Anfrage an einen kommunistischen Blog-Autor und -kommentatoren

Die nachfolgende Liste von Fragen richtet sich an den Autor eines kommunistischen Blogs (http://neoprene.blogsport.de vormals „Walgesang“) und diejenigen, die kritisch aber auch grundsätzlich sympathisierend dort Kommentare hinterlassen haben. Die Hauptfragen sind hervorgehoben; längere Anmerkungen von meiner Seite durch Horizontalstriche abgetrennt; sie sollten beim ersten Lesen übersprungen werden.

Erwiderungen, Ergänzungen, Anfragen zu diesem Text bitte ich an die email-Adresse im Impressum zu richten oder, wenn anderswo zugänglich, mir den Ort der Veröffentlichung nennen. Je nachdem, wie es gewünscht wird, würde ich mir zugänglich gemachte Texte hier ganz oder teilweise oder garnicht wiedergeben, und dazu den jeweiligen Autor oder die Quelle nennen, mit einer identifizierenden Nummer verschlüsselt nennen, oder auch garnicht nennen. Und natürlich würde ich versuchen, eine sinnvolle und produktive Antwort zu finden.
Ich bringe bei Bedarf immer wieder kleinere Korrekturen und Präzisierungen am Text an, grössere Änderungen melde ich unter „Neueste Einträge“ auf der Startseite

Unter „Untersuchungen und Bemerkungen zu…“, Abteilung „Politik“, findet sich unter dem Titel „institutionen und mentalitäen“ eine kurze Zusammenstellung von Texten, die im Vorfeld dieser Anfrage entstanden sind. Es ist darin zu bemerken, wie wenig das „Objektive“ der kapitalistischen Verhältnisse in der hier sich entwickelnden Theorie berücksichtigt ist. Diese Theorie ist von einem (scheinbar) ganz anderen Thema her gestartet worden (nämlich von den grundlegenden „kognitiven Einstellungen“ oder Weltverhältnissen), und sie ist derzeit gerade eben mal fortgeschritten zur Erklärung der sich aus den jeweiligen Einstellungen zur Welt sich ergebenden Einstellungen zu anderen Personen und ihren Einstellungen. Welche (Produktions- und/oder Herrschaftsverhältnisse, Privat-) Verhältnisse sich daraus kurzfristig oder dauerhaft ergeben, und speziell welche wodurch auf Dauer sich als unhaltbar erweisen, ist noch kaum anaylsiert. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass in dieser Theorie auch schon die Weltverhältnisse als auf Dauer unhaltbare behauptet werden; die Übergänge eines der drei unhaltbaren Weltverhältnisse OPP REL MOD in das je nächste der Reihe werden im Jargon dieser Theorie ihr „Scheitern“ genannt.

Es versteht sich, dass erst recht das in der Abteilung „Ökonomie“ Gesagte extrem vorläufigen, oder besser unausgegorenen Charakter hat, und einem Leser eher die höchst beklagenswerte Zurückgebliebenheit meiner Überlegungen auf diesem Feld vorführt. Die Kritik der mails zu Marx trifft nicht jene Darstellungen speziell auf seiten des Gegenstandpunkts (von denen ich nur einzelne jfs zu „Wert“ kenne), die sich in etwa mit der Formel beschreiben lassen: Konsequenzen der Subsumtion der lebendigen Arbeit unter das Kapital (Privateigentum) (Antwort auf die Frage: was ist privat angeeignete, abstrakte, gesellschaftlich notwendige Arbeit?) Theorien dieser Art beschreiben in vielen Hinsichten die kapitalistische Klassengesellschaft aus meiner Sicht korrekt; problematisch bleibt der Aufweis der NOTWENDIGKEIT der Folgen, und die ERKLÄRUNG der involvierten ökonomischen Kategorien: Wert Geld Kapital. Wenn Marx‘ spezielle Auslassungen in Kapital 1-3 dazu nicht mehr gültig sind**), wird es rätselhaft, wie diese Kategorien auch nur als Ideologie je gedacht werden konnten*). Marx ist ja in einigen Hinsichten darum bemüht (wenn auch aus Sicht der hier vertretenen Theorie unzulänglich – als seinerseits „Ökonom“ macht er ja sogar grundlegende Fehler der bürgerlichen Wissenschaft mit), die Ursachen für diesen Schein (die Erscheinungsformen der ökonomischen Kategorien) aufzuklären. Das alles bleibt aber an den massgeblichen Texten zu zeigen.Solang dies nicht geschehen ist, werden die hier erwogenen Behauptungen, die bislang nur Arbeitshypothesen sind, nirgendwo öffentlich vertreten.

