zustehenden. Unter dem Interessen-STP kann diese Unentschiedenheit noch wegerklärt werden mit dem Widerspruch zwischen Eigentums-Sicherung (das Mehrhabenwollen als andre unter ihm), das ihn mit den Mehrbesitzenden in der Hierarchie der Vermögen über ihm verbindet; und dem Einfordern der immer begründbaren und ihm zustehenden Besserstellung (das Mehr-Habenwollen als er hat), das ihn mit den Schlechterweggekommenen verbindet.

Anm. Hier ist darauf hinzuweisen, dass dies ständige sich selbst einordnen in eine Rangskala der Vermögen, die beurteilung der eigenen Stellung relativ zu Andern, typisch für den Interessen-STP ist; unter dem Vertrags-STP ist das Ausgangs-Eigentum massgeblich für alle Versuche, es zu ändern, die Chancenm die sich dafür ergeben, müssen mit diesem Eignen als Kampfmittel (und Einsatz für die Gewinnung von Verbündeten) umgesetzt werden, oder es gibt sie nicht.

Um so mehr kann dies auf die Ungleichheit der Vermögen (erinnere: Vermögen als messbare Quelle des Genusses, der Leistungsfähigkeit und Funktionsmacht, speziell der Kampffähigkeit) zurückgeführt werden, als der Widerspruch sich gegen die Extreme hin sogar auflöst, und in einen inneren Gegensatz (oder Konkurrenz) gegen die in der Hierarchie relativ entfernter Stehenden der „eigenen Partei“ umschlägt. Diese Ambivalenz lässt sich beliebig verfeinern, und so immer kleinere Untergruppen aus der Vermögenshierarchie herauslösen, in der aufgrund der ungefähr gleichen Stellung Konsens zu herrschen scheint hinsichtlich des Ausmasses der Anforderungen an Veränderung der Besitzverhältnisse einerseits und Schutz der bestehenden Ordnung andererseits. Das Gefälle der Widersprüchlichkeit von der Mitte hin zu den Extremen wird sofort entschärft, wenn die „weniger extremen“ Vermögensklassen entweder Umverteilungs-Opfer an ihrer Stelle von den deutlich mehr Besitzenden, und zugleich Verzichte auf allzu starke Zugewinne auf seiten der deutlich Benachteiligten einfordern.

Es ergibt sich ein dichtes Spektrum an „interesse-geleiteten“ politischen Voten entlang der Vermögensgefälle-Skala, mit Verzerrungen in die eine oder andere Richtung, einmal aufgrund von unregelmässiger Konzentration oder „Dichte“ von Vermögensbesitzern an einzelnen Stellen der Skala, oder aber aufgrund unterschiedlicher Verteilung der Präferenzen (und zufälliger Häufungen) im zugrunde liegenden Konflikt zwischen „Auskommen (wollen+sollen) mit dem, was man hat“ und „Ausgangsbedingungen zur Vermeidung von Bedürftigkeit verbessern (selber wollen+ von andern, mit andern zusammen, verbessert bekommen)“.
Diese beiden Spektren überlagern sich; in jedem Falle ist der Einfluss der „Interessiertheit“ nicht abtrennbar, und auch hinsichtlich seiner relativen Stärke gegenüber dem fundamentaleren „Präferenz“-Motiv nicht schätzbar
So entsteht ein völlig haltloses und chaotisches Gewimmel von Standpunkten, die je gegenüber dem je nächst verwandten in quantiativer Hinsicht leicht verschoben sind, und in womöglich lückenloser Verbindung zu den beiden einander maximal entgegengesetzten Extremvoten „absoluter Status quo“ und „Umverteilung zugunsten von Bedürftigkeit ohne Rücksicht auf bestehende Eigentumsrechte“ verlaufen.
Das verrückte politische Spiel aus völlig prinzipienlosen Bündnissen und Stellungnahmen in diesem doppelten Widerspruchsfeld hat eine Art Neutral- oder Null-Stellung, um die es ständig mit mehr oder weniger heftigen Ausschlägen oszilliert: die GERECHTE oder GLEICH-Verteilung.

28.1.2013
Beim Durchgang durch die Stufen der OPP Spalte werden die Planentwürfe der Normalplaner und ihr Verhältnis zum (Un)Wissen immer vorsichtiger und un-opportunistischer.
Für jeden Übergang kann man das Gefühlsmoment angeben, das ab da aus den Konflikten ausgeblendet ist, weil es grundsätzlich als „keinen Unterschied machend oder begründend“ begriffen ist: Erfolgsgewissheit ab dem VertragsSTP, Entschlossenheit ab dem InteressenSTP, „Interessiertheit“, Parteilichkeit, Eigennützigkeit ab dem GerechtigkeitsSTP
Das Vorrücken in der Spalte ist zugleich ein „Reifungsprozess“, bei dem immer weniger situationsgebundene und borniert-eigene Erfahrung verwertet wird – ohne dass sich ein grundsätzlicher Mangel der OPP Art der Erfahrungsverwertung (der OPP Art für sich und andre Pläne zu erschliessen und zu begründen oder zu rechtfertigen) zeigen würde.
Zumindest, soweit Entscheidungen betroffen sind, die entsprechend grosse Kollektive betreffen, greift dieser Reifungsprozess und diese relativ rationalere Art, Gründe und Wissensmomente zu erwägen – in der Privatsphäre hingegen und im gesellschaftlichen „Nahbereich“ erlaubt man sich nach wie vor, sich von  „Leidenschaften“, Gefühlen und Impuls-Entscheidungen bestimmen zu lassen (und hält dies als Normalplaner für durchaus angemessen).
Interessant ist die Art, wie OPPs selbst die Trennung der Begründungsweisen zwischen diesen Sphären begründen; nämlich entsprechend den beiden Hauptbestimmungsgründen für ihr Entscheiden überhaupt, bewährte Gewohnheit (Routine, Normalität) und Risiko- und Chancen-Schätzung aufgrund „beeindruckender“ Überraschungen: Sie finden „normalerweise“ die Trennung der Sphären vor, die Entscheidungsweisen als fertig eingerichtete Routine-Praxis der dort bereits Agierenden. Eingerichtet wurde das Ganze anders, nämlich als Ergebnis höchst gefühlsbetonter Zusammenbrüche, Desaster, zermürbend auswegloser Grabenkämpfe, also Resignationen und nachhaltig erzwungene Verzichte auf vormals lohnend erscheinende Optionen des Kämpfens und Sich-Durchsetzens.
Das alles schlägt natürlich durch auf die Sorgfalt dessen, was man in den neuen, weniger gewalt-trächtigen Verhältnissen überhaupt noch fordert; in einer Eigentumsordnung muss das Votum, wenn es ernstgenommen werden und Gewicht haben soll, tatsächlich die wohlerwogenen Gründe und Präferenzen wichtiger „Interessensgruppen“ und Eigentümerklassen (sofern es solche relativ homogenen Gruppen noch gibt) wiedergeben.

Dabei ergibt sich bereits auf den ersten Blick EINE Besonderheit des Gerechtigkeits-STP, der ihn von vorneherein so idealistisch ausschauen lässt.
Es wird nämlich nicht dazu kommen, dass gewissermassen die ganze Gesellschaft neben sich tritt, ihre Eigentumsordnung suspendiert und sich fragt, wie würde denn nun eine gerechte Verteilung aussehen?
Der GerechtigkeitsSTP hat insofern keine eigenen Institutionen, keine gegen ein vorhergehendes Stadium abgrenzbare Form seiner Einrichtung, die Routine werden könnte.
„Gerechtigkeit“ tritt vielmehr auf als eine Art, in einer Eigentumsordnung zu votieren bzw Voten zu begründen; indem die Gerechten (ausser, sie bilden eine überwältigende Mehrheit) nursich  in politische Prozeduren und Debatten einschalten können, die sie mit „interessierten“ Anhängern der Eigentumsordnung teilen, in der die Gerechten obendrein auch noch selber eine Stellung als Eigentümer haben, scheinen ihre Voten nur extremere oder besonders schrille Ausprägungen einer „interessierten“ Umverteilungsstrategie.
Sobald eine hinreichend einflussreiche Zahl von Eigentümern den Übergang von Vertrags- zum InteressenSTP gemacht hat, kann sich eine Eigentums- und Rechtsordnung etablieren, die gegenüber den nach wie vor vorhandenen Vertretern des VertragsSTP (zumimdest da, wo sie ihn in dieser Form geltend machen) als übermächtige Vertragspartei auftritt. Die Auseinandersetzung zwischen den Vertretern beider STPe, sofern sie als selbstbewusste Kollektive operieren, erscheint nach Durchsetzung der „Interessierten“ (mit den Gerechten als Teilpartei) nur noch als als Rebellion („Empörtheit“) Einzelner oder von Gruppen, die noch auf dem VertragsSTP stehen, gegen die Rechts-Ordnung und deren Wiederherstellung bzw. Durchsetzung; je ohnmächtiger und vereinzelter die noch im Rahmen des VertragsSTP Denkenden auftreten, desto mehr nimmt das von ihnen bestimmte bedingte Gewaltverhältnis den Charakter der Anomalie und („kriminellen“) Verletzung der normalen Umgangsformen zwischen Eigentümern bzw Bürgern an. Umgekehrt werden legale „Rechtsmittel“ von Vertretern des Vertrags-STP anstelle von gewalttätigem Einsatz ihres Eigentums benutzt, um ihrer „Empörung“ Geltung zu verschaffen; also soweit die Rechtsordnung als Verbündete gegen ihre „Gegner“ (aus ihrer Warte) eingesetzt werden kann.

An dieser Stelle können erste vorläufige Feststellungen zum Thema Eigengesetzlichkeit oder Autonomie der „Institution“ bzw. eine Analyse „der Sache“ unabhängig vom „Willen“ getroffen werden.
Es entsteht der Schein einer solchen Eigengesetzlichkeit, erstens, wenn das betreffende gesellschaftlicihe Verhältnis von den es tragenden STP-Vertretern für so wichtig gehalten wird, dass es auch in einem aus Sicht der Mehrheit unzulänglichen Zustand solange weiter existieren muss, bis es reformiert ist; und, zweitens, wenn es keine relativ homogenen Parteien gibt, die im Rahmen des gemeinsamen STP versuchen, ihr Votum die besondere Gestaltung des Verhältnisses bestimmen zu lassen, wenn also die Zustimmung zur – wenn auch in ihrem Detail nicht befürworteten –  aus Sicht aller (wenn auch verschieden) kritikwürdigen aktuellen Erscheinungsform der Institution begleitet wird von einem kaum mehr zu ordnenden Chaos an Einwänden und Abänderungsforderungen. Im Falle homogener Konfliktpositionen hingegen kann die Gegenpartei für den Zustand des gemeinsam befürworteten Gemeinwesens verantwortlich gemacht werden; im Zweifel auch gewählte befugte und insoweit „verantwortlich“ zu machende Entscheidungsträger und Repräsentanten.
Im Falle der Eigentumsordnung und Interesse-STP-Vertreter ist die kritikwürdige, nichtsdestotrotz immer für „besser als nichts“ befundene schlechte Institution der Staat und die Rechtsordnung, im Falle von Vertragspartnern ein Bündnissystem. (Was in der gsp-Theorie zum Imperialismus vorgetragen wird, ebenso die Differenz zwischen inneren und äusserem Staatshandeln lässt sich ableiten mit einem Überwiegen von Vertrags-STPen im bezug auf diese Vergesellschaftungs-Themen; Bündnissysteme und Koalitionen, womöglich wieder STP-begründet, sind Übergangsformen zu einer „internationalen (Völker)Gemeinschaft“ und Rechtsordnung.)

Abstrakt liesse sich der Übergang zur Erscheinungsform „Institution“ eines Mentalitäten-Gefüges auch für eine mehrheitlich auf dem Gerechtigkeits-STP stehende Bevölkerung denken; dafür gibt es aber in den zeitgenössischen Industriegesellschaften derzeit noch keinerlei Real-Beispiel. (Es wäre zu überlegen, ob es dahin überhaupt kommen kann.)

Vom Kapitalismus war bisher noch überhaupt nicht die Rede. Das spezifisch Marktwirtschaftliche gehört als Vergesellschaftungsform einem andern Weltverhältnis, nämlich REL, an; in die Kategorien der ersten Spalte, wie sie bislang erklärt wurden, kann es nur als Inhalt „zurückfallen“; um zurückfallen zu können, muss dieser Inhalt freilich ursprünglich einmal ausgebildet und gedacht worden sein; es ist die Frage, ob es dazu der Ausbildung des betreffenden STP bei wenigstens einer hinreichenden Zahl von authentischen Befürwortern und Trägern dieses STP bedarf. Wenn ja, muss folgendes mitbedacht und miterklärt werden: Die Träger von STPen innerhalb einer Spalte (der 3×3 Tabelle) bewegen sich in einem durch die Gemeinsamkeiten des Weltverhältnisses vorgegebenem gemeinsamen Rahmen; die Träger verschiedener Weltverhältnisse hingegen verhalten sich zueinander verständnislos, ihre politischen STPe sind den je andern so fremd (und zwar in beide Richtungen) wie deren Weltverhältnisse (die dabei oft vergessen werden; warum, sollte sich gleich zeigen).

Die ursprünglichen Vergesellschaftungs-Konzepte im religiösen Weltverhältnis REL
Das REL Weltverhältnis zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus:
1. Affektiv ist die Planung und das Wissenserwerb konstant auf ein Maximum an Gelassenheit eingestellt: Die für OPP und das OPP-Denken symptomatische Angst, etwas versäumen zu können (und darum rechtzeitig herausfinden zu wollen, was geht) ist verschwunden. Alles kann jederzeit passieren, auch das Schlimmste; dementsprechend sind Reserven für den Notfall immer vorzuhalten. Da Schlimmeres als das Schlimmste auch wiederum nicht passieren kann, ist vorsichtige Neugier und Sich-Vorwagen ins Unbekannte angebracht. Allerdings nicht beliebig; hier beginnt die für REL typische Borniertheit, die das fundamental Experimentelle seiner Lebensführung entwertet.
2. Reproduktion in REL-Lebensformen ist beschränkt auf die Einrichtung eines funktionierenden, dauerhaften Regelsystems, mit dem man in der vorhandenen Umgebung zurechtkommt. Es ist auf Wiederholbarkeit und Robustheit hin ausgerichtet; an diesem, aber auch nur diesem System finden ständige vorsichtige Verbesserungen statt, die es perfektionieren. Jenseits dieser tardierbaren und im Rückblick traditionalen lebensform findet kein Wissenserwerb zu reproduktiven Zwecken statt. Die Lebensform wird „konservativ“ verteidigt und unter Erhalt ihrer wesentlichen Grundzüge bei Anpassung an unwesentlich veränderte Randumstände aufrechterhalten, bis sie vollends unhaltbar ist und durch enie gänzlich andere Lebensform (etwa nach einer Verlegung der Wohnsitze) ersetzt werden muss; allerdings eine derselben Art.
Auf REL-Niveau denkende Menschen können sich in dieser Weise auch in MOdern kulturell bestimmten Umgebungen eine prekäre quasi-traditionale Existenz schaffen.
3. Wissensverarbeitung geschieht unter REL Vorgaben gezielt bezogen auf die aktuelle Reproduktion; daneben passiv, fast unfreiwillig und ungewollt, dadurch, dass Fremdes und Neues an der Peripherie der traditionalen Lebensform auftaucht, seltener auch direkt in sie einschlägt. Die eigentliche kognitive Basis-Struktur auf REL-Niveau aber ist der GLAUBE: Eine Optimalhypothese (bis zum Beweis seiner Nicht-Existenz unterstelltes Best-Denkbares („Optimum“)), die gedacht ist bzw formuliert unter Verwendung unbestimmt-bestmöglich gesteigerter Ausprägungen MENTALER (psychologischer) und vor allem METAMENTALER KATEGORIEN (wie: (nicht) wissen, (nicht) verstehen, (nicht) rechnen-mit bzw. gedachthaben-an usw). Davon gibt es der hier vorgetragenen Theorie zufolge nur eine begrenzte Anzahl, die sich obendrein in 5 Stufen der Präzisierung eines Entscheidungsprozesses gliedern:
1 Denken des überhaupt Möglichen und des Sinn machenden darin,
2 Formulierung des bei gegebner Erfahrung noch nicht widerlegten Rest-Hypothesenbestands,
3 experimentelle Erprobung dieser Hypothese unter Berücksichtigung bekannter Chancen und Risiken in der Umgebung, wo das stattfindet;
4 Ausführung des Experiments unter Anpassung an die gegebnen inneren und äusseren Randbedingungen der Ausführung (Handlungsspielraum),
5 Ermittlung (durch Suchen Versuchen Probieren) des für die jeweilige Ausführung noch benötigten Wissens.
REL Optimalhypothesen liefern durch die Verwendung (meta)mentaler Kategorien ZUGLEICH eine Erklärung des Da- und Soseins der Welt UND eine Interpretation, wie und warum die so daseiende Welt genau dadurch auch gut ist oder wird – darum, weil sie in vollständigen Sinnbegriffen gedacht, zu jedem Zeitpunkt überlegen wissens- und erfahrungsbegründet entworfen und gelenkt, rational geplant, besonnen und schliesslich umsichtig in der Ausführung GESTALTET UND GEMACHT ist: Sie ist notwendig, wie sie ist, WEIL sie letztlich maximal gut (optimal) ist. Dabei sind im Grund immer nur die Optimalkategorien selbst gedacht – die DENKBARKEIT dessen, was in und hinter der Welt vor sich geht, in diesen Kategorien, ist es, die sich Glaubende immer wieder vor Augen führen – dies (dessen sie sich erfolgreich in Glaubenskrisen und Anpassungen ihrer Interpretationen immer wieder neu vergewissern), und die Erinnerung an diese Denkbarkeit in (mehr oder weniger aufwendig gestalteten) Ritualen, Gebeten, Meditationen, Bildern, womit sie sich von allem sie Irritierenden Weltgeschehen weg- und der ihr Handeln leitenden Optimalhypothese zuwenden. Die Einzelheiten dieser kognitiven Praktiken interessieren hier nicht so sehr, als vielmehr die Wirkung, die dies auf die tatsächliche („traditionale“) Praxis von REL-Menschen hat:
4. Verglichen mit OPP-Normalplanern, leben echt Glaubende (anders als „Gläubige“, mit REL-Inhalten in OPP Zurückgefallene) in einer völlig anderen Welt.
Der Druck, unter den sich Normalplaner mit ihrer ewigen (und beliebig steigerbaren) Versäumnisangst setzen, ist hier ebenso verschwunden wie das unfassbare Vertrauen, das sie immer wieder in eine einmal funktionierende Normalität setzen, und das sie daran über alle Erfahrungen des Zusammenbruchs und Scheiterns festhalten lässt.
REL Menschenhingegen erwarten nichts, sie versuchen nur unter allem zu Versuchenden das aus ihrer Sicht eben Best-Mögliche (bis zum Beweis, dass es nicht geht). Mit dieser Formel ist das Rationelle am Glauben ausgedrückt. Der einzige Unterschied, den der Glaube macht, solange er sich als glaub-haft erhält, ist, dass er alles OPP-artige Hoffen und „lohnende“ Spielraum-Überschreiten unterbindet. Die unübersehbar vielfältigen Formen, in denen der Glaube sich dabei Gestalt zu geben versucht, unterscheiden sich nicht im allergeringsten hinsichtlich dieses Effekts: Sie sind reduzierbar auf die Anwendung einiger elementarer logischer Kategorien auf die Erklärung der Welt als Ergebnis einer ABSICHT.
Hinsichtlich der Praxis macht diese Art, sich von Ängsten wie Hoffnungen freizumachen, einen gewaltigen Unterschied: Alle Formen des experimentell-vorsichtigen Sich-in-die Welt-Hineinwagens und seine Reproduktion (Subsistenz) Versuchens, sind dann gleichgut; verliert man die eine auf katastrophale Weise, kann man sie (wenn auch als Pionier, auch für REL Menschen nicht gerade die angenehmste Position) durch eine andre ersetzen; REL Menschen sind darauf vorbereitet, dass jederzeit das Schlimmste geschehen kann – sie machen Gebrauch von ihren Reserven wirklich nur im äussersten Notfall (statt, wie Normalplaner, das Überziehen der Leistungsspielräume geradezu als Normalfall zu praktizieren).
5. Da für REL Menschen Subsistenz in ihrer Binnengruppe bereits das Höchste ist, das sie in dieser Welt erreichen können (und die Optimierung und Perfektionierung der aktuellen Subsistenz der einzige Freiheitsgrad (neben der Ausgestaltung des Glaubens), den ihre Praxis hat), sind sie äusserst genügsam in ihren Anforderungen an andre – ihresgleichen. Mit anderen als ihresgleichen rechnen sie zunächst nicht – was sich als Irrtum erweist: Glaubende sind eine winzige Minderheit.
Dennoch entwickeln sie auf ihrem STANDPUNKT/REL Vergesellschaftungs-Vorstellungen. Sie tun es im Rahmen derselben Logik (die lässt Platz dafür!), mit der sie ihr Weltbild gestalten: Optimalhypothesen, bis zum Beweis des Gegenteils (der leider aus logischen Gründen nie eintreten kann) unterstelltes Ideales, Best-Denkbares, in diesem Falle nicht mit Blick auf (Meta)Mentales in und hinter der Welt, sondern als Ideal-Unterstellung bezüglich DER ANDERN (ihrer Individualitäten, Lebensentwürfe und -formen, Identitäten: im Jargon dieser Theorie gesprochen). Diese Andern (…) sind idealerweise so gedacht, dass sie zur traditionalen Praxis der betreffenden REL Individuen ein ideales VERHÄLTNIS einnehmen; sie sind IHRESGLEICHEN (wobei die Glaubensvorstellungen als ohnehin jenseits-bezogen aus dieser Betrachtung von vorneherein ganz herausfallen, nur dass überhaupt ein Glaube da ist und die Gleichheit und Vergleichbarkeit begründet, ist hier entscheidend: wechselseitige Toleranz der Glaubensvorstellungen ist selbstverständliche Voraussetzung aller REL Vergesellschaftung). Aus dieser grundsätzlichen Vergleichbarkeit (idealerweise: aller mit allen) entsteht im REL Denken das, was Vergesellschaftung (dann, idealerweise) bedeutet: GLEICHHEIT des Plans, der gemeinsamen Reproduktion. Zugleich beharren REL Individuen darauf, ihr EIGENES, ihre besondere Reproduktion in der traditionalen Binnengruppe aufrechtzuerhalten. An diesem Widerspruch zerbricht nicht nur jedes Vergesellschaftungsideal, das sie denken – am Ende zerbricht sogar ihre Gewissheit, mit ihresgleichen in der glaubenden Lebensführung etwas Rationales, Zuverlässiges zu besitzen. Im Zweifel ziehen sie sich dann, in den Krisen ihrer Vergeselsschaftungskonzepte, auf sich selbst zurück – als den einzig verbliebenen Trägern von Rationalität – als den einzigen „ihresgleichen“.
Die vier REL Vergesellschaftungskonzepte sollen jetzt nacheinander besprochen werden.

