Kap. 5: Bedürfnis und „Identität“ in der MOD Spalte

1.
Es ist durchaus bestürzend, aber leider die Wahrheit: dass nach soviel Anstrengungen, wie ich sie im 4.Kap. auf mich genommen habe, der Titel dieses 5.Kap. genauso lauten muss, wie ursprünglich der des 4. Ich bin da also wenig weitergekommen; ich finde nicht einmal den Vergleich der MOD- mit den andern Spalten sonderlich erhellend, und gewiss müsste, in der umgekehrten Richtung, nach den Überlegungen MOD 4/41ff., geschaut werden, welche Konsequenzen das für die beiden andern Spalten hat.
Der VIERTE STANDPUNKT/MOD ist verglichen mit den immerhin etwas ausführlicheren Betrachtungen zum DRITTEN nicht annähernd so gut aufgeklärt. Ich beginne damit; denn dieser VIERTE STANDPUNKT/MOD ist zugleich das spürens- und bedürfnis-fernste, was die MOD Spalte hervorbringt.
Das ist nicht so verwunderlich; denn in der Bewegung durch die MOD Spalte hindurch haben die MOD Entscheider und Entwerfer ihres Lebens alle ursprünglich in ihrer Verfügung befindlichen Entscheidungskompetenzen an „die Gesellschaft“ (der sie freilich alle selbst mit angehören) abgetreten; aber wie in Abss. 4/58+59 je am Anfang ausgesprochen: Dies Abtreten ist nur der äussere Vollzug ihrer eigenen, widersprüchlichen Stellung zum MOD Kulturprojekt, das Zug um Zug seiner Verwirklichung nicht nur immer länger dauert und mehr Einzelne bindet, sondern dabei auch immer offener enthüllt, wie sehr es den Bedürfnissen (nämlich denen, mit denen Aufmerksamkeit reguliert wird; also den im Exkurs des Kap.3 besprochenen) widerspricht. So treten sich die MOD Entscheider als Lebensform-Teilnehmer, MOD-Kulturprojekt-Verfolger, Besitzer eines physiologisch dingfest zu machenden „Selbst“ selbst gegenüber – eins in ihnen dem andern, und all diese Anteile wollen Zugriff auf den Lebensentwurf und die knappe Lebenszeit und -kraft. Von Bedürfnissen ist da kaum mehr die Rede. Wie in den andern Spalten, ist es den MOD Individuen möglich, in verschiedenen Hinsichten, bei verschiedenen Themen, je unterschiedlich fortgeschrittene der vier STANDPUNKTE einzunehmen; das Mass und die Verteilung der STANDPUNKTE auf Themen ist dabei bei jedem anders, und kein MOD Individuum muss das gleiche Profil aufweisen wie irgendein anderes.
Aber obwohl das in der Organisation einer gesellschaftlich-arbeitsteiligen MOD Praxis enorme Probleme aufwirft, ist es vernachlässigbar angesichts der unterschiedlichen Präferenzen, die selbst bei den Befürwortern einer gestuften Strategie (die Optionen werden im wesentlichen nacheinander, nicht gleichzeitg verfolgt) wie unter dem VIERTEN STANDPUNKT/MOD (erst die volle Selbstoptimierung, DANN erst volle Automatisierung usw) sprengend wirken kann.
Um das zu begreifen, muss man sich genauer ansehen, wie die Beschädigungen der Bedürfnisse der Einzelnen (und die Versuche ihrer Linderung) durch die vier STANDPUNKTE/MOD hindurch sich entwickeln.
Tatsächlich ist das Ausmass der praktischen Missachtung von Bedürfnis als Kategorie bereits vom ERSTEN STANDPUNKT/MOD an erschreckend. Das MOD Individuum wie die der beiden Spalten vor ihm will etwas, hat ein Programm; dies Programm mag sich aus der Art seiner (Bildungs)Erfahrung, und der Erfahrung, die auf diese Art verarbeitet wird, ergeben – aus seinen Bedürfnissen ergibt es sich (anders, als es die Anthropologie des ERSTEN STANDPUNKTS/MOD behauptet hat) nicht, es steht vielmehr konträr dazu. Dass es sich so verhält, wird schlagend klar, wenn man sich erinnert an das, was im Exkurs über die Hierarchie der Aufmerksamkeits-regulierenden (oder kognitiven) Bedürfnisse gesagt wurde: Sie bauen aufeinander auf, bilden einen hierarchischen Zusammenhang; wohingegen MOD Aktivitäten der verschiedenen Wertsphären, die sich allerdings (daher der SCHEIN einer Antriebs- und Bedürfnis-Gerechtheit dieser Aktivitäten) den verschiedenen Bedürfnisgruppen zuordnen lassen, nebeneinander stehen; im „Hin- und Hergehen“ wird nur immer eins aufgegeben, ein andres aufgenommen – und das ist Verfolgung eines objektiven Zusammenhangs, und einer Sinn-Spur (unter MOD Gesichtspunkten), die von andern ebensogut gelegt worden sein kann wie von einem selbst. Die Kehrseite der fehlenden Hierarchie ist auch gleich auszumachen, es ist der fehlende Zusammenhang im Leben der kreativen Geister: Sie machen immer wieder etwas NEUES und Anderes, die Zusammenhänge, die sie dabei stiften, machen Sinn im Licht des MOD Kulturprogramms, nicht ihrer Bedürfnisse. Ich möchte das genauer erörtern, und dazu mich nochmals zurückbesinnen auf das Ergebnis für MOD, das der Spalten-Vergleich des Kap.4 erbracht hat:
Unter dem MOD Kulturprogramm (der MOD Individualität) lassen sich, wie es im ERSTEN STANDPUNKT/MOD den Anschein hat, beliebige Einzel-Lebensentwürfe denken, die gegeneinander indifferent sind, und die auf die öffentlich verfügbaren Ausgangsprodukte eines je nächsten Einzelschritts im Vollzug des Programms zugreifen können (Wissen um den Stand der Forschung gehört dazu, ebenso wie Kenntnis der aktuellen ästhetisch-visionär/utopischen Aufgabenstellungen), so wie sie nach Vollzug dieser Schritte (das können auch mehrere Schritte des „Sinn aus Etwas Machens, aus dem sich Sinn machen lässt“ sein!) ihr Resultat an die Öffentlichkeit, also andere Lebensentwerfer, zur Weiterbearbeitung zurückgeben können. Dieser gegen den Entwurf der Andern indifferente, davon (abgesehen vom Bestand an bereits erarbeiteten Zwischenprodukten) unabhängig entworfene EIGNE Lebensentwurf eines jeden soll imstand sein, die wesentlichen Aufgaben, die das Kulturprogramm bereits als solches stellt, zu lösen, nämlich bei notwendig explosionsartig anwachsendem und ständig weiterwachsendem Material…
…keine Aufgaben zu vernachlässigen, die für die Gesamtlösung von Bedeutung sind (das Problem der Verteilung der Aufgaben an Personen bzw. der Personen auf Aufgaben);
…für eine durchgehende Verbindung zwischen den Aufgaben-Lösungs-Stationen zu sorgen, derart dass Sinnerfüllungs-Materialien von der einen, Sinnerfüllungs-Ideale von der andern Seite her ungestört fliessen und zusammenfliessen können (man könnte ergänzen: … sodass das Hinreichende eines jeden Erfahrungsstandes das zu diesem Erfahrungsstand bekanntermassen dafür Notwendige trifft und an letzteres, als seine Bedingung, gebunden wird: dies könnte als präzisierte Definition dessen gelten, was die ganze Zeit über „Durchbinden“ genannt wurde);
…für eine Rückverteilung aller relevanten, gesellschaftlich verfügbaren Aufgabenlösungen ins Leben der beteiligten Einzelnen zu sorgen, und ihnen als Einzelnen eine Perspektive der Teilhabe (des Nichtausschlusses) von den Errungenschaften der Umsetzung der Individualität zu verschaffen.
Unter dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD wird zugegeben, dass die erste dieser drei Aufgaben nicht der Souveränität der Einzellebensentwürfe überlassen bleiben darf, sondern sie ausserhalb ihrer Privat- und Eigensphäre sich ihre Lebensform bestimmen, und allesamt den gesellschaftsbezogenen Anteil ihres Lebensentwurfs auf den der Andern abstimmen müssen; damit entsteht die erste Version einer Bruchlinie, entlang der sich die ab dann für die MODerne massgeblichen Dualismen aufreihen wie Produktion und Konsumtion, Beruf und Freizeit, und die das synchrone Auseinanderklaffen (und die Unvereinbarkeit) von (unmittelbar vergesellschaftbar gedachtem) Lebensentwurf und (ebenfalls vergesellschaftet gedachter, „selber“) Individualität oder die Verschiedenheit der Orientierungen in der jeweiligen Umsetzung beider ausdrückt. Ab jetzt ist die Planung und Kräfte-Buchführung eines jeden MOD Individuums also eine doppelte; allerdings bleibt es dabei, dass die Einzelnen als Produzenten wie als Konsumenten, beruflich wie in der Freizeit die beiden verbleibenden Kulturaufgaben je in Eigenregie lösen. Sie scheitern dann aber wiederum als Produzenten an der Lösung der nächsten Aufgabe, und müssen von ihrem Eignen entsprechend Weiteres und mehr abgeben – mit den bekannten schmerzlichen Konsequenzen, die den DRITTEN STANDPUNKT/MOD definitiv nicht mehr als Bedürfnis-gerecht, sondern als tragisch-unvermeidliche condition humaine, Ausgeliefertheit an notwendige Arbeit und Entfremdung, erscheinen lassen.
Das Selbst, das dann anfängt, sich unter dem VIERTEN STANDPUNKT/MOD gegen seine Hinfälligkeit zur Wehr zu setzen, ist demgegenüber kein verfälschtes, sondern ES, das SICH da versucht immer besser zu erhalten (und zu ertüchtigen für den Kampf gegen die Notwendigkeit), ist in der Tat das tragische Selbst, wie es sich auf den STANDPUNKTEN/MOD zuvor entfaltet hat: Ein Entscheider, der durchaus alle 5 Stufen seines Entscheidens betätigt, dabei mit der doppelt ansetzenden MOD Optimalhypothese arbeitet, und das für alle Niveaus, auf denen sein Lebensentwurf einschränkenden Bedingungen ausgesetzt ist: Planungsebene der privaten Existenz, dann der zeitgenössischen Produzenten-Assoziation (seiner „Generation“)(Lebensform), schliesslich derjenigen der Sorge für die Nachkommenden, die es besser haben sollen, und der physischen Besorgtheit um SICH SELBST und alle Seinesgleichen, jetzt und später, die durch ihre biologische Mangelhaftigkeit gehindert werden, bei Lebzeiten ihre Vollendung zu erleben. Aber dieser Entscheider (und alle Seinesgleichen) ist ausgerüstet mit einem kontingenten Material an Kenntnissen und Wirkmitteln, mit denen er an ihrer Perfektionierung arbeitet; mit seiner Arbeit an der Erkennung notwendiger Bedingungen für den Erhalt und das Weiterwirken DIESER Struktur, in der ER, als Entscheider, hoffentlich immer als solcher, entscheidungsfähig, zurechnungsfähig, was immer, enthalten ist, tut er bestenfalls ein bedingt-notwendiges – DAS (bei diesem Kenntnisstand; der uU vieles offenzulassen bzw zu ermitteln gebietet) notwendig (nächst) zu Tuende oder wenigstens zu Versuchende für die als hinreichend empfundene Entscheider-Existenz ist weit und breit nicht bestimmt. In dieser Existenz verhält sich der Entscheider bis zuletzt, unter dem VIERTEN STANDPUNKT/MOD, zu „sich“, dem so bestimmten, als einem absolut Hinreichenden, und unbedingt zu erhaltende Quelle aller Bestimmung, worin „Sinn machen“ bestünde, andererseits zu den Elementen all dessen, woraus allenfalls Sinn zu machen wäre, als dem absolut und in allem zu beachtenden absolut Notwendigen; unter dem VIERTEN STANDPUNKT/MOD behauptet er dann, immerhin den Versuch zu machen, DAS Notwendige DES absolut Hinreichenden zu suchen, das ER nun einmal ist, in gleich welcher kontingenten Ausgangs-condition er auch stecken mag (als wäre das für den physiologischen Status so ganz gleichgültig). Die beiden Aspekte, unter denen er sich, ohne zur Enscheidung darüber kommen zu können, immer wieder neu betrachten kann (was es will, kann es lassen, was es ist, kann es ändern usw), sind nur diese beiden Richtungen: Macht sich das MOD Selbst oder der Entscheider ganz klar, welch unendliche Sinn-Möglichkeiten es hätte, wie es noch ganz anders wollen und sein könnte, wird ihm das Bodenlose seiner aktuellen Existenz deutlich, und die Frage kommt drohend auf es zu, was es eigentlich SEIN WILL, oder ausser mit guten Gründen NICHT AUFHÖREN wollen sollte zu sein? Engt es sich hingegen auf sein aktuelles so-wollen und so-sein ein, die kontingente Ausgangsposition seiner Selbst-Optimierung, und versucht, deren Nöten zu wehren und die für SIE notwendigen medizinischen, diätetischen und ökologischen Bedingungen zu schaffen, dann wird es mit der Bodenlosigkeit und heillosen Unordnung seiner womöglich durch die Art seiner Lebensführung längst entgleisten Körperfunktionen konfrontiert; die einzigen Wegweiser, die ihm – selbst im Sinne dessen, was es längst als elementarste Rationalität (6 Prinzipien) anerkannt hat – dabei hätten Anweisungen geben können, hat es lebenslang bewusst missachtet und beiseitegeschoben: spürbare Bedürfnisse und Leistungsgrenzen. Darauf achten und sie beachten? Kann man sich als Kämpfer gegen Notwendigkeit nun mal nicht leisten, womöglich schon als Experte oder kreativ-besessenes frühmodernes Universalindividuum nicht.
Das rächt sich.