*) Man könnte das als eine rein akademische Frage abtun, wenn sich daran nicht eine andre Rätselfrage anschliessen würde: Ob dieser Anschein, je nachdem, wie man ihn rekonstruiert, stark genug ist, um für sich eine Schein-Legitimation der Ausbeutungsverhältnisse (immer dazu zu sagen: für wen?) zu liefern; oder ob man sich (jedenfalls für bestimmte Personen oder Personengruppen) nach andern bzw. hinzukommenden Motiven für Dafürsein und mangelnden Widerstandswillen umschauen muss. Im Mass, wie man die Ausbeutung und die Erpressung der Eigentumslosen in der derzeitigen Klassengesellschaft offen herausarbeitet, womit man ja durchaus allgemein bekannte Tatsachen ausspricht, wird doch die Frage um so dringlicher, was eigentlich in den Köpfen der Leute dafür spricht, diese widerlichen Alltagsbestandteile als notwendige oder in kaufzunehmende Kost zu ertragen.  Und selbst wenn es darauf nicht eine, sondern einige, eine Pluralität von Antworten geben sollte, wären sie es ja wohl – gerade auch in praktischer Hinsicht – wert erarbeitet zu werden. Ob (bedauerlicherweise) falsch oder (hoffentlich) richtig, hat die Arbeit an dieser Website jedenfalls diesen Zweck.

**) Grob und in allererster Näherung gesagt, was mir an den Erklärungen zur Natur der Arbeit unterm Regime des Privateigentums kritikwürdig erscheint: Damit diese Arbeit auch die Reproduktion der Gesellschaft zustandebringt, muss sie einigen weiteren Anforderungen genügen; das staatlich zur Verfügung über sie ermächtigte bzw. (durch Ausschluss der Lohnarbeiter von dne Produktionsmitteln) befähigte Privateigentum kann sich da eben nicht alles leisten,und auch die Gesamtheit der Privateigentümer mit ihrer Konkurrenz kannes nicht. Diese Aussagen des gsp zur Ökonomie scheinen nicht umsonst im Zusammenhang mit Erklärungen zum „fiktiven Kapital“ entstanden zu sein. Dabei werden – ganz jenseits der Liebe zum produzierenden Kapital – wie mir scheint, einige sehr elementare Kategorien in der Erklärung von Tausch-Beziehungen vernachlässigt – dass sich in ihnennämlich auch (re)Produktionsnotwendigkeiten darstellen – Reproduktionszirkel, die TECHNISCH definiert sind.

9.1.2013


Guten Tag N,
ich habe in den Beiträgen zum Post „Peter Decker in eigener Sache“ den „Begriff des Unbefriedigtseins“ entdeckt, den du verwendet hast, und würde das gerne zum Anlass nehmen, erst einmal dir persönlich ein paar offene Fragen oder auch Hinweise vorzulegen, die auf die theoretischen Erklärungen hinter der derzeit noch unbefriedigenden Praxis („kein Königsweg“) zielen (diese Erklärungen werden ja, soweit ich weiss, von den Schreibern in deinem Blog bislang kaum bis garnicht angezweifelt, weder, was ihre Richtigkeit, noch was ihre VOLLSTÄNDIGKEIT angeht):

1. Der „Übergang“ der Mitmacher vom praktischen Gezwungen- und Genötigtsein (dem „Notwendigen“ in ihrer Existenz) (das sie mit den Kritikern und Feinden der bestehenden Ordnung teilen) zum praktisch-theoretischen „sein- (einziges) Mittel (Chance, Möglichkeit) darin Sehen und sich damit Einrichten(wollen)“, schliesslich auch zu den „daraus sich (logisch) notwendig ergebenden Schlüssen“ (als dem spätestens hier dann aus Sicht der Kommunisten falschen Bewusstsein, oder schlicht: den Fehlurteilen, die sie IN ihrer Existenz, und vielleicht auch AUFGRUND ihrer Existenz fällen, vertreten, gegen Kritiker geltend machen) – dieser Übergang, oder diese Verbindung (wenn denn ihre Richtung überhaupt feststeht) wird eigentlich nie einer weiteren, noch genaueren Untersuchung für wert gehalten.
Obwohl doch die allseits beklagte Schranke der Agitation sich offenbar dort verankert.
Eine Frage zumindest wird kaum je einmal gestellt geschweige denn beantwortet: Ob diese Art Umgang mit Praxis und (Un)Wissen sich bloss an diesem einen einzelnen (wenn auch sehr fundamentalen) Lebens- und Praxis-Bestandteil, der Einstellung zur eigenen Position in der (Klassen)Gesellschaft und dieser (Klassen)Gesellschaft als ganzer zeigt; oder ob sie nur spezielle Anwendung einer allgemeinen Art zu denken ist, die das ganze Leben der betreffenden Menschen durchzieht?
Und… Anschlussfrage, wenn sich das am Ende tatsächlich so darstellen würde:
1a) Ist diese Denkweise eigentlich bereits korrekt rekonstruiert bzw. „begriffen“, auf den Begriff gebracht und eingeordnet, in der Art, wie sie (angeblich) etwa den „Übergang“ hervorbringt?