Anm. Hinsichten ihrer Vergleichbarkeit als „ihresgleichen“ zu suchen war der Antrieb aller Versuche einer Vergesellschaftung von OPPs – ihr „Reifungsprozess“ machte sie darauf aufmerksam, das sie an anfangs naiv unterstellten Hinsichten dieser Art entweder nichts Feststellbares fanden, oder aber ihre (dann verbleibenden) Unterschiede damit nicht (mehr) erfasst werden konnten. Das „nicht Feststellbare“ hatte zu tun mit der Prinzipienlosigkeit, eben dem grob an einer vorfindlichen Praxis und Empirie entlang (nach immer weiter bloss bedingt, bis auf weiteres gültigen Regeln) stattfindenden Erschliessen ihrer Projekte für sich und andre; Schritt für Schritt gaben sie mit der darin liegenden Willkür auch die erratische und affektiv bestimmte Art ihres Begründens auf – zumindest, soweit es ihre Forderungen an andre betraf (und sofern sie diese Entwicklung tatsächlich vollzogen; viele taten es ja nicht). Nur um am Ende festzustellen, dass ihr Urteilen und Meinen (was den INHALT des formell Gerechte bzw, der Vergleichbarkeit der Fortgeschrittenheit eines jeden in seinem Plan mit der anderer anlangte) völlig bodenlos war, und sie sich über den Inhalt dessen, was je gerecht wäre, nicht einigen konnten (bei grösster Übereinstimmung darin, dass es gerecht zugehen sollte): Ihre persönlichen Prioritäten hinsichtlich Risikotoleranz, Chancennutzung, ihre „Ängste, etwas zu versäumen“ differierten allzusehr (so dass zB. nicht einzusehen war, warum ein anderer für ein vergleichbares Mass an Sicherheit in SEINEM Plan (wegen seiner geringeren Risikotoleranz) soviel Aufwand zugestanden bekommen sollte, oder für Nutzung einer von ihm verglichen mit derjenigen anderer offensichtlich doch überbewerteten Chance,  usw) Aber DAS war ihre Plangrundlage; nur führte leider nichts daran zu irgendeiner Vergleichbarkeit.

Die aber ist auf einmal mit dem REL Glauben wie von selbst gegeben. Das Vergleichbare ist: die allen gemeinsame, und in ihrer jeweiligen Umgebung je speziell umgesetzte Form „experimentelle, maximal vorsichtige, maximal vorsichtig zu verbessernde, haltbare (tradierbare, darum traditionale) Form der Reproduktion: Subsistenz“.
Als echte NOT gilt hier das Herausgedrängtwerden aus der Subsistenz – an diesen Fällen entfaltet sich die nachbarschaftliche Hilfsbereitschaft der REL Binnengruppen für ihresgleichen; Hilfsbereitschaft, die gerade soweit geht, dass die Subsistenz wieder möglich ist, die andern sich wieder selbst weiterhelfen können.
Der Widerspruch der REL Vergesellschaftung ist aber: dass sie bei aller Selbstgenügsamkeit und Autarkie der Binnengruppe ständig mit deren Vergrösserung liebäugelt – Vergrösserung einfach auf das Niveau des gesamten verbleibenden Rests an Binnengruppen. Zumindest wäre das – das Ideal. Der Idealismus aber IST die Art, wie man in REL plant – man geht aus von… einem Best-Denkbaren, solang bis bewiesen ist, dass es nicht der Fall ist. Dass es sich um faktisch nicht denkbares (solches, das nicht vorkommend gedacht werden KANN) handelt: das bemerkt man auf REL Grundlagen nicht. Weil eine hinreichende Bestimmung dessen, was Entscheiden ist, sei es bei einem selbst, sei es bei andern, fehlt. Was hinreichend IST, nämlich die traditionale Praxis, ist BEDINGT, kontingent also (die Grenzen der möglichen Varianten sind nicht ausgeleuchtet; bekannt  nur, dass es offenbar EINE dieser Varianten IST; bis auf weiteres). Was unbedingt ist (der Glaube), ist nie hinreichend bestimmt (es kann unbestimmt viel dazukommen an Bestimmungen, dadurch „unbestimmt steigerbar“ der Begriff von allem Personalen). Und so hier; das Eigne, die Binnengruppe, das Wir, das sich da reproduziert, ist zwar ein für sich genommen erstmal Hinreichendes, es tut alles, was bekanntermassen nötig ist, nichts fehlt, soweit das ersichtlich ist (oder kann durch weitere hinzukommende Bestimmungen allenfalls abgeändert werden – Kriterium der Hinreichendheit). Hingegen das Ideal, die Möglichkeiten der Ausweitung dieser Binnengruppe, sind völlig unerschöpflich, unauslotbar.
Also das Unbedingte (in diesem Fall: die TOTALITÄT möglicher traditionalen Binnengruppen (Traditionen, und sie tragenden Populationen) oder (Kollektiv)Individualitäten) ist völlig unbestimmt; unbestimmt bleibt, was man warum sich davon erwarten darf.
Von der eigenen Binnengruppe erwartet man sich wohl einiges; da IST ja alles hinreichend bestimmt. Allerdings eben abgestimmt auf die (hinreichend bekannten) Umgebungsbedingungen, da wo man siedelt.  Die eigene Binnengruppe (Definition des EIGENEN schlechthin auf REL Grundlagen) ist quasi das Paradigma für die grosse Binnengruppe, als deren Teil sie fungiert – pars pro toto; und Schritt für Schritt wird da das Idealdenken auf den Boden der faktischen materiellen Reproduktion zurückgeholt, sowohl da, wo er bodenständiges Fundament ist für alle innere Arbeitsteilung, und darum auch die äussere; als auch, wo er an seine Grenze kommt – das Verhältnis zum fremdne, Anderen, also Unbekannten, nur den Andern Bekannten  – auf REL Grundlagen will man davon ja möglichst nichts wissen. Wie auch – man würde sein Eignes verlieren; das Eigne würde universell, zumindest ein Allgemeines, nicht mehr durch Besonderheiten Eingeschränktes (dh ein zwar kontingent, aber immerhin hinreichend Bestimmtes (es könnte auch ein andres solches sein; wieviele und welche, ist nicht gedacht). MaW ein Unbedingtes; das leider auf REL Grundlagen nicht hinreichend, also überhaupt nicht bestimmt wird.

Der ERSTE STANDPUNKT/REL, der so zustandekommt, ist der frech optimistischste überhaupt, da gibts erstmal (ganz ideal) garkeine Schranken, stattdessen wird da flott erwartet (bis zum Beweis des Gegenteils), dass überall, wo nicht WIR und unsre Binnengruppe ist, ein Überfluss an Überschuss (über das Selbst-Gebrauchte) erzeugt wird, der auch noch passgenau auf das von uns zufällig Benötigte, aber leider grad nicht Verfügbare zugeschnitten wird, und zum rechten Zeitpunkt bei uns, also am rechten Ort, sich irgendwie findet. Besser also idealer könnts nicht kommen, als in dieser Über-Binnengruppe, als deren Teil wir uns denken. In unserer kleinen EIGENEN freilich denken wir (auf REL Grundlagen) ganz anders, da rechnen wir nur im Ausnahmefall mit solch fast beliebig verfügbarem Reichtum wie „Überflüss“, unsere Überschüsse, die wir sehr sorgfältig bestimmen müssen (weil wir nur soviel entnehmen dürfen, dass wir keine  Einbussen in der Fortsetzbarkeit unserer Reproduktion erleiden), platzieren wir anschliessend nicht minder sorgfältig nach strategischen Prioritäten und Überlegungen, welchen Fortschrittspfad wir versuchsweise beschreiten wollen. Und genau diese Elemente Überschuss und Fortschrittspfad, die wir in unserer EIGENEN Reproduktion so überaus sorgfältig handhaben und bestimmen, ohne uns des Erfolgs und der Richtigkeit unserer Entscheidung sicher sein zu können – sie sollen auf einmal da, wo NIEMAND sich kümmert und plant, ganz von selbst zustandekommen? Und DANN auch noch im Überfluss?
Bei der Absurdität, mit der dieser (durchaus anzutreffende) Glaube an die unbestimmte Überfluss-Produktivität genau da, wo wir uns nicht auskennen („alles was wir nicht machen, macht irgendjemand anderes, und wird es uns, wenn wir es brauchen sollten, schon zur Verfügung stellen“) konstruiert ist, sollten wir uns nicht lange aufhalten, stattdessen aber die Struktur des Arguments verstehen, das hier verwendet wird. Wir haben es nämlich beim Eigenen, auf das hier Bezug genommen wird, mit einer zweiten Kategorie zu tun, mit der das vergesellschaftet (vermittelt über Tausch- und Handelsbeziehungen, vielleicht auch einfach mehr oder weniger freundschaftliches Schenken und nachbarschaftliches Einander-Aushelfen, das zunehmend zur Regel wird) Sich-Reproduzieren beschrieben werden kann: Als nicht nur Summe, sondern (Gross)Verbund solcher Eigen- und Selbst-bezogenen Binnengruppe; die damit als Teil der ihr zulieferenden und von ihr mit getragenen eigentlichen und grossen wird. Die Bestimmungen des Eigenen, selbst (vollständig, hinreichend, wenn auch kontingent) Bestimmten, das man kennt, dehnen sich über diese Logik aus auf das ideal, optimal gedachte Ganze, dem man angehört, und das man nicht kennt. Zu sagen, dass dies Ganze wenigstens in der je genannten Hinsicht nicht anders sein kann als das (hier, pars pro toto, paradigmatisch) bekannte Eigne: Das unbestimmte Anderssein-Können der vergleichbaren Eignen (Binnengruppen, „Haushalte“, Ökonomien, Reproduktionen) ausserhalb des eignen Eigenen (…) hat hieran seine Grenze, und damit auch die unbestimmte Optimalität dieses grossen Ganzen, dem wir angehören, von der wir bis auf weiteres ausgehen können. Anders ausgedrückt: Die grosse Binnengruppe, die entsteht aus dem wechselseitigen Zuliefer-Verbund vieler kleiner, verschiedener, aber in entscheidenden Hinsichten (traditional-vorsichtig experimentell sich perfektionierend) vergleichbarer, ist dann ebenso EINE, SELBE, wie die in ihr verbundenen; sie unterliegt den selben Notwendigkeiten der Planmässigkeit, wie der Verbund Einzelner in einer der vielen Binnengruppen – Einzelner, die ja auch verschiedenen Tätigkeiten nachgehen (vergleichbar, also in einer Hinsicht, anders sind als jeder andre), und dennoch nach sorgfältig abgestimmten und erwogenen (Versuchs)Plänen einander zuliefern müssen, damit DIE eine gemeinsame Reproduktion funktioniert. Die zweite, realitäts-zugewandte Planungs-Logik unseres reproduktiven Nah-Bereichs dehnt sich also in den unbekannten und Fern-Bereich der „anderen“, aber mit unserer (potenziell oder real) verbundenen Reproduktionen aus, und macht den Gedanken unmöglich einer unbestimmten Steigerbarkeit von Effizienz und Produktivität, die allein schon durch die Tatsache der Verbundenheit (des Einander-Zulieferns usw) auch nur ideal-hypothetisch anzunehmen sein soll.
Aber zuvor gibt es jedesmal, Kategorie für Kategorie, die da jeweils unmöglich gemacht wird, das Nebeneinander eines Eignen (aller beteiligten Haushalte, Binnengruppen, Partikular-Produktionen), das bekannt und geplant ist, soweit möglich, und eines unbestimmt-bester Verläufe und Zustände für fähig gehaltenen grossen Gemeinsamen, das zwar auch funktioniert wie die Binnengruppe, nur eben ungeplant, ungekannt, unkontrolliert. Genau DAS soll sogar der Vorteil sein, nun ja, zumimdest in DER Hinsicht ist ers auch: dass diese Optimal-Hypothese erst einmal unwiderlegbar ist. Sie ist, wie ALLE REL-artigen Optimal-Hypothesen, eine fehlerhafte, keinen Unterschied machende Begriffsbildung, und daher grundsätzlich durch kein Faktum zu widerlegen (darin genau – dass sie keine Unterschied macht zwischen Fakten, die der Fall sind, wenn sie zutrifft, und solchen, die nicht – besteht ja ihre Unwiderleglichkeit und somit Mangelhaftigkeit als Hypothese).
Die Unsinnigkeit der unterstellten Global-Optimalität des grossen Ganzen, also der sämtlichen untereinander und mit der eignen Binnengruppe durch mögliche und/oder wirkliche Tausch- und Lieferbeziehungen verbundenen Andern wird also nicht an ihr selbst aufgedeckt; sie zeigt sich in der Konfrontation mit den Andern nicht als grosses Ganzes, sondern Besonderen, wie man selbst. Sie sind als vergleicihbar unterstellt; der Vergleich und die Hinsichten des Vergleichs zeigen: dass für die bis auf weiteres unterstellte Optimalität kein(begrifflicher) Platz ist, weil in Wahrheit im grossen Ganzen alles bestimmt wird – weil es DAS SELBE Ganze ist für alle die verschiedenen in ihm verbundenen Einzelnen. Die Besonderheit, das ganz Eigne, auf dem sie bestehen, zerfällt damit erst recht. Ihre Besonderheit haben sie, wenn sie nur überhaupt vergesellschaftet sind, nur als Teil des EINEN Ganzen, das so ist, wie sie selbst zu sein behaupten.
Sie selbst haben keinen Überfluss, und müssen Prioritäten setzen; nicht alles geht mit gegebnen Mitteln gleichzeitig, oft nicht einmal nacheinander.
Wo, bei welcher vergleichbaren Binnengruppe, Reproduktion und Produktionsstätte da draussen sollte es wesentlich anders sein – und selbst wenn es so wäre, wieso dann genau für die Produktsorten, die man selbst grade nicht hergestellt hat, obwohl sie eigentlich (dann doch) nötig waren? Mit anderen Worten – all unsere Planungsfehler sollen sich hier allein durch die Vielfalt der (im einzelnen nicht gekannten) fremden Reproduktionen korrigieren lassen, entscheidend wäre bloss, dass es die Vernetztheit und Verbundenheit gibt, die es erlaubt, dass sich die passenden Helfer zur rechten Zeit bei den richtigen Bedürftigen melden und ihnen gut-nachbarschaftlich (im weiteren Sinne; alle die Nachbarn oder „Nächsten“ Aller) aus der Patsche helfen – und so im Kreis herum, wechselseitig; jeder kommt mal dran.
So wird hier Vergesellschaftung im wesentlichen gedacht; die beste Möglichkeit von allen überhaupt denkbaren (Überfluss an Überschuss, genau passend zum Bedarf) wird zugleich für die massgebliche gehalten, die andern (Überschuss, der kein Überfluss ist, zwar passend, für den aber Ersatz geliefert werden muss; Einsatz von Überschuss für eine als gemeinsame zu denkende Reproduktion; gleicher Zugriff aller Einzelreproduktionen (also letztlich: Haushalte, Individuen) auf alle irgendwo verfügbaren Ressourcen) treten demgegenüber zurück.

