7.10. FB Profil Selbstvorstellung
Nach den Ereignissen im Zusammenhang mit dem Nato-Doppelbeschluss und dem Auftreten der Friedensbewegung habe ich meine berufliche Karriere abgebrochen, um über politische Fragen nachzudenken. Dabei wurde ich von Freunden und Verwandten finanziell bis heute unterstützt. Eigentlicher Auslöser war die Tatsache, dass 1982/83 zwei Drittel der westdeutschen Bevölkerung einen Nuklearkrieg für möglich bzw unmitelbar bevorstehend hielten, aber nichts andres geschah, als dass einen Tag lang ca 3% dieser Bevöllkerung sich in Bonn hinstellte, um ihrer Regierung mitzuteilen, dass sie Angst habe und die Regierung dies vielleicht berücksichtigen möge.
Wie immer das zu beurteilen ist, eins kann man sagen: Es hat sich an DIESEM Zustand hat sich heute nichts geändert. Wir sind mit Kriegs- und vielfältigen Existenz-Bedrohungen konfrontiert, die jede mögliche Zukunft gleich zehn- oder hundertfach zerstören; aber die Gesellschaften sind wehrlos.
Darüber denke ich seit 35 Jahren Tag für Tag nach; speziell auch unter dem Gesichtspunkt, dass aus meiner Sicht traditionell radikal linke Theorie vor diesem Sachverhalt komplett versagt hat.
Ich schreibe unter dem Pseudonym franziska ab und an bei telepolis, keimform, früher auch bei neoprene und anderen; vor allem in threads, in denen radikale Linke über ihre „Alternatiive“ diskutieren. Nebenbei habe ich mich auch länger mit Marx‘ Kapital beschäftigt und versucht, Mängel dieser Theorie ausfindig zu machen und ansatzweise zu beheben.
Ebenfalls nebenbei unterstütze ich Bemühungen in meinem Umfeld zur gründung eigentumsfreier Gemeinschaften, die sich radikal-ökologisch und zugleich produktiv selbst versorgen und dazu nötige Methoden aus der renaturierenden Landwirtschaft und der Bauökologie erproben.
7.10.2018 FB Profil
1. Ich sehe uns derzeit in folgender Situation:
Die Bevölkerung hat sich grob in drei grosse Gruppen aufgespalten:
a) solche, die sich „bedürfnis-orientiert“ (trotzig, „irrational“, regressiv, „vereinfachend“) verhalten, und „populistisch“ ansprechbar sind;
b) solche, die versuchen, im Rahmen des (unübersehbar komplex gewordenen) Bestehenden auf Herausforderungen zu reagieren, also in etablierten Parteien wirken und sie wählen;
c) solche, die die Herausforderungen für zu gross halten, um a oder b akzeptabel zu finden (ich denke, das sind solche wie wir hier).
2. Dieser Gesellschafts-Zustand ist Ausdruck einer existenziellen Krise. Den drei Gruppen entsprechen nämlich drei Zielsetzungen jedes Handelns (jeder „Praxis“), sei es privat oder politisch von denen, wenn es gut gehen soll, keine fehlen darf:
a‘: Das Handeln muss mit vorhandenen Handlungsspielräumen gelingen (dazu zählt auch Lebensfreude, Nicht-Überforderung, Bewältigbarkeit von Tag zu Tag usw)
b‘: Es darf die vorhandene Lebensführung („Reproduktion“) nicht aufs Spiel setzen, sondern muss mit den DARAUS gefahrlos entnehmbaren Mitteln bestreitbar sein;
c‘: Es muss absehbaren Herausforderungen, Gefahrdrohungen, Risiken in der richtigen Reihenfolge gerecht werden (dazu gehört auch das Arbeiten mit Reserven, für Unvorhersehbares).
3. Der Zerfall der Gesellschaft in die drei genannten Grossgruppen ist Anzeige dessen, dass man von diesen normalerweise GLEICHZEITIG verfolgbaren Zielsetzungen – zumindest, soweit es sich um politsche dreht – derzeit nur je eines auf Kosten der beiden andern verfolgen kann.
(Das kann man nur als katastrophal bezeichnen.)
4. Natürlich versuchen alle, das Unvereinbare doch noch zu verbinden. Bei „aufstehen“ kommt das vor als Aktivismus und Auswahl (womöglich aktuell schnell wechselnder) „angehbarer“ Ein-Punkt-Ziele (das würde ich in Richtung a. verorten); oder als der Wunsch, sich als Partei oder Liste zu etablieren, um etwas „durchzusetzen“ (das gehört zu b).
5. Die groben Orientierungs-Linien, entlang denen die Bevölkerung als Ganzes zerfällt, zeigen sich also in abgeschwächter Form bereits IN der Bewegung. Wichtig wäre, dass anerkannt wird, dass ALL diese Orientierungen eigentlich unverzichtbar sind, und jede denkbare Entscheidung sowohl ein vitales Interesse bedient, als auch mit einschneidenden Defiziten behaftet ist.
6. Wie immer man sich entscheidet, keine gute und objektiv richtige Wahl zustandekommt, denn die gibt es hier nicht; sodass man sich die je eignen Präferenzen nicht wechselseitig als Forderung um die Ohren hauen sollte.
7. Stattdessen schlage ich vor, es so zu sehen: Dass eine „Bewegung“ den Vorteil hat, sich in der gewählten Orientierung nicht vorzeitig festzulegen; und dennoch die jeweiligen Vertreter miteinander in Kontakt getreten sind, womöglich einander zuarbeiten und sich fallweise auch unterstützen können. Das ist sehr viel mehr als Nichts. Gemessen an den Wünschen, die alle haben, ist es vermutlich zu wenig. Damit müssen wir einstweilen leben.
8. Ich persönlich neige im Moment zu ausschliesslich c, und bin mir bewusst, wie mörderisch der Verzicht auf die andern beiden Orieniterungen ist.(er ist notwendig, wenn man c. ernstnimmt, und das tue ich.) – Für mich hat also das BEGREIFENWOLLEN dessen, womit wir an Herausforderungen konfrontiert sind, derzeit Vorrang (es sei denn, es zeichneten sich noch schlimmere katastrophale Zuspitzungen ab; aber tun sie das nicht? Da geht es schon los…).
9. Dies zu wollen, heisst: Alles, was mir bisher – vor allem auf der radikalen Linken – an Erklärungen und Lölsungsvorschlägen an- und vorgetragen wurde, scheint mir haltlos, zumindest nicht ausreichend. Das ist für mich persönlich, als jemand der begreifen möchte, die Katastrophe in der Katastrophe: Die Linke (damit meine ich vor allem die radikale, nicht-reformistische, nicht-staatssozialistsiche) ist komplett orientierungslos. Ich möchte das im Verbund mit euch ändern.
10.10. FB Profil
Ich versuche, die drei Orientierungen, die ich vor drei Tagen skizziert habe, auf „aufstehen“ anzuwenden.
Immer ist dabei daran zu erinnern, dass ich unsere Sittuation als Katastrophe bezeichne. Natürlich ist es keine schrille, offene (noch) – nur eine, die sich in solch fundamentalen Widersprüchen, wie den beschriebenen, anzeigt. Die sind (noch) nicht als System-Zusammenbrüche sichtbar; aber wir spüren sie in unserem Leben – alle.
Die beiden Versuchungen, mit denen aufstehen Mitglieder konfrontiert sind, heissen AKTIVISMUS und POLITIK.
Natürlich will man dabei die Intentionen der BEWEGUNG retten; die Versuchung besteht darin, die Verlängerung in eine der beiden Richtungen als natürliche, produktive Fortsetzung des Bewegungs-Starts zu sehen:
Aktivismus bedeutet dabei, seinem Bedürfnis nach „es soll endlich vorwärtsgehen“ und zugleich „es soll bewältigbar für mich sein – jetzt und hier“ nachzugeben.
Das bedeutet also, der Bedürfnis-orientierung Raum geben.
Politik, also Vorbereitung der Parteigründung, bedeutet, sich auf „Durchsetzbarkeit“ und die Integration und vorzeitige Vollständigkeit eines PROGRAMMS auszurichten – ausgerichtet am „Machbaren“ und Koalitions-fähigen (noch vor Erörterung aller Alternativen).
Im Grund hätte man sich ja dann auch der Linken anschliessen können.
Was immer die Starter der Bewegung dazu veranlasst hat – und die ganze Rhetorik von wegen „IHR liefert uns (wer sind diese „wir?) die Punkte für ein Programm… (WIR setzen es um?)“ spricht dafür – , es KÖNNEN nur äusserst naive Denkmuster gewesen sein. Man kann ihnen dankbar sein, dass sie die Mühen des Aufrufens und Beginnens (oft etwas holprig und eigenartig dilettantisch) auf sich genommen, und allen, die nun auf die Weise zusammengeführt wurden, einen Dienst erwiesen haben.
Das KÖNNTE es dann aber auch gewesen sein, von deren Seite.
(Sie haben allerdings die Adress-Listen. Ich erinnere mich, welche Rolle solche Listen nach den Demokraten-Primaries in den USA spielten; hier in der Variante, dass man fragen muss, ob die Organisatoren der Bewegung ihre Mitglieder zugänglich macht, wenn diese eine andre Richtung nimmt, als erwartet…)
Wir hatten Occupy, Muster eines Scheiterns am Aktivismus.
Vielleicht wird aufstehen das Muster eines Scheiterns an der vorzeitigen Politisierung. Aber warten wirs ab…
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Was ist denn die Alternative zu beidem, Aktivismus und vorzeitige Politisierung, worin bestünde denn der Sonderweg einer „Bewegung“? Ich meine: Darin, dass sie sich die Frage vorlegt, wie es eigentlich weitergehen soll.
Das beginnt, für mich, damit, dass man begreift, warum es nicht längst weitergegangen IST, sondern stehengeblieben und alsbald zurückgefallen ist und immer mehr zurückfällt auf überwunden gedachte Standpunkte.
Wer das 9-Punkte-Themen-Programm des Gründungsaufrufs sieht, und es kurz und polemisch charakterisieren will (wie ich es in diversen Artikeln gelesen habe), der sagt: Zurück in die 70er. Oder, Klassische Sozialdemokratie.
Warum eigentlich ging es mit DER nicht weiter?
Darum, weil Hayeks verschwörerische Mont-Pelerin-Gesellschaft alle VWL-Lehrstühle der Welt besetzt hat?
Bei den 9 Punkten fehlt nämlich einer. Und das ist:
WIRTSCHAFTS- UND FINANZPOLITIK.
Dachten die Verfasser, dass das nichts für uns ist, die „ihr“, die „sie“ ansprechen, und die „das (Wunsch)Programm schreiben“, das dann WER in welchen Formen umsetzt?
Und die Instrumente liefern… die ökonomischen Magier im Hintergrund, sagen wir: Heiner Flassbeck?
Wen oder was haben sie denn noch so im Angebot?
Und… kann es sein, dass es da einen Haken gibt?
Und wenn nicht… wäre die Widerlegung der Austeritäts-Theorien nicht das erste, was man in die Öffentlichkeit tragen müsste? Darauf ist ja alles andre gebaut.
Offiziell jedenfalls werden Leute zu zig Millionen verarmt und und in ihrer Not teils terrorisiert, teils ignoriert – weil es das braucht, damit ALLE am Ende besser leben. Wie geht das?
Wenn Neoliberalismus der Gegner ist – wie geht die Widerlegung?
11.10.FB Profil
Ich versuche, die Gedanken der letzten (eigentlich ersten) beiden Einträge noch etwas weiter zu führen. Dass Wirtschaftspolitik ein Experten-Thema sein soll, von dem die „Öffentlichkeit“ weitgehend ausgeschlossen ist, lässt sich ja auf die Aussen- und Sicherheitspolitik ausdehnen. Und… Geheimdienst-Wissen, das dann noch dazu kommt, ist nun mal geheim.
Aber ist nicht alles, was mit „Globalisierung“ zusammenhängt, aus diesen Themen zusammengesetzt?
Migration – ist das, von der Sache her, vor allem die Frage, wie Geflüchtete und Migranten hierzuland zurechtkommen und die, die vor ihnen hier waren, mit ihnen? ODER ist es nicht viel mehr die Frage nach einem Weltzustand, der derart viele verzweifelte Leute in Bewegung setzt – und an dem nicht zuletzt die deutsche Regierung und Wirtschaft kräftig mitwirkt?
Die Bevölkerung soll das Auftreten ihrer „Eliten“ auf der Weltbühne vor allem unter dem Gesichtspunkt ihrer Beteiligung, nämlich Betroffenheit diskutieren – und dann vor allem die moralischen Legitimationen für Zumutungen.
Die höheren Zwecke, die solche Folgen nach sich ziehen, gelangen nicht in die offiziellen Debatten.
Daher der Eindruck, es werde ständig verschwiegen; hinter dem Veröffentlichten spiele sich ganz andres, Trübes, öffentlich nicht Vertretbares ab.
Einiges davon wird natürlich DOCH veröffentlicht, in den Reflexionen der massgeblichen think tanks, Denkschriften der Ministerien, regierungsamtlich beschlossenen Zielkatalogen wie der National Defense Strategy der USA usw
Dazu gibt es einen Unterbau an Militär- und Dienstgeheimnissen, der tatsächlich sorgfältig unter Verschluss gehalten wird (aber vielleicht den entscheidenden Unterschied gar nicht mehr macht).
Tatsächlich kommen eigene Wähler wie unzufriedene den Regierenden in dieser Sache entgegen: Sie WOLLEN auf sie zugeschnittene Fragestellungen. Schon die zu bewältigen ist oft zu anstrengend. Das elitäre Denken von Neoliberalen und Neocons hat damit kein Problem; das ihrer Anhänger auch nicht. Das ist der ganz normale demokratische Mainstream-Populismus; wenn er auffällt, dann darum, weil der Mainstream selbst so geschrumpft ist, die Ränder stark geworden sind.
Die Unzufriedenen wollen einen alternativen Populismus, einen, der sie mit für sie plausiblen Sprachregelungen und Legitimationsformen bedient.
Solche wie wir aber, die nicht mehr abgespeist werden wollen, stehen vor einem Gebirge an Experten-Meinungen, Fakten-Darstellungen, dem ganzen Tohuwabohu an halb sachgerechtem, halb schon interessierten Weltdeutungen im grossen und im Detail.
(Oft frage ich mich, ob es Politikern, auch Spitzenpolitikern, soviel anders geht. Können SIE denn IHREN „Medien“ trauen?
Den „Expertisen“ der Interessengruppen, mit denen sie bombardiert werden? Oder den Gutachten der Sachverständigen-Zirkel?
Denk an Trump, der lieber stundenlang Fox-News sieht, als Geheimdienst-Briefings entgegenzunehmen…)
Ist die globalisierte Welt eigentlich politisch überhaupt noch gestaltbar? Oder überweigt das Unvorhergesehene, mit den heutigen Mitteln auch nicht Vorhersehbare (zumindest nicht für die Entscheider, oder diejenigen, die Entscheidungen nachvollziehen wollen)? Wie schon lange in der Wirtschaft?
11.10. 2019 Post (ohne die Erwiderungen von A. dazwischen)
A, es gibt sicherlich etliche Weisen, einen politischen Mehrheitswillen, wenn er denn gebildet wäre, durchzusetzen. Schau mal kurz uns hier an. Grade mal schaffen wirs, wo wir uns so unerwartet zahlreich versammelt haben, die internen Beissreflexe zu unterdrücken. Mehr noch als Formen der Durchsetzung eines Mehrheitswillens fehlen uns die Wege zu seiner Bildung. Wenn aufstehen in ein paar Monaten nicht anfängt zu bröckeln, dann darum, weil hinreichend viele von uns erkannt haben, dass wir da unbekanntes Terrain betreten. Niemand war da vorher.
Finanzkapitalismus. Zinskritik. Was allein da zu klären wäre (und keineswegs so klar ist, wie die Autoren das haben wollen. Ok… auf youtube in vielen Kanälen ist vieles sehr klar. Mir, um nur von mir zu reden, nicht.)
Dass WIR (naja; wir alle, nicht nur aufstehn, versteht sich) DER Souverän sind… das steht auch so fest. Der Souverän ist nur leider grad sehr verwirrt; darauf wollte ich ja hinaus mitmeinem Statement. – Ich mache aber EINE und sehr wichtige Ausnhame, und die treibt mich persönlich um: Es braucht uns nicht, um an uns vorbei einen Krieg, auch einen Nuklearkrieg, zu entfesseln. Und da ist ein Motiv berührt, das vielleicht immer wieder anklingen wird, ach bei Armut (Migration als Teil davon), auch bei Naturzerstörung: Internationalität. Denn die möglichen Kriege drohen uns auch, wenn die BRD die Nato verlässt, ja sogar, wenn die Nato sich auflöst. Eine Extrem-Möglichkeit (ungefähr so wie Super-GAUs). War 1914 nicht auch extrem? – Dieses Risiko teilen alle, objektiv alle menschen, speziell in möglicherweise kriegsbeteiligten Ländern; subjektiv vor allem die „progressives“. Als ob die in den USA nicht ganz ähnlich denken wie wir. (Das allgemeine politsiche Motiv, um daran zu erinnern, lautet: Die Lösungen sind national vielleicht garnicht mehr zu finden.)
Angesichts der Ausmasse an Uneinigkeit und noch mehr Unverständigtheit, ist es beinah schon anmassend zu sagen „Wir…“. Und, wieviel mehr, fortzusetzen mit „…sind DAS Volk.“ Brecht war ja mehr für: „Bevölkerung“. Setz das mal in den bekannten Slogan ein – wie hört sich DAS an?
12.10. FB Profil
(dies ist eine Art Blog; die neuesten Beiträge sind zwar aktueller, die früheren hingegen sind „grundsätzlicher“; insofern – wenns nicht zuviel Mühe macht – wäre es gut, von hinten nach vorn zu lesen. Jeder Beitrag steht aber auch für sich.)
Verschiedenes scheint sich – in aller Vorsicht gesagt – abzuzeichnen:
1. aufstehen ist tatsächlich eine Bewegung, was immer die Gründer damit bezweckt haben wollen, sie haben nur das Startsignal gegeben, auf das viele gewartet haben; die Gründer spielen keine Rolle mehr, ausser für die, die nicht bei Facebook sind. Das ist (leider) eine ganze Menge…
2. Es finden dieselben Debatten statt wie überall im… nun, es hat keinen Namen; und ist auch vielfältig (wenn nicht zerrissen) genug, aber nennen wir es nach US Vorbild:… progressiven Lager. „Linke“ müssen es sich gefallen lassen, nur eine, wenn auch wichtige Strömung/Facette darin zu sein. Schwer genug.
3. In den aufkommenden Debatten fallen die Stimmen auf, die auf Dialog drängen. Die Erfahrung, in welchen Debatten-Foren auch immer, dass die Verbal-Schlagabtäusche nichts bringen, haben wohl alle gemacht. Der gute Wille, bei der Stange zu bleiben, und das Gespräch nicht wieder abzubrechen, ist vorhanden, und Grundlage für alles weitere. Dazu gehört auch das Aufschieben allgegenwärtiger Tendenzen zu Aktivismus und politischem Wirken-Wollen (Partei usw). Aber… wie jetzt weiter?
4. Man ist da ganz schnell überfordert. Dialoge dieser Art über Grundsätze starten zwar immer wieder, aber sie enden genau so schnell. Allein die Themen-Verzweigungen erschlagen uns.
Das ist die nächste Zumutung, die zu ertragen ist.
5. Es gibt da zwar nichts, was die Verknotungen zwischen (und in) uns einfach durchtrennt und uns genau dadurch zusammenführt (das Gegenteil wäre der Fall); aber eine strategische Regel des Umgangs: Geh weg von den Oberflächen-Debatten; mach dir die Gründe der Kontroverse klar; verständige dich mit der andern Partei darüber: Sie muss der Beschreibung ihrer Position zustimmen können.
6. Die Kontroverse ist damit nicht beendet; das ist wohl klar. Aber man kann sich in anderer Weise dazu stellen. Und… (als Andeutung, wohin die Entwicklung gehen könnte).. die grundlegenden Konflikte sind am Ende gemeinsame; es sind nur alle jeweils, je nach Bilungsgang und Persönlichkeit, auf eine von zwei Seiten getreten, die BEIDE (hinreichend „grundsätzlich“ ausgedrückt) ihre Berechtigung haben, aber unvereinbar erscheinen, sobald sie auf anstehende Problem-Stellungen angewandt werden. (Etwas zu diesen Grund-Konflikten hab ich in meinem aller-ersten Beitrag gesagt:
– Sich entlasten;
– sich den (alles sprengenden) Herausforderungen stellen;
– die (immerhin) bestehenden Handlungsmöglichkeiten im Rahmen des Bestehenden nutzen.
Das konkretisiert sich an vielen Themen und problem-Stellungen.)
7. Ein bisschen vom Vorstehenden abgesetzt, als Vorschau:
Ich sehe drei Herausforderungen, die sehen viele, ich konkretisiere aber in zwei Hinsichten, da folgen mir nicht mehr alle:
KRIEGSDROHUNG
ARMUT
NATURZERSTÖRUNG.
meine zwei Zusätze sind:
1. in dieser Reihenfolge mit Priorität zu behandeln;
2. es gibt keine nationalen Lösungen.
16.10.2019 FB Profil
(dies ist eine Art Blog; die neuesten Beiträge sind zwar aktueller, die früheren hingegen sind „grundsätzlicher“; insofern – wenns nicht zuviel Mühe macht – wäre es gut, von hinten nach vorn zu lesen. Jeder Beitrag steht aber auch für sich.)
Wir sind gegen Krieg, Armut, Naturzerstörung – egal ob drohend oder schon eingetreten, sowohl hier als auch weltweit (soweit das von hier aus beeinflussbar ist).
„Dafür“ wird sich ja wohl auch niemand erklären.
Um so wichtiger die Frage: Was hindert denn, dass diese Katastrophen aus der Welt verschwinden?
Wir suchen nach Erklärungen.
Da fällt nun auf, dass die Diagnosen, vor allem die im netz kursierenden, aber eben auch in Analyse-Büchern (zT von den selben Autoren) angebotenen, in ganz verschiedene Richtungen weisen. Uns, die mit dem Experten-Stimmengewirr konfrontiert sind, fällt vor allem auf: Die Verwirrung legt sich nicht; die diversen Diagnostiker wenden sich, aneinander vorbei redend, immer nur direkt ans Publikum, klären aber ihre Differenzen nicht untereinander.
Auch das könnte man als eine der vielen Anomalien verbuchen, die unsere latente Katastrophen-Situation kennzeichnen, und sie einem Versagen teils aus Verweigerung (wegen Überfordertheit), teils aus professioneller Betriebsblindheit zuschreiben.
