Beiträge auf facebook bis 16.04.2019

23.01. FB Kommentar

170.000??? Wir hören allüberall aus den Ortsgruppen, dass grade mal 10% der Eingeladenen bei Realtreffen erscheinen, und in die Email-Verteiler noch viel weniger. aufstehen hat grob 10.000 Mitglieder bundesweit. Das ist nicht nichts. Aber eure Phantasiezahlen sind albern. Und das gilt selbst dann, wenn unter andern Bedingungen etliche der ursprünglich Registrierten sich wieder zurückmelden würden: Es kann nicht ein und dieselbe Gruppierung zugleich Partei, straff geführte NGO, basisdemokratische Kampagnen-Truppe und zivilgesellschaftlicher Aufbruch ins Unbekannte sein. Das zerlegt sich also – niemand grieft da auf eine unbestimmte Rohmasse von 1-200.000 zu und gibt ihr die Marschrichtung vor. Die streitenden Parteien hier tun manchmal so (etwa wenn sie davon sprechen, wie sehr die je andern „die Bewegung“ schädigen). Sie stehen aber grad mal für sich selbst. So wie das neue Provisorium. Führungen auf der Suche nach Gefolgschaft gibts ja viele heutzutag, und viele sind berufen, aber wenige… ok, das passt jetzt nicht zu Linken, Aufgeklärten. Es passt wirklich nicht mehr.

24.01. FB Kommentar

Darf ich mal eine Frage stellen? Diese nämlich: Warum KÜMMERN wir uns überhaupt noch darum, dass irgendwelche Leute einen „Vorstand“ gründen? Geht uns das noch was an? – Ich kann nur wiederholen: In meinen beiden Ortsgruppen besteht auch nur an den Informationen, die hier so intensiv debattiert werden, keinerlei Intersse. Die Leute verhalten sich exakt wie eine Basisgruppe, die froh ist, sicih zu konsolidieren, und für die jede Form von Vernetzung auch nur regional noch weit, weit weg ist. Warum beschäftigen WIR uns, warum beschäftigt IHR euch derart obsessiv mit diesem Thema?

Siehst du, Klaus, da gehts schon los. Den Namen, das Logo erfunden und eingeführt zu haben, überhaupt die Bewegung initiiert zu haben, ist ja verdienstvoll und soll auch gebührend gewürdigt und bedankt sein. Aber wozu berechtigt es nun? – Ich hatte neulich eine ähnlich naive Frage gestellt wie die hier (als ob die Antwort sich von selbst verstünde, ich meine, das tut sie nicht): Warum die Spitzenleute nicht einfach Mitglieder in einer Ortsgruppe sind, so wie wir andern auch. Darum wohl nicht: Sie haben sich eine Gruppe geschaffen, in der sie quasi die geborenen Führer sind, Wahlen werden sie nur noch bestätigen (so denken sie wohl). Sie halten uns für politische Kleinkinder, weil wir ja Parteilose waren und sind, es kann keine politische Kompetenz ausserhalb der Parteien geben, scheinen sie zu denken. Und da ist sogar was dran: Jenseits von ihnen… beginnt das Unbekannte, Unerprobte. Leider liegen dort vermutlich auch die Ansätze für die prekäre Abwehr der Katastrophen, die uns bedrohen. Und das sehen weder diese Leute; noch ihre Anhänger in der Bewegung. Und DARÜBER sollte eigentlich als erstes diskutiert werden; statt über Strukturfragen.

Nein an sich ist es wünschenswert, dass wir über Grundlegendes ins Gespräch kommen, und ervfreulich, dass Bedarf danach angemeldet wird. Wir stolpern hier nur sehr nachlässig in die Debatte rein, und in ihr herum. (Nebenbei ist es für niemand angenehm, auf die Weise wie ich oben reingerufen, etikettiert und dann verbal („mir egal“) wieder rausgeworfen zu werden.) – Eine These, die ich hier nur anbringen, aber nicht begründen kann, lautet: Revolution ist dre Übergang in bürgerliche Verhältnisse. Und es kann sein, dass wiederholt Revolutionen oder revolutionäre Episoden nötig sind, um diese Verhältnisse WIEDER herzustellen, wenn sie hinter schon erreichte demokratische Standards zurückfallen. Der Übergang in gleich welchen kollektivistischen Zustand findet anders statt; denn dieser Zustand ist zwangfrei. Was Leute mit dem Wort „Kommunismus“ zu verbinden gelernt haben, ist besser (und historisch richtiger) ausgedrückt mit dem Wort „Staatssozialismus“. Für alle, die „Eigentums-freie“ Verhältnisse befürworten (unterscheide dabei Eigentum und Besitz, letzteres meint die reale Verfügung, das erstere Formen der andre ausschliessenden Berechtigung), ist dieses Wort ein „Oxymoron“, ein Schwarzschimmel-Wort: Staat und Sozialismus, da wissen nur Leninisten, wie das zusammen- und IRGENDWANN mal, in ferner Zukunft, die sie sich rein garnicht vorstellen können, in was besseres über-geht. Wie aber der Übergang in den nicht-staatlichen, den unumgänglich libertären, zwangfreien Sozialismus oder Kollektivismus ausschaut – darüber ist wenig bis nichts bekannt. Was also eigentlich an die Stelle der „Revolution“ treten muss. Um so mehr sollte man anfangen, scih darüber zu unterhalten. Gerne im Forum, ob mit oder ohne Bindestrich.


31.01. FB Kommentar

Ich ergänze den Beitrag von Willi um zwei Gesichtspunkte: 1. diese Bewegung DARF sich NICHT an lokalen Themen verausgaben, weil die existenziellen Drohungen ZUNÄCHST weggeräumt werden müssen, die entstanden sind durch das Weg-Wachsen von Entscheidungs-Befugnissen, die Tod und Leben riesiger (das ist ja das Problem) Teile der WeltGesellschaft betreffen: Krieg Massenarmut Naturzerstörung werden nicht lokal kreiert (obschon Lokales immer dazu beiträgt; nur eben nicht entscheidend). Die Strategie „jeder an seinem Ort, dadurch alle zusammen“ greift hier nicht. 2. Und aus diesem Grund ist lokal sehr wohl etwas vonnöten, nämlich das Lernen, sich kollektiv zum Globalen zu verhalten („Global denken lokal handeln“ – reicht nicht mehr!), und dann, ja, natürlich vernetzt, koordiniert reaktionsfähig zu werden. An dieser „zivilgesellschaftlichen“ Organisation werden zunächst nur Minderheiten beteiligt sein, aber zur Abwehr der ersten, der Kriegsgefahr, dürfte das ausreichen: Nur eine solche Organsation wird erfolgreich sein, die kollektiv lernfähig ist und auf die Lügen und Beschönigungen der Regierenden (die zu grösseren Teilen ihre eigenen Lebenslügen sind, Ideologien, die sie sich selber glauben), die unweigerlich den anti-militaristischen Forderungen der Bevölkerungen sich entgegenstellen werden, schnell und massenhaft abgestimmt, antworten kann – ohne dabei je auf eine Führung angeweisen zu sein. Es kommt nicht mehr auf kollektives, „demokratisches“ „Entscheiden“ an – viel wichtiger ist: kollektives Lernen und Denken, kollektives Verständigtsein und Argumentieren-Können. Und es beginnt HIER. PS: Kann mir mal jemand per PN mitteilen, wie hier Absätze gesetzt werden?


02.02. FB Kommentar

Für die Dorf-Aufgaben genügen die alten Methoden. Wir hingegen müssen einen Weltkrieg verhindern, eine globale Riesen-Wirtschaft ohne Schaden herunterfahren, und eine natur- und menschen-verträgliche Technik erfinden. Und jetzt frag DU dich (und deine Nachbarn) mal, wie das gelingen kann.

Solidarität und sich helfen, wo man kann, ist eine der Stärken der (radikaleren) Linken. Es zahlt sich aus in Form von gesteigerter politischer Handlungsfähigkeit.
Was das Handeln in unserm globalen Dorf angeht, Detlef S.: Das könte zB so aussehen, dass wir Demonstrationen gegen die US Aufrüstung mit englischen Bannern, Parolen und Kundgebungen durchführen. Auch wir sind transatlantisch und global! Den US Progressives muss man den Rücken stärken (in den sozialen Netzwerken), damit sie daran gehen, das zerrüttete und manipulierte US Wahlsystem zu reparieren, County für County, denn das müssen sie, wenn der Regime Change dort in die Wege geleitet werden soll. Die Friedensbewegung muss in die gesamte EU getragen werden (schon darum muss sie vielsprachig, am besten englisch-sprachig sein, wie die Konferenzen und Sitzungen der Regierungen und „Eliten“), und von da aus – etwa über Medienberichte – in die USA. Jede Friedens-Kundgebung muss AUCH eine Lehrveranstaltung sein für US Bürger.

Detlef S. Du umkreist sehr beredt deinen Gedanken „SO nicht!“. Aber… worin besteht eigentlich das „so“, wie es nicht gehen soll?


05.02. FB Kommentar

Viel wichtiger als alle Personal- und Organisations-Querelen wären Erörterungen zur Frage, was die Parteigründer und Bewegungs-Vorsteher sich eigentlich programmatisch vorstellen. Was zB wäre denn „sozialdemokratisch“: Ausstieg aus dem Euro, Währungs-Souveränität? Reichensteuern (sollen die ihre Aktien verkaufen müssen? oder an den Staat abtreten?) zur Finanzierung des Sozialstaats, unter Schonung der Betriebseinkünfte? Kapitalverkehrskontrollen? Europäische Sicherheits-Architektur, zur Not durchgesetzt gegen die USA, mit gleichzeitiger EU-Armee? usw – Die Katze ist ganz offensichtlich im Sack, aber sie lassen sie nicht raus. Warum zeigen sie uns nicht IHR Regierungsprogramm – dann könnte man offen diskutieren. Was nützt ihnen denn eine Gefolgschaft aus wirtschafts- und aussenpolitischen Analphabeten? Denken sie im Ernst, sie könnten so simpel gegen den neoliberalen Mainstream ankämpfen, und dass es für revolutionäre Programmatik bloss einer besonders pfiffigen Werbeagentur und Sahra als Kanzlerkandidatin bedarf?
Edit PS: Hier wird zu viel über Struktur Aktion Personal und überhaupt Moral und Anstand gesprochen. Aber viel zu wenig über Politik. Deretwegen das andre doch eigentlich nur Gegenstand ist.


06.02. FB Kommentar

Viel wichtiger als alle Personal- und Organisations-Querelen wären Erörterungen zur Frage, was die Parteigründer und Bewegungs-Vorsteher sich eigentlich programmatisch vorstellen. Was zB wäre denn „sozialdemokratisch“: Ausstieg aus dem Euro, Währungs-Souveränität? Reichensteuern (sollen die ihre Aktien verkaufen müssen? oder an den Staat abtreten?) zur Finanzierung des Sozialstaats, unter Schonung der Betriebseinkünfte? Kapitalverkehrskontrollen? Europäische Sicherheits-Architektur, zur Not durchgesetzt gegen die USA, mit gleichzeitiger EU-Armee? usw – Die Katze ist ganz offensichtlich im Sack, aber sie lassen sie nicht raus. Warum zeigen sie uns nicht IHR Regierungsprogramm – dann könnte man offen diskutieren. Was nützt ihnen denn eine Gefolgschaft aus wirtschafts- und aussenpolitischen Analphabeten? Denken sie im Ernst, sie könnten so simpel gegen den neoliberalen Mainstream ankämpfen, und dass es für revolutionäre Programmatik bloss einer besonders pfiffigen Werbeagentur und Sahra als Kanzlerkandidatin bedarf?
Edit PS: Hier wird zu viel über Struktur Aktion Personal und überhaupt Moral und Anstand gesprochen. Aber viel zu wenig über Politik. Deretwegen das andre doch eigentlich nur Gegenstand ist.

Schon wieder: Gerücht ja nein, konformbedacht… STATT: Was wäre dnen gut oder schlecht an einer „neuen sozialdemokratischen Partei“: Wofür sind wir, und wogegen, aus welchen Gründen? Liebe Stammtisch-Geschwister: Wir haben existenzielle Probleme zu lösen, und ihr handelt Anstandsfragen ab. Ich sags mal so: „Wir sind viele, die sich nicht einig sind, und auch nicht mehr wissen als: wir haben di eschnauze voll“ ist nich tgrade der Gipfel an politischer Analyse, nicht wahr? Wird das denn wenigstens anderswo diskutiert, und hier lässt man sich („Hemdknopf auf“) ein bisschen gehen? Dann sols mir ja recht sein. Wo genau findet die ernsthafte Debatte statt?

Harald S.: Also ist das hier eher unernst…? (Nebenbei, welche Gruppen denn? Und… kann man das dort Erarbeitete dann vielleicht hier schnell mal auf den Tisch legen – da, wo es die Unterschiede hier verständlich macht (oder eben auc hnicht; weil „an sich“ alle daselbe wollen… sozialdemokratische Partei… oder neoliberale Verarsche unterbinden…)


07.02. FB Kommentar

Zur Frage: Warum sind Österreichs Rentner besser gestellt?
Gegugelt: https://www.boeckler.de/pdf/v_2017_09_18_blank_zwiener.pdf (Gewerkschafts-Stiftung). Ausserdem Wikipedia-Artikel zur ersten Orientierung. Die Unterschiede haben mehrere Komponenten: Mehr Einzahler (Beamte, Selbständige usw), höhere Beiträge, konsequente Staatshaftung; wenn ich es recht sehe, blendet die Darstellung der Böckler-Stiftung den deutschen Niedriglohn-Sektor als wesentliche Ursache für Beitrags-Ausfälle aus (gut sichtbar in den Graphiken S.9: Lohnstückkosten, beachte den Einbruch 2005ff für D.)
Ansonsten gugle: rentenversicherung österreich vergleich

Zum Trost der einen, zum Ärger der Andern: Zwei grosse Ortsgruppen… (in denen ich aktiv bin) interessieren sich für ALLES, was hier verhandelt wird, nicht die Bohne. Die haben mit sich selbst zu tun, und wollen das so. Diejenigen von uns, die mal im SMT waren bzw die Debatten hier verfolgen, haben Mühe, ab und an in den Treffen davon zu berichten. Dasselbe gilt für die tatsächlich basisdemokratischen Versuche auf Landesebene (in ausdrücklicher und sorgfältiger Abwehr aller Versuche jedweder Zentrale, von weiter oben auf diese Landesebene durchzugreifen), eine Vernetzungs-Struktur für unsere Regional- und Ortsgruppen aufzubauen. Leute fahren freiwillig in die Landeshauptstadt, in der Ortsgruppe hört man widerwillig die Berichte vom Treffen dort an. Die Basis hat andres zu tun. Die Führung mag irgendwo eine Gefolgschaft haben, aber nicht bei uns. (Und falls einer von oben uns blöd kommt – wir brauchen das Logo nicht oder machen ein eignes; und: Die Marke „Sammlungsbewegung“ können wir weglassen. Das geht ganz reibungslos.)
Oh und noch was: Nie im Leben sind da 170.000. Wenns hoch kommt: 10%. Wie lachhaft ist das alles, was diese Vorstands-Traumtänzer sich einbilden… Und von solchen Leuten soll unsereins sich „führen“ lassen? Im Ernst, Tomas?

Tomas S. Ich meine, da splittert nichts, weils bis jetzt noch garnicht zusammenwar, und auch nicht so schnell zusammenzuzwingen ist. Nicht auf basisdemokratische Weise jedenfalls.

Das Schiefe – und das wurde nun wirklich oft genug festgestellt – liegt in der Formulierung: BEWEGUNG GRÜNDEN – die meisten, die das lesen, sogar Aussenstehende, halten das zurecht für eine Schwarze-Schimmel-Prägung, ein Oxymoron – vor allem in praktischer Hinsicht. Was sich die einschlägig Gründungswilligen gedacht haben, das haben sie nicht in den Gründungsaufruf, wohl aber in die Präambel hineingeschrieben (und die dem Aufruf ohne Debatte nachgeschoben; ob sie wohl geahnt haben, dass sich die Zahlen derer, die sich auch noch hinter der Präambel versammeln würden, dramatisch verringern würden gegenüber denen, die dem Aufruf gefolgt sind?).
Und ich muss zugeben, Tomas: Da sind einige, wenn auch nicht sehr viele, die sich diesem Text, oder auch deinen wohlwollend-paternalistischen Überlegungen gerne anschliessen würden – die Kampagnen von oben gerne unten kreativ und auch IT-technisch perfekt organisiert ausführen würden, und sich vom dabei entfalteten „Druck“ alles erwarten.
Aber ob dies Vorgehen Sinn macht, steht und fällt mit der Interpretation, die man mit diesem (nicht sehr weit ausgeführten) Satz des Gründungsaufrufs verbindet: „Die Spielräume für die Politik in einzelnen Ländern sind auch heute noch weit größer als uns eingeredet wird.“ Da ist die Frage: Ist damit der Spielraum dessen gemeint, was ohne Risiken und harte Nebenwirkungen umgesetzt werden kann? Aber wie wirksam ist es dann? Oder ist gemeint: Ja, wir können – aber dann begeben wir uns auf eine Reise ins Unbekannte; und WOLLEN es, und entschliessen uns dazu.
Aussenpolitik: Entweder, wir treten den US Hegemonial-Politikern nicht wirklich in den Weg; und lassen sie ihren Kriegskurs mit Europa als Schlachtfeld im wesentlichen weiterverfolgen. Oder… wir handeln uns, dann hoffentlich vereint mit der Rest-EU, ihre Feindschaft ein. Wie weit mag die gehen? Wie entschlossen müssen wir da sein, und wieviel riskieren?
Wirtschaft: Kann wenn schon nicht die BRD alleine, so doch wenigstens eine links-gewendete EU sich erfolgreich vom globalisierten Weltmarkt der transnationalen Gross-Unternehmen abkoppeln, und Souveränität über die Handhabung ihrer Binnenwährung und Fiskalpolitik (Kpaitalverkehrskontrollen? Rigorose Besteuerung?, auch der Unternehmensgewinne?) zurückgewinnen, ohne Rücksicht auf „Standortnachteile“, um einen Sozialstaat, der den Namen verdient, aufzubauen?
Umweltpolitik: Von den Eingriffen, die WIRKSAM wären und auf diesem Feld vonöten, will ich lieber garnicht erst anfangen.

Wir haben es doch nicht nur mit einer Regeirung zu tun; sondern vor allem mit ihren Wählern. So weitreichende Änderungen müssen vorbereitet sein. Und gewiss nicht mit einem „Kongress“, wo Delegierte ein „Regierungsprogramm“ verabschieden, das anschliessend „auf der Strasse“ durch „Druck“ auf (welche?) „linke Parteien“ „durchgesetzt“ wird. Wie sowas im schlimmsten Fall endet, kann man in der Ukraine und in Syrien besichtigen; die Hardliner im State Department bereits würden es zu nutzen wissen…


10.02. FB Kommentar
Der Mangel an Debatten der Art wie zwischen Tomas S und Andre M ist: Dass statt der Frage des Organisationsaufbaus eigentlich die Frage nach dem Inhalt der zu organisierenden Praxis abgehandelt werden müsste. Denn da liegen die eigentlichen Differenzen. Tomas rechnet in der Mehrzahl mit aufstehern, die „den hohen Erwartungen“ (zB an Basisdemokratie) noch nicht gewachsen sind; die darum auch einen Kongress brauchen; Andre hingegen traut der Basis mehr zu, sieht sie nicht auf unterstützende Experten (wer sonst sollte den unberatenen Basis-Delegierten weiterhelfen?) angewiesen.
Tomas will uns nicht sagen, womit wir von Expertenseite zu rechnen haben: Was haben diese Unterstützer der Basis deiner Meinung nach zu bieten? Bist du denn selber sachverständig genug, um das (jetzt; schon) beurteilen zu können? Und sind die Experten denn bisher so ohne Fehl und Tadel, dass man sich unbesehen ihnen (wenn schon nicht den Parteikadern) anvertrauen kann?
Aber auch Andre sollte sich Fragen stellen: Welche Aufgaben muss die Basis lösen? Was tun wir, wenn wir auf der Strasse waren? Soll „Wir haben die Schnauze voll?“ auf Dauer unsere Antwort bleiben? Und: Hilft es uns, wenn wir uns dann die Aufgaben und Arbeit teilen, und das Expertentum in unsere eignen Reihen holen? So wie die Parteien? SIND wir da nicht schon beinah Partei? Also wie könnte es gehen?

Ok, das mag angehen, wenn es um tech teams, creative teams geht (social media ectc teams sind wi rja schon los geworden). Nun gab es freilich (ist mir von Anfang an aufgefallen) kein foreign policy team, economic theory team, ecology team. Denn, klar: Auf all diesen Feldern liegen Expertise und „Meinung“ allzu eng beieinander – derzeit ist das jedenfalls, noch, so. Im Ausdruck „…von denen er meint, dass er da Hilfe bekommen könnte“ liegt die ganze Crux, wenn es um solche Gegenstände geht. Zumal Ökonomen speziell, aber auch Aussenpolitik-Deuter und Champions der alternativen Produktion einander gern und oft widersprechen.
Aber nimm mal die Gelbwesten, denen wird nun, mehr aus Verlegenheit, sowas ähnliches wie ein Dialog angeboten: Die ziehen sich ihrerseits, nicht weniger verlegen (verlogen?) aus der Affaire, indem sie gleich zugeben, dass sie schon verloren haben, wenn sie sich drauf einlassen. Ihre Sprache ist halt unartikuliert, Marseillaise absingen, sich die Füsse ablaufen wie eine riesige ausgebrochene Viehherde, die nicht weiss, wohin sie sich wenden soll. Ihr Misstrauen gegenüber allem, was nach „Politik“ riecht, und sie vor Beratung, Führung, Wahl, Delegieren usw instinktiv zurückweichen lässt – das hilft nun auch nicht weiter. Sie haben ihre Emotion, ihre diversité (wir sind viele, wir sind vielfältig…), und ab und an hauen sie mal ein Stück Infrastruktur entzwei oder rütteln an Gittern verschlossener Behörden-Einfahrten.
Ich mache hier nur auf das Problem aufmerksam – ich hätte sogar einen Ansatz zur Lösung. Aber in der allgemeinen Euphorie des ENDLICH! WAS! TUN! dringt derzeit wohl kaum was durch.
PS: Ín einer meiner Ortsgruppen waren sie so glücklich, an einem „toll organisierten“ Stand, mit ihren Gelbwesten, und den aufstehen buttons, und dass sie mit einem dicken Packen zurückgekehrt sind mit handgeschriebenen Passanten-Antworten auf die Frage „Welche gesellschaftlichen Veränderungen wünschen SIE sich?“ (die sie dort erst noch an langen Wäscheleinen angeklammert hatten, oh es waren so viele!) – so glücklich waren sie, dass sie das jetzt alle 2 Wochen wiederholen werden. ich gehe da auch hin. Weil.. wenigstens DORT haben sie mal Zeit. Wenigstens DORT kann man mal in Ruhe sprechen. Auf Terminen… weniger: Da müssen sie schliesslich ihre nächste AKTION! vorbereiten…
PPS: Die Antwort, die unsere staatssozialistischen Mit-aufsteher geben, die schon genau wissen, was die Basis rätedemokratisch zu legitimieren hat, die Avantgarde – diese Antwort ist nicht die, die mir vorschwebt.

(zu Jürgen M) „Wir brauchen schon eine demokratisch legitimierte Avantgarde, die politisch die Zielsetzungen z b Basisdemokratie und Vergesellschaftungssozialismus und Selbstorganisation der Kommunen vorgibt(!). Und diese Instanz muss demokratisch legitimiert (!) werden“.
„Deshalb darf es im Sommer keinen Kongress fremdbestimmt allein (?!) von oben geben-“ nein! Fremdbestimmung muss (räte)demokratisch legitimiert sein, denn sonst laufen die Schafe „ziellos wie ein kopfloses Huhn auf die Strasse Das ergibt auch keinen Sinn.“ Das Volk braucht seine volkseigenen „Gegenmedien zur Volksaufklärung“ – die kopflosen Hühnerschwärme… (wissen die überhaupt, wen sie richtiger Weise demokratisch legitimieren müssen? Mit ihrer kopflosen Hühner-„Schwarmintelligenz“? Da wird man wohl ein wenig nachhelfen müssen… mit „Volksaufklärung“…)

(zu Tomas S) nein, Tomas, wir sind eine riesige formlose Masse von ganz bestimmt mindestens 200T wenn nicht schon mehr… die nichts andres braucht als STRUKTUR. – Glaubst du das? Wirklich? Nun gut, ich wohne ja in der Provinz. Ob man das braucht oder nicht: Wir SIND dort lauter basisdemokratische Kaffeekränzchen, und… ich kanns nicht ändern… dort fragt ausser mir nicht EINE Person nach irgendwas bundes- oder auch nur landesweitem. Soll heissen: Es gibt schlicht keine Bewegung, die zu spalten wäre.
Das von mir aufgeworfene Problem allerdings… das stellt sich schon in den Kaffeekränzchen.

(zu Jürgen M) Denn merke: Demokratisch ist, wenn die RICHTIGEN im Vorstand sitzen. Und richtig-basisdemokratisch ists, wenn die Basis die legitimiert. Legitimation der Falschen hingegen wäre…manipulierte Hühnerintelligenz. Legitimation der Richtigen hingegen ist aufgeklärte solche. Dann herrscht endlich Ordnung im Hühnerhaufen.

PS: Jürgen gefällt das, thumb up. Mit anderen Worten: Das ist KEINE Realsatire. Es ist KOMPLETT ernstgemeint. Boah!

eigenen Kommentar geantwortet.


10.02.2019, 16:22

Tomas S Da hab nun wohl ich mich missverständlich ausgedrückt, wenn dir das so ätzend in den falschen Hals gerät. Ich will eher drauf hinaus, dass die Frage nach landes- oder bundesweiter Organsation sich derzeit einfach nicht stellt, weil die Basis-Kränzchen (das habe ich dankend aufgegriffen? ) viel zu sehr mit sich beschäftigt sind. Also in meinem Umkreis sind sie es (und in unserm Bundesland, keineswegs der kleinste unter den aufstehen-Landes“verbänden“, sind, nach dem, was wir Regionalgruppenvertreter uns vor 2 Wochen beim Landestreffen erzählt haben, so ziemlich alle auf diesem Stand).
Davon abgesehen, vertrete ich hier und noch mehr im aufstehen-forum.de die Position, dass es heute nicht mehr um eine kollektive Willens-Äusserung geht (die Wahl von befugten Sprechern usw), sondern um die Kollektivierung (angefangen im kleinen Kreis bzw Kränzchen) von Einschätzungen, Begriffen, relevant-technischem Wissen, Verständigung über sinnvolle (Fern)Ziele, und den Umgang mit (Noch)(Nicht)Gewusstem (zB Risiken). Was eine Gruppe KOLLEKTIV LERNFÄHIG machen würde – sie kann schnell auf neues reagieren; und: Alle können für alle sprechen. Das zustandezubringen, wäre die Aufgabe, wie macht man das?
Ok. Vielleicht verstiegen-utopisch. Aber dafür nicht so ätzend. Hoffe ich.


12.02. FB Kommentar

Nur leicht OT: Was mich derzeit definitiv verwirrt, ist die strategische Gesamtsituation. Folgendes sehe ich unwidersprochen immer wieder behauptet: Die Nato ist konventionell überlegen durch schiere Masse ihrer Waffen – bei qualitativer Überlegenheit der Russen; die müss(t)en darum frühzeitig zur Abwehr auf nukleare Gefechtsfeldwaffen übergehen.
Ist das dann der Beginn einer sich schnell drehenden Eskalationsspirale?
Oder… beginnt der Nuklearkrieg (wegen der langen Vorbereitungsfristen für einen konventionellen Nato-Aufmarsch an russischen Grenzen) sofort mit Nuklearschlägen (nach eventuellen kurzen Vorgeplänkeln)? Und dann Versuchen eines Enthauptungsschlages? Kann eine der beteiligten Seiten sich einen solchen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zutrauen, oder gilt weiter das prinzip der Mutually assured destruction (MAD; genug Vergeltungspotential)?
Was haben die Russen zum jetzigen Zeitpunkt an Zweitschlags-Kapazität vorzuweisen, derart dass allen US Erwägungen, russische Vergeltungsschläge mit dem vorhandenen Raketen-Abwehr-Potential (aber wie effektiv ist das eigentlich?) weitgehend zu neutralisieren, die Grundlage entzogen ist?
Welche Auswirkungen hat die russische Ankündigung, ab 2020 interkontinentale Hyperschallwaffen in ihr Arsenal zu nehmen? Laufen hier Fristen ab, nach denen die Russen endgültig die Mutually assured Destruction MAD wiederhergestellt haben, und die US Raketenabwehr nicht mehr zu fürchten haben (wen das je der Fall war)? Gibt es damit (wie immer im Fall „überlegener“ Vergeltungsfähigkeit) sogar eine Erstschlagsoption für die Russen?

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Zu Venezuela: Wenn wir unterstellen, dass die Russen effiziente Luftabwehr installiert haben, und sich das syrische Szenario beschleunigt wiederholt – was treiben die US Aussenpolitiker da eigentlich? Es fällt auf, dass sie immer aktuell nur EINEN Brennpunkt bearbeiten (und ihn relativ schnell wechseln) – natürlich immer auch im Verbund mit ihrer Medien-Abteilung. Ist es Trump, der das zu seiner Taktik gemacht hat, um die Neocon Hegemonial-Strategien zu chaotisieren?
Haben die Hegemonialkrieger im Prinzip bereits verloren?
Ist der (uU Trump zuzuordnende) Rückzug auf die „eigene“ Hemisphäre bereits das Eingeständnis der Niederlage (in Kombination mit einer sich abzeichnenden, eher an Kissinger angelehnten Trump-Alternative zum Neocon-Hegemonialprojekt, mit China als Hauptrivalen, vorgebliche Handelspolitik als Teil des (sicherheitspolitisch geordneten: Unterbindung des Exports militärisch relevanter Produkte nach China) Rückzugs aus der chinesischen(-russischen) Welthältfte?
Mal sehen, was sie uns auf der Sicherheitskonferenz dazu erzählen… (eines ganz sicher: Die EU muss unbedingt aufrüsten!)

….
Bevor man das Ziel Nato-Austritt erwägt, braucht es einen Reaktionsplan und Konzepte, denn die Folgen eines Austritts sind kein Zuckerschlecken. Wenn Freundschaften gekündigt werden, welche auf Gewalt fußten und Drohen, Erpressen und Töten zum Tagesgeschäft gehören, dann muss man sich der Folgen eines solchen Vorhabens klar sein. Es braucht Verbündete, es braucht Konzeptionen, vor allem aber eine diplomatische Vorgehensweise.

Einfach nur Fordern ist zu wenig.

zu: Experte: USA werden Europa Raketenstationierung aufzwingen
de.sputniknews.com

Oh-oh, Willi. Das ist aber, mit Verlaubf, mehr als blauäugig. Eine Macht, die in ihrem Kampf um weltweite Hegemonie schon zig Millionen menschen geopfert hat, und kühl damit kalkuliert, 100e Millionen zu opfern: Die wird sich doch nicht von einem solch kleinen militärischen Licht wie der BRD ins Handwerk pfuschen lassen? Selbst wenn uns da was gelingen würde – Prag 1968 könnte die Blaupause liefern für das was dann ansteht (BRD wehrlos russischer propaganda ausgesetzt – russische Intervention steht bevor – Bürger müssen geschützt werden – letzte verbliebene Demokraten haben dramatisch um Hilfe gerufen usw).

((Und es ist nicht(mal) Trump (es sie denn, er ist der faux populist, für den ihn viele halten, der Obama von rechts – was kann er auch mehr sein als das, ohne Hausmacht…), der will nur Regime change im Iran, China in Schach halten, und Waffen verkaufen. Es sind die Neocons, es ist das fest installierte Foreign Polcy Establishment der USA, das sich auf diese Hegemonialstrategie versteift hat, seit Jahrzehnten).)

Weisst du noch, Bush jun.: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns? Das gilt heute mehr denn je. Macron wollte die EU-Armee, um sich zu wehren… gegen wen? Klar, die üblichen Verdächtigen (Russland, China)… aber dann: … „und sogar die USA.“ Da wars mal heraus. Für die sind wir bestenfalls Vasallen und Gefechtsfeld, und ansonsten Feindland, wos gern chaotisch zugehen darf (solang die Militärbasen drin intakt bleiben, wer sollte die angreifen?)
Nein – Danny hat recht: Da brauchts eine SEHR gut abgewogene Strategie. aufstehen und Krachmachen reicht nicht. Nicht mal ansatzweise..

zu: Stoppt Subventionen für industrielle Landwirtschaft!
Das Schlimme an der Agrarwende (die schon aus Kostengründen von vielen konventionell wirtschaftenden Landwirten herbeigewünscht wird) ist: Sie ist technisch nicht vorbereitet. Seit Jahrzehnten gibt es kaum noch Forschung zu genuin biologischer Landwirtschaft; das Konzept SELBST einer experimentellen Erforschbarkeit kleinräumiger („Nutz“)Ökotope wirft sehr fundamentale Fragen auf: Kein Kapitel im derzeit wohl meistbenutzten UTB Lehrbuch zur ökologischen Landwirtschaft, das nicht mit einer (unbeantworteten) Zweifelsfrage schliesst: Aber… kann man das überhaupt erforschen? – Oh… man kann die exotischsten Stoffwechselwege exotischster Mikroben im Labor rekonstruieren… Währenddessen wird dein Acker Jahr für Jahr von immer neuen Unkräutern überwuchert. Biologische Landwirtschaft und Gartenbau und Bodenbewirtschaftung… ein unbekannter Wissens-Kontinent. Wir betreten ihn mit den Parolen der „we feed the world“-Fraktion. (Die wir als erstes hinter uns lassen müssten…)

Wir müssen natürlich die Städter mit-ernähren, und wenn wir zunehmend auf vegetarisches oder gar veganes Essen umstellen, müssen wir qualitativ hochwertige Pflanzennahrung produzieren (vielseitige noch dazu) – dann müssen dort Nährstoffe drin sein, und das heisst, das, was unter der Oberfläche, im Boden stattfindet, rückt in den Mittelpunkt. Was die Forschung angeht, so meine ich natürlich ausschliesslich die radikal-ökologisch orientierte, und die ist seit den 50er Jahren (und dem, was vor allem die sowjetische und Ostblock-Forschung über Humus herausgebracht hat) nicht mehr sehr viel weiter gediehen (nich tdass GARNICHTS passiert ist, aber eben zu wneig; und natürlich fliesst dieses nicht-garnichts-aber-zu-wenige auch in die konventionelle Landwirtschaft ein).
Wir wollen aber zB eine Landwirtschaft, die nicht so arbeitsintensiv ist wie vor Einführung dre Mechanisierung und Kunstdüngung, obendrein eine, die auch die unphysiologischen Effekte der Düngung mit Tier-Ausscheidungen vermeidet (das bedeutet Umstellung auf Gründüngung, eine Wissenschaft für sich – gerade auch für die Praktiker) – Ertrag soll aber auch noch zustandekommen. Das ist alles sehr anspruchsvoll; was ich sagen wollte war: Dass da viel mehr Energie (und MIttel) in Versuche fliessen müsste. Un ddas ist natürlich ein Plädoyer auch für Förderung, speziell auch von innovativen Kleinbetrieben. Also ganz im Sinne der Petition.


22.02. FB Kommentar

(zur Analyse eines Psychologen bei aufstehen, wie man die Inhalte besser verlaufen könne)
Na gut, ich bin halt der typische Innovator. Von daher kann man ja schon ausrechnen, welche Frage ich stellen werde, die nämlich: Hier wird ununterbrochen reflektiert, WIE verkauft wird. Aber ist eigentlich IRGENDJEMANDEM klar (geschweige vielen; allen; die sich darüber verständigt haben) WAS?
Der Gründungsaufruf ist wesentlich eine Summe von Klagen, Beschwerden, Empörungsanlässen; und das auf drei Feldern: Krieg Massenverarmung Naturzerstörung – in allen drei Fällen betreffen die Klagen bereits eingetretene Schäden, aber auch weiter drohende.
Gibt es (ausser Sprüchen und Internet-links, andere bei jedem aufsteher) irgendeine verbindliche ERKLÄRUNG der Ursachen, warum es diese existenziellen Bedrohungen gibt? Gibt es Einsichten über deren VERMEIDBARKEIT, und zwar ohne gleich grosse oder noch grössere Schäden sich einzuhandeln?
Wieso hat eigentlich niemand Bedarf nach Anworten? Stehen sie schon fest? Wo kann ich das (in kompakter Form, in die es hoffenltich bereits gebracht wurde) nachlesen? Und mit wem, vor allem, kann ich Einwände klären? Spielt es eigentlich überhaupt keine Rolle, was das „produkt“ TAUGT? Hauptsache… verkauft?

Und genau das wird kritisiert. (Es ist eine Kritik, oder sagen wir: eine Anfrage, vor allem auch an die hier versammelten Stammtisch-Geschwister, deren Denken um nichts anderes zu kreisen scheint als Organisations- und „Aktions“-Fragen: Wie gut ist eigentlich das WAS, das hier zur organisierten Vermittlung ansteht? Seid ihr damit schon so fertig, dass davon keine Rede mehr sein muss? ich fürchte… eher nicht. Und genau darum die Frage: Warum es kaum eine Rolle spielt. Ich gebe zu, dass ich das nicht verstehe. Es macht mich, in gewissem Sinn, fassungslos.)