2.
In meiner Darstellung des Selbst, das sich unter dem VERTEN STANDPUNKT/MOD optimiert, bewährt sich eine viel früher bereits geäusserte Vermutung: Beim Durchgang durch die Spalte wird jedesmal erst auf den VIERTEN STANDPUNKTEN der Begriff oder das Begriffs-, wenn nicht Kategorien-System ausgebildet, das der in der Spalte implizit bereits erreichten und als solche auch betätigten Selbstbestimmung (als Regel des Umgangs mit Erfahrung, also Lernregel, Weltverhältnis einerseits, System der Hinsichten, in denen der so sich und sein Selbst Bestimmende sich mit andern vergleicht, auf der andern Seite) entspricht:
In OPP ist es das System der Praxis- und Handlungskategorien, in extenso ausgebreitet im Zusammenhang mit Ethik-, Rechts- und Gerechtigkeitsfragen;
in REL das System der je geschiedenen Subjekt- (KS-), Objekt- (RU)- und ihrer Verbindung (ES) gewidmeten (zb. metaphysischen) Kategorien- und Prinzipien-Systeme;
in MOD nun eben die Kategorien des zweiseitig ansetzenden Entscheidens und Entscheiders: Sich-Verhalten-zum Notwendigen, zu sich als Hinreichendem (im Prinzip), und: zu sich, als beides, aber kontingent als Einzelner für sich oder in Gesellschaft in einer komplexen, arbeitsteilig organisierten kontingenten Praxis: Vieles in der MODernen Selbstreflexion von Kultur- und Sozialwissenschaften, auch etwa Wissenschaftstheorie, am Ende freilich – notgedrungen – auch aus der biologistischen Psychologie und Neurowissenschaft bzw. Medizin, liefert diesem Kategoriensystem zu, mit dem MOD Individuen (nun ja: spätestens in ihrer gläubig-degenerierten Version, wo immerhin auch von solchen Inhalten geredet werden kann) sich selbst ihre Lage versuchen explizit und begreiflich zu machen.
Aber, so lautete die Vermutung weiter: Da haben sie sich das im Verlauf ihres erzwungenen Spalten-Reifungsprozesses andeutende System an fehlenden, nächst-bestimmteren Kategorien, das sich Schritt für Schritt an den Reifungsschritten entlang herausschält, noch nicht bewusstgemacht, denn dahin gelangen erst, und das auch erst ganz zuletzt, im bewussten Nachvollzug der Spalten-Reifung, die Vermittler jeder Spalte (die auf dem „Vermittlungs-STANDPUNKT“ der jeweiligen Spalte angekommen sind): Die Vermittler beziehen endlich explizit das „bewegliche“ und neue Bestimmungsmaterial der Spalte auf die bereits feststehende und vorausgesetzte „Rationalitätsblock“-Selbstbestimmung: Also..

Die EMPathischen Vermittler der OPP-Spalte beziehen das haltbare und zuverlässige Resultat jedes Reifungsschrittes – die BEGRÜNDETE Erfolgsgewissheit, nämlich begründete Entschlossenheit, also das Interesse, schliesslich die unterschiedlichen Begründungs (!) weisen, die die sämtlichen gerechterweise als gleich fortgeschritten zu behandelnden Einzelpläne leider so unvergleichbar miteinander machen, auf das allen gemeinsame, bei allen als solches gleiche Personsein (und entdecken zuguterletzt das fehlende, aller Erfahrung vorausliegende Lernprinzip (Optimalhypothese) als Grund der Unvergleichbarkeit).