Die Unfähigkeit zum Dialog erstreckt sich bis weit in unsere Kreise hinein – die derjenigen, die immerhin (noch) grundsätzlich Bereitschaft zeigen, sich den Herausforderungen zu stellen. Wir dürfen davon ausgehen, dass ausser uns niemand, nicht die Verweigerer und Vereinfacher, nicht die allzu selbstbewussten Vertreter eines akademischen oder „alternativen“ Deutungssystems, die Verhältnisse zwischen den verfügbaren Interpretationen aufarbeiten wird.
Wir müssen alles selbst leisten.
Das erste wäre, den angebotenen Stoff zu sammeln und sichten; eine erste grobe Systematik liefert vielleicht folgende Gruppen von Erklärmustern:
– Strukturelle, system-artige (Institutionen, Regeln, „gesellschaftliche“ Verhältnisse, Normen, Praktiken);
– Einzelperson- und Gruppen-begründete (Motive und Haltungen von massgeblichen Einzelpersonen, Gruppen, grossen Bevölkerungsteilen, oder gar „allgemein-menschliche“ Eigenschaften);
– Zusammenwirkendes aus beidem: Wechselwirkungen der Systeme mit den in ihnen Handelnden.
Die bekanntesten Struktur- und System-artigen „Ursachen“ sind:
Kapitalismus, Neoliberalismus, Finanzkapital(ismus), Zinseszins/Fiatgeld, Wachstums-Orientierung; eventuell auch etwas wie „Meritokratie“ und „neuer Feudalismus“;
beschädigte und/oder mangelhaft konstruierte politische Systeme (Demokratie), speziell Öffentlichkeit, Wahl- und Parteiensystem; politisch-kulturelle Prägungen (zB Islam und „Zurückgebliebenheit“, die Rechte/Linke, das grüne Mittelstands-Milieu usw).
Die bekanntesten Einzelperson- und Gruppen-begründeten „Ursachen“ sind:
„Verschwöruingen“, „Eliten“-Netzwerke, Einfluss-gruppen und Lobbies aller Art, „Manipulation“; „unser aller Lebensführung und Alltagsverhalten“ usw
Die bekanntesten Theorien über Wechselwirkungen sind:
„Unverantwortliches“ Verhalten von Verantwortlichen (zB auch „Gier“, Macht-orientierung etwa von Partei-Fühungen); Fehl-Prägung, Behinderung, Fehl-leitung konstruktiver Tendenzen in Einzelpersonen und Gruppen durch „das System“ usw
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Übrigens: Auch meine drei hypothetischen Gross-Gruppen aus dem ersten Eintrag in diesem Blog stellen eine Erlärung dar, am ehestenwohl eine vom dritten, dem Wechselwirkungs-Typ).
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An den häufig vertretenen Theorien fällt mir auf:
Bei den System-Erklärungen gibt es wenig vermittelnde Zwischenglieder, die Ursachen führen immer sehr unmittelbar zu den zu erklärenden Katastrophen-Folgen:
Kapitalismus=Profitmaximierung=Krieg als Profitquelle.
Bei den „Motiv“-orientierten Erklärungen steht hinter dem Schlimmen, das geschieht, ein Wille, der es will oder zumindest wohlweislich, billigend inkaufnimmt.
Erklärungen mit Unterlassen, Versagen, Unabsichtlichkeit, Überfordertheit, Fehl-Beurteilungen kommen selten bis garnicht vor.
(Eine Ausnahme bildet hier der (Links)Keynesianismus, etwa eines Heiner Flassbeck, der herrschende Zustände mit fehlenden Interventionen des Staats erklärt.)
Also die Frage, ob und inwiefern oder wodurch das verantwortlich Gemachte überhaupt soviel Wirkjmacht hat – warum es „kann“, was es soll/will, oder sie können, was sie wollen. Und… ob am Ende HINTER einem Können ein viel grösseres Nichtkönnen (auch Nichtwissen) und Unterlassen anderer Akteure steht.
Ich schlage vor, sich als erstes den Einzelposten in den grossen Gruppen zu widmen – unter Berücksichtigung der genannten Frage.
17.10.2019 FB Post
„Initiativen“ wollen dringende „Punkte“ angehen; Parteien (man könnte eine gründen) müssen die Gesamtheit ALLER Anliegen (Punkte) aufeinander beziehen – im Rahmen des bestehenden. Wenn die Herausforderungen zu gross werden, funktioniert beides nicht mehr. „Bewegung“ hingegen stellt sich ihnen; nur gab es eine solche bisher nicht (es hab ja auch noch keine so herausfordernde Situation). Ich denke, wir müssen herausfinden, was im Bestehenden den wünschbaren Lösungen: kein Krieg, keine Armut, keine Naturzerstörung, weder hier noch sonstwo, entgegensteht. Ich sage das nicht, weil ich schnurstracks auf eine Antwort zusteuere; sondern, weil ich die möglichen Antworten, die die Einzelnen hier von da draussen mitbringen, gemeinsam durcharbeiten möchte. Wer das blabla nennt, hat keinen Respekt vor dem, was andre wissen und erwogen haben, und will sich nicht damit auseinandersetzen. Sie/er ist in einer Initiative besser aufgehoben. Oder eben in allen, da eine ja nie reicht.
19.10.2019 FB Profil
Aus aktuellem Anlass: Mein Beitrag zur aufstehen Baden Württemberg Seite vom 19.10. 10:32 mitsamt nachfolgenden Antworten auf Kommentare:
Gestern seit langem mal wieder Mail vom „Aufstehen Team“: Wir treten der Kampagne „abrüsten statt aufrüsten“ bei, fügen aber noch als unsern ureigenen aufstehen-Gesichtspunkt die „Würde“ hinzu, die wir mit Brücken, Schwimmbädern, Sportvereins-Mitgliedschaften bebildern. Ach, was gibts nicht alles Besseres in der Welt als Krieg. Wie bitte? KRIEG? Wer redet denn DAVON? Die Abrüster jedenfalls nicht: die sagen da Konflikt(prävention), Sicherheit(spolitik), das ganze offizielle Schönsprech-Vokabular. (Hartz4 Sätze aufrüsten kommt jetzt auch nicht grad als erstes.. aber (so unsere Leute) die Würde, der Schwimmbad-Benutzung und des Sportvereins, „Mittelschicht für alle“ ist ja auch nicht zu verachten.) – Derweil muss man mindestens einmal pro Monat fürchten, dass die USA und Alliierte (Frankreich, UK, mittendrin; UNSERE Freunde!) in Syrien einen Zusammenstoss mit den Russen provozieren. und es ist nichtmal TRUMP (trotz seiner Iran-Obsession), der das verschuldet, der schaut nämlich immer genau dann äusserst „presidential“ aus, wenn er auf die Linie des Neo(lib)con-Aussenpolitik-Establishments einschwenkt, und die heisst: brinkmanship, treib es bis zum Äussersten und noch ein bisschen weiter, wer blinkt zuerst? WIR jedenfalls nicht. Hat ja damals in den 80ern auch funktioniert. (1983 Nato-Manöver Able Archer, Beinah-Atomkrieg, erinnert sich wer?) Und das alles ganz still und leise. Wer redet denn von KRIEG? oder gar: WELTKRIEG? Oder gar: NUKLEARKRIEG? Nur der böse Putin (der Ton wird rauer): Wer Russland angreift, hat er grad in Sotschi gesagt, und damit da kein Zweifel ist, VERRECKT, da wird sofort atomar draufgeschlagen. Russen und die Welt verrecken zwar auch. Aber die, also auch wir, sind dann wenigstens unschuldig, also „Märtyrer“, und kommen in den Himmel (woran erinnert mich das jetzt?). Soll Putin gesagt haben.
Schöne Aussichten. Alle sterben… aber in WÜRDE. Immerhin.
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Ich fürchte.helga, es geht schon garnicht mehr um „wir hier, aufrüstend, und die Russen, wohlwollend“. Ich bezweifle sogar, ob „raus aus der Nato“ noch als Motto bzw (man darf ja noch träumen) Massnahme taugt. Die Figuren, es ist eine winzige Minderheit von, so sagt man, 2000 Leuten, die da mit Krieg spielen (im Pentagon widersetzen sich denen sogar einige) – die haben die Finger am Trigger. Wenn die eskalieren wollen, hindert sie derzeit nichts auf der Welt (schon garnicht die US Bevölkerung; oder „wir“). Was man da (noch) machen kann (hat sich schliesslich lang und langsam genau dahin entwickelt)? Vielleicht dies: „Nuklearwaffen ächten“ in der Uno unterstützen, und rabiate Abschottung vom Welthandel und Zahlungsverkehr gegen alle, die nicht mitmachen. Und das werden (wenns SO gemacht wird) nicht Russland und China sein. Der deutsche Rüstungshaushalt… der ist da vermutlich so ziemlich das denkbar nebensächlichste. (Und beim Armutsbekämpfen, soweit das hier in betracht kommt. wollen wir doch vielleicht etwas kräftiger hingelangt sehen, oder?)
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Aufrüsten und irre Waffen-Systeme mit immer wahnwitzigeren Budgets finanzieren ist eines (klar, das nützt dem MIK); das immer aggressivere Vorgehen gegen Russland (und China, wo es passt), ist was andres.(und diese Politik wird nicht umsonst vor allem im State Department und den Geheimdiensten gemacht). Da setzen sie sich selbst die Anlässe, mit immer windigeren Lügen; das Publikum und die Verbündeten machen sogar noch begeistert mit. Vielleicht können die kriegstreiber selbst nicht glauben, wie willig ihnen alle in die Eskalation folgen. Und wnen DIESE Herrschaften noch weiter zündeln dürfen (False flag im Baltikum? provozierte Zwischenfälle in Syrien?)… dann können wir den Planeten tatsächlich vergessen. Wenn die Russen so scharf aufs Paradies sind…(Töne DIESER Art hatten wir bisher auch noch nicht gehört. Wenn das kein Übersetzungsfehler war… dann müssen die Nerven ziemlich blank liegen dort.)
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Die Deutschen WERDEN vermutlich auch nicht mehr auf den Kriegskurs einschwenken, das war die gute Nachricht. Die schlechte ist: Das ist völlig egal. So egal wie die Meinung der US Bevölkerung. Das ist das Mörderische am gegenwärtigen Zustand; und: dass, anders als zu 80er Jahre Friedensbewegungszeiten, die Kriegshetze, indem sie in Gestalt kurzfristiger, eventuell sogar halb und halb improvisierter, aber jedesmal schriller eskalierter Episoden (mit Soap Opera-, also Endlos-Charakter) verläuft – wie: „Krim-Annexion“, MH17, Aleppo, Russlands Wahlbeeinflussung, Skripal, Giftgas in Syrien an wechselnden Schauplätzen, Idleb -, kurz wieder aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwindet. Mir ist schon lang nicht mehr klar, ob diese Kampagnen überhaupt noch auf eine Öffentlichkeit zielen, oder quasi Vorfeld-Tests sind auf die Gefolgschaft der alliierten Regierungen – um herauszufinden, wo die unsicheren Kantonisten sitzen. Nordstream2 könnte auch so ein Test sein. Das unheimlichste Mem, das da in die Welt gesetzt wird, ist für mich dieses: Russland unbewiesen zugeschriebene Taten werden, entsprechend der (inszenierten, behaupteten) Grössenordnung mit „angemessenen“ Angriffen „beantwortet“. Das sieht aus wie ein systematisches Zuarbeiten auf das Setzen eines (false flag) Anlasses. Flächendeckender Stromausfall in den USA infolge eines angeblichen russischen Cyber-Angriffs? Und dann militärische Vergeltung, als Quasi-Automatismus (wie zu Zeiten des Kalten Krieges). Wer wollte die Neocons daran hindern? – Ich sehe, bei aller Dringlichkeit der Themen Armut und Naturzerstörung hier und weltweit, im Thema „Krieg“ die leder mörderisch aktuellste Herausforderung, der aufstehen sich stellen müsste. Und, einmal mehr: Es wird kaum wahrgenommen. Dabei sind wir womöglich näher dran als 1983.
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Marc Arnold hat es, meine ich, korrekt gesagt: Es müsste sich SYSTEMISCH fundamentales ändern, UND massenhaft in der Lebensführung von Leuten. Beides sollte nicht als im Widerspruch stehend behandelt werden. (Schon darum nicht: Weil wir alle vermutlich unser Leben massiv ändern müssen, wenn wir Kontrolle über „das system“ bekommen wollen.)
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Ich hatte unterstellt, dass alle aufstehen Mitglieder diese Mail bekommen haben. Mir gefällt nicht: 1. dass im Rahmen des gesamten drohenden Kriegsszenarios der deutschen Aufrüstung soviel Aufmerksamkeit gewidmet wird; 2. dass auch die nur unter dem Gesichtspunkt behandelt wird, wieviel Sozialausgaben man mit dem Betrag finanzieren kann, um den der Rüstungshaushalt steigen soll; 3. die „Mittelschicht“-Orientierung der Zwecke, denen diese alternative Mittelverwendung gewodmet werden soll (angesichts von zB von Tafeln in Deutschland); 4. das Missverhältnis zwischen diesen Zwecken und einer von mir für wahrscheinlich gehaltenen Eskalation in Richtung Nuklearkrieg, mit der verantwortliche Teile der US Regierung spielen; 5. die Verwendung des Wortes „Würde“ generell, und im Zusammenhang mit den zT zitierten Vorschlägen, die erbärmlich und lächerlich zugleich ist. In den nachfolgenden Antworten an Helga Karim habe ich, glaube ich, ausgeführt, warum die deutsche Aufrüstung mir im Zusammenhang der aggressiven transatlantischen anti-russischen Gesamtstrategie mir vergleichsweise nachrangig erscheint.
19.10.2019 FB Post
((jemand hatte die Seite makroskop von Flassbeck ua empfohlen – keynesianisch):
Naja. Es gab mal eine Stagflation (2.Hälfte 70er), da waren die Keynesianer (Flassbeck will schon garkeiner mehr sein) am Ende. Oh gewiss, sagt Fazi (Autor, über den im thread gesprochen wurde), Inflation ist ein Thema, er sagts nicht zu laut, aber andre sagens: Da kommen nicht nur die Realzinsen (und womöglich die Reallöhne) nicht mit, da werden dann auch noch die Sparvermögen flächendeckend abgeschmolzen. Und Rohstoffe… der Sand zum bauen geht heut schon weltweit zur Neige. Aber ernsthaft Keyne‘ Grossmäuligkeit zitieren: Ziegel, Mörtel usw wird doch genug dasein. Aber gewiss doch. Und all das andre, was man für ungebremstes Expandieren braucht. (Gehts noch?) – Vom Aussenwert der Währung aber (dann wieder DM; Fazi will den Euro zerschlagen) ist gleich garnicht die Rede. – Ach, wenns doch mit ein bisschen „richtiger“ Wirtschaftspolitik getan wäre!
21.10. FB Profil
Aus Anlass von Stegemanns Interview im Tagesspiegel
https://www.tagesspiegel.de/…/aufstehen-samml…/23194296.html :
Mal abgesehen davon, dass er die Unverschämtheit des Interviewers durchgehen lässt „Es gab ja immer schon ideologische Überschneidungen zwischen dem rechten und dem linken Rand…“, kann S. im entscheidenden Punkt bloss vorbringen: „…können diejenigen, die „Aufstehen“ diffamieren wollen, die Frage, wie sie den Sozialstaat in einer grenzenlosen Welt erhalten wollen, nicht beantworten.“ Er vergisst hinzuzufügen: AUCH NICHT. Weiss denn aufstehen weiter?
Die Frage ist nämlich leicht verallgemeinerbar:
Wie in einer Welt der global-geopolitischen Konkurrenz gegen Krieg vorgehen? Und:
Wie in einer Welt der „Standort-Konkurrenz“ verbindlich weltweit wirksame Umweltstandards gegen Naturzerstörung durch- und umsetzen?
Die Frage ist also, was an der Monster-Problem-Trias KRIEG ARMUT NATURZERSTÖRUNG überhaupt noch national anzugehen ist?
Eine der Stärken der (ansonsten so vielfältig miserablen) traditionellen (=staatssozialistischen) Linken war der Internationalismus. aufstehen ist nicht dezidiert links, sondern, „inklusiver“ gesprochen, PROGRESSIV. Das wird dem Spektrum der Mitglieder nicht nur mehr gerecht; es schliesst auch an den Zustand anderer Bewegungen an, sowohl europäischer, als auch solcher in den USA. Wir brauchen diese Querverbindungen, dringend, um schnellstmöglich nützliche Ideen überall hin zu verbreiten, und den Internationalismus späterer progressiver Initiativen und – möglicherweise – Wahlvereine (bei Abstimmungen und Wahlen) sicherzustellen. Es sollte womöglich sogar organsisierte Formen für solche Verbindungen geben.
Um hier ganz klar zu sein: Ich halte das für UNERLÄSSLICH.
28.10. FB Post
„Heute vor 35 Jahren: 500.000 protestieren gegen Nato-Doppelbeschluss“. Kommentar dazu:
In Umfragen sagten damals (angeblich) zwei Drittel der deutschen Bevölkerung, dass sie einen Nuklearkrieg für wahrscheinlich und bevorstehend hielten. Ein kleiner Bruchteil von ihnen hatte dann nichts Besseres zu tun, als der Regierung mitzuteilen, man habe Angst, und die Regierung möge das doch bitte berücksichtigen. Für mich gibt es seither keine Normalität mehr, ich habe daraus auch die persönliche Konsequenz gezogen (und hatte Unterstützer, die das ermöglichten), mein Leben der Aufgabe zu widmen, über die Gründe für solches – aus meiner Warte unfassbares – Verhalten, der Friedensbewegten wie erst recht der Normalbevölkerung, angesichts einer existenziellen Bedrohung nachzudenken, – Seit der Ukraine-Krise (spätestens) scheint alles auf eine vergleichbare Eskalation zuzulaufen. Die Industrie-Gesellschaften (einschliesslich ihres neoliberalen Normal-Regierungsbetriebs) erweisen sich als komplett WEHRLOS gegen die durch nichts, oder allenfalls wahnwitzige Risikobereitschaft, begründeten Machenschaften einer WINZIGEN Gruppe (geschätzt: 2000 Personen machen das – perfekt Neocon-inspirierte – US „Foreign Policy Establishment“ aus). Wer hindert diese Leute daran, sich selbst einen Anlass zu schaffen, in Gestalt der offen angekündigten und auf gesteigertem Niveau wiederholten Provokationen à la Skripal oder Ost-Ghouta (um nur die letzten zu nennen, die Reihe ist ja den einschlägig Informierten bekannt). Für mich ist das das akuteste unter allen mörderischen Problemen, mit denen sich aufstehen konfrontieren muss, wenn die Bewegung ernstzunehmen sein soll.
31.10.2019 FB Profil
Bevor ich mir die kursierenden Theorien zur Erklärung von
KRIEG
ARMUT
NATURZERSTÖRUNG
hier und weltweit,
genauer anschaue, möchte ich noch etwas allgemeines bemerken.
Diese drei Themen(gruppen) oder Titel sind ja ihrerseits nur die schrillsten Ausprägungen dreier riesiger Problemfelder, in die sich unsere wichtigsten Kultur-Domänen verwandelt haben:
POLITIK
WIRTSCHAFT
(RE)PRODUKTION, TECHNOLOGIE.
Um anzugehen gegen die Kriegs-Drohungen aus ihren Regierungsapparaten, die sich vollkommen jeder Kontrolle durch die Bevölkerungen entzogen haben, müssten die Gesellschaften der Industrienationen sich, vermutlich nicht WIEDER, sondern ERSTMALS, Einsichts- und Eingriffs-Möglichkeiten in die Regierungstätigkeit, und zwar JEDE, verschaffen können. Dazu müssten sie sich wesentlich, und auch da muss es ERSTMALS statt WIEDER heissen, untereinander einig sein. Das muss man nur ernsthaft und ganz bewusst aussprechen, um sich klarzumachen: Was für eine Aufgabe damit gestellt ist.
Vor allem ändert sich damit bereits die Orientierung einer Bewegung wie aufstehen, wenn sie sich den fundamentalen Herausforderungen dieser Epoche stellt: Sie hat nicht in erster Linie Regierungen als Gegner oder (Gesprächs-, Streit-)Partner, sondern die ganze Rest-Bevölkerung. An die sie sich nicht weniger als (wenn auch hoffentlich nicht ganz kleine) Minderheit wendet, wie – etwa – die Angehörigen der politischen Parteien.
(Der Unterschied, nochmal, zu den Parteien, ist: Dass die Bewegung sich den fundamentalen Herausforderungen zuwendet, was von den Parteien, die mühsam genug, mit regressiven und illusionären Einstellungen (Neoliberalismus usw) das (von ihnen entsprechend definierte) Alltagsgeschäft zu meistern versuchen, garnicht zu leisten ist.)
Der Gedanke ist schnell zuendegebracht, wenn wir analog fortsetzen:
Zur Bewältigung von ARMUT muss das WIRTSCHAFTEN beherrschbar gemacht werden, und gestaltbar im Sinne von konsens-fähigen Zielen der GROSSEN MEHRHEIT.
Es sagt sich so leicht: for the many, not the few (Corbyns neualte Labour Party). Gerade im Bereich der Nichtwähler neoliberaler Einheitspartei-Fraktionen (CDUSPDGRÜNEFDP) gehen bekanntlich die Meinungen zur Wirtschaft(spolitik) WEIT auseinander. Daran müsste sich sehr viel ändern; leichter gesagt als getan.
Das Aufklären über die (mit den neoliberalen und miteinander) konkurrierenden wirtschaftspolitischen Rezepte, die um ihre staatliche Umsetzung kämpfen – sie beginnt bei uns selbst, aber zu welchen Resultaten man dabei auch immer gelangt – die müssen anschliessend den anderen um uns herum auch noch nahegebracht werden. Die Leute müssen über die Art der Organisation ihrer Arbeitsteilung VIEL besser, und überhaupt einmal bescheidwissen, verglichen mit heute. Da wissen sie wenig, ausser Sprüchen. Selbst eifrige Zeitungsleser. Wer aber harte Entscheidungen mittragen und -ertragen soll der muss die Gründe begreifen. Angefangen… bei uns selbst.
Und das gilt noch viel mehr für die Einsicht in die Zusammenhänge zwischen der Art, wie wir (wer, „wir“?) in der Wissenschaft Fragen stellen, die wir (?) letztlich technologisch beantworten, sodass wir () die Ergebnisse dann in tausenden nebeneinander herlaufenden Industriebranchen weltweit umsetzen. An IRGENDeiner Stelle sind ja viele von uns daran beteiligt; aber wer überblickt das Ganze? Garniemand, es lässt sich nicht überschauen. Die „Abschätzung von Technikfolgen“ – wem soll sie gelingen? Wenns hoch kommt, wisst ihr über eure Disziplin alles, vieles, einiges; über das andre sogut wie nichts. Solche Nichtwisser im bezug auf beinah alles sind WIR – DAS ist es, was uns wesentlich gemeinsam ist: Ausgeschlossensein vom Entscheidenkönnen über die Art, wie wir, ja, wir alle, weltweit, uns hier auf dem Planeten produzierend am Leben erhalten Den „Eliten“ geht es da ja nicht besser. Sie und wir verlassen uns auf Experten-Ketten, von den peripher Tätigen, die wirklich mit Sachproblemen zu tun haben, nur eben sehr isolierten, speziellen, führen diese Ketten weg zu den Entscheidern (und Nachvollziehern), und die Zwischenstationen sind besetzt von den Leuten, die, wie man witzig sagt, nur dass es leider zutrifft, von immer mehr immer weniger verstehen. Wie könnte es anders sein.