Oh bitte! Ich verbiete doch niemandem zu schreiben, was er für angebracht hält. Eher stelle ich dir und den andern die Frage: Warum ihr das andre für so nachrangig haltet. Mir ist Aussen- und Wirtschaftspolitik nicht klar, ich rätsle über die Motive der US Foreign Policy Strategie, ich schlage mich mit Einwänden gegen Flassbecks Keynesianismus herum, oder den Vorschlägen in Sahra Wagenknechts letztem Buch, oder wie es überhaupt zum Neoliberalismus kommen konnte (Mont-Pélérin-Gesellschafts-Verschwörung? Alle Lehrstühle besetzt, darum?) Oder…wie eine regenerative Landwirtschaft aussähe, ob es die überhaupt schon gibt? Oder ökologische Substitutionen für chemische Industriematerialien… (gibts DIE schon?)… oder Energiesparmodelle? Ist das national überhaupt möglich (hierzu unser Gründungsaufruf: „Die Spielräume für die Politik in einzelnen Ländern sind auch heute noch weit größer als uns eingeredet wird.“ Nützt uns das was, selbst wenn es wahr wäre?)

Lieber Christian A, vielleicht ist DAS der Haupt-Mythos hier am Stammtisch (eine damals geschlossene, später offene FB Gruppe): Wir seien 175.000. Wir sind, wenns hoch kommt, 10.000. Weil Leute einen Newsletter bestellen, sind sie noch lange keine Aktivisten. Wenn Leute sporadisch zu Gruppentreffen erscheinen und in einen regionalem Emailverteiler eingetragen sind, sind sie es ebenfalls nicht.Und mich wundert das nicht. Wenn die Antworten nicht gegeben werden auf solche Fragen… wenn sie nicht einmal GESUCHT werden sollen, und man nicht weiss, wie man suchen soll… ist es ein Wunder, wenn so ein Produkt sich schlecht verkauft? – Das Produkt ist die Fragestellung, in dem Fall; und die Entschlossenheit, an ihr zu arbeiten; und sich mit den unzulänglichen (oh, sind sie nicht? dann bitte Verständigung darüber!) Antworten darauf nicht zufriedenzugeben.
Ein Mann hat seinen Autoschlüssel bei Nacht verloren, er sucht unter einer Laterne. Er weiss zwar genau, dass er den Schlüssel woanders verloren hat; aber bei Licht sucht es sich leichter. Das ist was mir einfällt, wenn ich lese: “ Ich bleib aber eben lieber in einem Feld, in dem ich mich auskenne.“ ((Ein Papier erstellen? Woher wüsstest du, dass es korrekt ist? Im Internet gibts soviel Papiere, soviel Vorträge… nichts ist ausdiskutiert, nichts geklärt (und vielleicht bräuchte es ohnehin noch ganz andre Ansätze – so kommts mir nämlich vor, je länger ich mich damit abgebe. Aber DAS muss man schon tun, für solch einen Befund…))

Um im Bild zu bleiben: Wir brauchen die Schlüssel; und zwar die richtigen; damit wir losfahren können; JEDER von uns. Jeder muss wissen, dass der Schlüssel richtig ist, SOVIEL Kompetenz muss sein. Allein, um zu beurteilen, in welcher Reihenfolge wir uns thematisch aufbauen sollten, muss man erste Urteile haben über die Natur der Probleme, die uns auf den Haupt-Problemfeldern erwarten (wie hängen sie zusammen? Ist Kriegshetze Folge von „Kapitalismus“ oder des „Finanzsystems“, wankt der Dollar, platzen sonst „Blasen“ Ist Naturzerstörung politisch verursacht, oder ökonomisch, und durch unseren Lebensstil, oder alles zusammen? Und… ist das sicher, gewusst, oder trübe geahnt?)
Wir haben bereits ZWEI grosse Foren und etliche kleinere. Wieso sind nicht längst alle dort und verständigen sich? Tut ihr es wenigstens in euern Gruppen? ((Ich werde euch sagen, wie ich es in meiner Gruppe mache: Ich gehe mit zum Stand, ich ziehe meine aufstehen-Weste an… und dann rede ich dort, am Stand, mit meinen Mit-aufstehern (die reden dort gern, über Inhalte! Dort haben sie nämlich Zeit. Auf Terminen… müssen sie ja den Stand planen.))

Die Frage, um die es hier geht, ist nicht die unseres politischen Stils, ob wir Debatten-freudig sind, oder intellektuell anspruchsvoll (elitär?). Hier geht es um die Frage: Wieviel müssen wir wissen und bedacht haben, welche Probleme müssen wir als solche durchschaut haben, und wie weit Lösungsansätze gefunden haben, um ÜBERHAUPT weiterzukommen auf den Themenfeldern, die der Gründungsaufruf benannt hat.
Wer den Krieg verhindern will, muss gegenwärtige Aussenpolitik oder eigentlich die sog „Geopolitik“ begreifen, und das, was darin Kriegsrisiken erzeugt.
Wer „soziale Gerechtigkeit“ will, muss Wirtschafts- und Finanzpolitik verstehen, ja sogar das Wirtschaftssystem selbst.
Und wer die Naturzerstörung aufhalten will, muss Grundprinzipien unserer Technik-Entwicklung, und ebenso solche der geschädigten Biosphäre kenne und berücksichitgen.
Schliesslich müssen alle, die politisch wirklich etwas ausrichten wollen, AUCH sich Klarheit verschaffen über Themen, wie Christian sie anspricht: Mit was für einer geselslchaft haben wir es zu tun, da drausen, die politischen Projekten folgen, und für sie gewonnen werden soll, die wir im Rahmen unserer sorgfältigen Analysen als richtig erkannt haben?
Nichts, nicht mal im Ansatz, in der Begeisterung über „Buntwesten“-Auftritte, wirkt in diese Richtung. Die Gelbwesten in Frankreich sind das warnende Vorbild: Entweder sie „scheitern“, und ermüden; oder sie bleiben hartnäckig und verschärfen den widerstand; dann lähmen sie bestenfalls das Land, im schlechteren Fall aber eskaliert die Gewalt, ein bisschen Bürgerkrieg haben sie ja schon z uspüren bekommen. In der Ukraine und in Syrien wurde zurückgeschossen. Das ist es, wo solcher Protest schliesslich endet.
Die Behauptung des von mir immer wieder angeführten Satzes aus dem Gründungsaufruf: „Die Spielräume für die Politik in einzelnen Ländern sind auch heute noch weit größer als uns eingeredet wird.“ ist nach wie vor unbelegt und un-erläutert: Gibt es denn nationale Lösungen, oder umgekehrt, wie unwiderruflich international in Zeiten der Globalisierung sind unsere nationalen Probleme? Wie wirken wir von hier aus nach Washington und Brüssel? Oder wie weit können wir uns (wie es die Rechten wollen) dagegen abschotten?
Aaach, lasst uns auf die Strasse gehen. Das ewige Fragen und Denken führt zu nichts, nicht wahr?

Gut, Marion B, aber abseits von Stilkritik, richten sich meine Fragen auch an dich, und all die andern, die Christians Ansätze produktiv finden. Und Willi sollte man nicht so schnell verwerfen, sondern sehen, was in und an seinem Text aufzugreifen ist: Wer Politiker und Parteien ersetzen will, muss sich der Verantwortung stellen, muss es sogar besser wissen als sie. Und nicht die schöne Arbeitsteilung pflegen: WIR sind zuständig für die Empörung; verantwortlich, also die verantwortlich zu machen sind, und schuld an den Verhältnissen, also zuständig dafür, es besser zu machen – das sind andere.

Ah die Systemfrage! Wie lautet die denn? Und vor allem – wie lautet die Antwort? Ist sie schon gefunden, wenn wir „Millionen werden“? (Vielleicht stimmt das sogar – wenn „millionen“ ZURECHT sagen könnten: WIR. Davon sind sie, wir, derzeit unfassbar weit entfernt. Wie kommen wir dahin? Mit „Marketing, Werbung, USP, Struktur, Organigramm, Callcenter, Wahltools und Wahleben“ usw? Ist es das, was wir brauchen?


23.02. FB Kommentar

Lasst uns kurz rechnen. Würden Abgeordnete ehrenamtlich tätig sein (ok wovon leben sie DANN?), hätten Bundesbürger pro Nase grob 1 Euro pro Jahr mehr in der Tasche. Das Almosen, das der französische Staat den Gelbwesten zugestanden hat, betrug das (grob gesagt) 100fache davon. 100 Euro pro Nase. Schon besser. Wirklich helfen… würde wahrscheinlich das nochmal 100fache. Macht 1 Billion. Das bundesdeutsche Sozialprodukt beträgt grob 3 Billionen. Ein Drittel davon, so wird geschätzt, sind Kapitalerträge. So. JETZT zieht eure Gelbwesten an!

Das Land ent-militarisieren? Das WICHTIGSTE Militär in diesem Land ist doch nicht die Bundeswehr. Es ist die US-Armee, und die führt Krieg – von hier. Wie kriegen wir die hier weg? Und wenn wir sie weghaben – wie auch noch von all den andern 1000 Stützpunkten weltweit? Ihre Resttruppe in Syrien, ihre Spezialkommandos an der venezolanischen Grenze? Ihre Raketenstellungen in Polen? Ihre U-Boote in den Meeren? Ihre militärischen Satelliten? Aaach – egal. besetzen wir die Kommunen, bilden wir Gegenräte. Für irgendwas… wirds schon gutsein…

Willi Ü Ich diskutiere die „Systemfrage“ und vor allem mögliche Antworten (Alternativen) seit vielen Jahren; es gäbe viel zu sagen. Was ich nicht verstehen kann, ist: Wieso die aufsteher sich mit Methodenfragen aufhalten, Methoden der Vermittlung; als wären wir verständigt über den Inhalt. Was können wir denn den Leuten da draussen vorschlagen, gegen Krieg Armut Naturzerstörung? Hab ich was verpasst, steht es längst irgendwo? Im Gründungsaufruf jedenfalls nicht. Ich kenne die naheliegenden Antworten (oft auch nur Sprüche); es gibt keine, die nicht schwerwiegende Folgeprobleme aufwerfen. Wo, etwa, kann man bei aufstehen über sowas wie „Dollardominanz“ sprechen, und den alsbald zu erwartenden Zusammenbruch – von was? Ich schaue in die beiden existierenden Foren (mit und ohne Bindestrich), da tut sich sehr wenig, und wenn, dann gehts nicht zur Sache. – Wie stellt ihr euch das vor? Ist, so zu fragen,“plump“?


24.02.

Es sind 10000 wenns hoch kommt. Die wollen keine Partei sein, und keine Krawalltruppe für eine solche (oder für eine „linke“ Koalition, die weit und breit nicht zu sehen ist: noch so eine Lebenslüge).
Entscheidend ist nicht, wieviele Leute diese führungslose Basis umfasst; entscheidend ist, was sie tun.
Die Nicht-Partei ist derzeit besessen von der Idee, „auf der Strasse“ Willensbekundungen aufzuführen und kreativ zu inszenieren. Sie macht damit den 10. Schritt vor denen, die eigentlich als erste anstehen.
Es fehlt jeder Ansatz zu einer ANALYSE der bestehenden Verhältnisse. Niemand hat sie, von niemand kann man sie sich abholen. Man muss sie selbst erarbeiten.
(Ein beliebter Spruch lautet: Wir brauchen das Rad nicht neu erfinden, gern in Kombination mit: Wir werden die WELT nicht ändern. Darauf ist zu erwidern, ohne dieses Rad verändert man die Welt nicht, und von dieser Art Rad ist weit und breit nichts zu sehen. Wer soll es erfinden, wenn nicht wir? Wer wäre noch da – ausser uns? Wir sind… wenn man so will… das letzte Aufgebot. Wir schaffen es – oder niemand.)

Die Analyse ist nötig, wenn der Satz des Gründungsaufrufs „Die Spielräume für die Politik in einzelnen Ländern sind auch heute noch weit größer als uns eingeredet wird.“ so ergänzt wird: „…Allerdings nur, wenn dabei die Systemgrenzen überschritten werden. Sonst bleibt es bei der Alternativlosigkeit.“
Man muss sich klarmachen, wo das System (oder auch: die derzeitige „westliche“ Staatsräson) den Bestrebungen Grenzen setzt, die sich gegen Krieg Massenverarmung Naturzerstörung richten. Man muss wissen, WARUM es das tut: Man muss es verstehen – die „System(ir)rationalität“; damit man Willkür von (System)Notwendigkeit unterscheiden kann. Die meisten Fundamental-Oppositionellen arbeiten mit „Willkür“ als Erklärung, dh nichts ist notwendig, sondern von Einzelnen, oder (über)mächtigen Einzelnen so, wie es stattfindet, gewollt und herbeigeführt.
Darum auch das Beharren auf einem GEGEN-Willen; der soll ausreichen, diesen bösen Willen von Mächtigen, Oligarchen usw zurückzudrängen. Dieses Willens-Gerangel soll sich eben in einem weiten Raum von Gestaltungsmöglichkeit („Geld genug ist da!“) abspielen, wo man so oder anders wollen kann. Darum auch die Orientierung auf „Willensbekundungen“ als einzigen Inhalt bei Öffentlichkeitsauftritten.
Wohingegen die Einsicht in das SYSTEMATISCHE der drei existenziellen Drohungen, mit denen wir es zu tun haben, danach verlangt, in der Öffentlichkeit massenhaft etwas zu ERKLÄREN, weil, wer dagegen sein soll und die vorgeschlagenen Massnahmen mittragen soll, etwas BEGRIFFEN haben muss.
Denn folgenlos bleibt der Systemwechsel nicht: etwa…
…beim Aufkündigen des Nato-Bündnisses und dem Versuch einer Durchsetzung von Abrüstung;
…beim Wegsteuern von Kapitalerträgen (und demZurückdrängen der „Globalisierung“);
…beim ökologischen Umbau der bisherigen Industriegesellschaft.

(in einem thread, wo die Frage gestellt wurde, wie „links“ aufstehen ist)
Die Frage des Links-„Extremismus“ ist leicht zu erledigen, wenn die „Vernünftigen“ ihrem Namen Ehre machen, und ihre Sache mit Argumenten vertreten. Nebenbei: Radikal mögen die Leute sein, die da angesprochen sind; es sind aber eher Radikal-Linksliberale. Es gibt auch radikale Staatssozialisten (die normalerweise nicht gerade inkognto auftreten). Und… es gibt noch andre, nicht moralisierende, absolut analytisch-rationale (die darum nicht recht haben müssen) Radikallinke (zu denen würde ich mich zählen). Und es bleibt dabei: Unter Vernünftigen, die den Namen verdienen, kann man sich über Gründe und Gegengründe verständigen. Nur radikale Moralisten (und das sind die Radikal-Linksliberalen der open-border-Fraktion wohl zu grossen Teilen) wollen nicht argumentieren; die haben qua Moral auch so recht. Ansonsten wärs ja mal interessant zu erfahren, was die „andern“ Aufsteher (-gegen-Rassimus) in ihren Seminaren an Argumenten gegen rechts zu bieten haben. Die scheinen ja zuversichtlich, was die Schlagkraft ihres Materials angeht. – Ob man mit AfDlern SCHNELL einig wird, wage ich zu bezweifeln. Klar, wenn man in nicht an der Oberfläche bleibt… Aber das macht ja schon unter uns hier Schwierigkeiten…

Der Mangel dieses gesamten threads ist: Dass GESINNUNGEN verhandelt werden, statt BEFUNDE. Ob man radikal sein MUSS, und wie sehr, wenn man (das ist als Gemeinsamkeit unterstellt) einen ordentlichen Sozialstaat will, hängt nicht nur davon ab, wie radikal-üppig man den Bedürftigen entgegenkommen will; sondern sehr stark davon, ob man dafür den neoliberalen Ordnungsrahmen sprengt, sprengen MUSS, und damit auch die international neoliberal-globalisierte Ordnung verletzt. Darum ist der Satz im Gründungsaufruf auch so sehr genau zu untersuchen: „Die Spielräume für die Politik in einzelnen Ländern sind auch heute noch weit größer als uns eingeredet wird.“
Wir brauchen keine Gesinnungsprüfungen; wir brauchen ÖKONOMIE.

((Und… da die uns derzeit überfordert, wäre es, zum Aufbau der Bewegung, nützlich, sich vordringlich einem „einfacheren“ (als ob es nicht schwer genug wäre) Thema zuzuwenden: Kriegsverhinderung, Erzwingung von internationaler Abrüstung. International? Da ist schon die nächste Hürde: Kann man die aufstehen Ziele auch nur ANNÄHERND national angehen? Müssen wir uns nicht mit den andern Progressiven in den westlichen Industrieländern verbünden, dorthiin wirken? – Ich stelle mir Ostermärsche und Ramstein-Demos vor, die zweimal laufen: Einmal auf deutsch… und dann alle Banner und Reden auf englisch… zum Beispiel.))

Knut F Nenn für jede Massnahme das Volumen, das du dafür veranschlagst; dann weisst du, warum die Forderungen revolutionär sind. es sei denn, du lässt dich auf Macrons Spiel mit den gilets jaunes ein: Bitte immer schön Gegenfinanzierung (was soll dafür geopfert werden?) nennen – das Budget ist gedeckelt! Ja dann.. geht nur ENTWEDER Mehr-Wohnraum (ein bisschen, sicherlich, nur) ODER Subventionen für „frühere“ Übergänge in Unbefristung (für einige, ausgewählte) – weil wir ja in Standort-Konkurrenz stehen, nicht wahr? Usw denn PflegeBildungGesundheitVerkehrRenteMindestlohnHartz4 sind dann noch garnicht vorgekommen. Weil erstmal verzichtbar? Nun ja, sagt die schwäbische Hausfrau: Man muss halt Prioritäten setzen…

Knut F Links ist alles, was nicht rechts vom Mainstream ist, und das ist ein Riesenfeld, das sich weit auseinanderzeiht. All diese Debatten wären im Nu verschwunden, wenn wir uns auf die Erklärung der Verhältnisse konzentrieren würden; was wir müssen; sonst kommen wir nicht vom Fleck, und wenn wir am Tag dreimal „auf die Strasse“ gehn (oder mit soviel wie die Gelbwesten, was viel wäre, und grad so wenig hilft: Man kann die Champs elysées zerschlagen, man kann den Staat zerschlagen, man kann Bürgerkrieg haben; aber die Alternative, die wir suchen, zum Neoliberalismus, ist dann immer noch nicht gefunden; und so findet man sie auch nicht.)
Die aufsteher sind hilflos, weil sie nichts begreifen. Und sie wirken nicht, weil sie im Kern den Leuten draussen nichts sagen können. Nichts, was HILFT..

Knut F Missversteh mich nicht, ich bin ja dafür. Nur die Sprüche von wegen „Geld ist genug da“ sollte mal präzisiert werden. – ok, erstmal der Hattrick: Steueroasen „abschaffen“, die sind souverän (Irland, Delaware, ist nicht alles karibisch, weisst du ja selbst); 2% canceln macht keine Gelder frei, nimmt nur nichts zusätzlich weg (netter Einfall); Vermögenssteuer rechne mal vor und was es ökonomisch bedeutet; denke mal, du beziehst dich auf PRIVAT-Vermögen, richtig? Wie hoch soll der Satz denn sein (Kapitalflucht schon eingepreist); wie lang reicht das?
Und… für was und wieviel reichen denn 80 Mrd?

Nochmal, ich bin hier die Extremistin, also beruhig dich, von mir wirst du keine Einwände hören, die kommen schon noch genug, von draussen. All diese Gelder, die du nennst, sind schon mal weg, na gut, die waren also DA. jetzt nicht mehr. Sozialstaat ist nicht komplett einkommens-basierte Ausgabe (Sozialer Wohnungsbau wäre Investition; zum Beispiel; braucht wahrscheinlich Erhaltungs- und Ersatzaufwand). Am Spitzensteuersatz wiederholt sich die Sache von eben mit PRIVAT- (vermögen): Wieviel kann man da holen? Bankenrettung… wieviel hat die bisher faktisch gekostet? Das sind doch alles keine strukturellen Finanzierungs-Grundsätze, das sind Unfälle (wie mutwillig herbeigeführt auch immer)…. Immer dazusagen, wieviel ALLES kostet, und wo man dies ALLES holt.Aber das wird jetzt, fürchte ich, ein eigener thread, oder eher eine eigene Gruppe: aufstehen Sozialstaat, Finanzierung, Wirtschaft. Wäre dringend an der Zeit. (SO eine Rechnung in einem Gründungsaufruf… DAS hätts gebracht…)

Im Handelsblatt hatten sie den CEO von Bridgewater (Riesen-Vermögensverwalter), der hat Angst, dass „Sozialismus“ droht (wenn sie als Neoliberale nicht noch die Kurve kriegen). So nennen SIE das, was wir hier verhandeln. Alle Massnahmen sind linkspopulistisch-populär, keine Frage; und speziell die sozi-unwüdige (lol, Wörter hat der Müller) Steinmaier-Rede (von 2013) vor Unternehmern verweist ja drauf, was bei Kohlschen Unternehmens- und Kapitalertrags-Steuer-Sätzen (dazu Sozialversicherungs-Beiträgen) so alles zurückzuholen wäre.
100 Mrd mehr im Bundeshaushalt ist nicht schlecht, ABER ES REICHT NICHT. Und.. der ökologische Umbau braucht mindestens genauso viel.
So.
Spätestens an diesem Punkt ist das ein EU Problem (ob das EU-legal ist oder nicht, ist da komplett wurscht.) – es ist ein Problem für den gesamten Westen. Was da auf uns zukommt, für den Fall, dass wir sozialistische Flausen im Kopf haben, kann man ja grad am venezolanischen „Sozialismus“ besichtigen; roheste Hetze und Hate-Speech, wie mans seit Reagan nicht mehr hörte. Zumal es nicht am dürren, sondern am grünen Holz passiert, wie wirkt sowas denn auf den US Wähler, dem man grad noch mit List und Tücke die Bernie-Wahl (in Umfragen zuverlässig 10% Punkte vor Trump und ähnlich vor Clinton während der gesamten Vorwahlperiode) aus der Hand geschlagen hat.
Weisst du, Kurt: Ich bin nicht dagegen. ich möchte nur, dass wir wissen, was wir fordern; und die Konsequenzen abschätzen; und es den Leuten sagen.

Marion B Aber das ist die Aufgabe. Die Basis will keine Führung für sich denken lassen – gut so. Aber wenn niemand für uns denkt, müssen wir selber ran. Wer wenn nicht wir, Marion? es gibt keine andern.

Marion B Abstimmen ist schön und gut. Davor kommt Klären und sich Verständigen; und ab da zusammen bleiben und neue Information kollektiv verarbeiten. Das ist dann auch ein Abstimmen, aber ein Sich-Miteinander-Abstimmen. Das andre Abstimmen erübrigt sich dann.
Wirksame Massnahmen im Sinne des Gründungsaufrufs sind revolutionär. Das liegt nicht an uns; sondern an der Empfindlichkeit, dem Mangel an Robustheit des neoliberalen Globalsystems. Wer es stört, wer versucht, in einem so zentralen Vasallen wie D (und dann zusammen in der EU) das einzuführen, was SIE Sozialismus nennen – der kriegt es mit ihrer Wut und Panik zu tun; zumal alles ansteckend auf IHRE Progressiven, auf IHRE Wähler wirken wird: Wir sind die Alternative, die es nicht gibt – nicht geben DARF. Darum ist da alles drin, speziell noch, wenn wir zur Kriegsvorbeugung die Truppenstationierung beenden wollen. Es ist alles drin; ich sage: Bis hin zu FinanzCrash und/oder US Invasion.
Was wir wollen, ist nicht harmlos. Ganz und gar nicht.
Uns selbst muss das klarsein.
Und der Bevölkerung, wenn wir sie dafür gewinnen.
————————————
Christiane O Ich habe die wichtigste Folge von System-Grenzüberschreitungen nicht genannt. Der Kapitalismus ist nicht nur ein übles Glaubenssystem – er ist die Vorspiegelung einer grossartigen Option, Hochkomplexes – die weltweite Verknüpfung von (unabhängig voneinander, „privat“ geplanten) Produktionsprozessen – auf einfache Weise anzugehen. Wird er eingehegt, politisch beaufsichtigt und zunehmend geformt und gelenkt, findet nachträglich, schockartig, die Konfrontation mit der Hyperkomplexität statt. Der die gesamten nationalen Geselslchaften nicht gewachsen sind. Weshalb wahrscheinlich auf längere Zeit hin – nicht nur aus ökologischen Gründen – Rückbau, Runterfahren, (global koordiniertes; das darf genau NICHT verschwinden!) VEREINFACHEN ansteht. Das ist dann auf lange Zeit hinaus: Heilen, Reparieren, Wieder-Stabilisieren all der unsäglichen Schadwirkungen, die die unkontrollierte Globalisierung an der Welt, der Biosphäre, der Menschheit angerichtet hat.
Um das zu bewerkstelligen, brauchen wir unendlich viel mehr als Masse und Mehrheiten; die am Ende auch; wir brauchen eine neue Qualität der Vergesellschaftung, und das vermutlich auf globalem Niveau: eine (zumindest in Teilen) kollektiv lernfähige Zivilgesellschaft. Darum ist das, was hier zaghaft in vagen Ansätzen gedacht und probiert wird, REVOLUTIONÄR und etwas epochal neues. Freilich ist es (wenn ich recht habe) zugleich nicht mal im Ansatz begriffen.
PS: Wie im Termin gilt, aufsteher können einander du sagen.


26.02. FB Kommentar

(Jürgen M) Ich würde sogar NOCH weiter gehen (lol), und es befürworten, dass wir uns erstmal unter zukünftigen „Aufklärern“ verständigen. Unter uns gehören viele zu den „sowieso Überzeugten“ – nur überzeugt von ganz verschiedenem. Dieser Zustand sollte behoben werden.
((Wobei ich zugeben muss, dass Leute, die nicht mehr wollen aber auch können, als: allgemein beklagte Misstände möglichst expressiv und kreativ „auf der Strasse“ auszurüfen, und sich dabei als französisches Protestvolk verkleiden, darüberhinaus keinen Bedarf nach Klärung, Auf- und Erklärung haben: Sie haben „sowieso“ recht, und im Fall allgemein bekannter (aber „leiderleider alternativlos-notwendiger“) Misstände widerspricht ihnen ja noch nichtmal jemand. Die Kontroversen mit Neoliberalen und Neoconservativen beginnen nunmal erst jenseits davon.

Sylvia R Wird denn verraten, wovon die andern Workshops handelten? Gings irgendwo auch um die „unsere Ideen“, also das WAS, für das und die wir „die Menschen begeistern“ – oder immer nur ums WIE?

Hat aufstehen ein Aussenpolitik Camp? Ein Wirtschafts- (und Finanz-)theorie/system/politik- Camp? Ein Technologie- und Ökologie-Camp? – Was wollen eigentlich die „Strukturen“ und „Aktionen“ denen da draussen vermitteln? Ihr wisst offenbar alle schon bescheid, nur ich nicht. Wo kann ichs nachlesen? Im Gründungsaufruf jedenfalls nicht. Da steht bloss, was schlimm ist, und bedrückt. Nicht steht da, ob und warum man es loswerden werden kann – ohne gleichgrossses oder noch viel grösseres Elend zu verursachen. Also wo steht es? Und wenns noch nirgends steht – wieso vermisse nur ich Antworten auf solche Fragen? Was geht eigentlich in euern Köpfen vor, liebe Mit-aufsteher und -aufsteherinnen?

Schau mal, GENAU das ist es, was man derzeit am ehesten „vernetzen“ sollte: die thematische Diskussion, wie die Themen, sagen wir: des Gründungsaufrufs, eigentlich zusammenhängen; ob es Prioritäten gibt, wie man das entscheidet usw. „Wir erarbeiten die sozialen Themen….“, na gut; wenn da am Ende rausKÄME, wieviel Mrd’en die halbwegs die bestehenden Bedürfnisse+Bedarfe befriedigende Behebung jedes einschlägigen Notstands bräuchte – dann solls mir recht sein. – Ich vermute nur mal auf Anhieb: Dafür reichts mal wieder nicht, nichtmal im Ansatz. Vielleicht kann das derzeit auch überhaupt niemand schätzen. Aber SELBST WENN da ws erarbeitet wäre: Wo bekommt man nun all das Geld her? „Soziale Themen“ reicht nicht; Finanzpolitik ist gefragt. Aber Finanzpolitik reicht auch nicht; denn die Auswirkungen von zulängluicher Finanzierung müssen ja wohl auch bedacht werden. Reichen Reichensteuern (ah die PRIVAT-Vermögen, die sind ja so skandalös… Betriebsvermögen und -einkommen GUT, schaffen Arbeitsplätze; also hoffentlich tun sie das, weil… ohne Profit kein Job, richtig? Also Reichensteuern…)
Andres Thema. der deutsche Rüstungshaushalt soll steigen, mickrig genug (und für uns Friedensfreunde immer noch zu hoch). Aber… spielt die deutsche Rüstung denn im Rahmen der derzeitigen US-Droh-Kulissen und ihres Ausbaus in Richtung „revisionistische Mächte “ („WIR USA haben den Kalten Kreig gewonnen, und die tun so, als ob nicht…) irgendeine Rolle? Während wir über die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr debattieren, wird von deutschem Boden aus KRIEG geführt, und noch viel mehr Krieg VORBEREITET – aber ein US-Krieg. Wurde das schon mal thematisiert? Und zuendegedacht? Oder wurde es… schamhaft verschwiegen? Weil das Wort „Würde“ soviel besser klingt als „Kriegshetzer“…?
Wer ernstmacht mit Ökologie, Natur- und Menschenverträglichkeit von Produktion und Technik, jetzt, wo es nicht 5 vor 12 ist, sondern, um im Bild zu bleiben, die Nacht hereinbricht: Der behindert nicht nur das Wachstum, der MUSS sich den Einsatz der noch verwendbaren Überschüsse sorgfältigst überlegen. Bevölkerungen, die das mittragen sollen, müssen begreifen, was da geplant wird, und zustimmen. (Und für diese gigantische Epochen-Aufgabe der Heilung von Mensch und Natur sollten die andern beiden Drohungen, die durch fortbestehende Kriegsdrohungen, und die durch politisch unbeaufsichtigte Wirtschaftsprozesse, weggeräumt sein. Oder glaubt jemand an das Märchen, dass „mündige Verbraucher“ mit ihrer Präferenz für Jutetaschen und all das andere den Karren aus dem Dreck ziehen werden? Oder wohlwollend-Anreiz-setzende Gemeinwohl-Gewerbesteuern…

Ich gebe zu, dass ich vor deiner Äusserung erstmal sprach- und fassungslos stehe. – Aber gut, es hilft ja nichts, so wie du denken ja viele. Und… so wie ihr dachte auch derdie Autor_in_n_en des Gründungsaufrufs: „Die Spielräume für die Politik in einzelnen Ländern sind auch heute noch weit größer als uns eingeredet wird.“
Die Probleme mit der aggressiven US-Aussenpolitik, mit der neoliberalen Globalisierung, und der Fortschritts-fanatischen Naturzerstöruing sind weltweit, und nur im weltweiten VERBUND (dh NICHT nach dem Prinzip: jeder bei sich zuhaus; dazu sind die nationalen Häuser nämlich längst viel zu sehr verbunden) zu lösen. Also stimmts nicht mit den Spielräumen der Einzelländer; die existenzielle Dimension wird von jeder nur-nationalen Anstrengung verfehlt. DAS wäre mal eine Debatte!

(zu Karsten S im Rahmen der Debatte mit Sylvia R) Oh die andern auch? Nichts lieber als das – lass hören bzw lesen… (zu den „Camps“: nennt es wie ihr wollt; ich frage mich freilich, WELCHE Bildung. Denn, lieber Karsten: Der Neoliberalismus hat das Vakuum gefüllt (so behaupte ich), das die Sozialdemokratie und der Staatssozialismus geschaffen haben beim Scheitern mit ihrem Versuch in den 60er und 70er Jahren, von einer politischen, einzelstaatlichen Basis aus international (mit denselben Mitteln, wie sie national, nun ja, schlecht und recht funktionierten) zu wirken (ua Entwicklungsgefälle zu beseitigen, und Konflikte zu lösen). Die Aufgabe wurde dann an die ins Globale drängende kapitalistische Wirtschaft delegiert (und ihr politisch von den Neoliberalen der Weg geebnet); die Neoliberalen haben dann ihrerseits ein Vakuum erzeugt, durch ihre Ratlosigkeit, wie sie mit (lupenrein? naja…) sozialdemokratischen (Russland?) bzw staatssozialistischen (China?) und vergleichbaren, Bevölkerungsinteressen nicht VÖLLIG dem transnationalen Geschäftsbetrieb auszuliefern bereiten (Libyen Syrien Iran Venezuela usw?) Nationen umgehen sollten. In dieses Vakuum sind dann seit der Jahrtausendwende noch weiter regredierte Macht- und Hegemonialpolitiker (die US Neocons) mit einem (so möchte ich es nennen:) elitenfaschistischen Programm vorgestossen.

Tja, Karsten. Was sagst du dazu? Willst du solche Theorien dem Streit der „Gebildeten“ überlassen, bis sie sich auf diesen oder einen andren Befund einigen, mit Gründen allerdings, die DU nicht nachvollziehen möchtest? Wenn dem so wäre, könnte man sich das ganze Gedöns um Basisdemokratie sparen, dann sollte man sich zuversichtlich einer Führung anvertrauen, die im Gegensatz zu uns wohl schon weiss, wo es langgeht. (Mein Verdacht ist natürlich, dass die „Freund_inn_e_n des Vorstands“ genau solch ein zuversichtliches Vertrauen an den Tag legen, und darin dann auch konseqeunt sind. Hingegen die andern sagen ständig Basisdemokratie; sie sollten dann auch sagen: Volle Verantwortung für das, was man in der Öffentlichkeit vorbringt.)

(Sylvia R) Zusammengenommen mit dem, was ich eben grade Karsten versucht habe auseinanderzusetzen, ist für aufstehen (und alle, die sich mit den gegebnen Verhältnissen nicht abfinden wollen) die Frage aufgeworfen: Wie man diese internationalen Probleme DANN lösen kann? Wenn es stimmt, was ich sage: dass die ehedem reifsten linken politischen Konzepte genau DARAN gescheitert sind. ((In diesen wenigen Zeilen sind viele Voraussetzungen enthalten, über die man sich zu verständigen hätte. Wo tun wir das? Hier, im Stammtisch? Auf einem oder beiden der grossen Foren, mit und ohne BIndestrich? Ich habe auf beiden Foren Beiträge. Wo bleiben eure?))

PS: Wie du aus meinem Wohnort schliessen kannst, wohne ich gleich weit weg (mit Betonung auf „weit“) von derzeit 4 Ortsgruppen, eine ist eingeschlafen, die andre braucht mich nicht, in den beiden andern bin ich im Orga Team. Macht das jetzt einen Unterschied für dich, und wenn ja, welchen?
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Willi Ü Oh – hab ich schon wieder was verpasst, Willi? Es gab oder gibt eine “ begonnene debatte um programatische elemente“? WO?
Ansonsten… möchte man fast fragen: Was es eigentlich Banaleres gibt als Feststellungen der Art: „Aktionen setzen die klarheit voraus, wofuer wir aktionen machen wollen“.Bloss:IST denn auch nur IRGENDWAS klar, jenseits der Aufzählung von PROBLEMEN, wie sie der Gründungsaufruf vorführt? DAS sind die Aufgaben, sagt er, die wir zu erledigen haben. Aber… all die Misstände, die da benannt werden – woher kommen sie, warum gibt es sie, warum wurde bisher nichts dagegen getan – konnte man (wer?) nicht, wollte man nicht? Oh… es gibt sehr viel, viel Rauschen im Internet, vieleviele Videos, Rubikons, Nachdenkseiten, und vieleviele aufsteher haben sie gesehen. Die scheinen seither zu glauben, sie haben die Welt begriffen – die der US Aussenpolitik (worauf zielt sie? Hegemonie? Vasallen+Rivalen schwächen? „das Kapital (wahlweise auch: der Dollar, die Wallstreet, die Finanzindustrie, der Mik) braucht Krieg“? alles zusammen? aber wie?); die der globalen Wirtschaft (bricht demnächst zusammen? soviel Kredit aufgehäuft, nie zurückzahlbar, Kartenhaus, Zocker, Profite sinken, Absatzmärkte Rohstoffe Einflusszonen, neoklassische Wirtschaftspolitik Irrweg, Wunder von Wörgl, Zinseszins, kann nicht gutgehn), die der Technikentwicklung (kann erstrecht nicht gutgehn, Klimawandel ja, Klimawandel nein, erneuerbare Energien ja/nein, Überbevölkerung, we feed the world ja/nein, neue Energiequellen, Energiesparen, Rückbau, Ausbau, Aufbau…soviel ja und soviel nein…),
War von sowas hier schon mal IRGENDWANN länger die Rede?
Ausser in Kurz-Kommentaren ohne Debatte zu ab und an verlinkten Internet-Schnipseln… aus dem weltweit-viralen Rauschen…
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Die politische Linke (ein weit auseinandergezogenes Feld, nebenbei) HAT ein Problem, ein gigantisches sogar. Sie hat keinerlei intellektuelle Substanz – sie hat keine Theorie, kein Bild der Verhältnisse, keine Vorstellung, wie sie vorgehen sollte (wen wunderts), kein Ziel. Nichts.. Und nur eins ist NOCH schlimmer: Sie vermisst noch nichtmal was.