Die KRiTischen Vermittler der REL-Spalte thematisieren die Notwendigkeit, für die Binnen- ebenso wie die übergreifende Grossgruppe aller überhaupt Vergesellschafteten (Marktteilnehmer), auf Basis eines Vergleichs der Begründungen, die jeweils den Planentwürfen für das eine, und das andre zurundeliegen, zu ENTSCHEIDEN:
…was für nächst-zu-Könnendes zu entnehmender Überschuss ist (5.Entscheider-Stufe entdeckt im Nachvollzug der 1./2.Zeile),
…was für die Entwicklung der Überschuss-Produktion nämlich Produktivität des zugrundeliegenden Könnens-, also Reproduktions- also Warenzirkulationssystems nützliche Investition (und dafür benötigtes Wissen (!)) (4.Stufe entdeckt im Nachvollzug der 2./3.Zeile), und
…was Selbigkeit der (Markt- und Produktionsmittel-) Zugangs-Chancen bei vergleichbaren aber (wegen unterschiedlichen darin verarbeiteten Erfahrungswissens je unterschiedenen und darum miteinander konkurrierenden (einander ausschliessenden) Produktions-Vorschlägen jeweils bedeutet (3.Stufe entdeckt im Nachvollzug der 3./4.Zeile): bis sie merken, dass in dem bei allen vorausgesetzten Lebensmodell (Glaube (Optimalhypothese) und experimentell-traditionale Produktionsweise als Mentalität) das Entscheiden bodenlos ist (es fehlt ihm bereits die Verbindung zur 4.Stufe: Die darüberliegende REL Optimalhypothese macht hinsichtlich des Wissenserwerbs keinen Unterschied, sagt nichts dazu), und garkeine konkrete Lernregel des Umgangs mit anwachsender Erfahrung benennt, derart dass die Beteiligten einfach ihre Vorschläge in einen selben überführen könnten, indem sie ihr je unterschiedliches Erfahurngswissen zu einem machten und zusammenführten.

Schliesslich als RATionale REKonstruierer des Durchgangs durch die MOD-Spalte decken sie erst einmal auf:
…dass jene Indifferenz der Lebensentwürfe, die man in MOD anstrebt, auf dem ERSTEN STANDPUNKT§MOD noch am ehesten erreicht wird, wenn bei der Themenwahl und ihrer Reihenfolge tatsächlich die Hierarchie der faktischen Bedürfnisse eingehalten wird (und nicht etwa die von der Anthropologie des ERSTEN STANDPUNKTES/MOD behauptete);
…dass unter dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD Indifferenz der Experten-Existenzen noch am ehesten erreichbar ist, wenn die Experten von ihrem Stoff in halbwegs bedürfnisgerechter Weise „gefesselt“ sind, und die dabei nicht abgedeckten Bedürfnisse durch konsumtiven Material-Zufluss, Anschein einer selbstähnlichen Präsenz der fehlenden Wertsphären, sowie dilettantisch „durchbindende“ Freizeit-Aktivität kompensieren;
…dass unter dem DRITTEN STANDPUNKT/MOD den endgültig „Berufstätigen“ aller nunmehr SECHS Sphären die Kompensationen aufs Aller-Notwendigste reduziert sind, und Indifferenz die Form des sich wechselseitig NICHT Beneidens annimmt – oder auch die Form des verrückten, heimlichen Wunsches, die (aus der eigenen Mangelsituation heraus wahrgenommen) „Vorteile“ der anderen Berufstätigkeiten der eigenen hinzufügen zu dürfen, ohne die offenkundigen Nachteile der Andern dafür inkaufnehmen zu müssen (was sich, rational betrachtet, schnell als unsinniger, und dennoch hartnäckig unabweisbarer Wunsch erweist; es ist die Art, wie man unter dem DRITTEN STANDPUNKT/MOD den fehlenden Kompensations-Möglichkeiten nachtrauert: Kompensation ist hier nur noch als speziell andere Zusammensetzung der Aufgaben eines Berufstätigen-Alltags zu denken);
…dass Indifferenz unter dem VIERTEN STANDPUNKT/MOD die Form der Gleich-Belastetheit aller in gleich welcher Wertsphäre am Selbst-Optimierungsprozess Beteiligter annimmt, und spätestens jetzt nicht mehr die auszugleichende Verschiedenheit der je von Einschränkungen Betroffenen im Vordergrund steht, sondern die Beschaffenheit dieser Art, gesellschaftliche und biographien-übergreifende Ziele zu fassen, selbst. Dabei ergibt sich zwanglos die Einsicht, dass alle Probleme der MODerne (und die Vergeblichkeit des Versuchs, sie durch Vergesellschaftung zu lösen) verschwinden, wenn für jeden Beteiligten die Hierarchie seiner ganz persönlichen Bedürfnisse und Leistungsgrenzen beachtet worden wäre; der rationale Vermittler bemerkt es an sich selbst; kann aber aus dieser Einsicht keine Konsequenz mehr ziehen: Aus seiner eigenen, lebenslangen Beschädigtheit findet er auf eigenen Grundlagen keinen Ausweg (so ergeht es auch dem OPP und REL Vermittler).
Das ist das erwartbare Resultat, und es ist hier erst noch ungenau genug umschrieben; wie der Vermittler es findet, oder entlang welcher Konflikte, ist überhaupt nicht klar.
Der Vergleich mit den anderen Spalten ist ab jetzt immer mitzuführen, denn die Skizzen des vorhergehenden Kap. sind stark präzisierungsbedürftig.

3.
Ich versuche, die Ergebnisse des Exkurses über Bedürfnisse in Kap.3 in folgender Übersicht wiederzugeben:

e: Langeweile – Routine – Mitte – Abwechslung – Überbeschleunigung SUCHT

EKEL ÜBERDRUSS

w: Ohnmacht – Probleme- Mitte – Rechnen+Kon – Überkonzentration ZWANG
Kontroll           lösen bei               struieren
verlust             gegebnem

ANGST          Anlass

E: Realitäts/ –   Selbstvoll – Mitte – Versuchsplan/ – Selbstverleugnung WORKOHOLISM, MANIE
Struktur           endung: Grenzen     Zielvorgaben: …Grenzen
verluste,                beachten…          entlang Sinnzusammenhängen überschreiten

DEPRESSION                bzgl eines Erfahrungsraums:

 

W: Begriffs –     Klarheit/   – Mitte – Begriffsreichtum – Verwirrung ….PSYCHOSE? FRAGMENTIERUNG?…
verarmung         Übersicht

ÄRGER,

UNGEDULD

PARANOIA?

(Zusätze in Grossbuchstaben vom 25.06.2020)

Als in den ersten beiden Kapp. die Rede war von der Notwendigkeit für MOD Individuen, in ihrem Leben(sentwurf, spätestens) Bedürfnis bzw. Leistungsgrenzen einerseits, ihnen zuwachsende technische Optionen andererseits zusammenzuschliessen: Da war klar, dass dieser Zusammenschluss wirklich auf der individuellen Ebene stattfinden müsste – darum, weil Bedürfnis und (spürbare) Leistungsgrenzen nur auf dieser Ebene liegen. Daran ändert sich mit fortschreitender MODerne nichts; nur, dass dieser Zusammenschluss (und die Verarbeitung von Wissen, die Ausbildung und Anschauung von Sinnerfüllungs-Vorstellungen) zunehmend mehr in Alltagen stattfindet, die durch die gleichzeitige Vergesellschaftung der Einzelnen, zum Zweck der Effizienzsteigerung ihrer Einzelleistung, massiv überformt sind – so sehr, dass Bedürfnisse oder dann schon sich spürbar machende Bedürftigkeiten  und Leistungsmöglichkeiten dabei zunehmend, und eben gerade durch das ständige Wachsen von Wissen und technischen Optionen, an Verzichts- und Überforderungs-Grenzen stossen und darüberhinaus ausgedehnt werden. Auf der Ebene „der Gesellschaft“, des „wir“, erst der der Zeitgenossen, dann der der aufeinanderfolgenden Generationen, schliesslich auf der Ebene des menschlichen Selbst (der Gattung oder Art, wenn man so will) blieb der Zusammenschluss formell erhalten. Im Leben des Einzelnen war er da schon vielfach verletzt und beschädigt. Und das begann bereits auf dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD. Denn die freie Wahlmöglichkeit hinsichtlich der Wertsphäre war bereits nur ein Surrogat: Die richtige Reihenfolge, die INTEGRATION der Bedürfnisse, das Aufeinander-Aufbauen der bedürfnis-geleiteten Interessen, wie sie im Exkurs des 3.Kap. beschrieben wurden – das alles konnte mit dem unruhigen Hin- und Herschweifen der kreativen frühmodernen Geister nicht eingeholt werden. Die Bedürfnis-Reihenfolge:

abwechslungsreicher Alltag+Routine e
>>>
Problemelösen bei gegebenen Anlässen, aber auch aus Eigeninitiative w
>>>
aus eigener und fremder Erfahrung heraus Wissenswertes auf- und untersuchen E
>>>
begriffliche Übersicht UND und Fülle zugleich bei der theoretischen Erfassung der Gesamterfahrung ausbilden W

handelt im Kern von einer Reproduktionsweise und ihrer technischen Perfektionierung. Auf die steuert aber die MOD Entscheidungs- und Planungstätigkeit erst zu, in dem (in den ersten 2 Kapp.) immer wieder den Rekonstruktionen des ERSTEN und auch ZWEITEN STANDPUNKTS/MOD zugrundegelegten Modell ging alles von der Wissenschaft aus, deren Ergebnisse, technisch verwertet, schliesslich in der Produktion ihren Niederschlag finden würden. In der Tätigkeit der Produzenten, allerdings wiederum letztlich derjenigen aller Sparten, würden dann jene unbestimmten Wünsche (nach einem Erfüllung verschaffenden „Ganz Anderen“) entstehen, für die man in der ästhetisch-utopischen Sphäre Ausdruck und „materiale“ Konkretisierungen entwickeln würde:
E<e<w<W
Ein kurzer Vergleich mit der Bedürfnis-Liste zeigt die Massivität der Differenz:
Allein der Zusammenhang Routine e >>>Problemlösen w ist beinah auf den Kopf gestellt, geschweige denn, dass sich das zweite aus dem ersten heraus entfaltet: Das wäre dann beinah schon wieder Rückkehr in ein traditionales Produzieren. Geschweige denn, dass neugieriges Forschen und Entdecken einerseits, Theoriebilden und begriffliche Einordnung sich an diese und nur diese technisch anspruchsvoll verfeinerte Lebens-Praxis je würden anschliessen können, um sie zu vertiefen und der Verfeinerung weitere Grundlagen zu liefern. Da wäre vermutlich NATUR (und das Hinabsteigen auf immer tiefere Ebenen, auf denen sie begriffen und ihre sich den in ihr Lebenden und sich Reproduzierenden darbietenden Oberfläche erklärt werden kann) die Quelle der Befriedigung jeder Wissens- und Verstehensgier. Zumindest, nachdem das noch unmittelbarere und die Lebenden NOCH mehr Angehende erschöpfend aufgeklärt wurde (bis heute das Rätselhafte schlechthin): ihre GESCHICHTE, die in Gestalt der vielfältig gestuften Zurückgebliebenheiten fast aller Zeitgenossen gegenüber dem fortgeschrittensten (nach-MODernen) Stand erschreckend gegenwärtig ist.
((Nach dieser (wahrhaft begrifflichen) Klärung und Aufklärung wären nicht nur diese Zeitgenossen auf den fortgeschrittensten Stand der Zeit gebracht – wäre nicht nur für die Art und Weise gesorgt, wie jeder dann lebende Erwachsene Nachkommenden zu einem biographisch verkürzten Nachholen (in Gestalt einer Bildungsgeschichte) der Resultate dieser Lern-Geschichte der Menschheit verhelfen könnte – es wäre vielmehr auch und vor allem der KULTUR-Anteil vom rein physischen analytisch abtrennbar, und die Stellung von Menschen (als zum Personsein, zur Vernunft Disponierten) in der Natur könnte kenntlich werden: in Form des biologischen Substrats, das aller Kulturbildung vorausgesetzt ist, und (bis auf weiteres hypothetisch) als Sprachbildungs-Disposition eines universell lernenden und kooperativen Wesens identifiziert werden wird.))
Was bedeutet es für die kognitiven Bedürfnisse eines MODernen Individuums, wenn es seinen Lebensentwurf erst einmal nur auf Forschung richtet (oder nur auf eins der nachfolgend besprochenen Resultate dieser Forschung)?
Was sagt uns die Anthropologie des ERSTEN STANDPUNKTS/MOD dazu? Sie ist ja explizit eine Bedürfnis- und Antriebs- (ich übersetze: Dispositions-)Lehre. Nun – sie sagt etwa dies: Hinter jeder Wertsphäre steckt ein Paar an Dispositionen, entweder sich von den charakteristischen Aufgabenstellungen (ihren Ausgangsbedingungen) der jeweiligen Sphäre „gefangennehmen zu lassen“, oder aber, wenn solche fesselnde Stimulation allzulang ausbleibt, nach ihr zu suchen, Situationen, in denen sie gespürt werden kann, aufzusuchen. Dies sind gleich wirksame Antriebe, der je stärkste begründet das aktuelle Verhalten eines frühMODernen Kreativen, der im Lauf seines Lebens alles Mögliche sein kann und wird: Hier gefesselt von seinem Stoff, dann gelangweilt, oder angeregt, zu einem ganz anderen übertgehend, jenes dabei vermissend, oder der Logik des Sachzusammenhangs folgend, sich der nächsten Aufgabe zuwendend, dabei wie erwartet oder überraschenderweise ganz ungewohnte Befriedigung empfindend usw.
Aber das ist wenig mehr als die tautologische Erklärung des faktischen Verhaltens dieser Kreativen mit dazu gehörenden Antrieben.
Was wird da bereits verleugnet – wo sind da die kleineren und grösseren Lügen, mit denen die mit dieser Art Lebensentwurf notwendig verbundenen Beschädigungen schöngeredet werden?
Zunächst gibt es da eine feine, aber nicht unwichtige Asymmetrie zwischen zwei Paaren von Wertsphären oder eben kognitiven Bedürfnisgruppen; ich mache sie mir an der Übersicht zu Beginn des Kap. klar:
In e und w besteht das Nichtpassive, das nicht sich Überwältigenlassen und Eigne darin, dass man von der Routine und den bestehenden Anlässen weg und über sie hinaus zur Erweiterung der aktuellen Aktivität geht;
in E und W hingegen besteht es darin, sich gegen das unkontrollierte Überwältigt- und Überschwemmtwerden von seiten des Materials zu verschliessen und selektiv zu verhalten.
Ohne solche Eigenaktivität (und den zu unterstellenden Antrieb dazu), also bei zu grosser „Passivität“ bestünde speziell bei e und w die Tendenz, in eine Art traditionale Lebensweise zurückzufallen (womit sich vage andeutet, gegen welche Antriebe man sich in einer solchen Lebensweise, wenn sie einem kulturell geboten scheint, abschotten muss): Man würde im engen Umkreis eingerichteter, funktionierender Routinen verharren, und auf Herausforderungen technischer Art nur reagieren, wenn in DIESEM Rahmen Bedarf danach entsteht.
Sich gegen Bornierung und passives Verharren in e und w Stemmen, bedeutet also letztlich, sich in Richtung E und W bewegen (in einer traditionalen Lebensform bedeutet das den Sprung in die Beschäftigung mit dem Glauben), das Umgekehrte gilt auch: Die Wendung dagegen, sich mit immer mehr Material überfluten lassen und dabei das eigne Interesse, die eigne Neugier immer hintanzustellen, oder immer neue Begriffe zu erzeugen und in Zusammenhang zu bringen, ohne je Klarheit herzustellen, heisst letztlich, sich auf die eigne frühere Praxis zurückbesinnen (soweit es je eine gab), und sich forschend um die Fragen kümmern, oder jene Widersprüche und Mängel an Übersicht beseitigen, die sich dort ergeben haben. Also die eigne Lebenserfahrung und Bildung zum Mass ihrer Ausweitung machen. (Genau das wird durch den Schritt in den Glauben in REL verhindert.)
Der erste Schritt wäre aus MOD Sicht einer in die falsche Richtung, es sei denn, ich mache ihn in Gestalt eines lebensbestimmenden, lebensändernden „Kurswechsels“: Erfahrung und Erfahrungsverarbeitungs-Produkte, die ich dabei aufgreife, um meinen Beitrag (als Forscher, Erfinder, Betriebsgründer/einrichter/betreiber, Visionär) zu leisten, sind nicht meine; ich werde, was ich erarbeite, früher oder später an andre zur Weiterverwertung abgeben. Aber vielleicht FLÜCHTE ich dabei in eine lange vermisste Routine, oder ein zu einer solchen passenden einfachen Folge von überschaubaren technischen Aufgabenlösungen mit vorhandenen Mitteln, je aus gegebnem Anlass (nämlich momentanes Nichtfunktionieren einer solchen Routine: die Kreis der Probleme ist damit meist beschränkt, es sei denn, die Routine sei grundsätzlich infragegestellt).
Oder aber, ich flüchte aus allzu beengten oder bedrängenden Arbeitssituationen in eine offene Erfahrungs-Situation, öffne mich der Flut von Eindrücken, unerwarteten (oder doch erhofften) neuen, unvermuteten Anregungen und Gesichtspunkten, die sich da ergeben, und die mich fesseln, vielleicht aber auch, kreativ abgewandelt und verwertet, übertragbar sind auf Problemstellungen auf „meinem“ ursprünglichen Arbeitsfeld (zu dem ich zurückkehren werde? ist das so sicher?)
An diesen Fluchten ist vor allem bemerkenswert: Selbst da, wo sie Annäherungen von Extrem-Auslenkungen bedeuten in Richtung auf eine „schöne“ Bedürfnismitte, oder auch Übergänge (gerade UM die mühsam erreichte Mitte des voraufgehenden Bedürfnisfeldes stabil zu erhalten) zu einer Mitte auf einem je nächsten Bedürfnisfeld – bedeutet das unter MOD Gesichtspunkten normalerweise immer auch einen Themenwechsel, nicht etwa Themenvertiefung; es ist Bruch mit und Ausstieg aus der bisherigen Biographie. Was am ehesten noch an bedürfnis-gerechte Erweiterung ursprünglicher Aktivitäten erinnert, ist der Versuch einer sinn-schaffenden Verbindung entlang einer Fundierungslinie: Ein ursprünglicher Forscher (mit klarer Übersicht, erfahrungsnah, begriffsreich: W) entwickelt selbst die technischen Verfahren (Problemlösen, Konstruieren w), die sich aus seiner Entdeckung erschliessen lassen, richtet damit eine Produktion (abwechslungsreiche Routine e) ein, und sieht von da aus neue Nutzen-Horizonte (interessante Innovations-Idee/Anschauung/Vision E), die… womöglich durch neue Fragestellungen der Forschung, oder Erfindungen auf gegebner Basis, oder geschickte Verbesserungen bestehender Produktionsweisen in diese Richtung, angestrebt werden könnten.
Aber der Alltag und die Technik, die er verbessert, war nie in irgendeinem Sinn „seine“, bestenfalls Bestandteil jener arbeitsteiligen Wirtschaft, in der auch er Mitarbeiter und Lebensmittel-Empfänger ist. Der persönliche Alltag, wenn es denn – immer wieder neu, prekär – einer war, die Routinen, die darin vorkamen, als er noch Forscher war, dürften völlig andere gewesen sein als zu dem Zeitpunkt, wo er sich der Produktion zugewendet hat. Oder doch nicht? Je technisch entwickelter die Produktion, je mehr sie von Chemie-, Agrar-, Elektro- oder Maschinenbau-Ingenieuren, Pharmazeuten, Biochemikern geleitet, gestaltet, beaufsichtigt wird, desto ingenieurs-mässiger, technologischer auch die zugehörige Forschung und Wissenschaft, erst recht, noch später, die medizin- und bio-technische.
Der MOD Kreative jedenfalls hat kein „Eignes“, an das er anknüpfen könnte: Keinen Alltag, keine Routine oder Abwechslung darin, keine daran anschliessbaren und sich darüber hinaus verselbständigenden Probleme usw – Was er hat, sind nichts als winzige Schnipsel aus dem explodierenden Wissensmaterial, das Seinesgleichen im Dienst am MOD Kulturprogramm aufhäufen, und die er gerade, zufällig, bearbeitet.
Was immer „ihm“ zugeordnet ist, ist willkürlich, zufällig, kontingent; es kann so sein, weil es frei ist von jeder Rücksicht auf Bedürfnisse; genau darum ist es, so grundlos, frei und darum nur willkürlich grade ihm zugesprochen, wie es ist, auf Dauer unhaltbar. Denn es gibt ja ein Eignes, das ihm nicht zugesprochen werden muss oder abgesprochen werden kann; in den Kompensationsversuchen, im Leiden am MODernen Kulturprogramm macht es sich bemerkbar.