(Übrigens: Eine „pragmatische“, un-ideologische, ja beinah materialistsiche Legitimation der MONARCHIE lautete: Es solle wenigstens in EINEM Kopf (stellvertretend für alle) alles Entscheidungsrelevante zusammenheführt, und aufeinander bezogen werden. Aber das waren ja auch vor-moderne Verhältnisse…)
Allein die ökologischen Zuspitzungen erfordern ein komplett anderes Verhalten zur Produktion – ein Ausmass an Einsicht, Übersicht, Planung, Koordination mit bezug auf ProduktionsZUSAMMENHÄNGE, wie es marktwirtschaftlich niemals zustandekommen kann.
Dass wir uns Marktwirtschaft nicht mehr leisten können, ist dabei womöglich das allergeringste Problem.
Wir können uns Transporte, und die meisten Technologien, wegen des Energieaufwands, nicht mehr leisten.
Warum?
Das sollte wohl ausgetragen werden.
Jetzt sehr ihr, wie unsagbar dringend aufstehen gebraucht würde – als Bewegung, nicht Partei; als Grossgruppe, die in jedem ihrer Mitglieder LERNFÄHIG wird, und ihre Einsichten vermitteln kann.
Damit wir uns nicht missverstehen: Eine so begriffene Bewegung braucht unsre Zeit und Resspourcen. Viele aufstehen Gruppen wollen sich grade mal alle 2 Wochen treffen, dann für knapp bemessene 2 Stunden oder so. Und dann heisst es noch: Das ewige Diskutieren bringts nicht. Bringts nicht, stimmt, mit den knappen Ressourcen an Zeit und Kraft, die ihr darauf verwendet, in den kurzen Fristen, in denen ihr mit allem fertig werden wollt – oder eben dann garnicht. Dann stellt ihr euch lieber mit Transparenten in die Fussgängerzone, nicht wahr?
Und was wollt ihr da drauf schreiben, ausser all die Banalitäten, mit denen ihr euch generell, und den Spezialpunkten, mit denen ihr euch zufällig speziell auskennt?
In EINEN Kopf muss alles passen; in euern, zunächst; in den der Adressaten da draussen, anschliessend. Und es muss den Herausforderungen gerecht werden. Wer soll es leisten, wenn nicht wir? Wieviele Versuche.haben wir noch? Was meint ihr?
01.11.2019 FB Profil
Aus Anlass der Bekanntgabe der „Ziele und Hauptthemen von aufstehen“, wie sie sich nach Auswertung der pol.is Umfrage im September mit 32.000 aufstehern aus jenen statements ergeben, die mehr als 70% Zustimmung erfahren haben:
Bei all den 1-Satz-Statements (für und gegen X) fällt mir jedesmal eine Frage ein: Warum ist es nicht längst so, wie „wir“ es uns wünschen, was steht dem entgegen, was hindert andre, sich dem anzuschliessen? Ist das alles nur eine Frage von bösen Mächten und bösen Manipulationen, die die Umsetzung des allseits Gewollten und Hilfreichen mit Macht und Propaganda (warum wirkt sie bei andern und bei uns nicht?) verhindern? IST das die Erklärung, brauchen wir uns ihretwegen garnicht länger einen Kopf machen? Nur einfach die Gegen-Willensbekundungen tapfer bündeln, Logos malen (SEHR wichtig!), Leute zum Mitmachen auffordern (Aktion! Aktion!), dann wird der Zug (Demonstration!) schon anschwellen, und ZUR NOT wird die Politik dann gezwungen, den Willen, „unsern“ Willen (den hier stellvertretend doch schon die 32T bekundet haben; nun ja, abgesehen von den statements, die umstrittener waren) umzusetzen. Dafür ist ja SIE, die Politik, zuständig, als Wunsch- und Forderungserfüller, während WIR ja die Wunschlisten- und Forderungsersteller sind. Das ist Demokratie. Demokratie ist auch, dass Wir-das-Volk sich um Erklärungen, Einzelheiten, Sachzwänge nicht kümmern brauchen, und auch nicht um Standortkonkurrenz, Wirtschaftspolitik, EZB, oder PUUUTIN, Giftgas, ARBEITSPLÄTZE. Dafür sind schliesslich die Manipulateure und Propagandisten, nein, die Parteien, oder WER EIGENTLICH zuständig? Wir jedenfalls nicht; nicht wir aufsteher. Denn DANN, und das muss auch denen gesagt werden, die über Karrieristen und Berufspolitiker schimpfen: Ja klar musst du dein Leben auf Politik einstellen (nur eine ganz anderer Art), dir Kenntnisse verschaffen und, noch wichtiger, sie VERARBEITEN, drüber nachdenken, dich mit uns andern über all das VERSTÄNDIGEN. Und klar, geht dann normales Existieren nicht mehr, oder nicht so gut (wenns denn überhaupt bisher ging). Bloss, frag dich mal ganz kurz, wieviel Normalität noch sein wird, wenn KRIEG VERARMUNG UMWELTZERSTÖRUNG nicht nur drohen, anfangen, am Laufen sind, sondern endgültig und unwiderruflich EINGETRETEN sind? JETZT kannst du was (aber was?) tun. DANN:: nicht mehr.
1.11.2019 FB Post zu: Aufstehen Ziele und Hauptthemen – Analyse der ersten pol.is-Debatte
(Mit pol.is wollten die Initiatoren ein neuartihes Abstimmungsverfahren ausprobieren, bei dem Teilnehmer 1-Satz-Statements abgeben konnten (nach derer in Meinungsumfragen), und andere konnten ihre Voten dazu abgeben. Anschliessend wurden Korrelationen zwischen den Voten in Cloud-Bildern dargestellt: Teilnehmer, die hier mit ja gestimmt haben, stimmten daunddafür mit ja bzw nein, und umgekehrt. Von zuletzt 170T Registrierten hatten ca 35T teilgenommen, die gebündelten (etwas disparaten) Resultate wurden dann aber schnell zur Rohversion eines zukünftigen Programms erklärt. Weiter wurde freilich nichts draus, ausser, dass die Initiatoren die (hohen) Kosten aus eigner Tasche bezahlten und sich gerne drauf beriefen, wenn es mal wieder drum ging, wieviel jeder „für die Bewegung getan“ habe.)
Aus Anlass der Bekanntgabe der „Ziele und Hauptthemen von aufstehen“, wie sie sich nach Auswertung der pol.is Umfrage im September mit 32.000 aufstehern aus jenen statements ergeben, die mehr als 70% Zustimmung erfahren haben:
Bei all den 1-Satz-Statements (für und gegen X) fällt mir jedesmal eine Frage ein: Warum ist es nicht längst so, wie „wir“ es uns wünschen, was steht dem entgegen, was hindert andre, sich dem anzuschliessen? Ist das alles nur eine Frage von bösen Mächten und bösen Manipulationen, die die Umsetzung des allseits Gewollten und Hilfreichen mit Macht und Propaganda (warum wirkt sie bei andern und bei uns nicht?) verhindern? IST das die Erklärung, brauchen wir uns ihretwegen garnicht länger einen Kopf machen? Nur einfach die Gegen-Willensbekundungen tapfer bündeln, Logos malen (SEHR wichtig!), Leute zum Mitmachen auffordern (Aktion! Aktion!), dann wird der Zug (Demonstration!) schon anschwellen, und ZUR NOT wird die Politik dann gezwungen, den Willen, „unsern“ Willen (den hier stellvertretend doch schon die 32T bekundet haben; nun ja, abgesehen von den statements, die umstrittener waren) umzusetzen. Dafür ist ja SIE, die Politik, zuständig, als Wunsch- und Forderungserfüller, während WIR ja die Wunschlisten- und Forderungsersteller sind. Das ist Demokratie. Demokratie ist auch, dass Wir-das-Volk sich um Erklärungen, Einzelheiten, Sachzwänge nicht kümmern brauchen, und auch nicht um Standortkonkurrenz, Wirtschaftspolitik, EZB, oder PUUUTIN, Giftgas, ARBEITSPLÄTZE. Dafür sind schliesslich die Manipulateure und Propagandisten, nein, die Parteien, oder WER EIGENTLICH zuständig? Wir jedenfalls nicht; nicht wir aufsteher. Denn DANN, und das muss auch denen gesagt werden, die über Karrieristen und Berufspolitiker schimpfen: Ja klar musst du dein Leben auf Politik einstellen (nur eine ganz anderer Art), dir Kenntnisse verschaffen und, noch wichtiger, sie VERARBEITEN, drüber nachdenken, dich mit uns andern über all das VERSTÄNDIGEN. Und klar, geht dann normales Existieren nicht mehr, oder nicht so gut (wenns denn überhaupt bisher ging). Bloss, frag dich mal ganz kurz, wieviel Normalität noch sein wird, wenn KRIEG VERARMUNG UMWELTZERSTÖRUNG nicht nur drohen, anfangen, am Laufen sind, sondern endgültig und unwiderruflich EINGETRETEN sind? JETZT kannst du was (aber was?) tun. DANN.. nicht mehr.
5.11. FB Profil (Mail an aufsteher, die sich für Anti-Kriegs-Initiativen interessierten)
Texte zu aufstehen im allgemeinen, und zu „Kriegsgefahr“ als Thema mit Priorität für aufstehen im besonderen:
(Aus einer Mail zum Thema aufstehen und aufsteher:)
Ich denke, dass es Bedarf nach einer „Bewegung“ gibt, weil die drei grossen Themengruppen KRIEG VERARMUNG NATURZERSTÖRUNG zu grosse Herausforderungen darstellen, als dass die Politik sie im Rahmen ihres Normalbetriebs (und das IST nun mal ihrer) angehen könnte Dieser Normalbetrieb beruht auf einem Grundkonsens sowohl innerhalb dieser Parteien, als auch zwischen ihnen und ihren Wählern; und er wird, das ist zu befürchten, gesprengt, wenn diese Themen ernsthaft behandelt werden. Es ist vor diesem Hintergrund egal, ob Parteien und/oder Wähler gegenwärtig noch unwillig sind, sich den Problemen zu stellen. Sie sind es, in jedem Fall, sofern sie im Rahmen der ihnen allen gegenwärtig gemeinsamen Rahmenüberzeugungen bleiben.
Die Bevölkerung, zumindest der Teil, der besorgt ist – und das ist auch ein Grossteil derer, die die Parteien nach wie vor wählen – verlangt zugleich, dass etwas geschieht.
Nur, dass ein Grossteil dieser (Noch)(Wahl)Bevölkerung (CDUSPDFDPGRÜNxWahlbeteiligungxWahlberechtigten-Anteil an der Bevölkerung; Ausländeranteil nicht zu vernachlässigen) NOCH weniger als die „radikale“ Minderheit (von der wir aufsteher die Aktivsten sind) sich Rechenschaft geben will, wieviel nötig ist, um allein die Sachverhalte im Zusammenhang mit den drei Themengruppen zu begreifen, geschweige denn, Lösungen anzugehen und die Folgen zu ertragen. Denn es WIRD Folgen haben, wenn diese mörderischen Gefahren angegangen werden, einschneidende sogar. (Was – dumpf – womöglich wieder ALLE Besorgten spüren mögen…)
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Das Problem ist: Dass, umgekehrt, auch viele aufsteher den klaren Blick aufs Notwendige verweigern.
Vordergründig liegt das an der Dringlichkeit der Anliegen, die sie verfolgen – es besteht Handlungsbedarf. Unmittelbar gibts ja auch Abhilfe, allem Anschein nach, der Bedarf selbst legt die Art seiner Befriedigung nahe. Dass es so einfach nicht ist, wäre eigentlich schon zu schliessen aus der Tatsache, dass so dringende Nöte und Risiken im wesentlichen unbearbeitet bleiben. Aber mit dieser Feststellung beginnen dann schon die einfachen Deutungen: Was geschieht, das Unterlassen des Hilfreichen, ist demnach Konsequenz eines entsprechenden Willens, dem man entgegenwirken kann durch DRUCKMACHEN usw Dass dieser Druck, so wie man meint ihn aufbauen zu können, einfach hinreichend sein MUSS, ist dann schon die nächste Beschönigung. Schliesslich… ist dann der Aufwand, den man selbst dafür getrieben hat, Mass und Ausweis der Zweckmässigkeit und Zweckgemässheit des eignen Tuns. Von der Sache sind solche typischen Aktivisten-Denkmuster schon weit entfernt.
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An der Stelle kommt dann oft zum Ausdruck: Dass die meisten ihre Klärung für abgeschlossen halten. Sie überprüfen das nur leider nie. Dann würde rauskommen, wie verschieden sie denken. Dahin, dass das sichtbar wird, lassen sie es aber lieber nicht kommen. Das Erklären, so scheint es, dient allenfalls der Stillung eines privaten Bedarfs nach Selbst-Vergewisserung. Mit andern… hat das nicht soviel zu tun. Wer seinen Privatbereich verlässt, hat – so scheint die Annahme zu sein – diese Klärungsphase gefälligst hinter sich zu haben.
Die Erkenntnis der wichtigen Ursachen für Krieg Verarmung Naturzerstörung hat, eigenartigerweise, aus Sicht derer, die so denken, nichtmal mit STRATEGIE zu tun. Als hinge von der Einschätzung der Ursachen dessen, wogegen man angeht, rein garnichts ab, und als wären die Massnahmen, egal, was man vor sich hat, immer dieselben; nämlich eben: Willensbekundungen, man will es WEGHABEN, und das drastisch zum Ausdruck bringen. Nur… dass man auch aufseiten der Gegner mit Erklärungen konfrontiert ist oder wird. Deren Erklärungen will man dann auch weghaben. Die Anhänger der gegnerischen Positionen halten sich aber dran. Und das MINDESTE, was man tun muss, um in DEREN Bereich hineinzuwirken ist, dass man ihre Rechtfertigungen auflöst, wieder und wieder. Und: durch EIGNE, gegen die sie nichts mehr einwenden können, ersetzen. Es ist nicht „die Lufthoheit über den Stammtischen“, die wir erobern müssen – es ist die über den Köpfen überhaupt. (Ich meine jene Köpfe, die, wenn auch widerwillig, ÜBERHAUPT irgendwann zur Kenntnisnahme von Einwänden zu bewegen sind. Weil sie von Begründungen dann letztlich DOCH etwas abhängig machen, und noch nicht ganz in Illusionen und Realitätsverweigerung abgeglitten sind (ein nicht geringer Teil IST es leider).
Die „Köpfe“ werden aber auf Dauer nur gewonnen, wenn die Urteile in der Sache haltbar sind.
———————-
Im Internet gibt es unendlich viel zu lesen und hören über Krieg(sursachen), Wirtschafts- und Geldpolitik/system, und Meinungen zur vor sich gehenden Naturzerstörung (incl Zweifel daran, vorneweg Klimawandel-Leugnung etc.) Aber hat je jemand ernsthafte Versuche gesehen, die Widersprüche zwischen all den Auffassungen zu beseitigen, sie aufeinander zu beziehen, Falsches wirklich sorgfältig zu widerlegen, und zu einem endgültigen, in wesentlichen widerspruchsfreien BEFUND zu vereinigen? Geschweige denn Versuche, diesen erarbeiteten Befund mit Begriffen, die wichtige Unterschiede erfassen, EINZUORDNEN, also das Festgestellte zu VERSTEHEN? Niemand macht das, Schon garnicht Leute mit Wirtschaftstheorien.
Dabei, so mein Eindruck, ist es eigentlich DAS, wonach die Leute da draussen, natürlich abgestuft nach dem Grad ihrer Besorgtheit und Bereitschaft, sich auf Probleme einzulassen, am meisten verlangen. Niemand erklärt ihnen, warum alles immer schlimmer wird; und eine Katastrophendrohung in den Nachrichten die nächste jagt (freilich, wie beruhigend, gefolgt von Bundesliga-Ergebnissen, und allfälligen Erfolgsmeldugen zu technologischen Durchbrüchen. So schlimm kanns also nicht sein. Ist es aber.)
———————–
Die Ergebnisse der Prüfung stehen vorab noch keineswegs fest.
Aber mit folgenden Möglichkeiten muss man, im schlimmsten Fall, rechnen (wir sollten darauf eingestellt sein):
die 1.Möglichkeit ist diese: Dass es tatsächlich keine Grundlage gibt, die gegensätzlichen Interessen/Wertvorstellungen grosser Gruppen der Bevölkerung miteinander zu vereinbaren, es stehen sich Lager unversöhnlich gegenüber, und das im bezug auf ALLE drei fundamentalen Problemgruppen.
1.a. Eine Variante dieser Möglichkeit wäre, dass grosse Teile auch noch der gegenwärtigen Wähler der Mainstream-Parteien ins irrationale Lager abwandern; mit schwer abschätzbaren Folgen (Chaotisierung, Nicht-Umsetzbarkeit der von (dann) Minderheiten beschlossenen Massnahmen). Noch schlimmer wäre, zugleich eher unwahrscheinlich, dass das irrationale Lager sich homogenisiert und politisch organisiert, etwa faschistisch; oder fanatische militante Minderheiten (unterstützt vom Ausland?) Bürgerkrieg oder Bürgerkriegs-ähnliche Verhältnisse anzetteln. Schliesslich könnten solche Verhältnisse Teil werden einer nicht mehr kontrollierbaren Abwärtsbewegung.
2.Möglichkeit: Die Folgen wirklich wirksamer Massnahmen sind so einschneidend, dass eine Mehrzahl der Leute davor zurückschreckt, auch wenn Passivität langfristig in noch schlimmere Katastrophen führt.
3.Möglichkeit: Unser „Alarmismus“ wird durch die Ereignisse entweder schrecklich bestätigt, noch bevor etwas getan werden konnte, oder er wird Lügen gestraft, indem es – scheinbar oder wirklich – zu (uU vorübergehenden) Entlastungen kommt, die die Fundamental-Lösungen aber nur aufschieben.
4.Möglichkeit: Selbst die vordergründigen Katastrophen-Tendenzen, gegen die wir antreten, erweisen sich als Symptome einer viel fundamentaleren Krise, die sich aus epochalen Defiziten unseres gesamten zivilisatorischen Ansatzes ergeben. Diese Möglichkeit taucht auf als mögliche Perspektive im Anschluss an gescheiterte Versuche, die Naturzerstörung mit herkömmlichen Mitteln aufzuhalten oder rückgängig zu machen.
5.Möglichkeit: Das alles fände selbst im besten Fall statt unter Bedingungen in anderen Teilen der Welt, die relativ „beste“ Verläufe einer Tranformation noch weniger erwarten lassen als hierzuland. Wenn die entwickelten und Industrieländer zu lange mit sich selbst beschäftigt sind, können die Folgen sozialer und anderer Katastrophen in ihrer Peripherie unabsehbar sein.
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Angesichts dieser Überlegungen (denen man nicht zustimmen muss) ist für mich fraglich, ob aufstehen derzeit allzu stark in die Öffentlichkeit drängen sollte. Die öffentliche Aufmerksamkeit ist ein knappes Gut. Die Leute bringen nicht die Geduld auf, die (hoffentlich) die Mehrheit der aufsteher mitbringt. Wir haben nicht beliebig viele Versuche frei. Darum ist schon die Frage, wie die Bewegung sich VORLÄUFIG präsentieren sollte, um zu verhindern, dass ihr glaubwürdig eines der naheliegenden Negativ-Images aufgeprägt wird. Die Profilierung als „linke“ Sammelbewegung, und als Wähler-Initiative für ein (politisch doch eigentlich längst überholtes) R2G Bündnis macht schon mal keinen guten Eindruck. Gewisse Negativ-Prägungen („reden bloss, Debattierclub“) sind uU langfristig Gütsiegel und günstige „Alleinstellungsmerkmale“ wie:
1. keine Hierarchien
2. Auftreten als BÜRGER-Bewegung (die als solche anknüpfen kann an Friedens-Bewegung und Runde Tische der DDR);
3. konsequente Ehrlichkeit/Offenheit, Redlichkeit im Umgang mit Themen
4. sichtbare inhaltliche Arbeit, aber nicht als „think tank“, sondern als völlig neue politische, nämlich inner-zivilgesellschaftliche Form im Vorfeld von Politik.
5. Das verhindert nicht, dass aufsteher auf Listen kandidieren und dort auch als solche firmieren, aber nie im Namen der Bewegung, sondern als Bürger, die sich nebenbei auch als Angehörige dieser Bewegung outen. Die Bewegung sollte es dringend vermeiden, mit Partei-„Politik“ in direkte Verbindung gebracht zu werden (oder gar als Vorstufe zur Parteigründung). Falls das strittig ist, müsste darüber schnellstmöglich eine Diskussion stattfinden.
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Aus einer Mail zum Thema Kriegsdrohung:
Ich denke, dass die Themenkomplexe
KRIEG(sdrohung)
VERARMUNG
NATURZERSTÖRUNG
in dieser Reihenfolge immer schwerer bewältigbare, existenzielle Herausforderungen darstellen, die anzugehen weitreichende Folgen hat. Die Politik, unabhängig davon, ob als Parteien oder ihre Wähler, hat kein gesellschaftliches Mandat, um derart folgenreiche Lösungen anzustreben. Und: Sie hat auch nicht die Möglichkeiten, die betreffenden Probleme überhaupt der Bevölkerung darzulegen (sofern sie sich nicht, zusammen mit ihren Wählern, überhaupt darüber hinwegsetzen: Populismus der Mitte).
Mein Vorschlag ist, dass die Bewegung sich über die vorhandenen und eventuell sogar neue Erklärungen für das Zustandekommen dieser katastrophalen Existenzdrohungen ein Urteil verschafft; dass sie es nicht aussenstehendne Experten überlässt, ihr ein solches Urteil anzudienen. Ziel sollte es sein, dass JEDES Mitglied der Bewegung über diese Themen in gleicher Weise wie alle andern Auskunft geben kann, und als Muliplikator wirken kann. Wenn wir das mit einer Basis von ca 200T Menschen bundesweit erreichen könnten, haben wir wahrscheinlich so gut wie gewonnen.
Wichtig ist mir beim Begreifen der Gefahren vor allem auch, dass man sich über die Folgen von Gegenmassnahmen klar ist, und sich dabei nichts vormacht. MaW ich erwarte, dass es schwerwiegende Folgen geben muss. Sonst würden diese Herausforderungen von der etablierten Politik auch angegangen Für mich ist das letztlich die einzige Erklärung, warum die Politik hier, ausgerechnet bei den gravierendsten Problemstaus seltsam passiv bleibt.