((Ok. Man kanns auch als Chance sehen. Tabula rasa – da ist wenigstens nichts Hinderliches mehr. Hat auch was für sich…))


27.02. FB Kommentar

Alexander K Es gibt ein Argument gegen deinen Versuch, das „Machen“ und das „nur Reden“ gegeneinander zu stellen: Fast alles, was man politisch macht, soweit man nicht Rechts- oder sogar direkte Zwangsmittel einsetzt (militärisch kämpft, streikt, andere Formen von zivilem Widerstand einsetzt, sabotiert) oder damit droht (etwa indemman sehr nachhaltig seinen politischen Willen, die Dringlichkeit des eignen Anliegens zum Ausdruck bringt), besteht in nichts als Reden/Schreiben und im Vervielfältigen, Verbreiten, Wiederholen desselben in der Öffentlichkeit. Manchmal schliesst das Dialoge, Diskussionen, Kontroversen ein, in denen die Adressaten Einwände machen, zurückfragen, oder eigne Ideen einbringen. Im grossen ganzen unterscheiden diese Öffentlichkeits-bezogenen Äusserungen sich nicht von denen, die vorbereitend unter Aktivisten und Parteigängern gemacht werden, um gegenstand „interner“ Beratungen zu werden. Obwohl man da näher beieinander sein sollte als „draussen“, gibt es genug Kontroversen, die einem „draussen“, womöglich in verschärfter Form, wieder begegnen werden. Beinah kein Standpunkt tritt ja heute bei einer einzigen Pesron auf, beinah alles wird von mehr oder weniger vielen (wie man hier gut sehen kann) geteilt. Der einzelne Dialogpartner ist somit repräsentativ für die unbestimmt vielen andern, die denken wie er. Es gibt von daher erstmal keine bessere Vorbereitung des öffentlichen Auftretens als die interne Diskussion. Stimmt? Oder stimmt nicht?

Sag lieber: Die Frage ist, was und wie diskutiert werden SOLL. Darüber diskutieren wir. Und DAS ist eben kein blosses Reden usw sondern Vorbereitung eines politischen Tuns.
((In dem Rahmen kann man selbstverständlich behauptten, dass es zu solcher Vorbereitung keiner weiteren Diskussionen mehr bedarf. Ist eine behauptung. Kann bestritten werden – hoffentlich mit Gründen (ich wüsste welche). Wäre nett, wenn sich die Vertreter der „weitere Debatten sind überflüssig“ – Position die Einwände dagegen anhören (und womöglich drauf erwidern).
Soviel Debatte sollte dann schon möglich sein.


02.03. FB Kommentar

Hallo Christiane, natürlich möchte jeder Mitglied in einer grossen, energisch ihre Ziele vorantreibenden Organisation sein. aufstehen ist aber leider keine solche – es sei denn, aufstehen soll Partei sein, und/oder „die Basis“ soll ihre politischen Zielvorstellungen sich von einer Gruppe von poli8tischen Profis und Experten vorgeben lassen. Beides wird derzeit von einer grossen Mehrheit der aufsteher abgelehnt. Was ua zur Folge hat, dass eine nicht geringe Zahl der ursprünglich Registrierten, die unter diesen Umständen nicht mitmachen wollen, sich resigniert abgewendet hat, und aufstehen für gescheitert erklärt. Die verbliebenen aufsteher unter denen, die sich nicht nur als interessiert haben registrieren lassen, sondern die tatsächlich benachrichtigt wurden und zu Terminen erschienen sind, dann auch nach all den Anfangsquerelen bei der Stange geblieben sind: die sind nur ein kleiner Bruchteil, bundesweit nicht mal 10%, der angeblichen 175.000. Ich schätze sie mal ungefähr (wenns hoch kommt) auf 10.000, bei den Buntwesten-Demos in den Landeshauptstädten (an denen wir mit Einzelpersonen beteiligt waren) sind ca 2-3000 in Erscheinung getreten.
Das sind die Zahlen, mit denen wi rstarten. Es ändert an der Ausgangssituation, das wir uns intern verständigen müssen, nicht das geringste. Wer ein taugliches Projekt hat, der wird auch wieder Mitstreiter finden, und auch die derzeit Abgesprungenen werden dann wieder ansprechbar sein.

Christiane Oswald Wenn das stimmt, was ich gestern vorgetragen habe; und wenn der Ansatz der Basis, sich gegen „Führung von oben“ zu wenden, seine Berechtigung hat – dann ist es leider NICHT schön, Experten IN der Gruppe zu haben. Sondern es geht drum, das Gefälle von Experten zu Nichtexperten aufzuheben. Meist heisst das auch: das Expertendenken aufs WESENTLICHE zu reduzieren, so dass wirklich alle in der Gruppe es einsehen und eigenständig vertreten können. – Ich meine: Es dahin zu bringen, ist derzeit unsere vorrangige Aufgabe.
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(Steffen B) MaW in Deutschland kann eine Revolution schon aus datenschutzrechtlichen Gründen derzeit nicht stattfinden. Ok. Immerhin muss man keine Bahnsteigkarten mehr kaufen….

Oder noch anders ausgedrückt, die schlechte Nachricht ist: Die „linke SPD“ steht sich selbst dermassen im Weg, dass sie einfach nichts hinkriegt. ((Für uns andre… ist das aber eher… nein, keine eine gute; aber die Nachricht, mit der zu rechnen war.))

Oh, und bevor wir uns nun in Häme und Fremdscham suhlen: Wenn das Scheitern der Sozialisten (sozial-demokratischer wie Realer Stasts-) in/ab den 70er Jahren nicht aufgearbeitet ist, braucht aufstehen nicht anzufangen. Meine ich. Der Neoliberalismus hat doch nicht gewonnen und sich breitgemacht, weil die Mont Pelerin Gesellschaft die Lehrstühle besetzte…
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Knut F Wer die modernen Industriegesellschaften aus den Sackgassen führen will, in die sie sich verirrt haben, der muss BEGREIFEN. Mit simplem Gutsein und Gutmeinen („Verteilungsgerechtigkeit“) kommt er nicht weit. Und: er darf sich nicht auf die etablierten politischen Prozeduren, solche der privaten Willensbildung, verlassen. Es braucht Aufklärung; massenhaft; angemessen kompetent; und als erstes müssen die Aufklärer sich daher selber kundig machen; massenhaft; und auf angemessenem Niveau.

– Wer all die Forderungen der Ostermärsche, beispielsweise, unterschreibt, muss sich klarmachen: Würde ihnen genügt, dann wird Öl ins Feuer der internationalen Gewalt-Beziehungen geschüttet. In aller Harmlosigkeit will man den US Kriegshetzern die Basis ihrer Machtprojektion in den Nahen und Mittleren Osten (also gg Russland) aus den Händen schlagen, die deutschen Kommandozentralen und Ramstein? Viel geringere Anlässe haben die zu monströs destruktiven Aktionen motiviert. Also wie vorgehen? Wer sind unsere Verbündeten? Was wäre am Ende gewonnen, wenn sie (was ihnen kaum zuzutrauen ist) sich in einem „Fort Trump“ in Polen einnisten? Die Friedensbewegung tappt, als wisse man von nichts, ihre Demoroute ab, das übliche Osterritual. Wenn man wirken will, und mitspielen, muss man auf Augenhöhe mit den „Playern“ operieren – auch als (dann hoffentlich mächtige) Zivilgesellschaft. Nebenbei… es ist keine bis zur Halskrause bewaffnete VOLKS-Masse, die da zu besiegen ist. Nur ein winzigkleiner Klüngel von elitenfaschistischen Aussenpolitikern, die nur alle, Bevölkerungen bis neoliberale regierungen, machen lassen, bis zum Weltkrieg. Ihre Macht ist die Schäwche von uns andern – gegen solche sollte man doch gewinnen. Man muss sich allerdings klarmachen, wie.

– Wer politisch den Umbau des globalisierten Profit- in ein global bedürfnis-orientierftes Wirtschaftssystem zustandebringen will, muss wissen, wie das zu steuern ist. Diejenigen, die es mittragen sollen, müssen es alle ebenso wissen – jedenfalls genug, um einzusehen, ws jeweils ansteht. Also gilt dasselbe wie oben: massenhafte Selbst-Verständigung der Aufklärer geht der Vermittlung an die Massen (soweit erreichbar) voraus.

– Und wenn wir (die globale kollektiv lern- und verständigungs-fähige Zivilgesellschaft) nicht rational die globalen kollektiven Riesen-(Reproduktions)Prozesse steuern gelernt haben – wie soll uns je der Umbau der Natur-Destruktions-Industrie in natur-verträgliches Produzieren, und die Reparatur der zutiefst beschädigten Geo- und Biosphäre gelingen? Dafür war dann alles andre nur Übung und Vorlauf.

Ob aufstehen sich diesen Aufgaben verweigert, oder sie als die anstehenden und dringendst-zu bewältigenden anerkennt – das ist letztlich egal. Es geht nicht um aufstehen. es geht schlicht darum, ob wir, die planetare Bevölkerung. noch eine Zukunft haben.
Wir können uns das Primitivsein nicht mehr leisten.

PS: Im Kampf gegen politisch zurückgebliebenes Denken und gegen die Institutionen und Rituale, in denen es sich verkörpert, wäre daher, wenn denn überhaupt eine, SCHACH die wohl angemessenere Analogie.
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(Jürgen O hat einen kritischen Artikel verlinkt: Aufstehen – Ey, Leute, forget it freitag.de) Was man sich wirklich zu Herzen nehmen sollte ist, was der Autor unbeholfen (keine Geisteswissenschaften studiert… oh, der Gipfel der aktuellen Intellektualität?) als unsere Unbedarftheit erkannt hat. Daran müssen wir arbeiten. Energie, das sieht jeder, ist offenbar vorhanden.

Stimmt, das lässt er raushängen. Das gute ist: Die Bewegung hat keinen rechten Flügel. Höchstens ein…nennen wir es… ein Stummelchen. Als hätten diese Sozis irgendwas von Belang zu bieten.

(Jürgen M) Nun da muss man aber auch sich blenden und sich was vormachen lassen wollen: Man muss sich einreden lassen wollen: Ach was sind wir doch für eine Riesenbewegung, mit 175tausend, was wir nicht alles stemmen könnten demnächst, und ja, da müssen wir bundesweit vernetzt sein, und Tools und Plattformen und Strukturen und Vereine, ohne das geht garnichts uswusw – Die Anfänge, schaut in eure Ortsgruppen, sind nicht zum völlig Verzweifeln, aber doch eher kläglich. Macht nichts, wir können das besser. Aber Vorstand? – wer braucht dabei einen Vorstand?

(Jürgen M) Wenn die Ortsvereine sich mal robust konsolidiert haben, und unter sich verständigt sind. Ich kann dir sagen, meine beiden Regionalgruppen, die fragen vielleicht einmal im Quartal von sich aus, was denn die andern bei aufstehen wohl so machen. Die sind komplett mit sich beschäftigt. Soweit sie bei der Sache bleiben.

(Jürgen M) Verzeihung, das Wort „ist“ in deinem Text: sagst du das jetzt als Materialist (also ua auch Realist)? Dann würd ich doch beim Argument bleiben. Der Rest ist nämlich… Zukunftsmusik.

(Jürgen M) Nicht-Beachtung reicht vollkommen, und spart Reisespesen.
Aaach… und wie hältst dus mit der Verifikation? Tit for tat – eine Bewegung, die diesen Vorstand nicht anerkennt, ist eben nicht SEINE Bewegung. Eine solche kann ihn darum auch nicht als „nicht der Vorstand der Bewegung, deren Vorstand er sein will“ verurteilen. Kannst du folgen? ((In solche Drecks-Labyrinthe verwickelt man sich, wenn man als Materialist auf „Legitimität“ achtet. Dann studiert man statt politische Zustände das Datenschutzrecht. Für den Fall, dass die Vorständler frech werden, wird sich die zukünftige AllerGrösste Aller Ratsversammlungen eben „aufgestanden“ nennen. Und dann bitte mit einer erwachsenen Person im „a“ und nicht so einer Kleinkind-Silhouette… wer hat sich DAS denn wieder ausgedacht…).

(Jürgen M) Da ist das eigentliche Problem. Es geht nicht mehr um die Bündelung unverfälschter Willensbekundungen. Es geht um das Teilen von Einsichten und GRÜNDEN.
Mein Vorschlag: Eine Kette von kleinen Gesprächszirkeln; sobald sie intern verständigt sind, gründet jedes Mitglied einen neuen, bleibt aber und verständigt sich weiter in seinem alten. Die neuen machen es genauso. Wenn Einwände und neue Gesichtspunkte auftauchen (was wichtig für alle wäre, darüber sollten sie sich einig sein), durchlaufen sie schnell die gesamte Struktur (Schleifen zur Beschleunigung kann man einbauen.)
Man muss die „übernächsten“ Gruppen nicht kennen, und ist doch verständigt. Die Struktur ist nach allen Seiten für Argumente durchgängig. Leute, die im Grundsatz verständigt sind, können sich dann auch leicht über abgeleitetes einig werden. Mit was treten sie nach aussen? Naja – mit dem, was sie intern gemeinsam gelernt und geklärt haben.
Abstimmungen sind überflüssig. Die Schlüsse folgen von selbst.
Man könnte mit Anti-Militarismus als noch leichtestem Inhalt anfangen. (Später, wenn man damit erfolgreich war, dehnt man es auf globalisierte Wirtschaft aus, noch später auf den ökologischen Umbau der Industriegesellschaft. Ach ja: International wird das ganze wahrscheinlich ohnehin sein müssen.
Nennen wir es: rationalen Dezentralismus. Oder… kollektiv lernfähige Zivilgesellschaft.
———————-
(Karsten S in FB Gruppe „Aufstehen zum Ostermarsch“, zum Atomwaffenverbot) Man könnte, oder vielleicht sogar MUSS es genau andersherum sehen: Es ist ein wesentlich internationales Thema. Innenpolitsch? Hm, ja… insofern, als du dir vielleicht mal vorstellen solltest, wss hierzuland los sein wird, wenn es der Friedensbewegung (mithilfe von aufstehen?) tatsächlich gelingen sollte, die Kündigung des Truppenstationierungsvertrags… auch nur auf die Tagesordnung zu setzen.
Ich schlage ohnehin vor, eben der internationalen Dimension wegen Transparente, Parolen, Reden zumindest AUCH auf englisch zu formulieren. Und sich womöglich ganz direkt an die US Bürger zu wenden: Von Zivilgesellschaft zu Zivilgesellschaft, gewissermassen. Dann ist nämlich nix mehr mit „Russiagate“. (Fällt mir grad auf: „Wir sind al-le – russische Agen-ten“… könnt ein Slogan sein.))


06.03.

(Claus H) Dass man „Fach-Sprecher“ wählt ist ja nun das Partei-Analogeste, was ich mir überhaupt vorstellen kann. Mal so gefragt, Claus: Was genau stört uns an „zigmal durchgekautes Alltagsgeschwafel der Alteingesessenen“ eigentlich? Dass es nichts NEUES ist, und sich solche Fach-Sprecher gefälligst mal Abwechslung angewöhnen sollten, um uns Laien bei Laune zu halten? Was korrekt ist, kann doch garnicht oft genug wiederholt werden. Also der Einwand ist nur berechtigt (und die ganze Stossrichtung gegen PdL SPD und sog „linke“ Grüne), wenn es da ganz grundsätzliche Einwände gegen deren Politik gibt. Wo hat denn die gesamte 80% Mannschaft, in deren Namen hier immerzu Basisdemokratie eingeklagt wird (als würde die gewährt, und nicht einfach selbst etabliert), solche Kritik je formuliert? Warum gehen wir offensichtlich Linkeren nicht mit denen, die sich im „wählbaren“ Parteienspektrum bewegen, zusammen?

Ich habe mich um eine Grundsatz-Klärung zu diesem Thema bemüht, und die steht im Forum MIT Bindestrich unter aufstehen Allgemein, Titel: Die Spielräume für die Parteien, und die für aufstehen (Direkt-Verlinkung führt offenbar zur Löschung meines Beitrags).

Für Diskussionen scheint mir das Hamburger Forum (und ich bin praktisch überall unterwegs) am besten geeignet. Von Eingriffen habe ich, nebenbei, dort noch nichts bemerkt. Aber gut. Das kann ja noch kommen. Der Text kann auch anderswo eingestellt werden. Ich möchte nur, dass endlich mal über POLITIK diskutiert wird, und nicht über Formen, wie man politische Inhalte (die wir garnicht haben, und soweit doch, über die wir nicht verständigt sind) vermittelt; und in welchen „Strukturen“ das verlaufen soll.
Eine politische Bewegung schaft es, 5 Monate lang intensiv und heftig zu streiten – und nicht EIN Mal irgendetwas Aussen-, Wirtschafts- (Sozial-, Finanz-), Umwelt-Politisches anzusprechen. GERADE auch in der Auseinandersetzung mit den „rechten“ (sind sie das? sind sie das nicht?) „Vorständlern“.
(Der einzige, der sowas macht, ist Jürgen Meyer, der „Vergesellschaftungs-Sozialismus“ zum Kriterium macht. Niemand antwortet ihm; so einer erscheint hier fast als Fremdkörper. Politische Prinzipien, Analysen, Strategien? Wer kommt uns denn hier mit SOWAS..??)

Ich hab mich um die Querelen, von denen du da anfängst, nur ganz am Rand gekümmert, ich war froh, dass wir ENDLICH schreiben und bundesweit diskutieren konnten, in einem geeigneteren Format als FB. Wem es auf diese Auseinandersetzung, möglichst schnell, möglichst jetzt, ankommt, der fragt doch nicht lang – wenns das eine Forum nicht ist, dann das andre, und alle unsere Fachleute in den Ortsgruppen sagen mir, Forum, das ist quasi über Nacht gemacht, da muss man nicht soviel dran drehen, ok, mehr Komfort kostet dann Zeit; aber ich will Klärung JETZT, zur Not auch hier, in Facebook, also unkomfortabel
So, zu deinem Eingangssatz, Claus: Ich hab überhaupt kein Verhältnis zu Politprofis; ich verhalte mich zu Wissen, dem guten wie dem schlechten; das möchte ich prüfen und eigenständig vertreten können. So „fachlich“, dass ich das nicht mehr mit-denken kann, darf es eben nie werden. Wie soll man denn sonst den Leuten da draussen was erklären? Was gibt es UNDEMOKRATISCHERES als undurchsichtige Expertendiskurse, denen man, wie Klerikern im Mittelalter, gläubig vertrauen soll, weil man selbst es ja nie wird beurteilen können? Wer solcherart entmündigt ist, der kann nicht mitentscheiden. Da ist die Demokratie am Ende, noch bevor sie angefangen hat. Und wo, bitteschön, in den ganzen Politikfeldern, die ich oben aufgezählt habe, gibt es denn NICHT den Versuch, Experten-Aussagen zu immunisieren: Oooh das ist alles vielviel komplizierter – da müsst ihr schon den Fachleuten glauben… Ist nicht das ganze Internet voll von ZWEIFELN an angeblichen Fach-Urteilen, sind nicht die Argumente ähnlich komplex und zT noch komplexer? Wenn du dich nicht willkürlich auf Gedeih und Verderb einer Filterblase anschliesst – was machst du DANN? Und… sind diese Argumente alle Privatsache, werden im stillen Seelen-Kämmerlein der Einzelnen ausgetragen, die dann bestenfalls sich eine MEINUNG gebildet haben, an der nicht mehr zu rütteln ist, weil sie so ganz privat und Ausdruck der Perönlichkeit ist? Wo Politik nur noch auf unhintergehbarer „Willensbildung“ basiert, da braucht man sich nicht wundern, dass sie keiner Sache mehr gemäss verläuft. Wer Experten eigenmächtig vertraut, der entzieht ihnen auch das Vertrauen; und das schönste Expertenurteil zählt nichts mehr, wenn es den ´Damen und Herren Willensbilder_inne_n nicht in den Kram passt. Eigensinn ist so ziemlich das gegenteil von Mündigkeit.
(Hierzu passend: s.u. meinen Kommentar zu Tomas’Beitrag, wie er ebenfalls zunächst im Bindestrich-Forum erschienen ist.)

An dem Text von Tomas ist zweierlei bemerkenswert: Erstens, die groteske Überschätzung der „Macht“ von aufstehen, also die Faszination, die auf ihn und viele, die mit ihm auf Facebook diskutieren, offensichtlich die Zahl Hundert(fünf)siebzigtausend!!! ausübt. Aber das zweite ist viel wichtiger, Tomas benutzt selbst das Wort „Willensbildung“. Darum rankt sich ja die gesamte „(basis)demokratische“ Organisation.
Von dieser politischen Kategorie sollte man sich, als einer ÜBERHOLTEN, komplett verabschieden.
Und man sollte sie durch EINSICHTSBILDUNG ersetzen; gerne mit dem Zusatz, damit es ganz deutlich wird: KOLLEKTIVE Einsichtsbildung (der Zusatz ist implizit bei Willensbildung mitgedacht gewesen).
Tage-, wochenlang konnten sich aufsteher nun über „Strukturen“ zerstreiten, und sie hören und hören nicht auf damit. So ganz nebenbei redeten sie dann noch über Termine und Orte und was sie da, „auf der Strasse“ so alles anstellen wollten. Selten, ab und an, war mal ein Video verlinkt, das auf den oder jenen Skandal, die oder jene originelle Parole hinwies.
aufstehen aber hat keine Inhalte. „Struktur“ ist Hülle – für was? Für was steht aufstehen?
Für den Willen, sich nicht abzufinden, sich zu empören, die Empörung nach aussen zu tragen, viele zu gewinnen für das Zeigen der Empörung… uswusw… (siehe Frankreich)….uswusw… …. .
Es gibt nichts leichteres, als diese Empörung abzuweisen: Probleme sind bekannt, benannt, und werden angegangen; alles Darüberhinausgehende richtet nur NOCH MEHR Schaden an, und ist bitteschön zu unterlassen. So die bekannte Antwort der „Herrschenden“, gerne auch mal in einem grand débat national.
„Die Herrschenden“ und ihr 40%-Anhang (als dessen Repräsentanten sie fungiern; nicht vergessen! sie haben auch Gefolgsleute, Mittäter, Mitläufer, mehr oder weniger Überzeugte…) – die haben nicht den geringsten Grund, „Angst“ zu haben, geschweige denn, zu ZWEIFELN. Einen solchen Grund liefert ihnen nicht nur aufstehen nicht; niemand liefert ihn derzeit.
Die Linke steht ohne alles da. Ein nacktes Häuflein begriffsloses Empörungselend, im besten Fall dazu imstand, ein paar Stücke Infrastruktur in Grund und Boden zu schlagen, und die Polizei-Schläger zu beschäftigen. (Im schlechteren legt sie in der Tat die Wirtschaft lahm, dann geht nichts mehr – so hatten sichs die Gelbwesten gewünscht und vorgestellt, na sehr gut: das ist dann irgendwie Patt, der eine Gesellschaftsteil sagt Hü, der andre Hott; im schlechtesten Fall endet es dann wie in der Ukraine oder Syrien, falls im Ausland einer oder mehrere Interesse am Zerfall eines Störenfrieds oder Rivalen haben… immer dran denken: da ist nicht nur eine Regierung, sie hat auch Anhänger, und die können AUCH demonstrieren und AUCH hochdrehen – nicht nur „wir, hier unten“).
Es scheint immer wieder, dass aufsteher sich mit dem Geraune und Gesumse aus hunderttausend youtube-Video-Vorträgen zufriedengeben, niemand muss es prüfen, niemand die Widersprüche zwischen all den Deutungen aufarbeiten, niemand sich zu einem korrekten Urteil vorarbeiten, geschweige sich mit andern verständigen. Dann wird nämlich beraten und erwogen, es wird GEDACHT, und zwar gemeinsam; statt: abgestimmt, davor ein bisschen gerauft („diskutiert“), und anschliessend „Wille“ und „Entschlossenheit“ demonstriert.
Ich benutze ja gern das Bild von jemand, der bei Nacht seinen Schlüssel verloren hat, und ihn unter einer Laterne sucht. Zwar weiss er, dass der Schlüssel dort nicht sein kann; aber bei Licht sucht sichs leichter. So benimmt sich aufstehen (und die Linke insgesamt) zur Zeit. Und solang das andauert, wird nichts draus.
(zuerst gepostet im auftsehen Bindestrich Forum de, unter aufstehen-allgemein, wo Thomas_HL den Beitrag von Tomas eingestellt hatte.)

Wenns nur darum geht, mach ich mir gern die Mühe, und poste meine Texte auch im aufstehen Forum de ohne Bindestrich.


09.03. FB Kommentar

Der Artikel bespricht einen sehr wichitgen Punkt, leider scheint er maschinell übersetzt zu sein und ist in Teilen unverstänldich. Schade.
Zur Sache: Die Reaktionsfähigkeit des, wie jeder weiss, standort-gebundenen Pflanzenorganismus beruht auf der gegenüber tierischen Organismen grössen Zahl an Hierarchie-Ebenen der Gen-Regulation (ich erinnere: ca 14 gg 4). Das eigentlich Kriminelle läge demnach im Kriterium der „Stabilisierung“ von Eigenschaften, was der „Lernfähigkeit“ des Sorten-Genoms im Wege steht. Vermutlich sind dies zwei gleich wichtige Dimensionen der Pflanzen-Evolution bzw kurzfristigen Anpassung von Prlanzenpopulationen an Standortbedingungen: Spezialisierung, die zB epigenetisch fixiert ist, muss in mehrjährigen Vergetationszyklen in Anpassung an neue Standortbedingungen umgebaut werden. „Stabile“ Eigenschaften verfestigen „erfolgreiche“ Anpassung, unter Verlust von „Lernfähigkeit“. Der Faktor der „stabilen Sorten-Eigenschaft“ wird nach meinem Wissen oft auch bei sog. „traditionellen“ Sorten überschätzt, dh die Frage nach der erhaltenen Breite der Anpassungsfähigkeit kann im Grund ausser mit extrem aufwendigen Versuchsdesigns garnicht beantwortet werden.
Es ist zu vermuten, dass auch die Monsanto-Biotechniker die Steuerungsebenen im Pflanzengenom nicht mal im Ansatz so gut kennen, dass sie die Frage beantworten; stattdessen pfuschen sie im Genom herum, ohne zu wissen, was sie da tun. Ihre Misserfolge werden vermutlich nicht an die grosse Glocke gehängt. Und solange man die hochkomplexen Regelungsmechanismen nicht verstanden hat (wenn es denn je der Fall sein wird; was ich bezweifle), wird man aus Misserfolgen auch nichts lernen können, weil nicht klar ist, was man „falsch“ gemacht hat. Das gilt für die gesamte industrielle Landwirtschaft, die ein extrem unphysiologisch reduziertes Ökotop-Artefakt zu kontrollieren versucht, und im Grund am besten beraten wäre, wenn sie gleich die nötigen Vitamine und Nahrungs(ergänzungs)mittel in Bakterien-Reaktoren herstellen würde.
Dann hat sie freilich das nächste Problem (die „Ernärhungswissenschaft“, als Partner der Agrar“wissenschaft“, hat es): Dass der Bedarf des seinerseits hochkomplexen Mensch- und („Nutz“-Tier)-Organismus, der angemssen gefüttert und genährt werden soll, nicht so leicht zu ermitteln ist. Das Wissen dieser „Wissenschaften“ wird allerdings, wie der grosskotzige Spruch lautet, „alle 5 Jahre komplett umgewälzt“. Inwiefern da noch von „Wissen“ gesprochen werden kann, angesichts solcher Umwälzungs-Bedürftigkeiten, ist die Frage.
Die Regulierungen gelten, im übrigen, vor allem für KOMMERZIELLE Verwendung von Saaten. Private, nicht gehandelte Agrarprodukte sind nicht beaufsichtigt. Allein das begründet, dass man zu Selbstversorgungs- und Kleinmengen-Produktionsformen mit hoher Biodiversität zurückkehrt. Wenn dann (so soll es in den 90ern in Rusland gewesen sein) die Agrarwüsten flächendeckend Ausschuss produzieren, treten eventuell die Kleinproduzenten ein und versorgen die Städte. Hoffentlich sind es dann genug (in Russland war es so).
Russland lässt keine Gentechnik ins Land, und hat die Landwirtschaft, soweit ich weiss, auf biologische Produktionsweisen umgestellt…



10.03.

Kasimir S
Der Basis MÜSSEN die Parlamente derzeit wurscht sein, so wie jede traditionell politisch orientierte Führung von oben (dass die Parteipolitiker notwendig an den etablierten Orientierungen festhalten, ist das inhaltliche Argument gegen ihre Absichten zu „führen“. Die Aufgaben, die sich nicht nur, aber eben auch aufstehen stellen, sind im etablierten Rahmen nicht zu lössen. Der Gründungsaufruf bündelt alle Themen, die unbearbeitet bleiben, weil es im neoliberalen system für sie keine Lösung mehr gibt. Aufkündigung der Bündnispolitik, Besteuerung und schliesslich Steuerung der Profite, ökologischer Umbau der Produktion und Renaturierung sind nicht zu haben, ohne Überschreitung des Rahmenkonsens, in dme die sich wechselseitig für „wählbar“ erklärenden Parteien operieren. Das ist nicht gegen Demokratie und Parlament gerichtet; aber DIE Wahlen müssen erst lange sorgfältig vorbereitet werden, ebenso DIE Mehrheiten, DIE „Regierungsprogramme“, die den gegenwärtigen neoliberalen Rahmenkonsens durchbrechen (nicht die Verfassung; die Gleichsetzung von Demokratie mit der eigenen Werteordnung ist der Gipfel an autoritärer, anti-demokratischer Selbstermächtigung und Selbstherrlichkeit, den sich Etablierte und ihre Gefolgschaft leisten: WIR sind der Staat!).
Und diese Vorbereitung findet NICHT AUF DER STRASSE statt.
Das eingewendet gegen alle, die esso sehr dorthin zieht…

(zur Forderung nach Kündigung des Truppenstationierungsvertrags; Isabelle C) Diese Forderung muss als Zentralforderung der GESAMTEN deutschen Friedensbewegung durchgesetzt werden – keine Frage! ABER: So, wie die Anwesenheit der US Truppen bzw die umfangreiche Logistik hierzuland ja nur ein (wenn auch für die Machtprojektion der US Aussenpolitik höchst wichtige) Mosaikstein der gesamten US Machtentfaltung ist, so kann die Arbeit dagegen nur sinnvoll auftreten, wenn sie eingebettet ist in eine rationale Gesamtstrategie einer INTERNATIONALEN FRIEDENSBEWEGUNG, auf deren Zustandekommen wir schleunigst hinarbeiten müssen.
(Ich behaupte ohnehin, aber das nur nebenbei, dass KEINES der Problemfelder, die aufstehen im Gründungsaufruf sich vorgenommen hat: drohender Krieg, Massenverarmung, Naturzerstörung, noch sinnvoll in einem nationalen Rahmen angegangen werden kann.)
Die ERNSTE Frage ist: Wie wir zivilgesellschaftlich in die US Politik einwirken können?
Denn: Die Kündigung des Vertrags, ja auch nur die ernstzunehmende Forderung, haben angesichts des terroristischen Charakters der Bande, die die US Aussenpolitik bestimmt, unkalkulierbare Folgen. Wenn man sich die Wahnhaftigkeit der Russiagate-Affäre (oder die monströse Abwicklung der Skripal- und OstGhouta-Episoden) vor Augen hält, ahnt man, was da auf uns zukommen kann. Die Friedensbewegung ist derzeit nicht ansatzweise darauf vorbereitet.
Auch die Auftritte in der nationalen Öffentlichkeit sind derzeit nicht kalkuliert. Versäumt wird derzeit:
1. die Ziele des aussenpolitischen US Militarismus in der Bevölkerung bekanntzumachen, und damit auch die starre Bündnistreue der etablierten Parteien peinlchen Fragen auszusetzen;
2. zugleich sich gegen die Option eines alternativen EU Militarismus zu wenden, und gegen das Fernziel, sich zur ebenbürtigen vierten Supermacht weltweit hochzurüsten; schliesslich
3. der generellen Verharmlosung und Ausblendung des Militarismus („Krieg? So blöd sind die doch nicht!“) und der Tatsache einer imperialen Konkurrenz („passt nicht mehr in Zeiten weltweiter Globalisierung“) in der Bevölkerung entgegenzuwirken.

Heisst: Die Friedensbewegung muss sich internationaler orientieren, und die GESAMTE AUSSENPOLITIK in den Blick nehmen.
—————-
Karin J Bete nicht, mach Vorschläge, wie der Themen-Haufen zu ordnen ist. Meine erste grosse Orientierung ist diese: Gegen KRIEG MASSENVERARMUNG NATURZERSTÖRUNG.
Krieg/militaristische Aussenpolitik ist ein rein politisches Thema (was zu beweisen wäre), daher das noch relativ „leichteste“.
Gegen Massenverarmung vorzugehen, bedeutet wahrscheinlich tiefe politische Eingriffe in die Wirtschaft (Umsteuern und Beschränken von Profiten): Also Politik (Konsensfindung) und Wirtschafts-Kompetenz (Koordinations-Formen) müssen da zusammenkommen, au funserer Seite. Schwerer.
Naturzerstörung bekämpfen bedeutet: Umbau der gesamten Produktion. Da kommt zu Politik (…) und Wirtschafts-Kompetenz (…) auch noch Kenntnis von Technologie und Naturwissenschaft. Schwierigstes; setzt beide andern voraus.

Bei solchen Aufgabenstellungen: Was soll da noch die demonstrative Bekundung von guten Absichten? („auf der Strasse“)? AUFKLÄRUNG der Bevölkerung auf hohem Niveau steht an. Die Aufklärer müssen sich slebst aufklären und über die nötigen INhalte verständigen; sie müssen zugleich ihre lokale Vermittlungstätigkeit nach aussen in der Fläche koordinieren.
Sie müssen uU schnell damit beginnen, ihre Koordination über nationale Grenzen auszudehnen. Denn: keines der drei problemfelder (auch im sinne des Gründungsaufrufs) kann national bewältigt werden.

Genügt das als Übersicht?


14.03. FB Kommentar

Steffen B Sie wollen eine Partei gründen? Dann lasst sie doch. SIE gehen ihren Weg, und wir unsern. Und wenn ihnen 170.000 auf dem Irrweg folgen (wie dumm muss man sein, um sich von dieser Zahl behexen zu lassen?) – schön für sie, schlecht für alle; macht angesichts des allgemeinen Notstands aber auch keinen grossen Unterschied mehr.

15.03. FB Kommentar
Diese Art der „linkspopulistischen“ kollektiven Willensbildung und -äusserung wird sich als komplett hilflos erweisen, sobald schnelle komplexe Urteilsbidung erforderlich wird – weil die Bewegung schnell auf sich ändernde Nachrichtenlagen und/oder Regierungs-Statements reagieren muss – UND dies nicht per Presse, sondern in Gestalt ihrer Vertreter, die dasselbe in eigenen Worten an tausenden Ständen, in Wohnzimmern, kleinen Versammlungsräumen zeitnah an massgebliche Teile der Bevölkerung weitergeben – im persönlichen Kontakt, wo Rückfragen und weitere Klärungen möglich sind, und man auf Reaktionen der Adressaten reagieren kann. So und nur so wird die Aufklärung zuerst inhaltlich erarbeitet und dann verbreitet, die den Monster-Problemen gerecht wird, vor denen wir, die weltweite Zivilgeselslchaft, derzeit wehrlos stehen: KRIEG MASSENARMUT NATURZERSTÖRUNG. Für diese Probleme gibt es weder deutsche noch europäische, es gibt nur globale Lösungen.
Die Sozialisten jedweder Couleur konnten bereits, auf ihrem Anspruchsniveau, und mit ihren Mitteln der politischen Willensbildung durch Öffentlichkeiten und Führungen (mit mehr oder weniger Charisma), die in den 70er und 80er Jahren ihnen gestellten Probleme nicht lösen. Alles hat sich seither verschärft; der Neoliberalismus hat eine ganze Generation lang, im Bund mit Neoconservatives, den Globus verheeren dürfen.
Und jetzt soll uns Muff und Mouffe von vor 50, 60 Jahren helfen?
(Die Philosophin des Linkspopulismus, die hat es so sehr mit der Emotion. Nun ja, davon haben wir sicher genug, Angst, Ekel, Hass… wir brauchen aber VERSTAND, raison, oder bon sens, Urteilsfähigkeit, wovon, wie ein berühmtes frz. Werk des, wie soll man sagen, Rationalpopulismus, gleich zu Beginn festhält, alle genug haben, um niemand andres drum zu beneiden. …)
————–
(Video mit Wagenknecht, Di Masi und einem Hamburger SPD-Abgeordneten Petersen) SPD-Petersen: Bloss nicht bashen (kritisieren) – denn dann kommen wir garnicht erst. Und eure Vorschläge…ja wenn man das dann umsetzen muss, zeigt sich: Die werden da garnie realisiert.Könnt ihr glatt vergessen. Aber… wir duzen uns, gern. Wir Mitglieder..nun ja.. „linker“ Parteien…


16.03. FB Kommentar

Peter Ö und Jonas B Eure Äusserungen sind mehr oder weniger unverblümte Winke, dass ihr keine Grundsatzdebatten zu Grudnsatzthemen führen wollt. Das ist euer RECHT, euer gutes. – Aber an solchen Stellen zeigt sich, was SPALTUNG bedeutet, banalerweise: der Dialog bricht ab. Die Kraft reicht nicht, die Zeit reicht nicht, wir hoffen, wir kommen auch so weiter (in Koalitionen mit den Anderen, den Noch-rechteren). Oh, und damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Die Sache würde nicht besser, wenn die Spaltlinie nach „links“ verschoben würde: Leute, die EIGENTLICH nicht miteinander reden können, schliessen… “ Kompromisse“. Ihre grundlegenden Differenzen anzugehen, haben sie längst aufgegeben. Nicht zuletzt, weil die differerierenden „Meinungen“ und Voten trübe Quellen haben, Gefühltes, Gemeintes, Gepeiltes, Hypothetisches… ihr so, wir so.
Solange die Rest-Homogenität, sowas wie: der Konsens der Demokraten und überhaupt Bürger, die Zweidrittel-Gesellschaft, sich noch nicht ganz verbraucht hat, mag das angehen.
Das Hoch-Gefährliche, ihr Kämpfer für Demokratie und Recht, ist aber: Wenn die Erosion sich der 50%-Marke nähert oder sie überschreitet (wie in der Ukraine; wie in Syrien). Dafür habt ihr nichts vorgesehen, darauf seid ihr nicht vorbereitet. Was, wenn eine ausländische Macht einige Gelbwesten bewaffnet? Was, wenn Teile des Sicherheitsapparats die Seiten wechseln, und andere dafür um so härter vorgehen müssen? Was, wenn IRGENDWELCHE Kräfte, die IRGENDEIN Interesse daran haben (sind es nicht beinah unübersehbar viele?), nur darauf gewartet haben und die Ablenkung der öffentlichen Wachsamkeit nutzen, um strategische Bestandteile der Infrastruktur, sagen wir: das Stromnetz, zu attackieren.
Dagegen hilft dann kein Polizeigesetz.
Das ist die Gefahr beim Spiel mit der „repressiven Toleranz“, dem Nichtmehr-Reden und Links(oder Rechts- oder Unten)Liegenlassen der „Anderen“. Und dem Abbruch des Dialogs.
Wobei sofort fortzusetzen ist: der Dialog gelingt ja nichtmal INNERHALB der Lager; sie zerfallen ja nicht weniger.
Wir sind eigentlich keine Gesellschaft mehr („there is no such thing as society“ – anymore…).Zusammengehalten werden wir von prekären Institutionen und technischen Installationen (Infrastruktur, Netzen…). Die Erosion ist nicht geringer als auf all den andern Katastrophengebieten. Wehe, wenn die Kipp-Punkte gleichzeitig überschritten werden!