Kurzer Exkurs.

4.
Es ist in den Spalten überhaupt so (und das wurde bislang so noch nicht bemerkt und festgehalten): Das für „beweglich“ Erklärte ist nicht, woran der Vergesellschaftungsprozess und das, was er bewirken soll (Vergleichbarkeit, Selbigkeit, Indifferenz), schliesslich scheitert; sondern die unscheinbare Stufe davor, die schon absolviert war, und über deren Defizienz nicht hinauszukommen ist: OPP „Gerechte“ und Staatsbürger sind, jenseits ihrer Absichten, einfach nur eine weitere Partei in der Interessen- und Klassen-Lage, die sie antreffen – trotz aller Legitimität ist der KONFLIKT nicht zu beenden.

Die virtuelle REL Individualität wiederum, das EINE Wissen, das dasselbe sein könnte bei allen Einzelnen (Haushalten, Binnengruppen), ist es nicht, weil diese Einzelnen es nicht aufnehmen und sich zueigen machen wollen, weil ihr Eigenes, Eigen- und Eigentümlich-, Eigentümer-Sein gerade in dieser Borniertheit ihres besonderen Wissens besteht, in Wahrheit ist es nur die Besonderheit ihrer Zurückgebliebenheit gegenüber dem ihnen allen bereits, gesellschaftlich, Verfügbaren. Das heisst, auch hier: Die Ebene dieser virtuellen Individualität, wo es um gemeinsame, gesellschaftliche Wissensverwaltung und Organisation darauf basierender Arbeitsteilung geht, können sie – mangels Lernregel bei IRGENDEINEM von ihnen, geschweige denn allen -, garnicht betreten; ihrer aller Vergleichbarkeit in diesem Punkt hilft ihnen da gerade NICHT weiter; das aber heisst: Ihre Versuche, die Aporien, in die sie auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/REL, dem einfachen Tauschen, geraten, das Misslingen der Herstellung des EINEN Marktes (als gemeinsamer Binnengruppe) unter Beibehaltung des Vergleichbar-Pluralen (Bornierten), misslingen – sie können diese Stufe garnicht verlassen in Richtung auf ein Gemeinsames.
Und so in MOD: Die Lebensentwürfe aller, das bewegliche, weil ihrer freien Entscheidung und eigenem Urteil Unterliegende (es gibt keine höhere Entscheidungsinstanz), berücksichtigen Bedürfnisse, kognitive zumindest, und Leistungsgrenzen nicht. Was immer ihnen an Fluchten, Kompensationen, Fortschritten, Selbstoptimierungen danach noch einfällt – der Sinnlosigkeit, die sich im Gefolge dieser Tatsache fühlbar macht, entgehen sie durch Vergesellschaftung und Ausweitung ihrer Plan-Horizonte nicht. Genau darum brauchen sie auch eine Anthropologie, mit der sie sich (bis auf kleine versteckte Hinweise auf die wahren Verhältnisse) die Bedürfnis- und Menschengemässheit des MOD Kulturprogramms einzureden versuchen.
In REL entspricht diesem vermeintlich realen Menschenbild das Ideal (dort ein unbedingt für zulässig gehaltener Denkmodus!) des „homo oeconomicus“, dessen Verhalten sich optimal in das Ideal der Vergesellschaftung durch Tausch (des Vergleichbaren!) einfügt – so, als wäre die gemeinsame Reproduktion erschlossen aus einem gemeinsamen, aggregierten Wissen aller, nach denselben Regeln, (6 Prinzipienpaare), nach denen die Binnenreproduktion erschlossen ist
In OPP sind es nie allgemeine Menschen-, sondern individuelle Persönlichkeits-Bilder – Bilder, die ich mir als OPP Planer von der Stellung mache, die andere in meinen Planungsentwürfen für mich und andre, die ich miteinbeziehe, einnehmen könnten (soweit sie nicht ganz unmittelbar zustimmen, also irgendwo hinter meinen Überlegungen, „perspektivisch verkürzt“ (durch Unwissen, sonstige Mängel), also „psychologisch-glaubwürdig  zuschreibbar, aber metamental nicht anzuerkennend“, zurückgeblieben sein müssen). Schritt für Schritt reift dabei meine Vorstellung davon, was WIRKLICH haltbare (und darum auf Dauer auch glaubwürdig zuschreibbare) Einstellungen sind – und zwar bei andern, dann aber auch bei mir selbst! -, und welche Einstellungen bei andern zwar so sein mögen, wie ich sie feststelle, bloss dass zu erwarten ist, dass sie sie werden aufgeben müssen – Erfolgsgewissheiten lösen sich auf in Entschlossenheiten, die wieder in langfristig begründete Interessen in einem Verband, worin die ihm Angehörenden gemeinsam (wenn wechselseitig, intern, die Bedingungen für den Verbleib der Einzelnen im Verband eingehalten werden) auf äussere Ereignisse (Bedingungen ihres kollektiven Verhaltens), das können auch Taten anderer, Einzelner oder Verbände sein, reagieren.
Die drei Spalten unterscheiden sich stark (und darum ist der Vergleich zwischen ihnen auch so relativ schwer anzustellen gewesen) darin, was in ihnen geschieht, bis sie diese vorprogrammierte Stufe der Stagnation, über die nicht hinauszukommen ist, erreichen; in OPP ist das die Stufe der Interessenverbände und „Klassen“, an denen sich die „gerecht“ Denkenden abarbeiten (wobei sie selber in ebensoviele Klassen zerfallen und so ihrerseits den „ungerechten“ Gruppen gegenübertreten: Je nachdem, wieviele von der „Gerechtheit“ und eben Legitimität eines kollektiven Plan-Vorschlags überzeugt sind, soll er zum Zuge kommen, kann er aber auch so bloss zum Zuge kommen – da ist schon der Interessengruppen-Kompromiss mit eingemischt, der doch dem Gerechtigkeitsprinzip ganz fremd ist). Bis man auf diesen Standpunkt kommt, hat man als politisch agierender OPP-Mensch aber seine Reifungsschritte zu absolvieren. In REL hingegen ist es ein Reifungsschritt weniger: Da muss man sich nur der Illusion entschlagen, im Idealfall genüge es für Vergesellschaftung, dass „jeder an seinem Platz das Seine recht tut“, damit im Bedarfsfall allen alles Nötige zukommt. (Es ist unfassbar, dass diese typische REL-Stellung zum MODern arbeitsteilig organisierten Produktionsbetrieb tatsächlich massenhaft von Leuten eingenommen wird – und zwar nicht hypothetisch, sondern dann auch noch gläubig, als Erwartung, für die man mehr oder weniger an Kräften zu investieren bereit ist, weil es „sich lohnt“ (oder lohnen könnte… oder wahrscheinlich lohnen wird… usw). Er muss sich dann aufs Tauschen und Produzieren-für-Andre einlassen; alle Versuche, dies für ein bloss untergeordnetes Mittel der „eigenen“ und Binnen-Reproduktion zu erklären, schlagen notgedrungen fehl: Jeder dauerhafte Tausch von Überschüssen IST die Einbeziehung der Andern in die eigene Binnenreproduktion. Es gibt da schon kein eigentlich „Eigenes“ mehr; nur noch die kontingente Verfügung über „freie“ und somit „echte“ Überschüsse – das könnten bislang nicht getauschte (somit aufgesparte) oder von der bislang üblichen Weggabe im Tausch spontan ausgeschlossene sein -, mit denen