Die drei Themengruppen bilden eine Hierarchie. Ich glaube, dass „Krieg“ das sowohl schrillste und akut gefährlichste, aber zugleich noch relativ einfachst anzugehende unter den dreien ist. Darum, weil es hier im wesentlichen um politische Strukturen (und Massnahmen) geht. Bei „Verarmung“ sehe ich im Hintergrund: Wirtschaftspolitik; dazu wurde im Gründungsaufruf nichts gesagt, was fatal ist. Denn hier ist eben nicht nur das Staatshandeln, sondern auch „die Wirtschaft“, und damit Vermögen und Einkommen aller Bürger betroffen. Und noch schlimmer bestellt ist es mit der Naturzerstörung, da geht es obendrein auch noch um Technik, Technologie (auch alternative), und Lebensführung. Die Verwerfungen, die da bei längerem Zuwarten ebenso wie bei entschlossen sachgemässem Handeln zu erwarten sind, mag man sich im Moment noch garnicht ausmalen.
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Das Kriegsthema erscheint mir als Probelauf für die nachfolgenden.
Damit stehe ich ganz sicher eher allein. Wir haben genug Mitstreiter, die der Meinung sind, man könne gleichzeitig ALLES anpacken. Das ist mE nicht der Fall. Wir haben des weiteren das Problem, dass Leute meinen, es sei damit getan, die Dringlichkeit eines Anliegens irgendwie in die Öffentlichkeit zu tragen, und massenhafte persönliche Stellungnahmen („Briefkampagnen an Bundestagsabgeordnete“) oder Kundgaben anderer Art herbeizuführen. Nun ist ja die Dringlichkeit von Kriegsvermeidung ganz gewiss nicht bestritten, strittig sind vielmehr die Beurteilungen bzgl der Ursachen. Dabei spielen „ökonomistische“ Theorien (der Militärisch-Industrielle Komplex der USA; seltener von linker Seite auch: Kapitalvernichtung druch Krieg; schliesslich: Ressourcen-Interessen: Krieg um Öl bzw Pipelines) eine grosse Rolle bei der Erklärung.
Noch bevor ich diese Theorien entkräfte (oder stark relativiere), würde ich gern meine Hauptthese vortragen:
Der neoliberale Mainstream, der das Denken der gesamten westlichen politischen Klasse bestimmt, hat eigentlich kein Verhältnis zu Macht-Verhältnissen, oder Interessenausgleich mit politischen Mitteln. (Aussen)Politik dient demnach nur dazu, Rahmen (im weitesten Sinn) für Märkte zu schaffen bzw diese zu beaufsichtigen und vor ihren eigenen destruktiven Tendenzen zu schützen. Das heisst, Neoliberale haben eigentlich, abgesehen von der Ausweitung von Zollabkommen, Handelsverträgen, oder etwa EU-Beitritts-Verfahren, keine wirklichen Prinzipien zum Umgang mit Interessengegensätzen, die sich aus der nicht GANZ bedingungslosen Unterwerfung von Staaten unter Anforderungen des freien Welthandels (und Kapitalmarkts) ergeben – solchen wie zB den russischen oder chinesischen. (oder, nebenbei, den Projekten handelspolitischer Nationalisten wie derzeit Trump). Hier ist also ein gewisses Vakuum, und das füllen (mit entsprechender Entschlossenheit) NOCH reaktionärere Kräfte, in dem Fall die Neocons (Neo(lib)cons), die das Foreign Policy Establishment der USA (ca 2-3000 Personen, think tanks, State Department, Geheimdienste (va CIA), zentrale Figuren im Kongress+ Administration, UNO-Vertreter, Leit-Medien-Kommentatoren („pundits“); einige Militärkommandos; ev Nato) fest im Griff haben. Das, was in Internet-Debatten wiederum so oft als rätselhaftes Vasallentum, eta von EU-Regierungen, besprochen wird, beruht aus meiner Warte wesentlich darauf, dass Neoliberale alle Machtfragen an solche reaktinären Kräfte „outgesourct“ haben – Kräfte, die ihrerseits mit ihrem – wie ich glaube: eliten-faschistischen – Standpunkt die ihnen angebotene Rolle wie auf den Leib geschneidert annehmen.
Diese vergleichsweise kleine Gruppe ist, nicht zuletzt durch das US Regierungssystem, durch „normale“ Wahlen kaum anzugreifen. Das sie auch noch Sympathisanten unter Milliardären, AIPAC (Israellobby), Saudis, der Rüstungsindustrie und in „transatlantischen Netzwerken“ haben, rundet die Sache ab.
Das aus meiner Sicht Hochgefährliche ist, dass diese Gruppe in der Tat manipulativ und konspirativ verfahren muss, und ihre Ziele nur halb öffentlich verfolgt; wobei ich mich seit längerem frage, ob Aktionen wie Skripal, Giftgas-false-flags, Anklage wg russischer Wahlbeeinflussung (ev gehört die Aufkündigung des Iran-Atomabkommens in die Reihe) überhaupt noch aufs Wähler-Publikum zielen, und nicht bereits viel spezieller auf die „Vasallen“ – als Test, wie weit die mitzugehen bereit sind, und wo die unsicheren Kantonisten stehen.
Eine weitere Hypothese von mir wäre: Dass diese Gruppe garkeine Verbündeten will, und solche, angesichts des Standes des US Waffenarsenals, auch nicht nötig hat (ausser: Stationierungs-Lizenzen für vorgeschobene Raktenabschuss-Rampen, wi ein Polen und Rumänien; oder Korea). Verbündete, die am Ende Bedenken tragen, stören und müssen ausgeschaltet werden. (Deswegen könnte isch zB eine Forderung wie „raus aus der Nato“ womöglich bei genauer Prüfung als eher kontraproduktiv erweisen.)
Das will ich hier garnicht weiter im Detail erörtern; nur damit noch einmal (nicht dir, aber vielleicht unsern Mit-aufstehern) ein Beispiel liefern, wie selbst Parolen, die felsenfest richtig zu sein scheinen, fraglich werden, wenn die Diagnosen bzgl Ursachen und Randbedingungen sich verschieben.
Dass es nochmal anders sein könnte, als man es sich die ganze Zeit gedacht hat, ist nämlich sogar für aufsteher erstmal eher unwahrscheinlich. Weswegen ja auch soviele zu (irgend)einer Tat drängen, und sich von „ewigem Debattieren“ (auf das sie leider NIE genug Mühe verwenden) gar nichts versprechen.
—————————–
Ergänzender Text aus einer andern Mail:
Um mein Beharren auf Krieg als erstem Thema zu erklären, sollte ich vielleicht präzisieren: Mir gehts nicht um die KriegE, sondern um DEN Krieg, den grossen Krieg gegen Russland, der von der sehr kleinen Gruppe, die darauf zu arbeitet, ohne noch länger auf Verbündete Rücksicht nehmen zu müssen, völlig autonom gestartet werden kann. Es steht zu befürchten, dass sie die Mittel dazu haben. Und… anders als zu Friedensbwegungs-Zeiten, schaut da niemand hin, es geht – abgesehen von Episoden wie Skripal, Giftgas-Angriff/Idleb, Russiagate, Iljuschin-Abschuss, in denen sich kurz mal was zuspitzt – relativ geräuschlos zur Sache. Und nicht mal aufstehen spricht in der Kampagne mit dem fragwürdigen Titel „Würde statt Waffen“ von Krieg, nur von Kosten der bundesdeutschen Aufrüstung (als ob die zählte), und wieviel besser das Geld anderswo angelegt wäre. Das ist aus Sicht aller, die die Entwicklung beobachten, eine mörderische Verharmlosung.
…
…nur noch diese meine Positionierung: Wirtschaftspolitik ist auch für mich der Schlüssel bei allem, was unter Verarmung und „Soziale Gerechtigkeit“ bei aufstehen läuft. Aber auch da sehe ich nur Verharmlosendes; die Eingriffe, die DA (und schon sehr bald) fällig werden, sind womöglich viel weiterreichend als alles, was wir (riskant und unwahrscheinlich genug) politisch zur Verringerung oder gar Beseitigung der (Nuklear)Kriegsgefahr in Gang setzen müssten. Den Leuten da draussen, und leider auch bei aufstehen, ist die Grössenordung dessen, was auf uns zukommt, nicht klar. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass wir Krieg und Verarmung (der ganzen Gesellschaft) irgendwie noch, durch zivilgesellschaftlich getragene Bewegungen, in den Griff bekommen – drohen am Ende die Folgen der Naturzerstörungen über uns hereinzubrechen, denen vor allem die Gesellschaften der Industrieländer untätig zugesehen haben. Es ist schier unmöglich, dass all das kontrolliert verläuft, es wird (so meine Erwartung) keinesfalls ohne Katastrophen und ungesteuerte Zusammenbrüche als Antrieb (aber auch Hindernis!) für nötige Transformationen abgehen. Von all dem war bei aufstehen gestern in Albstadt (so wie auch in der gesamten Restgesellschaft) nichts zu spüren. Da freut man sich noch über das gelungene Event. Ich fürchte, der Ton muss, natürlich immer inhaltlich begründet!, sehr viel schärfer werden. Ich glaube sogar, dass das aufstehen nützen würde.
————————-
Teil 2:
(Frage eines der Adressaten der Mail: Was genau spricht für Auslösung eines Nuklearkriegs gegen Russland als mögliches strategisches Ziel zumindest eines (und dann welchen?) Teils der US-Eliten?)
Der Zweck ist die Herstellung einer nicht mehr anfechtbaren Hegemonie. Die existiert derzeit nicht. Um sie herzustellen, haben die Neocons seinerzeit in ihrem Original-thinktank PNAC (Project of a New American Century) eine Parole ausgegeben, die in Form einer sog. Wolfowitz- bzw Bush-Doktrin auch zumindest in eine erste Version der National Defense Strategy 2002 aufgenommen wurde, näheres hier: https://de.wikipedia.org/…/National_Security_Strategy_vom_S…
Kerngedanke, der in ihren eigenen (veröffentlichten) Papieren viel deutlicher herausgearbeitet wurde, ist: Es soll nie wieder ein Rivale von der Grössenordung der Sowjetunion hochkommen, und ALLEN solchen Rivalen sollen rechtzeitig die Mittel bzw Chancen genommen werden, in eine solche Rolle hineinzuwachsen. Unangenehm war und ist dabei nur: Dass Russland genau solche Mittel und Chancen aus seiner Sowjet-Vergangenheit behalten hatte. MaW es ist viel weiter, als es nach Neocon Überzeugung je hätte kommen dürfen. Und es ist für sie nicht besser geworden, jetzt kommt auch noch China dazu – und da ist kein Bruch, wie zu Mao Zeiten, zwischen den beiden Hauptrivalen, stattdessen zunehmend besseres Einvernehmen. Und sie gewinnen auch noch ständig neue Partner (BRICS, SCO=Shanghai Cooperation Organisation usw).
Und noch etwas ist für die Vertreter dieser Strategie unvermeidlich: Sie macht eigentlich überhaupt keine Angebote mehr, verbindet sich nicht, und sei es auch geheuchelt, mit „Werten“ oder lohnenden Projekten, die man Bündnispartnern zur Teilnahme anbieten könnte.
Sie zielt von Beginn an schroff auf die Betätigung des vorhandenen Machtgefälles gegenüber allen Rivalen, zu einem einzigen Zweck: es auszubauen.
Dazu könnte man vllt noch anekdotisch anfügen, dass die Aussenpolitiker der Bush senior Regierung die damls jungen Wilden, als die sich die Neocons in ihrer Administration gebärdeten, als „die Irren“ bezeichneten. Bloss, dass nach dem Clinton Intermezzo diese Irren die wichtigsten sicherheits-relevanten Regierungsämter besetzten. (Anekdote stammt von Paul Craig Roberts).
Man könnte das Irre also bereits auf den Punkt bringen: Die Neocons wollen unumschränkte Weltmacht.
Allein das ist irre genug.
Die Frage ist nur: Für was?
Da wird es dann noch um einiges irrer. Das „American“ im programmatischen Titel „PNAC“ steht nämlich nicht so sehr für die Nation, die die Früchte des Weltmacht-status ernten soll; sondern eher für die Beschreibung des idealen Machtgefälles, das den Neocons vorschwebt, und das eben einen welthistorischen Augenblick lang – bevor die SU die ersten Nuklearwaffen baute – aus Sicht der US Militärs bestand. (Die Pläne, eine nuklear unterlegene SU tatsächlich mit Nuklearwaffen anzugreifen und ihr gesamtes Industriepotential zu zerstören, gab es tatsächlich Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre. Das zog sich hin bis zum Versuch, Kennedy in der Kubakrise erst zum Bombardement der sowjetischen Schiffe und dann zum Weltkrieg zu erpressen bzw Operation Northwoods, Symbolfigur ist hier General Lyman Lemnitzer, Vorbild für Kubricks „Dr.Seltsam“ bzw Dr Stragelove.)
Die zweite Chance dieser Art wurde dann, aus dieser extrem offensiven Sicht, in den 90ern vergeben.
MaW, das ideale Machtgefälle, das eine absolute Weltmacht-Option anzustreben gestatten würde, existiert garnicht.
Es müsste erst mal (wieder) hergestellt werden.
Aber damit sind wir wieder bei der Frage: Welchem Zweck soll diese absolute Macht dienen?
Und die irre Antwort ist: Es gibt keinen. Sie ist Selbstzweck. Sie ist jedenfalls NICHT „national“ definiert. Darum sind US „Patrioten“ also Nationalisten, angefangen bei Trump (als Konkurrent Hillarys) Neocon Gegner (die 70 prominentesten Neocons hatten sich öffentlich für Clinton erklärt).
Die Leerstelle wird vielleicht gefüllt, wenn man die mit „erzkonservativ“ stark verharmlosend umschriebene politische Doktrin des „Ahnherrn“ der Neocons heranzieht.: Leo Strauss: https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Strauss
Ein klassisch elitenfaschistischer Entwurf eines „Ancien regimes“, einer absoluten, nun ja, nicht Monarchie, sondern eben Oligarchie, einer (meritokratischen) Elitenherrschaft.
Anders als im traditionellen Faschismus, trennen sich in den aktuellen rechtsradikalen Strömungen das Elitäre und das Charismatisch-Populäre, die früher zusammengefügt waren. Rechte Populisten sind daher zwar gegen etablierte Eliten, aber empfehlen sich nicht selbst als Gegen-Elite, sie sind ja auch oft als Führer-zentrierte Bewegungen organisiert. Eliten-Faschismus hingegen arbeitet mit autoritärem Beeindrucken, das „Merit“ im Meritokratischen muss ja entsprechend ausgestaltet werden.
(Unter den bekannten Spielarten des klassischen europäischen Faschismus kommt, soweit ich weiss, das Salazar-Regime dem Eliten-Faschismus-Modell am nächsten.)
Ein meritokratischer Elitenfaschismus arbeitet nicht mit Massenbewegungen, sondern mit Massen-Manipulation, Täuschung, Lüge, und vor allem Geheimhaltung von regierungsaktivitäten („Kabinettspolitik/diplomatie“ hiess das mal, in allen Anciens regimes..): Nach Leo Strauss ist das geradezu PFLICHT der Regierenden.
Ich will noch anmerken, dass sich elitenfaschistische Gedanken sehr stark in der „kalifornischen Ideologie“ wiederfinden, und darüberhinaus als eine gewisse Tendenz, die sich aus der „Bürgerverdrossenheit“ von Politikern ergibt (Schäuble ist so ein Exemplar). Wohingegen Politik-verdrossene Bürger in den Rechtspopulismus regredieren…
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An dieser Stelle muss ich unterbrechen, und etwas klarstellen. Für mich ist die Unterstellung einer elitenfaschistischen Gruppe, die konspirativ und manipulativ vorgeht und ihre Agenda mit „Hebeln“ und „Verbündeten“ bzw auch nützlichen Idioten im Machtapparat umsetzt, eine Extrem-Hypothese – eine Ausschluss-Diagnose, wie man in der Medizin sagt.
Das heisst: Dass diese Möglichkeit besteht, kann nur durch AUSSCHLUSS anderer Erklärungen gezeigt werden.
Anders die das Internet füllende NWO-Ideologie von rechts-libertären. Für die sind Verschwörungen, deep state, Dynastien im Hintergrund usw Politik- und Herrschaft-konstituierende Kategorien – sie SUCHEN nach den möglichen Belegungen. (Es ist sogar noch schlimmer – dass Gesellschaften, die das Gegenbild zum libertären Ideal darstellen, notwendig in diese Verfasstheit degenerieren, ist für sie eine Glaubensaussage in einem quasi gnostisch-manichäischen System: Die Welt mit Hierarchien und Macht MUSS böse sein, und es ist für diese Leute nichts naheliegender, als dass Mächtige Macht missbrauchen – SIE würden es genauso tun – es sei denn, diese Leute hätten das Machtmotiv (quasi die Macht-Sucht) in sich überwunden und niedergerungen – so wie der (Rechts)Libertäre es getan hat (der sich dabei freilich immer wieder auch selbst misstraut). Während für Menschen mit weniger archaischem politischem Kategorien-Apparat persönliche Motive von Amtsträgern gegenüber den institutionellen Zwängen ihrer Funktion zurücktreten, ist es bei den Libertären umgekehrt: Ämter und Befugnisse sind allesamt bloss Schöpfungen und Resultat von Macht-Besessenen.
((Die historischen Modelle für diese Denkweise findet man bei Rousseau und Jakobinern wie Danton, oder dem demokratischen US-Gründervater Thomas Paine. (In diesem ganzen Denken fehlt eigentlich die Kategorie, ja geradezu Denk-Möglichkeit des „Gesellschaftlichen“: There is no such thing as society. (Margret Thatcher, Hayek-Schülerin)))
Meine Beweisführung, ich wiederhole es, arbeitet mit der Durcharbeitung durch eine Totalität (hoffentlich ALLES relevante erfasst) von Erscheinungen, die ANDERS NICHT zu erklären sind (darum: Ausschlussdiagnose). Es versteht sich, dass dies eine viel längere Betrachtung sein muss.
Die Passivität aller neoliberalen Parteien und Regierungen gegenüber geostrategischen Machtkalkülen spielt dabei natürlich eine zentrale (wenn auch nicht ausschliessliche) Rolle.
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Aber hier fehlt noch ein wichtiges drittes Element.
Dass ein Wille zur Weltmacht zur Tat schreitet, setzt voraus, dass er sich die Fähigkeit dazu, entgegen allem Augenschein, zutraut, Erstschlagsfähigkeit, etwa. Ähnliches gilt für die Kontrolle über die Apparate, die insgesamt dafür in Bewegung zu setzen sind, und deren Funktionsfähigkeit zuvor ausgelotet werden muss. Dafür, so lautet ja meine Hypothese, dienen die eskalierenden Probeläufe wie Russiagate, Skripal, Ost-Ghouta, Iljuschin-Abschuss, Idleb-Drohungen – als Test auf die Loyalität der Verbündeten und der Militärs. Hier wären also zwei Stränge zu belegen, der militärische Grössenwahn, der für die Aufrechterhaltung des strategischen Ziels unumgänglich ausgebildet werden muss (mit wahnwitzig Hasardeur-haften Strategien als Kernelement: Der risiko-bereiteste, der verrückteste Spieler/Kämpfer gewinnt); das kennt man so von Hitler. Und: das sich an den Point of no return eskalierend Herantasten, brinnkmanship, Spiel mit dem Feuer – um Reaktionen und Reaktionsbereitschaften anderer Akteure (der unsicheren Kantonisten, der Feinde) auszuloten. Vor allem den grad ihrer Lähmung, angesichts der eigenen Tabubrüche.
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Zuletzt wäre vielleicht noch eine strukturelle Erwägung fällig: Welche Institutionen und welche Rollen in fortgeschrittenen „demokratisch-liberal“ verfassten Industrie-Gesellschaften begünstigen das Entstehen, das Sich-Selektieren, Sich-Konzenrieren und Sich-Einnisten von Trägern solcher Mentalitäten wie Elitenfaschismus oder meritokratisch/technokratischem, elitärem Autoritarismus?
Über all diese Punkte möchte ich später weiterschreiben.
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Teil 3.
Zwischenbemerkung:
Die wichtigste Voraussetzung, die eine politische Analyse erfüllen muss, und die sie von blossen geordneten empirischen Datensammlungen (auch Erzählungen, Statistiken) unterscheidet, ist das begriffliche, das Kategorien-System, mit dem die politische Situation analysiert wird (allein schon, was in Betracht zu ziehen ist, wenn es um „Politisches“ geht, und was nicht, ist eine sehr grundlegende solche Kategorie).
Kategorien lassen einen die Frage stellen: Wie, in welcher Form ist dies oder das ausgeprägt, das für ein Gebilde wie einen modernen fortgeschrittenen Industriestaat zu erwarten ist (es MUSS das geben, sonst wäre es kein solcher Staat usw).
Es sind also, mit einem andern Fachwort, heuristische Regeln der Suche im Datenmaterial.
(„Fortgeschritten-moderner (kapitalistischer) Industriestaat“ ist selbst Kategorie und „heuristische Regel“, insofern als wir damit entscheiden, was im Datenmaterial den Kriterien/Anforderungen, um ein solches Gebilde zu sein, entspricht, und was nicht (und stattdessen nur so ausschaut wie ein fortgeschr mod. kap Ind.staat, aber innerlich instabil ist, oder in Wahrheit noch nicht so weit entwickelt usw).
Das von mir verwendete Kategoriensystem unterscheidet sich vielleicht von anderen, einfacheren, durch folgenden Bestandteil:
Wie andre, unterstelle auch ich, dass politische Akteure (das sind oft Gruppen von solchen mit relativ einheitlichen Handlungszielen/motiven) „Interessen“ haben, mit andern ihresgleichen Kompromisse schliessen, oder gegen sie kämpfen, und, dass sie durch dieses ihr Zusammen- und Gegeneinanderwirken in dem Praxisfeld, auf dem sie alle zusammen handeln, Resultate erzielen die zum Teil ihren Plänen entsprechen, zT aber auch Niederlagen und Misserfolge (es ist nicht so gekommen wie gewollt); und das aufgrund des Handelns anderer, oder zusätzlich auch aufgrund von objektiven Einwirkungen, die die jeweiligen Planer nicht bedacht hatten. Zu diesen Resultaten können sich die Planer aber wieder stellen, sie können lernen, und ihr übergeordnetes Ziel unter veränderten Umständen weiter verfolgen. Es geht freilich nicht ewig so weiter, dass STÄNDIG Unbeabsichtigtes herauskommt (eine These, die man in einer berühmten und oft zitierten Stelle bei Engels findet); sondern die Ereignisse entsprechen in einem gewissen Umfang tatsächlich dem Formungswillen der erfolgreichen, und für eine Phase massgeblichen Akteure oder Akteurs-Koalitionen. (Speziell können sie zB spontan sich entwickelnde Verhältnisse als in ihrem Sinn akzeptable oder indifferente auffassen und bewusst, kalkuliert, gewähren lassen, vielleicht auch widerwillig, als Rückschlag, oder unerwünscht, aber vorübergehend hinzunehmen usw – all das, ohne ihr Ziel aufzugeben.)