(Peter Ö) Das Buzz-Wort „verschwörerisch“ passt nicht, es reicht das ganz offizielle: „terroristisch“. – Für euch sind das nur Träume, und für andre, wie mich, Risiko-Schätzungen. Nun, warum sollte der Dialog ausgerechnet an DER Stelle weitergehen. Natürlich tut er das nicht. Und natürlich MUSS man so antworten, wenn man redet und handelt wie ihr. Ist ja nur konsequent. ((Ich bin gegen die ewig moralisierende Verteufelung politisch Andersdenkender, etwa der Vorstandsleute. Die sollen natürlich NIE politische Vorstellungen und Konzepte haben, alles nur Karrieristen, wenn nicht Schlimmeres. Eine der vielen Lebenslügen von Fundamentaloppositionellen… so, wie die (noch viel schlimmere) Einbildung, irgendwie für eine schweigende Mehrheit zu sprechen, die sich demnächst zeigen wird (die 170.000-aufsteher-Einbildung ist so eine…)

(Peter Ö) Ich grätsche ja nicht überall mit „Grundsatzdebatte“ rein, und dachte, mit meinen Mit-aufstehern, die „Demokratie und Menschenrechte“ sagen, oder „auf Recht beharren, wo kein Recht ist“, durchaus zur Sache zu reden.
Es sind nicht nur keine 150.000 (ok, soviel sollen es mal werden, aber gewiss doch9. Die paar Tausend, die es sind, sind tief gespalten, nicht anders, als sie alle zusammen abgespalten sind vom Rest politischer Meinungsträger. Nichts, weder bei aufstehen noch ausserhlab, lässt ahnen, wie man dieser Individualisierng entgegenarbeiten könnte. Und sie wirkt sich aus.
Falls du denkst, ich quatsche über irgendwelche Elfenbeintrum-Themen – dann solltest du wissen, dass ich unter dem ganz aktuellen Eindruck eines, nun ja, lebhaften Termins in einer meiner Ortsgruppen stehe (einer am Ende einer langen Reihe vergleichbarer termine, in dieser und anderen Ortsgruppen… Foren-Threads… Facebook-Gruppen…) . DAS ist der Albtraum, den du vermutet hast…
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Wäre nicht viel wichtiger, Steffen und Karin, sich zu fragen, warum dieser Sozialismus dann doch so wenig überzeugend war, dass die Bevölkerung für Westpropaganda anfällig war?
Das festzuhalten, wäre für die Zwecke auch von aufstehen erheblich produktiver.
Und da lese ich, bei allen angenehm anti-autoritären Ansätzen der !Qualifizierten Vernetzung“ von Peter oben:
1. Schulung. Wer schult da wen, wer hat da welchen Schulungs-Bedarf (aktiv, passiv)?
2. Produzenten-STOLZ: … ist ja wohl nicht dasselbe wie: sich für die GESAMTPRODUKTION verantwortlich fühlen, weil man genau weiss, egal welche Stellung man in ihr oder ausser ihr hat: Dass man exististenziell davon abhängt?
3. Kapitalismus abschaffen: Da sag ich in linken Foren gern: einen Mangel, ein FEHLEN von was abschaffen geht nicht.Vielleicht wäre die Ausdrucksweise besser: Kapitalismus überflüssig machen. (Sind eigentlich Leute wie Franz und Jonas oben noch nicht ausgestiegen aus dieser Debatte? Die man auch unter dem Gesichtspunkt lesen kann: Wieviel muss eigentlich anders werden, damit man die Anliegen des Gründungsaufrufs angehen kann?,Darum, Kollege, dreht es sich hier nämlich. Auf Augenhöhe.
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(verlinkter Artikel heise.de/tp: Nato- und Eucom-Kommandeur: „Die Transatlantische Allianz zur Festung machen“)
Naja. Die Bundesregierung scheint sich irgendwie hinhaltend zu verhalten. Wollen sie Trump und die Neocons aussitzen? Scaparotti IST ja nichtmal auf Trump-Linie, das ist Mainstream. Worauf hoffen die, und was teilen die GroKo-Herrschaften? Ich fürchte, die nehmen ihre eigene Russlandhetze ernst, es IST ihre eigene gottverdammt dämliche MEINUNG.
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(Steffen B) Korrekte Einschätzung, Steffen – und doch nicht zureichend. Ich vertrete im aufstehen-forum.de die These, dass ALLE Sozialisten, die reformistisch-bürgerlichen (die sich bei der politischen Wirtschafts-Koordination auf beaufsichtigte Marktwirtschaft und Keynesianische Interventionen stützten) wie staatssozialistische (die die Sache selber in die Hand nahmen) mit ihrer dreifachen Aufgabe komplett überfordert waren, nämlich ZUGLEICH…
…fortgeschritten-moderne Arbeitsteilung bei beständiger Umwälzung der Produktionsweise koordiniert ablaufen lassen;
…Massenkonsens in explodierend-divergenten Milieus und zunehmend mehr individualisierten Lebensläufen herstellen;
…Herausforderungen aus der zunehmenden Internationalisierung aller gesellschafts-relevanten Verhältnisse meistern (incl natürlich den Gegensatz zur internationalen Reaktion).
Die Überforderung war/ist eine doppelte:
einmal durch das selbst gesetzte und uneinholbare Anspruchsniveau (bei aufstehen taucht es wieder auf, die sog Soziale Gerechtigkeit, bei Sozis eher Chancengleichheit, bei Realsozialisten ein bisschen mehr als das).
Zum andern durch das Mittel, Staatsaktivität; wobei in beiden Fällen klarwar, dass nur eine Minderheit der Gesamtbevölkerung das Staatsprojekt teilt, und man auch nicht wusste, wie man mehr dazu bewegen kann. Das wiederum ist Folge des MANGELS noch der demokratischsten Verfassung: Wer nur das MEINEN kollektiviert und Voten zählt, der hat die oben kurz angesprochene Divergenz und Individualisierung nicht im Griff.
„Im Griff haben“, das heisst nun gerade nicht: BogBrother-mässige Gehirnwäsche. Bloss… was heisst es dann?
Das müssen sich alle anti-autoritären Kollektivisten fragen lassen, auch die von QV. Denn… einen stagnierenden Produktions-Organismus kann man horizontal am Laufen halten, 1870, 1970 und auch 2020 noch. Aber nicht einen unter modernen Bedingungen… nicht einen, unter Bedingungen von Wissen-wollen und Können-können; und erst recht nicht einen, der schwerstkrank ist, als Erbschaft der wunderbaren kapitalistischen Produktivkraftentwicklung.
Kollektivismus ist UNVERMEIDLICH, wenn dieser Krankheit Rechnung getragen wird. Ein ur-marxistischer gedanke, allerdings nicht dogmatisch-gläubig gesprochen, sondern einfach nur vernünftig: Die Entwicklung auf der Produktivkraft-Ebene,so wie sie bis hierher gediehen ist: die ERZWINGT es. (Ökologisch produzieren… menschengemäss, überhaut steuer- und vergesellschaftbar? Geht nicht anders als kollektiv – kollektiv lernfähig, genau gesagt…)

…Sie konnten (mit Mitteln des Voten für sich Sammelns, wie es Staatsmenschen nun mal einzig zu Gebote steht) nicht Wirtschaftslenkung auf dem perfekten Niveau betreiben, das si e sich unter dem Titel „Sozialismus“ vorgenommen hatten – UND dann auch noch, die paar kommunistischen Hansel, die sie waren, für ihr Ding werben. Da hatten sie im Westen erheblich mehr Zeit und Ressourcen dafür. Internationalismus in jeder Beziehung (angefangen beim Systemgegensatz, und bei der Internationalen Solidarität noch lang nicht zuende) nicht zu vergessen. Anders als mit Mitteln einer… nun ja… bürgerlich-demokratischen Öffentlichkeit und „Bildung“ (die Klassiker der antik-feudal-bürgerlichen Weltliteratur… eine Schule der kommunistischen Agitation?) wussten sie halt nicht auf die Leute zuzugehen. Was, nebenbei, auch mit ihrem eigenen, leider muss mans sagen, etwas simpel gestrickten Verhältnis zu ihren eigenen und den bürgerlichen Verhältnissen zu tun hatte. Aber auch das buchen wir einfach mal gnädig unter Überforderung.

(Willi Ü) Reaktionärer Kalauer, Willi? Ich halte Kapitalismus für den Inbegriff an Ressourcen-Vergeudung und ökonomischer Irrationalität. Die Produktivkräfte „entwickelt“ er allenfalls mit mörderischem Ressourcenaufwand und noch viel mörderischeren Schäden. Ich sagte: wir ERBEN diese Schäden, und kommen deswegen mit einer auf hohem Niveau stabil sich reproduzierenden Wirtschaft nicht aus – weil wir Überschüsse benötigen für die Versuche einer Reparatur der Biosphäre. Wo, bitte sehr, kommt der Kapitalismus gut weg bei mir? an dem lass ich kein gutes Haar. Weiss grad nicht, was du da bei mir gelesen haben willst…


17.03. FB Kommentar

Joachim T Der fundamentale Mangel der Gelbwesten-Bewegung wird dennoch deutlich: Sie verfügt nicht souverän, aus eigener Macht, über ihr Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit, sie verfügt nicht einmal über eine einheitliche Urteils- und Willensbildung, die nach aussen kommuniziert werden könnte. beides ist notwendig, und das Fehlen jedes der beiden Momente für sich ist hinreichend für Misserfolg, und wenn noch so viele mit diesem Protest sympathisieren.
Daraus kann und muss jede Bewegung wie aufstehen Konsequenzen ziehen.
Und zwar VON BEGINN an.
Die Fähigkeit zu interner Verständigung, nicht einfach „basisdemokratisches Abstimmen“ muss ein zentrales Ziel werden.
Und: Es müssen von Medien unabhängige Kanäle zu den Mitbürgern geöffnet werden – lokal, dezentral. Die Gelbwesetn versuchen das an den Kreiseln, indem sie die Durchfahrenden anhalten. Das ist zu fociert und zugleich zu kurzatmig. Die Diskussionszusammenhänge mit Aussenstehenden müssen institutionalisiert werden.
Aber zu Beginn ist die Organisation der internen Verständigung wichtiger. Ich schlage dafür das Modell der verketteten Gesprächszirkel vor – mit zunächst ausdrücklich beschränkjter Themensetzung, nämlich Aussenpolitik und kreigsverhinderun/Abrüstung 8als noch RELATIV einfach, verglichen mit Wirtschaft und erst recht Umwelt).
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(Jürgen M) Die Adresslisten von oben/zentral – etwas Hochsensibles. Die gibt man doch nur „Vertrauenswürdigen“. Aber wem können die Leute aus der Zentrale schon vertrauen? Und so geht es weiter. Die Gebrechen der Gründung von oben setzen sich immer weiter fort. Und die 170.000 Adressen sind von Anfang an verdorben durch diese Vorgehensweise. Jetzt soll die Basis im Schnelldurchgang hochwachsen auf Ländereben, egal wie weit wir hier unten sind.
Die eigentlich interessante Frage für mich ist: Warum läuft das hier so anders als bei den andern Bewegungen, die als Vorbild gedient haben – Podemos, momentum, France insoumise?
Dort scheint es solche Hindernisse wie hier nicht gegeben zu haben. Ist das nun gut oder schlecht? (Eine Frage nicht nur an Jürgen als (basis)demokratischen Zentralisten, sondern an alle.)


19.-21.03. FB Kommentar

Ziele des Gründungsaufrufs (sofern sie sich gegen Krieg Massenverarmung Naturzerstörung richten)…
1. … nur INTERNATIONAL anzugehen sind, und
2. … nur so wirksam realisiert werden können, dass dabei der derzeitige Parteienkonsens in Deutschland, der die „wählbaren“ und untereinander koalitionsfähigen Parteien mit einander und ihren Wählern verbindet, durchbrochen wird – maW es bräuchte dafür einen neuen Rahmenkonsens, für den die Bevölkerung, zumindest grosse Teile von ihr, gewonnen werden müssten. Um klarzumachen, was mit Rahmenkonsens gemeint ist, nenne ich drei Säulen der bundesdeutschen „Staatsräson“:
die Einbindung in Bündnisse, vor allem das mit den USA;
globale Wettbewerbsfähigkeit und Freihandel;
unbegrenzter technischer Fortschritt (als Mittel selbst zur Bekämpfung der Folgen, die er anrichtet).
Und jetzt fragen wir mal:
Wer Krieg wirklich wirksam verhindern will – kann der die USA (in ihrer derzeitigen Verfassung) als Verbündeten behalten wollen?
Wer Massenarmut wirklich nachhaltig ausschliessen will – darf der Wettbewerbsfähigkeit weiter für wichtiger halten als alles andere?
Wer Naturzerstörung aufhalten will – darf der scih dabei ausgerechnet DER Technologien bedienen, die für diese Zerstörung am meisten verantwortlich sind?
Ob, oder ob nicht es eine Vereinbarkeit des einen mit dem andern gibt; ob die von den Parteien, gradezu im Widerspruch dazu, behauptete Förderwirkung zwischen den staatstragenden „Säulen“ und der Gefahrenabwehr besteht („Nur das Bündnis verhindert Krieg! nur Wettbewerbsfähigkeit bezahlt den Sozialstaat! nur mit fortgeschrittener Technik kann man ihre Folgewirkungen beherrschen und Umwelt wirksam schützen!): All das ist nicht präzise untersucht.
aufsteher müssen sich kundig machen; aber das in einer Weise, die nach aussen vermittelbar ist. Ob in „Druck-mach-Manier“, „auf der Strasse“, ist sehr fraglich. Vielleicht dann eher.. in Formaten der Massenaufklärung – allerdings nicht mit Massenmedien. Sondern mit Personen (die man zurückfragen kann, und die untereinander verständigt sind; sodass sie auf neue Entwicklungen zeitnah reagieren und ihre begründete Reakton erneut nach aussen tragen können. Stellt euch vor: Alle Gelbwesten, an ihren Orten, hätten auf Macrons „Dialog-Beiträge“ kollektiv einheitlich (je in eigenen Worten) antworten können.
DAS wäre mal ein grand debat national gewesen, der den Namen verdient hätte.
Man wird solche Selbstverständigung und Aufklärung nicht zugleich auf allen grossen Problemfeldern starten können.
Krieg und Aussenpolitik ist das einfachste: ein rein politisches Thema. (diese Behauptung wird von vielen bestritten; aber über solch fundamentale Differenzen sollte Einigkeit hergestellt werden, denn sie machen einen Unterschied in der zu wählenden Strategie!)
Massenverarmung hat zu tun mit wirtschaftstheoretischen Erkenntnissen: das kommt dann zur (Wirtschafts- und Finanz)Politik dazu.
Und um Naturzerstörung rückgängig zu machen und weitere zu unterbinden, muss man zusätzlich zur politischen Kontrolle über Wirtschafts- und Produktionsprozesse etwas von Technik, auch alternativer solcher, und Naturwissenschaft, speziell Biologie verstehen.
Das wäre also die Reihenfolge: vom Einfacheren zum Schwierigeren. Während sich zugleich entlang der Arbeit an diesen Herausforderungen die kollektiv lernfähige Organisation aufbaut.

Ich denke, es ist keine Kränkung, wenn ich das Offensichtliche ausspreche: aufstehen hat KEINERLEI intellektuelle Substanz. Welche auch? Die ganze radikale Linke hat keine. Das kann man (da wiederholt sich eine Gedankenfigur, die wir Nicht-Autoritären an „Führung“ bereits durchexerziert haben) positiv wenden und sagen: aufstehen hat alle voreilig-dogmatischen Fixierungen der linken Tradition aufgegeben, und ist bereit, Altes neu zu überprüfen, und völlig Neues, nie Dagewesenes zu denken. (Das Logo, von den Proportionen her, habe ich immer als Silhouette eines Kleinkinds gelesen, das seine ersten Schritte macht, und noch viel lernen muss, bis es erwachsen ist; das aber dann eine grosse Zukunft haben kann…).
Die Frage ist: Ob aufstehen diese Herausforderung annimmt, und beginnt, ANSPRUCHSVOLL zu sein. Anspruchsvoll MÜSSEN wir sein: wenn wir dem selbstgesetzten Ziel treubleiben, in der Öffentlichkeit zu WIRKEN. Das Richtige auf maximal kurze und prägnante Weise sagen zu können, setzt optimale Über- und Einsicht voraus, nur Leute, die ihren Stoff beherrschen, können das (die meisten youtube-Vortragenden scheitern leider an dieser Anforderung). Wenn man etwas Verbindendes über alle politischen Lager feststellen kann, dann dies: Alle hungern nach Aufklärung, nach BEGREIFEN, wo wir eigentlich stehen un dwie dahin gekommen sind. Und am Ende natürlich, und vor allem… nach einer Konsequenz, die gezogen werden kann, und einem Ausweg, der Erfolg verspricht. Und der Inhalt eines neuen politischen Konsens in den Industriegesellschaften werden kann, derart dass die monströsen Risiken, die die vergangene Epoche erzeugt hat, minimiert, und die angerichteten Schäden geheilt werden können: Gegen Krieg, Armut, Naturzerstörung.
(An dieser Stelle erneut die Erinnerung, dass in aufstehen-forum.de einschlägige Diskussionen geführt werden könnten. Es ist für längere inhaltliche Texte besser geeignet als aufstehenforum.de. Im Forum von aufstehen-Wiki kann ich derzeit wenig Bewegung entdecken. All das kann sich ändern. Für den Moment aber schlage ich das Forum MIT Bindestrich als Treffpunkt vor. Die facebook Formate hingegen erscheinen mir äusserst unübersichtlich und von daher ungeeignet.)

(Willi Ü) Eine Kritik, wenn ich mal das Allerbanalste dazu in Erinnerung bringen darf, besteht nicht aus Klagen, Anliegen, dem Benennen von Wünschen ohne Chance auf Erfüllung. Sondern da muss man auch wissen, was fehlt, oder hindert, und damit das Zustandekommen des Üblen unausweichlich verursacht, oder das des Besseren wirksam unterbindet. Aber dann kommt NOCH ein Schritt: Wenn wir das Fehlende aufbauen oder herbeiführen, und die Störursachen zuverlässig beseitigen, darf nicht genau dadurch Gleichschlimmes oder („vom Regen in die Traufe“) Schlimmeres eintreten. Beides muss zuverlässig ausgeschlossen werden.
Wir sprechen über historische politische Praktiken, über Vergeselslchaftungsweisen, die speziellen Herausforderungen (solchen der fortgeschrittenen indurtiellen Moderne) genügen müssen. Und bei Praktiken kann EINE der Weisen ihres Entstehens sein: dass sie Konsequenzen sind aus einem Versagen und Scheitern. Etwa dem der Staatssozialisten, der reformistischen hüben, und der leninistischen drüben. Wat es ihre schwäche, die dem Neoliberalismus Raum gegeben hat – oder seine Stärke (und sei es auch in der Verschlagenheit und Brutalität des Vorgehens), oder beides? Und sind die Kriegs-hetzenden Neocons und liberalen Interventionisten nur die aussenpolitische Spielart der Neoliberalen, oder etwas eigenes? Wie bekämpft man sie, da sie doch ihre Anhänger haben unter den bevölkerungen der grossen Industriegesellschaften der Welt? Und… welches ist unser, und überhaupt das Verhältnis der Parteigänger diverser politischer Ansätze (etwa der Rechtslibertären) zu den „alternativen“ systemen, etwa dem russischen, oder dem chinesischen (von den (zB islamisch-)fundamentalistischen wollen wir nicht reden; wie ordnen wir eigentlich die ein?)
Wollen wir den („demokratischen“) Staatssozialismus in einer der beiden Varianten, womöglich gebessert, wiederbeleben? Kann man ihn bessern, oder hat er sein eUntauglichkeit schon bewiesen? Und… ergibt sich aus dem Ziel allein schon die Strategie? Oder bedarf es dazu auch noch Überlegungen zu Prioritäten, Aufbauleistungen… nun eben alles, was zu einer strategischen Planung (und der Einschätzung ihrer Grenzen: der Grenzen der Planbarkeit) dazugehört?
Seit den 90er Jahren haben radikale Linke über Transformation und Utopie nachgedacht, sie diskutieren noch heute.
Von Vision (ider gar Strategie) kann derzeit keine Rede sein, ich kenne keine.
Oder du zeigst sie mir mal… in einem der vielen Paralleldiskurse, die ich offenbar verpasst habe…


21.03 FB KOmmentar

Karin J Ich sehe erst jetzt diese Debatte, darum die verspätete Antwort. Immer wieder trage ich mein Argument vor, warum Parteigründung keinen Sinn macht, es kam hier aber noch nicht vor, und lautet: Die etablierten (koalitionsfähigen, „wählbaren“) Parteien operieren im Rahmen eines feststehenden Konsens, der sie untereinander und mit ihren (der Zahl nach abnehmenden) Wählern verbindet. Die drei wesentlichen Bestandteile dieses Ordnungsrahmens sind: 1. aussenpolitisch die Bündnisse, va mit den USA; 2. die globale Wettbewerbsfähigkeit als Bedingung für jede weitere finanz-, sozial- und wirtschaftspolitische Strategie; 3. der technische Fortschritt als Selbstzweck (dem letztlich auch das von globaler Konkurrenz getriebene Wirtschaftswachstum dienen soll). Diese 3 Prinzipien stehen im Widerspruch zur Verhinderung, Unterbindung, Heilung vorhandener und drohender Kriege+Kriegsfolgen, Massenverarmung, Naturzerstörung. Wer diese Existenzrisiken wirksam angehen will, muss sich gegen die genannten drei Eckpfeiler der bundesdeutschen (und „westlichen) Staatsräson (wie man den Ordnungsrahmen auch nennen könnte) wenden. Adressat ist dabei die Bevölkerung – nicht die Politik. Eine Partei oder ein Programm, das zur Wahl gestellt wird, wäre der letzte Schritt. Der erste ist die Änderung der Mehrheitsverhältnisse. Ob sich, wenn es SOWEIT gekommen ist, alte Parteien wandeln, ob neue zu gründen sind, oder ob aus der Bewegung Vertrauenspersonen zur Wahl gestellt werden, ist dann gleichgültig.und blosse Formsache. Die Aufgabe lautet: Verschiebe den Ordnungsrahmen. Und zwar INTERNATIONAL. Arbeite mit den Gleichgesinnten in allen va westlichen Ländern zusammen. (Das heisst vermutlich: Die drei Gross-Problemfelder in der genannten Reihenfolge angehen – erst Aussenpolitik, Kriegsverhinderung und Abrüstung; dann politisch-zivilgesellschaftliche Kontrolle über die Wirtschaft; dann Umbau der Industrie. (Schritt für Schritt wird die Aufgabe nämlich komplexer, und verlangt mehr Kompetenz.)

Dann hilft die blosse FORM „Partei“ auch nix.
Vor allem muss man die „populistische“ Rhetorik beenden: Wir hier unten gegen die da oben. Wir sind keine „wir“; wir (nicht(mehr)staatssozialistischen; stattdessen überwiegend staats-skeptischen) Linken sind ein ausfransendes Lager im politisch noch nicht apathischen Bevölkerungsteil. Uns gegenüber stehen die Anhänger des neoliberal-Bestehenden; und die libertär-rechten Staats-Skeptiker. Und dort finden sich, wenn überhaupt, die „Gleichgesinnten“, wenn es um die Verhinderung des elitenfaschistischen Neocon-Hegemonial-Kriegs-Projekts geht. („Schöne Worte“? Liebe Karin – ich beschreibe eine KATASTROPHE, mit der wir umgehen müssen.)
In Rechnung zu stellen ist die Apathie grosser Bevölkerungsteile, die an den (in der Tat ungeheuerlichen) Mühen einer Neu-Einrichtung unseres Systems sich nicht mehr beteiligen können und/oder wollen. An diese Leute „auf der Strasse“ zu appellieren, ist verlorene Zeit. Sie werden dem, was die eigentlich politische Klasse (solche wie wir, also die politisch Aktiven und Einsatzbereiten; also nicht „die Elite“, auch nicht die „Karrieristen“) bzw deren verschiedene Lager unter sich aushandeln, auch nicht störend in den Weg treten.

(Christoph H) Das ist jetzt nicht SO viel besser: Eliten vs aufrechte Links- und verlogene Rechtspopulisten vs das Volk.
So gross sollte man für sich den Abstand zum sog. „Volk“ nie auffassen. Die Ränder aler Beteiligten fransen nich tnur aus in Richtung auf verwandte, aber autoritärere Parteigänger derselben sache – sie franen auch aus in Richtung auf Sympathisamnten mit weniger Kenntnissen, weniger Engagement und Konzentration auf politische Arbeit, schlechteren und weniger durchdachten begründungen für ihre Parteinahme, weniger Entschlossenheit. Nichtsdestotrotz: Sympathisanten.
Die populistische Rhetorik versucht, diese komplexe Gemengelage in bürgerlich-demokratisch verfassten Gemeinwesen zu reduzieren auf einen Gegensatz Volk (genauer: das Volk in Gestalt SEINER Vertreter), und Herrschende/Eliten; und als unwilliges Zugeständnis bestenfalls noch: die verlogenen anderen Volksvertreter, die aber eigentlich kein „Volk“ hinter sich haben (soll(t)en).
Besser wäre, von herrschenden und (fundamental)oppositionellen Strömungen und ihrer Anhängerschaft zu reden. Auch die herrschende Strömung hat Anhänger, und zwar die deutlich meisten von allen, und ziemlich genau darum IST sie die herrschende. Das wird allzuoft vergessen.
Die Zuspitzung von Gegensätzen vonseiten einer Strömung/Partei ist der Marsch in Lähmung und Bürgerkrieg (oder auch Vorstufen davon; oder wie nennt man das In Frankreich sonst?)
Edit: Die selbsternannte Mitte (der Neoliberalismus, seine Block-Parteien und deren wähler bzw Anhänger) hat sich in allen westlichen Staaten eingebunkert in einer unhaltbaren Trotz-Position, die Fundamental-Opposition, die wahrscheinlich bereits die Mehrheit hätte, ist ihrerseits zumindest in Links(libertär) und Rechts(libertär) gespalten. Vermutlich haben nur wir Linken das analytisch und organisatorisch fortgeschrittene Potential, um diesen Stellungskrieg zu beenden. Aber wir das müssen es auch mobilisieren.


26.03.

(Jürgen M hatte zum Einsetzen von „Verantwortlichen2 von oben, für die Länder, gepostet „Der Denkfehler besteht darin, dass oben und unten als gegeben hingenommen wird und ein sozusagen organisches Zusammenwachsen daraus von selber entstehen soll. Das wird nicht geschehen solange man keine strikt basisdemokratisch legitimierte Strukturen von unten nach oben schafft. …“) Dieser Denkfehler ist so ziemlich der Kern der Sache, aber es gehört noch etwas zweites zu diesem beständigen Rum-Fummeln an der Bewegungsstruktur dazu: Der Gründungsaufruf ist ein weites Netz, das ausgeworfen wurde, um soviele wie möglich einzusammeln – aber dann will man es engmachen und fokussieren auf die eigenen Ausführungs- und Politik-Vorstellungen (schon der Coup mit dem nachgeschobenen Präambel-Text gehörte dazu). Die unglaubliche Naivität dieser Politprofis besteht darin zu glauben, sie hätten es hier unten mit unbedarften armen Wähler-Hascherln zu tun, die nichts dringender brauchten als Betreuung und Bevormundung.
„Vertrauen“ in politischen Bewegungen beruht auf Verständigung und inhaltlicher Übereinstimmung. Und die wird nicht durch „Strukturbildung“ erzeugt. ((Das gilt, nebenbei, in gleicher Weise für alle, die allzu grosses Gewicht auf die Vernetzung, und allzu geringes auf die Inhalte legen.))
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Uwe L Richtig ist, dass die gegenwärtige Politik SYSTEM hat, dass sie Prinzipien hat: die Bündnis-Politik; die globale Wettbewerbsfähigkeit (Erfolg der nationalen Unternehmen am „kapitalistisch“ de-regulierten Weltmarkt) um jeden Preis; die Beschleunigung des technischen Fortschritts mit allen MItteln. Aber darin hat die Politik der etablierten Parteien eine Gefolgschaft von Wählern. Wenn sichnichts ändert, dann ZUNÄCHST mal vor allem darum, weil gegen die Alternativlosigkeit der genannten Prinzipien wenig Argumente in die Öffentlichkeit getragen werden. Da geht es vor allem um die Einwände wegen der Folgen, wenn die Prinzipien aufgegeben werden, und vor denen auch ganz rational argumentierende Wähler warnen: NUR im Bündnis können wir Frieden wahren (sogar gegen die USA, diese einbinden, zähmen) – nur im globalen Wettbewerb wird das Geld für die Bezahlung des Sozialstaats verdient – nur durch technisch maximale Effektivität und Effizienz können wir noch die Folgen meistern, die die hochtechnologische Industrie in der Natur angerichtet hat.
Dieser Diskussion kann aufstehen nicht ausweichen.
Und den „Druck“ im neoliberalen System-Kessel erhöhen, hilft dabei nicht weiter. Siehe Gelbwesten.

Damit wir uns nicht missverstehen: Ich bin ein Systemfeind seit 50 Jahren. Ich bin bei aufstehen: Weil ich dafür sorgen möchte, dass wir, durch innere Verständigung über die Gründe der Systemkritik ein kollektiv lernfähiger Teil der Zivilgesellschaft werden, und dem Rest um uns herum erklären, warum die unsäglichen Risiken und bereits eingetretenen Schäden unvermeidlich waren und sind aufgrund der herrschenden Prinzipien; dass sie aber vermeidbar sind, ohne sich gleich Schlimmes oder Schlimmeres einzuhandeln, wenn man den Prinzipien die Grundlage entzieht:
– durch weltweites Abrüsten;
– durch Abbau und Umlenken von Profit auf soziale Zwecke,
– durch ausschliessliche Nutzung naturverträglicher Technologien beim Versuch, die beschädigte Natur zu reparieren, unsre eigene eingeschlossen.
Um dann eine neue, bedürfnis-, darum auch natur- und vergesellschaftungs-gerechte Produktionsweise aufzubauen.
Das war die Kurzfassung. …

Ich muss etwas nachtragen: Was ich als System (oder Ordnungsrahmen, man könnte uach sagen: die aktuelle deutsche Staatsräson) bezeichne, verbindet nicht nur „wählbare“ Parteien miteinander – sondern auch si eund eine (derzeit schrumpfende) Gefolgschaft unter den Wählern. Solch ein Prinzipien-System (bzw die, die es vertreten) ändert sich von selbst nur in längeren Fristen biographischer und kultureller Entwicklung – die Entwicklung ist dann noch unterschiedlich lang bei unterschiedlichen Personengruppen. Oder aber es ändert sich, und dann synchron, aufgrund katastrophaler Erfahrungen vieler oder aller. Beides können wir, wie du selber sagst, nicht abwarten. Darum müssen wir den Prozess beschleunigen, und dazu müssen wir ihn (angefangen bei uns selbst) verstehen.
„Information“ ist nicht das allein Entscheidende; denn sie muss durch die Filter der Adressaten-Aufmerksamkeit dringen.
Meine Vorstellung einer „zivilgesellschaftlichen“ Organisation unterstellt: Dass es (am Ende) mehr Leute sind, als man sich derzeit bei Initiativen oder Organisationen vorstellt; also so, dass sie flächendeckend präsent sind; und persönlich in Dialog mit Aussenstehenden treten. Vielleicht nichtmal „auf der Strasse“, an Ständen, auf Demos; eher „regelmässig“ in Wohnzimmern. Das mit den Wahlen ist am Ende nur noch Formsache (und zeigt, dass man wirklich Mehrheiten überzeugt hat).
Viel wichtiger ist: Dass das, was zwischen „Information“ (die natürlich nicht unerheblich ist!) und „Wahlentscheidung“ vermittelt, nämlich:
– die Begriffe, die Kriterien für das, was wichtig und wesentlich (und unwichtig und nicht zur Sache gehörend) ist; und somit überhaupt Aufmerksamkeit steuert
– Ziele und (mögliche) Methoden;und Vorgehensweisen
– Umgang mit (Noch)NichtWissen (Hypothesenbildung; Risiko-Erwägungen; Wissenserwerb)
angemessen komplex ausgebildet, an die Leute gelangt; und es IN der Organisation geteilt wird, sodass die, wie ich sage, „kollektiv lernfähig“ ist, und den Adressaten schnell und zeitnah begründete Vorschläge und Erklärungen liefern kann (nicht nur durch „Veröffentlichen“, sondern so, dass die Leute nachfragen können; und die „kollektiv Lernfähigen“ antworten).
Auch dann – das kannst du meiner Zielliste entnehmen – kann die Zielrichtung nur noch sein: Expansion zurückfahren, Vereinfachen, Dezentralisieren, den ungeheuer aufgeblähten und hochgeheizten, jeder Kontrolle längst entzogenen Apparat der Weltwirtschaft und -politik demontieren und auf bewältigbares Mass zurückbauen. „Abrüsten“ ist da nur ein erster ent-schleunigender, ein Schrumpfungsschritt. Die Beendigung des Immer-weiter-Wachsens (das Umlenken der Profite auf Sozial- also Bedürfniszwecke) ein zweiter; der Umbau der Industrie-Produktion in eine menschen-, natur- und vergesellschaftungs-gerechte der eigentliche und wichtigste.

Diese Schritte können, da hast du recht, mit den Mitteln der „Politik“ (Informieren, Veröffentlichen, Schul- und Erwachsenenbildung usw, Abstimmen/Wählen) nicht mehr bewältigt werden – sie sind zu komplex,und die Entwicklungen zu schnell. Die einzige Alternative ist die Bevormundung durch „Eliten“ (und die sind heute die zurückgebliebensten, die, die primitivsten unter den überhaupt noch haltbar erscheinenden Lösungen anbieten).
An der Herausforderung Wirtschaftskoordination und Massen-Konsens-Bildung unter Bedingungen zunehmender INternationalität mit nationalsstaatlich-politischen Mitteln zustandezubringen, sind die Staatssozialisten (Sozialdemokraten wie Leninisten) in den 70er und 80er Jahren gescheitert. Wir müssen aus diesem Scheitern lernen.