versuchsweise ein alternativer oder zusätzlicher Produktionszirkel eröffnet wird, der entweder unmittelbar Ressourcen an knappen Produktionsfaktoren freimacht (auch Prozesse beschleunigt, die durch ihre Langsamkeit bislang limitierend wirkten) oder anschliessende Produkt-Innovationen erlaubt, die ebenfalls Produktionsfaktoren freisetzen – spätestens Arbeitskraft und -zeit. Würde sich der einzelne Planer und Innovations-Urheber von seiner Stellung im Gesamt-Markt losreissen können und mit andern zusammen geplant und koordiniert Prioritäten setzen für eine optimale Produktivitäts-Steigerung der Gesamtproduktion, würde sich dies (abgesehen vom ständigen Zufluss von technisch verwerteten Forschungsresultaten) von libertärem Kommunismus nicht unterscheiden. Stattdessen beharrt der Einzelproduzent in seiner Position als Warenproduzent und blosser Markt-Teilnehmer darauf, die Produktion bloss „seines“ Betriebs zu verbessern, dafür mit andern solchen Unternehmungen nur einfach um die dabei benötigten Ressourcen zu „konkurrieren“, und dabei zur Legitimation der Bevorzugung gerade SEINER innovativen Vorhaben ausschliesslich DEREN (erhofften, oder in der Vergangenheit in anderen Fällen erzielten) „Erfolg“ in Gestalt von Faktor-Freisetzung geltend zu machen und mit dem (zukünftig erhofften oder früheren) Erfolg der „Konkurrenten“ zu VERGLEICHEN. Während im einfachen Tausch- und Handelszustand (ZWEITER STANDPUNKT/REL) die private Subsistenz der Binnengruppe noch klar von ihrer Produktion für den Markt abgrenzbar war (und insgesamt die erste gegenüber der zweiten den grösseren Anteil der Gesamtaktivität der Binnengruppenproduktion ausmachte), ist der ausschliessliche Warenproduzent in seiner Reproduktion komplett vom Markt abhängig, die Zuordnung eines „Eigenen“ oder Betriebs zu ihm (das kann auch eine Binnengruppe sein, wir sprechen nicht notwendig von Einzelpersonen) ist nur noch eine funktionale „Zuständigkeit“, von der der Zuständige ohne weiteres absehen könnte, wenn es darum geht, die Gesamtreproduktion ALLER Marktteilnehmer seinesgleichen produktiver zu machen, und gegebenenfalls ihre Stellungen und Produktions-Beziehungen im Konsens völlig neu zu ordnen. Auf genau diesen Standpunkt will sich aber der Markt-libertäre Einzelne nicht stellen, er borniert sich im Sinne seiner formellen und letztlich unerheblichen Zuständigkeits-Stellung, so als WÄRE die noch eine Subsistenz-Produktion. und seine Einbeziehung in das System der Tauschbeziehungen eine ganz marginale. – Das Umgekehrte ist zu bemerken im Falle seiner Beurteilung („Meinung“), welches die der Verkehrsfreiheit und souveränen Verfügung der Binnenhaushalte über „ihren“ Betrieb entzogenen Rahmen-Bedingungen der Markt-Einrichtung als ganzer sein sollen: Sofern er hier tatsächlich einmal als „citoyen“ über die gesamte „Markt“-Wirtschaft nachdenkt, steht dies im Widerspruch zu seinem Verhaltens als borniert- „bourgeoiser“ Einzelproduzent, der sich nicht zum Gesamt der Produktionsverhältnisse stellen will, von denen er in Wahrheit existenziell abhängt; oder, er stellt sich auf diesen Standpunkt und macht rücksichtslos die bornierten „Interessen“ „seines“ Betriebs oder Branche geltend, kann aber dann nicht mehr beanspruchen, über die Zweckmässigkeit der für ALLE geltenden Rahmenbedingungen zu urteilen. Würde dies ausarten in ein allgemeines Gezerre um Kompromisslösungen und die Frage, welche dieser bornierten Interessen wie stark sich auf Kosten der andern in der allgemeinen Regelung niederschlagen dürfen, so wäre dieser Standpunkt zurückgefallen in den ihm entsprechenden DRITTEN STANDPUNKT der OPP-Spalte; so aber stehen die Ausdrücke Interesse und „sein/ihr“ zurecht nur in Anführungszeichen, denn sie FINGIEREN ein Fortdauern des ZWEITEN STANDPUNKTES/REL mit seinen – Überschüssen einer realen Subsistenz-Produktion tauschenden – Binnenhaushalten, die längst zugunsten der Marktverflechtung und -Abhängigkeit, also der Verwandlung aller Binnenhaushalte in eine real ihre Subsistenz gemeinsam planende „Gesellschaft“ aufgegeben ist. Hinter dieser Weigerung steckt nicht einfach Faulheit und eben „Borniertheit“, sondern die notwendige kulturelle Begrenztheit jeder traditional sich orientierenden Lebensform und ihr vollkommener Ausfall, wenn es statt um Umlernen um ständiges Dazulernen (ausser zur eng umgrenzten Perfektionierung der eigenen traditional erprobten und wohl eingerichteten Subsistenzwirtschaft) geht. Hier nachgeben und sich allein schon dem verfügbaren Gesamtwissen „der Gesellschaft“ öffnen und sich dazu ins Verhältnis setzen (wie man es als Planer und Rahmenbedingungs-Setzer dann müsste!), überfordert die Erfahrungsverarbeitung auf REL-Basis; die resignierte letzte Stufe dieser Entwicklung von Legitimationsversuchen ist die Einsicht auf dem VIERTEN STANDPUNKT/REL, dass die Erzielung individueller Überschüsse kein spezifisches Kriterium abgibt für den Beitrag, den die diesen Überschuss erzeugende Einzel-Innovation und Produktivitätserhöhung für die Überschüsse der GESAMT-Wirtschaft geleistet hat (was auch eine Aussage darüber wäre, mit welcher Priorität vor andern sie auf Ressourcen zugreifen solle) – schon gar nicht lässt sich aus vergangenen Erfolgen dieser Art (wenn sie sich denn bemessen liessen, was unmöglich ist) auf zukünftige Erfolge derer schliessen, die in der Vergangenheit erfolgreiche Produktivitätsverbesserungen ihrer Betriebe zustandebrachten.
(Ich hoffe, es wird deutlich, das ich hier versuche, in „real- und güterwirtschaftlichen“ Termini die marktliberale oder eben libertäre Denkweise zu rekonstruieren, wonach der erzielte Überschuss oder die Umsatzsteigerung des Einzelbetriebs oder eben sein „Profit“ Auskunft darüber gibt, welche positiven Einflüsse gerade SEINE Innovationen für die Produktivität aller (durch Marktteilhabe arbeitsteilig miteinander verbundener) Glieder „der Wirtschaft“ ausgeübt haben, und sich daraus ein Vergleich auch der BERECHTIGUNG (im Sinne einer Vor- oder Nachrangigkeit) des Zugriffs auf knappe Ressourcen, um die mehrere Innovationsprojekte konkurrieren, ableiten lässt. Wird das Ganze in Geldgrössen übersetzt, so ist man bei einer Version dieser Denkweise angelangt, die den Rückfall des qualitativ-vergleichenden REL-libertären ins quantitativ-messende OPP-Interessendenken ausdrückt. Geld und Preise (wenn sie mehr sind als abgekürzte „Tauschwerte“, also Tauschproprotionen) gehören in die OPP-Spalte.)