Kurz meine Antwort (die natürlich hinter der Frage steckt, die ich da aufwerfe):
Ja, dies IST eine schier unhintergehbar erscheinende und allgegenwärtige, ja DIE normale und fast überall anzutreffende Art des Umgangs mit persönlicher und gesellschaftlich verfügbarer Erfahrung – eine Art, sein Leben einzurichten, Vorschläge, Forderungen, Erwartungen an und auf andre zu richten, und Wissen (auch solches um noch nicht genau Gewusstes, Unbekanntes, Überraschend Neues) zu verarbeiten.
Die alte MG hat dieses Thema, soweit ich weiss, einzig einmal in ihrer Kampagne bzw. Artikel zum Thema „Dummheit“ gestreift.
Zur Antwort auf die Anschlussfrage möchte ich folgenden Hinweis geben: Eine rein kognitive Einstellung, die in der Betrachtung des mehr oder weniger grundlosen (unbegründet, willkürlich, odet ohne guten Grund vollzogenen) „Übergangs“ oben, soweit ich weiss, kaum je in Erwägung gezogen wurde, ist die unter dem Titel „PLAUSIBILITÄT“ – ein Regelsystem, mit dem beurteilt wird, was Aufmerksamkeit und genauere Prüfung verdient und was nicht, was man also (obowhl man weiss, dass es einem nicht hinlängliich bekannt, gewiss, klar ist) nicht näher kennenlernen, sicherstellen, klären muss – weil es sich nicht lohnt; weil es „wahrscheinlich“ nicht nötig ist; weil es „lohnenderes“ zu tun und zu wissen (kennenzulernen, sicherzustellen, zu klären) gibt.
Das Regelsystem, von dem da die Rede ist, wäre also eine sehr spezielle Art, wie der weitere Wissenserwerb bzw die Wissensverarbeitung von bereits vorhandenem Wissen und Gewusstem (zumindest Erfahrenem) abhängig gemacht wird. (Ganz allgemein kann man die Prinzipien, nach denen etwa  Naturwissenschaft getrieben wird, auch als eine sehr spezielle Art und ein Regelsystem dafür bezeichnen, nach dem die Suche nach weiteren Wissen auf Basis von bereits vorhandenem gesteuert wird. Die hier angesprochenen massenhafte „Normalpraxis“ des Umgangs mit Wissen ist sicher nicht wissenschaftlich… dennoch in dieser ganz fundamentalen Hinsicht, eben als Wissenserwerbspraxis, mit Wissenschaft vergleichbar.)
Ich möchte noch eine Anmerkung machen. Nach meinen eigenen Überlegungen zeigt sich, dass religiöses und nachreligiös-modernes Denken zwei Entwicklungsstufen im Verhältnis zur Welt darstellen, die sich aus dem genannten, grundlegenden ergeben; sie ergeben sich wesentlich als Präzisierungen, deren Inhalt in die unpräziseren, scheinbar mehr Möglichkeiten zulassenden Vorstufen zurückfallen können. (Es geht immer um fundamentale praktisch-kognitive Einstellungen zur Welt.)
Das erklärt zB warum Geschichte nicht einfach eine Abfolge von Standpunkten ist, sondern zunehmend alle historisch einmal kultur-bildenden („hegemonialen“) Standpunkte heute (und so auch schon früher) gleichzeitig und nebeneinander vorkommen (die reiferen meist in zurückgefallener Form. und in Reinform nur bei kleinen Minderheiten in der Bevölkerung). Eine kulturell von entsprechend weit entwickelten Pionieren und ihren Nachfolgern (in welcher Klassen-Stellung auch immer) heute „modernisierte“ Gesellschaft muss somit in der Masse ihrer Angehörigen nicht notwendig auf Augenhöhe mit den Inhalten ihrer gesellschaftlichen Praxis stehen.
Anm.Was Religion und religiöses Denken ist, scheint mir unter Kommunisten nur höchst oberflächlich geklärt. Ebenso, worin die Fortgeschrittenheit von Modernität darüber hinaus eigentlich genau besteht.