28.03. FB Kommentar

(Jonas B) Naja, deine hingeknallten beiden Slogans glänzen jetzt auch nicht grad mit Belegen. Fangen wir nochmal an: Wofür braucht Deutschland die Nato? – Nur mal zur Erinnerung: Macron hat vor kurzem geäussert: Wir brauchen eine europäische Armee, um uns gegen Russland, China und sogar die USA zu verteidigen. Warum, Jonas, denkst du, dass ein frz.Präsident die USA in diese Reihe stellt? Und warum es um diese Äusserung keinen Aufschrei gab? Kann es sein, dass „die Interessen der USA“ (so wie sie das US Foreign Policy Establishment definiert; das mit Neocons und liberalen Interventionisten besetzt ist;…
(du weisst aber schon, was das für Leute sind – DIE bestimmen nämlich, wie jene Nato tickt, die Deutschland angeblich für seine Sicherheit braucht: die Neocons, unsere Verbündeten))
…dass also diese Interessen vielleicht nicht dieselben wie die der Europäer, ach was sage ich, wie die der US Bürger sind?
Und wir hier vor die Alternative gestellt sind, hunderte Milliarden für eine EU-Aufrüstung auszugeben…
… oder aber dafür zu sorgen, dass die Mörderbande im State Department von ihrer eigenen Bevölkerung davongejagt wird. Und die nützlichen transatlantischen Idioten und elitenfaschistischen Sympathisanten dieses kriminellen Abschaums in Europa gleich mit?
Welt-Hegemonie für einen anti-demokratischen Eliten-Klüngel – ist es das, wofür wir Gefechtsfeld in einem dritten Weltkrieg werden sollten?
Echt jetzt, Jonas?
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(zum Video-Interview mit Ludger Vollmer) ((Vorweg, was ist hier eigentlich passiert, dass niemand diesen höchst aufschlussreichen Text kommentiert? Schnee von gestern? Hab ich was verpasst? Will denn niemand dem „Radikalreformisten“ (ein Schwarzschimmelwort, ein Oxymoron?) erklären, dass sozial und ökologisch wirksam vorgehen, geschweige denn friedensstiftend, heute RABIATE RADIKALITÄT (auch ohne Sektierer, Stalinisten und Heiligenverehrer) verlangt? „Ein Kraftfeld, das Zerfallsprodukte aufsaugt…“, wie will es denn folgende Herausforderungen bewältigen:
1. Die Kriegshetze und Kriegsvorbereitung, die spätestens aufgrund absurd verkürzter Vorwarnzeiten (oder auch false flags von etnschlossenen Seilschaften) zum (womöglich erwünschten, wenn er so oder so zustandekommt) Welt- und Nuklearkrieg führt?
Wenn die Hegemonial-Gnagster im State Department die EU im allgemeinen und uns hier im beosnderen zu Feinden erklären – was machen wi denn da? EU-Armee – wie schnell, wie teuer? Oder Amis raus – aber ob die dann gehen? Und wenn nicht… schicken wir die Polizei vorbei? ((Warum erwähnt eigentlich nie jemand das Atomwaffenverbot… und die Einbindung der anderen Nuklearmächte in einen deal, der besagt: Verbot, wenn ALLE nuklear abrüsten, und brutalste Sanktionen gegen alle, die sich nicht anschliessen? zugleich maximale change Anstrengungen gegen das gegenwärtige US Regime… wie wär das denn?)
2. Wir addieren vielleicht endlich mal die Kosren eines ordentlichen Sozialstaats incl. Migranten-Integration, Gesundheit (wieder öffentlich), Bildung, entmilitarisierter dafür bürger-freundlciher „innerer Sicherheit“. Und dann schaun wir mal, was wo zu holen ist. Und dan möcht ich mal sehen, ob die ewig herbeizitierten Privatvermögen („der Superreichen“9 langen. Oder… ob man an die Profite ranmuss. Und an die Art, wie sie generiert werden…
3. Und wie stellt man sich denn eine ökologische Produktionsweise vor, in der der eine Betrieb nicht weiss, was der andre macht? Schon eine Energiebilanz für ein einzelnes Produkt berechnen, geht quer durch hunderte Branchen; wie will man ökologisch umbauen, wie die chemischen Werkstoffe eliminieren ,mit denen wir wesentlich unsere Technik betreiben? Wie bewältigen wir es, wenn wir dezentralisieren (und damit unproduktiver werden)? Wie, ohne die Bevölkerung bei dem allen mitzunehmen? wer soll das leisten? Die „Kraftfeld“-Partei?
Zugegeben: Sektierer, Stalinisten und Heiligenverehrer werden es nicht schaffen. Aber wer dann? Bzw… was müssen Leute können, die sich das zutrauen düfen?
((Diese Fragen scheinen euch alle hier nicht nur weiter ruhig schlafen zu lassen – ihr habt auch noch Zeit, euch tage- und wichenlang über STRUKTUREN den Kopf zu zerbrechen. Das ist wie… am Verhungern sein, ud sich dringend was zum Essen besorgen müssen. Und damit anzufangen, dass man… den Tisch deckt.))


29.03. FB Kommentar

(zu einer von Alexander K geposteten Karikatur, dem Sinn nach: Kritiker unendliche Schlange, Laberer, etwas kürzer, Macher: vereinzelte..)
Was MACHEN Oppositionelle in der Politik denn im allgemeinen? Sie versuchen, Leute zu überzeugen von ihrer Kritik. Wenn sie dabei allzuviel andres machen als schreiben/reden/Geschriebenes herumzeigen („demonstrieren“, „veröffentlichen“) in der Öffentlickeit, versteht man nicht was sie wollen, und vor allem: warum.
Bei aufstehen kommt noch dazu, dass nicht unbedingt klar ist, wie die Kritik eigentlich lautet. Mal unterstellt, dass Kritisieren mehr ist als Beschwerden aufzählen. Kritik ist vielmehr auch: die Quellen der Beschwerde-Anlässe ausfindig machen, und zeigen, dass die Beschwerden unvermeidlich daraus folgen; wie und dass die Anlässe bzw Ursachen ZUVERLÄSSIG zu beseitigen sind (im Fall, dass es sich um ein Unterlassen als Ursache handelt: dass das Nötige getan werden kann), und das, OHNE gleich grosse oder sogar grössere Schäden zu verursachen oder zumindest zu riskieren.
Und aufstehen weiss das alles längst schon… bei Kriegsgefahr, drohender und eingetretener Massenarmut (und andern Schadfolgen des Neoliberalen Systems) sowie Naturzerstörung?
Mir sagen meine Mit-aufsteher gern: Alles ist doch längst erforscht, da gibt es Experten, die sich seit Jahrzehnten damit beschäftigen. – Nur seltsam: Wo immer ich mich einarbeite (und das ist einiges im Zusammenhang mit den genannten Themen), stelle ich fest: Je mehr ich Experte werde, desto deutlicher wird, dass NICHTS klar ist von dem, was eine ordentliche Kritik (im genannten Sinn; jenseits von beschwerde-Aufzählung) zulässt.
Und ich frage meine Mit-aufsteher (in meinen Gruppen): Habt ihr das alles schon mal geprüft? Nein. Haben sie natürlich nicht. Nur… geglaubt.
———————————
(Claus H) @alle: Die Diskussion ist wichtig, aber sie wird zu hektisch und ohne Sorgfalt geführt. (Vielleicht von allen Seiten ein wenig… übermotiviert?)

Ich schlage vor, zwei grundsätzliche Fragerichtungen im bisher Gesagten zu unterscheiden:

1. Ist die Nutzung von – nach heute üblichen Methoden demokratisch und rechtsstaatlich legitimierter – Regierungsmacht bei der Durchsetzung der Ziele des Gründungsaufrufs schon darum unerlässlich, weil dafür sehr invasive Umverteilungs-Massnahmen erforderlich sein werden, für die aus diesem Grund auch SEHR grosse Bevölkerungsmehrheiten gewonnen werden müssen?
und
2. Sind diese Mehrheiten auf heute üblichen Wegen der Konsens-Bildung (durch „Öffentlichkeit“, Veröffentlichen von „Meinungen, auch deren „Demonstrieren“usw) und -Ermittlung (durch Wahlen; also Feststellen fertig gebildeter Beschlusslagen) in der Öffentlichkeit erreichbar, oder benötigt man dafür völlig neue Methoden des innergesellschaftlichen Dialogs?

Mit Frage 1.führe ich die Frage nach dem Ausmass von „Enteignung“ zusammen mit der nach der Art von deren Legitimaton: Meine Frage soll nahelegen, dass man an der bestehenden bürgerlichen Verfassung nichts ändern braucht (also keine für die formale Legitimation auf heute üblichem Weg „revolutionäre“, also verfassungs-ändernde Zwischenschritte in Richtung auf eine Räte-Demokratie nötig sind), sondern die auch in deren Rahmen möglichen und nötigen SEHR grossen Mehrheiten (dh im ca 80% Bereich) in jedem Falle zustandegebracht werden müssen.

Mit Frage 2 beziehe ich mich auf Vorstellungen von Konsensfindung und inner-gesellschaftlicher Verständigung, wie sie heute, wenn überhaupt, nur für sehr kleine Gruppen für möglich gehalten werden. Indem nämlich dabei nicht nur Information und „Wille“ (Entscheidung, Befürwortungen und Ablehnungen) kollektiv geteilt (per Abstimmung) werden, sondern zusätzlich und vor allem die Art und Weise, wie Information verarbeitet wird: die Begriffssysteme und Relevanzkriterien; die Techniken und Methoden, die bei Problemlösungen infragekommen; die Ziele; die Umgangsweisen mit Nichtwissen in diesem Zusammenhang – die alle werden geteilt.
Ich nenne diese Form der Kollektivität (es ist nämlich AUCH eine At der Vergesellschaftung von etwas) die (der Grundsätze, Regeln, Prinzipien) des Lernens (aus gegebner Erfahrung), oder auch: Lernfähigkeit auf zivilgesellschaftlichem Niveau.

Die zentrale These, die ich vertrete, lautet: Mit den nationalstaatlichen MItteln der klassischen Spielarten des Staatssozialismus (Sozialdemokratie im Westen, leninistische im Osten) sind die angestauten katastrophen-trächtigen Probleme der aktuell fortgeschritten modern-arbeitsteilig sich reproduzierenden Weltgesellschaft, vor allem die Koordination von Wirtschaftsprozessen (Zentralplanung und/oder regulierter Markt +Keynes) und die Konsensbildung in Bevölkerungen (per „Öffentlichkeit“, Veröffentlichen, Erziehung/Bildung) mit immer mehr divergierenden BIldungsgängen und Mentalitäts-Ständen, nicht zu bewältigen.

Vor allem nicht unter der Bedingung, die niemand unter den Diskutanten oben erwähnt: Internationalität. Ich füge daher hinzu:

Frage 3: Ist auch nur EINE wesentliche Gruppe von Zielen (aussenpolitisch: Kriegsverhinderung; wirtschaftspolitisch: Beschränkungen der Wettbewerbsfähikeit durch Umlenken von Profiten auf soziale Bedarfszwecke, umweltpolitisch: ökologischer Umbau der Industrieproduktion und Reparatur der beschädigten Natur- und speziell Biosphären-Systeme) des Gründungsaufrufs nationalstaatlich umsetzbar? Wenn nein: Was bedeutet das für die Beantwortung der Fragen 1 und 2? (Ich sage: 1 wird relativ irrelevant, dafür 2 umso mehr mit Bedeutung aufgeladen: Wir müssen nicht nur nationale, wir müssen relevante Teile der WELTGESELLSCHAFT gewinnen: Die Bewegung muss sich international vernetzen, und dazu fähig machen.)…


30.03. FB Kommentar

(Willi Ü) Ich sage, klipp und klar:
1. „Politische“, also staatssozialistische Konzepte der Koordination, Konsensfindung und Handhabung internationaler Beziehungen (unter Gefälle-Bedingungen aller Art) haben VERSAGT.
2. Diesen zu primitiven Vergesellschaftungs-Prinzipien überlegen ist einzig eine kollektiv lernfähige Zivilgesellschaft (zumindest muss ein teil der Gesamtbevölkerung soweit entwickelt sein).
3. Aber selbst diese allen staatlichen Koordinations- usw Methoden weit überlegene Vergesellschaftung ist der völlig entgleisenden, völlig jeder Steuerbarkeit sich entziehenden, wild gewucherten fortgeschritten modernen „Produktivkräften“ nicht gewachsen. Das einzige, wozu man diese überlegene Vergeselslchaftungsform nutzen kann, ist der gestufte RÜCKBAU der aktuellen Expansion: dre poltischen in gestal tvon abrüstung; der wirtschaftlichen in Gestalt der Wegnahme aller profite für sozialen Bedarf; der technologschen in Gestalt des natur-verträglichen und natur-reparierenden Um- und Abbaus der Industriegesellschaft. Deine „Redundanz“ beduetet: Produktion VEREINFACHEN, Dezentralisieren, sie robust und Bedürfnis- und Lebens-gerecht machen. Und eben auch: gesellschaftlich steuerbar. Denn all das ist sie derzeit nicht.


31.03. FB Kommentar

(Willi Ü) Obwohl es mir äusserst wichtig erscheint, die mit meinen Fragen (bzw Andres Erwiderungen) 1 und 2 verbundenen Einstellungen zu vertiefen und mit unseren Mit-aufstehern zu teilen, ist doch der Punkt des Anstosses für euch beide gewesen mein Zweifel an nationalen poliischen Ansätzen von aufstehen, wenn sie auf den existenziellen Problemfeldern WIRKSAM sein sollen.
Auf internationaler, nein GLOBALER Ebene angesiedelt sind die Quellen der Drohungen, mit denen wir es zu tun haben: Krieg Massenverarmung Naturzerstörung:

((Und zwar in einer Weise, dass eben nicht mit ersten Schritten national BEGONNEN werden kann, sondern umgekehrt: Die entscheidenden, die ANFANGS-Schritte, werden auf der globalen Ebene gemacht. (Weshalb unter Umständen auch auf zwei Ebenen zugleich vorgegangen werden muss: Vor- und über-politisch, zivilgesellschaftlich; aber eben auch durch die politischen Instanzen (va die Aussen- und Handelspolitik; die international abgestimmte Beaufsichtigung und Einhegung der transnationalen Unzernehmen) , die (spätestens über Kandidaturen und Wähler-Werbung auf traditionellen Wegen) vom zivilgesellschaftlich handlungsfähigen Teil der Bevölkerung bestimmt werden.))

1. Bedrohlich ist die Machtkonkurrenz der internationalen Grossmächte (demnächst auch noch Indien) und Bündnissysteme, der man traditionell von radikal linker seite den Namen IMERPIALISMUS gegeben hat, und die ncht denkbar ist ohne die Option, bei Bedarf mit Krieg auf jeder Ebene der Eskalation ausgetragen zu werden.
Diese Drohung muss komplett verschwinden, und verschwunden sein, wenn wir die nächsten Reparaturschritte angehen.
Es nützt dabei nichts, wenn wir einen dre beteiligten „Player“ verschwinden lassen, oder schwächen, etwa indem wir seine Verbündeten schwächen (die Nato verlassen/auflösen, den Truppenstationierungsvertrag kündigen), das Bündnissystem wechseln („gesamt-europäische Sicherheitsarchitektur), oder gar versuchen, mit einem Nationen-Verbund (EU) Zünglein an der Waage und bewaffneter Friedens-Moderator („Freidensmacht“) zu sein. Die derzeit aus dieser Sicht einzig korrekte Initiative auf der politischen Ebene ist das UN-Atomwaffenverbot. Allerdings ist die politische Ebene auch diejenige, auf der das Problem entsteht – Massnahmen, die sich auf diese Ebene beschränken, verstricken sich in Paradoxien der Art „war to end all wars“. Deshalb könnte der Versuch, das Atomwaffenverbot mit SANKTIONEN zu erzwingen, kriegs-auslösend wirken. Die relativ gute Nachricht hier ist, dass die Zivilgesellschaften weltweit die imperialistische Konkurrenz ablehnen – und sogar (wie ich glaube) der genuin neoliberal eingestellte Teil der Eliten. Wir haben es nicht mehr mit bis an die Zähne bewaffneten fanatisierten Bevölkerungen ganzer Industriestaaten (nicht mal in Israel; oder China; geschweige denn den USA) zu tun, sondern vor allem mit Trägern von Funktionsmacht („US Foreign Policy Establishment“), die für ihre Ziele vor allem Hightech-Waffen oder sogar Kriegsauslöse-Automatismen einsetzen können.
Man braucht also gerade KEINEN Weltkrieg führen, um die Weltkriegsgefahr zu bannen; nur einfach Verfügung der Zivilgesellschaften über ihre politischen Apparate herbeiführen, derart dass DIESER Teil des Mehrheitswillens weltweit in allen betreffenden Staaten auf Dauer druchgesetzt ist und in formellen stufenweisen UN-Abrüstungsverträgen (und entsprechenden Überwachungs-Regimen) seinen politisch-kodifizierten Abschluss findet.

2. (Welt)(Nuklear)Krieg ist das kurzfristig schrill-bedrohlichste und zugleich einfachst zu bewältigende der globalen Katastrophen-Szenarios. Die durch „Globalisierung“ und weltweiten Freihandel incl absurd billige Transportkosten entstandene weltweit-„arbeitsteilige“ Abhängigkeit durch Verlängerung der Fertigungsstrassen über die Ozeane weg, die vor allem der Ausnutzung von Lohngefällen und anderen, keineswegs menschenfreundlich gedachten Kostenvorteilen (niedrige Umweltstandards usw) dient: Diese Abhängigkeit hat EINE EINZIGE ökonomische Zielkategorie im Blick: Produktivität, im Sinne der Ressourcen-Einsparung (bei hoffentlich erhaltener Produkt-Qualität).
Und das darum, weil genau sie der einzige unter vielen ökonomischen Ziel-Parametern ist, bei dem sich annähernd vorstellen lässt, dass er sich in (Kost)Preisen darstellen lässt, und zwar so, dass man halbwegs glaubhaft den Effekt von betrieblichen Massnahmen durch schlichtes Aufaddieren auf die „volks-“ und welt-wirtschaftliche Ebene übertragen kann.
(Über die begrifflichen Nöte, in die die vorhandenen Preistheorien mit diesem ihrem „hlabwegs“ und „annähernd“ geraten, ist da noch garnichts gesagt. Sie sind, so vermute ich, vernichtend.),

Die reale, die physische Ökonomie hat aber zahllose andere Ziele und „Werte“ zu realisieren. Dezentralität, Lokalität der Ressourcen, cradle-to-cradle-Prinzipien, reale Ressourcen- und Energie-Effizienz (was allenfalls mit der heutigen, Kosten-verschleierten „Produktivität“ verglichen werden kann), leichte Lern- und Lehrbarkeit der verfahren, Einfachheit und Überschaubarkeit der Planungszusammenhänge, Menschen- und (was dasselbe ist) Natur-Gerechtheit der Produktionsbedingungen, Robustheit, Modularität, „Fehlerverzeihend“ und risikoarm Sein, Fortschritts-Gefälle-Vermeidung uswusw sind wichtige weitere Parameter.
Es sind QUALITATIVE, sie zu bewerten, gegeneinander zu gewichten und mit kollektiv einsehbaren Plan-Entscheidungen zu gestalten, setzt, als zentrale Anforderung, kollektive, eben zivilgesellschaftliche Lernfähigkeit (im Verhältnis zum ganzen der zur Planung anstehenden Produktion) voraus: Diese Lernfähigkeit muss zusätzlich und neben der eigentlichen produktiven Tätigkeit der Einzelnen ausgebildet werden können.
Mit anderen worten, die unsägliche Verworrenheit der heutigen Produkt-Flüsse kann man sichnicht leisten, ebenso den aktuellen Grad an Zentralität, mit unvorstellbaren Gefälle-Situationen in allen erdenklichen Hinsichten. Allein die Forderung nach Herstellung annähernd gleicher und vergleichbarer Lebensverhältnisse (in lokaler Verfügung!) überall auf dem Planeten erzwingt Entflechtung.

Dabei ist nun ein fürchterlicher Mangel zu bemerken, den sich die Degrowth-Bewegung nie klargemacht hat. „Vorwärts“ geht immer, weil aus einem bestehenden Reproduktions-System heraus; scheiternde Versuche finden normalerweise immer erst einmal NEBEN diesem system und mit Überschüssen statt, können wiederholt werden usw. Ein überdrehtes weltweites reproduktionssystem, unsagbar prekäre (nicht-redundante) arbeitsteilige globale Zusammenhänge entflechten und in regionalen Reproduktions-Zusammenhängen (eigentlich: -zyklen) das auswärts-überseeisch Gefertigte subsidiär (mit lokaleren Mitteln, die zugleich den andern genannten Anforderungen genügen) ersetzen – ist unendlich schwer, wenn man Abstürze vermeidne will. Es erfordert ein Höchstmass an Abstimmung und Voraussicht. Vor allem muss dabei das Niveau (Lokalität, und Qualifizierung mit Blick auf all die andern genannten Zielparameter) der je vor Ort aufzubauenden (in den „Entwicklungsregionen“) bzw um- und zurückzubauenden (in den aktuellen Industrieregionen) Reproduktionsniveaus – die ziel- ebenso wie die Zwischenschritt-Niveaus, einigiermassen genau bestimmt sein. Zumal auf dem Weg zahllose technologische Entwicklungsaufgaben (die lokale Besonderheiten, angefangen bei der Landwirtschaft, aber auch beim Bauen) gelöst werden müssen. (Die Prozesslösung, Willi, ist schon darum so schwierig, weil sie eine Dynamik einschliesst, die permanente Ungleichgewichte entstehen lässt; und weil sie aber zugleich unendlich viele Innovationen und das Gelingen von (Autarkie-begründenden) Problemlösungen auf lokaler Ebene unterstellen muss, dreen Ausbleiben oder Verzögerung den Gesamtprozess immer wieder stört und verlangsamt.
Von Konflikten, die sich an diesem Vorgang auf so gut wie allen Ebenen entzünden, noch ganz zu schweigen.

3. Der Entflechtungs-Vorgang unter 2 hat ZUNÄCHST vor allem zum Ziel, regionale Verfügung über Reproduktion wieder herzustellen und von hoch-prekären, hoch-riskanten und zentralen Produktionsschritten, weit entfernt, wieder unabhängig zu werden (Willis Redundanz). Der vordergründig Produktivitäts-schädigende Effekt einer solchen Entflechtung global-arbeitsteiliger Zusammenhänge ist nicht zu leugnen, und das kann und wird sich in ökologische Nachteile übersetzen („neuseeländisches Lammfleisch in die EU verschiffen ist energie-effizienter als EU-Lamm-Produktion“: Komparative Vorteile, Ricardo pur! Und noch ökologisch!).
Die Reduzierung des ökologischen Fussabdrucks, also Steigerung von Ressourceneffizienz ebenso wie die strikte NACHWEISLICHE Naturverträglichkeit oder sogar Biosphären-Nützlichkeit SÄMTLICHER Produktionsverfahren schaltet sich somit, alsbald, der rein auf den gewinn ökonomischer Kontrolle zielenden Bewegung aus Punkt 2 auf.
Wir können uns nicht leisten, erstmal zahllose lokale subsidiäre Produktionen einzurichten (oder auf frühere oder dezentrale Reproduktionsniveaus auf aktuellem technischem Niveau zurückzugehen),die wir dann in späteren Phasen wieder abbauen müssen. Schritt 2 und 3 sind vielmehr untrennbar verbunden
Die Leerstelle, die ich oben für die „Entflechtungs-Dynamik“ gelassen habe: die lokalen Problemlösungen und Innovationen – die unterliegt also sehr schnell einer weiteren Bedingung: die Lösungen sollen natur-verträglich oder sogar (dringend nötig) natur-REPARIEREND sein.
Die Kenntnisse auf diesen Feldern sind, soweit ich es von Menschen in meiner Umgebung erfahre, die sich damit intensiv befassen, nicht vorhanden, die dezentralisierende Entflechtung ist also uU sogar aufzuhalten, bis angemessene Lösungen gefunden sind. Die Freisetzung von Arbeitskräften für entsprechende Experimental- und Forschungsvorhaben kommt dieser Anforderung womöglich entgegen; wozu selbstverständlich die Umlenkung von Kapitalerträgen auf den Unterhalt und soziale und ökologische Bedürfnisse einen wichtigen Beitrag leistet.
—————————————-
Kollektive Lernfähigkeit auf zivilgesellschaftlichem Niveau bei einer grossen Bevölkerungsminderheit (Klischees, die bekannten 80/10/10 Schätzungen, geben den Wert mit ca 10% IM ENDZUSTAND an): Das ist das Schlüsselwort.
„Auf der Strasse“ wird man diese Lernfähigkeit nicht erzeugen; und nicht in räte-demokratischen Beschluss-Pyramiden. Denn nich tdas WOLLEN ist heute mehr entscheidend, sondern die GRÜNDE.
Wenn das, was ich hier schreibe, zutrifft, wie Andre schreibt, aber zu hochkomplex wäre, um vermittelbar zu sein (was ich nicht glaube): Dann gibt es keine Zukunft.



01.04. FB Kommentar

(Wili Ü) So. Da sind wir unvermeidlich in die Situation geraten, die ich aus vielen privaten schriftlichen Dialogen kenne: Wenn jemand (in dem Fall ich) seine Auffassugen in der NÖTIGEN (!) Breite und im Zusammenhang darlegt, finden andere daran einerseits so viele Anknüpfungspunkte, dabei aber soviele ANDERE Gewichtungen und Zusammenhänge, dass man jeden Beitrag Absatz für Absatz durcharbeiten muss. Wenn diese Stufe erreicht ist, löst sich der EINE Dialog in eine Unzahl von Einzel-Kontroversen auf – der Zusammenhang, wie er sich im Kopf des einen, oder dem des andern Dialogpartners darstellt, ist dann erstmal sowieso verlorengegangen.
Die Frage, wie man mit sowas umgeht, ist für alle, die Politik künftig auf geteilte (auch komplexere) Einsichten stützen wollen, von eminentem Interesse. Beantwortet ist sie darum natürlich noch lange nicht 😉

Ich suche in solchen Fällen erstmal die übergreifende(n) Hauptkontroverse(n). Zwischen uns ist es diese: Ich sehe ein erstes Stadium als nötig an, wo man den regionalen Entwicklungsansätzen den Rücken freikämpft (ab dann ist es nicht mehr kontrovers, nicht in dieser Allgemeinheit jedenfalls).
Du, Willi, siehst da keine Notwendigkeit. (Alle andern, die bis hierher noch mitgelesen haben, kommen in diesem Dialog ohnehin nicht mehr vor. Schlimm aber ebenfalls unvermeidlich…)

Das Argument für die von mir vorgeschlagene Art des Vorgehens ist, nochmal gesagt, doppelt gestrickt:
1. Die Internationalisierung von Modernisierung ist nicht einmal auf einem, oder besser gesagt: DEM ihr einzig angemessenen Vergesellschaftungsniveau nicht zu leisten. Die tatsächliche Vergesellschaftung der weltweiten Zusammenhänge auf modernen Grundlagen ist deshalb zurückgefallen („regrediert“) auf primitive (neoliberale) und noch primitivere (elitenfaschistische, „geo-politische“) Bewältigungsstrategien: Primitiv genug, um die Internationalisierung/Globalisierung mit ihren viel zu einfachen Instrumenten weit genug zu treiben, dass sie im Kollaps enden.
2. Kollektig lernfähige zivilgesellschaftliche (vor-politische, Politik begründende) Verständigung ist das gegenüber Vergesellschaftung mit demokratisch-rechtsstaatlichen Mitteln (die sie als Moment enthält) überlegene Vergesellschaftungs-Konzept. Aber selbst dieses Konzept kann nicht anders, als seine Überforderung durch das Projekt der Moderne einzugestehen. Die ganze soziale Überlegenheit zivilgesellschaftlicher Lernfähigkeit reicht vielmehr gerade so eben hin, um die Anforderungen auf ein beherrschbares Mass zurückzuführen (daher Entflechtung, Dezentralisierung). Von diesem Niveau aus kann dann und muss ein um Grössenordnungen sorgfältiger konzipierter Fortschritts- und Globalisierungspfad völlig neu gebahnt werden: menschen- und naturgerecht, und vor allem: unter gesellschaftlicher Kontrolle.
Der kontrolliert, reflektiert, sozial koordinierte Rückbau ist es, den ich oben als „dem regionalen (Neu)Aubau den Rücken freikämpfen“ bezeichnet habe.

Von diesen Gedanken ausgehend, wären ganze Kontroversen-Bündel abzuarbeiten. Das ist mir bewusst, und ich rechne nicht damit, dass man mir zustimmt. Die Positions-Bestimmung meinerseits hier soll nur für Klarheit (als Ausgangspunkt) sorgen.

((Ob für solche Erörterungen facebook der geeignete Ort ist, kann man sich fragen. Ich schreibe lieber im aufstehen-forum.de aber wenn ich die andern nur hier treffe, dann halt hier.))
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(in Aufstehen zum Ostermarsch, zu einem Beitrag von Isabelle C) Der politische Prozess ist nicht zuende gedacht, man muss – womöglich noch vor einer neuen KSZE – ein internationales Abrüstungsformat der Nuklearmächte fordern, als Vorstufe zu ihrem Beitritt zum Atomwaffenverbotsabkommen (dem gleich kontinuierlich anschliessend, depleted uranium usw folgen können), es müssen ja auch Überwachungsregimes installiert werden, alles nach dem Vorbild der grossen Abrüstungsverträge der 80er. Und, dazu gehören Sanktionsmechanismen gegen die Nuklearmächte, die Mitarbeit verweigern, es kommen genau ZWEI infrage. All das zusammen reicht nicht; wir brauchen dringend eine im engen Schulterschluss arbeitende zivilgesellschaftliche Nuklear-Regime-change-Komponente. Die (Nuklear)Kriegsgefahr ist die meist-verharmloste unter allen existenziellen planetaren Bedrohungen. Das muss sich ändern.

Aber die internationale zivilgesellschaftliche Organisation darf sich nicht mehr als blosse Friedensbewegung begreifen, sie muss anfangen, politisch zu denken: Der zivilgesellschaftliche Prozess würde einschliessen, dass wir den progressives-Freunden in den USA helfen, county für county das zerrüttete Wahlsystem zu reparieren. Und selbst rein friedensbewegt muss man nach drüben sehen: Demonstrationen auf englisch, wo der gemeinsame Kriegshetzer-Feind benannt wird, und es sind nicht DIE USA, sondern deren Neo(lib)con aussenpolitisches Falken-Establishment.

Aber nochmal: Ich sehe nicht, wie es ohne ein solches Abrüstungs-Format der Nuklearmächte gehen kann. Bloss: Wer unter den Neoliberalen ist eigentlich Aussenpolitiker? Sie haben da allesamt eine Leerstelle, einen Totalausfall. Ein liberaler Interventionist wie der Albright-Schüler J.Fischer hat es vor kurzem wieder mal im Handelsblatt festgehalten: Die EU und BRD lassen ihre Aussenpolitik im State Department denken. Grad mal, dass sie Hilfsjobs (wie Syrien-Konferenzen) und Notfall-Aktionen (wie Minsk 2) improvisieren. Für Neoliberale endet Aussenpolitik mit einem Freihandelsvertrag. Alles andre… ist für die faschistischen Geo-Hegemonialkrieger. Staaten mit einer etwas anderen Agenda, wie die derzeitigen Hauptschurken in der Welt – die stellen Anforderungen, an denen Neoliberale schlicht scheitern. Beispiel: Die neoliberale EU konnte nicht anders, als (vor dem Euro-Maidan) einem ukrainische Präsidenten ihr Viel-Kapitel-Buch für den Anschluss auf den Tisch knallen. Trilaterale Verhandlungen, weil da noch Freihandelsverträge mit Russland sind? Geht nicht. Kennen sie nicht. Wissen sie nicht zu händeln. Aber die Neocons (Nuland) und faschistischen Exil-Bandera-Zirkel – die haben solches Unvermögen gern gesehen.
Die grosse Crux ist, dass den Aussenpolitikern der nicht-westlichen Atommächte nur noch die Hegemonial-Fanatiker, mit den neoliberalen Blindgängern im Schlepptau, gegenübertreten. Und dieses Manko hat strukturellen Charakter. Die Frage ist, ob man die Nische durch zivilgesellschaftliche Initiativen füllen kann.


02.04. FB Kommentar
(Willi Ü) Ob uns hier noch jemand folgt, bezweifle ich; aber ich antworte nochmal.
Wichtigster Einspruch gegen diese letzte Äusserung von dir: Die „existenziellen Grundbedingungen“ haben im Lauf der Geschichte speziell der letzten Jahrhunderte, Jahrzehnte, grosse Fortschritte gemacht, und damit einher gehen gestiegene Anforderungen an die Gesellschaftsorganisation. (vormals sagte man bekanntlich: „Produktivkräfte“, „Produktionsverhältnisse“, „Produktionsweise“ (als prekäres Zusammengehen beider)).
Diese Dynamik ignorierst du: „Fuer mich geht es weder um „internationalisierung“ noch um „Modernisierung“. Auch „angemessene Vergesellschaftungsniveaus“ sprechen mich nicht an.“ Nun – das ist aber leider der Stand, den wir als aktuell-historischen Ausgangspunkt für alles weitere Vorgehen vorfinden. Wie soll es VON HIER AUS weitergehen?
Und da nützt es nichts, trotzig darauf zu beharren: „Wir sind vergesellschaftet, wir koennen nicht anders existieren. Da gibt es nichts zu vergesellschaften. Die Eliten koennen aus sich heraus nicht existieren. Sie haben nichts.“
Wichtig ist hier das „wir können nicht anders existieren“. Wohl wahr. Aber wer sagt, dass wir können, was wir müssen? Dann existieren wir eben bald nicht mehr, wenn uns das nicht gelingt. Und es spricht derzeit einiges, allzuvieles, dafür, dass uns die Koordination dessen, was ansteht (und sich grauenhaft drängend zur Regelung angehäuft hat), krachend misslingt. Dann wehe uns. Dass die Eliten nichts haben (stimmt), ist da nicht gerade trostreich. Wir müssen selbst Elite werden, sie schaffen das nicht (sie und ihre schwindende Gefolgschaft).
Aber wir müssen uns klarwerden, was unsere (Mammut)Aufgabe ist (es gab in jeder neuen Epoche erstmal eine solche Riesenaufgabe, bei der niemand wusste, wie sie je bewältigt werden könnte). Die Regionalisierung, die du als ZIEL angibst, Willi, die ist unser Landepunkt. Wir müssen erstmal sicher aus der Höhe, in die uns die neoliberale (und davor sozialistisch-staatliche) Globalisierung und Modernisierung getragen/geschraubt haben, runterkommen. Eine Notlandung ist das. Es gehört sehr viel fliegerisches Können (das wir unterwegs entwckeln müssen) dazu, das ohne Crash (den so viele erwarten; aber der würde fürchterlich, ein Absturz) hinzubekommen. Vor allem: Die Regionalisierung muss global koordiniert, abgestimmt, verlaufen. Dafür stand oben der Begriff: (ent-globalisierende, de-zentralisierende) Entflechtung – da arbeiten mindestens zwei (oder sogar viele) Seiten dran.
Aber auch die Zielsetzung „ökologischer Umbau der Inudstriegesellschaft (besser: -Produktion, Produktionsweise); Wiederherstellung einer intakten Natur und speziell Biosphäre“ gehört dazu. Beides ist nicht damit geleistet, dass man deine Grundsätze anerkennt.
Ich erlebe diesen Konflikt in verschiedenen Formen ständig: „Kommunal!, kommunal!, exemplarisch!, fraktal! vorgehen – wir müssen uns nicht ums grosse Ganze kümmern, wir dürfen im Kleinklein unserer Lebenswelt (Stadt, Region) anfangen, müssen sie nicht verlassen.“ – Schön wärs. Die schlimmsten Existenzdrohungen kommen von Global, globaler gehts garnicht, und es beginnt noch nichtmal beim Aufaddieren der CO2-Quellen und Senken, und der mickrigen Kleinvieh-das-auch-Mist-macht-Rolle, die „regional“ darin spielt, wenn nicht eingebunden in einen planetaren Plan, der alles Relevante berücksichtigt (soweit wir davon wissen können).
Überregional-existenziell-bedrohlich: Dazu steht beispielsweise hier was (erst das von Isabelle, dann noch von mir: (link auf den vorstehenden Kommentar 01.04.))
Nur damit mal klarwird, wovon die Rede ist, wenn ich sage: „den Rücken freikämpfen“. (Weniger Geld für Rüstung in der BRD – ach Gott, wie zehntrangig ist das denn. So gut und richtig es ist…)


03.04. FB Kommentar
Ich hab mal versucht, auf die Frage zu antworten, warum sich nichts ändert, und warum gerade auch die Nicht-Falken unter den westlichen Regierungs-Mitgliedern nicht nur uns, sondern zunächst und vor allem wahrscheinlich sich selbst belügen: (link auf Kommentar im Anschluss an Isabelle C oben 01.04.) Das Unangenehme an diesen Überlegungen (wenn sie berechtigt sind) ist: dass, wenn man damit einmal anfängt, sich die Perspektive immer mehr weitet. Isabelle Casel hat angefangen: Nato verlassen reicht nicht, nichtmal Nato auflösen würde reichen, und wahrscheinlich würde „Truppenstationierungsvertrag kündigen“ nicht reichen (unabhängig davon, ob es womöglich Konflikte sogar noch anheizt: etwa indem die Kriegshetzer beschliessen, sich nicht rausdrängen zu lassen, schon garnicht von solchen nachrangigen Mächten wie der BRD… Ich frage ja immer wieder (und eventuell fragt man sich das ja auch in der Bundesregierung): Wer wollte die US Krieger hindern zu bleiben (oder gar ihren Standort auszuweiten), auch wnen sie gekündigt sind? Wer kann sich vorstellen, was für eine hysterische Kampagne da losbrechen würde bei solch einem Versuch? Nie vergessen: Im State department sind Unilateralisten am Werk – in gestalt der dort tonangebenden Neocons und liberalen Interventionisten (das beschränkt sich also keineswegs auf den MAGA Nationalisten im Weissen Haus). Für die sind Verbündete, die nicht als Vasallen in Reih und Glied antreten, Stolpersteine, die man neutralisieren und aus dme Weg räumen muss. Zur Not mit innerem Chaos, das die US Militärbasen aussen vor halten können. Am Gefechtsfeld-Charakter des europäischen Nato-Gebiets bis kurz vor der russischen Grenze ändert sich da rein garnichts.
Und das mag den regierenden Neoliberalen aller Parteien in D und F so langsam dämmern. Maas verlangt im Sicherheitsrat (gestern) auf einmal Massnahmen zur Fortsetzung oder Wieder-Ingangsetzung der nuklearen Abrüstung. Als die Obama Administartion kurz vor Ende ihrer Amtszeit die durchgängige Neu-Aufstellung des gesamten US Nukleararsenals über die nächsten 10 Jahre weg beschliessen liess, da hat man aus Berlin und Paris nichts gehört. Stattdessen widerspruchslose Beteiligung an Nonsense wie Skripal und Ost-Ghouta. Was hinter den Kulissen läuft, wissen wir freilich nicht.

Das ständige Drehen am Gleichgewicht des Schreckens, und der Versuch, die Russen technisch zu überrüsten, mit der sehr realen Gefahr, durch immer mehr verkürzte Vorwarnzeiten und die Ersetzung letzter menschlicher Kontroll-Instanzen durch Künstliche „Intelligenz“ den Krieg mechanisch, durch Fehlalarm, oder aber auch durch irre Seilschaften in den Apparaten in Gang zu setzen – das bekommt im Falle der nuklearen Abrüstung ein Pendant in einer noch ganz anderen Richtung. Wir kennen das noch aus den Reagan-Jahren, das Prinzip hiess damals: KRIEG MUSS WIEDER FÜHRBAR WERDEN!
Die Selbst-Abschreckung durch „Mutual Assured Destruction“, auch Gleichgewicht des Schreckens genannt, soll beendet werden – so oder so. Entweder, indem der Gegner militär-technisch, durch Erstschlag (und unterbundenen Zweitschlag) „enthauptet“ = nuklear entwaffnet wird. Oder aber… dasselbe diplomatisch. Denn wenn die nukleare Drohung der Russen („bei Angriff über die Grenze weg – auf der Stelle nuklearer Schlag gegen die USA und die andern Nato-Standorte“) entfällt – dann wird konventioneller Krieg, heute mit Drohnenschwärmen und Massen von Killier-Robotern (unbemannte Panzerfahrzeuge etc) auf der Stelle führbar.
Das Nuklearverbot weitet sich also zum generellen Rüstungsverbot. Und davor… schrecken sie zurück.
Die Frage Warum? stellt sich da um so dringender.