Die Grundlage der REL Vereinzelung, der traditionalen sich selbst erst einmal genügenden Binnengruppe oder auch nur des Haushalts, ist das „Von den Andern nichts wissen Wollen“. Wüssten Alle von Allen, was diese von sich selbst (ihren eigenen Reproduktionen) wissen, bliebe kein Platz für haltloses Optimaldenken. Allerdings würde dann auch deutlich, dass es auf REL Grundlagen überhaupt keinen Umgang mit alternativen Optionen, angesichts vielfältiger komplexer Optionen gemeinsamer Reproduktion, gibt: Die REL Wissensverwertung hat immer schon an dem Punkt gestoppt, wo Glaubende für SICH eine haltbare Reproduktionsweise gefunden haben. Aber ihr Wunsch, die Vorteile der Vergesellschaftung zu geniessen, ohne die Bornierung aufs traditional Eigene aufzugeben, oder zugleich in EINER (selben) grossen Reproduktion zusammengeschlossen, und in VIELEN (wenn auch vergleichbaren) kleinen Reproduktionen aufgeteilt zu sein, lässt sich nicht halten. Und damit werden sie, wider Willen, eben doch mit Wissensmöglichkeiten, der Vielfalt der Andern, konfrontiert, der sie ausweichen wollten. Sie werden sie sich entweder zuEIGEN machen müssen, oder auf Vergesellschaftung verzichten und sich von den Andern zurückziehen. Das freilich wollen sie auch nicht.
Genauer ist es die Verbindung von „Idealität“ und Nicht-Gekanntheit, die hier Schritt für Schritt auf den Prüfstand gerät – umgekehrt soll die Sorgfalt der Planung, die in der überschaubaren Binnengruppe ganz selbstverständlich für nötig gehalten wird, ausgerechnet durch UNTERLASSEN noch gesteigert werden? Diese Mystifikation des Andern und ausserhalb der EIGENEN Sphäre Liegenden ist nur möglich, weil REL Menschen von Entscheidungsprozessen wenig Bewusstsein haben – Nichtentscheiden ist für sie der Normalfall, das Entscheiden (meist ohne grosse Alternativen) kommt, oder besser: kam vor allenfalls bei Pionieren und Kulturheroen (bei der Neueinrichtung einer Lebensform nach einem Zusammenbruch oder in einer Neusiedlung), deren Tätigkeit schnell vergessen weil idealisiert wird. (Und selbst dort spielt Entscheiden nur sehr eingeschränkt eine Rolle, weil die verfügbaren Alternativen gering sind – meist geht es in solch einer Notsituation drum, überhaupt etwas zu finden, womit Reproduktion gelingt). In der traditionalen Welt ist Entscheiden mangels Alternativen und angesichts der Festeingerichtetheit der Rahmen-Verhältnisse somit die Ausnahme; Alternativen kommen ins Spiel, sobald tatsächlich einmal die ideal unterstellten Überflüsse an Überschüssen benötigt werden. In Betracht gezogen wird hier, anhand von gegenüber der eigenen bornierten Produktionsweise vervielfachten Fall-Beispielen, die Unterscheidung von wirklich Überflüssigem, das abgegeben werden kann (etwa für die notleidenden Nachbarn), und solchem, das zwar nicht zur Aufrechterhaltung der laufenden Reproduktion nötig ist (sonst wär es ja nicht mal Überschuss), wohl aber für die fortlaufende Perfektionierung dieser Reproduktion, sodass Abzug Verlangsamung oder Stillstand dieser Perfektionierung bedeuten würde. Die Möglichkeiten, hier aus dem eigenen Mehrprodukt ohne adäquate Kompensation abzugeben, stossen somit an Grenzen. Und das nicht nur quantitativ – auch qualitativ werden da Fragen aufgeworfen: Etwa, weil vom Überschuss der EINEN anderswo „zuviel“ benötigt wird, als dass es sich noch mit unkompensierten Überflüssen dieses Überschusses bewältigen liesse; zum andern, weil auch die Frage der Kompensation solche Fragen aufwirft : Andere können oder haben das EINE nicht, das sie benötigen oder gut gebrauchen könnten, die Produzenten dieses EINEN aber sehen zurecht in dem, was ihnen als Ersatz geliefert werden soll, keinen solchen – so wird die Frage des Äquivalents auf der einen, der Bedarfsdeckung auf der andern Seite aufgeworfen.

Ihren Idealismus bezüglich der unbegrenzten Variierbarkeit von Reproduktionen bei gleichzeitiger grundsätzlicher Vergleichbarkeit müssen REL Menschen dann Stück für Stück ablegen, weil Stück für Stück die Vielfalt, auf die sie in der Vergesellschaftung rechnen, sich auf klare Planoptionen reduziert, die die SELBEN sein müssen bei allen Beteiligten, und mit denen in der SELBEN Weise umgegangen werden muss, als handle es sich um die eigne Binnengruppe, für die hier geplant wird – nur eben mit mehr Beteiligten.
Der Unterschied, wie eben schon dargestellt, besteht hier nur darin, dass im EIGNEN und kleinen (dem eigenen Haushalt, Familie, Unternehmen, Reproduktion) alles längst eingerichtet ist, im GROSSEN GANZEN hingegen allererst einmal geplant werden muss, und Betrachtungen der genannten Art angestellt werden müssen wie: Was ist hier eigentlich überflüssig und wird nicht gebraucht, was wird bedingt gebraucht (wenn man bestimmte Fortschritte (welcher Reproduktion in welche Richtung) will), was (für wen, also welche Reproduktion) unbedingt usw. Geübt wird hier nicht einfach das Entscheiden an sich, sondern das DENKEN, das allem rationellen Planen vorausgeht, und das REL Menschen in EIGENER Sache kaum je so grundsätzlich anwenden, wie wenn es um die Einrichtung ihrer Vergesellschaftung und Nutzung von Arbeitsteilungs- und Austauch-Effekten ganz allgemein geht. Die Kategorien, in denen sich dies Denken im Rahmen der Vergesellschaftung auf dem damit scheiternden und über seine Naivität sich selbst aufklärenden ERSTEN STANDPUNKT/REL abspielt, sind eben bereits genannt worden: Fortschrittspfad (nächst sinnvoll zu Erpobendes einer bestehenden Reproduktion) – das dafür an Überschuss Benötigte – das darüber hinausgehend Überschüssige, also Überflüssige, also solches, dessen Anfall unterbunden und/oder reduziert werden kann (unvermeidliche Nebenfolge, Abfallprodukt), derart dass Aufwand für den eigentlichen Fortschritt erspart werden kann, und das dabei für die unmittelbaren Erzeuger erwünscht oder unerwünscht ist.
Allein das Erwägen von Optionen der Nachbarn, auch der entfernteren, das Herstellen von Beziehungen – wer könnte hier für wen Nützliches abgeben usw – begründet eine – zunächst noch eingeschränkte – Routine des Planens, die die Borniertheit der Bezogenheit aufs strikt EIGENE Fortkommen aufbricht. Es ist der Blick noch nicht einmal des Händlers, eher des Reisenden, weit herum Kommenden, der Tausch- und Schenkungs-Akte vermittelt. Mit zum Flüssigsten und Entbehrlichsten an allem Über-Flüssigen gehört nich zu letzt das Wissen, um (womöglich ganz woanders als am Ursprungsort) nutzbare Sachen, Materien, aber auch Verfahren. Man muss es bloss eben nicht nur kennen und zur Kenntnis genommen (und behalten) haben (auch wenn der Nutzen nicht gleich sichtbar ist), sondern auch die Anwendbarkeit an ganz anderen Orten muss einem einfallen.
Solche Einfälle sind eben die der Handels-Vermittler und vormodernen Kaufleute.
Damit ist freilich ihre eher archaische Ausgangs-Verfahrensweise benannt – jene, die man einzig auf dem ERSTEN STANDPUNKT/REL und dann im Übergang weg davon praktiziert: Suchen nach jenem Überflüssigen der Einen, das die Andern nutzen können. Denn spätestens wenn diese Suche systematisch betrieben wird, fallen all jene Optionen auf, die nur darum nicht genutzt werden, weil „nötige“ Überschüsse der einen unangetastet bleiben sollen, oder, noch häufiger, garnicht erst produziert werden, weil ihre Herstellung diejenige von andern Nötigen ausschliesst. Wie anders wäre es, wenn nicht mehr dezentral alle alles, oder auch nur viele vielerlei machen, sondern alle Spezielles, dabei „komparative Vorteile“ nutzen, und ihre eignen Spezialprodukte gegen die der andern tauschen, sie auch ausdrücklich für diese Andern gleich mitherstellen.

Das Suchen nach Überflüssig-Überschüssigem der Andern, dass IRGENDWER von ihnen wiederum gebrauchen könnte, lenkt den Blick weg vom EIGNEN, auf die Fortschrittspfade ALLER. Wer diesen dezentrierten Blick hat, entwirft Fortschrittspfade aus beliebigen Reproduktionen, und sieht seine eigne nur noch als einen durch nichts ausgezeichneten Spezialfall unter vielen. Dennoch ist, was hier zu entwerfen ist, erst noch bedingt durch die vorgegebene Reproduktion, an die es anschliesst; das ändert sich im nächsten Schritt. Und der ist leicht getan; denn indem wir das Überflüssige am Überschuss für einen bestimmten Fortschrittspfad vom zumindest DAFÜR Nötigen unterschieden, hatten wir dies Nötige bereits in den Blick genommen. Mit dem Gedanken, dass wir zum wecvhselseitigen Nutzen Andern von diesem Nötigen abgeben und angemessenenen Ersatz für das Benötigte bekommen könnten, treten wir in den ZWEITEN STANDPUNKT/REL ein.
So wie zuvor das Entbehrlich-Überflüssige der einen zum Nutzen der andern werden konnte, so hier der abgegebene und dabei kompensierte Überschuss.
Zwischen überflüssigem bis hin zum dauerhaft benötigten Überfluss gibt es einige Übergangsformen; es gibt den „nur einmal“, oder selten, oder bisweilen (und dafür vorrätig zu haltenden), den absehbar, zu bestimmten Terminen, regelmässig benötigten, den sicherheitshalber bereitgehaltenen Überschuss, der jenseits bestimmter Grenzen (sofern er unvermeidlich anfällt) weiterhin überflüssig ist. Bei der Verwendung des Überschusses wäre zu unterscheiden zwischen: Sonderbedarf einer in ihren Anforderungen schwankenden Reproduktion, Sicherheits-Bevorratung für Ausfälle, Sicherung und Produktivitätserhöhung (dauerhaft, immer wieder, einmal für unabsehbar lange Dauern). Je nachdem kann der Einsatz des Überschusses aufgeschoben werden, oder es kann über seine Teile verfügt werden, derart dass nach kompensierendem Ersatz die Reproduktion  an irgendeiner Stelle soweit effizienter geworden ist, dass der Überschuss vermehrt entsteht oder in geringerem Mass gebraucht wird. Solche Effizienz-Überlegungen hinsichtlich lohnender Tauschbeziehungen erfordern einen Blick auf das Ganze einer, genauer gesagt, eben nicht nur einer Reproduktion, der dem ganz im EIGNEN befangenen traditionalen Sich-Eingerichtethaben sehr fremd ist, und ihm von aussen aufgenötigt wird – vielleicht aus Not, vielleicht von Händlern, die das Potential der Handelsgüter über das anderweitig nutzbare Überflüssige und Entbehrliche hinaus ausweiten wollen. Aus den vielfältigen Abstufungen, die eine „Benötigtheit“ von Überschüssen durchlaufen kann, ergeben sich ebenso viele Grade der Abhängigkeit, falls das betreffende Überschuss-Gut mit bestimmten Tranchen in einen Tauschprozess eingebracht wird, der via Effizienz-Steigerung an anderer Stelle (durch das oder die eingetauschten Güter) unter anderm für Ersatz, aber eben auch noch mehr für sorgt: Sonst könnte man sich den ganzen Umweg ja sparen.
Die Betrachtungsweise des Händlers (es mag die von aussen kommende gewohnheitsmässige eines Professionellen sein, oder die immer wieder, immer häufiger selbst eingenommene von traditionalen Produzenten) verführt die EIGENtümer traditionaler Reproduktionen dazu, sich in der Sortierung von Tranchen ihrer Überschussgüter durch die verschiedenen Grade der „Nicht-Benötigtheit“ und damit „relativen Überflüssigkeit“ von Gütern, die damit für den Erwerb von Effizienz-steigernden Fremd-Handelswaren verfügbar werden, vorzuarbeiten bis zu jenem Punkt, an dem definitiv der von ihnen konzipierte Fortschrittsprozess nur noch durch Weggabe eigner Überschüsse und Erwerb fremder Güter umgesetzt werden kann. (Vorstadien wären: Er kann zwar noch umgesetzt werden, aber es dauert um Grössenordnungen länger, ist aufwendiger, weniger sicher usw)

Diesseits der Grenze, wo wir uns auf dem ERSTEN STANDPUNKT/REL aufhalten, erhalten wir von euch Ersatz für etwas, das wir in jedem Fall für uns tun und/oder können wollten; ob euer Ersatz für euch dieselbe Bedeutung hat, ist dabei gleichgültig. Indem wir euch abgaben, was ihr brauchtet, wurden wir in unserm Plan vielleicht aufgehalten; indem ihr es uns zurückgabt, als ihr wieder konntet (denn dass ihr zu dem Zeitpunkt, als wir euch versorgten, nicht konntet, war ja Grund der ganzen Prozedur), wurdet vielleicht ihr aufgehalten, und hättet das so nicht für euch getan, was nun für unsere Kompensation nötig wurde.
Ihr konntet, und sei es auch vorübergehend, nicht, was wir konnten, ihr hattet nicht, was wir euch gaben und ihr brauchtet – und dann gabt ihr es uns zurück, als ihr konntet und hattet.
Hier geht es um ein wechselseitiges Eintreten in die Position der je Andern, durch etwas, dessen Fehlen genau zu diesem Zeitpunkt schlimme Folgen hätte, und von den Andern, fahrlässig oder nicht, jedenfalls nicht rechtzeitig für sie selbst bereitgestellt wurde. Es ist für uns wiederum nicht so nötig, dass wir denselben Schaden erleiden wie ihr, wenn wir abgeben. – Man kann hierin (Teilen, als Aufschieben des Eignen) einen der möglichen Grenzfälle von „relativ überflüssig/entbehrlich“ nennen.
Ähnlich für: Die eigene Tätigkeit „hinreichend geringfügig“ (ohne Schaden, Einbusse, echten Aufwand für uns) modifizieren, sodass das ohne Einbusse für uns abzugebende Überflüssige für euch nutzbar wird.
Also: Wir geben ab, wir modifizieren, wir schieben auf bzw. machen uns abhängig – so dass es euch nützt, ohne dass es uns dauerhaft schadet, und wir dadurch dauerhaft kompensationsbedürftige Einbussen erleiden.
Der Nutzen ist einseitig eurer, aber die Bereitschaft solchen Nutzen zu stiften, wo man kann, ist bei allen vorhanden. (und, da wir unter REL Lebensformen nichts beschleunigen müssen, ist unser Spielraum für solches einseitiges Nutzenstiften gross.)
Nichts Vergleichbares finden wir, wenn wir beschreiben, was sich auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/REL abspielt.
Auch hier geben wir ab, modifizieren, schieben auf und machen uns abhängig; aber wir tun es nicht einmalig, sondern dauerhaft; und wir erleiden kompensationsbedürftige Einbussen; ihr macht es genauso; der Nutzen bzw. Mehrnutzen, verglichen mit der Alternative, wo wir für uns bleiben und ihr für euch, ist bei uns beiden deutlich grösser (er muss nicht einmal gleich gross sein); genauer ist es der Nutzen, den jeweils wir haben und den ihr habt, indem wir die jeweils andern in unsern Reproduktions-Prozess einschalten, und Ressourcen dieses Prozesses (oder eines neuen, den wir installieren), die dauerhaft zu seiner Aufrechterhaltung nötig sind, so einsetzen, dass der Gesamtüberschuss unserer Reproduktion höher ist, als wenn wir dies unterliessen; und vielleicht soviel höher, dass wir durch eigene Anstrengung und Verbesserug unseres Reproduktionsniveaus ohne fremde Hilfe dieses Ausmass an Überschuss nicht erreichen.
Der Überfluss, gleich welcher Art, also das, was auf dem ERSTEN STANDPUNKT/REL allenfalls vergesellschaftet wird, ist einfach von selbst DA, dadurch, dass (freilich auch so, wie) wir uns reproduzieren.
Der Überschuss in diesem Ausmass, wie er beidseits durch Arbeitsteilung zwischen ursprünglich getrennt verlaufenden Reproduktionen entsteht, wäre nicht da, wenn er nicht das selbständig erreichbare Ausmass absehbar übersteigen würde.
Auf dem ERSTEN STANDPUNKT/REL ist alles von selbst und sowieso da, „naturwüchsig“, wie ein Natur-Sachverhalt, den wir nicht gemacht und berechnet haben; es wurde nicht so gemacht, DAMIT der Effekt entsteht, der sich im nachhinein als nützlich oder zu euern Gunsten ausbeutbar erweist. Das gilt auch die Option einer für uns wesentlich indifferenten Abwandlung oder eines Aufschubs in unserer Reproduktion und ihrer autarken Perfektionierung.
Hier auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/REL ist alles berechnet; und muss sorgfältig berechnet sein, wenn es Sinn machen soll. Warum wird es überhaupt gemacht?
Denn es entfaltet sich hier ein Konflikt, der unter dem ERSTEN STANDPUNKT/REL in einer diesen STANDPUNKT geradezu abgrenzenden Weise vermieden wurde – der konflikt zwischen Spezialisierung (und daraus erzielbaren Zugewinnen an Produktivität) und Autarkie, Unabhängigkeit.
Die Spezialisierung beginnt bereits mit der Kombination von Abeits-Kräften speziell oder Ressourcen generell für eine Aufgabe, die dann für die Zwecke einer autarken Reproduktion an massgeblicher Stelle fehlen, sodass die Beteiligten für Ersatz sorgen müssen (und das so, dass die Spezialkräfte wie die sie Mit-Reproduzierenden reproduziert werden).
Gegenentwurf zur Spezialisierung ist die kleine autarke Einheit – Selbstversorger-Bauern auf „ihrem“ Land, die (fast) alles Benötigte selbst haben und herstellen, mit wenig oder keinen Spezial-Handwerkern, die herumziehen und ihre Arbeit als Dienstleistung an Ort und Stelle anbieten (ohne zentralen Markt): Vorstädtische also antike, oder (in gewissem Sinn dasselbe) „frühmittelalterliche“ Verhältnisse, oder, wenn man so will: Wilder Westen. „Stör-Handwerker“ ausserhalb der Zunft- und Handwerks-Organisationen.
Ein weiteres Beispiel: Bauern im Umfeld des frühen Rom benutzen mitten in der entwickelten Eisenzeit Kupferwerkzeug – besitzen eine bestimmte Kupfermenge (aes), die bei Bedarf mit vorhandenen Werkzeug-Modeln jederzeit umgeschmolzen wird. Suboptimal, was Härte anlangt, aber für den Bedarf völlig ausreichend. (Sie besitzen ausserdem Zug-Rinder, die sie niemals schlachten würden. Römische Bauern waren offenkundig Vegetarier…)
Arbeitsteilung, schon vormodern, und, nicht dasselbe, aber fast unvermeidlich, Spezialisierung (der Kenntnisse, ausgeübten Tätigkeit) bedeutet, schon auf „Manufaktur“-Niveau, Verlust an: Dezentralität (aber: Ortsgebundenheit der Landwirtschaft), Modularität (vielseitige Einsetzbarkeit von Produktionsmitteln) und damit Flexibilität (einer bestimten Art: leichte Abwandelbarkeit, Reparierbarkeit), Einfachheit, Unabhängigkeit.
Spezialisierung ist nicht nur eine Eigenschaft der Arbeits-Organisation in der Herstellung von Produktionsmitteln, zunächst ist sie (was oft nicht bedacht wird) eine Eigenschaft der Geräte und Verfahren selbst: der (auch schon vormodernen, „traditionalen“) TECHNIK. Man könnte auch von einer TECHNISIERUNG der Geräte und Verfahren sprechen. Damit ist gemeint: Geräte und Verfahren werden ausgerichtet auf ZWECKE, sie werden diesen Zwecken optimal angepasst (gewissermassen 1:1) – bloss, dass die Zwecke keine mehr sind, die sich in einer Lebensform ergeben, wie unter dem ERSTEN STANDPUNKT/REL (dort richtet sich die Optimierung auf einzelne Schritte der insgesamt vorgegebenen Reproduktion). Sondern: die technischen Zwecke sind überhaupt keine bestimmten mehr, sondern ihrerseits technisch bestimmte Problemlösungen: Wie man Holz oder Metall einer bestimmten Art und Härte in eine bestimmte Form bringt; wie man Roh-Materialien wie Leder oder Textilien wasserdicht oder weich macht oder färbt usw. Technisch ist also zunächst einmal das Abstrahieren in der Produktion vom eigentlich produktiven oder besser noch, reproduktiven Zusammenhang, in dem es benötigt wird – es ist die Erzeugung einer neuen Art produktiver Arbeiten selbst, und entsprechender Arbeiter und Handwerker – solcher, die in ihrer Gesamtheit ALLES MACHEN können, was je benötigt werden könnte, im besonderen aber nichts Bestimmtes mehr. Das Umgekehrte gibt es auch, in Gestalt der nur allzu bestimmten Zwischenschritte bei der Herstellung von Massenware: Der Spezialist (ob nun als einzelne Person oder bei Ausführung eines Arbeitsgangs) stellt nur noch Zwischenprodukte, die aber in grosser Zahl, her, wobei er (vorübergehend oder dauerhaft) die Fertigkeit in der Erledigung gerade dieses Schritts zu höchster Perfektion (Präzisiion und  Geschwindigkeit) ausbildet.
Können (auch mit Blick auf die genannten Perfektionierungen: Geschwindigkeit, Wiederholbarkeit, präzise Machart) wird zum Zweck.
Die Verbindung zum Anbau der eigenen Lebensmittel, zum Bau der eigenen Behausung reisst ab.
Zwischenform ist der „Nebenerwerbslandwirt“, der wesentlich für die (teilweise) Selbstversorgung anbaut, dabei meist schon sein Arbeitsgerät nicht mehr selbst herstellt; oder umgekehrt, der „Zuerwerbslandwirt“, oder der saisonal seine Spezialtätigkeit Ausübende (Bootsbau und Seefahrt: Wikinger; Handel, Bergwerk, Metallarbeiten; Bauen, Bewirten, Forstarbeit/Holzbearbeitung usw) – zu der er zunächst einmal durch geographische Zufälle (Wohnort an der Küste, an einer Handelsstrecke, in der Nähe von Rohstoff-Vorkommen) gelangt ist.
Aber das Abreissen der Verbindung, das Mit-Versorgtwerden-Müssen durch Lebensmittel-Produzenten (auch da spaltet sich bald einiges auf und ab: Bauen, Möbek, Haushaltsgeräte usw) markiert den eigentlichen Schritt – den EINEN Schritt in diese Richtung.
Der andere Schritt, oder die Schrittfolge, ist das zunehmende Substituieren von selbst ausgeführten Teilarbeiten durch spezialisierte Zulieferer.
Und diese Richtung der sich langsam ausbildenden Spezialisierung auf regionaler oder überregionaler Stufenleiter beginnt wieder bei den ursprünglich weitgehend autarken Lebensmittelproduzenten (die sich ihrerseits auf Spezialistentätigkeit und Selbstversorgung („Nebenerwerbslandwirtschaft“) konzentrieren können), die ihrerseits Optionen erhalten, ursprünglich für eigene Arbeitsmittel investierte Ressourcen in produktivitätserhöhende Massnahmen hinsichtlich der eigentlichen Lebensmittelproduktion überzuleiten.
So wird Lebensmittelproduktion eine eigene, hinsichtlich ihrer Produktivität optimierbare Branche der gesellschaftlichen Arbeitsteilung.
Immer mehr Produzenten aber werden, ALLEIN SCHON durch den Spezialisierungsprozess, von unmittelbarem Zugang zu eigener Subsistenz, als nebenbei betriebener und jederzeit wieder ausweitbarer Zusatzquelle ihres Lebensunterhaltes, abgeschnitten.