5.
Wie sieht nun die Parallele dazu im Fall der MOD-Spalte aus – wie sieht das Pendant aus zur Behauptung: Auf der Stufe, die eigentlich der für „beweglich“ erklärten Kategorie zugeordnet ist, gibt es keine Weiterentwicklung über die Aporien des voraufgegangenen Standpunktes hinaus?
In OPP sieht das so aus: Mentalität= VIERTER STANDPUNKT/OPP ist beweglich, die Versuche, gerechte Staatsprojekte zu konstruieren, kommen nicht hinaus über die Stellung als „Interessen“ ihrer Träger und „Kompromissen“ zwischen verschiedenen Staatsbürger-Parteien hinsichtlich deren Vorstellung, was je gerecht ist.
In REL, so wie eben in Abs 4 erklärt: Individualität=DRITTER STANDPUNKT/REL ist das bewegliche, wir verhalten uns da zu unseren Urteilen und Einschätzungen, die auf Wissen basieren, das eigentlich Teil des gesellschaftlich verfügbaren Gesamtwissens ist, als wären sie spezielle produktive Elemente unserer Reproduktion, die sich mit denen anderer hinsichtlich ihrer Qualität, Überschüsse zu erzeugen, vergleichen lassen (und in diesem Vergleich um Priorität in der Verfügung über Realisierungschancen konkurrieren), kommen darum nicht über den ZWEITEN STANDPUNKT/REL hinaus, und das aufgrund des fundamentalen Mangels im Weltverhältnis von REL-Personen).
Dabei kommen auch noch die Restbestände ins Spiel an typisch psychologisierenden bzw. idealisierenden Vorstellungen (über das allen, die „sind wie wir“, also Personen, Gemeinsame), die auf dem jeweiligen STANDPUNKT noch aktiv sind.
In der MOD-Spalte wären die Pendants:
Beweglich ist der „Lebensentwurf im Rahmen der Lebensform“, als solcher ist er voll entfaltet auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD, bereits dort kommt man aus den Aporien des ERSTEN STANDPUNKTES/MOD nicht heraus, und das wiederum drückt sich in den Anthropologien der beiden STANDPUNKTE aus.
Dabei ist anzumerken, dass diese Anthropologien (ebenso auch die psychologisierende, idealisierende) zu den jeweiligen Begriffen von rationaler Person, also Entscheider in MOD, Person in OPP, Glaubender mit traditionaler Lebensform in REL, hinzukommen. Sie stellen somit den Versuch dar, (in OPP) die Hinsichten der Vergleichbarkeit zu benennen, oder (in REL) dasjenige bei allen Vergleichbare (das bis auf weiteres ihnen zu unterstellen ist: nämlich dass sie sich alle wie ein „homo oeconomicus“ verhalten), das die traditional sich Reproduzierenden dazu prädestiniert, auf Basis ihres Eignenen ein Selbes zu wollen, oder (in MOD) dasjenige an ihnen, das sie auf Basis der von allen als Entscheidern gemeinsam (zu einer „selben“ Individualität) verarbeiteten jeweiligen Gesamt-Erfahrung dazu prädestiniert, voneinander bloss indifferent verschiedene Positionen in der gemeinsam verabredeten gesellschaftlichen Arbeitsteilung einzunehmen. Aber seltsam bleibt, dass die betreffenden Zusatzbestimmungen nicht aus dem –  der jeweiligen Spalte zugrundegelegten – Substrat der eigentlichen Selbstbestimmung (Personsein, glaubend+trad.sich reproduzierend sein, Entscheider/Lebensentwerfer sein) abgeleitet sind, sondern ihm einfach und fraglos hinzugefügt werden können, als gäbe es da ein verstecktes weiteres Reservoir an Gewissheiten über das, was das offiziell bereits bestimmte Selbst ausmacht, aus dem man sich hier bedienen kann.
Darin reflektiert sich erst einmal die Tatsache, dass die je unterstellte offizielle Selbstbestimmung (Person, Glaubend/trad., Entscheider), die noch dazu nur erst implizit betätigt wird, bevor der VIERTE STANDPUNKT jeder Spalte erreicht ist, unvollständig in diesen „Überschuss“-Hinsichten ist: In OPP ist alles, was die Sprachfähigen also Personen, zurechnungsfähigen Erwachsenen usw wollen und fordern, nur BEDINGT; in REL ist es NICHT HINREICHEND, soweit unbedingt, und BEDINGT (kontingent), soweit hinreichend; in MOD ist es entweder hinreichend ODER notwendig, soweit unbedingt (bzw. sich dazu verhaltend), aber BEDINGT (kontingent, willkürlich) SOWEIT NOTWENDIG-HINREICHEND. Die Frage ist: Woher haben sie das Wissen um diesen Überschuss, als das über ihre Mangel-Selbst-Bestimmungen Hinausgehende? Die Antwort ist einfach: Von sich selbst; es sind weitere Hinsichten, in denen sie akzeptieren, dass Andere „sein können, wie sie selbst sind“, also wollen und vorschlagen bzw. fordern auf gleichen, vergleichbaren, selben Grundlagen wie sie. Dabei deutet sich auf jeder Stufe und jedem Schritt weg von ihr mehr an, dass das auf MOD-, also blossen „Entscheider“-Grundlagen bestimmte Selbst irgendwie eines ist, das hinter dem wirklichen und wahren, also dem EIGENTLICH Hinreichenden, zurückbleibt; dass man Entscheider ist und bleiben muss, steht dabei für alle fest, wäre man kein Entscheider mehr, wäre man auch nicht man selbst (so wie man zuvor in OPP mindestens Person war, oder in REL im Rahmen einer Optimalhypothese sich experimentell verhaltende Person). Diese für das Selbstsein und -bleiben NOTWENDIGE Bestimmung ist in dem Sinn (anders als in REL!) selber hinreichend bestimmt, als sie 1. nicht an eine Bedingung geknüpft ist, 2. kein weiteres Prädikat P existiert, für das gilt: Wenn man nicht P ist, ist man nicht man selbst., ohne dass gilt: Wenn man Entscheider ist, ist man auch P.
Aber dies insofern „hinreichend, vollständig bestimmte“ und für das Selbstsein und -bleiben notwendige Entscheidersein am Selbstsein enthält eine Leerstelle, ist präzisierungsbedürftig, und dies lässt sich auch fassen als Unvollständigkeit oder blosse Vorläufigkeit in der Bestimmung des Sich-Verhaltens-zu-sich-selbst, nämlich zu sich als (durch Befriedigungs-Erlebnisse, die abzuwarten sind, ihrem Inhalt nach näher bestimmte) Sinn(anzeige)quelle; die ist eine blosse Disposition (hypothetisch wird das erwartet), und bedarf der passenden Auslöser (Stimuli), um sich zu äussern – um da ihre Anzeige, was Sinn ist und was ins Leben aufzunehmen wäre, erst zu machen. Allerdings muss man darauf nicht in jeder Hinsicht warten – ein Stück weit würde die Vorwegnahme des Erlebens in der Vorstellung oder „künstlichen“ Anschauung (daher: ästhetische Utopien)(übrigens auch hier, oft genug: pars pro toto, in (ungenau bestimmt, wie generalisierbar) repräsentativen Exemplaren) als Wegweiser genügen. Aber diese Vorwegnahme hat einen Mangel: Sie ist kontaminiert mit dem kontingenten Stoff der aktuellen MOD Existenz (und zwar der eines jeden Einzelnen, also derjenigen all dieser verschiedenen Einzelnen)  – damit kann ihr Inhalt aber nicht mehr DAS Hinreichende präzisieren helfen, das doch eigentlich so dringend auf diese Präzisierung wartet, um endlich Anschluss zu finden an SEIN Notwendiges, und zwar darum, weil nur dann endlich der Schritt gelingt von