Die meisten politischen Theorien reden nun aber nicht von übergeordneten Zielvorstellungen der Akteure (ihrer Art, überhaupt Ziele zu bilden, und darauf beruhend ihre Interessen zu bestimmen), eher schon nur von Interessen. So zu reden, also eine solche „Theorie“ des Politischen, oder der Vergesellschaftung zu haben, IST aber bei etlichen Akteuren bereits das Motiv ihrer Zielbildung, ihres politischen Wollens. Sie haben, wie ich sage, ein bestimmtes Vergesellschaftungskonzept – eines, das beispielsweise sagt, wie ihm zufolge mit (vorausgesetzten oder bewusst zugeteilten) Interessen und deren Trägern umgegangen werden soll – im Prinzip; und strategisch, taktisch, in bestimmten Situationen.
Es ist nicht üblich, in eine politische Analyse die massgeblichen Vergesellschaftungskonzepte der Akteure mit einzubeziehen (oder gar noch weitergehend, ihre „Weltverhältnisse“), und mit dieser Kategorie, als einer notwendig bei allen Akteuren ausgebildeten, zu rechnen. Es ist auch neu, sich über die „kategoriale“ Struktur dieser Konzepte Klarheit zu verschaffen, also sich darauf zu besinnen, dass es von ihnen nicht beliebige, sondern nur ganz bestimmte, ihrerseits mit bestimmten Kategorien arbeitende solche Konzepte gibt; und dass die Bildungs- und Erfahrungs-begründete Entwicklung in der Komplexität des Kategoriensystems besteht, die eine Gruppe von Akteuren (incl ihrer Gefolgschaften, etwa unter Wählern oder einflussreichen Sympathisanten und „Interessenträgern“) bereits ausgebildet haben – und vor allem, welche (die zumindest ICH und meinesgleichen denken) nicht.
Statt Kategorien kann man sagen: Woran jemand, als etwas notwendig zu Berücksichtigendes, denkt und gedacht hat.
Die Entwicklung besteht dabei darin, an mehr zu denken als davor, auf etwas aufmerksam zu werden als etwas, das zB die politischen Verhältnisse mitbestimmt.
ZB nicht nur Interessen, sondern ihnen übergeordnete Vergesellschaftungskonzepte (in denen Interessen berücksichtigt werden können, oder auch nicht).
Und… wenn man eine historisch-kulturelle Entwicklung unterstellt, die in den Bildungsgängen vieler oder von Gruppen nachvollzogen werden (die sich damit Kategorien erschliessen), dann gibt es auch eine Antwort an Engels: Wenn etwas immer wieder scheitert, merken Leute uU, dass sie etwas wesentliches nicht bedacht haben, was im (politischen) Handeln immer berücksichtigt werden muss: Sie besinnen sich auf eine bis dahin von ihnen nicht bedachte Kategorie. In der Entfaltung des Kategoriensystem besteht im Kern das, was wir historischen Fortschritt nennen – darin, und in den Folgen, die die Berücksichtigung einer neuen, zusätzlichen (die Handlungsentwürfe komplexer machenden) Kategorie in der Praxis der jeweils massgeblichen Akteure hat.
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Ich habe die Namen Elitenfaschisten, Neoliberale, Rechtslibertäre immer so gemeint, das ich damit Träger bestimmter Vergeselslchaftungskonzepte bezeichne – zT sehr „zurückgefallener“ (oder zurückgebliebener), die kulturell eigentlich überholt sind. Mit blossem Benennen (Unterscheiden, ein Gemeintes vage andeuten) ist selbstverständlich noch kaum etwas geleistet; ich müsste (wofür hier der Platz auf keinen Fall ausreicht) die Kategorien darstellen, die in diesen Konzepten an zentraler Stelle ausgebildet sind und praktisch (als Handlungs-bestimmende Gesichtspunkte) betätigt werden, und ihre „Unvermeidlichkeit“ als (plausible, vermeintlich unhintergehbare Entwicklungsstufe) beweisen. und: Ich müsste zeigen, dass die genannten Gruppen tatsächlich so denken und sich verhalten.
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Zwischenbemerkung Ende.
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Für meine Argumentation bzgl der Weltkriegsgefahr ist ein weiterer (trivial anmutender) Hilfssatz unerlässlich:
„Die US Oligarchie“ zerfällt in Gruppen mit unterschiedlichen, aber über eine lange Praxisphase stark konvergierenden Interessen/Zielsetzungen.
Es handelt sich da etwa um Wirtschaftszweige, deren Geschäftserfolg stark von politischen Entscheidungen abhängt, denen gegenüber also der (Bundes)Staat direkt oder indirekt als Käufer (Rüstung, Gesundheit) auftritt, oder denen er überhaupt durch Vergabe von Normen und Lizenzen (oder Verhängen von Verboten, Vergabe von Patenten, Copyrights usw) ihr Geschäftsfeld verschafft oder sichert (Rohstoff, Unterhaltung, Transport+Kommunikation= alle „netz-abhängigen“ Dienstleister; Banken und Finanzdienstleister). Wenn es um Gewerbeaufsicht und Normierung, Arbeits- oder Umwelt-Auflagen geht, sind sowieso alle Branchen irgendwie betroffen und müssen „Lobby“-Arbeit leisten. Ebeneso von Zoll- und Handelsverträgen.
Von allen Branchen ist, wg des staatlichen Gewalt“monopols“, wie der Name schon sagt, die Branche, die Kriegsgerät herstellt, auf die engste Symbiose mit dem Staat angewiesen (wenn die Branche nicht ohnehin gleich, wie in Russland zu grossen Teilen Staatseigentum ist.)
Das Besondere ist dabei, dass für die Herstellung von Rüstungsgütern grundsätzlich die avanciertesten Produktionsmittel gerade gut genug sind, es werden ALLE Spitzenprodukte ALLER technologisch fortgeschrittenen Industriezweige herangezogen, umgekehrt sind die technologischen Resultate der Militärforschung immer Ausgangspunkte für einen zivil weiterverwendbaren spinoff, und zahlen sich auch von daher aus. So, wie ein florierender Rüstungsexport die Stückkosten im exportierenden Staat senken hilft, und ihm damit im Rahmen des gegebnen Budgets mehr Anschaffungs-Optionen eröffnet (ausserdem: Verbündete an sich binden, in die eigene Militär-Organisation einbinden usw).
Ebenso sind natürlich alle Rüstungs-relevanten Grund- und Hilfsstoff-Industrien daraufhin zu begutachten, ob ihre Kapazitäten ausreichen, um im Bedarfsfall schnell hochgefahren zu werden und ihre Produkte in eine Kriegsproduktion einbringen zu können.
Die Frage ist nun: Welche Ziele und/oder Interessen an der Wahl einer bestimmten Strategie könnten aus dieser Verbindung des Militärischen mit Wirtschaftsinteressen resultieren?
Welche je übergeordneten Standpunkte haben überhaupt potentiell damit zu tun?
Normalerweise findet man diese aufgeführt:
1. die schlichten Eigeninteressen der Beteiligten (hohe Militärs und Rüstungsunternehmen), an der Mehrung ihrer materiellen („Profite“, Haushalte) und ideellen (Einflussnahe, „Bedeutung“) Partikular-Vorteile: sog MIK.
2. das „nationale“ US-Interesse
2.a. speziell: der Einfluss fremder Nationen, Israel, Saudis usw
3. „die Nato“
4. Interessen transnationaler Konzerne und Befürworter globaler Handelsbeziehungen
5. unspezifisch: Interessen DES (US) Kapitals/Finanzkapitals usw.
Wohlgemerkt: es geht immer um die Frage, inwiefern der aggressiv-riskant eskalierende Kriegskurs gegen Russland (den ich für ausschliesslich Neocon-getrieben erkläre) aus einem oder mehreren der genannten anderen Interessen resultieren könnte; nicht, inwiefern diese Interessen durch diesen Kurs zwar mitbedient werden können, aber ihn für sich genommen nicht erzeugt hätten, und ihm letzten Endes sogar widersprechen.
3 Erwägungen dazu vorneweg:
a) man könnte fragen, ob die Aggression (zur Budget-Rechtfertihgung, innenpolitische Motive=Russiagate etc) nur vorgetäuscht ist, und beständig diese Absicht den Russen in Hintergrundgesprächen glaubwürdig verdeutlicht wird. Es finden zB regelmässige Konsultationen des Vorsitzenden der Joint chiefs of staffs mit seinem russischen Pendant statt, mitten in der schrill sich zuspitzende Konfrontation. Zeichen für ein Doppelspiel, oder für die Gespaltenheit der Administration und politischen Klasse insgesamt? (Andre Frage zB wie echt sind Russland-Sanktionen (dienen sie der Schädigung der EU-Konkurrenz? wie geringfügig ist der US-Russland-Handel?), wie ernsthaft werden sie gg US Firmen durchgesetzt?)
b) eine andre wichtige Frage ist, inwiefern alle Annäherung an den Nuklearkrieg zwar noch für statthaft befunden wird, aber vor genau diesem zurückgeschreckt wird. Das Argument dagegen lautet, dass eine auf Russland zielende Einkreisungs- und Zermürbungs–Strategie (etwa über die muslimischen -stans im Süden, mit islamistischer Infiltration) eigentlich keine direkten Attacken, erst recht keine derart schrillen wie Skripal, Giftgas, Idlib, benötigen würde. – Seit dem Maidan-Putsch, der (Victoria Nuland!) Neocon-Handschrift trug, mit der Absicht, den Stationierungsvertrag für die Krim kündigen zu lassen, wird die Russland-Feindschaft schrill und extrem explizit artikuliert. Genau darum sind ja auch viele, mich eingeschlossen, über die plötzlich veränderte Tonlage auf den neuen Kurs aufmerksam geworden. Ist derartiges noch mit einer Zermürbungs-Strategie vereinbar – einer, die die Russland-Einkreisung mit andern Zielen (Nahost-Staaten balkanisieren/ afghanisieren) verbindet? Meine Hypothese ist: dass diese Aggressivität nicht auf (Wähler-)Bevölkerungen zielt, sondern auf „verbündete“ Nato-Regierungen, natürlich va der EU, die überrumpelt und widerstandsunfähig gemacht werden sollen.
c) Dazu würde, aber wiederum nur als Nebeneffekt, die Schwächung der EU passen, die mit den erzwungenen Sanktionen, Unterbindung sich anbahnender Beziehungen mit Russland, und Förderung von Inner-EU-Spaltungstendenzen erzielt wird. Aber um NUR die EU zu treffen, ist die Strategie zu riskant. Die EU ist bei dem allen garnicht wichtig genug – nicht als Verbündeter, nicht als Gegner. Hauptsache, Polen und Rumänien stellen Flächen für die Abschussrampen mit den möglichen Erstschlagwaffen.
Ich fasse meine Ansicht zusammen: a) spricht für Spaltung der Administration, für die es noch andre Anzeichen gibt, und bestätigt eher die Zentralthese, das die gesamte Aussen-Strategie eben nicht von den Militärs, sondern klassisch vom State Department und dem Foreign Policy Establishment (incl Geheimdiensten und Sicherheitsberatern usw) gestaltet wird. Gegen b) spricht die Tabu-brechende und Schock bei allen Gegenspielern erzeugende Vorgehensweise; es ist auch kein Ziel erkennbar, das nicht anders und besser erreicht werden kann. (Die brinkmanship ruft doch Gegenspieler auf den Plan, die politischen Kosten, falls es „nur“ ums Rüstungsbudget gehen sollte, sind längst viel zu hoch.) c) Die EU wird nicht einfach geschwächt, sondern politisch wehrlos gemacht, und zwar IMMER in GENAU der EINEN Hinsicht, wenn nämlich mit Widerstand gegen die Russland-Feindschaft zu rechnen ist. Es hätte zahllose andre Gelegenheiten gegeben, die innere Spaltung der EU (für die sie selber reichlich Anlass bietet) zu fördern und Öl ins Feuer zu giessen.
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Wenn man meine Antworten a-c hypothetisch als gültig unterstellt werden, müsste als nächstes der Ausschlussbeweis zumindest skizziert werden, also die wichtigsten Ideen, warum „Interessen“ von MIK, USA, Nato, transnationalen Konzernen, (Finanz)Kapital schlechthin WEDER notwendig NOCH hinreichend sind, um eine eskalierende Russland-Feindschaft zu erklären.
1. MIK.
Das zentrale Argument lautet hier:
Grundsätzlich könnte man durch eine Steigerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung neuer Waffensysteme ebenso Profite ermöglichen.
Der Unterschied, den das Kriegführen macht, ist dann eigentlich nur der in der Zusammensetzung des ohnehin irrwitzigen Rüstungsbudgets – Umschichtung zugunsten von Beschaffung (procurement), Unterhalt (maintenance), Kampfeinsätze (operations).
Es erklärt nicht den politischen Willen, militärischer Gewalt in gleich welcher Gestalt so hohen Stellenwert einzuräumen (was man den neoliberalen Militarismus nennen könnte); und nicht den, die Kriege (wofür genau?) auch tatsächlich zu führen, und nicht nur das Drohpotential immer weiter auszubauen (was bei gleichem Budget ohnehin widersprechende Ziele sind).
MIK hat rationelles Interesse an Aufrüstung und permanenter Innovation (incl Senkung des eignen Risikos mit Defensivbewaffnung, insofern durchaus auch Interesse an Schaffung von Erstschlags-Kapazität); aber wie gehts eigentlich danach weiter? Wenn die USA tatsächlich mal absolut unanfechtbarer Hegemon wären, werden für die Aufrechterhaltung der Herrschaft grade die Industrien, die auf die Mittel zu deren Erringung spezialisiert sind, nciht mehr gebraucht. Sie machen sich selbst überflüssig.
Davon abgesehen, sind die Anteile der Rüstung an BIP bzw Arbeitsplätzen relativ gering; die Sonderstellung der Rüstungsindustrie ergibt sich einzig aus ihrer besonderen „symbiotischen“ Stellung zum Staat, und ihrer technologischen Spitzenstellung. Im Mass, wie Kriegführung umgestellt würde auf Automaten und Hightech-Wunderwaffen, entfällt zunehmend das Arbeitsplatz-Argument.
Eine Rüstungs-Konkurrenz, die zu massiven Mittel-Zuflüssen an Hightech-Waffenfirmen führen könnte, ist auch viel eher mit China realisierbar. Rüstungs-Lobbyisten müssten also eher auf Fortsetzung des „pivot to Asia“ dringen.
(Ähnliche Argumente lassen sich für das Interesse von Militär-Abteilungen finden.)
2. „nationale“ US Interessen
Die selbsternannten US Patrioten bis hin zu Trump haben grosse Schwierigkeiten, halbwegs taugliche Kriterien zu finden, um diese Interessen überhaupt zu bestimmen. Es sind ja wohl nicht die eher miserablen Aussichten der Massen-Verarmten im Rustbelt oder den alten Autozentren auf Rückkehr in die 50er/60er Jahre. Die Erhöhung von Rüstungshaushalten, mit eher marginalen Wirkungen (10% des Gesamt-Beitrags des produzierenden Gewerbes zum US BIP von ca 2,2 Billionen; also 220 Mrd), drückt da doch eher Verlegenheit aus, als dass ein irgend „national“, steuerlich den US Staat, einkommensmässig die US Bevölkerung begünstigendes Projekt erkennbar wäre. NICHT erwähnt wurden: US Unternehmen. Die sind schliesslich, soweit sie zählen, global unterwegs. Zwar ist der „Globalismus“ und „die Globalisten“ das Feinbild der „Patrioten“; aber jeder Anti-Globalisierungs-(Rück)schritt ist dann doch zwiespältig. Weit mehr Arbeitsplätze fallen weg durch Rationalisierung – und zwar grade auch dann, wenn „heimkehrende“ Konzerne ihr auswärts verdientes Kapital in maximal-moderne also arbeitsproduktive Anlagen investieren (was sie freilich nur tun, wenn der jeweilige Standort ihnen ua bei der Besteuerung, Auflagen usw entgegenkommt.)
Die Verlegenheit der US Patrioten, wenn es um die Definition des nationalen Kapitals geht, verlängert sich in diejenige von Linken, die mithilfe der Kategorie des „US Kapitals“ die Russland-Aggression erklären wollen:
Von der klassischen radikallinken Trias Rohstoffe Absatzmärkte Einflusszonen, kommen alle drei infrage:
a) die Russen wollen alles selber machen, sperren die internationalen Investoren (ie westl Rohstoff-Konzerne) bei der Erschliessung ihrer Rohstoffe aus, sie können es aber nicht so gut (Gazprom, im Ernst?) usw
b) dass Staaten ihre Souveränität nicht nur nach innen, sondern auch gegenüber äusseren Mächten bzw deren Wirtschaftssubjekten betätigen, zeigt sich spätestens an der Errichtung von Handelshindernissen (Zöllen, Auflagen, Normen; Subventionen und Priviliegien für die eignen Anbieter usw) – „Handelskriege“ sind da nur eine Eskalationsstufe, wenn es darum geht, eine prinzipielle Überlegenheit, ein für alle Mal, zu etablieren (Unterlegenheit bei der Handelsbilanz, darauf beharrt Trump, sowie allzu weit getriebene internationale Arbeitsteilung (durch Niederkonkurrieren ganzer Industriebranchen bzw Nachteile in der Standort-Konkurrenz) können durchaus hinauslaufen auf Schwächung der „nationalen Sicherheit“= autark-industriellen Basis für Rüstung auf höchst-möglichem Niveau.
c) Russen und Chinesen haben ein Gegenkonzept (mal wieder) gegen die US Weltordnung, andre Zahlungssysteme, Reservewährungen, Freihandelszonen usw, dringen geopolitisch (Afrika) in Räume ein, die ursprünglich US dominiert wurden/werden sollen – und so, als auf allen Eskalations-Ebenen ausgetragene Machtkonkurrenz funktioniert Imperialismus nun mal, so kennt man ihn doch usw.
Ich sagte: Linke, die dieses Gebahren für das „eigentliche“ (tatsächliche, durch Kap. selbst erzwungene) der kapitalistisch verfassten Teilnehmer am imperialistischen Weltsystem erklären, kommen zumindest theoretsich in dieselbe Verlegenheit wie die selbstproklamierten Nationalisten aller Länder praktisch: Das erz-liberal eund auch neoliberale Prinzip des radikalen Freihandels (mit Freizügigkeit für Warenanieter aller ArT hin zu den einschlägigen „Märkten“ für alles, was nicht niet- und nagelfest ist) – es lässt (nationalstaatliche) Parteilichkeit zugunsten bestimmter (nationaler) Marktteilnehmer nicht zu. Von DIESEM Standpunkt gibt es zwar eine Kritik an Handelshindernissen – aber eben nicht eine amerikanische an chinesischen, sondern eine global-neoliberale an ALLEN. Der Begriff „Standort-Konkurrenz“, so ökonomsich begriffen wie er auch gemeint ist, kann für Neoliberale schon garkein Problem sein: Wenn der russische Staat seinen eignen Rohstoffkonzernen keine sichtlich günstigeren Bedingungen für den Export anbietet als ausländischen (nämlich Besteuerung), dann muss er die Nach- wie Vorteile tragen. Er fungiert da quasi wie ein Eigentümer (ist er formell ja auch, wnen er die Förderlizenzen vergibt). Die „multipolare“ Nachbildung des US-kreierten Welthandelssystems lässt ihrerseits an neoliberaler Logik nichts zu wünschen übrig – sie richtet sich ja vor allem gegen die Neigung eines Beteiligten, die Konsequenzen weit überlegener, quasi monopol-artiger Produktionsvorteile in politische Druckmittel zur erlangung weiterer ökonomischer Vorteile umzumünzen.
Und das gilt dann genauso für den Dollar als Leit-, Reserve, Ölhandels-Währung.
Fazit.
Nicht die Tatsache, dass US-basiertes Kapital oder -Währung weltweit eine führende Stellung einnimmt, begründet die Gegnerschaft der „Rivalen“, sondern die Absicht von US Nationalisten, dies zunächst ökonomischen Vorteile für ausser-ökonomische Erpressungen zu nutzen, um auf em weg noch weitergehende sowohl ökonomische als auch ausserökonomische Machtzuwächse zu erzwingen.
Die eigentlichen „Patrioten“ sehen sich da selbst angesichts der proklamierten Erfolge der national verwurzelten Kapitale am weltmarkt in ein Dilemma gestellt: Hat dieses Kapital seine Erfolge, weil es global das konkurrenzfähigste ist – oder weil es die überlegnen Machtmittel der US Regierung für sich in Anspruch nehmen kann – was auf Dauer erst die ökonomische, damm die ausserökonomische Konkurrenzfähigkeit der nationalen Machtbasis schwächt.
NUR ein genuin politisch-militärischer Kalkül, wie der von Faschisten, die von Anfang an in Kategorien militärischer Zurichtung der Ökonomie denken, setzt sich über diesen Widerspruch hinweg.
2.A Sonderthema: Andere als die nationalen US Interessen: Israel, Saudis usw als Verbündete der Neo(lib)cons
Der Gegensatz, um den es mir unter dieser Überschrift hier geht, wird von fudamental-oppositionellen US Nationalisten gefasst als „nationale Ressourcen spez militärische werden für Fremdinteressen missbraucht“. ER kann das Interesse nicht nachvollziehen, das das freischwebende Eliten-faschistische Racket hat, in dessen Verfolgung ihm alle etnisch/nationalen. ideologischen, kulturellen usw Unterschiede komplett egal sind, und wo einzig der Kalkül der Machtakkumulation, und sei es durch Chaotisierung ganzer Halbkontinente, zählt.
(Ich wiederhole, dass die rechtslibertäre Kritik hier mit ihrer, dem libertären politischen Denken gemässen Hauptkategorie „geheime Machtelite strebt Weltherrschaft= „neue Weltordnung NWO an“, ausnahmsweise (und keineswegs zufällig; es gibt eine innere Verwandtschaft zu den Eltenfaschisten) richtig liegt.)
Genau die einseitige Parteinahme für nützliche Verbündete auf Zeit (die jederzeit fallengelasen werden) und deren „prinzipienlose“ Einbeziehung als Instrumente in eine krass offensive Militärstrategie – ganz ebenso wie mit den US ressourcen verfahren wird – fällt den Patrioten ungut auf. Immerhin SIE haben erkiannt, dass sich hinter der Maske einer geopolitischen angeblichen US Strategie ganz besonders vaterlandslose Gesellen verstecken. Die sie dann wieder, und das nicht völlig zuunrecht, mit ihren andern Gegnern, den „Globalisten“, in einen Topf werfen.