Die Kategorien Überfluss und Überschuss, die den Unterschied der beiden ersten STANDPUNKTE/REL markieren, müssen nach diesen Betrachtungen nochmals genauer gegeneinander abgegrenzt werden.

Überfluss ist, was ohne Schaden für die Quelle seines Zustandekommens entnommen werden kann; Überflüsse können regelmässige Nebenresultate (Abfallprodukte, Nebenprodukte) einer regulär stabilen Reproduktion sein.
Der Widerspruch, dass sie benötigt werden können von solchen, die solcher Not in ihrer eigenen Reproduktion offenkundig nicht vorbeugten, stellt sich ein in Verhältnissen, wo Überfluss-NUTZUNG erst einmal die Ausnahme ist.
Die Regelmässigkeit des Entstehens von Überflüssen ermöglicht freilich eine Option: Aus ihnen Reproduktion von für andre als Reproduktionsaufgaben freigestellten Bevölkerungsteilen zu bestreiten. (Unter REL-Vorzeichen freiwillig; unter Bedingungen des Zurückfallens in OPP-Umgebungen als erwzungene Abgabe, Tribut, Raub usw)
Und natürlich spielt die Grenze der Entnehmbarkeit ohne Schädigung (zunächst der Robustheit, Stabilität) der als Überfluss-Quelle fungierenden Reproduktion (die „sich selbst“ erhält) eine entscheidende Rolle in der praktischen Bestimmung dieser Kategorie. Entnahme regelmässig nachfliessender Überflüsse kann (wie man oben sah) bedeuten: Aufschub der Eigennutzung eines Überflusses; die Aufschubfristen können so lang werden, dass eine solche Nutzung nicht mehr gelingt, mit Folgen (zB Stagnation des Quell-Reproduktionsprozesses, Stagnation in der Absicherung des bestehenden Reproduktionsniveaus, zB. Damm- und Deichbauten ua.). Umgekehrt kann Überfluss uU. so eingesetzt werden, dass er wächst (akkumuliert).
Die Versuche, die der Umstrukturierung von Reproduktionen vorausgehen, werden dann teils von den Überfluss-Eignern selbst unternommen, teils von den Empfängern freiwillig abgetretener Überflüsse.
Die Kategorie ÜBERSCHÜSS entsteht praktisch erst, wo ein Reproduktionsprozess regelmässigen Überfluss erzeugt, auf den seine Empfänger zur Reproduktion ihrer Erzeugung ANGEWIESEN sind (die sie nicht, oder nicht so, so produktiv, mit solchen Mengen usw. mit ihren „eigenen“ Mitteln, ohne diesen Zufluss, zustandebrächten).
Mit dieser produktiven Verlängerung des diesen Erzeugern zufliessenden Überflusses entsteht ein Abfluss an Überfluss, der sich verzweigen mag und um weitere Stationen verlängern, die immer wieder neu aus regelmässigen Überschüssen (die weiterverarbeitet werden) der neu entstandenen Erzeugungsstationen entstehen.
Aber irgendwann muss aus dieser verlängerten Produktionslinie ein Produktstrom in den allerersten Ausgangs-Reproduktionszirkel zurückmünden, ohne den der Ausgangs-Überfluss durch diesen Basis-Reproduktionszirkel nicht dauerhaft aufrechterhalten werden kann. Würde diese Bedingung nicht hinzugefügt, wären wir über die Kategorie Überfluss nicht hinausgekommen. Als Überschuss, im Gegensatz zu Überfluss, stellt sich somit dar ein regelmässiger Abluss von Gütern, die in einem identifizierbaren Reproduktionsprozess zunächst und kurzfristig überflüssig sind, aber weiterverarbeitet werden, und in dieser Form in den Ausgangsprozess zurückfliessen müssen, damit dieser den betreffenden Ausgangsüberfluss DAUERHAFT immer weiter erzeugen, also reproduzieren kann.
Der Vorgang kann auch in anderer Reihenfolge ablaufen: Ein bis dahin autarker (Selbstversorger-) Produzent investiert einen (uU angesammelten) Überfluss in eine Produktion, deren Erzeugnisse er erfolgreich in einen Reproduktionsprozess einspeist, der zuvor ohne dies Produkt auskam, aber anschliessend um soviel produktiver geworden ist, dass er die Überflüsse regelmässig erzeugt, die zur dauerhaften Aufrechterhaltung der neuen Produktion des ursprünglichen Einspeisers seines verarbeiteten Überflusses  (zusammen mit diesem Erzeuger selbst) nötig sind.

Schliesslich kann man sich eine dritte Variante vorstellen, bei der ein „Hin-Fluss“, als spezifische Überfluss-Nutzung, aus einer Reproduktion einer von dieser bis dahin unabhängigen Reproduktion zufliesst, und in ihr produktivitätssteigernde Massnahmen oder Produktionsausweitungen ermöglicht, die einen bis dahin nicht möglichen Rückfluss freisetzen, der in ebensolcher, nämlich dort spezifisch produktivitätserhohender oder produktionsausweitender Weise ins erste System zurückfliesst, und so den ursprünglichen blossen Überfluss zu einem stabil und nachhaltig dem ersten Reproduktionssystem entnehmbaren Überschuss macht.

Überschuss in diesem Sinn, der also kein bloss abgebbarer Überfluss ist, entsteht als dauerhaftes Ergebnis bewusster und durchaus komplexer Planung auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/REL. Vordergründig besteht der Fortschritt zu diesem STANDPUNKT einzig darin, dass man für die EIGENE Entwicklung, ganz im Sinne des entfalteten ERSTEN STANDPUNKTES/REL, eine neue Quelle von Produktivitätssteigerungen und Produktionsausweitungen sucht – das Ausnutzen blosser Überflüsse und der „Handel“ mit ihnen, im Sinne eines Transports, vom Ort ihrer Entstehung zum Ort ihrer Nutzug, und das hin und her, reicht da nicht mehr. Das kategorial wirklich Neue an diesem STANDPUNKT ist, dass die Abgrenzung der bestehenden Binnenreproduktionen gegeneinander aufgehoben wird: Der Austausch und die wechselseitige Belieferung mit Überschüssen auf Dauer schafft ein neues Verbund-Reproduktionssystem. Diese Verbinungs- und Einigungs-stiftende Tendenz – negativ ausgedrückt: das wechselseitig voneinander Abhängig-werden – ist die diesem STANDPUNKT einbeschriebene praktische Haltung: Wer immer als „Kaufmann“ oder „Unternehmer“ Ausschau hält nach neuen möglichen Produktions-Verknüpfungen mit den genannten Effekten (nämlich in dem entstehenden Verbund-System für alle „bisherigen“ Produktionsstationen direkt oder bei den meisten indirekt irgendeine Erleichterung durch Produktivitäts-Erhöhung, oder eine Bereicherung durch Produktionsausweitung zustandezubringen), befördert diese Tendenz.
Die Tendenz eröffnet dabei zwei Blickrichtungen, die den Begriff des EIGNEN völlig verändern wenn nicht auflösen.
Die eine ist der Blick rückwärts. Da hebt sich die ältere Stufe der Produktion, auf der die mittlerweile zu einer verbundenen Reproduktionen noch getrennt waren, als virtuelle Option immer noch ab, aus dem Verbund wieder auszusteigen und die ursprüngliche, damals freilich alternativlose relative Autarkie, auf Kosten der Produktivität, wieder herzustellen.
Die vormalige Alternativlosigkeit einer traditionalen Binnenreproduktion mit ihren festgefahrenen Rollen und Produktionsbeziehungen lässt sich dann noch rückwärts aufbrechen: Auch jenseits dieser Stufe scheinen Reproduktions- und Rückzugsmöglichkeiten auf, die vormals garnicht denkbar waren: Die alternativen Existenzmöglichkeiten werden jetzt rücksichtslos gegen alle traditionalen Bindungen gedanklich durchgespielt. Ob dabei der Weg über die bisher durchlaufenen (und im gegenwärtigen System verbundenen und virtuell immer mitreproduzierten) Vorstufen in Gestalt bis dahin unverbundener (oder nicht so stark verbundener) Reproduktionen genommen wird, oder dazu alternative Formen des Wieder-Selbständigwerdens und Sich-Zurückziehens (allein oder mit Andern) aus Lieferbeziehungen und Abhängigkeiten (etwa als „do it yourself“ Handwerkerei mit Arbeitsmitteln, wie sie „früher“ nie verfügbar gewesen wären, oder „Preppers“, die sich mit allerlei Industriegerätschaften eine kommode Autarkie-Arche für allfällige Zivilisationsbrüche bauen wollen); auch „Trapper“ im 19.Jh konnten sich Formen der Einsiedelei und Vereinzelung erlauben, die einem Germanen oder Prärieindianer so nicht möglich gewesen wären) – das ist dabei ganz gleichgültig. Wichtig ist, dass diese Perspektive sich auf einmal ebenso öffnet, wie die entgegengesetzte der noch stärkeren Vernetzung, der wechselseitigen Abhängigkeit und Einbeziehung bislang selbständiger, aber in bestimmten Hinsichten unproduktiv arbeitender Produktionsvorgänge in die entstehende EINE grosse Binnenreproduktion namens DER MARKT (oder DIE GESELLSCHAFT).
Der andere Blick ist der der findigen Unternehmer und kreativen Händler auf immer neu sich öffnende Chancen zur Spezialisierung und Reichtumssteigerung durch Arbeitsteilung. Wohlgemerkt: Alles hier noch auf Grundlage vormodernen Handwerks. Dass diese Richtung die vor der andern ausgezeichnete ist, hat einen Grund: Die Allokation der Ressourcen für sich reproduzierende Spezialisten-Tätigkeit, angefangen bei der dazu gehörenden Agrarproduktion (für Bedarf eines städtischen Marktes), sind nicht einfach wieder rückgängig zu machen – das beginnt mit den Spezialkenntnissen der vormaligen suboptimal-autarken Generalisten und (mindestens) Selbstversorger (in ihren Umgebungen), die inzwischen verlorengegangen sind. (vgl. Städter die von der herstellung von Grundnahrungsmitteln keinerlei auch nur theoretische Kenntnisse haben, geschweige denn sich praktisch zu helfen wüssten… umgekehrt: Bauern, die einzig ihre traditionalen Verfahren kennen und dazu Alternativen weder wissen noch wissen wollen, auch sonst keinerlei Naturkenntnisse haben… Wiederum im Gegensatz dazu stehend: Die ausgedehnten Reisen der Handwerksgesellen, schnelle Ausbreitung von technischen Innnovationen im Mittelalter..).
Spezialisierung und Abbau von Autarkie-Fähigkeiten und -Optionen sind tendenziell unumkehrbar, ausser bei schweren Katastrophen und Entwicklungsabbrüchen, womöglich mit Bevölkerungsaustausch und Neubesiedlung. Man kann sich fragen, ob eine „zivilisierte“ Bevölkerung mit städtischem Handwerk und umliegend versorgender Landwirtschaft jemals irgendwo imstand war, auf ein ursprünglicheres Reproduktionsniveau zurückzugehen. Aufbau einer Überschuss-Reproduktions-Stufenleiter erweitert somit nicht die Optionen (im Sinne von: jedes vormalige weniger komplexe Reproduktionsniveau kann wieder hergestellt, die Lieferbeziehungen wieder abgebrochen werden, die am handel Beteiligten jederzeit in ihre Ausgangs-Reproduktion zurückkehren).
Die Frage: inwiefern man sich in einer traditionalen Binnengruppe verhalten kann, als wäre auch sie eine erweiterte Reproduzenten-Gruppe, aus der man sich auf eine geschrumpfte aber insgesamt vorteilhaftere relativ autarkere Reproduktion zurückziehen kann, stellt sich oft erst, nachdem Expansion und Verschmelzung von ursprünglich getrennt-autarken Reproduktionen die Regel geworden sind.
Es versteht sich, dass politisch-gewaltsam verursachter Ausschluss von Produktionsmitteln hier nicht gleichgesetzt wird mit arbeitsteilig vermitteltem Ausschluss von Subsistenzmöglichkeiten. Es ist aber nicht zu vernachlässigen, dass fehlende Reserven im Sinne einer Nebenerwerbs-Landwirtschaft oder Selbstversorgungs-Gartenbau zum Elend (gross)städtischer Bevölkerungsteile bereits in vormodernen Zeiten beigetragen haben. (Hier allein bereits die Abhängigkeit von Saatgut, das nicht selbst gewonnen wird, zu beachten. Umgekehrt sind all diese Tätigkeiten mit der Arbeits-Intensität und dem Zeitverbrauch eines Manufaktur-Spezialhandwerkers nicht mehr vereinbar. Ich trenne hier ausdrücklich die Tätigkeit des Manufaktur-Arbeiters von der eines Bauern-Handwerkers (zB (Waffen)Schmied, Leinenweber zB in hochmittelalterlichem Verlagsrahmen im Bodenseegebiet) ab. Anders herum: Das äusserst niedrige und prekäre Reproduktionsniveau von Nicht-Bauern, die einer „selbständigen“ Arbeit nachgehen wie Köhler, Glasbläser, Bergleute auf eigenen „claims“) Ähnliches gilt für das Abgeschnitten-werden von Möglichkeiten elementarer Metall- und Holzbearbeitung zum Herstellen von Werkzeugen, von anderen Spezialhandwerken nicht zu reden (Textilien und Seile, Keramik und (Dach- und Bau-)Ziegel, Körbe, Leder, Baumaterialien: Kalkbrennerei, Steinbruch ua; spezielle Branchen: Boots- und Schiffsbau, Wagner/Küfer; Heilmittel- und Chemikalien-Herstellung; Papier; Öl-, Mehl-, Säge-Mühlen…). Umgekehrt: In Afghanistan ist „vorindustriell“ auf rein handwerklicher Basis relative Massenherstellung von Kalaschnikows möglich (und üblich) – es sind ca. 250 Teile erforfderlich…)

Die wichtigste Folge der Einbindung in ein Reproduktionssystem von Spezialisten aber ist die ab dann völlig veränderte Rolle des „Eigenen“. Gewiss ist die eigene Tätigkeit Grund dafür, dass man mitversorgt wird; ohne ausgedehnte Vorbereitungen und Verbindung mit Kooperationspartnern wäre Rückzug aus dieser Tätigkeit unmöglich, der Weg zurück in eine Selbstversorgung und in dem Sinn echte Reproduktion aus EIGENER Arbeit ist verstellt. (Früher vielleicht noch möglich als: Rückkehr zu den Verwandten auf dem Dorf…)
Schliesslich war die Ausgangs-Situation meist eine intakte traditionale, wohleingerichtete und von seit langem funktionierende Lebensgemeinschaft. Ist sie zerschlagen (etwa, weil zuviele weggehen, die eigentlich gebraucht würden), sind traditionale Reproduktionen bald beschädigt, elend, zerrüttet; teils werden sie ja auch einbezogen in die neuen gross angelegten Reproduktionen mit städtischen Märkten und deren Bedarf. Die Spezialisten in einer hocharbeitsteiligen und hoch organisierten Wirtschaftsweise sind zugleich vereinzelt, wie sollten sie sich als vereinzelte Selbstversorger so einfach behaupten, wer sollte sie begleiten, wie richtet man sich dann wo wieder ein, nachdem man alles verlernt hat, alle vormalige Organisation zusammengebrochen ist (und das auch dann, wenn Eigentum und Ausschluss keine Rolle spielt)?
Die Schritte „zurück“ aus einer bestehenden vergesellschafteten Reproduktion mit wechselseitigen Abhängigkeiten auf ein niedrigeres, aber immer noch vergesellschaftetes Reproduktions-Niveau sind also kaum umsetzbar (am ehesten sind solche Reduktionen von „Nebenerwerbslandwirten“ und Teil-Selbstversorgern zu erproben, oder wenn das neue alte Reproduktionsniveau eben erst verlassen wurde, un den Beteiligten ihre Rollen darin noch gegenwärtig; schliesslich sind ebenso wie proportionale Ausweitungen des Produktionsausstosses aller Stationen eines Reproduktionskreislaufs auch ebensolche Reduktionen denkbar – nur dass diese Proportionalität an Sprungkosten und Skalen-Vor- wie Nachteilen ihre Grenze hat). Das Gegenteil ist aber beinah genauso richtig. Denn die Ausweitung einer bestehenden Reproduktion ist nur in seltenen und relativ trivialen Fällen mit ein oder zwei Zwischenschritten zu erledigen. Die nichttrivialen Beispiele sind solche, in denen eine neue Produktgruppe – Substanzen und Materialien, Geräte, Verfahren  (bei denen womöglich unklar ist, an welchen Stellen sie zu gebrauchen sein könnten) entwickelt wurde – was ja auch erst einmal getan sein will – gezielt in „lohnende“ produktive Anwendungen eingespeist werden, die entweder bereits Bestandteile des existierenden Reproduktionskreislaufs sind, oder ihrerseits weitere Anwendungen finden, deren Erzeugnisse in den Kreislauf eingehen. Mit andern Worten, die Fortschritte des Reproduktionsniveaus, die von einzelnen Produktionsstellen aus unternommen werden können, beruhen im gezielten Einsatz von zunächst Überflüssigem, in der Hoffnung, es möge sich als Überschuss und damit dauerhaft reproduktive Zusatz-Reproduktion (mit der bisherigen als Basis) erweisen.
Leider ist bei dieser Neu-Installation nicht so schnell erkennbar, welche der anfangs belieferten Produktionen den Kriterien für „Lohnendheit“ und Dauerhaftigkeit entsprechen.
Es ist die Souveränität sowohl der Lieferanten und Anbieter eines möglichen innovativen Überschuss-Produkts (im einfachsten Fall: einer ausgeweiteten Anlieferung eines bereits verwendeten Produkts), also auch die der möglichen Empfänger (und der ihrerseitsvon ihnen Belieferten), zu bestimmen, ob und in welchem Mass wieviel Einspeisung des neuen Produkts an dieser Stelle sich lohnen, also dauerhaft produktivitätssteigernd wirken könnte.
Es ist diese Souveränität in der Beurteilung der mutmasslichen Lohnendheit des Einsatzes eines eigenen oder bedingt-angeeigneten und in der Eigenproduktion verwendeten (möglichen, erhofften, zukünftig sich hoffentlich als nicht nur Überfluss, sondern echter Überschuss erweisenden) Produkts, welche unter dem ZWEITEN STANDPUNKT/REL das verbliebene EIGENE ausmacht.