(Anschluss-Kommentar an diesen für Christiane O) Das wirklich Fürchterliche ist, dass die aggressivste Politik, nämlich die Hegemonialpolitik der Neo(lib)cons, von einem vergleichsweise winzigen Kreis von ca 2500-3000 Personen (Beamte im State Department, Kongressabgeordnete, aussenpolitische Kommentatoren der Leitmedien in den USA, thinks tanks) bestimmt wird. Die elitenfaschistische Ideologie dieser Leute passt nichtmal zum neoliberalen Globalisierungsprojekt, es füllt allerdings (so behaupte ich) das macht- und aussenpolitische Vakuum, das die Neoliberalen im gesamten westlichen Lager öffnen durch ihren extrem reduzierten Begriff von Politik. Man sollte meinen, dass man diese Faschisten-Gang relativ einfach von der Macht verdrängt und sie in der Öffentlichkeit ächtet. Und es KANN sein, dass sogar die Neoliberalen 8etwa die bundesdeutschen etablierten Parteien) langsam aufwachen, und merken, wen sie sich da ins Boot geholt haben. Für diese vorsichtig-optimistische Prognose ist vorausgesetzt, dass man NICHT an primär ökonomische Motive für Rüstung glaubt, und auch nicht an eine oligarchische „Ringburg der Macht“, in der das Hegemonialprojekt von irgendwelchen Superreichen und geheimen Auftraggebern diktiert wird, und der gesamte Regierungsapparat in seinen (also eigentlich: deren) Dienst gestellt ist.
Ich versuche mit meiner Argumentation anzudeuten, dass und warum JEDE Abrüstungslogik sofort in Richtung „total“ drängt, und warum das kein frommer Wunsch ist, sondern Ausdruck eines mörderischen ENTWEDER-ODER. zumindest, wenn meine Argumente stimmen.
Die Konfrontation des Bullys von aussen, etwa durch einen Zusammenschluss aller US-Gegner auf der Welt, wäre immer noch eine hochgefährliche Sache. Soweit darf es auf keinen Fall kommen. Stattdessen müssen wir die Gegner der Neocons vorzugsweise in den USA, in zweiter Linie im westlichen Lager, stark machen. Ein insgesamt hoch-gefährlicher Kurs, der sorgfältig berechnet sein muss.

(Christiane O) So klein sind wir nicht, auch wir können denken. Vor allem… diese tank-Denker denken nicht nur primitiv (sie sind alle zusammen Überzeugungstäter – aber was für elende Überzeugungen sie haben!) – sie denken mittlerweile sogar gegen die Überzeugungen von Mehrheiten in der Bevölkerung. Da hilft irgendwann auch kein Geld mehr, und kein Veröffentlichungs-Monopol.
Wir, für unsere Seite, müssen uns aber klarwerden, dass wir Probleme zu lösen haben; mag sein, dass wir dabei Verbündete haben, aber sicher ist das nicht. Vor allem müssen wir ja eigenständig Verantwortung dafür übernehmen, dass die Lösungen etwas taugen (könnten, manchmal läufts ja darauf hinaus, dass man nur bestimmt, welchen VERSUCH man macht, weil man sich in nichts sicher sein kann).
„Frieden“ ist viel zu unspezifisch; aber alles Spezifische und gut Überlegte lässt sich (ohne Begründung) nicht mehr vermitteln. Das ist der Grund, weshalb das Demonstrieren heute nicht mehr weiterhilft. Wir müssen andere Wege der (Massen)Aufklärung, und der Vermittlung auch komplexer Argumente finden.
Die Leugner der menschlichen Verursachung des Klimawandels argumentieren derzeit mehr, als alle FridayfürFuture Demonstranten. Wenn alle, die demonstrieren, gezielt in Debatten eintreten könnten, wäre nicht alles, aber sehr viel gewonnen. Dazu müssen sie (die Armen; als hätten sie nicht schon genug Stoff) lernen, lernen, lernen. Wir alle müssen das.
Aussenpolitik ist noch relativ einfach.
Wie wird das erst, wenn wir uns die Wirtschaft (Wirtschaftstheorien; die Beurteilung des Wirtschaftssystems; die Wirtschaftspolitik) vornehmen?
Und wie erst, wenn wir ERNSTHAFT den ökologischen Umbau der Industriegeselslchaft und die Wiederherstellung der Biosphäre angehen?
Und das müssen wir wohl. Hat jemand Zweifel daran?
Und wer soll es denn machen – wenn nicht wir – die best-ausgebildeten und entschlossensten unter allen im fortgeschritten-reichsten und immer noch best-gebildeten Teil (2-3%) der Weltbevölkerung?
Von aufstehern hängt etwas ab!
Manchmal meint man, sie können es selbst kaum glauben…

(Anschluss-Kommentar, selber thread, für Joachim T) Wieso soll denn das nicht gehen, Joachim? Die eigentliche Rüstungsindustrie in den USA erwirtschaftet grade mal einen Umsatz von 200Mrd USD, das sind EIN PROZENT vom Bruttoszialprodukt. Und selbst wenn sie da märchenhafte Gewinne einfahren, weil es nun mal Monopol-Betriebe mit einem einzigen Abnehmer, garantierten Mindestabnahme-Mengen usw sind… selbst dann ist dieser „Markt“ ein ganz besonderer und sehr beschränkter. Und die sonstige Wirtschaft… nun ja, die lebt AUCH von Pentagon-Aufträgen, bloss. Das würde sie auch, wenn die Sozialabgaben steigen. Ein Grossteil des Rüstungsbudgets geht für (überteuerte) Zivil- oder Dual use usw-Produkte drauf.
So. Und obwohl für Rüstung immer das technologisch Verstiegenste und Fortgeschrittenste grade gut genug ist… und es darum jede Menge „spin off“ an innovativer Technologie in die Restwirtschaft gibt – lässt sich das ohne weiteres durch eine zivil orientierte Technikförderung und Industriepolitik (wie Altmaier sie grad mal in Ansätzen versucht hochzuziehen) erledigen. Das frühere japanische Wirtschaftsministerium MITI in einem total-abgerüsteten Staat hats vorgemacht.
Da ist nichts, was nicht ökonomisch ersetzbar wäre.

Nein: Es ist schon ein ganz besonderer Konsument, der da zahlt und anschafft, und ein ganz besonderes Bedürfnis, das er stillt. Und… um es bezahlen zu können, sind dann auch die Exporte vonnöten. Die senken nämlich die Stückkosten auch für den ursprünglichen Auftraggeber (wobei der in die Exportwaffen noch das ein oder andere Hintertürchen einbauen lässt, damit kein Missbrauch damit getrieben wird…)
Ohne Rüstungsexport könnte man sich viel Militärgerät garnicht leisten.
Die hohen Profite aber… und die monströsen Kostensteigerungen… die findest du ja nicht nur im Rüstungssektor. Denk nur an die angeblichen Kostenexplositionen, wenn die öffentliche Hand was baut. Bei S21 haben wirs ja erfahren, wie das geht. Da haben die Wirtschaftsprüfer im Schlichtungsverfahren uns allen vorgetragen, dass Staatsaufträge absichtlich unrealistisch kalkuliert sind, damit sie in Haushaltsberatungen überhaupt akzeptiert werden. Und dass bei Monopolen bzw „Monopsonen“ (nur ein zahlungsfähiger Abnehmer, der das Produkt will und braucht) Extraprofite eingefahren werden, was bei der Spezialisierung und/oder Grössenordnung der Produkte unvermeidlich ist… das dürfte sich von selbst verstehen.
Pharmaprodukte und letztlich die ganze Gesundheitsindustrie sind noch so ein Beispiel, wo der Staat oder seine Krankenversicherung einkauft. Und noch so einige andre Branchen, die vom Staat (spätestens seit Privatisierung) nicht schlecht leben…
Da brauchts keine Rüstung, um abzusahnen.

(Antwort auf Eriwderung von Joachim T) Die neoliberale Politik erklärt sich selbst für abhängig; sie erschafft die Macht des Kapitals, weil sie auf seine Beaufsichtigung und Einhegung BEWUSST verzichtet. Solang die Konzerne keine Privatarmeen unterhalten, und auch der von Neoliberalen gelenkte Staat immer noch Gewaltmonopolist ist, geht selbst die Staats-Ohnmacht noch von Staat aus. Und kann insofern zurückgenommen werden.

(wieder Christiane O) Mir geht es nicht darum, dass wir besser SIND, sondern bessere WIRKCHANCEN haben als andre. Wir stellen uns damit auf garkeinen Fall über sie, wir sind nur – durch Zufall und ohne eigenes Verdienst; weshalb wir uns nichts darauf einzubilden haben – in besondere Verantwortung gestellt: Heisst: Uns sollte etwas gelingen, wir sollten uns anstrengen dafür.
Das mit den Chancen kann sich, nebenbei, schnell ändern.
Dann können wir uns nur wünschen, dass andre, die in der Lage dazu sind, ihre Verantwortung (zu unsern Gunsten) wahrnehmen, und sich dazu aufgefordert fühlen, so wie wir uns aktuell aufgefordert fühlen sollten.
Provoziert war dieser ganze Strang meines Beitrags durch dein „was sollen KLEINE Leute tun?“. Vllt könnte ich darauf knapp erwidern: Sowenig man sich (und andre) über andre stellen soll, so wenig unter sie. Und, wie gesagt, wer es bis zu aufstehen geschafft hat, kann so klein nicht sein (im Sinn von: über persönliche Voraussetzungen verfügen, die Wirkchancen eröffnen). Auch wenn, wie man dir bedauerlicherweise recht geben muss, da noch erheblich Platz nach oben ist.
PS: Der Einwand gegen das Demonstrieren ist mir wichtig; diese Kontroverse ist aber so, dass wir hier nicht nebenbei in sie hineinstolpern sollten.


05.04. FB Kommentar
Kai M Die sogenannten Eliten WOLLEN aber nicht, wozu du sie zwingen willst; wieso sollen denn SIE, dann gezwungenermassen, ein Projekt ausführen, das sie für falsch halten? Aber, schlimmer noch: Leben wir schon wieder in einem Ständestaat, sind die Eliten nun mal von Geburt aus die Orbigkeit, und „das Volk“ steht auf, weil es seine Pflicht tut, während die hochwohlgeborenen Eliten ihren Beitrag (aufgrund von was? Gesellschaftsvertrag?) als leistungsfähige Obrigkeit nicht leisten.
So. Das ist, „zur Kenntlichkeit entstellt“, die Denkform des „Populismus“. Es ist, nebenbei, die vor- und anti-demokratische Stossrichtung in vielem, was Öffentlichkeits-„Analytiker“ wie Prof.Mausfeld von sich geben: Die SCHLECHTE Obrigkeit bedient das Volk nicht mit der Aufklärung, die es benötigt. Und natürlich IMMER aus lauter Eigennutz, die entartete dekadente Aristokratie, wenn man sie doch durch eine Elite ersetzen könnte, die den Namen verdient usw
Es ist da VÖLLIG vergessen, dass Neoliberalismus ein POLITISCHES PROGRAMM UND PROJEKT ist, das seine Vertreter aus Überzeugung ihren Wählern (denen das einleuchtet) empfehlen. Nur: In der Dimension, dass man zur gesellschaftlichen Organisation solcher technologischer, ökonomischer, und auch politischer Komplexität, wie wir sie uns seit langem leisten, sehr wohl ein URTEIL, ein möglichst richtiges, gehört, um wirksame Massnahmen zu ergreifen… und dass man sich dabei IRREN kann – in dieser Dimension fangen Populisten garnicht erst an zu denken.
„Wie, was – Irrtum, Überzeugung, die falsch sein könnte? Mein Bäcker irrt sich doch auch nicht, wenn der was minderwertiges hinter seine Theke legt, dann weil er mich betrügen WILL.“ Denn dass er KANN, steht ausser Frage. Für Populisten sind Zweifel am schlechten Willen der Zuständigen Gedöns, lenken vom Thema ab. „Geld genug ist doch da!“, ist dann so ein Abwiegelspruch. Lass mich doch in Ruhe mit Diskussionen, diskutiert worden ist („seit 68!)“ genug, gelabert worden ist genug, hab eh nie hingehört, jetzt muss GEHANDELT! GEHANDELT! GEHANDELT! werden, und dass dazu nichts andres nötig ist als ein Wille, den man zur Not auch noch mit DRUCKMACHEN! DRUCKMACHEN! DRUCKMACHEN! zwingen kann – das weiss man als Populist, das ist ja nun schliesslich die Geschäftsgrundlage, auf der man Politik beurteilen darf. Im Sinne von: Was man gefälligst erwarten darf.

Populisten wollen nicht mit Argumenten behelligt werden, und dass die Zuständigen den Dienst quittieren, lassen sie auch nicht zu: Hiergeblieben, IHR seid die Zuständigen, IHR löst gefälligst unsre Probleme! Denn: Wenn Populisten auf ihre Weise „zwingend“ werden, dann wissen sie zugleich (unterschiedlich, je nachdem ob RechtsP oder LinksP), WIE man ihnen nutzen soll. Die Regierenden kriegen dann schon mal grob (im wahrsten Sinn des Wortes) die Richtung gewiesen, für die Feinarbeit also Ausführung sind schliesslich SIE zuständig. Als populistischer Bäcker, Feinmechaniker, IT-Fachmann oder Gesundheitsarbeiter kommt man dann noch mit seinem ganzen Beurfsstolz daher: Wenn WIR uns so aufführen würden wie diese Politiker! Wir erledigen unser Alltagswerk doch auch geräuschlos und diszipliniert. Und nun müssen WIR auch noch denen sagen, wos lang geht, gehts noch? unfähig die alle…
Aber so urteilt man, wenn man ein modern-bürgerlichees Staatswesen als wesentlich arbeitsteiligen ORGANISMUS denkt. Also ziemlich genau so, wie man sich in vormodernen (und eher STATISCHEN) Zeitläuften das Gemeinwesen dachte, als GesellschaftsKÖRPER mit diversen Organen, die alle voneinander abhängen, und wo keines aus der Reihe tanzen darf.
Ich sag jetzt aber nicht auch noch, warum diese Sichtweise 2019 (und schon etliche Jahrzehnte, eher Jahrhunderte davor) nicht mehr angebracht ist.Und wodurch sich ein demokratischer STAATSBÜRGER (ok es gibt besseres) von so einem vormodern-standesbewussten Angehörigen des VOLKS unterscheidet.
((Ihr befindet euch keineswegs in schlechter Gesellschaft. Die „Präambel für ein Regierungsprogramm“.ist komplett in diesem vor-demokratischen Geist verfasst. Und das war ja angeblich ein bekannter Schriftsteller. Vormodernes Denken findet sich in den besten Kreisen…Die Selbsternennung zum „Eliten“-Angehörigen ist nun mal nur die Fortsetzung des Populismus in die schichten mit den besseren Abschlüssen, und den höheren Verdiensten..) )


06.04. FB Kommentar

„170.000“: Wenns ein Zwanzigstel davon sind, wärs viel. Soviel dazu.

Wenn Tomas eine Strategie weiss für den Weg aus der Kriegsdrohung, dem Anwachsen der Massenverarmung und dem Ökozid, dann soll er sie uns darlegen.
.
Apokalyptische Drohungen, wohin man schaut. Wer das nicht mehr aushält, der fängt wohl auch an, an Beschlussfassungs-Statuten zu feilen. Andere entwickeln Waschzwänge.
Mehr fällt mir dazu nicht ein.


07.04. FB Kommentar

Christiane! Wir sind keine 170.000, und wo die wenigen, die sich tatsächlich aufgemacht haben, stehen, das konntest du am Freitag besichtigen. Was für Lösungen hat aufstehen oder auch nur IRGENDWER denn anzubieten, bei internationalen Beziehungen ohne Krieg, bei Wirtschaftskoordination ohne Massenarmut, bei Technik ohne Naturzerstörung? Und ich meine nicht das Ausmalen von Wunschwelten. Ich meine schon die nächsten Schritte, von hier aus, da, wo wir sind, bis dorthin (wenigstens im Umriss).
Wenn da Lösungen sein sollten, dann will ich die sehen.
Experten, so höre ich sagen, irgendwo (ich meine, so hat man früher in Märchen geredet, von Schatzhöhlen und fleissigen Zwergen, man muss sie nur finden), die haben alles längst in der Schublade. NUR der Wille fehlt, der muss noch hinzukommen, auf der Strasse… Man muss nur ganz, ganz fest daran glauben, vermute ich.
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(André M: wieder mal „Strukturdebatte“) Ich sags mal so: Da draussen ist eine ganze Monster- und Höllen-Epoche abzuwickeln, es sind Völkermörder unterwegs und Besitzstandsverteidiger, die über Leichenberge gehen. Und da soll ich auch nur EINEN Moment lang drüber nachdenken, wenn sich so arme Polit-Hascherl, die Kombattanten sein sollen in einem Krieg und in Schlachten (die, hoffentlich nur intellektuell und dann politisch verlaufen), schon von ein paar verirrten Linksliberalen verschrecken lassen?
Wer was taugt, den sammeln wir schon noch ein.
Am abschreckendsten ist derzeit, dass wir ausser einer Aufzählung von Gebrechen und Beschwerden namens Gründungsaufruf nichts zu bieten haben.
Null Analyse.
Null Strategie.

Ok, ich male zu schwarz. Guten Willen haben wir. Doch, doch. Den schon.

(André M) So. In diesem scheinbar abseitigen und leicht gereizten Geplänkel haben wir etwas, das TATSÄCHLICH ernstzunehmen ist: Enttäuscht MÜSSEN Leute sein, die sich erhofft hatten, man würde ihnen ein politisches Konzept auf den Leib schneidern, und die Option anbieten, sich zu engagieren derart, dass es in ihren Alltag passt.
Aber nicht das Versagen der paar linksliberalen Führungshansel ist der Grund, dass diese Rechnung nicht aufgeht. Es sind die Anforderungen, vor denen wir stehen. Und mit denen haben sich mit Sicherheit viele vor ihrem Engagement bei aufstehen, und sogar heute noch immer, nicht beschäftigt. Es ist ja verständlich, dass man sich da tief-bestürzt, in sein bürgerliches Alltags-Schneckenhaus zurückzieht.
Die Probleme gehen aber nicht weg.
Wenn es zur ernsthaften Frage wird, wie man möglichst vielen ermöglicht, freigestellt zu sein für politische Arbeit (denn wir wollen keine Berufsrevolutionäre, nicht schon wieder) – dann wäre das ja sogar noch ein vernünftiger Ertrag, den die unsägliche „Strukturdebatte“ erbracht hat.
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(Christiane O, Forts vom 03.04.) Ich bin nicht pessimistisch, ich bin aufgaben-orientiert (und dabei hoffentlich nicht verpeilt). Ob man das „nicht viel“ nennt, was es braucht..
(immerhin hattet ihr Stoff für stundenlanges Diskutieren; die besten Gespräche scheinen aus welchem verrückten Grund auch immer, tatsächlich „in der Öffentlichkeit“ zu laufen, bei Terminen seid ihr ja immer gleich weg…)
… darüber streite ich nicht; „Ziele“ wären gut; aber nicht irgendwelche, sondern BEGRÜNDETE. Wir streiten über Gründe, gute Gründe, für Ziele. Solang wir die nicht haben, haben wir keine Ziele (keine begründeten, jedenfalls), und solang… „eiern“ wir halt.

Man könnte an der Verbissenheit der Migrationsdebatte auch eine geheime Komplizenschaft von Links und rechts, fast möchte ich sagen: Links- und RechtsLIBERALEN, diagnostizieren. Einhellig stur verweigern sie nämlich den Blick über jene Grenzen hinaus zu richten, über deren Offenheit oder nicht sie derart heftig zanken. Übereinstimmend halten sie damit fest: UNSER politischer Wille endet dort. jenseits davon geht uns nichts mehr irgendwas an. Die Fragen, ob wir auch Mitleid genug haben mit Bedürftigen SOBALD sie an der grenze auftauchen, oder die, ob wir den Braindrain aus den weniger gut weggekommendne Provinzen des Neoliberal-Global-Imperiums nicht gut brauchen könnten – die verraten, dass es um „UNS, HIER“ geht, und ganz gewiss um niemand sonst So verhalten „wir“, also zumindest der Teil der Bevölkerung, der die Aussen- und Bündnispolitik der Bundesregierung nicht für eine genozidale Katastrophe hält, uns dann auch bei fragen von Krieg und Frieden. Mit Fussnoten und bisweilen hörbar leisem Murren tragen „wir“ das Project of a New American (!?) Century mit. Das Hegemonialprogramm der Neocons. Nicht mal ob „unsere“ Gewaltprofis in Mali oder Afghanistan Einheimische (allemal „Terroristen“) jagen, interessiert noch. Nur der Anteil interessiert der jeweiligen Brauchbarkeit fürs idustrielle und/oder moralische Kapital, den die Figuren mitgebracht haben, es kommen ja kaum noch welche, die tüchtig und zahlungskräftig genug waren, den Parcours bis zur Schengengrenze zu überstehen.

(Christiane O) Ich widerspreche dem N. (Gründer eines aufstehen-Vereins „für die Basis“) noch viel härter. Es kommt bei uns überhaupt nicht mehr aufs Abstimmen an. Weil es uns um Gründe und Begründungen gehen muss; nicht um (grundlose, oder trübe-willkürlich begründete) Entschlüsse, bei denen man zählt, wieviel für den einen und andern votieren. Wenn es uns nicht ums Begründen geht: Dann frag ich mich, worum dann. Mögliche Entschlüsse gibt es unendlich viele. Wir merken das auf den Terminen (weshalb die ja auch so ätzend isnd): „Ich bin für dies ich bin für das, ich schlage vor dass wir mal… usw“. Ja auf SEINEN Grundlagen schlägt jeder vor. Aber um DIE geht es. Und… um die Grundlagen, die noch nichtmal dasind, die Leerstellen, die gefüllt werden müssen, um Antworten auf die Existenzfragen zu finden, die sich uns (brutal, hart, unnachgiebig) stellen.

Wir sollten reden über:
„Krieg und Frieden und internationale Beziehungen.
Wirtschaft, globalisierte zumal, und wie man sie koordinieren soll, wenn nicht neoliberal. Ob mans überhaupt kann.
Technologie und Biosphäre und Menschenleben,und wie man das zusammenbringt.
(Aber darüber:) Kein Wort.
Seit Monaten.
Stattdessen eine nicht endende Soap mit dem Titel „Strukturdebatte“,“
———————————–
(Willi Ü) GENAU das frage ich mich allerdings auch: Wo der Bedarf ist. Wem wobei die bundesweite Aufstellung fehlt. Wie sich die Ortsgruppen (vorzugsweise meine und benachbarte, andre kenne ich nicht so gut) sich stabilisieren.

Mir fehlen dann noch Analysen. Ok, die kommen VOR jeder Strategie. Stimmt, insofern „falsch“. Aber zu BEIDEM lese ich in diesem GOTTVERDAMMTEN STAMMTISCH NICHT EIN EINZIGES WORT.
Krieg und Frieden und internationale Beziehungen.
Wirtschaft, globalisierte zumal, und wie man sie koordinieren soll, wenn nicht neoliberal. Ob mans überhaupt kann.
Technologie und Biosphäre und Menschenleben,und wie man das zusammenbringt.
Kein Wort.
Seit Monaten.
Stattdessen eine nicht endende Soap mit dem Titel „Strukturdebatte“, oder auch: „Das SMT lebt, und Trägerverein und SAMT sowieso“ usw

Wir SIND keine 170.000.
Wir sind nicht mal 17000. Nicht mal 7000.

Und wozu auch.
Im Augenblick teilen wir unser Nichtweiterwissen mit 7 Milliarden.
Wow!

(zu Tomas S) Der alles entscheidende Unterschied, Tomas, ist nur der: Ein massenhafter Verständigungsprozess ist unendlich viel schwerer durchzuführen und in solchen Dimensionen zu „organisieren“, wie ein Prozess der Abbildung eines (offenbar egal wie zustandegekommenen) Massenvotums. DAS IST DER Inhalt meiner Kritik, die genau darum zwar einschlägig ist; bloss… man muss sie ja nicht akzeptieren:

Ich sage: Die Zeit des Abstimmens ist vorbei.
Wer meint, unsre Probleme mit Stoff lösen zu können („Willens-Stoff“, „Entschluss- und Entschlossenheits-Stoff“, könnte ich sagen) – der hat verloren.
Wir brauchen Erkenntnis-Stoff. Die Pläne ergeben sich dann von selbst.
Zu diesem Thema schreibe ich mir auf aufstehen-forum.de die Finger wund*). Aber ihr… sucht ja noch das ultimative Forum, vorher kann man dann über Inhalte natürlich nicht reden. Alles zu seiner Zeit. (s.o.)

Ottop F Wenn wirklich ein praktischer Bedarf nach einer Bundesweiten Vernetzung über die Initiativen Einzelner hinaus in der Bewegung bestehen würde, dann wäre das schon längs kein Thema mehr. Thema ist das nur immer wieder, weil sich wenige wünschen, dass das doch alle wollen sollten. Eine Sammelbewegung will nicht gesammelt werden, sondern sich selbst sammeln, wenn thematischer Bedarf besteht. Auch die Organisationsform kann ein Thema sein. Ist es aber meiner Beobachtung nach nicht. Die ganze Debatte „zentrale Organisationsform“ wird von wenigen am Leben gehalten, die ihre Aufgabe darin sehen, die Bewegung mit ihren Vorstellungen zu beglücken. Nun, wer tut das nicht? Die Frage ist dabei, ob dieser Beglueckungsversuch an genommen wird. Das sehe ich z.Z. in Bezug auf die Frage der zentralen Vernetzung nicht. Entweder sind die Gruppen im Moment dafür zu sehr mit sich selbst beschäftigt, oder sie sind zufrieden mit den Ereignis orientierten Möglichkeiten des Informationsaustausches, der vielfältig vorhanden ist.

———————————
(Sara S hat verlinkt: Sahra Wagenknecht rechnet mit der Linken ab, Interview bei ntv) Die noch viel grössere Lüge könnte sein, dass man sich „sozialen Ausgleich, bessere Löhne, höhere Renten“ und was sonst noch so alles anliegt, ohne Systemcrash leisten kann. Die Neoliberalen (incl. chinesische Kommunisten) haben die Globalisierung grade mal eben so hingekriegt, weil sie alles irgend „Soziale“ beiseitege- und auf später ver-schoben haben. Und da sitzen wir nun: in der Sackgasse. Mit einer bis zum Wahnsinn gesteigerten Produktivität (ok ein nicht geringer Teil davon beruht auf Sklaven-Lohnarbeit), die eigentlich auf nichts anderes zielt als auf sich selbst. Natur- und menschenverträglich ist daran garnichts; wie es überhaupt je sinnvoll auf Zwecke bezogen werden soll und kann, weiss niemand.
Der neoliberale frz. Staat ist mit 10 Mrd an die Grenze „seiner“ Leistungsfähigkeit gekommen.
Ok. Wieviel würde eigentlich gebraucht? Allein für nachholende und aufholende Sozialpolitik. (bloss doitsch? oder womöglich… weltweit?)
Und dann ist ja die Reparatur (weltweit) der tödlich beschädigten Biosphäre noch nichtmal im Ansatz begonnen worden.
Allenfalls die Kriegsgefahr beenden… das kostet so gut wie nix. Bzw da wäre sogar was zu holen. Bloss, das reicht nicht. Einkommen und Vermögen der Superreichen reicht nicht.
Ein Drittel des BIP sind Kapitalprofite. DAS reicht. Vielleicht.
(Und, nebenbei, die beruhen auf Sklaven-Lohnarbeit. Die wollen wir nicht. Reicht also womöglich doch noch nicht. Edit: Kann sein, man muss die ganze Produktion umbauen.)

(Christiane O) Das verstehe ich jetzt nicht. Erstens ist es ja nur ein Verdacht (ich hab den ersten Satz meines Posts grad entsprechend abgeändert). Zweitens ist die Richtung, in der man (wenn auch nicht ganz so leicht) die Lösung suchen könnte, angegeben. Ich bin SEHR dafür, dass das aufgeklärt wird; und dann auch der Bevölkerung vorgetragen. Spätestens… von UNS. Und drittens… rede ich von AufgAben. Nicht von AufgEben.

(Christiane O) Es ist noch nicht bewiesen, dass es nicht geht. Für unsere Verhältnisse… ist das positiv genug. 😉
Aber siehst du, du bist schon wieder weg. Wär ich bloss (bei der letzen Demo in der Stadt) gewesen, lol
Zum reden gehen aufsteher in die Öffentlichkeit. Das nehm ich aus dem Dialog heute mit… In zwei Wochen ist immerhin Ostermarsch (bei dem die Ortsgruppe mitmachen will…
Machs auch gut! (sc. Wir treffen uns spätestens dort.) Bis dann!
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(forts des threads mit Willi , Ottop F)
Tomas S … Ich wills mal Willi-mässig, „topologisch“, bebildern: Eine Argumentation KANNST du garnicht „bündeln“, an der wird ja auch nichts gezählt. Begriffe, Relevanzkriterien, Methoden, vernünftig zu verfolgende Ziele, Risiko-Abschätzungen und die Zweckmässigkeit von Recherchefragen – die werden eingesehen (oder mit Gründen bestritten, hin und her; bis man sich einigt) und geteilt; und breiten sich so „horizontal“, „in die Fläche“ hinein, aus. Es gibt keine Notwendigkeit für ein „oben“, es gibt nicht einmal eine Anwendung dafür. (Dies auch als Seiten-Bemerkung zum basis-rätedemokratischen Zentralismus von Jürgen Meyer.)

Ich sträube mich auch garnicht gegen den GruppenTag. Nur… dass es, unter meinen Voraussetzungen, kein Tag ist, sondern eine dauerhafte personelle Verbindungsstelle zwischen zwei (wenn man so will) stabilen, permanent arbeitenden „Gesprächsprovinzen“. Einer der Kunstgriffe, mit denen sich neue Gesichtspunkte schnell „in die Fläche“ hinein verbreiten. Ich stelle es mir vor als ein Netzwerk von Gesprächszirkeln zu 5, 6 Personen, von denen jede in einem zweiten Zirkel Mitglied ist, den sie selber gegründet hat; dessen Mitglieder gründen ihrerseits solche Zirkel usw („Rückwärts-Schleifen“ und eben Verbindungen über weite Entfernungen weg einbegriffen). Man kann auch (video)telefonieren oder schreiben; obwohl der persönliche Kontakt, die möglichkeit, zurückzufragen, dabei wahrscheinlich entscheidend ist. Das gilt dann übrigens auch für die adressaten, an die man später herantritt: Sie können zurückfragen, Einwände bringen; es ist kein „Veröffentlichen“, das Hineinsenden konfektionierter Botschaften in eine unbestimmte „Öffentlichkeit“ hinein…)

Gebündelt werden dabei nicht „Entscheidungen“; sondern Gruppen von Anliegen, die unter einem wesentlich gemeinsamen Gesichtspunkt zusammen verfolgt werden. Ich sehe da (ich wiederhole mich) nur drei (anzugehen in dieser Reihenfolge, vom Einfacheren zum Komplexen)
– Aussenpolitik (Krieg und Frieden; internationale Beziehungen);
– Wirtschaftspolitik (Koordination; Verwaltung von Überschüssen=Profiten, deren Umlenken auf sozialen und ökologischen Bedarf; eventuell auch Abbau);
– Technik/Umweltpolitik (naturverträglicher Umbau der Industrie; Reparatur der Bio- und Geosphäre; Einrichtung einer natur-, menschen- und vergesellschaftungs-verträglichen Produktion)

Die Gesichtspunkte („möglichen Gründe“), unter denen über diese Anliegen nachgedacht wird, und alle sie betreffenden Nachrichten/Informationen gemeinsam verarbeitet werden (die „Begriffe, Relevanzkriterien usw“) – die sollen zu gemeinsamen werden. Wie ich schon sagte: Die Entscheidungen ergeben sich dann von selbst; da die Gründe gemeinsam sind, ist das Begründete gemeinsam.
Man KANN, wenn man unbedingt will, dies eine radikale „Rationalisierung“ oder „Verwissenschaftlichung“ oder „freiwillige methodische Selbst-Disziplinierung“ von Politik nennen. Nur dass es eben nicht akademisch-selbstzweckhaft angelegt ist, sondern immer mit dem praktischen Zweck, der durch die gebündelten Anliegen (eigentlich die des Gründungsaufrufs) definiert ist: Was gehört dazu, was kann weggelassen werden (als unerheblich, keinen praktischen Unterschied begründend usw)?
Wir haben das neulich in einer meiner Ortsgruppen angefangen, für „Motive der Neocon US Hegemonialpoltik“, und in drei Stunden konzentrierten Gesprächs gemerkt, WIEVIEL da an ungeklärten Thesen durch unsere Köpfe wabert.
Aber das braucht es, wenn aufsteher je rausgehen und… erst Nächststehenden, dann Fernerstehenden, die sich aber argumentativ erreichen lassen, ihre Sicht der Dinge (erstmal in diesem ersten Anliegen-Feld) darlegen; und mit all diesen zusammen irgendwann auf die Restbevölkerung zugehen.

((An dieser Stelle merke ich an, dass ich nicht den Eindruck habe, dass die Friedensbewegung eine solche Analyse der Kriegsgefahr und Kriegsgründe je angestellt hat; geschweige denn sie so angestellt hat, dass sich daraus eine Strategie ableiten liesse (soweit sie sich ÜBERHAUPT begründen lässt; denn es gibt uU auch vieles, das offen bleibt, also auch keinen Grund für Kontroversen liefert; das genau ist ja zu klären!).
Und was glaubt ihr denn, wie das erst losgeht, wenn wir Wirtschaftstheorie bearbeiten. (Hoffentlich ist dann Frieden eingekehrt. Weil… dann beginnt der Krieg der Ökonomen, un dvon denen möchte wirklich JEDER Hegemon sein… )
Und wie erst, wenn Technologie durchgearbeitet werden muss, und ökologische Kenntnisse erworben werden müssen. (Nur für den Fall, dass jemand meint, alles liegt in der Schublade irgendwelcher Experten, und man müsse es nur dort herausziehen WOLLEN: Ich fürchte, die Schubladen sind derzeit LEER…) Anm.Ende))

Mit andern Worten, aufstehen wird, so diese Idee, ein think tank, der höchst wahrscheinlich Lösungen erarbeitet, die derzeit nicht vorhanden sind. Und sich deren Ausbreitung widmet („in die Fläche“).

Ganz ohne mein Zutun (tatsächlich!) haben sich in der einen meiner Ortsgruppen diejenigen, die noch dasind, für dieses Vorgehen ganz von selbst entschieden.
Und in der andern bewegen sie sich dorthin.
Es ist also nicht nur mein Spezial-Steckenpferd und -Sparren. Sondern, wie ich glaube, die einzig noch mögliche Richtung, die man einschlagen kann. Ob unter dem Namen aufstehen, Sammlungsbewegung, und diesem eher etwas albernen (naja; über Geschmack lässt sich streiten) logo… oder ohne Titel, einfach so, als politisch aktive Leute … ist dann eher wurscht.

Es ist, ganz nebenbei, natürlich auch der Anfang einer epochal anderen Form der Vergesellschaftung. Ich denke, es ist die, die Linke (die richtig Linken) immer gemeint haben.


08.04. FB Kommentar
(Ottop.F) Tut mir leid, dass ich erst jetzt reinkomme. – Willi wollte vor allem die von mir vorgeschlagene Reihenfolge der Problemfelder infragestellen. Bloss: Das ist wieder so eine Stelle (deine Frage, Ottop., zeigt es), wo die grad eben noch Praxis-bezogenen Erwägungen ins Fundamental-Analytische abbiegen. Genau genommen geht es da ums Verhältnis von Staat und Kapital, Politik und Wirtschaft; und das unter Bedingungen einer historischen Regression, als die man 8meine ich9 den Neoliberalismus (und erst recht die US Neocons) auffassen muss. Die These, die (mit, wie ich meine, guten Gründen) meiner Reihenfolge zugrundeliegt, lautet: Die Kriegsdrohungen vonseiten der Neocon-geleiteten US Aussenpolitik haben keinerlei ökonomisches Motiv; obwohl ein grundsätzlich militarisiertes internationales Auftreten den Militärisch-Industriellen Komplex selbstverständlich begünstigt, so wie sie noch mancherlei andre Interessen bedingt befriedigt und deren Träger als „Verbündete“ ein Stück weit Trittbrett-mitfahren lässt. Es wird oft eine überragende Bedeutung des Rüstungssektors für die Wirtschaft der USA behauptet (die eigentlichen Rüstungsfirmen sind mit 1% am BIP beteiligt; dazu kommen natürlich Söldner-Formen), aber selbst die unterstellt 1Billion USD, die der Staat alles in allem für militärische Zwecke ausgibt, machen grade mal 5% vom BIP aus. Auch industriepolitisch ist es keineswegs so, dass Entwicklung für Rüstung nicht durch andere Formen der Staatsförderung von Spitzentechnologie substituierbar wäre (Japans MITI hat es vorgemacht). Alle weiteren argumente, die spezielle Profitabilität der Rüstungsproduktion usw sind widerlegbar, aber nicht hier.
Es ist eine Debatte, die mit Blick auf die Stellung von aufstehen zur Friedens- und Aussenpolitik, dringend geführt werden muss.
Bei FB eher in „Aufstehen zum Ostermarsch“, sonst in den Foren.
Der allgemeine Einwand gegen Willis „kommunalistischen“ Ansatz (den ich ansonsten unbedingt teile) ist, dass dem lokalen Neu-, Wieder- und Erst-Aufbau ein Freiraum erkämpft werden muss – die regional wirtschaftenden Teile der Welt-Zivilgeselslchaft müssen sich von den zentralisierte Macht-Apparaten freimachen und sie ausschalten; stattdessen müssen sie die Verwaltung ihrer überregionalen Zusammenhänge selbst in die Hand nehmen. Also zB das koordinierte Zurückfahren und Re-Regionalisieren und Dezentralisieren der globalisierten Produktions-Zusammenhänge. Darum ist „global DENKEN“ nicht ausreichend, es ist sehr wohl globales HANDELN und Kooperieren erforderlich; und aufstehen muss sich zu dieser Notwendigkeit stellen: Soviel Internationalismus wie nötig; und das ist, fürhcte ich, SEHR viel.