Dass das nationale Interesse der regionalen Player im Nahen Osten, von Zionisten über Saudis bis AKP-Türkei, keine Frontaloffensive gegen Russland gebietet, versteht sich wohl von selbst.
Es kann sein, dass man diesen Punkt noch vertiefen könnte, für meine Zwecke ist, meine ich , genug aus ihm herausgeholt.
3. „die Nato“
Es lässt sich hier, abkürzend, dasselbe Argument anbringen wie im Zshg der US Interessen. USA und EU (nach Brexit hier extra anzuführn: UK) sind unterschiedliche „nationale“ Verbände, mit unterschiedlichem Grad der „Integration“ der anderslautenden regionalen Interessen (nicht, dass es sie in den USA NICHT gäbe: vgl durchaus seriös gemeinte Separationsbestrebungen zb in Kalifornien usw). Die Vorgeschichte der gemeinsam ausgetragenen Niederringung der Sowjetmacht begründet nicht hinreichend Gemeinsamkeiten, der Verbund hat eher Vor- und Nachteile hinsichtlich je unterschiedlicher Zwecke, dei sich allein schon aus der geographischen Lage ergeben. Von beiden Seiten werden die je eignen Vor- wie Nachteile misstrauisch beäugt und abgewogen; der Vorwurf der Trittbrettfahrerei wird selbstkritisch aufgegriffen als Forderung nach einer EU Armee, die dann auch genuinen EU Zwecken dient. An der Nato fest halten darum nur die „Transatlantiker“, die ihre Identität (nd fortdauernde Daseinsberechtigung der Nato) vorderhand einzig festmachen können an der Feindschaft gegen Russland. Auch hier hat man ein relativ mickriges Interesse eines „militärisch-bürokratischen Komplexes“ an Weiterexistenz (s.o.MIK) in Beziehung zu setzen zum angerichteten, vor allem aber drohenden Schaden (abgesehen von der etwas bizarren „Doppelspiel“-Hypothese, die unterstellt, dass die Russen irgendein komplementäres Interesse daran hätten, als auf diese weise in der Weltöffentlichkeit angegriffene dazustehen. Hilft ihnen das, etwa bei nahöstlicher Diplomatie? Und.. kann den Kreisen, die sich von dem unterstellten Doppelspiel einen Vorteil erhoffen, diese Nebenfolge (Verlust des US Einflusses im Nahen Osten, ausser um den Preis massiver (dann immer noch vorgetäuschter?) militärischer Eskalationen: Kampf um die SDF-Gebiete bzw deren Verteidigung gegen eine türkische Invasion? oder ist das ein Tripelspiel?) völlig egal sein?
Fazit, erneut: Wer „bedingungslos“ – unter Ausserachtlassung aller US- und EU-Besonderheiten, an einer durch Russland-feindschaft begründeten Legitimation der Nato festhält, verfolgt KEINES der je gesonderten nationalen Interessen. (Fürs erste hinreichend plausibel, aber noch genauer auszuführen. Wechselnde Koalitionen, die sich der Nato immer wieder für kontingent-gemeinsame zwecke bedienen? wäre noch möglich… aber nie kommt da Nuklearkrieg/Erstschlag gegen Russland raus.)
4. Konzern/Kapitalinteressen:
Da frage ich nur:
Welche Zwecke sind es, für die ein trans- oder supra-national operierendes Kapital eine Militärmacht benötigt? Ist nicht die globale Freihandels-Ordnung (und ihre Verteidigung durch die „Weltgemeinschaft“ von Staaten, deren Regierungen Teilhabe an dieser Ordung als Mittel ihrer nationalen Selbstbehauptuing sehen) für ihre Geschäfte hinreichend?
Kann also ein Interesse, das überaupt auf einen SPEZIELLEN, von ihm kommandierten (woher immer rekrutierten) Gewaltapparat mit weltweitem Aktionsradius zu seiner Durchsetzung zurückgreifen muss/will, mit irgendetwas Kapital-mässigem identifiziert werden? Werden so nicht immer nur ausser-ökonomische Zwecke verfolgt?
Fazit: Kann nicht sein.
(ausser.. in einer Variante der supranationalen Elitenherrschaft, die sich im Charakter überhaupt nicht von der von mir behaupteten unterscheidet. Konzernherren und Foreign Policy Establishment und Millliardäre spielen nich tnur in etwa in der selben Liga, si ekönnen eben alle, unabhängig von ihrer „Herkunft“, Elitenfaschistische standpunkte einnehmen UND AUCH UMZUSETZEN VERSUCHEN.)
5. der Kapitalismus, das Finanzkapital schlechthin „braucht einen Krieg“
das (aus traditionsmarxistischen Erwägungen hergeleitete) ökonomische Kalkül hinter dieser These ist so irre, dass es in der Tat in den Wettbewerb mit der Elitenfaschismus-Hypothese geschickt würde, wenn es nicht – im Gegensatz zu letzterer – eine relative „ökonomische“ Rationalität wenn nicht Zwang behaupten müsste, die/der nicht existiert.
Diesen Beweis führe ich nur auf Verlangen, weil hier vllt nicht alle Adressaten an den tendenziellen Fall der Profitrate und die Überakkumulation (die auch durch schlichte Entwertung beendet wird) glauben.
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Habe ich noch was wichtiges vergessen?
01.11.2018 FB Post
Ok, in Wirklichkeit sind doch auch die „Wohlstandsbürger“ voller Ängste – irgendwie rutscht doch die gesamte (Welt)Gesellschaft ab, sieht sich mit existenziellen Drohungen konfrontiert, ohne dass noch irgend Zuversicht verbreitet würde, dass man „das schaffen“ kann. Die Sprüche klingen hohl. Ob man nun den einen wie den Andern, Besorgten Unzufriedenen, Verzweifelten, etwas zu sagen hat, hängt davon ab, wie gut man das Bedrohliche selbst versteht, ich fasse es immer so zusammen: KRIEG ARMUT NATURZERSTÖRUNG. Die Antworten auf die Frage, warum es das gibt, so hartnäckig, so unausrottbar, warum es immerzu weitergeht und nichts dagegen zu helfen scheint – diese Fundamental-Antworten (verschiedene bei den drei Themen) fallen höchst widersprüchlich und verworren aus, das Internet ist ja voll davon (und Bücher gibt es auch noch). Wie wollen wir denen da draussen die Welt (und Massnahmen) erklären, wenn wir sie selbst nicht, oder nur in zig stark abweichenden, höchst unterschiedliche Massnahmen nahelegenden Varianten begreifen? Niemand leistet diese Klärungsarbeit, die zugleich eine Verständigungs-, eine Konsens-Bildungsarbeit wäre. Niemand weiss, wie so etwas ÜBERHAUPT geht – schon garnicht, wenn viele zigtausende Leute sich ans Werk machen. Es wäre DAS NEUE, das aufstehen verkörpern würde – und auch das nie Geleistete. Initiativen, auch Proto-Parteien, gab es genug. Bewegungen, die sich und andern die Welt (die geselslchaftliche; das, was daran wesentlich ist) erklären können – die gabs noch nicht.
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Die STIMMUNGEN, das steht für trübe, unklare Befunde; Betroffenheit, ohne Einsicht. Das Schlimme daran ist: es kann sich gerade so gut auf ALLE Vorschläge richten, die gut begründet sind (es alleine besser zu wissen, ist schlimm); den Schlecht-gestimmten, Besorgten kann man alles ein- und ausreden, oder irgendwann auch nichts mehr, dann stellen sie sich taub und wollen nichts mehr hören. Soviel zu den Trägern des „Stimmungsbildes“. – Aber Alexander drückt dazu dann auch noch grosses Zutrauen in „die Politik“, und die Mechanik des „Abstrafens“ („Wir wählen euch nicht mehr.“ „Aha. Dann geht eben nichts mehr. Oder es kommen noch schlimmere dran. Na?“) „Die Politik“ stellt sich den herausforderungen nicht, die teils aus ihren eigenen Reihen kommen (die Kriegsdrohungen), teils erklärterweise ausserhalb ihrer Sphäre liegen: DIE WIRTSCHAFT geht da immer voran, und die Politik… kommt nicht mehr nach. Die Naturzerstörung hingegen, die läuft allen davon. Es ist doch gerade eine Quelle der Grundstimmung im Land: Die Politik kümmert sich nicht. – KANN sie, ichmeine. sie, so, in den Bahnen, in denen sie sich bewegt – kann sie das überhaupt? Und wie sähe denn eine GANZ ANDRE Politik aus? Darauf sollten wir zu antworten wissen. Aber gut. Stimmungsbilder malen ist leichter.
…
Ich versichere, dass es mir sehr ernst ist mit dem Nutzen für die Bewegung, und ich sehr dankbar wäre, wenn man mich über meine eventuellen Fehleinschätzungen dieses Nutzens aufklären würde. Natürlich sollte es, da gebe ich dir recht, nicht „beliebig lange“ dauern.
2.11.2018 FB Post
„Alle Probleme die wir haben“, oder sehr viele, grundlegende, sind Folge neoliberaler wirtschaftspolitischer Prinzipien, also von POLITIK. Dass Politiker, die nach diesen „wirtschaftsfreundlichen“ (angebots-orieniterten) Prinzipien regieren und Gesetze machen, dann mit dieser „Wirtschaft“ auch zusammenarbeiten, ist dann nur konsequent. Sie sind nicht einfach bestochen, korrupt (schliesslich ist es nach neoliberaler Denkweise korrekt, sich (legale) „Leistungen“ auf dem jeweiligen Markt, etwa dem mit lukrativen Ämtern belohnten Markt für „Politik-Leistungen“, „angemessen“ vergüten zu lassen). Sondern sie handeln aus Überzeugung. Und darum gibts aus DEREN Sicht auch keinen Interessenkonflikt. – Dabei ist es egal, ob diese „Überzeugungen“ „redlich“ vertretene ökonomische Falsch-Behauptungen oder (was auch vorkommt) dreiste Lügen sind. Die Wirkung der neoliberalen Propaganda muss bei den Leuten bekämpft werden, die zu ihrem Schaden auf sie reinfallen. Das Mörderische dabei ist, wie in den USA zu bemerken, dass es auf viele dieser Leute nicht mehr ankommt, und sie sich dementsprechend, als aus der Gesellschaft Rausgefallene, auch verhalten. Und, angesichts ihrer Mittel, oft auch nicht anders können.
4.11.2018 Aktionstag „Würde statt Waffen“, Aufruf-Video der aufstehen Zentrale
Die draussen (und auch einige „drinnen“) missverstehen da etwas grundlegend: Eine BEWEGUNG gibt es, wenn erkennbar wird, dass DIE PARTEIEN (incl ein Teil der, ihrer Wähler) ein existenzielles Problem der Gesellschaft nicht lösen (wollen/können), und dafür auch kein geselslchaftliches Mandat haben. Sie slebst können die betreffenden Fragen, da zu grundsätzlich, im Rahmen ihrer normalen Parteiarbeit auch nicht aufwerfen. Die BEWEGUNG wendet sich darum auch nicht sn DIE PARTEIEN, sodnern an den teil der Bevölkerung, der mit ihr zusammen bereit ist, sich den Herausforderungen zu stellen. Un ddas… so ist zu hoffen… werden genug sein, um die andern mitzuziehen. Und das wird um so wahrscheinlicher, je präziser die Stellungnahmen der Bewegung nach aussen begründte sind. Dringlichkeit von Anliegen und Wunschlisten vortragen (womöglich noch an die Parteien adressiert) nützt da derzeit wenig. Und… wir müssne erstmal unter uns Einigkeit über Befunde, Diagnosen und Thearoen (bzw Strategien) herstellen. Anders als viele, glaube ich nämlich, dass da grosses Tohuwabohu herrscht. Und das ist nichts weniger als arroganz gemeint. Mein Ideal wäre eine Bewegung, wo definitiv JEDES Mitglied für ALLE sprechen kein. Keine Hierarchien. Keine Autoritäten.
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René Rabeus Aber vor der Aufklärung der ANDERN muss die EIGNE Klarheit kommen. Es ist gut und wichtig zu zeigen, dass es uns gibt. Aber im Moment sind wir nur ein diffuses Meinungsspektrum. Die Erklärungen für die mörderischen Tendenzen, gegen die wir antreten, KRIEG VERARMUNG NATURZERSTÖRUNG, wabern im Internet und den Köpfen herum. Jeder denkt sich was, und dass die andern das so oder so ähnlich auch sehen. Aber MarCo von Saxonia hat recht: Die Anliegen selbst sind denen, die wir überhaupt ansprechen können, so ungefähr klar; wir müssen ihnen Erklärungen liefern – für Befund, Diagnose, und Therapievorschläge. Letztere schliessen schlimme Kosten ein, die von der gesamten Gesellschaft zu tragen sind. Schon darum können „die Parteien“ sich nicht an die Lösung dieser Probleme machen, sie sind viel zu grundsätzlich. Es braucht einen zivilgesellschaftlichen Konsens (zumimndest derer, die sich diesen Herausforderungen überhaupt zu stellen bereit sind). Wenn er genau argumentiert ist, werden sich noch andre anschliessen, und dann werden es genug sein. Unsre Stärke, wenn überhaupt, liegt in der Güte der Erklärungen, die wir liefern können. Das kann (dann) nämlich ausser uns niemand.
9.11. Post
Soviel zum Thema: Verschwörungen gibt es nicht, weil IMMER einer redet. Wieviel Geheimdienstler haben denn geplaudert? Wieviele Mafiosi (der Unterschied ist nicht so gross). Geheimdienste an sich sind antidemokratisch, Kabinettsdiplomatie ist antidemokratisch und antiparlamentarisch und gehört abgeschafft. Demokratisch gehts zu, wenn alles politisch Relevante vor aller Öffentlichkeit verhandelt wird und werden kann. Was verschwiegen werden muss… ist verdächtig.
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A.G mag sich im Ausdruck vergriffen haben, der Hinweis ist aber nicht ganz verkehrt. Es IST uU im Interesse eines politisierten Menschen, seine Vorstellung funktionierender Verhältnisse befördern zu helfen, auch unter Inkaufnahme von (eignen, fremden, naja) Opfern und schlimme nebenfolgen: Wenn er zB an die lternativlosigkeitkeit glaubt – alles andre nur schlimmer usw. – Das ist kein unwichitger Punkt für die Frage, wie aufstehen nach aussen auftreten sollte, und was wem wie erklärt werden könnte. (nochmal Anderson Gama ja klar sind wir hoffentlich die Besserwisser und nicht blosse Anderswoller. „Das Gute“ will schliesslich irgendwie JEDER.
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Kommentar zu: Gysi nennt aufstehen dysfunktional
Die etablierte Politik ist nicht mehr imstand, existenzielle Herausforderungen für die Gesamtgesellschaft: Krieg Verarmung Naturzerstörung, im Rahmen des bestehenden zivilgeselslchaftlichen Konsens anzugehen. Es braucht einen neuen Konsens, und um ihn zustandzubringen (da er sich nicht schnell genug von selbst bildet, wie bisher) eine BEWEGUNG, im Unterschied zu PARTEI und INTIATIVE. Ob aufstehen sich diese Aufgabe zueigen macht oder nicht, ändert am Bestehen dieser objektiven Aufgabe (wenn meine Einschätzung stimmt) nichts. Übrigens… hindert nichts, dass aufsteher (die sich als solche outen), etwa als Direktkandidaten, aber auch auf Parteilisten, in Parlamente einziehen. Aber nicht so, dass die Arbeit in Partei-Gründung und -arbeit fliesst. Die Lösungen, die wir finden müssen, können nicht von einer Partei erbracht werden (oder erst umgesetzt, wenn sie gefunden sind).
10.11.2018 FB Profil
Wagenknechts „Aufstehen“-Bewegung: War’s das schon? – SPIEGEL ONLINE – Politik
Das ist halt DEREN Horizont, übrigens auch der einer „Führung“, die uns hier unten autorisieren wollen. Ohne uns sind sie nichts, und sie… sind auch nicht so toll. Bewegung ist keine Partei, und auch keine Themen-Initiative. Bewgeung ist ws neus, und kann kaum auf Vorbilder zurückgreifen. Schon garnicht auf solche, wo vor allem kollektive Verständigung stattfand. Wende-DDR? Vorzeitig abgebrochen. – Und was sagt man den Spon-Krakeelern? Ob WIR was können, muss sich noch zeigen. dass IHR nicht mehr könnt, habt ihr bewiesen.
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Es ist schön und gut, „Präsenz zu zeigen“, „Mehr zu werden“, „Bekannt zu werden“, „unsre Anliegen durch Aktionen zu verbreiten“. Und… richtig ist auch, dass wi runs kennenlernen, besprechen, beraten, vertrauen lernen müssen. Aber… wir kommen möglichen Inhalten keinen Deut näher. Und es ist ein KLEIN WENIG beunruhigend… dass sehr viele aufsteher dafür überhaupt kein Gespür haben. Dahinter steht (wenn es sich so verhält) die dann wirklich gigantische Naivität, die Dringlichkeit der eigenen Anliegen „der Politik“ nur recht vermitteln zu müssen, damit „etwas geschieht“ (endlich). Wenn die Politik angesichts all dessen, wofür sie verantwortlich gemacht werden muss, nichts zu sagen hat als: das ist leider alternativlos; dann ist sie nicht kaltschnäuzig, sondern in Wirklichkeit RATLOS. Was steht eigentlich an reeller Theorie und Daten hinter einem Versprechen, das wir (nicht Politiker) uns selber geben: dass ein ordentlicher Sozialstaat „wie er früher einmal war“ bezahlbar wäre mit nationalen Massnahmen? „Reichen“-Besteuerung (was ist mit Unternehmens-Reichtum und -Einkommen?)? Verschuldung (der gute alte Keynesianismus)? Weiss jemand, wo die Antwort steht? Die, auf die wir bei zukünftigen Aktionen verweisen können: Geht mal auf DIE Seite, da steht, wie einfach das finanzierbar wäre!… Wird es diese Seite je geben?
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Nun, es GIBT sie nicht. Das ist ja, was ich sage. Und… ich bezweifle, ob sie so schnell zustandekommen könnte – die Seite mit den Erklärungen, warum es das gibt: KRIEG VERARMUNG NATURZERSTÖRUNG. Sind die Antworten auf diese warum-Fragen so ganz egal für das, was gemacht werden soll? Mein Verdacht ist: Niemand da draussen hat diese Antworten. Wir werden sie uns selber erarbeiten müssen. Und zwar wir ALLE. Im Sinne von: jede(r) muss sie kennen, und weitererzählen können. – Ich weiss nicht, wieviele wi rletztlich sind. Erst recht nicht: wieviele ihre Leben drauf einstellen wollen, die bewegung voranzubringen. Wenn jeder von denen 10 Leute überzeugen kann; so dass jeder von denen 10 Leute überzeugen kann… dann… Dann endet es natürlich irgendwo. Aber die, die DANN zusammengekommen sind: Die reichen wahrscheinlich, für ziemlich vieles. – Bloss: Vorher braucht es die Antworten (hoffentlich solche, die STIMMEN).
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Das ist jetzt ein bisschen skandal-lastig formuliert (sogar aus Sicht der „Blockparteien“), aber… ich sage ja, NEUER Grundkonsens. Ob die Parteien, die den dann umsetzen, noch genauso heissen… und sich „fundamental reformiert“ haben… ob es überhaupt noch Parteien sind… oder von aufstehen… oder wem immer.. aufgestellte Direktkandidaten… die das dann umsetzen bzw in dem neuen Rahmen Politik machen – das ist mir derzeit noch nicht sehr wichtig. – Die Frage ist doch: Wie sähe ein neuer Grundkonsens aus? einer, der AUCH Koonsequenz ist aus der Einsicht, was an dem gegenwärtigen Quelle der Fehler ist. (Schau dir nur mal das Tohuwabohu an Meinungen alternativer Wirtschaftstheoretiker an. Und da GIBTS wenigstens noch Meinungen. Für sehr viele ökologische Katastrophenthemen gibts eigentlich überhaupt keine guten Antworten, angefangen bei der Landwirtschaft. Und, so ganz nebenbei: Wie werden wir eigentlich die Nuklearwaffen (und die depleted uranium Munition) los? Durch „Raus aus der Nato“? |
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Ich sags mal so: Gewisse Aufgaben lassen sich arbeitsteilig nicht gut lösen. Vor 500 Jahren haben Leute gemerkt, dass man nicht „für andre mit“ fromm sein kann; vor etwas mehr als 200, dasselbe hinsichtlich der Grundsatz-Orientierung des Regierens und Gesetzgebens. Ich fürchte, die Probleme mit fatalen Arbeitsteilungen stellen sich mittlerweile gehäuft.- Bloss: Wenn andre aufhören, für uns alles mögliche zu entscheiden, oder für uns zu sein, zu leisten, zu können – wie schaffen wir Platz in unserm Leben für das alles? Wer hat Zeit und Mittel für Politik? Wie sollen denn Menschen in Industriegesellschaften allgemein, und in „kapitalistischen“ insbesondere, Politik und Wirtschaft „steuern“ – wie sich zum Gesamtzusammenhang ihrer Einzel-Alltage und Berufstätigkeiten verhalten? – Ach, guter alter Marx: Er hat gedacht, alles wird dann so dermassen einfach rechenbar., alles transparent. 1870 war Arbeitsleistung, hier oder dort erbracht, vielleicht wirklich das einzig zu „bewirtschaftende“ „Gut“. Aber es sind schon kurz danach soviel andre dieser Art dazugekommen. Soweit, mit flotten Sätzen.