Das unmittelbar Eigne eines Teilnehmers (oder einer in sich nach anderen Prinzipien ihre Reproduktion regelnde Binnengruppe, die nach aussen zu anderen solchen in Lieferbeziehungen steht) an der durch Lieferbeziehungen vermittelten gesellschaftlich-arbeitsteiligen Reproduktion (immer auf vormodernen Grundlagen gedacht) ist seine Produktions-Stelle, definiert durch den Produktfluss (es können auch mehrere qualitativ verschiedene Produkte sein), den er in den Reproduktionskreislauf einfliessen lässt, sowie durch die zur Aufrechterhaltung dieses Flusses nötigen Vorprodukte einschliesslich der die regelmässig an dieser Stelle verausgabte Arbeitskraft reproduzierenden Lebensmittel (das sind also unter Umständen diejenigen, die der Teilnehmer oder die Gruppe niciht mehr selbst produzieren können, da sie einer Spezialtätigkeit im Rahmen der Arbeitsteiung nachgehen). Unabhängig davon, ob dieser Teilnehmer (oder Gruppe) im Übergang noch Teile seiner Reproduktion autark bestreitet, was ihm vielleicht gewisse Freiheiten des Rückzugs aus der Vergesellschaftung lässt, ist jedenfalls seine Produktion für die „grosse“ ihn umgebende oder einbettende Reproduktion nicht einfach bloss diese „Stelle“; die (Roh- und Vor-Produktflüsse einschliesslich substituierte, nicht selbst verfertigte Lebensmittel), die bei ihr ankommen, und die Flüsse an dort produzierten Gütern verzweigen sich zwar sofort nach rückwärts (die Vorprodukte), bzw vorwärts (die Fertigprodukte), ja sie verändern sogar an jeder Produktionsstätte, an die sie abfleissen oder von der sie kommen, ihre Gestalt: Verwandeln sich rückwärts in die Vorprodukte der Vorprodukte, vorwärts in die Produkte, in deren Fertigung sie eingehen; reproduzierte Arbeitsfähigkeit ist auch solch ein Produkt (in Termen einer rein physischen Ökonomie). Aber diese Ab- und Zuflüsse von Gütern, bei allen Verwandlungen, die sie durchmachen, müssen sich irgendwann auch schliessen; sonst haben wir die Kategorie des immer weiter weg fliessenden (und sich vielleicht in seiner Nutzung verzweigenden) Über- und Abflusses des ERSTEN STANDPUNKTES noch nicht verlassen. Die Frage ist, wie der Standpunkt des Eigenen an dieser Stelle und unter diesen Verhältnissen überhaupt noch eingenommen werden kann.

Tatsächlich KANN man die Betrachtungsweise aufrechterhalten, dass es da ein selbst gibt, das SICH reproduziert, und eine Umgebung, mit der es im Austausch (Abflüsse getauscht gegen Zuflüsse) steht, ohne ihr anzugehören; oder eben nur, soweit SEINE Zu- und Abflüsse betroffen sind. Es will also, soweit es SEINE Reproduktion und NUR sie optimieren will, produktiver werden; weniger Vorprodukt bei gleichem Produktausstoss verbrauchen, mehr Produkt erzeugen bei gleichem Verbrauch (oder eine Kombination aus beidem); beides Wirkung derselben Errungenschaft „Produktivitäts-Steigerung“. (Sofern der Spezialist auf Produktivitätssteigerungen anderer Produzenten Einfluss hat, wird er sie exakt für Vorprodukte seiner Vorprodukte wünschen.) Die Wirkung ist genauer unmittelbar die, dass direkt oder indirekt (über Abnahme des Anteils des Produkts, der indirekt in seine eigenen Vorprodukte eingeht) ein Überfluss des Produkts entsteht; ob der auch als Überschuss verwendbar ist, ist sehr die Frage. Spezialist, der er ist, hat erleider auch nichts andres anzubieten; er ist darauf angewiesen, dass gerade SEIN Produkt in eine dauerhafte Produktivitätssteigerung, das heisst: einen dem bisherigen Reproduktionszirkel aufgelagerten und ihn an irgendeiner Stelle produktiver machenden Teilzirkel, eingebracht werden kann; wobei sich diese Produktivitätssteigerung ja unbedingt für gerade OHN und sein Produkt auszahlen soll. Aber je mehr solche Schritte er unterstützt, je mehr Überfluss von seinem Produkt erzeugt wird, desto fraglicher wird es, dass es noch immer neue Verwendungen gibt, die diese Überflüsse aufnehmen. Andere Überflüsse anderer Spezialisten wären gefragt; hätte er doch rechtzeitig seinen Überfluss gegen solche getauscht. Aber wer hätte auf einen solchen Tausch eingehen sollen? Und selbst wenn – selbst wenn es immer gerade gelingen würde, sich von den gerade überflüssig werdenden Überflüssen zu trennen – wenn es möglich wäre, selber immer rechtzeitig sich an die Spitze der Fortschrittsbewegung zu setzen, und immer gerade die richtigen Überflüsse zur Hand zuu haben – worauf liefe das denn hinaus? Darauf, dass der Spezialist (oder die spezialisierte Binnengruppe), wenn er schon nicht das GANZE der Reproduktion sich aneignen kann, immer einen repräsentativen Ausschnitt davon als SEINEN behandeln dürfen möchte – was zwar die Verhältnisse VOR der Spezialisierung und VOR dem (durch die Notwednigkeit, nicht nur Überflüsse, sondern Überschüsse und Überschuss-Bildung auf höheren Niveaus als dem der vorhandenen Binnengruppen zu organisieren) erzwungenen Eintritt in den ZWEITEN STANDPUNKT/REL wieder herstellen würde – aber so gut wie auf einen Teil, kann er sich aufs Ganze der aktuellen Reproduktion beziehen, und sie als SEINE ansehen, und das wäre allerdings auch die realistische Sicht. Jeder kann diese Bewegung nicht nur für sich vollziehen, sondern unter der Voraussetzung, dass ER seine Überfluss-Produktion produktiver, und ihr IHRE Produktivität steigernde Verwendungen verschaffen will, so können es alle wollen, und sich wechselseitig dabei behindern; ebenso, wenn sie ALLE dazu drängen müssen, repräsentative Teile der Gesamtproduktion sich anzueignen, können alle die gesamte Reproduktion als IHRE ansehen. Tatsächlich IST sie es, und der Fortschritt DIESER ihrer Reproduktion ist auch IHRER. Die ganze Bewegung erweist nur die Hohlheit, sich aus dieser gemeinsamen Reproduktion und dem Versuch, aus ihren Überflüssen produktivitäts-steigernde Überschüsse zu machen, ein besonders förderwürdiges „Eigenes“ herauszunehmen. (Die jenseits der gesellschaftlicihen spezialistenproduktion verbliebene Binnengruppen-Reproduktion ist nur noch eine „private“; ihre Produktivität bleibt dann hinter dem gesellschaftlich organisierten Teiil der Reproduktion immer dramatischer zurück…)

Eigentlich stimmt die letzte Behauptung des EIGENtümers schon nicht mehr, wenn er sich auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/REL noch sein EIGENES bewahren will: Dass ein gut gemischtes und repräsentativ zusammengesetztes EIGNES ausreicht, und „ebensogut“ sei wie das grosse Ganze, eben weil repräsentativ (die Behauptung war in umgekehrter Form quasi als Forderung an ihn gestellt, die sich aus seinem „geschickten“ Zusammenstellen von Fortschrittsoptionen als SEINEN ergab – dass nämlich er sich dann genauso gut um den Fortschritt der Gesamt-Reproduktion kümmern, und ihn als SEINEN ansehen könne; daraif kann er erwidern: Der kleine Ausschnittt sei genauso gut, weil repräsentativ.) Denn zum Beschreiten des Fortschrittspfads für die Gesamtreproduktion sind (damit er überhaupt möglich wird) uU Aufwände in absoluten Zahlen notwendig, die eben auch nur aus der Gesamtheit der Produkte der gesamten beteiligten Spezialproduktionen erbracht werden können – kleinere Ausschnitte können dann eben NICHT SICH immer mehr fortschreitend reproduzieren, so als könne man die grosse Reproduktion einfach beliebig proprotional verkleinern und dennoch die Produktivität all ihrer Glieder erhalten.

Das EIGNE, das jetzt noch verbleibt, nämlich auf dem wie eben beschrieben gezwungenermassen betretenen DRITTEN STANDPUNKT/REL, erinnert an das auf dem VIERTEN STANDPUNKT/OPP: Es ist vordergründig eine MEINUNG – hier darüber, wie der Fortschrittspfad für die GesamtReproduktion an einer oder mehreren Stellen gestaltet werden könnte. Die Besonderheit, die diese Meinung zu einer ganz EIGNEN macht, ist dabei: Dass ihr Besitzer ihr auch nur ein spezielles, gegenüber dem verfügbaren relevanten Gesamtwissen zugrundelegt. Die Einbettung dieses Wissens in das Gesamtwissen, umgekehrt  das Hinzutreten weiterer verfügbarer Information soll an diesem Teil der Planung, dieser Prioritätensetzung, nichts ändern. Dabei treten sich ja nie Vertreter des virtuell verfügbaren Gesamtwissens diesen partikularen Wissensträgern gegenüber, sondern immer nur solche der letzteren Art einander. Würden sie vom Beharren auf dieser ihrer bornierten Partikularität abgehen, und ihr Wissen beständig abgleichen und zusammenlegen, dann würde deutlich, dass sie mit ständig sich erweiterndem Wissen nicht zurechtkommen, für den Umgang damit keine Regel haben; ihre Fortschrittspfade setzen Partikularität, Begrenztheit zwingend voraus, um entworfen zu werden – ein vorab feststehendes ES, ein KS, dessen Reproduktion in diesen ES-Formen absolviert wird, eine feststehende Umgebung, auf die die RU-Prinzipien abgewandt werden kann. Ist dieser Zustand infragegestellt, bricht eine dieser Voraussetzungen zusamen, beginnt die kurze kultur-heroische Aufwallung RELs, die so schnell wie möglich auf die Wiederherstellung des Zustands: traditionale Lebensform ES, feststehender Kreis der Beteiligten, feststehende Umgebung, bezüglich derer allenfalls vertiefende erkenntnisse durch Suchen, UNntersuchen, Versuchen, Probieren und Optimieren usw zu gewinnen wären. Das ist SEINE Welt, sein EIGENES, das ihn gegen andere seinesgleichen besondert. Heben sie alle zusammen die Besonderung auf, indem sie sich alle als grosse Binnengruppe ansehen, dann müssten sie an ihren Grenzen (räumlich, zeitlich) offenbleiben für immer nochmal neu Hinzukommende (das können auch im Binnenraum neu sich Organisierende sein, die einen Zusammenbruch ihrer Reproduktion überlebt haben – es geschieht ja ständig Unvorhergesehenes).

Der DRITTE STANDPUNKT/REL nicht weniger als doe vorhergehenden, ist nicht einfach ein Plan, demgemäss man sich als REL-Person oder -Binnengruppe mit andern vergesellschaftet; dem Weltverhältnis REL gemäss, das hier auf die einzugehenden Verhältnisse zu (zunächst: zu vergleichbar) andern als Spezialfall angewendet wird, ist es vielmehr eine Optimalhypothese hinsichtlich dieser Verhältnisse, oder ein hypothetisch bis zur Widerlegung aufrechtzuerhaltendes IDEAL hinsichtlich der best-denkbaren Form, die die Individualität der Andern (also ihr je EIGENER Fortschrittspfad (im Rahmen der unterstellten Vergesellschaftung) annehmen könnte, so dass sie zur EIGENEN (ansonsten von der der andern völlig unabhängig vorangetriebenen) optimal passt.
Als Idealst-Denkbares überhaupt erweis sich zunächst unter dem ERSTEN STANDPUNKT/REL die Annahme, die Andern (in ihrer Gesamtheit) produzierten Überflüssiges, das jederzeit bereitstehen würde, um an uns abgegeben zu werden, falls Lücken in unserer Reproduktion entstünden. Das Zweit-Best-Denkbare war dann (auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/REL)  die Idee oder besser, hypothetische Ideal-Vorstellung, durch immer wieder wiederholte Einspeisung des eigenen Überflusses als Überschuss in eine gemeinschaftlich-arbeitsteilige Reproduktion sich selbst und diese Überfluss-Produktion dauerhaft immer weiter zu reproduzieren und dabei selektiv produktiver zu werden im Sinne eines individuellen Fortschrittspfades, der genau auf optimale Steigerung der Produktivität DIESER Stelle im gesellschaftlichen Reproduktionssystem zielt, die man gerade einnimmt. Das Dritt-Best-Denkbare war der DRITTE STANDPUNKT/REL, dessen Beschreibung sich an diese Reihe zunächst zwanglos so anschliesst: Er unterstellt, bis zum Beweis des Gegenteils, dass SEINE Produktivitätserhöhugen (im Rahmen der von ihm betriebenen Abteilung der arbeitsteilig-gesellschaftlichen Produktion) unmittelbar sich als vertgesellschaftbare erweisen, und sich unmittelbar in den optimalen Fortschrittspfad der Gesamt-Reproduktion einfügen; was auch heisst, dass sie die zu ihrer Umsetzung nötigen Überflüsse bekommt, und der erzeugte Überfluss sich als Überschuss erweist, der diese Überflüsse im erwarteten Ausmass (vereinbar mit den anderen Nutzungen des Gesamtüberflusses der Reproduktion) dauerhaft reproduziert. Die Optimal-Anahme besteht hier also darin: Dass die EIGENE Kalkulation einer lohnenden Investition (produktions-gefährende Risiken verkleinernd, Produktivitäts-Erhöhungs-Chancen nutzend) sich mit den vergleichbaren Kalkulationen anderer in eine virtuelle Gesamtkalkulation einfügt, die zwar keiner macht, die aber in den Einzelkalkulationen, wegen des arbeitsteiligen Verbunds aller einzeln sich reproduzierenden Produktionsstätten des Gesamt-rerpoduktionsapparats, ständig als gelingend und mit allen Einzelannahmen vereinbar, unterstellt ist.
Wichtige Präzisierung.
Das „als ob“ der idealisierenden Optimalannahmen in der REL-Spalte bezieht sich nacheinander auf die Kategorien Überfluss pur, dann Überfluss, der Überschuss werden soll, dann Überfluss, der sich als Teil des für den maximal sinnvoll beschrittenen Fortschrittspfades (der Gesamtreproduktion aller am Austausch teilhabenden Binnengruppen) nötigen Überschusses erweist; und zwar bezieht er sich auf diese Kategorien als unmittelbar vergesellschaftbare, darum, weil wir alle in unserem Umgang mit unserer Binnenreproduktion („Haushalte“) dieselben praktischen Regeln (Erschliessung des zu Tuenden aus Erfahrung) befolgen, also diese Haushalte alle in diesen wichtigen Hinsichten VERGLEICHBAR sind (Hinsichten oder Kategorien wie diese: technisch-prognostisches Wissen-wie; Reproduktion, Überfluss, der (versuchsweise eingesetzt) dauerhafter Überschuss (im Reproduktionsniveau, vergleichen mit dem Ausgangsniveau) werden soll, optimaler Fortschrittspfad). Die Unmittelbarkeit der Vergesellschaftung ergibt sich daraus, dass wir AUSTAUSCHEN, und Produkte abgeben und abgegeben bekommen (oder auch nicht, wie unter dem ERSTEN STANDPUNKT/REL, wo ja alles auch so, im Notfall, sich regeln soll), ALS OB unsere Binnengruppen-Reproduktionen in den genannten Hinsichten längst koordiniert zusammenarbeiten würden: Unsere eigenen Überflüsse irgendwie passend zu Überschüssen der andern werden können, genau dann, wenn die sie (und das auch noch, ohne dass dafür vorgesorgt oder dass es vorhergesehen, geplant werden müsste, wie in unserer Binnenreproduktion) benötigen; unsere Überflüsse mit denen der andern zusammen sinnvoll verwertbare und dauerhaft reproduzierbare Überschüsse für alle ergeben bzw sich in solche umsetzen lassen; die Überflüsse der einzelnen, so wie von ihnen konzipiert und geplant, sich als Überschüsse in der Gesamtreproduktion erweisen werden, die sich auf dem optimalen Fortschrittspfad dieser Gesamtreproduktion halten (den alle in ihren Schätzungen zu treffen versuchen) – als ob sie wüssten, welche Überfluss-Verwertung Überschuss im Sinne dieses Pfades bildet und sich darum optimal mit derjenigen anderer (miti denen man sich aber nciht verständigt) zusammenfügt und damit zusammenarbeitet).