09.04.
(Peter K fragt: Warum laufen uns die Leute weg, warum schaffen wir es nicht „auf die Strasse“?) Das allererste, was sich Peter K antworten lässt, ist: Die allermeisten haben sich das Engagement bei aufstehen einfacher vorgestellt. Sie stellen sich ganz grundsätzlich die Aufgabe, vor der alle stehen, bei weitem einfacher vor, als sie ist.
Das kommt in ihrem, nun ja, man kann es so nennen, oder auch anders, „populistischem“ Ansetzen zum Ausdruck: Protest (unserer; ALSO der DER bevölkerung; wirklich?) bringt DIE POLITIK zur Besinnung. DIE POLITIK ist zuständig, und bedarf nur Richtungs-korrigierender Anstösse.
Wer so denkt, denkt nicht nur
(1) in Begriffen einer Relation Untertanenvolk vs Obrigkeit/“Eliten“.
Vor allem sieht er sich nicht in dieser Sphäre der Politik SELBST angesiedelt: Als jemand, der Verantwortung trägt.
Indem er „die Elite“ „der Bevölkerung, also uns“ gegenüberstellt, übersieht er noch etwas zweites:
(2) Dass Leute, die ein Verhältnis zu Politik haben, sei es als politisch Tätige, sei es als deren Wähler und Anhängerschaft, eine PARTEI sein können, und höchstwahrscheinlich einen Standpunkt vertreten, der nicht seiner ist.
Auf subtile Weise wird das gerne weggeredet mithilfe von allgegenwärtigen Theorien des Manipuliertseins.
Mit denen kann man durchaus vorhandene autoritäre bis hilflose Einstellungen der Anhänger des Bestehenden wegblenden,…
(also das, was SIE zu ihrem Manipuliertwerden hinzutun; oder was ihnen da, getrennt von jedem Inhalt widerfährt: die an ihnen zwangsweise hergestellte Unfähigkeit, sich mit irgendetwas ausserhalb ihres mühsamen Alltags zu beschäftigen)
…und die „Schuld“ einzig den Medien geben, die die richtige Aufklärung nicht ins homogen gedachte (arglose, gutmütige) Volk senden.
(3) Der eigene Partei-Standpunkt wird dann, drittens, unmittelbar als der eigentlich einleuchtende und vernünftige unterstellt, man selbst nimmt sich als repräsenttativ für alle Einsichtsfähigen. Über das, was unterschiedliche Partei-Standpunkte begründet (oder Fortschritte darüber hinaus), wird dann bestenfalls noch im Rahmen der eigenen Ideologie nachgedacht.
————————————–
„Ideologie“: Dieses Wort benutze ich mit Bedacht; denn hier beginnen die Gegensätze zwischen UNS. Die Bekenntnisse, die da oben ausgesprochen wurden, bringen Anschauungen zum Ausdruck, denen ich nicht zustimme. Sie begründen Unterschiede im Vorgehen, die sich allenthalben zwischen uns bemerkbar machen. (Auch die Unterschiede der Persönlichkeiten machen sich bemerkbar, und die Welt- und Gesellschafts-Anschauungen sind womöglich sogar auf Basis der Persönlichkeit gewählt, nicht aus Gründen des allgemeinen Bildungsstandes; aber diese Einsicht macht es nicht gerade einfacher…).
„Nicht spalten“ kann nicht heissen: die tatsächlich vorhandenen Spaltlinien zudecken, denn: sie verschwinden dadurch nicht; in die verdeckten Fallgruben fallen dann alle rein, die meinen, sich da inmitten all der andern frei und ungehemmt geistig bewegen zu können.
Sie können es nicht.
Der durchaus bestürzende Befund lautet also: Auch die Fundamental-Opposition – ja gerade sie! und gerade in fortgeschrittenen historischen Gesellschaften, die schon viel Kultur-Stufen und -Material hinter sich gelassen haben, also zum Durchlaufen und Aneignen verfügbar gemacht – franst aus. Und das… ist Teil der Gesamt-Katastrophe.
Die analytischen Instrumente um das alles einzuordnen, sind nicht verfügbar. Die religiös-metaphysischen Theorien, die uns da oben angeboten werden, helfen spätestens den Materialisten unter uns nicht weiter.
Und die materialistsich klingenden Theorien wie die von den sich zuspitzenden Widersprüchen… die sind stark im Verdacht (meinem zumindest; einem begründbaren), selber… erz-idealistisch zu sein.

Ich gebe aber erneut meine Zweifel zu Protokoll, dass dies alles hier in diesem Format noch weiter erörtert werden kann.
Baumstruktur ist nicht alles (@Willi).
Auch „Struktur“ (vor allem ohne Inhalt)… ist nicht alles. (@alle)

Ich möchte noch etwas ergänzen zum zweiten Punkt. Das Nicht-Rechnen mit „Parteilichkeit“ hat zwei Konsequenzen:
a. den Glauben an rein sach-orientierte technische Experten (zählen nicht zB Ökonomen auch dazu? Spätestens nach eigenem Verständnis…). Dabei denkt man meist an jene Gebrauchs-Eigenschaften technischer Geräte, die man als deren Benutzer unmittelbar überprüfen kann:“Es funktioniert und ist dabei brauchbar“ – oder eben nicht. Zahllose weitere technische Parameter, ua Bedingungen der Produktion, deren Wiederholbarkeit, Nebenfolgen, Geräte-Lebensdauern, sind schon nicht mehr unmittelbar oder ohne Spezialkenntnisse (von Betriebsgeheimnissen noch ganz abgesehen) zugänglich; und oft genug ist das auch für Experten nicht entscheidbar. Da geht vieles in den Bereich des Hypothesenbildens (durchaus auch des begründeten) über – speziell dessen, was man glaubt, als Experte riskieren zu können, und was man für zu erforschen lohnend hält. Das sind klassische Felder des Expertenstreits. Klassische Felder aber auch der Laien-Hilflosigkeit und des Misstrauens. Das sollte hier aber nur angedeutet sein.
b. Die zweite Konsequenz ergibt sich nicht nur beim Urteil über Experten, aber auch mit bezug auf sie: WENN dann mal Unliebsames (zumindest für Teile der Bevölkerung) sichtbar wird, MUSS es „böser Wille“ gewesen sein. Der (zu allem fähige, best-informierte usw) Wille hat alles fest im Griff. Wir sehen beinah nie Kategorien erwogen wie: Verranntheit, Gruppendenken, FEHLER, Überfordertheit, theoretische Blindheit, kulturelle Bedingtheit.. oder eben speziell die bereits genannte „Parteilichkeit“, die ja auch ein System von ÜBERZEUGUNGEN darstellt. Und Hypothesen. Und… Glaubenssätzen…

Und mit diesem letzteren wird noch mehr deutlich: Das Feld der Erkenntnisse und Erkenntnis-basierenden Überzeugungen wird in politischen Auseinandersetzungen kaum je aufgerollt und thematisiert. Alles ist da WILLE, vor allem guter und böser.
Und wie man da zum ÜBERZEUGEN und Leute von etwas Weg-bewegen kommen soll; wie GEFÄLLE abgebaut und überbrückt; und eigene relative Fortgeschrittenheit VERMITTELT werden könnte – das wird NIE gefragt.

Die gesamten hier erörterten Politik-Szenarien haben mit WILLEN und Willensbekundungen zu tun; grad mal eine Stufe vorm Handgreiflichwerden. Empörung ist alles; Begreifen hingegen scheint verwechselt zu werden mit Billigen. Das Gegenteil ist der Fall. Nichts vermittelt mehr Entschlossenheit als die begründete Einsicht in die vollkommene UNHALTBARKEIT ALL UNSERER VERHÄLTNISSE Aber… Wer bemerkt das hier noch?

Jenseits all meiner Anmerkungen lautet die einfachste Antwort meinerseits an Peter K oben: Hier wird sich nichts zum Guten ändern, ehe nicht mindestens geschätzt 1 Million Bundesbürger ihr Leben darauf einrichten, politisch zu arbeiten. Die Leute dachten irgendwann nach 1989, sie wären die Politik los, als ob eine fortgeschritten moderne Industriegesellschaft ohne auskommen könnte. Ein schrecklicher Irrtum. Es fehlte freilich auch an Konzepten. Das gilt bis heute. Die Einsicht, dass viel mehr viel mehr Aufwand treiben müssen, ist nur der erste Schritt. Dass sie bisher rein garnichts wissen und begriffen haben, und DRINGENDEN Bedarf nach Klärung und Verständigung haben, bevor sie sich nach aussen, und dann an die Mitbürger, nicht die Regierungen wenden – das ist schon der zweite.

So. Das sind meine Antworten auf die Fragen, die Peter aufgeworfen hat.

(Willi Ü) Du versuchst, historisch-übergreifende, also in allen Epochen zutreffende, ganz allgemeine Charakterisierungen von Produktion heranzuziehen, um höchst spezifische Probleme unserer Gegenwart zu beschreiben und so auch Probleme zu lösen. Dabei bedienst du dich eines Vereinfachungsverfahrens, bei dem alles historisch Komplexe, die einfachen und immer zutreffenden Sachverhalte Modifizierende, Überformende, Ausdifferenzierende weggedacht wird (bzw es wird empfohlen, es praktisch einfach wegzuLASSEN: parasitärer Überbau!) – dann wird alles einfach und beherrschbar: Retour a la nature!
Nun – sowas ähnliches würde ich ja sogar befürworten (für den historischen Neu-Anfang, der ansteht). Und der Kommunalismus, wenn man ihn auf so einfache Formeln runterbrechen will, ist mir nicht fremd.
Aber das vergisst, dass selbst der Abbau und Abstieg hin zu dezentralen lebensfähigen Produktions-Einheiten stattfindet in einer monströs chaotisch-unüberschaubaren, kaum mehr verwaltbaren Ausgangssituation – weltweit. In der, nichtsdestotrotz, existenzielle Menschheitsprobleme zu lösen sind.
Es ist ein bisschen, um es banal aber anschaulich zu sagen, so, wie wenn eine meiner Jung-Katzen sich in einen hohen Waldbaum verstiegen hat: Hoch kommt sie wunderbar, sie RAST geradezu hoch; runter… oft nur noch mit dem Hinterteil voran, tastend, weil sie hinten keine Augen hat. Und einen Teil der Strecke fällt sie. Hoffentlich nicht auf spitze rausstehende Aststücke…

Der bürgerliche Staat, der tatsächlich seiner Aufgabe nur gerecht wurde, als er von Sozialisten (ob von reformistischen oder leninistischen, ist da relativ gleichgültig) gelenkt wurde. der hat versagt.
Das Versagen war nun nicht Anlass,dieses mangelhafte Vergesellschaftungsniveaui der Staatlichkeit zu überbieten – es gibt da nicht mehr viel, ausser der kollektiv lernfähigen Zivilgesellschaft (zumindest ein Teil der Bevölkerung sollte auf diesem Niveau organisiert sein): Die Kritik an „Big government“, Bürokratie usw wurde vielmehr umgesetzt in Richtung REGRESSION: Neoliberalismus ist das Staatsprogramm, das dem Staat Untergeordnete für viel leistungsfähiger zu halten, um Staatsaufgaben wahrzunehmen; womit hundert Jahre Erfahrung mit Kapitalismus und Marktwirtschaft unter modernen Produktions- also beständigen Fortschrittsbedingungen, (mit deiner Formulierung, willi) „auf den Müll“ geworfen wurden.
Und in das aufklaffende Vakuum der Macht- und Interessenvergessenheit (vergessen werden spätestens Interessen von und zwischen Staaten (Rest-sozialdemokratischen, staatssozialistischen vorneweg) dieser Politik sind, noch regressiver, liberale Interventionisten und elitenfaschistische Neocons vorgestossen.

Das eigentliche Problem aber haben die bei aufstehen auffallend selten zitierten beiden Autoren Marx und Engels, ebenso banal wie materialistisch, also richtig, in ihrer literarischen Sturm-und-Drangphase auf den Punkt gebracht: Der historisch erreichte Stand der Produktivkräfte (und das unendlich mehr als „Technikentwicklung“) verlangt nach einer angemessenen Organisation der Arbeitsteilung. Da ergibt sich nichts von selbst (oder „naturwüchsig“, wie die beiden gesagt hätten: oder „von Natur aus, durch Naturgesetze“, wie du, Willi, es ausdrückst). Vielmehr können Gesellschaften an den Anforderungen der Verwaltung ihrer (Re)Produktion versagen und zugrundegehen – nicht zuletzt durch Misslingen von Konsens-Stiftung (Klassenbildung/ verhältnisse/ -herrschaft/ -despotie und daraus resultierende Kämpfe als historisch schier unvermeidliches Symptom in va vor- und frühmodernen Gesellschaften).

Die Aufgabe, vor der wir stehen, ist: Technik- und Wissensentwicklung menschen-, natur- und vergesellschaftungs-verträglich zu gestalten. Dafür sind Markt udn Staat zu primitiv. Aber Markt und Staat einfach weglassen („abschaffen“ ) ist NOCH primitiver. Nicht das Ende der beschriebenen Regression, sondern ihre extreme Radikalisierung.
Tut mir leid, Willi. Ich kanns nicht anders sehen…
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Peter Ö Einen nicht ganz unwichtigen Nebenaspekt hat folgender Kommentator bei Zeit online vorgberacht:
„Absolut gesehen emitiert Deutschland am 6stmeisten CO2. Mehr CO2 stoßen aus: China, USA, Indien, Russland, Japan. Auch wenn Platz 6 jetzt erstmal nach viel klingt, sollte man gleichzeitig im Kopf haben das es in absoluten Zahlen um insgesamt ~3% geht. Wenn also Deutschland, völlig utopischerweise, von heute auf morgen auf 0% runterfahren würde, blieben immer noch ~97% übrig.
China macht ~25% aus, die USA ~17-18%. Russland und Indien steuern etwa nochmal 5-6% each dazu. Die EU insgesamt macht ~10% aus. Nur damit die Größenordnungen klar werden…

Die Gesamtausstoßmenge hat 2018 um knapp 2% zugenommen, während der aus Deutschland um 4,5% zurück gegangen ist.“

Die Konsequenz aus solchen Erinnerungen erstreckt sich viel weiter als nur auf den Klimawandel: Wieviel Linkes geht eigentlich ohne INTERNATIONALISMUS?

Und die Fixierung auf die nationale Rechte ist da ungefähr genauso borniert wie DEREN Fixierung auf die nationale Grenze. Als ob das, was jenseits davon passiert, nicht das Eigentliche (in sehr vielen Hinsichten) wäre, und die Tatsache, dass wir da derzeit (noch) kaum hinwirken können (stattdessen nur die Eltedeutschen mit Waffen, Handelsgütern und Exportkapital), eine Katastrophe in der Katastrophe.

Soezialfrage: Können wir das Sich-Zuspitzen von Widersprüchen iegentlich noch abwarten? Oder… wie spitz müssen die eigentlich noch werden? Und wenn sie Spitz auf Knopf stehen… wird es uns DANN noch helfen?


12.04. FB Kommentar

(Willi Ü, Anschluss an oben; Klaus B hatte die Debatte „theoretisches Gequatsche“ genannt, und „auf die Strasse“ Gehen, Aktion, Machen vermisst) Statisch? „1 Million“ ist doch nur ein gefühlt-grob geschätzter Schwellenwert; bis der erreicht ist, erst recht danach, gehts sehr dynamisch zu…
Dass das Bestehende SCHWACH ist, vor allem viel zu primitiv, um die mörderischen Herausforderungen zu meistern, die sich im Verlauf der industriellen Moderne weltweit angehäuft haben – das denke ich auch. Aber nicht, weil „wir“ BREMSEN. Sondern… weil wir das Starke und einzig Hilfreiche nicht aufgebaut haben. Da ist also nichts, was weggeräumt werden muss (nicht in erster Linie), sondern ein Riesenloch, das gefüllt werden muss.
Wenn man, wie Andre M oben, von Bildung spricht: dann kann damit einzig gemeint sein: ein Stoff, der zu erarbeiten ist.
Stell dir EINE Frage im Zusammenhang mit Kriegsgefahr, Wettbewerbsfähigkeit, Naturzerstörung durch industrielle Technikverwendung – und du kommst aus dem Fragen nicht mehr raus. Jede Antwort, die du gibst, führt tiefer ins Dickicht.
Und es sind Fragen, die die Leute da draussen jedem stellen, der ihnen mit „Alternativen“ kommen will.
Als bestünde das „Machen“ in der Politik in anderem als im Argumentieren, Begründen von Forderungen und Kritik. Oder was macht ihr denn da draussen, Klaus B: Unartikuliert brüllen?
…“Es ist doch eigentlich alles klar, die Themen, wie es geht, mit welchen Mittel, wer sind die Ansprechpartner.“ – Mit andern Worten, Klaus: DU bist derjenige hier, der die wesentlichen Antworten schon hat. Das ist wunderbar, nach dir haben wir gesucht! Mir ist zB unklar:
1. Wenn wir den militärischen Teil der Nato verlassen, und den Truppenstationierungsvertrag kündigen, dann sind wir FEINDE derjenigen, die gegenwärtig die Aussenpolitik der USA bestimmen. Aber: Schwächen wir sie dadurch auch? Gehen sie zB aus Ramstein weg? (BRAUCHEN die uns überhaupt noch für was andres, als nur noch als Gefechtsfeld und Aufmarschgebiet?) Und: Wenn sie nicht, schicken wir dann die Polizei vorbei? Oder stellen ihnen den Strom ab? Oder ziehen sie weiter nach einem zu bauenden Fort Trump in Polen, und verringert das die (Nuklear)Kriegsgefahr?
Brauchen wir eine EU-Armee, müssen wir aufrüsten?
Sollten wir Teil eines „eurasischen Sicherheitssystem“ werden („neue KSZE“?)?
2. Was ist jetzt eigentlich richtig – Globalisierung und Euro, oder Rückzug aus mindestens einem oder beidem zusammen? Worauf läuft unsere Art der Wirtschaftsorganisation (die man WIE genau charakterisiert?) hinaus: Beschäftigung, Produktivität, ständiger technischer Fortschritt? Und… brauchen wir es, um den Sozialstaat zu bezahlen? Brauchen wir Profite? Würde uns ein „Mach Deutschland mit DMark wieder gross“ weiterhelfen? Dank Souveränität über das Zentralbankgeld? Was würden Verstaatlichungen bringen?
Wieviel bringt Besteuerung von „Superreichen“ eigentlich ein, und wieviel braucht ein ordentlicher Sozialstaat im Sinne des Gründungsaufrufs?
3. Welches ist denn nun das WIRKLICH wirksame CO2-Einsparmodell? Wie widerlegt man Klimaleugner? Wie geht alternative Landwirtschaft? Welche Rohstoffe werden demnächst knapp? Welche aktuellen Industrie-Materialien (zB Plastik) müssen wir durch naturverträgliche ersetzen, und wieviel Wasser und Energie kostet DAS? Wie sähe cradle-to-cradle-Produktion bei den wichtigsten Industriegütern uas, wie muss man sie techologisch neu konzipieren?
Und… ist es möglich solche Fragen im Rahmen eines privatwirtschaftlichen Wirtrschaftssystems überhaupt anzugehen un dzu beantworten? Oder rein national? Oder EU-weit? Ohne Indien und China…

Du weisst es, Klaus.. alle deinesgleichen wissen es!
Und… ihr wisst es nicht nur, ihr wisst sogar, wie man derartiges „auf der Strasse“ allen dort grad Vorbeigehenden (wo trifft man die Autofahrer?) vermittelt… und dadurch überhaupt allen. Denn die Strasse… ah, die Strasse… das ist überhaupt der Ort, wo sich alles entscheidet.
Das habt ihr Strassen-Menschen offenbar erkannt. Wenn ihr es uns bislang Uneinsichtigen nur endlich erklären wolltet…

Oh. Jetzt sehe ich: Was ich sachreibe, ist womöglich aus deiner Warte nur „Hobby“, „Theorie“, also „Gequatsche“, und bestenfalls Polit-, aber nicht POLITIK, also etwas wo geschraubt und geschafft wird, wos knallt und raucht und knattert, und wo Menschen in weissen Kitteln auf gläserne Apparaturen starren, in denen es brodelt… ah nein? DIESE Atr Machen ist NICHT Politik, Klaus? Nun.. welche Art MACHEN i s t echte „Politik“ denn dann? Die Macher-und-Nichtquatscher-Politik?

(wieder Willi Ü) (Antwort erst jetzt wg technischem Defekt.) Dein Misstrauen in meine kommunalistische Ziel-Orientierung ist unberechtigt. Wir streiten einzig über die Strategie, um dorthin zu kommen (und freilich auch über einige Voraussetzungen für gedeihliche kollekive Organisation…).

Der gern zitierte Spruch von Fuller hat seine Berechtigung, allerdings ist die begrent. Denn „das Neue“ wird auch nach Kräften am Entstehen gehindert, weil schlichtweg keine Leer- und Freiheitsräume mehr existieren; schon garkeine, in denen man vor den derzeitigen Welt-Katastrophen-Drohungen sicher wäre, wie (Nuklear)Krieg, Massenverarmung durch neoliberale Globalisierung, Ökozid.
Richtig wäre dein Ansatz, wenn der regionale Aufbau zugleich machtvoll wäre, derart dass er die Machtprojektion aus den Metropolen in die Fläche aus dieser Fläche verdrängen könnte. Aber die Mittel der Machtentfaltung werden nicht dezentral verwaltet, so leicht wird es dem Aufstand nicht gemacht, dass ihm die Macht Stück für Stück, Region für Region, entrissen werden könnte. Da bedürfte es schon einer konzertierten Aktion aller Regionen; nun – was ist es denn aber andres als das, wovon ich rede? Dieses Entreissen, solang der Neoliberalismus nicht ganz in Neocon- und andere Formen der faschistischen Despotie abgeglitten ist, braucht dann garnich tgewaltsam stattfinden. Nur eben im wesentlichen international abgestimmt muss es wohl sein. Ein gesichtspunkt, der bei aufstehen stark vernachlässigt ist.
Die Entfaltung von demokratisch legitimierter Gegenmacht ist dabei keine blosse Taktik; die Masse der Bevölkerung muss gewonnen sein, muss ein gewisses Mass an Einsicht vermittelt bekommen haben (nachvollzogen, ausdiskutiert usw haben), warum die vorgeschlagenen Massnahmen nötig sind: Die weltweite De-Militarisierung von Politik – das Rückgängigmachen wesentlicher Anteile der globalen Arbeitsteilung (ua mit der Konsequenz gleicher Lebensverhältnisse, gleicher Lebenschancen, gleicher Bildungs- und Mentalitätsstände weltweit – incl weltweiter Solidarität in Katastrophenfällen) – den radikalökologischen Umbau der Industrie-Technologie. (Ökologie ist planetar; man kann keine Grenzzäune gegen weiträumige Störungen und Immissionen errichten.)
Der (demokratische und Rechts-)Staat muss dabei nicht „abgeschafft“ werden, sondern, wie im Fuller-Satz ausgesprochen, er wird zur pro-forma-Angelegenheit degradiert, die dann irgendwann überflüssig ist.


13.04. FB Kommentar

Klaus B Ich denke, du kannst noch zustimmen, wenn ich sage: Demonstrieren ist kein Selbstzweck. Was du dafür anführen kannst – der Erfolg von „Verhinderung“ (bei vielleicht auch im Staatsapparat umstrittenen Projekten) – , das ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Zielekatalog, den aufstehen sich vorgenommen hat. Die meisten, die fundamentalsten Ziele haben System- genauer SystemÄNDERUNGScharakter. das hab ich oben zu zeigen versucht. Darauf hast du nicht mehr geantwortet; aber welchen Bestand hat, vor dem Hintergrund solcher ungelöster Fragen, dein trotziges Bekenntnis: Alles ist schon klar, liegt auf der Hand usw.? Ich kann nur nochmal sagen: Denk um EINE Ecke herum weiter, und schon sind alle vordergründigen Lösungen zutiefst fragwürdig.
Und das ist kein Gequatsche, Klaus. Da gehts um die Existenz. (Übel kann einem da schon werden, aber aus anderen Gründen…)

Stefan S (hatte zustimmend ein Statement gepostet eines früheren „Chef-Ökologieberaters“ namens Speth von Bill Clinton: Nicht CO2 ist das Problem, sondern Gier, Egoismus und Gleichgültigkeit usw) Die grössten Probleme sind TECHNISCHER Art. Die gesamte Werk- und Hilfsstoff-Palette, mit der die industrielle Technologie betrieben wird, ist ökologisch fragwürdig; wenn dann noch Cradle-to-cradle-Prinzipien und Energie-Einsparung dazukommen sollen, steht wir auf der Stelle nicht vor Einschränkungen, sondern vor einer WAND. Da sollen wir hoch. Wir sollen eine ganze Produktionsweise neu erfinden. Kompromisse sind oft kaum denkbar, eins zieht das andre nach sich. Die biologische Strategie, die Pflanzenschutz überflüssig machen würde, ist als Ansatz, als Entwurf gedacht. Erforscht und erprobt, oder gar zuverlässig gehandhabt (sofern das bei biologischen Systemen – und das wären unsere Äcker dann – überhaupt möglich ist) ist da NICHTS.
Dasselbe höre ich von Leuten in meiner Umgebung, die sich mit ökologischem Bauen beschäftigen.
Die Hartleibigkeit vieler hat mit dieser Ahnung zu tun: Wenn wir es ernst meinen, gehen wi rauf eine Reise ins Unbekannte.
Und wie in der Politik… warten viele auf den Anstoss, das Schreckliche, die Krisen-Katastrophe, nach der alles eh egal ist,
Vielleicht nicht materiell denkt man sich das so (das kann man vernünftigerweie nicht wünschen, auch wenn manche es hinter vorgehaltener Hand so sagen: Wir bräuchten mal wieder einen richtigen Krieg…), aber mental. Rational ist das alles nicht; aber wer kann sich heutzutage Rationalität schon leisten…

Pardon? Oben steht: Gier Egoismus und Gleichgültigkeit sind das Problem. ICH widerspreche, und sage: Ungelöste TECHNISCHE Probleme, die anzuerkennen uns ersteinmal in einen Abgrund an VERZWEIFLUNG stürzen lässt. Das steht beim Speth NICHT.
((So ein nettes Event wie das mit der Regenerierungskultur im N-Garten möcht ich mal von Experten für eben diese begleitet sehen. Garten und Acker sind ohnehin zwei Paar Stiefel. Es tut mir leid. Auch der ganze Permakultur-Hype (14 Tage Ausbildung zum Designer/in) ist Ersatz-Befriedigung. Wenn bei den andern Gier usw zu beobachten ist, dann in dieser Optimismus-Event-kultur nicht minder: Gier nach Aussichten, Gier sich die Verhältnisse schönzureden…))

Tut mir leid. Es ist das Urteil der Leute in meiner Umgebung, die sich darum mit verzweifeltem (warum kommt dieses Wort mir immer wieder in den Sinn?) Ernst um diese Themen bemühen.
Als es um Krieg ging, wolltet ihr keinen Fachdiskurs.
Wir hatten es im Ansatz mal, als Veldina ihr Mobilitäts-Thema aufbrachte. Und jetzt hier. Wenn es um Technik und technische Problemlösungen geht (fast zögert man, das Wort auf biologische Verhältnisse anzuwenden), dann muss man auch lernen und begreifen. In der Politik oder Wirtschaftstheorie traut ihr ja auch nicht jeder Autorität über den Weg. Obwohl ihr euch dann eben selbst hinsetzen und lernen und denken müsst (was viele nach wie vor vermeiden möchten; „Forde#rungen“ auf der Strasse herumtragen, ist nun mal einfacher; die Gründe für deren Erfüllbarkeit (und die Voraussetzungen dafür) kennen… nicht so sehr).

(Kasimir S stellt fest, dass doch shcon vieles an ökolog Techniken funktioniert) Wir hatten das Thema schon mal; für mich ist es auch eine Illustration meiner These, dass Umwelt-Themen die schwierigsten sind, weil sie Politik UND Wirtschaft UND Technik/Naturwissenschaft (Ökologie) einschliessen.

Es gibt eine Tendenz unter konventionellen Bauern „wieder biologischer“ zu werden (was auch offiziell gefördert wird, zB Humusbilanzierung, entsprechende Fruchtfolge-Empfehlungen usw), weil die Kosten der sich verschlechternden Boden-Bedingungen (ok vielleicht nicht im Lössboden um Freiburg, mit Grundwasser 2 m unter der Oberfläche) nicht mehr zu verkraften sind. Die fangen also an, sich nachhaltiger zu orientieren aus ökonomischen Motiven. Die gleichen Probleme haben aber aufseiten der Biobauern zur Folge, dass sie eher aufgeben – die sog biolg Landwirtschaft ist zu sehr Kompromiss.
Wenn ihr im Winterhalbjahr über Land fahrt, sehr ihr vielfach die grossen braunen Ackerflächen. Vom Standpunkt der renaturierenden Landwirtschaft ist das verrückt, die Landwirte fahren da womöglich noch ein paarmal drüber, um Unkraut und Durchwuchs aus der Vorkultur zu beseitigen /sog. Scheinbestellungen), aber der Boden bleibt unbedeckt – biologisch dh für das Bodenleben eine Katastrophe. Winter-Zwischenfrüchte würden das beheben, aber damit musst du dich auskennen, und es kostet. Gründüngung also Zwischenkulturen gibts natürlich auch im Sommer. Dann kommen auch die „Schädlinge“, die von ihren Fressfeinden in Schach gehalten werden – nach einigen Schwankungen.
Es gäbe einen gewissen Bedarf nach Forschung, aber in der biologischen Landwirtschaft sind Vergleichs-Studien noch fragwürdiger als in der konventionelln, und jeder Acker ist anders, zu bestimmten Zeiten. Du brauchst SEHR viel biologisches Wissen und Aufmerksamkeit. Es ist eine komplett andere Haltung zum Anbau erforderlich – eine andere, hier passt das Wort in jeder Hinsicht: KULTUR.

Beim biologischen Bauen wiederholt sich diese Schwierigkeit, im Mass wie man versucht mit lokalen Mitteln (wie früher) auszukommen, und nicht zB die Hanfmatten zur Isolierung von wer weiss wo her kommen zu lassen.

Sicher ginge viel und liesse sich entwickeln; aber wo sind die Ressourcen, die Menschen, die dafür freigestellt sind und Mittel bekommen (incl. Experimental-Freiräume).
Also nochmal: Die Fachleute sagen, dass sehr viele Proleme einer ökologischen Produktionsweise ungelöst sind; und, dass grundsätzlich der „Technik“-Ansatz (das Verfahren lässt sich überal hin mitnehmen und umsetzen) dort nicht weiter verfolgt werden kann.

EIN zentrales Problem einer Verringerung unseres ökologischen Fussabdrucks ist noch: Wir Menschen sind einfach zuviele.
((Nochmal ein ganz anderer Aspekt auch von „Wir schaffen das“ und Migration – ausgerechnet HIER her.))

Die fridays for future Demos wiederum sind für mich ein trauriger Anblick, weil sie die Schattenseiten des „Forderns“ vor Augen führen: Sobald die Forderungen inhaltlich werden, geht ja der Streit los, durchaus mit Aregumenten hin und her. ((Das Problem ist ein planetares, die Reaktion muss ganz wesentlich weltweit koordiniert stattfinden. Man sollte bei dem allen auch die Modelle kennen, gerade wenn man versucht, mögliche Gegenmassnahmen gegeneinander abzuwägen. – Tatsächlich reicht die, ich nenns mal: Unsicherheit bzgl zentraler Fragen des Klimawandels, bis weit in die Mitgliederschaft von aufstehen hinein. Die Dialoge, die DA anstünden, können von den allermeisten (Zweiflern wie Anhängern gleich welcher Theorie) kaum wirklich mit Sachargumenten hin und her geführt werden.
Aber das ist, der Stand.

((Und wie kommen bei dem allen Leute vor, die berufstätig sind, aber „was tun“ wollen?)).
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(nochmal im Klaus B thread, Kai M) Sich in das Informationsgestöber des Internet zu begeben, und dem Rauschen von hunderttausend widersprechenden Stellungnahmen zu ebensoviel oder mehr Themen auszusetzen, ist, wie du richtig bemerkst, EINE Sache. Die ANDERE ist aber darum nicht deine.
Etwas ganz anderes ist vielmehr: Dies Gestöber und Rauschen auf Brauchbares durchzugehen, die Gedanken zu durchdenken, und die tauglichen Begriffsbildungen von den andern zu trennen; vor allem ist wichtig, darüber VERSTÄNDIGT zu sein, und den so gemeinsam verstandenen Inhalt anderen, dafür Empfänglichen zu vermitteln. Solang, bis es so viele sind, dass man flächendeckend die Einschätzungen und durch sie begründete Folgerungen im persönlichen Kontakt regelmässig an grössere Öffentlichkeiten gelangen lassen kann, wo Adressaten auch zurückfragen können. Und… wo die interne Verständigtheit (und die indirekte Verbindung aller mit allen durch persönliche Gesprächszusammenhäng: Ich schlage speziell miteinander verkettete Gesprächszirkel vor) zuverlässig dafür sorgt, dass sie, diese grosse Gruppe, binnen kürzester Zeit neue Sachlagen verarbeiten und ihren Adressaten EINHEITLICH (da gemeinsam geprüft und begründet) gut begründete Erklärungen und Vorschläge zur Bewertung und Reaktion darauf anbieten können. Keine Medien, keine Internet-Abschaltung kann DIESEN zivilgesellschaftlichen Zusammenhang aufbrechen.
Und dann muss man nicht unvermittelt mit gebrüllten Forderungen, unerklärter Emotion und als potentielle Bürgerkriegspartei die Strassen unsicher machen, und, schlimmer, Resultate von Wahlen, und Mehrheiten, die sich dort ergeben haben, über den Haufen werfen wollen.
Stattdessen stellt man einfach eigene Kandidaten auf, und gewinnt die Wahl. Es sei denn, das gegenwärtige System gleitet in Faschismus ab. Dann, aber erst dann, wären andere Massnahmen erforderlich; und jeder Demokrat, sogar das Grundgesetz, gibt seine Zustimmung dazu.

Ein Systemwechsel-Programm, das nur nebenbei, MUSS grosse Mehrheiten für sich gewinnen und von ihnen mitgetragen werden. Und nichts, was unsere existenziellen Probleme angeht: Krieg Massenverarmung Naturzerstörung, ist ohne Überschreitung des System- und gegenwärtig vorgegebenen Prinzipien-Rahmens der derzeit sich wechselseitig für „wählbar“ und „koalitionsfähig“ erklärenden Parteien zu haben. Mit anderen Worten: Die Umsetzung des Gründungsaufrufs ist anders nicht möglich.


14.04. FB Kommentar

(Forts Klaus B thread: Willi Ü) Ich antworte mit einer Kurz- und Kürzestfassung, und weise erneut darauf hin: Die ökologische regionale Basis-Reproduktionen (die aber überregionale Versorgungszentren nutzen) sind die eigentliche zukunftsfähige Alternative; darüber aver legt sich bleiern, wie du selbst es immer wieder ausdrückst, ein ihr fremder (du sagst: parasitärer) Überbau. Meine Vorschläge beziehen sich auf einen einzigen Zweck: Diesen Überbar geordnet zu DEMONTEREN; und genau dabei und dadurch eine kollektiv lernfähige zivilgesellschaftliche Organsation aufzubauen, die anfangs eine Minderheit, in Zukunft aber immer grössere Teile der Bevölkerung und schliesslich alle einbeziehen soll. Diese Organisation verschafft sich, im Zuge sukzessiver Demontage-Schritte: Entmilitarisierung, Profit-Lenkung und Abbau, ökologischer Umbau der Industrie und Reparatur der Ökosysteme, Kontrolle über politische Entscheidungs-Prozesse, dann zusätzlich über ökonomische, und schliesslich technologische, Produktions- und Forschungs-Zwecke. Die Demointage und Rückbau-Arbeit wird geleistet im Rahmen der Ausübung demokratisch legitimierter Staatsmacht. Die Sprüche, die solch eine (klassisch-bürgerliche, liberale oder auch sozialdemokratisch-sozialistisch gehandhabte Staatsmacht für nicht vorhanden erklären, laufen meist darauf hinaus, den bestehenden Mangel, den sie konstatieren (und übertreiben), für einen nicht zu überbietenden Endzustand zu halten. Tatsächlich sind die quasi-feudalen und absolutistischen Phänomene in der derzeitigen Wirtschafts- und Staatsverfassung der Industrieländer Schwäche- und Regressions-Symptome; sie werden überwunden, indem die überlegene zivilgesellschaftliche Organisation die volle demokratische Qualität des politischen Systems wieder herstellen hilft, und mit dessen Hilfe anschliessend auch die quasi-feudalen (monopolistischen, lobbyistischen usw) Enklaven des marktwirtschaftlichen Systems beseitigt.