Die Parteien operieren im Rahmen eines Grundkonsenses, den sie – trotz aller Verschiedenheiten – mit der grossen Mehrheit der Wähler teilen Wer sich den Grenzen dieses Konsenses nähert, wird entsprechend aus-gegrenzt. Massnahmen gegen die Katastrophen, mit denen wir konfrontiert sind: (schon geführte/begonnene, und zukünftig noch viel schlimmere) Kriege, Verarmung, Naturzerstörung, alle drei von bisher unvorstellbaren Ausmassen – solche Massnahmen, wenn sie wirksam sind, überschreiten genau diese Konsens-Grenze (weshalb sie ja auch ausbleiben). Eine Bewegung kann einen neuen Grundkonsens herstellen – am Ende kann sie, oder Direktkandidaten aus ihren Reihen, die Massnahmen auch umsetzen. Aber zuerst muss die kleinste Minderheit unter denen, die sich der Herausforderung stellen, und das sind wir aufsteher, sich an diejenigen in der Bevölkerung wenden, die wie sie entschlossen sind, aber nicht wissen, was zu tun ist (später mit diesen zusammen an den teil der Wähler, der noch Wert legt auf korrekt begründete Wahlentscheidungen.)Wir müssen klären, welche Massnahmen wirksam wären gegen die Katastrophen-Drohungen, und wir müssen präzise die Risiken und Folgen benennen, wenn die wirksamen Mssnahmen tatsächlich ergriffen werden. Der Satz des Gründungsaufrifs „Die Spielräume für die Politik in einzelnen Ländern sind auch heute noch weit größer als uns eingeredet wird.“ ist hier doppeldeutig. Wenn man damit sagen will: Man KANN etwas ausrichten, stimmt er. Wenn hinzugefügt wird: „… und das ohne Risiken“ – dann… ist das ohne Begründung behauptet. Die Bewegung sollte sich ans Untersuchen machen. |
…
Mag ja sein, dass diese Aktion WENIGSTENS mal nicht mehr auf „die da oben“ zielt, denen man es mal zeigen will… ja was denn auch? Dass man EMPÖRT ist und einen KOMMENDEN AUFSTAND voraussieht, wenn „sie“ so weitermachen? – Es mag also sein, dass „das Volk“ inzwischen begriffen hat, dass es vor allem MIT SICH SELBST zu tun hat, und die Leute wissen, dass sie sich ANEINANDER wenden müssen, um weiterzukommen. Nun gut; dann haben sie sich also ihrer Solidarität aller mit allen versichert. Und dann? Sie sind so unverständigt und handlungsunfähig wie zuvor. Ich werfe ihnen, nein UNS (gehöre doch dazu!) das nicht vor. Ahnungslos und im blinden Vertrauen in das Funktionieren all unserer wunderbar hochentwickelten Sozialmechaniken, den Markt, die Demokratie, die Öffentlichkeit, die Bildung…sind wir in diese Sackgasse gelaufen: Alle von allen existenziell abhängig gemacht, unendlich anfällig für Abstürze. Aber unseren Zusammenhang kontrollieren wir nicht; wir kennen, begreifen, überschauen ihn nicht, nicht im Ansatz. So, das ist, wo wir hingekommen sind. Und jetzt… zieht euch warm (Warnwesten?) an. Denn es wird ungemütlich, fürchte ich. Und die Verantwortlichen verantwortlich zu machen, hilft nicht mehr.
11.11.2018 FB Profil
Mail an Teilnehmer des aufstehen Standes am 10.11. in Stuttgart Königsstrasse (bei dem ich mich hatte beteiligen wollen, aber dann kam das Vorbereitungstreffen für Offenburg dazwischen):
Hallo Anna, Michael, Nico,
ich möchte was zum Unternehmen „Stand“ sagen.
Als erstes: Alles ist an sich gut, wodurch aufstehen Präsenz in der Öffentlichkeit zeigt. Erste Medien-Reaktionen lassen drauf schliessen, dass sie sehr neugierig sind, und wissen wollen, wie sie mit uns dransind. Und vielleicht… verbinden sich ja sogar Hoffnungen damit, dank des Ansehens von Sahra als Initiatorin, da könnte also mehr dahinter sein. Denken sie.
Tatsächlich KANN da vielleicht mal was sein, IST es aber nicht.
An einem Stand kann man derzeit mehr nicht sagen, als was JEDER UND JEDE EINZELNE von uns, unverständigt mit den andern, von sich aus zu sagen hat.
aufstehen ist eine Bewegung, keine Partei. aufstehen muss NICHT „geschlossen nach aussen“, mit fertigem Programm, das zur Wahl gestellt wird, antreten. aufstehen ist zunächst vor allem: Ein sich festigender Gesprächszusammenhang. Aha: Die diskutieren also bloss, und wollen nix tun. Nun, was sollten „sie“ denn tun? würde ich jeden fragen, der mir damit kommt (auch aufsteher). Dann sagt er mir was, und ich… widerspreche vielleicht; und kann noch hinzufügen: Ja, so denken manche, die ich bei aufstehen getroffen habe, auch, aber….usw
Die Leute, die „was tun“ wollen, wissen bereits, WAS, es ist IHRES, und sie halten es für das absolut Angebrachte.
Ich übrigens in gewissem Sinn auch.
Nur jeder und jede sagt was andres.
Und die übliche Tour, damit umzugehen, ist dann: Schliesst sich ja nicht aus.
Nun ja: Schliesst sich nicht aus, wenn alle Einzel-Initiativen nebeneinander her Stände machen, Flyer, Plakate… und das Übergreifende ist das aufstehen LOGO, mit dem das alles vereinbar wird.
Im logo, da IST es auch beisammen, und in der „Öffentlichkeit“, wo dann irgendwelche Leute sich rausklauben können, was sie interessiert.
In unsern Köpfen ist es aber nicht zusammengekommen, wird nichtmal richtig zur Kenntnis genommen, weils ja schon so weit gediehen ist, die Spezialisten und Spezial-Interessierten sind soviel weiter, die machen das dann schon. Und: alle Anliegen sind so brennend, schon so lang – alle gleich drängend.
Die Frage, ob womöglich DOCH ungleich, und ob DOCH Prioritäten gesetzt werden müssen, fällt untern Tisch. Das hält auf. Schon darum, weil man sich ja mit den Nachbar-Anliegen und Einschätzungen der Nachbar-Aktivisten beschäftigen müsste.
Politiker und Partei-Aktivisten sind übrigens solche, die zwar zu „allem“ was zu sagen haben sollten; aber es dann im „Programm“ zusammenbringen (nicht nur in einem logo) und bestenfalls in einer Regierung umsetzen. Da spätestens müssen sie Prioritäten setzen, knappe Budgets verwalten, Kompromisse finden oder etwas gegen starke Einwände durchsetzen. DIE wenigstens können nicht sagen: Alles gleich wichtig, ALLES wird umgesetzt („wir können ALLES!“)..
Aber… dafür können sie sich den ganz grossen Herausforderungen nicht widmen. Das ist dann auf Dauer: Politikversagen; der Normalbetrieb wird mit dem sich aufhäufenden Unnormalen nicht mehr fertig.
Das Unnormale, so scheint es, hat ja seine eignen Betreuer, die Initiativen und Aktivisten, die je 1 Anliegen beackern, und seine Wichtigkeit (meist gegen andre Anliegen) unterstreichen, alle schreien dabei durcheinander, alle können zurecht geltend machen: wenn nun alle Aufmerksamkeit sich IHREM Punkt zuwenden würde, DANN… könnte mancherlei begriffen und in Bewegung gesetzt werden.
Da sind dann AUCH knappe Budgets, aber andre: die öffentliche Aufmerksamkeit, die Bereitschaft von Leuten, die man anspricht, sich neben den mühsamen Alltagsgeschäften (sind ja keine Profis) in sowas wie einen „zivilgesellschaftlichen Dialog“ ziehen zu lassen, ach Gott, das ist natürlich ein paar Nummern zu gross für das, was Initiativen normalerweise erreichen, die können von sowas nur träumen.
Aber die Herausforderungen vor denen wir stehen:
KRIEG
VERARMUNG*
NATURZERSTÖRUNG –
die erfordern genau so einen Dialog.
Und das heisst: Wir brauchen eine Strategie im Umgang mit den knappen Ressourcen sovieler Leute, die wir in diesen Dialog ziehen wollen. Wir müssen Prioritäten setzen, müssen lernen, unsre Inhalte platzsparend zu verpacken und sie dennoch komplett und unversehrt rüberzubringen, und mit Leuten ins Gespräch zu bringen.
Davon sind wir derzeit unendlich weit entfernt, wir fangen ja auch erst an. Und zwar erstmal: miteinander. Intern.
Wichtig wäre, dass wir als aufsteher uns vor oder am Stand immerhin soweit einig werden/sind:
1. Als Bewegung unterscheiden wir uns von Parteien (auch Parteien-in-Gründung) als auch von Ein-Punkt-Initiativen (oder Sammel-Formaten für solche Initiativen), insofern sind wir was Neues, was so, wenn auch sehr unentwickelt, vielleicht mal dawar als Friedensbwegung, oder Bürgerbewegung in der DDR, aber nie lang genug gedauert hat, um Formen auszubilden, auf die man zurückgreifen kann, oder die in der Öffentlichkeit bleibenden Eindruck gemacht hätten. (Man sagt ja nicht: Wir gründen jetzt eine Bewegung, so wie man sagt: Wir gründen eine Partei, eine Initiative; diese beiden Formen sind bekannt, man weiss was damit anzufangen; Bewegung hingegen. klingt diffus und ungreifbar. Niemand weiss derzeit genau, was das sein könnte.)
2. Wir wenden uns Themen zu, die die Politik seis aus Unwille, seis aus Unfähigkeit, liegenlässt; sie sind zu gross, um im Rahmen des derzeitigen politischen Normalbetriebs angegangen zu werden; sie erfordern einen anderen inner-gesellschaftlichen Konsens, und stellen den alten infrage. „Bewegung“ zielt darauf, einen solchen Konsens herzustellen.
3. Darum sind Bürger (und nicht Politiker) unsere ersten Adressaten, ja vorneweg erstmal wir selber und alle, die sich dieselben Fragen/Aufgaben stellen wie wir. Wir sprechen die Leute am Stand nicht an, um sie für eine Kampagne zu gewinnen (das wäre Initiativen-Aktivisten-Verhalten); sondern wir sprechen mit denen, die von sich aus dieselben Fragen stellen und dieselben Aufgaben sehen. Den andern… können wir leider noch nichts bieten (ausser unsern persönlichen Meinungen, unabgestimmt mit denen der andern), wir fangen ja erst an. Der Stand ist also (so mein Vorschlag ihn zu sehen) noch am ehesten zu rechtfertigen als Aktion, Mitglieder zu werben und schon Präsenz zu zeigen – in dem Zustand, in dem wir eben sind: als Anfangende.
(Anmerkung: Man wird dann oft angequatscht von Leuten, die Frust loswerden wollen, oder sich beweisen, oder uns fertigmachen wollen usw. Man erfährt auf die Weise eine ganze Menge, wie Leute denken, und was da draussen so alles an Meinungen vorkommt. leider auch Exotisches und Abwegiges, was lange aufhält und mit Sicherheit nicht weiterführt. Oft ist es sogar eine Negativ-Auswahl die sich an solchen Ständen festbeisst und nicht locker lässt. So gehts halt, wenn man sich in so eine Öffentlichkeit stellt…)
20.11. FB Post
Ich fürchte, das müssen sie selbst herausfinden. Sonst stünde es wohl im Gründungsaufruf. Hiess es nicht: IHR schreibt das Programm? Es gibt offenbar keins. Manchmal muss man die Richtung selber bestimmen (oh, und heisst es nicht im Vorspann zu den team-Seiten bei aufstehen.de sinngemäss: Kein Politiker, keine Politikerin… können uns das abnehmen? Ich fürchte… so ist es!)
21.11.2018
Es ist ja möglich, dass es zu Zugeständnissen kommt, so gehen solche Episoden üblicherweise aus. Regierungen müssen ja auch ein bisschen elastisch sein, insofern richtet Widerstand der einen oder andern Seite, wenn gewich tdahinter ist, schon was aus. Aber man braucht ja keine Revolution, wenn man die Partei der Revolution wählen kann, zur Not bildet man selber eine. Soweit sind wir ja schon lange. Die Schwierigkeit liegt nicht darin, dass die (Zivil)Gesellschaft gehindert würde, ihren Mehrheitswillen durchzusetzen; sondern überhaupt einen solchen zu bilden, und zwar einen, der realitätstauglich ist. Wo man sich also über die Folgen und Risiken fundamentaler Neu-Orientierungen sowohl klar ist, als auch sich darauf geeinigt hat, sie inkaufzunehmen. Beispiel: es sagt sich leicht, wir sind für Frieden, wir rüsten nicht auf, wir verlassen die Nato. Alles „Unterlassungen“ im weitesten Sinn. Das genügt aber nicht. Wenn die EU sich der UA Aussenpolitik (also der Neocon Gang, die sie betreibt) widersetzt, wird die unterschwellige Feindschaftserklärung gegen die EU in eine offene verwandelt – mit ALLEN Eskalations-Optionen. Es kann sein, dass das auch zu innenpolitischen Verwerfungen in den USA führt. Aber die Zivielgesellschaft muss soweit mehrheitlich Einigkeit hergestellt haben, dass sie die Folgen dieses Kurswechsels mitträgt. Keine Partei, selbst wnen sie wollte, hätte derzeit das zeug, solch einen Prozess in Gang zu setzen. Inner-Zivilgesellschaftliche Verständigung, quasi VORpolitisch, ist ein völlig neuer Vorgang, unerprobt und so gut wie ohne Vorbild. Es könnte sein, dass dieser Dialog garnicht national geführt werden kann, sondern zB die gesamte EU- UND US-Bevölkerung (ihre politisch bewussten Teile9 einschliessen muss. – aufsteher, die glauben, mit Partei-gründen und „Aktionen“ sei es getan, werden da bald merken, wie sehr sie auf Granit beissen. |
21.11. Post
Es gibt noch eine dritte Möglichkeit ausser Parteigründen und „Aktionen“. Beides unterstellt, dass schon klar ist, welche Massnahmen mit welchen riskanten oder gar sicher negativen Nebenfolgen für wen zu ergreifen sind. Auf ALLEN Themenfeldern aber, KRIEG VERARMUNG NATURZERSTÖRUNG, gibt es aber keine wirksamen Massnahmen, die nicht solche gravierenden Nebenfolgen haben. – Es gibt da den Satz des Gründungsaufrufs: Die Politik in einzelnen Staaten hat mehr Spielraum, als man uns einzureden versucht.“ Um diesen Spielraum geht es. Braucht es NUR eine Partei, um ihn zu nutzen – oder eine Partei mit Rückenwind durch aktionen – oder… wie ich glaube… eine längere Vorbereitung, erst durch sorgfältige Verständigung in der Bewegung; dann durch innerzivilgesellschaftliche Verständigung – nebenbei etwas völlig neues, nie erprobtes?
…
Friede – was glaubst du, wie es hier losgeht, wenn die EU sich der US Aussenpolitik (also der ca 3000köpfogen Neocon Gang, die sie betreibt) in den Weg stellt? Aufrüstung verhindern und Nato-Austritt helfen da nichts, die wollen ohnehin keine Störer und Bedenkenkrieger, wnen sie dne Erstschlag zur nuklearen Entwaffnung Russlnads vorbereiten. Und: In einer welt der Standortkonkurrenz einen in unserem Sinn ordentlichen Sozialstaat wieder aufbauen, erfordert noch ganz andere Massnahmen – Umwälzungen; dre Gründungsaufruf redet leider nicht darüber, nämlich über Wirtschaftspolitik. Und wie erst, wenn es um das komplette Umkrempeln unserer produktionsweise geht, um sie naturverträglich zu machen? Wunschlisten aufstellen nützt nichts; leute mit gelben westen hinter solchen Listen laufen lassen (selbst wenn es möglich wäre), hilft nichts. Die Politik hat einen Rahmenkonsens, in dem sich auch die Linke bewegt; und es hat seinen grund, warum die drei existenziellen Herausforderungen: Kriegsgefahr, Verarmung, Naturzerstörung, nicht wirksam angegangen werden: Weil es den Grundkonsens (dre die Politik mit ihren (derzeitigen) Wählern verbindet) überschreitet.
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Die Bewegung hat es nicht mit der Politik zu tun; sondern mit ausgewählten teilen der Bevölkerung. Denen muss etwas vorgestellt und erklärt, und MIT denen sorgfältig erörtert werden. Und dann… wnen es ca 50% sind, gibts die Politik dazu, egal wer dann die Kandidaten stellt. Und bevor es dahin kommt, müssen die aufsteher, stellvertretend für alle andern erstmal untereinander einig werden (da werden die meisten Debatten, die sich mit Aussenstehenden wiederholen werden, exemplarisch vorab geführt werden müssen.) Pete! Es geht nicht an, so existenzielle Themen mit: es gibt auch Gefahren, oder es ist nicht so einfach, zu erledigen. Da muss man SEHR viel mehr dazu zu sagen haben, wenn es einem ernst ist. (Und was ist, im vergleich dazu, die Diskussion um oben und unten in aufstehen. Es sind genug realgruppen gegründet, um sich auf dne Weh zu machen. Wie die derzeit heissen, ist komplett egal. Die brauchen keinen Namen; aber präzise Argumente, die brauchen sie schon.)
Das ist kein dritter Schritt. Bewegung sind die, die sich in Bewegung setzen. Das haben sie getan. Und die Querelen mit denen oben, aber auch zwischen denen unten, hängen eben auch damit zusammen, welche Aufgabe sich die Bewegten stellen – wieviel Umwege sie für nötig halten, oder wie nah an der Umsetzung sie zu sein glauben. Da kommen die verschiedenen Orga-Modelle heraus, die diskutiert werden. Und schau, jemand wie mir, der fürs Sich-verständigen (auf längere Zeit hinaus) ist – für den ist nur wichtig, dass da ein paar 1000 Leute sind, die Querverbindung halten, und in Gruppen sich die Fragen vorlegen, die die entscheidenden sind. Orga Ebenen oben drüber sind mir komplett egal. Andern, die meinen wirken zu können, naturgemäss nicht. Da ist schon etwas im Anfang unterschiedlich. Bloss, dass viele in ihrem Furor garnicht wahrnehmen, dass man zu aufstehen ein grudnsätzlich andres Verhältnis haben kann, als sie. Muss man sie halt drauf aufmerksam machen. |
Ich kann nichts vorwegnehmen; aber es ist hilfreich, wenn aufsteher sich klarwerden, was eigentlich hinter ihren vordergründigen Orga Differenzen steckt. Natürlich wollen alle in einem gewissen Mass, und in einer gewissen Reihenfolge, „dasselbe“ (die „Gründungsaufruf-Gesinnung“ reicht dafür). Nur begründen Mass und Reihenfolge letztlich stark unterschiedene Herangehensweisen. Ob das zu Vereinheitlichung, oder Auseinanderbrechen, oder Nebeneinanderher-Werkeln verschiedener Zweige der Bewegung führt, weiss ich nicht. Nur soviel kann ich sagen: Dass die drei Grob-Richtungen, Parteigründen – Massen-Aktionen – Analyse/Verbreitung (nicht ausschliessend, aber stark unterschiedlich priorisiert) in Ortsgruppen und FB Debatten,die ich gesehen habe, sehr regelmässig anzutreffen sind, und zu Kontroversen führen, die nur scheinbar mit „praktischen“ Erwägungen zu tun haben.…
Nun, dem steht aber ein anderes „demokratisches“, oder schlicht menschenfreundliches Prinzip gegenüber, dass man Gespräch und Zusammenarbeit auch nicht erzwingen kann. Selbst, wenn wir alle in einer „Gesellschaft“, ja sogar einem Staat, zusammengezwungen sind, und miteinander durch Dick und Dünn gehen müssen. Was andere Prinzipien nach sich zieht, dass nämlich Dinge („demokratisch“ oder sonstwie) entschieden werden müssen. Die Prinzipien beissen sich manchmal…
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Wohl wahr, ICH sehe es auch so. Aber nun denk an die Leute, die sich bundesweite Kampagnen (wie sie bei aufstehen.de schon vor-entworfen werden) ausmalen, „professionell“ gestaltet und organisiert… und sich davon was versprechen. Oder gar die Leute, die den Gründungskongress einer Partei vorbereiten im frühen nächsten Jahr – und die da aufs Bild in der Öffentlichkeit achten, und die bereits vorab einsetzende Parteienkonkurrenz vorwegnehmen – wie die arbeiten MÜSSEN, wenn sie ihr Ziel ernstnehmen. – Ich bin (aufgrund meines sehr ländlichen Wohnorts) in 4 Ortsgruppen; die Parteigründer und Kampagnen-Organisatoren sind dort eher in der Minderheit. Also die Leute, die längst wissen, was zu tun wäre. Die andern, die Mehrheit hingegen… die wissen noch rein garnichts. Genauer gesagt: Sie wissen nichtmal, wie anfangen. Einige halten das aus, etliche nicht. – Es wäre nützlich, wenn sich der Gedanke verbreiten würde: Wir wollen nicht wirklich dasselbe bei und mit aufstehen, und es ist nicht wirklich so, dass die Unterschiede sich nicht aufs praktische Vorgehen auswirken. Und gerade die, die unmittelbar praktisch (Partei, Aktion) wirken wollen, möchten nun mal die grosse Zahl und den (noch) guten Namen für IHR Projekt reservieren. Darum wird gestritten.
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Nun, wenn es gilt, nur noch blind draufzuschlagen, ist das Gefühl wohl wichtig. Wir brauchen aber Einsicht, Begreifen; weil wir eine Strategie vorschlagen müssen. Und, wie beim Schach, sind beim strageischen Denken die naheliegendsten, speziell die durch Gefühle sich aufdrängenden Schritte selten die besten. – Ich frage an der Stelle immer: Was glaubt ihr, was passiert, wenn die EU (D allein reich tda nicht) anfinge, sich der US Aussenpolitik (oder der 3000köpfigen Neocon Gang, von der sie seit Jahrzehnten gestaltet wird) ernsthaft zu widersetzen? Oder: was in einer welt der Standort-Konkurrenz der (Wieder)Aufbau eines Sozialstaats bedeutet? Oder: Was es heisst, die GESAMTE Industrie-produktion so umzukrempeln, dass sie naturverträglich wird (angefangen bie unserer eignen Natur)? -Das sind ganz ungeheure, beinah schon epochal zu nennende Herausforderungen; die Politik (incl der Linken) kann schon darum nicht darauf reagieren, weil sie ein grundkonsens mit ihren (bisherigen) Wählern verbindet, der bei allen drei Themen durchbrichen wird. – „Gefühle“ kann man, muss man in langfristige Antriebe, geduld, Sorgfalt, verwandeln. Dreinschlagen, als Masse… hilft nichts.
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Noch etwas. Die Gesamt-Bewegung wird derzeit von Konflikten durchgerüttelt bis erschüttert, in denen es scheinbar um praktische Fragen, etwa Organisation von unten nach oben oder umgekehrt, geht, wo aber in Wirklichkeit verschiedene Vorstellungen, was aufstehen sein soll, aufeinandertreffen- und zwar wieder und wieder genau die, die ich euch im Termin erzählt habe: Partei gründen – (Massen)Kampagnen starten – Analyse/strategische Verbreitung von Argumenten. Im Kern wiederum zeigen sich daran unterschiedliche Verständnisse der Aussage des Gründungsaufrufs: “Die Spielräume für die Politik in einzelnen Ländern sind auch heute noch weit größer als uns eingeredet wird.” Je nachdem, ob man da Chancen sieht, die nur ergriffen werden müssen, oder die man ergreift, wenn man will, oder… nur einen ganz schmalen und prekären Fortschrittspfad, der grosse Sorgfalt und Genauigkeit sowie Einverständnis grosser Bevölkerungsteile einschliesst – je nachdem also, wie diese Einschätzung ausfällt, drängt man auf Parteigründung (als je erstes) oder Kampagnen, oder gemeinsame Erarbeitung von Analysen und deren (gezielte) Verbreitung.