Ausdrücklich ohne kollektive Planung und Verständigung eine von selbst (spätestens bei Wegfall von Eingriffen, bürokratischen Hindernissen usw) sich ergebende unmittelbare Vergesellschaftetheit in diesen Hinsichten bis zur Widerlegung zu unterstellen, und dies als bestdenkbare Versuchsannahme dem dann zu machenden EXPERIMENT der Vergeselslchaftung unter deiser nnahme zugrundezulegen, ist LIBERTÄR, radikales Marktwirtschaftsdenken. Das Annehmen von Lieferungen von seiten anderer und die Abgabe von Lieferungen eigenen Produkts an andre geschieht nicht ganz ohne Wissen um die Anforderungen, Fähigkeiten, Bereitschaften der Empfänger und Lieferanten – aber von gemeinsamer Planung kann keine Rede sein; dann würde das Beharrenauf einem ganz EIGENEN aufgegeben, und der libertäre Zustand verwandelte sich in libertären Kommunismus. Dass das nicht geschieht, hat damit zu tun, dass die im REL Rahmen Denkenden, vor allem in diesem Rahmen Wissen Verarbeitenden ihre Position im grossen Ganzen als traditionale Binnengruppen-Reproduktion behandeln; den Zusammenhang zwischen ihnen unterstellen sie bis auf weiteres und bis zur Widerlegung der Art Optimalhypothese, die sie auch im Umgang mit Natur und Welt anwenden: Entscheidungsprozesse, die eigentlich IHRE sind (auch und gerade, wenn sie unzulänglich umgesetzt werden), sollen einer unbestimmten Steigerbarkeit bis zum Maximum (des Wünschbaren – nur dies muss man darum denken) fähig sein, und werden für in und hinter den real beobachtbaren Verläufen (etwa der Produktkreisläufe in einer Binnengruppen-Verhältnisse übersteigenden weiträumigen Vergesellschaftung durch Handel und Arbeitsteilung), diese ohne Zutun der eigentlichen Akteure (womöglich durch deren Willen sich durchsetzend) steuernd, wirkend gehalten.
Der Entscheidungs- und Verständigunugsprozess ist im Kern eine Anwendung des den Beteiligten je verfügbaren Wissens. Das ist virtuell nur solang ein EIGENES, vom dem anderer unterschiedenes, wie es nicht ausgetauscht wird (zumindest nicht in Konfliktfällen, wo man seine Wissensgründe einander darlegen könnte).
Die (kollektive) Praxiserschliessung unter REL aus vorhandener (Kollektiv) Erfahrung ist nun aber durchaus rationell – vorausgesetzt, es ist jeweils die zu reproduzierende Binnengruppe und die Weise ihrer stabil-dauerhaften Reproduktion definiert. Entgegen den Optimalannahmen der REL Vergesellschaftungshypothesen über „die anderen (traditionalen) Binnengruppen“ (im Jargon dieser Theorie gesprochen: anderen REL-artigen Individualitäten) müssen in der realen Praxis, soweit man sich darin auf diese andern tatsächlich bezieht, Kenntnisse mobilisiert werden – zunächst hinsichtlich des Bedarfs nach und Vorhandenseins von Überflüssigem in möglichst allen überhaupt füreinander erreichbaren und (durch Transprotwege) verbindbaren Binnengruppen; dann aber müssen schon Überflüsse sinnvoll aufeinander bezogen werden, nicht anders, als man es in der EIGENEN Binnengruppe macht – die Binnengruppen werden unter DIESEM Gesichtspunkt wie eine einzige behandelt, wachsen zusammen; und so werden sie erst recht behandelt, die Tatsache ihres Zusammengewachsenseins anerkannt, wenn die aufeinander bezogenen Überschüsse auf das Wachstum der Produktivität und Robustheit und dessen Optimierung (den optimalen GEMEINSAMEN Fortschrittspfad) der entstandenen Gross-Binnengruppe orientiert werden sollen. Diese letztere INTENTION haben die Investoren ihrer Überflüsse unter dem DRITTEN STANDPUNKT/REL, der damit erreicht ist, ja durchaus; nur wollen sie das Zusammenpassen ihrer (relativ besonnenen, zugleich aber auch beschränkten) Investitionsentscheidungen erneut dem optimaler-, idealerweise zu unterstellenden invisible-hand-Prozess anheimstellen, der ihnen zugleich erspart, sich um diese Integration und optmale Prioritätenbildung in gleicher Weise zu kümmern, wie sie es in ihren Haushalten und Produktionsbetrieben tun: Sie wollen ihr Wissen nicht zusammenführen, um diese Entscheidung gemeinsam zu treffen.
HIer arbeitet dann die wirklich epochale Verweigerung, prinzipiell und dauerhaft, ständig dazuzulernen, die ausnahmslos jede REL Praxis auszeichnet – hier speziell erst einmal nur die Wissensbestände aller andern, überall, mit denen man durch gemeinsam zu optimierende Reproduktionsbeziehungen längst zusammengewachsen ist. Die Weigerung, das gesellschaftlich verfügbare (und daher auch in vormoderner Form, in den lokalen Optimierungs-Bemühungen ständig anwachsende) Wissen zur Kenntnis zu nehmen  (und stattdessen das Beharren auf der optimalen Abstimmung der Pläne bis auf weiteres, ALS OB man alle Entscheidungen gemeinsam aufrgund abgestimmter gemeinsamer Information getroffen hätte), ist die epochale Schranke, SOWOHL für RELs Verhältnis zur rationalen Planung und Wissensverwertung, ALS AUCH (das folgt daraus) für sein Verhältnis zu rationaler Vergesellschaftung. Diese Weigerung ist aber nicht so sehr bewusste, angesichts von Alternativen so gewählte Einstellung, vielmehr ist sie das passive Stehenbleiben eines Überrests von RELs Ausgangshaltung zu den Beziehungen seiner zu anderen traditionalen Binnengruppen: Er beginnt mit einem Maximum an Optimalität, mit der solche Beziehungen funktionieren könnten (bzw. wie die andern, deren genaue Praxis im einzelnen er nicht kennt, produzieren), und gibt dann im Mass, wie er sich faktisch um Überflüsse, spziell Überflüsse, die Überschüsse werden sollen, kümmern muss, um Beziehungen zustandezubringen, diese Anteile seiner Ausgangs-Idealhypothese auf. Hinter den Rest, wie er sich auf dem mittlerweile erreichten DRITTEN STANDPUNKT/REL darstellt, nämlich als ideale Unterstellung bis auf weiteres, das eigene Wissen um Investitions-Möglichkeiten sei das je optimale, bzw. durch Zusammenwirken der bornierten Einzel-Perspektiven aller Marktteilnehmer werde sich der kollektive Investitionsplan schon auf dem optimalen Fortschrittspfad bewegen (den man nicht kennt oder ermittelt; insofern eine kaum je widerlegbare OPtimalhypothese, aber so sind alle REL Hypothesen) – hinter diese Rest-Annahme kann man auf dem REL-Niveau der Wissensverarbeitung nicht zurückgehen, und muss somit darauf beharren. Es ist nicht einfach Weigerung – REL hat vielmehr das kognitive Werkzeug nicht parat, mit dem er wachsende Wissensbestände (nämlich die sich aus der Vereinigung des Wissens immer neu hinzukommedner vormoderner Traditionen ergeben) verarbeiten, und in der Position des „Kulturheroen in Permanenz“ (einer Position, die seinesgleichen nur in absoluten Zusammenbruchs-Situationen und nur sehr vorübergehend, einnimmt) dauerhaft verharren könnte. Dazu bräuchte er nämlich statt seiner REL Optimalhypothesen, die unbestimmt steigerbare und überlegene Wissensverarbeitung wie die von Göttern annimmt, eine ihm selbst zugängliche Regel des Umgangs oder auch blossen Sich-Verhaltens zu wachsenden Wissensbeständen. Aber genau daruf ist er nicht eingestellt,muss daher den Markt, also die vergesellschafteten Binnengruppen immerzu wie eine zwar riesige, aber doch je begrenzte Binnengruppe von derselben Art wie die in ihr aufgehenden Binnengruppen begreifen. Grob gesagt, läuft diese Einstellung (der DRITTE STANDPUNKT/REL) darauf hinaus, etwas grundsätzlich dynamisches (anwachsendes Wissen, herrührend aus der der Gesamtheit aller an den Markt angeschlossenen vormodern-traditionalen Binnenreproduktionen: Wissen, das aucvh für andre von belang sien könnte, obwohl es ausschliesslich zum „Eigengebrauch“ erworben wurde) als etwas statisches, begrenztes, abgeschlossenes zu behandeln: Nämlich als durch anwachsende Erfahrung nich tmehr beeinflussbaren Fortschrittspfad (oder übergreifendes Ziel), der und das aus der die Reproduktion der Gross-Binnengruppe bestimmenden Gesamterfahrung (die eben wird als abgeschlossen angesehen) – dem (optimal)hypothetisch interpretierten aktuellen Weltwissen aller Beteiligter, das sie sich aber nicht zugänglich machen – erschlossen werden soll.
Die These lautet also: Die kognitiven Defizite des REL Denkens im bezug auf Wissen und Wissenserwerb (Lernen) und seine Konsequenzen für kollektive Planung machen es überhaupt erst möglich, bzw erzwingen es sogar, dass auf Grundlagen dieses Weltverhältnisses Denkende sich den Markt, also die blosse Tatsache der wechselseitigen Abhängigkeit von Investitionen (Einspeisung von Überschüssen in der Erwartung, produktivitäts- oder Robustheitszuwächse bzw Risikominderungen zu erzielen), schon als (unbestimmt wie das geschieht, aber bis zum Beweis des Gegenetils ist es zu unterstellen) Garantie dafür ansehen, dass auch ohne Verstöändigung und wissensaustausch, einfach durch die begrenzten Einsichten eines jeden an SEINEM Platz, die optimale Verknüpfung der Einzelinvestititionen sich von selbst herstellen wird.
Was, wie die gesamten Marktwirtschaftsillusionen, von aussen gesehen ein völliger Irrwitz ist.
Ich betrachte es genauer.

Die Formel, unter der man all diese – hinsichtlich der Vergesellschaftbarkeit von Reproduktion und Reproduktions-bezogenem Erfahrungs-Verarbeiten optimalhypothetischen – Konstrukte zusammenfassen kann, lautet: Die Vergleichbarkeit der Binnen-Reproduktionen begründet (so ist es optimalerweise anzunehmen, bis zum Beweis des Gegenteils) bereits die Tatsache, dass sie eigentlich eine EINZIGE grosse Binnengruppe sind, ohne aber den für jeweils die Verknüpfungen der Produktionsstationen, wie sie in der Binnengruppe oder auch nur dem Haushalt sorgfältig erwogen und geplant sind, nötigen Aufwand zu treiben. In der traditional eingerichteten Binnengruppe funktioniert ja auch beinah alles schon automatisch, da muss nichts erst verknüpft werden, allenfalls da und dort anders, besser, neu eingerichtet werden: das ist dieser sehr sorgfältig, maximal-vorsichtig optimistisch  vorangetriebene Optimierungsprozess der traditionalen Reproduktion, der eben auch zu ihr gehört. Jenseits der Binnengruppen, in der hypothetischen Gross-Binnengruppe, die sie alle umfasst, wird deren Wohl-Eingerichtetheit und die Optimierbarkeit aus diesem Ausgangszustand heraus einfach als gegeben unterstellt – die Tatsache, dass alle überhaupt mit Überfluss, Überschuss und Fortschrittspfad umgehen, soll garantieren, dass der arbeitsteilige Zusammenschluss der verschiedenen Einzelreproduktionen beim Regulieren des Umgangs mit diesen Kategorien zu EINER Reproduktion genauso gelingt, wie er beim (längst vollzogenen und ständig optimierten) Zusammenfügen einzelner Arbeitsschritte und -stationen im Rahmen der bereits funktionierenden traditionalen Binnengruppen-Reproduktionen gelang und gelingt. Dabei zeigt sich: Die Auflösung aller denkbaren Lieferbeziehungen in das rechtzeitige Einspeisen der Überflüsse der einen an den (unvorhergesehenen oder bekannten) Bedarfsstellen Anderer schöpft bei weitem nicht das Potential an Möglichkeiten der Kooperation aus, aus dem sich die Binnengruppe bedient; hier wird nicht bloss mit Überflüssen gearbeitet, die abgegeben werden, sondern mit ihnen werden, eventuell nach angemessenem Ansparen, neue Produktionsverzweigungen eröffnet, die die gesamte Reproduktion produktiver machen. Was nun oben als Essenz des ZWEITEN STANDPUNKT/REL und seines Scheitern angesprochen wurde:
Dass nämlich seine Träger unangemessenerweise auf gerade ihrer Produktionsstätte als bevorzugter beharren, durch die sie zur arbeitsteilig-gesellschaftlichen Reproduktion beiträgt, und sie so behandeln, als wäre sie noch mmer eine autark-EIGENE, weshalb sie Prioritäten immer mit Blick auf Produktivität gerade DIESER Produktionsstätte setzen wollen (also den Standpunkt der vorsichtigen Optimierung dazu einnehmen, der so einzig Sinn machte bei der abgetrennten Reproduktion (dem Haushalt, der Binnen- und Selbstversorgung), die dem ERSTEN STANDPUNKT/REL zugrundelag.)…
…das erweist sich ein zweites Mal als ein Davon-(als dem bis auf weiteres Bestdenkbaren)-Ausgehen-bis zum Beweis des Gegenteils, dass das je Eigene (die eigene Reproduktion im ersten, die von einem selbst besetzte und darum eigene Produktionsstelle im gesellschaftlich-arbeitsteiligen Reproduktionszirkel in diesem Fall) zu betreiben das beste Mittel ist, um vergesellschaftet zu sein. Und das, obwohl auch jetzt wieder dies Eigne ganz anders organisiert wird als das grosse Ganze; denn in unserer Binnenreproduktion kennen wir ja keine vor andern ausgewählten Produktionsstationen, die, komme was da wolle, produktiver werden sollen, oder denen alle Produktivitätsgewinne zukommen sollen – wozu auch grade die, wo doch durch Sinn machende Überschussverwertung (und Einspeisung von Überfluss, damit er Überschuss wird) alle miteinander durch Zuliefer- und Produktabflüsse zu Zirkeln verknüpft sind.
Und so im DRITTEN STANDPUNKT/REL, wo sich die bisherige Art der Einschränkung der politischen Optimalhypothesen-Form der REL-Spalte durch Reflexion auf die eigene Praxis nicht wiederholen lässt.
Es soll bis auf weiteres als bestdenkbar unterstellt sein: dass allein schon die Vergleichbarkeit der andern Reproduktionen mit REL-Lebensprinzipien wie unsre die wechselseitige Verwendbarkeit des je vergleichbar Vorhandenen garantiert, so als wärs EINE (selbe) grosse Binnengruppe:
Alle haben Überflüssiges wie wir (das ist vergleichbar), da stellen sich Verwendungen doch von selbst ein, umgekehrt wird noch jeder plötzliche Bedarf bei uns über unser Vermögen hinaus durch IRGENDwo vorfindliches Überflüssiges gedeckt werden.
Alle investieren (und sind darin vergleichbar) für „ihre“ Reproduktion jeweils Überflüssiges, derart dass ein dauerhafter Überschuss über die bestehende Reproduktion hinaus entsteht – oder die, wie sich im Hinzukommen dieses dauerhaft der bestehenden Reproduktion aufgelagerten neuen Zweigs von ihr erweist, insofern nachhaltig (reproduzierbar) produktiver geworden ist.
Aber was jetzt kommt, lässt sich nicht mehr in diese Formel kleiden; denn „alle“ verhalten sich zu ihrer Binnenreproduktion als einer bekannten, versuchen sie vorsichtig zu optimieren und dabei Prioritäten zu setzen im Lichte des vorhandenen Gesamtwissens davon; dies Gesamtwissen ist zugleich IHRES.
Aber es macht keinen Sinn, das Wissen der andern von ihrer Reproduktion als in abstrakten hinsichten mit unserm Vergleichbares zu behandeln, und das optimalerweise zu unterstellen, es ist vielmehr ZUSÄTZLICHES, Hinzukommendes, insofern auch andres, von dem wir eben wissen müssten und es mit unserm zu einer vergrösserten Wissensmasse zusammenfassen müssten. (Das einzig Vergleichbare ist unsere Beschränktheit, was den Umgang mit Information angeht – dass wir nur auf „UNSERE“ Binnen-Reproduktion bezogenes Dazulernen praktisch verwerten, alles weitere aber bloss daaufhin prüfen, ob es unsere Vorstellung von Bestdenkbaren stört und zu Anpassung daran herausfordert. Stellen wir uns hingegen zum Gesamt des Verbunds an Binnenreproduktionen, ist nicht einmal mehr klar, „wer“ eigentlich dazgehört – es können ja ständig mehr werden. Für all diese unbestimmt vielen und je neu noch Hinzukommenden einen Fortschrittspfad entwickeln, oder gar eine REGEL dafür, hiesse, eine Regel für unbestimmt neu (durch die Hinzukommenden) hinzukommendes Wissen haben – eine wirkliche Lernregel. Die aber hat man auf REL-Grundlagen nicht. Und die Binnengruppen-Reproduktion weist keine solche Lernregel auf des Umgangs mit ständiger Neuzusammensetzung der Binnengruppe, ständiger Neu-Definition der Anforderungen, die sie bei ihrer Reproduktion zu beachten hat, derart dass ein Fortschrittspfad den Umgang mit DIESEN Anforderungen optimal verbessert aus einer gegebnen Ausgangslage heraus. Reflexion auf die eigene Binnegruppe bringt hier, auf dem DRITTEN STANDPUNKT/REL, keinen Schub mehr in Richtung eines höher entwickelten Verständnisses der „Selbigkeit“, die eine die eigne Binnengruppe mit umfassende Grossgruppe oder eben „Gesellschaft“ aufweisen müsste. Die Gesellschaft, die offen (ständig können neue hinzukommen) vergesellschafteten Binnengruppen leidet hier vielmehr unter dem SELBEN Gebrechen wie die Binnengruppen-Reproduktion. Die Vergleichbarkeit, die sie wollten, und von der sie erwarteten, dass sich aus ihr eine Selbigkeit des vergesellschaftet-Besonderen ergeben würde, setzt vielmehr ein selbes schon voraus, erst daraus ergäben sich Stellungen, die die diversen Binnengruppen, Haushalte, Einzelne in einer gesellschaftlichen Arbeitsteilung (auf die sie doch durch ihre Vergesellschaftung hinauswollten) einnehmen könnten. – Die Frage ist: Wie und woran fällt ihnen dieser Mangel auf?

(fortzusetzen 05.05.2013)

 


geplante forts. des anfangs für später:
2. „Ideologie“, das Verhältnis von Willen und Wissen: „sich einleuchten lassen“, „streiten“, „madig machen“
3. Einheits- und Vereinfachungszwang: DIE Sache, DER Begriff
4. der Begriff „Interesse“, angewandt auf „die“ Lohnarbeiter: notwendiger Schaden… (das betrifft die Ökonomie)? oder umgekehrt, was gehört dazu zu sagen: Kommunismus (und ihn durch Abschaffung des Kap. herbeizuführen) ist IN IHREM INTERESSE?