Beachte bitte: Dies ist ein Konzept für eine nötige TRANSFORMATION; es ist NICHT der angestrebte Zielzustand. Es ist nicht einmal eine 2-Phasen-Konzeption im Sinne von „Vorstadium“ (so wie bei den Leninisten: Sozialismus als Vorstadium des Kommunismus). Sondern es ist ausgelegt darauf, den entstehenden Basis-Reproduktions-Einheiten zunehmend Freiheiten für ihre Aufbau-Arbeit zu verschaffen. (In Wahrheit sind es vermutlich zu grossen Teilen diese Basis-Einheiten selbst, die beides zugleich leisten, und sich die Handlungsspielräume öffnen, um einen immer grösseren Teil ihrer Zeit mit dem Aufbau einer menschen-, natur- und vergeselslchaftungs-gemässen Produktion und und deren Fortschritt zu verbringen. Die über-regionalen Strukturen, die zunächst der „Demontage“ des alten sog. Überbaus dienen, wandeln sich zugleich in solche des UMbaus, besser EINbaus, der überregionalen Entcheidungsaufgaben in die Gesamttäigkeit der weltweit kollektiv lernfähigen und zivilgesellschaftlich vernetzten Organisation. Staat und Markt sind dann vollständig verschwundne, und durch diese, historisch fortgeschrittene und überlegen Art der Vergesellschaftung ersetzt.
Vorausgesetzt ist dabei, dass nicht mehr „Willensbildung“ im Zentrum dessen steht, was abgestimmt (votiert/Koordiniert/ vereinheitlicht) werden muss, sondern Arten des (rationalen) Begründens (Ableitens aus gegebnem Informationsstand) von kollektiven Entscheidungen. Genau das ist, was ich mit dem Wort „kollektive Lernfähigkeit“ auszudrücken versuche.

Ich sagte: Kurz- und Kürzest-Ausführung. Ein Epochen-Entwurf sit nicht in ein paar Zeilen auf den Begriff gebracht; schon garnicht, wenn die dafür nötigen Begriffe neu und unbekannt sind.
(Und ob so ein Entwurf etwas taugt, ist noch eine ganz andere Frage.)

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(Christiane O hat einen Artikel bei Telepolis verlinkt: D ist stark im Griff einer konservativen Wirtschaftselite) Für mich ist eine der wichtigsten Passagen des Gesprächs diese:
„Die Neoliberalen haben es schon viel zu weit dahin geschafft, die Bürger von ihrem eigenen Gemeinwesen zu entfremden. Sie haben damit aber nicht das Ziel erreicht, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied sein und ohne Staat zurechtkommen will, sondern dass sich ein beängstigend großer Teil einen anderen Staat wünscht. Das ist das gefundene Fressen für die Brunnenvergifter von rechts. Der Ausweg kann nur darin bestehen, dass es auch unter den Demokraten Kräfte gibt, die sich klar zu einem starken und handlungsfähigen Staat im Dienst der Menschen bekennen und vorleben, dass sie das auch für sich persönlich ernstnehmen.“
Das Gegenstück zum neoliberalen Meritokratie-Denken ist der Populismus: Die Eliten sind zuständig, es sind ausschliesslich Funktionseliten, und wenn sie nicht funktionieren, muss „auf der Strasse“ ihnen der Unwille von uns „Kunden“ sichtbar gemacht werden.
Vergessen ist: Wir und sie sind PARTEI, teils im Sinne von Interessen-Träger, vor allem aber als BÜRGER mit einer Überzeugung, wie das Interesse aller am besten gefördert wird.
Die Träger solcher Überzeugungen gehen aber nicht mit Gebrüll und groben Sprüchen bei Gelegenheit von Demonstration und Gegen-Demonstration aufeinander los.
Die Frage, was sie stattdessen machen sollten, in der heutigen, überaus verfahrenen Situation, ist durchaus unbeantwrotet. Nur, dass Populismus von links ebenso untauglich ist wie der von rechts. Was können denn die Gelbwesten tun, wenn sie politisch nicht einen Quantensprung zustandebringen in eine andere Qualität des öffentlichen Auftretens (und damit ist nicht „Anstand“ oder „Kritiklosigkeit“ gemeint – im Gegenteil!). Sie können eskalieren und Infrastruktur zerschlagen. Oder ihre empörten Forderungen ergänzen durch den Zorn, den die Polizeigewalt in ihnen auslöst. Es gibt da nur zwei Ausgänge: Aufgeben, oder Bürgerkrieg. Denn dass die Gelbwesten eine Zweidrittelmehrheit für ein Regierungsprogramm zustandebringen, das auf überzeugender Kritik des gegenwärtigen Systems beruht – und eine Strategie für eine geordnete Transformation, die die Konsequenz aus dieser Kritik zieht – das ist nicht vorstellbar. Nicht jedenfalls, wenn sie die Gelbwesten bleiben, die sie sind. Da ist nur Betroffenheit und die Forderung nach unmittelbarer Abhilfe. Und wenn man sagt, dass die Forderungen, die irgendwelche Linken ihnen einflüstern, ja systemsprengend seien, ist das wohl richtig. Was aber aus einer Sprengung resultiert, weiss man ja: Ein Trümmerhaufen. Auf dem Stand verharrt die populistische Form von Kritik (Beschwerde und Beschwerdelinderung) aber. Auch die linke.


15.04. FB Kommentar

(Christiane O hatte im am Vortag begonnenen thread (konservative Wirtschaftselite) Vorschläge gemacht, auf kommunaler Ebene vorzugehen) Ich kenne das Argument, es ist Gegenstand vieler Kontroversen, die ich führe. Richtig erscheint mir an dieser „Flucht ins Kommunale“ zweierlei:
erstens, die Kommunen sind im föderalen Staatsaufbau die untere von drei (mit „Kreisen“ und „Regierungsbezirken“ gibts allerdings weitere) Ebenen; wer sich zur Politik stellt, muss auch zur Kommunalpolitik Stellung nehmen. Und natürlich wird in vielen, speziell sozialen und ökologischen, Hinsichten wesentliches dort entschieden;
zweitens und beinah noch wichtiger: Wir müssen, aus Gründen der demokratischen oder höheren Formen der Konsens- und Willensbildung bzw Kontrolle sowohl, als auch wichtigen ökologischen Gesichtspunkten, Dezentralisierung und Regionalisierung anstreben.

Wir müssen aber gerade diesem dringend notwendigen regionalen Aufräum- und Aufbauprozess den Rücken freikämpfen, er darf nicht von überregionalen Machtzentren weiter existenziell bedroht sein: Nicht durch Abhängigkeit von Globalisierung, nicht durch weltweit sich auswirkende Fehlentscheidungen von Teilen der derzeitigen Staaten“Gemeinschaft“, nicht durch jeder demokratischen Kontrolle entwachsene Bürokratien und Enrscheidungsebenen (Berlin, Brüssel, Washington), wo vergleichsweise winzige Gruppen sich anmassen dürfen, mit der Weltbevölkerung oder auch nur der schon von ganzen Weltregionen Gott zu spielen und deren Wohl und Wehe, durch den Entscheid über (Nuklear)Krieg und Frieden, in der Hand zu haben. Kein Demokrat WILL überhaupt solche Macht; alleine, dass sie sich diese Option freudig aneignen, weist diese Gruppen als FASCHISTEN aus. Und die müssen von der gesamten Weltgemeinschaft bekämpft werden; flächendeckend; AUCH von Freiburg AUS; aber mit dem Bewusstsein IN Freiburg, dass dieser Kampf nicht hier ausgetragen und entschieden wird; man also dringend dafür sorgen bzw dabei mithelfen muss, ebenfalls von Freiburg AUS, dass er sich überallhin verbreitet.
Nie vergessen: Die Stärke dieser Leute (ich nenne sie: das US Foreign Policy Establishment mit seiner Kontrolle über State Department, CIA, indirekt – durch Entwurf der Gesamtstrategie – über den US Militärapparat) besteht nicht in einer zig Divisionen starken industriell hochgerüsteten und bis an die Zähne bewafffneten Bevölkerung einer Grossmacht-Nation. Wie im 2.Weltkrieg.
Ihre Stärke besteht in nichts anderem, als sich parasitär in den Schwachstellen unserer zwar noch halbwegs demokratischen, aber angesichts von unlösbaren Epochen- und Systemproblemen seit langem (s.o.) neoliberal regredierten politischen Systeme einzunisten. Es ist ein Eliten-Klüngel mit einer elitenfaschistischen, vor-modernen politischen Ideologie (Neocons), und einem archaisch- unreifen politischen Moralismus (liberale INterventionisten: Albrights „Saddams Sturz war 500T tote Kinder wert“).
Allein die Tatsache, dass riesige Bevölkerungen aller westlichen Industrieländer es nichr schaffen, sich diese winzige Minderheit vom Leib zu schaffen, obwohl deren Kriegs- und Hegemonial–Projekt mit Sicherheit keine Zustimmung über den einstelligen Prozentbereich hinaus aufzuweisen hat – allein das zeigt die monströse Schwäche der politischen Willensbildung in diesen Ländern. Wir müssen sie genau analysieren, begreifen, und praktische Konsequenzen daraus ziehen.
„Städte melden sich zu Wort“ ist da vielleicht nicht die hilfreichste Strategie, auf die man verfallen kann…
Aber.. lasst uns erstmal darüber Klarheit herstellen, worin der Mangel eigentlich besteht.


16.04. FB Kommentar

Willi Ü (in einem thread zur Forderung eines Nato-Exits aller EU Staaten; woraufhin als erste Antwort auf die Kommentare von Isabelle und mir vom 01.04. verlinkt wurde; danach ging es so weiter:) Die MENSCHEN im Nato-Block haben doch genauso wenig Interesse, an denen liegt es doch nicht. Aber wie es mit den „Eliten“ der Nato-Feindstaaten bestellt ist, weiss man eben auch nicht. Es genügen, in den Industrie-Gesellschaften mit ihrer charakteristischen zivilgesellschaftlichen Schwäche, kleine entschlossene Polit-Kriminellen-Rackets, um Krieg auszulösen und zu führen; zumal das mit dem zunehmend privatisierten und automatisierten Militär all dieser Länder immer leichter wird.

JEDER Zug, den irgendein Glied des imperialen Weltsystems auf politischer Ebene macht – also der Ebene, auf der, mit militärischen (und anderen, zB Sanktions- und anderen „hybriden“) Drohungen unterlegt, die Grossmacht-Konkurrenz ausgetragen wird – , also Bündnis-Austritt, Bündnis-Wechsel, Bündnis-Gründung – lässt dieses System als solches unverändert.
Die Auffassung (die vermutlich die von dir so heftig aufgegriffene Kontroverse hier zwischen uns begründet), dass die Nato nicht nur Haupt-, sondern einzige Triebkraft im Weltsystem sei, halte ich für äusserst fragwürdig.
Wieso sollten Bevölkerungen oder Teile von ihnen in Russland, China, Korea, Iran, Türkei, Arabien weniger anfällig sein für Unterstützung nationalistisch-imperialer Projekte als die Insassen des „Westens“? Wieso sollte es dort weniger, als hier, gelingen, dass imperial und hegemonial orientierte „Eliten“ sich an die Macht schleichen und ihre Agenda, weitab vom Bevölkerungswillen, durchziehen? Nichts hindert sie derzeit.

So, wie der Zeiger der Nuklearkriegsgefahr-Uhr vor und zurück gestellt werden kann, und dabei (anders als beim normalen Vergehen der Zeit) dieselben Schritte immer wieder durchlaufen werden (können) – so auch im realen Prozess, der auf diese Weise illustriert werden soll: Solange Herrschende dasind, und Bevölkerungen (wie derzeit etwa die französische) ausserordentliche, ihr ganzes Leben zerstörende Anstrengungen unternehmen müssen, um das Schlimmste zu verhindern, das durch diese Herrschaften angerichtet zu werden droht: solange schaffen internationale Verträge natürlich keine endgültige Sicherheit.
Es wird nur die Gefahren-Uhr ein wenig wieder zurückgedreht.
Der eigentliche Rahmenvertrag, eine Steigerung des Atomwaffen-Verbreitungs-Verbots, wäre das Atomwaffenverbot; der Weg, den Isabelle Casel skizziert, wurde von mir ergänzt um die (Auf)Forderung an die asiatischen Nuklearmächte (auf deren Mitwirkung, ausser Israel, man dabei setzt), eine verbindliche Zusage zum Beitritt und Unterwerfung unter das anschliessende UN-Abrüstungsregime zu machen. Die Frage ist, wie bei den beiden mutmasslich hartnäckigen Verweigerern ein Beitritt erzwungen werden kann, und da sind wenig Mittel mehr denkbar ausser Ausschluss vom Welthandelt. Was bereits den zu vermeidenden Krieg endgültig auslösen kann.
Darum ist hier, so wie bei ALLEN system-ändernden Massnahmen, also wirklich wirksamen, eine zivilgesellschaftliche Komponente (als Ergänzung; nicht als Ersatz!) unerlässlich: die Unterstützung des Regime Change in den USA, anschliessend muss dann politisch verfahren werden wie beschrieben. Das Unzulängliche solcher Abkommen wird, wie anfangs dargelegt, dadurch nicht vermieden; da könnte man erstr sicher sein, wenn die Zivilgesellschaften weltweit sich Kontrolle über die Staatsapparate verschafft haben.

Die Auffassung, dass auch nur der Versuch die Nato zu verlassen, ohne Konsequenzen bliebe, oder dass die Völkermörder in State Department und Langley Grenzen und Völkerrecht achten, wenn sie irgendwo aufmarschieren wollen – die halte ich für naiv. Und das beginnt bereits beim Kündigen des Truppenstationierungsvertrages. Wenn sie nicht gehen – schicken wir dann die Polizei vorbei (frage ich dann immer), und drehen ihnen den Strom ab?
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Christian A (erneute Aufforderung, Theorie-Debatten sein zu lassen) Das für mich eigenartigste in Christians Ansatz ist diese Idee, den Leuten (welchen? Hilfsbedürftigen?) nützlich zu sein, so wie die Tafeln; dadurch sich ein Vertrauen zu verdienen – das aber, anders als bei echt-karitativen Gruppen – nicht etwa sich auf dies Nützlichsein-Wollen bezieht („Ah, das sind Leute, die es gut mit mir meinen und wohl auch weiterhin meinen werden“) – sondern das so erworbene Vertrauen auf etwas anderes abzulenken, nämlich Politik: „Wir sind immer nützlich gewesen – glaubt nun auch unseren politischen Empfehlungen. Geht auf die Strasse und ruft folgendes….“ Zurecht würden Leute derartiges zum Anlass für erhebliches Misstrauen nehmen: „Ach SO wars gemeint – die wollten uns garnicht helfen, bloss ködern für ihr politisches Programm – und wie muss DAS denn sein, wenn man dafür nur auf diese Weise werben kann…?“
Warum, so fragt man sich, bedarf es eigentlich solcher Tricks und Umwege – wenn sich die politische Lage dem „gesunden Menschenverstand“ (den wir hoffentlich niemandem absprechen müssen) so einfach darstellt, wie Christian es oben ausmalt:
Endliche Welt, unendliches Wachstum (wirklich?), geht nicht, kleine Interessengruppe, die die Menschheit einwickelt mit Erstsemester-Psychologentricks usw

Nun würde man doch sagen, wenn es SO einfach ist, müssten doch auch noch die Schichtarbeiter usw es einsehen können.
Aber genau DAS darf dann auch wieder nicht sein! Man darf ihnen doch nicht ienfach mit einer Erklärung kommen, aus der womöglich noch folgt, was si etun sollten (wo Kreuz machen und dergleichen).
Man fragt sich, was die „Herzen“ derer, die auf die „Erklärungen“ und das „Gewusst-wie“ , also das „Wissen was man tun soll“ dann doch anspringen, von Normalo-Herzen unterscheidet. Vielleicht lernt man sowas dann im 2.Semester…

Oder, es ist dann doch nicht SO einfach. (Ok, das ist akademisch… also schlecht-akademisch, „Politik-Studium“ (welches Semetser denn da?).. während Psychologie irgendwie so herzens-warm und lebensnah ist… und so verwertbar zum Leute-Rumkriegen. Die Eliten wissen es…)

PS: Mir fällt scho auch auf: Wenn ich hier versuche zu zeigen, dass es SO einfach nicht ist… dann antwortet NIE jemand. Aussenpolitik… Wirtschaftspolitik… Umweltpoilitik… und eben überhaupt: Politik… NICHTS. Keine Antwort. Zum Beispiel hier, bei Peter K (In diesem thread gabs Sprüche wie hier von Christian auch von Klaus B, und erneut Antworten, auf die nichts mehr kam).
Aber klar: Das ist ja genau das Level an Auseinandersetzung, das Christian (und vermutlich alle, die ihm zustimmen) hinter sich lassen wollen… akademisch, theoretisches Gequatsche, „Politik“, die nicht „gemacht“ wird, Herz-fern, herzlos…

(Christoph H: in der Antike seien Appelle ans gefühl in der Rhetorik sowie „Populismus“ als kulturelle Errungenschaften unbestritten gewesen) Antike Probleme möcht ich haben, die lös ich dann gern auch mit antiken Methoden. (Davon ab, dass die Kontroverse sich schon länger hinzieht… „galten als..“? bei wem? Thukydides vielleicht? Platon ua („Sophisten“)? Ok, Altphilologie 1.Semester…)

Es ist doch garnicht so, dass die Schwer-Mobilisierbaren un-emotional sind, die regen sich durchaus auf; und für manche sind sie (ANGEBLICH!) sehr ansprechbar: die Etablierten zB. (oder warum muss man soviel hermachen von deren Psycho-Künsten), bzw die „rechten Rattenfänger“. Kann es sein, dass das weniger an der Emotionalität als der EINFACHHEIT der Botschaften und Versprechen liegt. Oder besser: lag. Denn alles Einfache und Vereinfachende ist irgendwie auch „durch“. Heisst: Die Leute haben geglaubt, immer wieder, und jetzt sind sie enttäuscht.
Am Ende ist echtes, klares, schnörkelloses AUFKLÄREN überhaupt die wirksamste Psycho-Kur die es derzeit gibt.
Weil du die Leute dabei nicht für dumm verkaufen („Marketing“) musst.
„Linke tun sich schwer und wundern sich“? Nun ja: MANCHMAL… die Marketing-Wissenschaft hat zweifellos den passenden Anglizismus parat … liegts einfach am Produkt. Da hilft dann auch Herzensgüte nicht mehr weiter.
((Und glaub mir, Christoph: Ich bin in dieser, wie soll ich sagen, Branche seit 45 Jahren unterwegs. Ich kenn den Dreck rauf und runter, den „Linke“ versucht haben Leuten zu anzudrehen…))

Mal was anderes, zu-Herzen-Gehendes. Das folgende hat (nicht nur in F) Millionen Klicks, aber hier sind deutsche Untertitel:

(les mechants – les gentils: Gelbwesten-Lied mit Choreographie, sehr pfiffig gemachte Parodie eines frz 70er Jahre Schlagers))
So. Da kommt mal was vom (Selbst)Bewusstsein der Leute rüber, über (!) die hier geredet wird: „Alles macht sich darüber lustig, keiner glaubt mehr dran.“. Denen kannst du nicht mehr so einfach alles erzählen. So einen vom „hilfsbereiten“ Populisten-Pferd, weder vom linken noch vom rechten.
PS: Der Typ hiess übrigens Kleon (kann man das Bildungsgehubere jetzt wieder sein lassen?)
PPS: René: Dann hör du doch auf, mir länger zu widersprechen, du Spalter – schon sind sich alle einig. Ist doch so. Oder?

(selber thread aber 17.04. Alexandra S) Ich kann nur für mich sprechen, aber für mich sage ich: Mir geht es um Einschätzungen, die hinsichtlich der einzuschlagenden Strategie von gleich welcher Bewegung, die sich gegen die im Gründungsaufruf genannten Übel richtet, einen entscheidenden Unterschied machen würden – je nachdem, ob sie zutreffen, oder nicht. Ich schreibe hier nicht, weil ich „der Schlauere“ sein möchte, oder „rechthaben“ (im Sinn von: niemand sagt mehr was dagegen) möchte. Vielmehr in der ehrlichen Bemühung, herauszufinde, was stimmt, und mich mit meinen Mit-aufstehern darüber zu verständigen.
Und ich glaube, dass das auch für alle andern gilt, die hier „diskutieren“.
Das heisst umgekehrt: Mir erscheint dies „Diskutieren“ als ein wesentlicher Zwischenschritt auf dem Weg zur Praxis, als Vorbereitung darauf. Und ehrlich gesagt habe ich Schwierigkeiten zu begreifen, warum sich Leute derart hartnäckig weigern, Fragen hinsichtlich des Vorgehens von aufstehen zu stellen, zu beantwroten und mit andern aufstehern darüber begründete gemeinsames Einverständnis herzustellen.
Ich verstehe die wiederkehrenden sprüche nicht: Alles ist längst klar, was gefordert werden muss ist klar, wie man verfahren muss, ist auch klar.
Mir ist nichts davon klar; und soweit mir mancherlei einleuchtet (ohne dass ich ganz sicher bin), bin ich nicht sicher, wie weit die andern aufsteher diese Einschätzungen teilen. Naja. Im grund bin ich mir sicher, dass sie es nicht tun (auch wenn sie sich ansonsten vermutlich untereinander genauso wenig einig sind).


17./18.04. FB Kommentar

(Forts in Willi Ü’s Nato-thread) Ich habe den Vorbehalt oben, glaube ich, deutlich ausgedrückt: Solange es keine weltweite (welt)zivilgesellschaftliche Kontrolle über den Prozess der politischen Willensbildung gibt, muss gegenüber den verbliebenen Staats.Akteuren wahrscheinlich mit einem Restbestand an „staats-politischen“ Mitteln gearbeitet werden, also Diplomatie, Vertragsschliessung, Sanktion, Machtkonkurrenz. Das gilt ja auch im Nationalstaat im Umgang mit den Bevölkerungsteilen, die (noch) nicht an der zivilgesellschaftlichen, supra-staatlichen )(da kollektiv lernfähigen) Organisation teilhaben.
Meine Überlegungen, di e dir so unklar sind, kreisen um erste Konkretisierungen der Prinzipien, denen der Aufbau einer zivilgesellschaftlich (durch kollektive Lernfähigkeit auf diesem Niveau) dominierten Vergesellschaftung, bzw Übergang IN eine solche, wird genügen müssen.
Ein sehr spezieller Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist meine Überzeugung, dass selbst dieses allen (speziell „sozialistischen“) staatlichen Planungs-, Konsensbildungs- und Kontroll-Strategien überlegene Organisationsprinzip einzig dazu befähigt, die moderne Expansion in politischer (Macht), ökonomischer (Überschüsse) und technologischer (Produktivität= Effizienz und Effektivität als einzige Zielparameter technischer Expansion und Fortschrittspfade) Hinsicht zu demontieren. Resultat dieser Demontage wäre, so eine weitere These (hier schon mehrfach dir vorgetragen), dass die EIGENTLICH epochale Aufbau-Bewegung dadurch von existenziellen Risiken infolge Fortbestehens der überholten und viel zu sorg- und planlos verfahrenen Produktionsweise befreit wird.
Aber dieser Anteil der anstehenden Epochen-Transformation, der Rückbau von Expansion, IST nicht der eigentliche Fortschritt; nur eine Voraussetzung dafür.
Dieser Fortschritt, die neue, nachmoderne natur-, menschen- und vergesellschaftunugs-gerechte Produktionsweise, schliesst eine Form der Vergesellschaftung ein (bzw funktioniert nur mit ihr), die auf NOCH höherem Niveau operiert als die ihrerseits aus heutiger Sicht reichlich utopische „kollektiv lernfähige Zivilgesellschaft“.
Man kann, wenn man unbedingt will, in diesen Begriffsbildungen Konkretisierungen dessen sehen, was man, unklar und trübe genug, in der radikallinken Tradition unter „Kommunismus“ (als utopisches Ideal) verstanden hat.

Zwischen Potential und Real war historisch schon immer eine ganze Epoche; das ist heute nicht anders.
Und irgendwie, aber eben auch nur so, ist alles schon DA.
Das Einfache… das schwer zu machen ist.
Etwa unter Bedingungen fortgeschrittener industrieller Arbeitsteilung; unter Bedingungen enorm divergenter, enorm abgestufter Bildungsgänge in den Industriestaaten, wieviel mehr weltweit. Die „modellschriften der ’sozialistischen Theoretiker‘ “ behandeln Probleme, die sich aus der Möglichkeit, vor allem aber NOTWENDIGKEIT der Entfaltung von Potential ergeben, das sie selbstverständlich als vorhanden aber eben auch (durch Mechanismen und aktives Tun, je nachdem) für entfaltungsBEDÜRFTIG hielten – eine Entfaltung, die sich als zugleich schwierig, aber auch Voraussetzung jedweden weiteren Fortschritts erweist.

Kollektive Lernfähigkeit ist der Schlüsselbegriff, und sie liegt in Reichweite (das „Potential“ ist historisch erschlossen); die Realisierung aber trifft auf enorme Hindernisse, von wegen „alles schon da“. „Da“ scheint es vielleicht zu sein in Gesellschaften, die halb noch in vor-industriellen, vor-modernen Verhältnissen stecken. Aber bei uns? Schau aufstehen an… da hast dus im kleinen, woran wir derzeit scheitern, aber nicht auf Dauer scheitern dürfen.
Ich behaupte (ohne Beweise oder Begründung; behaupten kann man freilich viel) hier immer wieder: die Sozialisten sind gescheitert. Ich ergänze jetzt, an dieser Stelle: Das hat sehr viel mit ihren VIEL ZU PRIMITIVEN Theorien (und darauf basierenden Praktiken) zu tun.
Eine der nächst-anstehenden Aufgaben wäre, die Mängel dieser Theorien zu sichten, was naturgemäss nur aus der Warte einer überlegenen Theoriebildung stattfindet. Falls das auf übersichtliche Weise gelingt, wäre vielleicht auch etwas getan gegen die grassierende Theorie-Feindschaft in linken Kreisen (der auf der andern Seite eine unsägliche akademische Ziselierung und Interpretier-Tätigkeit am vorhandenen Bestand an die Seite tritt). Kraftvolle, erklärmächtige, vieles überschaubar machende Konzepte bereiten Praxis vor und bieten Orientierung. Davon haben wir als Linke derzeit… so gut wie nichts. (Sage ich. Aber ich muss ja nicht rechthaben.)
Obwohl Linke (nicht Linksliberale, sondern richtige Linke) ständig von Praxis sprechen, haben sie so gut wie keine Handlungstheorie. Sie haben kaum Begriffe dafür, wie „gesellschaftliche“ Effekte sich aus dem und durch das Zusammenwirken der unendlichen Vielfalt an Einzelhandlungen (und ihren Beweggründen; „gesellschaftlich vermittelten“, wohl wahr, aber wie gehts in den Köpfen der Leute dann weiter?) ergibt. Über die theoretischen Flapsigkeiten eines Engels im Sinne von „die Leute wollen vieles und machen Pläne, aber die durchkreuzen sich, und hernach kommt alles ganz anders, das aber geetzmässig“ sind linke Theoretiker nicht hinausgekommen. Mit andern Worten, über den soziologistischen und ökonomistischen Idealismus, der in dieser Auffassung steckt.
Die Linke hat derzeit keine Theorie. Und schlimmer noch: Sie hat vergessen, dass sie eine braucht.
Bei aufstehen macht sich das ununterbrochen schmerzlich bemerkbar.
Nachdem es schon so viele aufstehen-Gruppen gibt, warum nicht noch eine gründen:
aufstehen Theorie.
Nötig wärs.

„Kollektive Lernfähigkeit“ ist so wenig selbstverständlich, dass viele hier sich fragen werden, was das eigentlich sein soll. Ich erkläre es normalerweise kurz so:
Lernen nennt man, ganz allgemein, das Erschliessen der Gestaltung einer (va „reproduktiven“, der Selbst-Erhaltung dienenden) eigenen (Versuchs)Praxis aus gegebner Erfahrung: ob sie gleichbleiben soll, oder ob, und wenn, wie geändert werden soll. (Da wir vieles nicht wissen können, ist in unserer „reproduktiven“ Praxis vieles auch nur versuchsweise so eingerichtet, wie es ist; daher der Zusatz in der Klammer: (Versuchs)-Praxis).

Auch in der Politik spielt Lernen, Um- und Dazulernen grösserer Bevölkerungsteile heutzutage eine Rolle, zumal ja die Nachrichten sich jagen, und alles sehr schnell gehen muss.
In der Politik heisst ein Grossteil der „Erfahrung“ INFORMATION, speziell „Nachrichten“; dem gegenüber steht, als „Praxis“, das Befürworten und Ablehnen, das Abstimmen über anstehende Entscheidungen.
In Demokratien müssen die Bürger INFORMIERT sein (prekär genug), ihr politischer (kollektiver) Wille, das, was als Regierungspolitik und Parlamentsentscheidungen für sie alle gültig umgesetzt werden soll, soll angemessen festgestellt und in dieser Politik und diesen Entscheidungen umgesetzt werden.
„Kollektiviert“ oder von allen geteilt ist hier (hoffentlich; wie gesagt: prekär genug) das relevante Wissen (die Nachrichtenlage, das entscheidungs-relevante Urteil von Fachleuten), und die Entscheidung, was getan werden soll – naja, zumindest die von der Mehrheit.befürwortete. (Ich übergehe alle Einzelheiten, die natürlich einen grossen Unterschied machen: Wer darf die Abstimmungs-Fragen stellen, worüber wird abgestimmt, wer darf, wie wird die Umsetzung kontrolliert, was ist mit den Entscheidungen, etwa der Justiz, oder die Rahmenordnung, die nicht zur Abstimmung gestellt werden (von wem?) usw).

Ich sagte: Lernen ist ein ERSCHLIESSEN von Versuchs-Absichten (deren Befürwortung usw) aus Erfahrung. Im Unterschied zu diesen beiden Genannten, dem Wissen einerseits, der Handlungs-Befürwortung (dem Votum) andererseits ist normalerweise das, was zwischen beiden vermittelt, die Schlussregeln, nicht „kollektiviert“ oder GETEILT:
– die Begriffe (als Gesichtspunkte, unter denen etwas praktisch wichtig ist und Aufmerksamkeit verdient; also auch: Relevanzkriterien);
– die technischen Methoden und Verfahren, die sich anbieten zur Erreichung von Zielen;
– die „vernünftigerweise“ anzustrebenden Ziele (also nicht bloss: Wünschbares; sondern solches, das zu versuchen, mit einer bestimmten Priorität, Vorrangigkeit, in einer bestimmten Reihenfolge, Sinn macht, unter gegebnen Umständen);
– die Risiko-Abschätzungen und -Bewertungen, generell der Umgang mit Nichtwissen und seiner Behebung (Aufschübe, um etwas genauer zu erforschen usw).

All das ist heute teils PRIVAT, individuell, und der Besonderheit individueller (Aus)Bildungsgänge und Bildungsanstrengungen anheimgegeben; zum andern aber auch extrem konformistisch, autoritär, konventionell, traditionell geprägt, und somit meist STARR.

Aus der Beschreibung dessen, was da geteilt werden müsste, wird deutlich: Das genau teilen Leute derzeit NICHT.
Marxisten haben gehofft, aus der gemeinsamen „Klassenlage“ grosser Bevölkerungsgruppen die Erwartung einer gewissen Homogenisierung in den genannten Hinsichten ableiten zu können, speziell in fortgeschrittenen Verhältnissen; sie haben nicht gerechnet mit den Folgen fortschreitender Arbeitsteilung, und insgesamt weit auseinandergezogener Mentalitäts-Bildungsgeschichten und -stufen, die gerade in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft eine „Individualisierung der Lebensstile, Lebensentwürfe, Mentalitäten“ (und natürlich völlig unterschiedliche Wissensformen und -grade) hat entstehen lassen
Von daher ist es nicht als selbstverständlich oder als „naturwüchsig längst vorhanden“ zu unterstellen, dass auch nur in kleinen Gruppen solche Kollektivität der Lernregeln, wie oben beschrieben, existiert; sie muss vielmehr mühsam, durch einen Prozess des Ineinanderarbeitens, Abgleichens, wechselseitiger Berichtigung usw erarbeitet werden, den man VERSTÄNDIGUNG nennt.
Allerdings lohnt sich die Mühe. Denn… ein Kollektiv, das diese Vorleistung erbracht hat, ist ab dann in seiner Fähigkeit, kollektiv DAZUZULERNEN, allen andern überlegen, indem nämlich jede neue Erfahrung im Rahmen des Bestands an gemeinsamen Schlussregeln (resultierend aus der abgeglichenen Ausgangserfahrung) bearbeitet, und die Lernregeln entsprechend abgeändert (heisst normalerweise: ausdifferenziert) werden.
Und noch ein Effekt stellt sich ein: Diese Gruppe weiss und will (vernünftigerweise) nicht nur dasselbe – sie weiss auch, dass es der Fall ist; dass sie ALS KOLLEKTIV HANDLUNGSFÄHIG sind und sich aufeinander verlassen können; und nicht nur handlungsfähig, sondern auch auskunftsfähig – alle können für alle sprechen, und nach aussen wirken (zB neuen Leuten den Anschluss an die bestehende Gruppe ermöglichen).
Da sie die je aktuellen Relevanzkriterien teilen, werden Erfahrungen, die für ALLE von Interesse sind, aber erst nur Einzelnen zugänglich, ganz schnell in die gesamte Gruppe ausgebreitet: Alle wissen, dass alle andern im selben Sinn mit neu hereinkommender Erfahrung umgehen werden wie sie. Schliesslich wissen sie auch, dass die andern aus denselben GUTEN GRÜNDEN wollen, was sie alle wollen, und verrückt sein müssten (was vorkommt, aber selten), wenn sie sich darüber hinwegsetzen würden.

Nicht alle müssen mit allen reden; die Fähigkeit, stellvertretend die erworbenen Einsichten weiter-zuerwerben, kann unmittelbar beim Aufbau der Gruppe eingesetzt werden. Eine (oder auch mehrere) Ausgangsgruppen kann jedes ihrer Mitglieder delegieren, um arbeitsteilig weitere Leute mit den Gründen (Lernregeln) der Gruppe bekannt zu machen. Jeder ist dann Mitglied in zwei Gruppen, seiner Ausgangsgruppe, und der Gruppe der durch ihn neu Hinzugekommenen. Usw. Es entsteht ein durchgehender GESPRÄCHSZUSAMMENHANG, in dem offene Fragen, Einwände, neue Gesichtspunkte, die an IRGENDEINER Stelle auftauchen, sich in die gesamte Gruppe hinein ausbreiten, und von allen bearbeitet werden; das kann hin und her gehen (und man kann das durch „Schleifen“ und „Brücken-Verbindungen“ beschleunigen; vllt auch mal, ausnahmsweise, durch Notizen auf einem von allen gesehenen öffentlichen Portal). Am Ende sollte, wenn es vernünftig (und zwangfrei; aber wie sonst sollte Lernen gehen als zwang-los?) zugeht, ein von allen geteiltes Resultat stehen: nicht durch Abstimmung (die ist komplett überflüssig) – sondern aus EINSICHT.

Dies wäre das staatlich-demokratischer (in bislang fortgeschrittenster Form: sozialistischer-demokratischer; naja, das war wohl schon nur noch Utopie, wo es „real“, also mit Abstrichen, verwirklicht wurde) politischer Willensbildung überlegene, historisch neue Vergesellschaftungsprinzip, das es modernen Gesellschaften erlaiuben würde…
…nein, eben nicht: ihr modernes Projekt, nun aber endlich mit passender Kollektivität (dem passenden „Produktionsverhältnis) ausgestattet, fortzuführen; denn das, weitere These, die ich vertrete, ist UNMÖGLICH; dieses Projekt ist auf Dauer nicht vergesellschaftbar; sondern…

…das vorderhand als unhaltbar erwiesene Projekt der Moderne auf halbwegs undramatische Weise, ohne allzu grosse Abstürze, zu liquidieren und demontieren, und, nach Reparatur der angerichteten Schäden, in einen historisch halbwegs nachhaltigen neuen Ausgangszustand zu überführen, der die Chance eröffnet, einen menschen- natur- und eben auch vergesellschaftungs-gerechteren Fortschrittspfad zu entdecken und zu beschreiten. (Das mit so unendlich viel (auch überflüssigen) Kosten erworbene WISSEN der Moderne soll selbstverständlich nicht liquidiert werden, auch wenn es auf lange Zei thinaus vielleicht sehr viel weniger hilfreich ist, als gegenwärtig angenommen; vor allem, weil das biologische Wissen so unentwickelt ist.)
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(Christiane O, Link zu Telepolis-Interview mit Changes for Future, einer „anti-kapitalistischen“ Gruppe innerhalb von Fridays for future): Das Traurige ist, dass die allermeisten Antikapitalisten ihre Kritik auf eine schlechte Meinung und Augenschein stützen, aber nicht auf eine KRITIK: Die würde einschliessen, dass sie zeigen können: warum bestimmte Schäden NOTWENDIG aus „Kapitalismus“ (der dann WIE definiert ist?) resultieren; was sie SICHER vermeidet; und das, ohne gleich grosse oder grössere Schäden zu riskieren.
Mit einer SOLCHEN Kritik tun sich Radikallinke bis heute allerdings schwer.“
(Anmerkung: Normalerweise sind Kapitalismus-Befürworter für einen mehr oder weniger starken Staat, der Rahmenbedingungen setzt und Marktversagen kompensiert bzw durch präventive Regulierungen und Aufsicht verhindert. Die Kritik müsste also dieses Gesamtsystem, womöglich auch seine weltweiten Verzweigungen, in den Blick nehmen.
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass der Kapitalismus bei den Kritikern immer zu gut weggekommen ist. Er ist noch viel verrückter, als man es sich bisher gedacht hat. Ich hoffe, dass ich irgendwann oder demnächst mal dazu komme, die Belege für diese Überzeugung nachzureichen.)