Das leitet zur nächsten Frage über:


2. Wie gross ist der Anteil der durch den Übergang zum Kommunismus nicht zu erledigenden Leidensquellen unter denen in der gegenwärtigen Klassengesellschaft?
Was ist der Preis für das spezifisch „Moderne“ in kapitalistischer wie kommunistischer Produktionsweise, das speziell von Marxisten doch immer wieder auch als Quelle von „Produktivität“ gelobt wird? Was wäre zu halten von einer These wie: „Das eigentlich Schlimme auf Dauer ist die Moderne, und die (kapitalistische) Klassengesellschaft verschärft das schrill, aber auch nur vorübergehend (bis zu ihrer Abschaffung)?“
Anschlussfragen:
a) Könnten sich in der „Assoziation freier Produzenten“ am Umgang mit den Belastungen der Moderne Unterschiede (Prioritätensetzungen) entfalten, die sich nicht erledigen lassen, auch wenn sie (um des lieben Friedens willen) nicht in Kämpfe münden? Solche Unterschiede, die dann jedenfalls nicht mehr auf die unterschiedliche Verfügungsberechtigung über Produktionsmittel (und dadurch charakterisierte „Interessengegensätze“) zurückgeführt werden können?
b) Wie ist eigentlich das Verhältnis zwischen den genuin kulturell-modernen (eventuell primitiver gedachten) Einstellungen zu Welt, (gesellschaftlichem und persönlicihem) Wissenserwerb und (arbeitsteiliger) (Re)Produktion, und dem Produktionsverhältnis „Kapitalismus“?


Wieder kurze Antwort meinerseits:
zu b) Das primitive oder reife Weltverhältnis Modernität (der Produktionsweise) ist nicht einfach Inhalt, sondern (vor allem in seinen primitiv verarbeiteten, „zurückgefallenen“ Versionen) Quelle aller politischen Einstellungen. Die haben freilich ihre eigene Fortschrittsdimension. In der sich am Ende, je getrennt für die Fortgeschrittensten eines jeden Weltverhältnisses, nichts andres zeigt als der Mangel des jeweiligen Weltverhältnisses. Politische Einstellungen können nie fortgeschrittener sein als die betreffenden Weltverhältnisse; alle wirklichen Fortschritte werden im Weltverhältnis gemacht.
Wichtig hier:
Alle politischen Verhältnisse sind solche zwischen Trägern gleicher oder verschiedener Weltverhältnisse UND je zugehöriger, mehr oder weniger reifer politischer Einstellungen. Diese Verhältnisse sind fundamental ASYMMETRISCH und vor allem extrem unübersichtlich für die Beteiligten.
Diese Asymmetrie und Unbeeinflussbarkeit der „Andern“ auf Grundlage des eigenen Standpunkts macht sich besonders schmerzlich für die (wenigen) Träger fortgeschrittener Standpunkte (wie zum Beispiel modern denkende Kommunisten) fühlbar.
Um so wichtiger ist die Frage: Was eigentlich die Antriebsquelle für historische Fortschritte darstellt, und wie man solche Fortschritte beschleunigen (oder Hindernisse dafür wegräumen) kann?

Das leitet wiederum über zur nächsten Frage:


3. Wie und warum sind eigentlich die wenigen aktuellen Kommunisten zu ihrem Standpunkt gekommen? Was lässt sich daraus für die Annäherung an diesen Standpunkt lernen?
Wäre dies nicht einer genaueren Untersuchung wert? Nämlich vor allem, wenn darin bislang vernachlässigte Motive auftauchen würden, die auch (hoffentlich behebbare) Unterschiede zu den Adressaten der Agitation kenntlich werden lassen? Woher stammen diese Motive, kann man sie reproduzieren? (Diese Fragen immer unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass wir wohl alle (hoffentlich) keine Rassisten und Biologisten sind (oder sind wirs doch? wenn nein, warum nicht?)