An dieser Stelle füge ich als vorläufige Darstellung das Entwurfsfragment einer Antwort an krim und libelle im „forum kapitalismuskritik“ ein, wo am Ende zumindest andeutunugsweise etwas gesagt ist über das „Zurückfallen“ von Material aus dem ERSTEN und ZWEITEN STANDPUNKT/REL in die entsprechenden STANDPUNKTE/OPP, Auch hier stockt die Darstellung am DRITTEN STANDPUNKT/REL. Nicht ohne Grund. Denn so, wie der Gerechtigkeits-STANDPUNKT/OPP, also der VIERTE, garnicht mehr umgesetzt werden kann, so verhält es sich auch mit dem DRITTEN STANDPUNKT/REL und dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD: Die Entwicklung stoppt hier, die je nächsten  STANDPUNKTE werden nur noch theoretisch eingenommen, sollen den offensichtlichen Mangel des Weltverhältnisses durch Vergesellschaftung auflösen, was aber nicht gelingt. Unter MOD-Vorgaben ist schon der ZWEITE STANDPUNKT/MOD, die Vergesellschaftung der Experten, als einhergehend mit einer offenkundig bedürfnis-fernen Extrem-Existenz charakterisiert. Das wird ohne Erfolg durch die Vorschaltung des DRITTEN und VIERTEN STANDPUNKT/MOD zu heilen versucht.

 

Der Einwand gegen dich und alle vergleichbaren Erklärungen (etwa auf gsp-Seite) lautet: dass die Art, wie das sog. Vorurteil zustandekommt, nicht mehr betrachtet wird, damit auch die Art der Erfahrungs- und Wissensverarbeitung, die darin zum Ausdruck kommt, nicht mehr gesehen wird. Es ist aber ein Unterschied, ob man sagt: Die affirmative Stellung der meisten beruht auf ihrer Art, Wissen und Erfahrung zu verarbeiten, und ihr Handeln ist eine sehr unreife, kindliche Art, Hypothesen zu bilden und zu testen – oder ob man sagt: da ist eine ursprüngliche, ganz grundlose Entscheidung fürs (oder Interesse am) Dafürsein, die genauso grundlos jederzeit ins Gegenteil gedreht werden kann.
(Diese Theorie verrät mehr über diejenigen, die sie verfertigen, als über die, von denen sie zu handeln beansprucht: Sie, die Theoretiker selbst, vertreten solche Einsichten, die aufs blosse Zusehen (oder auch Hören) hin schon einleuchten (oder „die man sich (so) einleuchten lässt“), und die keiner weiteren empirischen Begründung mehr bedürfen, schon garnicht solcher, die ihre „Erfolgswahrscheinlichkeit“ glaubhaft machen – vom Erfolg machen diese Theoretiker sich nämlich „nicht abhängig“. Das alles ist Ausdruck genuin religiösen Denkens – und das hat (sehr zurecht) mit dem opportunistischen Umgang mit Empirie, von dem es sich abgewendet hat, nichts mehr gemein – begreift ihn allerdings auch nicht, und sieht in dessen Unreife nur ein Gegenstück zu sich selbst, ein das Falsche Glauben, anstelle des Richtigen (also Eignen). Zur Religions-artigkeit dieses politischen Denkens gleich mehr.)

Die Differenz im Verständnis der Einstellungen „der Leute“ (der grossen opportunistischen, darum unendlich vielfältig sich stellenden Masse, der kleinen religiösen Minderheit mit freilich nicht weniger vielfältig abweichenden Glaubensüberzeugungen) zur Welt im allgemeinen und zur sozialen im speziellen) ist mir wichtig; denn meine Hauptthesen lauten:

1. Die unterschiedlichen Arten des „Lernens“ (der praktischen Umsetzung von Wissen und (eigner wie fremder) Erfahrung, des Umgangs mit passivem und aktivem Wissenserwerb) sind bestimmend für die GESAMTEN sozialen Verhältnisse, die all „diese Leute“ (in all ihrer Verschiedenheit und zugleich trostlosen Gemeinsamkeit) zueinander eingehen und aufrechterhalten. (Eine erste Andeutung, dass es sich so verhalten könnte, war die Bemerkung über das eigne Urteil, das mit niemandes anderm übereinstimmt und übereinstimmend gemacht werden kann (ausser durch Gewalt), und der Wunsch nach einer Eigensphäre, worin „es allein nach dem eigenen Willen geht“.)

2. „Die Leute“ verhalten sich sehr wohl bewusst zum Ganzen ihrer gesellschaftlichen Verhältnisse und den Regelsystemen, die dafür eingerichtet wurden und im weiteren Verlauf immerzu weiter neu entstehenden Anforderungen angepasst werden von jenen, die dazu die bestimmtesten und durchdachtesten Überzeugungen haben, also meist Politiker und andere einschlägige Professionelle (Ämter-ausübende und wissenschaftlich tätige Juristen und Ökonomen, dazu Journalisten und Publizisten). Es ist nicht so, dass diese Verhältnisse einen von niemand beurteilten, gestalteten, beeinflussten Verlauf nehmen, und auch entspricht es nicht den Tatsachen, dass persönliche Interessen immerzu die Einflussnahmen bestimmen.

2a. Ihrer opportunistischen Weise des Lernens gemäss, verhält sich die grosse Masse der nicht subjektiv maximal begründet-überzeugten Befürworter, teils, indem sie die Erklärungen, die sie hören, nach dem Grad der „Glaubwürdigketi“ oder Plausibilität für SIE behandeln; teils, indem sie (und nur auf diese Gruppe trifft es zu) auch ohne Erklärung das Vorhandene als zureichend nutzbar und günstig für sich ansehen; teils, indem sie es unabhängig von den Erklärungen und Bewertungen anderer ebenso wie eigener als hinzunehmend (wie die Natur) und unabänderlich behandeln (die genannten drei sind verschiedene Weisen, sich zu verhalten); teils, indem sie sich individuell abweichend verhalten, wo ihnen die Verhältnisse nicht entgegenkommen, umgekehrt aber sie auch nutzen, wo das möglicih ist, ohne je zu diesen Verhältnissen sich zu stellen; teils in mehr oder weniger gut begründeter Opposition gegen die Verhältnisse, ohne sich Rat zu wissen, wie dagegen vorzugehen wäre; oder in subjektiv gut und maximal begründet oppositioneller Überzeugtheit (hier wieder sehr unterschiedliche Standpunkte), auch mit einer Strategie, mit der sie aber nicht hinreichend weit gekommen sind. (Sogar diesen subjektiv maximal begründet-überzeugten Oppositionellen können sich wiederum kleinere Gruppen der genannten drei Arten anschliessen…)

2b. Bei allen, die hier angesprochen sind, gibt es eine Abgestuftheit der genannten Arten des Befürwortens und/oder Ablehnens, entsprechend der Abgestuftheit der Allgemeinheit der Geltung von generell legitimierenden Normen, Regeln, Institutionen und Vorschriften, Entscheidungen: zB Befürwortung von Modernität des Produzierens muss nicht bedeuten Befürwortung von Eigentum allgemein (und dessen Garantie mit demokratisch-staatlicher und durch Recht und Rechtsprechung legitimierter Gewalt), letzteres muss nicht einhergehen mit Befürwortung von Ungleichverteilung oder Konkurrenz, das wieder nicht mit der Befürwortung (sozial)staatlicher Regulierung der Konkurrenz im allgemeinen und speziellen und/oder Globalisierung usw. Der Abgestuftheit der Voten entsprechen somit abnehmende, aber immer hinreichend grosse Bevölkerungs-Mehrheiten,die sich diesen Voten anschliessen.

2c. Allgemeinster Ausdruck der opportunistischen Einstellung zu Wissen und Erfahrung ist der IDEALISMUS oder die Einstellung, zu bestimmten Erwartungen aufgrund des bisherigen Verlaufs BERECHTIGT zu sein (ausgedrückt als: „dasunddas müsste eigentlich geschehen“). Die „legitime“ Erwartung, etwas müsse eigentlich der eigenen Vorstellung gemäss geschehen oder hätte geschehen müssen, geht bruchlos über in die „legitime“ FORDERUNG (mit passendem Nachdruck), dass das Unterlassene nachgeholt werden müsse – oder aber in eine Anpassung des Idealismus an die offenkundig nicht mehr wie früher beschaffenen Verhältnisse. Dafür, wann und bei welchen Themen der eine und wann der andre  Übergang angebracht ist, gibt es wieder nur sehr labile und erfahrungsabhängige „Prinzipien“. Oft genug auch wird eine Entscheidung aus Trotz oder Kraftlosigkeit als „Erkenntnis“ bemäntelt – diese spezielle Verlaufsform wird etwa von Kritikern dieser opportunistischen Weise der Erfahrungsverwertung als einzige und typische ausgegeben (was sie aber nicht ist; das Ganze des opportunistischen Sich-zur-Welt und dem Wissen davon Stellens wird dadurch nicht erfasst.)

2d. Von opportunistisch-idealistischen Erwartungen strikt unterschieden ist der (aus Sicht derer, die ihn teilen) vor allen andern seinesgleichen sich auszeichnende GLAUBE, der entweder allein durch seinen Inhalt bereits überzeugt, oder garnicht. Er stellt keine Erwartung dar, sondern eine Hypothese; und auch da keine, die aus Erfahrung (durch Verallgemeinerung) abgeleitet wäre, sondern eine mit Globalcharakter über Welt und soziale Verhältnisse als Ganze, die nicht etwa bestätigt wird durch Verläufe, sondern allenfalls noch nicht widerlegt ist und die bis zu ihrer Widerlegung anzunehmen und dem Handeln zugrundezulegen am meisten Sinn macht (und so, im Falle von Widerlegungen, würde entlang der Reihe des nächst-Bestdenkbaren abgestiegen zum je Nächst-Schlechteren). Ich nenne diese Art Hypothesen, die VOR aller Erfahrung gebildet, aber (dem Anspruch nach) durch Erfahrung korrigiert, nämlich widerlegt werden können, OPTIMAL-Hypothesen. Opportunisten haben keine solche, bzw. formulieren „prinzipienlos“ entlang ihrer Erfahrung immer neue momentane Hypothesen dieser Art. Religiöse Optimalhypothesen („Glaubensinhalte“) hingegen sind zwar deutlich länger haltbar und insofern auch „prinzipieller“; sie werden allenfalls gewechselt entlang abgeänderter Vorstellungen ihrer Inhaber von dem, was ihnen das Bestdenkbare zu sein scheint (ein „Glaube“ bleibt also immer, der Inhalt wird nur immer wieder durch Neu-Interpretation der Welt als sinnvoll präzisiert oder abgewandelt). Alle religiösen Optimalhypothesen aber leiden unter dem Mangel, dass das bis auf weiteres als gegeben unterstellte Bestdenkbare konstruiert ist aus mentalen (oder psychologischen, subjektiven, personalen) Kategorien, die einer unbestimmten Steigerbarkeit (und damit überhaupt eines Masses) für fähig erklärt werden, durch die die die bei uns nur üblichen Ausprägungen dieser Kategorien unbestimmt-maximal, optimal überboten werden. Genuin religiöses Glauben (oder Optimalhypothesenbilden) unterstellt Katgeorien dieser Art als in und hinter der Welt wirksam, derart dass alles Vorhandene und Geschehende als LETZTLICH da- und so-seiend (wie es ist) interpretiert werden kann, WEIL es (dank der ihm zugrundeligenden Kategorie) so, wie es ist, endgültig sinnvoll ist oder wird.

2e. Opportunistisches und religiöses Denken gibt es aber nicht nur auf Welt bezogen, sondern auch auf gesellschaftliche Verhältnisse; die besondere Naivität auf politischem Gebiet der Träger dieser eigentlich welt-bezogenen Standpunkte besteht grade darin, erstmal ALLES, also auch andere Träger solcher Einstellungen zu behandeln wie Welt-Verläufe oder -dinge. Das Verhalten der Andern, das immer wieder so ganz anders ausfällt als erwartet, belehrt diese Standpunkt-Träger dann, dass die Andern als Personen nicht umstandslos dasselbe wollen, das sie „eigentlich wollen müssten“ und das man selbst so überaus legitim findet; sondern dass sie (angesichts anderslautender Erfahrung und Wissens) anderes fordern und erwarten als man selbst, und darin mit einem allenfalls VERGLEICHBAR sind (mehr oder weniger erfolgsgewiss wie man selbst, oder aber (bei ungefährer Vergleichbarkeit der Mittel, qualitativ!) mehr oder weniger entschlossen, oder aber (bei ungefähr gleicher physischer Funktionsweise, qualitativ) mehr oder weniger interessiert (an Beibehaltung oder Änderung der (ungleichen Eigentums-)Verhältnisse), oder aber (bei ungefährer Vergleichbarkeit des Eigenen eines jeden, qualitativ) gleich weit fortgeschritten. An diesem allerletzten Begriff (es ist der der gerechten Verteilung) merken Opportunisten dann auf einmal, dass sie keinerlei Prinzipien für ihr Planen haben (darum heissen sie ja auch so): Obwohl sie alle auf diesem Standpunkt darin übereinstimmen, dass die Pläne aller gleich weit fortgeschritten (und somit vergleichbar) sein sollen, haben sie keinerlei gemeinsame und verbindliche Regel um zu beurteilen, wann das (qualitativ, nicht nur quantitativ) der Fall ist.
(Die Reihe ihrer zwischenzeitlich eingenommenen Positionen zeigt: jeder ihrer „mehr oder weniger“ starken Affekte, die ihnen vorübergehend Vergleichbarkeit ihrer Standpunkte mithilfe eines MASSES erlaubte, löst sich auf in die (auf der nächsten Stufe vorausgesetzte QUALITATIVE Hinsicht ihrer Vergleichbarkeit, in der sie auch schon alle gleich sind oder gleichgemacht werden können, und die somit nicht mehr zur Einordnung ihrer verbleibenden Unterschiede gegeneinander herangezogen werden können. Die letzte Qualität dieser Art, die gemeinsame oder wenigstens vergleichbare Lernregel, fehlt ihnen aber allen zusammen – religiös Glaubende hingegen haben eine, von Anfang an.).

2f. (Ich erspare mir und den Lesern meine Vermutungen hinsichtlich der Art des Übergangs ins religiöse Denken, und beschreibe einfach gleich die religiösen Pendants einer Anwendung welt-bezogener Glaubens-Kategorien auf gesellschaftliche Verhältnisse.) Die Optimalhypothese religiös Denkender bezüglich der weiteren gesellschaftlichen Umgebung lautet: Bis zum Beweis des Gegenteils wird angenommen, dass die Binnengruppen „gelassen-traditional“ und maximal-vorsichtig-experimentell unter dem Glaubensüberbau sich reproduzierenden Binnengruppen bei Bedarf zurückgreifen können auf Aussenbeziehungen zu anderen solchen, OHNE die organisierenden Eingriffe, mit denen sie ihre eigene Binnenarbeitsteilung (Haushalte, Betriebe) regulieren. So, wie opportunistisch sich zu vergesellschaften Versuchende lernen müssen, dass ihre quantitativen Vergleichsmasstäbe durch qualitative ersetzt werden müssen (was beim letzten und wichtigsten dann nicht gelingt) – so müssen auch die religiösen Pendants lernen, dass ein schlichtes In-Verbindung-Setzen  ihrer Einzel-Reproduktionen (Haushalte, Betriebe), ALS OB sie wiederum alle Teil einer und der SELBEN grossen und sie alle umfassenden gesellschaftlichen oder veregsellschafteten Reproduktion wären, nicht gelingt, ausser sie planen und lernen bezüglich dieser umfassenden Reproduktion ebenso, wie sie es in ihrer eigenen tun. Diese ihre eigene hat aber (so wie die opportunistische) ein entscheidendes Defizit: In ihr gibt es keine Regel für universelles Dazulernen; eine solche müsste es aber geben, wenn die Vergesellschaftung so unbegrenzt weitergehen soll, wie es das Hinzukommen immer neuer Handelspartner und/oder alter unter völlig veränderten Bedingungen ihrer Reproduktion verlangt. Und das gilt bereits unter vormodernen Bedingungen – erst recht aber und gradezu grotesk gesteigert unter Bedingungen moderner Arbeitsteilung (zu der sich genuin religiös Denkende nicht wirklich stellen, weil dafür in ihrem Weltbild nichts vorgesehen ist). Statt sich eine Lernregel zuzulegen, beharren die religiös-vergesellschafteten Planer und Wissensverarbeiter darauf, auch mit ihrer je EIGENEN beschränkten Perspektive (ihrem jeweiligen, bekanntermassen unvollkommenen Wissensstand über aktuelle Fähigkeiten und Bedürfnisse der andern Re-Produktionsteilnehmer (Haushalte, Betriebe) sinnvolle Teil-Beiträge zur Entwicklung (dem „Fortschrittspfad“) der GESAMTEN Gross-Reproduktion leiten und sie auch ohne soclhes Wissen mit-bestimmen zu können, derart dass es sich mit andern solchen Teil-Beiträgen (und Investitionen) sinnvoll in den Entwicklungsprozess (die virtuell gemeinsame Prioritätenliste bei der Optimierung der gesellschaftlichen Arbeitsteilung zwischen allen) des grossen ganzen einfügt.
Genau das ist dann die Schranke, über die sie im Rahmen ihres Weltverhältnisses nicht hinauskommen.

2g. Es ist schwierig, zu zeigen, wie Modernität (nachdem sie sich historisch kulturell fest als Inhalt etabliert hat) sich in realen Mentalitäten ausprägt, weil dabei ein entscheidendes weiteres Element zur Erklärung herangezogen werden muss: Das notwendige Zurücksinken fortgeschrittener Mentalitäten als blosser Inhalt in den durch die eigentlich erledigten, früheren Mentalitäten eröffneten Rahmen. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens, einen logischen: Der Mentalitäten-Fortschritt besteht in fortschreitender Einsicht in die Notwendigkeit, beim (kollektiven) Planen und Lernen einschränkende Bedingungen zu beachten, unter denen dies Planen und Lernen einzig rational betrieben werden kann; und zweitens, einen praktischen: Die Entwicklungsschritte, die zu einem Mentalitäten-Fortschritt motiviert haben, sind bis heute noch niemals mit-tradiert worden; aus dem Grund gibt es nur die „kulturell hegemoniale“ Etablierung eines fortgeschrittenen INHALTS, der von Trägern einer fortgeschrittenen Mentalität (wie – das genauer zu darzustellen erspare ich mich hier) in die Welt gebracht wird, hingegen ist es dadurch noch nie zur massenhaften Übernahme dieser Mentalität durch Bevölkerungen gekommen, nur eben zur Aufnahme dieser Inhalte in eine diesen Inhalten eigentlich unangemessene Form des Lernens und Planens. Moderne Inhalte (Planen und Lernen unter Zugrundelegung von Wissenschaft, Technologie, industriell-professionell organisierte Produktion, Fortschrittsentwürfen) sinken somit in die ihnen unangemessene äussere Form einer religiösen Optimalhypothese zurück: Demnach werden „begabte“ Einzelne, auf allen Feldern, immer rechtzeitig Problemlösungen finden, die je nötig sind, um den Fortschritt in Permanenz, den die Moderne einem zu versprechen scheint, am Laufen und zu halten und alle Gefährdungen, denen er ausgesetzt sein könnte, rechtzeitig abzuwehren. Jedenfalls soll das bis zum Beweis des Gegenteils angenommen werden. Aber auch diese Annahme (die sich auszeichnet vor andern als die vorläufig best-denkbare) fällt zurück in etwas noch primitiveres, nämlich das nicht einmal religiöse, sondern Planen und Lernen mithilfe von Normalerwartungen – solchen, die etwas unterstellen, mit dem man „in jedem Falle rechnen darf“, und worauf man sich verlassen darf): in diesem Fall verlässt man sich also drauf (und verhält sich entsprechend wenig risikobewusst, stattdessen opferbereit und zuversichtlich), dass Fortschritt gelingen und immer so weitergehen muss und wird.