Alle Bewegungen, die durch schnelles Wirkenwollen charakterisiert waren, sind gescheitert. Neu wäre: Eine Bewegung, die durch Niveau auffällt; und es schafft ZUGLEICH extrem egalitär zu sein: Alle Mitglieder können für alle sprechen. Es gibt keine “Experten” und keine “Sprecher”. Keine Vorstände und Fraktionen. es wird auch nichts “beschlossen” (ausser banal Praktisches). Und: Die Mitglieder der Gruppe nutzen keine fremde “Öffentlichkeit”, ausser ihre eigene; und auch die nur sparsam. Stattdessen wird dafür gesorgt, dass Adressaten immer antworten können, und man ins Gespräch kommen kann – in welchem Format auch immer. Das wären erste Vorschläge für das, was man hochtrabend 2inner-zivilgesellschaftliche Verständigung“ nennen könnte. Und da… wären wir Pioniere.
23.11.Posts
Die übergrosse Angst vor Missbrauch des guten Namens, Sabotage, Provokateuren, oder das Schafffen von Angriffsflächen wegen Datenschutz-Verletzung (was man vielleicht durch geeignete Formulierungen bei der Registrierung hätte vermeiden können) – die ist verständlich, wenn man ZWAR Bewegung sein will, aber eben auch eine MARKE. Die Leute, die dieses Vorgehen begrüssen, wollen eine Gruppen-Identität, eben den Markennamen, das logo, usw., weil sie letztlich aufstehen als Organisation einer (komplexen) Willensbildung und -bekundung aufffassen. Und das, Kasimir, sind nicht wenige in der Bewegung im allgemeinen, und in Freiburg im besonderen. Die Alternative erscheint demgegenüber diffus, und noch dazu mit dem Makel behaftet, nicht praktisch zu sein. Da würde es um Klärung in der Sache gehen. Für viele ist ihre Sache, also auch die von aufstehen, relativ weit geklärt, sie sind längst einen Schritt weiter. Sie sind dann auch schnell mit Rückzug bei der Hand, wenn jemand, und sei es mit Gründen, widerspricht. Das ist dann nur ewiges debattieren, aus ihrer Sicht. Sie wollen die Truppen sammeln, die Strategie ist klar. Darauf kann man als „Sachinteresierter“ (und darum leider oft Besserwisser) derzeit nicht einwirken. Ich zB halte die Analyse, die zu einer Aktion wie „Würde statt Waffen“ (abgeehen von der peinlichen Titelgebung) führte, für eine Katastrophe. Vergleichbares gilt für alles, was an Sozialstaats-Wiederherstllungs-Forderung
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Es gibt in unserer Gruppe keine Richtungskämpfe, weil eine der beiden „Richtungen“ fehlt. Es GIBT aber eine unterschiedliche Stellung zu dem Versuch, die Bewegung zu kanalisieren und von oben-zentral mit enem gewissen Paternalismus, sagen wir: anzuleiten. Was ja von vielen, die endlich was tun wollen, gern angenommen wird. Dass dabei Inhalte einfliessen, die befragt werden könnten, ahnen die derart Engagierten nicht. Sie ahnen nicht, dass die scheinbare Formalie „Zentrale schickt euch freundlicherweise die flyer mitsamt bundes-einheitlichem Demo-Termin, und wir sind eine grossegrosse Bewegung“ inhaltlich immer eine Vorentschentscheidung ist. Und da sie nichts ahnen, was für sie einen Unterschied macht („bin doch einverstanden mit der Aktion, wo ist das Problem?“), haben sie nichts gegen die Betreuung von oben-zentral. Ob man da nachfragt – ob man sich für Hintergründe interessiert, und wissen will, ob das auch stimmt zB mit den Spielräumen der Politik – das hängt auch ab von der Lebenssituation, und der Persönlichkeit. Es gibt Leute, die wissen, dass sie im Rahmen ihrer derzeitigen Existenz keinen Platz haben für „Diskutieren“ (und Lust erst recht nicht; bei den Erfahrungen, die sie damit gemacht haben). Denen kann man ja nicht verübeln, dass sie in ihrer knappen freien Zeit „wenigstens ETWAS“ tun wollen. Und ich fürchte, wenn man sie fragt, ob sie überhaupt ein Urteil zur Gesamtstrategie haben, die aufstehen verfolgen könnte – dass sie darüber noch nie nachgedacht haben. Dass sie zu sowas wie einer „politischen Strategie“ ein (haltbares, begründbares, verantwortbares) Urteil bilden könnten, ist vielleicht ein komplett neuer Gedanke für sie.
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Da ist kein Sarkasmus. Wir reden hier über ein historische Grosskatastrophe. Die Geselslchaften haben keine Kontrolle über den politischen Prozess, nicht über ihr Wirtschaften, und nicht über ihre Produktion: Sie haben keine kollektiven Ziele,und können die drei Bereieche nicht darauf beziehen. Was stattdessen dort stattfindet, ist – natürlich nicht egal, aber… diese Unfähigkeit, existenzielle Zusammenhänge bewusst zu regeln, lässt uns an Abgründen stehen. Da ist kein Platz für Häme; wir stürzen alle ab.
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24.11. Posts
Nun – darüber sollte man sich nicht ZU sehr beschweren, Addy: Diese Leute haben sich einen Ruf erarbeitet, und den setzen sie nun für IHRE Zwecke ein; und andre, wie wir, haben sich drangehängt, und wollen profitieren von den Kontaktmöglichkeiten, die sich ergeben. Aber es ist nun mal IHR Unternehmen und nicht deins oder meins, und sie richten es auf IHRE Zwecke aus, und wollen sich dabei nicht mit (für sie nutzlosen) Diskussionen aufhalten lassen. Ihr Fehler, und deiner hoffentlich nicht, ist aber: Zu glauben, Disziplinierung von oeben wie in der Partei, und grossen Zulauf, wie in einer Bewegung, vereinbaren zu können: Das beste beider Welten. Dabei… bringen sie grade nur die Nachteile zusammen. – Darf ich mal eine Vermutung äussern? Diese nämlich: Hinter den Formalquerelen steckt ein ganz anderer Zwist, und er entzündet sich (implizit; niemand spricht es ja aus) an der Formulierung des Gründungsaufrufs: „Die Spielräume für die Politik in einzelnen Ländern sind auch heute noch weit größer als uns eingeredet wird. Eine vernünftige Politik kann…usw“ Für wie gross hält man die Spielräume, und wieviel unmittelbare Wirkmöglichkeiten traut man der „vernünftigen“ Politik zu? Wenn wenig… dann geht man andere Wege (nämlich auf Adressaten in der Bevölkerung zu; nachdem man sich unter sich verständigt hat: Sind wir das überhaupt?) Und jetzt wird noch draufgesattelt mit der „Präambel“ (vgl aufstehen.de Startseite): Wir können nichts erklären, aber.. anders WOLLEN – DAS können wir! Wir schieben dann doch noch ein paar Erklärungen nach, aber „Wir setzen darauf, dass die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes gemeinsam über mehr Erfahrungen, Wissen und Ideen verfügen als alle Runden der Expertinnen und Experten.“ Es geht nicht um das perfekte Programm, aber immerhin ein Programm, Messlatte, März, Kongress, Nachdruck. – Atemlos, besinnungslos, aber äusserst selbstbewusst: Wir könnens nicht zeigen, wir haben auch so recht. Man darf gespannt sein, wie schnell Einwender gesperrt werden.
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25.11. Posts
(zur „Präambel für ein Regierungsprogramm“, die plötzlich ohne vorausgehende Diskussion auf der aufstehen.de Seite stand – anstelle des Gründungsaufrufs, der in den Hintergrund verdrängt wurde):
Ich sehe, ihr reagiert ganz im Sinne des Textes. Also gespalten: Auch der Text beginnt mit dem Eingeständnis der Ratlosigkeit, aber endet mit trotzigem Bürger-wissen-alles-besser, sowie der Beschwörung eines sehr zeitnah anstehenden Abschlusses und einer grandiosen Perspektive. MaW diesen Winter noch werden wir uns aus der Erklärungsnot herausgearbeitet haben. – Ok aber wie? In der Verlegenheit… hält man sich an: das was man weiss („meine Themen wären…“); Experten (mal einladen, mal befragen); die Parteien (aber in ihrer Gesamtheit). – Ich erwarte das deswegen nicht anders (und sage es ohne Polemik oder gar Häme), weil es naheliegend ist, dass man sein Handeln nach dem grad vorhandenen Handlungsspielraum ausrichtet: Soviel tun, wie man kann. Das wird (wie jedem Erwachsenen bekannt) fragwürdig, wenn die Aufgabe für die Zeit und Ressourcen, die man für sie zu opfern bereit ist, zu gross ist. Und… natürlich fürchte ich, dass das hier der Fall ist. (Der Bürger-vs-Experten-Satz der Präambel deutet ja solch eine Skepsis, wenn auch noch leicht grössenwahnsinnig auftrumpfend, an…). Zur Erinnerung eine meiner Kernthesen zu aufstehen: Die Politik kommt nicht weiter, weil alle wirksamen Massnahmen gegen die wirklich grossen Herausforderungen Krieg, Verarmung, Naturzerstörung, den derzeitigen Grundkonsens zwischen Politik und Wählern sprengen. Unsre Mitbürger sind das Problem; wir selbst sind es. Kenntnis der Gefahrenlage und vorhandnen Eingriffsoptionen (im Rahmen der Gesamt-Ressourcen) stünde da eigentlich am Anfang – vielleicht gibts dann auch garnicht mehr viel zu entscheiden, der gangbare Fortschrittspfad engt sich womöglich dramatisch ein. Wer sich urteilsfähig gemacht hat, kann es auch vermitteln. Wie? Ich vermute: In vielen kleinen Schritten, in vielen kleinen Zirkeln. Und die, die sich dort verständigt haben, tragen es – genauso – alle weiter. Und melden ihren Gesprächspartnern zurück, wenn ihnen Einwände begegnen, die berücksichtigt werden. Es wird also ein in beide Richtungen nutzbarer Gesprächskanal angelegt – vielfältig verzweigt; durch unübersehbar viele Köpfe durchlaufend. BEIDE Richtungen: so unterscheidet sich ein zivilgesellschaftlicher Dialog von „Öffentlichkeit“ und „Wählen, Demonstrieren, Umfragen“. Er transportiert Entscheidungen und Gründe IMMER ZUSAMMEN – und eben in BEIDE Richtungen.
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Der Zeitplan ist etwas verwegen; es sei denn… es treten (daher Beschluss-Kongress-Öffentlichkeit) die Experten und aufstehen-Spitzen ein, um das verworrene Ideengebräu, ah nein, die vielen guten Einzelvorschläge (mehr kann man bis dahin nich tzustandebringen) in eine ordentliche Form, nämlich IHRE, zu bringen. Und nicht wenige, das ist ihnen nicht zu verdenken, werden sogar dankbar dafür sein. Ich erwarte das deswegen nicht anders (und sage es ohne Polemik oder gar Häme), weil es naheliegend ist, dass man sein Handeln nach dem grad vorhandenen Handlungsspielraum ausrichtet: Soviel tun, wie man kann. Das wird (wie jedem Erwachsenen bekannt) fragwürdig, wenn die Aufgabe zu gross ist für die Zeit und Ressourcen, die man für sie zu opfern bereit ist. Und… natürlich fürchte ich, dass das hier der Fall ist. (Der Bürger-vs-Experten-Satz der Präambel deutet ja solch eine Skepsis, wenn auch noch leicht grössenwahnsinnig auftrumpfend, an…). Zur Erinnerung eine meiner Kernthesen zu aufstehen: Die Politik kommt nicht weiter, weil alle wirksamen Massnahmen gegen die wirklich grossen Herausforderungen Krieg, Verarmung, Naturzerstörung, den derzeitigen Grundkonsens zwischen Politik und Wählern sprengen. Unsre Mitbürger sind das Problem; wir selbst sind es. Kenntnis der Gefahrenlage und vorhandnen Eingriffsoptionen (im Rahmen der Gesamt-Ressourcen) stünde da eigentlich am Anfang – vielleicht gibts dann auch garnicht mehr viel zu entscheiden, der gangbare Fortschrittspfad engt sich womöglich dramatisch ein. Wer sich urteilsfähig gemacht hat, kann es auch vermitteln. Wie? Ich vermute: In vielen kleinen Schritten, in vielen kleinen Zirkeln. Und die, die sich dort verständigt haben, tragen es – genauso – alle weiter. Und melden ihren Gesprächspartnern zurück, wenn ihnen Einwände begegnen, die berücksichtigt werden. Es wird also ein in beide Richtungen nutzbarer Gesprächskanal angelegt – vielfältig verzweigt; durch unübersehbar viele Köpfe durchlaufend. BEIDE Richtungen: so unterscheidet sich ein zivilgesellschaftlicher Dialog von „Öffentlichkeit“ und „Wählen, Demonstrieren, Umfragen“. Er transportiert Entscheidungen und Gründe IMMER ZUSAMMEN – und eben in BEIDE Richtungen.
26.11.
Ich hatte schon gesagt: Eine Bewegung wird nicht GEGRÜNDET, sie wird nicht GEFÜHRT, im Gefolge der „Präambel“ kann hinzugefügt weren: ihre innere Verständigung kann nicht GEPLANT, TERMINIERT und STRUKTURIERT werden. Für all das gibt es freilich eine Rechtfertigung, und das müssen sich die „Kritiker“ gefallen lassen: Gefühlt 60% der „Bewegung“ wollen das so: Eine grandiose, schwungvolle Perspektive, in der Kampagnen, von oben gestaltet und verantwortet, ihren Platz haben, also das, wo das Demo-Fussvolk sich einbilden kann, zu „wirken“ und „Druck“ zu machen. – Leider muss auch wiederholt werden: In diesem Gebilde vereint kommt nur einfach das Schlechte beider Seiten zusammen, der autoritäre Grundzug der Partei, mit dem Chaotischen der Bewegung. – Was mag es für ein Geheimnis sein, das Bruno erfahren hat und das ALLES ändert? Allem Anschein nach gehts ums Ganze – mehr zu sagen, „könnte die Bevölkerung beunruhigen“, nicht wahr? Ihr vergesst: Ein Ganzes, das sich nur noch
durch Verschweigen retten kann, ist schon verloren: Es verdient den Schutz nicht, den ihr ihm angedeihen lassen wollt.
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Sagen wir: Die Bewegung WIRD (oder würde; man darf ja noch hoffen) vielleicht grad zu einer, genau dadurch, dass sie zerfällt. – Eine wirkliche Bewegung startet doch nicht als Einheit, wie habt ihr euch das vorgestellt? Und man zwingt auch nicht „Einheit“ von aussen rein und auf. Die in Bewegung Versetzten – die bewegen sich erstmal (und mühsam!) aufeinander zu. Ok, „ihr“ bestimmt ja bereits übermorgen die Richtlinien der Politik (vgl Präambel). Da.. kommt so eine Bewegung natürlich nicht mit.
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Die Struktur, die Struktur, diei hat im-mer recht… Was wird denn besser, wenn ein Stellvertreter-Konzentrat anstelle der Gesllschatf den Dialog führt? Dann kriegen die Wähler die Ergebnisse vom Delegierten präsentiert, statt von der Tagesschau; und dann dürfen sie „nein“ sagen, und ihn abwählne, und jemand andern schicken? Wahnsinn! So steuert man den Riesenzusammenhang, in dem wir alle stehen! Als ob der irgend steuerbar wäre, von wem oder was auch immer… (Btw Ach nein, neoliberal wird die Partei dann doch nicht. Da ist Flassbeck davor. Schon mal was davon gehört, ihr andern? Stagflation, anyone? Ende der 70er? Hab ich was verpasst, gibts da Neuerungen? Ich merke, ich schwurbsle schon wieder…)
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Mit oder Marx: Ich zweifle auch. Drum frag ich ja in die Runde, obs da was neues gibt. Weil, ihr Lieben: als ihr der Keynes unter den Händen zerbröselte… da ist die gute alte Sozialdemokratie weltweit zusammengekracht, und Thatcher und Reagan übernahmen. Und da stehen wir jetzt. Mit unserm Regierungsprogramm in spe. Wirtschaftspolitik? Geldtheorie? Wieso, nebenbei gefragt, stand davon so garnichts im Gründungsaufruf? Wo die Finanzen doch der Dreh- und Angelpunkt sind… (Oder wird die Pflege künftig mit Luft und Liebe bezahlt?)
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Improvisierte Kritik des „Manifests der neuen Linken“=
Manifest der Neuen Linken:
1.)Die Eigentumsfrage muß zugunsten der Schaffung von Gemeineigentum, Belegschaftseigentum, Genossenschaftseigentum und Kommunaleigentum sowie auf kommunale autarke und konzernunabhängige Strukturen ausgerichtet werden. Konzern-Eigentum der Oligarchen muß vergesellschaftet werden. Wir brauchen eine Rückverteilung von Volksvermögen in die Hände der Gesellschaft. Wir brauchen ein Ende der Konzernherrschaft in Europa.
2.)Es sollte eine basisdemokratische Gesellschaft angestrebt werden. Die konzern-unabhängige Autarkie der Kommunen und der Regionen soll gestärkt werden.
3.) Eine linke Sammlungsbewegung sollte sich zu einer linken Volksbewegung entwickeln, die sowohl die alleinige Fixierung auf bürgerlichen Parlamentarismus zugunsten außerparlamentarischer sozialer Bewegungen als auch eine Verankerung in der Friedensbewegung gegen Imperialismus und Krieg anstrebt.
4.) Der Krieg und die Schaffung von Flüchtlingselend gehört zum Kapitalismus wie die Wolke zum Regen. Es kann nicht um Abschottung gegenüber Menschen in Not gehen. Andererseits brauchen wir eine Sozialpolitik, die die Interessen der Menschen hierzulande vertritt. Flüchtlinge und Lohnabhängige dürfen hierzulande nicht gegeneinander ausgespielt werden. Sie haben die gleichen Lohndrücker in der Top-Wirtschaft als ihre Gegner. Rassismus ist primitiv und die Mitmenschen die diesen fördern sind Schlechtmenschen, die dementsprechend juristisch hart zu bestrafen sind. Austritt des Landes aus der Nato.
5.)Wir brauchen eine Vermögenssteuer und einen höheren Spitzensteuersatz für Superreiche sowie eine Finanztransaktionssteuer ( moderne Tobinsteuer) gegen Spekulationen an den Weltbörsen.
6.)Die Diskussion über eine Maschinensteuer. Wir brauchen eine Antwort auf die Digitalisierung und auf die Industrie 4.0 sowie auf die Roboterisierung, die immer mehr reguläre Arbeit überflüssig macht und die so Belegschaftseigentum zugunsten der Kapitalseite enteignet.
7.) Ende der Zweiklassen-Medizin und Missstände in Pflege ( auch durch ggf. genossenschaftliche/gemeinnützige neue Organisationen )
8.) Wir brauchen eine Grundsicherung als Mindestsicherung und eine Grundrente in Höhe von 1050 €uro. Es findet ein Inflatiosausgleich stattt. Der Mindestlohn soll 12 €uro pro Stunde betragen. Über ein bedingunsloses Grundeinkommen soll ergebnisoffen diskutiert werden.
9.) Aufhebung der Klassengesellschaft und der Einteilung in Arbeiter, Angestellte und Beamte. Der Beamtenstatus gehört abgeschafft. ( Es sollen Löhne wo bestehend nach tariflichen Branchen bezahlt werden)
10.) Abschaffung überflüssiger Finanzmärkteprodukte ( wie z.B. Derivate ) und bessere Kontrollen von Banken und Finanzmärkte Keine Bank oder Firma ist „to big to fail“.
Meine Kritik:
Komm grad erst zurück, darum erst jetzt: ad 1. Erste Frage, D geschlossener Hadnelsstaat? Oder offener? Oder EU? Oder EU Eigentumsfrage…ausgerichtet, oder Welt? – Konkurrenz dauert an? Belegschafts-Grossbetriebe/Konzerne auch aufspalten? Betriebsgrösse relevant dann WOFÜR genau? – Alles Marktwirtschaft oder was, also Konkurrenz? Wenn nein: was denn DANN? Einzelbetrieb verwalten geht ja noch. Aber „Volkswirtschaft“ verwalten? Auf kollektive Zwecke beziehen? Wie finden wir die? – ad 2. „Es sollte“, ahja. Autarkie auch bei belegschaftseigenen Konzernen (zurück zu 1)?. Also Dezentrale Produktion? Einverstanden, dass dann „Produktivität“ leidet? Ad 3. Ach Gott wenn schon 1+2 geschafft sind, dann brauchts das auch nicht mehr (da fehlt jetzt so rein sprachlich ein „Aufgabe der.. (zugunsten“)… ad 4. Regenwolke? Politökonomisch fragwürdig, Details später. Die Neocons in State Department und CIA sind rücksichtslos sogar gegen Konzerninteressen, und brauchen militärisch auch nur die Erstschlagsfähigkeit. Die haben eine eigne Agenda. Und IHR Versuch, sich von überallher an die russische Grenze ranzurobben, schafft Flüchtlinge. Und das inter-nationale Armutsgefälle gibts ja auch noch. Von daher verschärft: Punkt1. ad 5. Also sindse nun enteignet oder nicht? Wer soll da noch spekulieren? Allerdings: Wer verwaltet den Investitionsfonds? Wer bestimmt seine Grösse? Kann man das, muss man das? Kredit, ja oder nein? ad 6.Versteh schon wieder nicht. Dachte ALLES ist Belegschaft, besteuert sich selbst? Wer schafft die Roboter an, wenn die keiner will? Oder will man die doch? Verwirrt. ad 7. Öffentlicher Gesundheitsdienst, und gut ist? ad 8. Also doch Konkurrenz. Und Lohn- und Einkommensunterschiede. Und Lohnarbeitslose? Geht offfenbar nicht ohne? Oder wie? Zum Enteignen kriegt ihr die Leute, aber zum Arbeitsplatz-Teilen nicht? Wenn schon,denn schon… ad 9. Was ist DAS jetzt wieder, die Klassen SIND doch schon weg= 1.? Ja klar, Öffentlich Bedienstete, also aus der Avantgardepartei (wir? lol)… kriegen Einheitslohn, nein weniger, nein mehr (grübel…). Wer legt da überhaupt Löhne fest? (noch mehr grübel) ad 10. Schon wieder: Was fürn „Finanzmarkt“? Wie entsteht der da? Banken? Wozu? Belegschaften und ihre Firma gehen pleite? Was dann? – ad 11. Warum dann nicht lieber gleich Kommunismus? Das wäre erheblich einfacher zu beschreiben. Für die Leute da draussen.. machts eh kein Unterschied. Die krieg mal dazu. Von wegen „Volksbewegung“. Von denen sind sich noch nicht mal 2 in irgendwas einig (schon garnicht im bezug auf Themen, über die sie noch nie im Leben nachgedacht haben.) Wie da erst 82 Mill. 500 Mill. 6 Mrd… – Dann lieber irgendson linksgemeintes Wischiwaschi. Drüber reden muss man so oder so.
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