Ich könnte noch einige weitere (durchaus im engen Anschluss an diese) Fragen stellen, etwa nach der Rolle, die die bisherige Haupterkenntnis-Quelle für „antikapitalistische Kritik“ nämlich die wie immer gedeutete Marxsche Ökonomie eigentlich (noch) spielt? Und… wie man sich die Umgangsformen unter solchen, die offenkundig auf weite Strecken in dieser Kritik übereinstimmen, Antikapitalisten, Kommunisten, auf diesem Hintergrund erklären kann, etwa die gerade unter Leuten aus dem gsp-Umfeld endemische Formel DU WILLST NICHT SEHEN DASS, oder die (ist das eigentlich einheitlich begründet?) Weigerung, sich über die „Alternative“ Gedanken zu machen. Themen, über die nicht nur im Blog, aber auch dort, erbittert und zermürbend debattiert worden ist.

Eine der irritierendsten Tendenzen in diesen Debatten will ich nur ganz zum Schluss noch erwähnen, nämlich die der Zuspitzung „des“ Begriffs der Verhältnisse auf EINE einfache Formel. Wo das möglich ist, wäre es ja auch höchst angebracht, aber es hat oft den Anschein, als seien die Beteiligten der Debatten vonr vorneherein garnicht auf die Notwendigkeit eingestellt, dass sie bei ihrer Betrachtung der wirklichen Verhältnissen begrifflich auch einmal mit Pluralität, dem Zerfallen des Gegenstands in nebeneinander vorkommende und nicht auf eine Einheitsform reduzierbare Muster, Fälle, Phänomene, zu tun bekommen. Exemplarisch etwa die Debatte um DEN Fussballfan, die sofort entschieden gewesen wäre, hätte man sagen dürfen: Beide Formen, die hier um die Position DES Begriffs DES Fussballfans ringen, kommen vor. Und Vergleichbares gilt für die freilich viel grundlegendere Debatte um das Verhältnis von „Fehler“ und „Interesse (daran)“ (etwa im Blog von krim Tien mit libelle : https://web.archive.org/web/20070823222444/http://fk.siteboard.de:80/fk-about9.html ), und noch etliche andere..

NACHTRAG.

ich vermute mal, dass meine fragen unter https://selbstbestimmung-als-aufgabe.de/anfrage-an-einen-kommunistischen-blog-autor-und–kommentatoren dessen interesse nicht geweckt haben. das ist für mich bedauerlich, aber natürlich zu akzeptieren. hier möchte ich noch eine bemerkung machen zur äusserung von cyn0x vom 26. Februar 2013 um 11:36 Uhr im thread über fetischkritikkritik

http://neoprene.blogsport.de/2013/02/24/fetischkritikkritik-paul-mattick-gefunden-bei-ofenschlot/#comment-71821:

„Es ist immer der selbe Fehler. Für die einen ist der Staat die Quelle allen Übels, für die anderen der Fetisch und die Verdinglichung, für die Wertkritiker der Wert (von dem sie allerdings keine Ahnung haben) und für die Traditionsmarxisten ist der Klassengegensatz das zentrale. Anstatt zu begreifen, dass es in einem System keinen „Anfang“ und keine „Quelle“ gibt, sondern nur Elemente, die sich wechselseitig(!) voraussetzen und damit gleichermaßen konstitutiv sind.“

nämlich diese:
wenn das „system“ sich als eine aus mit begrifflichen mängeln (auf die ihre träger schwer, aber nicht garnicht aufmerksam werden können) erklärlichen mentalitäten ergebende masse von veränderlichen VERHÄLTNISSEN zwischen den gesellschafts-mitgliedern erweist: dann kann man es natürlich nicht einfach ABSCHAFFEN.
bloss: es kommen dann eben auch einmal die wirklichen ursachen der stabilität dieser verhältnisse in den blick. und damit echte verstehens-grundlagen für eine die fortschritte in diesem „system“ möglicherweise beschleuniigende PRAXIS.

4.3.2013

Nachtrag.

Der Fairness wegen muss nachgetragen werden, dass rgendwann nach diesem Eintrag (und nachdem auch bereits Kommentare von mir erschienen waren) Neoprene die Anfrage sogar noch als Blogeintrag gepostet, sie war im Spam hängengeblieben; es gab aber keine Resonanz. Mittlerweile scheint auch der Eintrag selbst wieder entfernt zu sein, ich kann ihn jedenfalls nicht mehr finden. Es genügt ja auch, dass er hier steht.