2h. Nicht anders als bei den vorhergehenden Weltverhältnissen (Opportunismus, Religion), sehen sich auch modern Denkende dazu getrieben, den spürbaren Defiziten ihrer Existenz durch Flucht in die Vergesellschaftung auszuweichen; in ihrem Fall bedeutet das eine immer weitergehende Arbeitsteilung und Selbstverleugnung – dabei entdecken sie Schritt für Schritt immer neu Voraussetzungen, die sie realisieren müssten, um das Programm eines erfüllten Lebens, mit dem sie ursprünglich gestartet sind, endlich umsetzen zu können. Die Erlebens- und, wenn man so will, Lebens-Möglichkeits-Massen, die sie beinah von Anfang an erzeugen, übersteigen individuelle Lebens- und Erlebensfähigkeiten in grotesken Ausmassen. Leider gilt das nicht nur für sie als Einzelpersonen, die den geselslchaftlich verfügbaren Reichtum an Kenn- und Könnbarem individuell nachvollziehen und sich aneignen wollen, sondern auch für sie als Einrichter und Verwalter ihrer Reproduktion und deren Fortschritt. Um den Aufgaben gewachsen zu sein, die sie sich notgedrungen selber setzen, müssen sie zwischen sich und die Erfüllung immer neue Ertüchtigungsschritte setzen: erst Ertüchtigung ihres produktiv-gesellschaftlichen Zusammenhangs, der ihre Vereinseitigung zu Experten zementiert, dann Ertüchtigung ihres Produktionsapparats durch Automatisierung und Ausbau zu einer zweiten, sich selbst reproduzierenden Natur, schliesslich technische Aufrüstung der schon beschädigten Restnatur, der eignen, leiblichen vorneweg, zu einer Apparatur, die der bereits eingerichteten Technik (und deren Entwicklungsgang, seiner Geschwindigkeit wie Dauer) gewachsen ist.

2i. Und diese Einstellungs-Stufen wiederum sind disponiert, in ihre Pendants unter den „politisch-religiösen“ Vergesellschaftungs-Konzepten zurückzufallen – vorausgesetzt, die Modernität der Besitzer dieser Einstellungen ist ihrerseits, wie in 2g als wahrscheinlichster Fall angedeutet, religiös entdifferenziert. Oder, noch schlimmer, aber kaum zu vermeiden, auch das religiös degenerierte moderne Denken gleitet ganz zwanglos wieder zurück ins dann gäubig-opportunistische, wo die Frage beantwortet wird: Was von modernen Produktionsweisen (angesichts deren Funktionieren) zu erwarten sind wir berechtigt? Was DÜRFEN wir, erfahrungsgemäss, davon erhoffen, worum müssen wir uns sorgen und was können wir dabei unbeachtet lassen (unter Verallgemeinerung der uns beeindruckenden Präzedenzfälle, anosnsten Fortschreibung der vorhandenen und funktionierenden Verhältnisse). Aus der religiösen Rahmung modernen Denkens ergibt sich, so behaupte ich, automatisch eine radikal-libertäre Version von marktwirtschaftlicher Vergesellschaftung, in der man die nunmehr vormodern (also komplett unangemessen) begriffenen und eingeordneten produktiven Aufgabenstellungen der Moderne bewältigen zu können glaubt – Vergesellschaftung, wie sie andeutungsweise in 2f skizziert wurde. Ein Standpunkt, der ähnlich oppositionell, ähnlich staatskritisch auftritt wie der linksradikale, und ungefähr von eben so vielen Leuten, also winzigen MInderheiten, derzeit vertreten wird. Das hat seinen Grund, denn die Rückstell-Tendenz macht ja nicht halt beim religiösen Rahmen, sondern fällt mit ihm in den noch weiteren opportunistischen zurück, mit ihm die zugehörigen politischen Konzepte. Das bedeutet:
Aus einer modern-experimentellen Forscher- und/oder Erfinder- und/oder Produzenten- und/oder (Fortschritts-)Visionärs-Existenz wird eine bornierte, im Rahmen modern bereits etablierter Institutionen (zB als „Wissenschaftler“) sich wie ein vormodern-traditional Standesvertreter gebärdender Hand- oder Kopfwerker, der an seiner ganz umschriebenen Stelle mit ihrer dort vorfindlichen (seinen Erklärungen zufolge von grossen Geistern der Vergangenheit einerseits und fleissigen Arbeitern wie ihm andererseits fabrizierten) geistigen und materiellen Ausstattung seinen Beitrag zu einem unbestimmt schnell, aber in jedem Falle optimal wachsenden (und sich genau darin gleichbleibenden)  Ganzen leistet. Das kann den Namen die Wissenschaft, die Technik, die Wirtschaft, Kunst oder gleich „der Fortschritt“ generell annehmen.
Wie alle religiös gedachten Inhalte, stellt sich auch diese Einschätzung der modernen Verhältnisse, die sie vorfinden, ihren Vertretern als eine anders nicht denkbare, zwingend (bis auf weiteres, als best-denkbare unter den überhaupt möglichen) anzunehmende Hypothese dar. Wie alle religiös gedachten (Optimal)Hypothesen hat sie die Tendenz, ihren streng hypothetischen Rahmen unzulässig auszuweiten in Richtung auf ERWARTUNGEN, die man in dem Zusammenhang haben darf: Aus Glaube wird Gläubigkeit, ein Aberglaube mit religiösen Inhalten, aber opportunistisch-epistemischer Form: So zu denken hat sich bewährt, die Erfahrungen, die man macht, nötigen auf verschiedenen Gebieten zur Vorsicht oder berechtigen zu kühnen bis kühnsten Erwartungen. Diese Erwartungen begründen dann Projekte, die sie sich wechselseitig vorschlagen oder einander aufnötigen wollen – im Rahmen von Vergesellschaftungskonzepten, die dann wieder die Stufen-Reihe wie in 2e absolvieren.

2j. Aber nicht nur das moderne Weltverhältnis ist disponiert, in die früheren und viel weiteren (verglichen mit ihm entdifferenzierten) religiösen und opportunistischen  Rahmenkonzepte zurückzufallen; auch die Vergesellschaftungskonzepte sind es. Und zwar ganz gleich, ob sie sich mit einem genuin modernen Inhalt im Rahmen der modernen Stufenreihe gebildet haben, oder im Zusammenhang mit einer religiös regredierten Modernität, oder sogar (was das wahrscheinlichste ist) einer gläubig-abergläubisch-opportunistisch regredierten. Wenn im Ausgangspunkt der „Regression“ bereits genuine Modernität und entsprechende Vergesellschaftungskonzepte ausgebildet waren (der seltenste Fall), dann regrediert das genuin moderne Vergesellschaftungskonzept, nämlich libertär-kommunistisches Planen und Lernen; hingegen wenn religiös-regredierte Modernität am Anfang steht, dann gehört dazu das ihr zugehörige markt-liberäre Vergesellschaftungskonzept („als bestdenkbares ist bis auf weiteres anzunehmen, dass alle und jeder und jede Binnengruppe an seinem und ihren Platz für sich arbeiten (und über die Mittel dafür verfügen!), und zugleich alle mehr oder weniger automatisch durch von selbst funktionierende Lieferzusammenhänge gesellschaftlich-arbeitsteilig miteinander verbunden“) – es, oder seine in die OPP-Spalte regredierten Folge-Denkweisen. Wenn schliesslich der Ausgangspunkt schon für die Vergesellschaftungsvorstellungen gläubig-opportunistisch regredierte Modernität ist, dann entsprechen die daran sich anschliessenden politischen Forderungen und Erwartungen an andre den in 2e angedeuteten (Gewalt – Vertrag – Eigentums+Rechtsordnung (Staat) – gerechte Verteilung). Interessanter als diese simplen Fälle sind aber die folgenden: Der Rückfall der Stufe eines libertären Vergesellschaftungskonzepts in sein Pendant der eben angeführten Reihe Gewalt usw. – und der eines libertär-kommunistischen also modernen erst ins libertäre und dann ebenso wie das voraufgeheende in die Reihe Gewalt usw.
(Nach dem zuvor Gesagten ist Voraussetzung dafür, dass die zugehörigen Weltverhältnisse bereits entsprechend regrediert sind.)

Der ERSTE STANDPUNKT/REL ist jener, wo optimalhypothetisch mit einem Überfluss an (nutzbarem) Überschuss der andern gerechnet wird, durchaus auch, dass man ihnen seinerseits möglicherweise etwas liefern kann; diese Voraussetzung (bis zu ihrer Widerlegung) verwandelt sich beim Rückfall in den ERSTEN STANDPUNKT/OPP (immerhin der Gewaltstandpunkt) in die Erwartung, dass die eigenen Vorstellungen davon, was die andern uns abgeben können und was nicht, was vom unsern für sie in ihrer Lage attraktiv sein könnte, und was von ihnen, vor allem aber uns nicht verlangt werden kann, unmittelbar mit den Vorstellungen der andern übereinstimmen; das Ausmass, in dem unsere Vorstellungen vom wechselseitigen Sich-Nutzen-Können sich durchsetzen, oder aber Abstriche durch Kompromisse erleiden, bestimmen wir durch wechselseitiges Uns-Vorenthalten des für die je andern Nützlichen. (Was bedeutet, dass wir es uns nicht einfach wechselseitig wegnehmen können. Während wir auf dem ERSTEN STANDPUNKT/REL es uns nicht hätten wegnehmen wollen, und alles von vorneherein freiwillig gewesen wäre, beginnt also jetzt wieder die Erpressung, und der (wie denn anders als gewaltsame) Ausschluss, der als solcher wiederum voraussetzt, dass die Ausgeschlossenen ihre Vorstellung von ihrer Reproduktion an das knüpfen, was sie von uns erwarten. Unser (angeblicher, aus ihrer Sicht) Überfluss ist somit für SIE Notwendigkeit, ohne die sie nicht auskommen (ihr Reproduktionsniveau nicht halten), das aber entspringt ihrer Vorstellung von dem, was „man normalerweise erwarten darf oder in dieser Situation müsste erwarten dürfen“.)
Die Kategorien, die im Rahmen einer traditionalen Lebensform und Binnengruppe ihren guten Sinn haben, und denen dort in der Praxis massgebliche Unterschiede entsprechen, werden hier somit zwar noch benutzt, aber sie fliessen derart ineinander, bzw. es stehen dahinter so wenig wirkliche Unterschiede, dass es sich nur noch um blosse Redeformen handelt. Das Nicht-Stattfinden von Lieferungen und Gaben des Überflüssigen an andre wird zum Druckmittel, genauer, der Rückzug auf sich selbst und die Bereitschaft, auf den Überfluss der Andern zu verzichten, aber dann ihnen auch das für sie Nützliche vorenthalten zu können.
Während unter REL-Vorgaben das „Eigne“ wirklich eine abgegrenzte und auch so betrachtete Reproduktion ist, zugleich aber allen andern auch ihre Reproduktion zugestanden ist, verwischen sich die Grenzen zwischen diesen Bestimmungen, wenn sie in die parallele Vergesellschaftungs-Weise der opportunistischen Normalplaner zurückfallen: Hier ist das Eigne vor allem die Vorstellung, welche Rolle man selbst und die andern unter unsern eigenen Zielvorgaben zu spielen haben, was sie SOLLEN und wir WOLLEN, was auch einschliessen kann, dass sie einfach für sich bleiben sollen und von uns nichts wollen sollen, weil sie nichts Nützliches beizutragen haben, und unsere (angeblichen, aus ihrer Sicht) Überflüsse uns für Besseres dienen, als ihnen (und sei es auch nur vorübergehend, bis sie wieder selbst weiterkommen) aus einer Notlage zu helfen. Unsere Not (nämlich die Gefährdung unserer Pläne) ist im Zweifel immer die grösste von allen – das mögen die andern dann doch bitte einsehen.
Auf dem nächsten, dem ZWEITEN STANDPUNKT/REL, geht es um Überflüssiges, das sich in Überschuss, also neue, der bisherigen Reproduktion aufgelagerte und den Ausgangszustand verbessernde Reproduktions-Anteile verwandeln soll; aber nur, wenn es in eure Reproduktion eingespeist wird (die sich dadurch zweckmässig verändert), derart dass wir von euch ab dann ein Produkt bekommen, an dessen Zulieferung eine produktive Fortsetzung unsererseits anknüpfen kann, die sich als dauernde und vorteilhafte Erweiterung unserer ursprünglichen Reproduktion erweist. Aber so soll es sich ja auch für euch verhalten – sei es, dass ihr unmittelbar von unserer Zulieferung profitiert, oder von uns etwas anderes, relativ Überflüssiges und Entbehrliches zugeliefert bekommt, oder etwas, das sich nach der eintretenden Verbesserung als solches darstellt, weil es leichter herstellbar ist.
Also wir opfern etwas und liefern es euch, und ihr opfert und liefert uns; ihr profitiert und wir profitieren; unsere Vorteile lohnen unsere Opfer, und eure eure. Mit dem letzten könnte man sich zufriedengeben: Der Handel lohnt sich (etwas Qualitatives), für die andern offenbar auch, die Vorteile sind anders, wenn überhaupt, nur sehr schwer ohne Einschaltung der andern zu erreichen, also wird es so gemacht. Abgesehen von den Frage, ob es überhaupt lohnend ist, was man da aushandelt, bleibt somit bloss dieses Vergleichsglied: Ob die Aufgabe der Selbständigkeit in diesem Punkt, das sich von den Andern abhängig Machen, den Gewinn lohnt. Dieses Lohnen vergleicht erneut abstrakte Güter, Werte, die wir unserer Reproduktion vorgeben. Die Entscheidung ist am Ende nur ein Ja oder Nein, auf beiden Seiten: Aus qualitativ vergleichbaren Ausgangssituationen heraus folgt je eine Stellungnahme zu dieser Verknüpfug unserer zuvor (wenigstens an diesem Punkt) unabhängig voneinander betriebenen Reprouktionen, die aus der Verbindung der Reproduktionen entstehende neue Verbund-Reproduktion zum Vorteil der Beteiligten macht sie für die Dauer der Handelsbeziehung abhängig voneinander, aber auch reicher. Ein Mass dafür ist nicht zu entdecken. Dass es so vorteilhaft ist, aber auch zurückgenommen werden kann, und von beiden Beteiligten als für sie vorläufig nützlich gesehen wird, reicht hier völlig, und mehr ist nicht auszuhandeln.
Hingegen die opportunistisch eingestellten Kontrahenten fangen jetzt erst richtig an zu feilschen: Sie vergleichen die Gabe/das Opfer/den Verzicht des Andern mit dem eignen, das selbst Erhaltene mit dem, was das Weggebene ihm bedeutet, schliesslich das Ausmass des Lohnens bei ihnen selbst (aus ihrer Sicht) mit dem beim andern (auch aus ihrer Sicht).
Sie messen all diese Güter und Güter-Relationen aneinander, vergleichen sie nicht bloss; die Gegenseite tut es auch, und kommt meist zu andern Ergebnissen, nämlich den genau entgegengesetzten, und insofern sind sogar beide Parteien wieder zu vergleichen: Der Verzicht, das Wegzugebende ist für einen selbst immer der grössere Verlust als für den andern seiner; das dem Andern Überlassene muss ihm soviel mehr bedeuten  als das, was man von ihm bekommen hat, einem selber nützt; sein Vorteil aus dem ganzen Handel (das Ausmass des Lohns für den Verzicht) ist soviel grösser als der eigne. Aber nicht einmal dabei bleibt es; denn die Summe aus relativen Nachteilen und Vorteilen (und ihre Veränderung bei Änderung von Menge/Qualität einer der involvierten Güterarten für eine Seite – zumindest aus Sicht einer der beteiligten Parteien) auf beiden Seiten soll wiederum vergleichbar sein – sodass diese Summen auf beiden Seiten verglichen werden können, und zuletzt sich als Differenz denken lassen; ist sie Null, soll der Handel stattfinden.
Natürlich geht in die Bewertung Abhängigkeit ein; der Schade, der euch aus dem NICHT-Stattfinden des Handels erwächst, steht so immer im Hintergrund – derart, dass ihr womöglich einer Güter-Bewertung eigner und fremder Vor- und Nachteils-Summen eurer Gegenspieler zustimmt, die nicht eure ist, und den Handel aus eurer Sicht ungleich und zu euerm Nachteil (wenn auch geringer, als wenn er nicht stattfände) gestaltet. (Das ist der Ansatz für die Ableitung der Vorstellung, dass Geld überhaupt messen kann, was zu messen vorgibt, oder kurz: für die Geld-Ableitung aus Mentalitäen.)
Unter dem DRITTEN STANDPUNKT/REL ist zugestanden, dass alles „Eigne“ und „Selbst“ nurmehr eine Durchfluss-Station darstellt, auf der es sich erhält, weil ihm Güter zufliessen, die es in zweckmässig produktiver Weise weiterverarbeitet und an andere Nutzer und Verbraucher gelangen lässt – nicht anders, als die Binnenreproduktion dieser „Eigentümer“ und „Selbst-Reproduzenten“ zuvor – nur dass die Einzelstationen dort im wesentlichen von denselben Einzelnen oder einer mehr oder weniger kleinen Gruppe von ihnen in persönlicher Abstimmung abgearbeitet wurden, und jetzt sind es ganz verschiedene solche Einzelne und Gruppen (zB Betriebe) auf JEDER dieser Stationen.
Die Frage ist, wie Abänderungsmöglichkeiten und Optimierungsvorschläge aufgrund neuer Optionen (speziell Risikominderung und Produktivitätserhöhung betreffend), die in der Peripherie dieses Systems auftauchen, oder auch durch Neu-Kombination und Ausnutzung einer darauf bezüglichen neuen Erkenntnis in seiner Mitte, in diesen gesellschaftlichen Reproduktionszirkel von sich dabei und dadurch reproduzierenden Einzelstationen eingebracht werden; die Binnengruppen haben ihre Einzelstationen ja auch optimiert oder neue zur Optimierung in die bestehenden Abläufe eingefügt, dabei Erkenntnisse und Erfahrungen mit ihrer produktiven Einrichtung und der Umgebung, in der sie stattfand, verwertet usw. Aber obwohl die Optimierer das Ganze ihrer Gross-Reproduktion optimieren wollen, richten sich ihre Versuche und die dabei verwendeten Kenntnisse doch immer nur auf Einzelstationen – vorrangig ihre, oder mit ihnen verbundene, vielleicht auch einmal andere, mit deren „Betreibern“ sie sich verständigen; den Standpunkt des GANZEN nimmt nie jemand ein, so wie es die Planer ihrer Binnenreproduktion (also letztlich: der Einzelstation, der Betriebe und Haushalte) getan haben. So wird hier einfach (man kann sogar unmittelbar sagen: der Einfachheit halber) unterstellt, die Optimierungs-Vorschläge der Einzelnen würden sich zum optimalen Fortschritts-Plan ihrer Grossreproduktion zusammenfügen, oder gleich: addieren. Tatsächlich koexistieren sie keineswegs reibungslos, denn sie greifen ja auf nicht beliebig vergrösserbare Überschüsse dritter Produzenten zurück. Die müssen dann ganz unmittelbar entscheiden, wie sie ihre Überschüsse aufteilen und welchen Anforderungen oder Wünschen, Vorschlägen usw sie wie weit entgegenkommen wollen durch Zulieferungen.

Wie sieht es aus, wenn diese Position in den Rahmen einer Klassen- und Eigentumsordnung zurückfällt?

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