DEM Hinreichenden, das wir haben in Gestalt der Entscheider-Kategorie, zu DEM Notwendig-Hinreichenden. – Dieser Mangel wurde in meinen Überlegungen immer wieder mit der unzulänglichen Selbst-Bestimmung (so wie eben nochmal) in Zusammenhang gebracht; aber es gibt ihn ein zweites Mal, und ganz symmetrisch, von der andern Seite her, und da sollte er auch als weiterer Mangel (oder derselbe?) der Selbstbestimmung besprochen werden: Wir verhalten uns zum empirischen Material, dem Vorhandenen, So-Seienden, als dem, woraus (nach den „ästhesiomorphen“ Vorgaben der inneren Sinnquelle) durch unser Handeln Sinn zu machen ist, wir finden in dem überhaupt Vorhandenen das für das Sinn-Machen (unser sinnerfüllendes Handeln) NOTWENDIGE dadurch, dass es eine Instantiierung, Umsetzung einer der möglichen technischen Kategorien ist – aber dazu müssen wir es auch erst aufsuchen; technische Kategorien eröffnen ein System von Stufen höherer oder niedrigerer Komplexität, deswegen bedeutet „aufsuchen“ hier teils, vorhandenes Komplexes zerlegen, soweit wie nur irgend möglich, oder aber vorhandene Elemente zu je nächst-möglichen Komplexen rekombinieren, in sovielen Abwandlungen wie möglich, und auf jeder der so entstehenden Stufen maximale Übersicht darüber zu haben, welche Entitäten(sorten) mit welchen Eigenschaften (speziell: Eigenschaften der Rekombinierbarkeit) uns dort zur Verfügung stehen. Aber von dieser Hierarchie der Komplexe (allesamt analysierbar in für ihr Sosein absolut NOTWENDIGES, zu dem wir uns technisch analysierend und neu-zusammensetzend verhalten können) führt kein Weg ins absolut-Hinreichende unseres Entscheidertums – bloss lassen sich einige der Entitäten an, in, um uns, mit denen wir in unserer kontingenten MOD Praxis hantieren, in ihrem So-Sein vollständig durch ihre Zusammengesetztheit aus Elementen (und insofern: notwendiges So-Sein!) „erklären“; warum sie so bleiben sollten, ist nicht klar. Das alles So-Sein Überschreitende hatte ich versucht, mit dem Wort Dasein zu fassen; darin war eine Denkfigur, oder Art der Bestimmung enthalten, die zulief auf Formulierungen wie: Es bräuchte gute Gründe, um das Sosein dieses Daseienden abzuändern, das Sosein dieses Daseins (das SICH dabei ERHÄLT DURCH die Art, wie es ist) ist seinerseits gut begründet (zumindest tun wir so, und haben grossen Respekt davor; aber kennen wir diese guten Gründe, haben wir sie uns bewusst gemacht?). Unser Entscheidertum ist eine solche Daseins-Bestimmung: Es ist unverzichtbar, man bräuchte wirklich gute Gründe, um daran etwas zu ändern, und es erhält sich durch die Handlungen, die es umsetzen – WIR erhalten UNS als Entscheider, indem wir unsere Entscheidungen umsetzen. Zumindest hypothetisch, bis auf weiteres; was man vielleicht von allem Daseienden so sagen kann. Nicht vergessen werden sollte, dass von „uns“ aus sich ein schnell sich verbreiterndes Fundament aus daseienden Entitäten in die Welt hinein ausbreitet, und an den äussersten Enden mit dem „bloss“ So- oder anders-sein-Könnenden „zweckmässig“, nämlich sich dabei erhaltend, interagiert: Das ist die Biosphäre, die uns trägt und von deren Dasein wir bis auf weiteres sehr abhängig sind, auch wenn wir bisweilen nicht so recht einsehen, warum wir auf das Sosein (und auch Dasein) des ein oder anderen „Elements“ dieses Komplexes (namens Biosphäre) nicht sollten verzichten können, indem wir es verschwinden (in seine Bestandteile sich zerlegen) lassen, oder es nach unserm Gutdünken (sind das gute Gründe von der Art, die ein Dasein abändern?) umwandeln.
Dies uns zum Soseienden wie Daseienden in der Welt Verhalten ist nun beides Teil unserer Selbstbestimmung, also unseres Daseins; denn wir tragen die Prinzipien des uns zu beidem Verhaltens als wesentliche Bestandteile unseres Entscheidertums, als doppelte MOD Hypothese, in uns (in den Formulierungen des 1.Kap lautete sie noch: Die drei minimal-subtoptimalen Prinzipienpaare nicht nur als notwendig, sondern hinreichende ansehen, die REL-Optimalhypothese, den Glauben, anscheinend folgenlos weglassen). Aber durch diese Gleichrangigkeit der beiden Optimalhypothesen-Teile wird unser Handeln gespalten, und danach nie wieder unter EINEM Plan zusammengeführt, weshalb wir die beiden Richtungen des „Durchbindens“ von Handlungen der vier Wertsphären haben, die sinnerfüllende (ästhesiomorph, daseins-orientierte, am absolut-Hinreichenden, das wir (auch) sind, in Wahrheit eigentlich nur an ihm in seiner aktuellen, kontingenten Einkleidung sich ausrichtende: Bestimmung, in welchem Erleben Sinnerfüllung zu finden wäre) von links nach rechts, und die fundierende (technomorph, mit unserem Handeln erst Sinn produzierend, und soseins-orientierte, zum absolut-Notwendigen in den Dingen sich verhaltende, dasjenige suchend und aufsuchend, darstellend, herstellend, woraus wir Sinn-erfüllendes Leben und Erleben machen könnten), von rechts nach links. Diese zwei (oder sind es doch drei?) Abteilungen unseres Handelns haben keinen rational regulierten Anschluss aneinander, obwohl genau dieses Zusammenbringen in jeder kulturell MOD-begründeten Aktivität versucht wird: Das technomorph verwertbare (und insofern schon eine erste Sinnstufe erfüllende) Material soll zur Umsetzung von als „spürbar sinnerfüllend“ bewerteten Vorstellungen oder Anschauungen genutzt werden, umgekehrt für diese Anschauungen bzw. Vorstellungen Realisierungsmöglichkeiten aus vorliegenden technischen Möglichkeiten entwickelt werden.
Dies Zusammenbringen wurde in den Termen der drei minimal-suboptimalen Prinzipienpaare immer wieder ausgedrückt als: technische Fähigkeiten (Ausrüstung, Verfahren, wissen-wie und -dass) w und Reproduktionsanforderungen (Bedürfnisse, Leistungsgrenzen/Spielräume, funktionierende Routinen und Überschüsse) e in einem Leben so zusammenzubringen, dass sich daraus ein sinnerfüllender Fortschrittspfad, ein Erweitertes Selbst ergibt: also eines, bei dem immer wieder sich aus der existierenden Verbindung e-w bzw. e<w (in einen Alltag werden technische Innovationen eingefügt) eine neue, erweiterte Ausgangsbasis E-W ergibt, die von der vorhergehenden aus gesehen, als Sinnerfüllung, Erfüllungserfahrung erlebt wird. So das Programm; aber nichts im Leben (wohlgemerkt: im LEBEN! der Lebensführung, dem Lebensentwurf) MODerner Individuen auf gleich welchem STANDPUNKT/MOD kommt dem auch nur nahe.

6.
Die Schwierigkeit liegt darin, dass MOD Individuen zwar immerzu von ihren Lebensentwürfen sprechen, die aber immer zugleich schon Anschluss haben sollen an die unterschiedlichsten Zielsysteme, auf verschiedensten „Ebenen“; diesen Anschlusss haben sie durch Vergesellschaftung, Arbeitsteilung.
Nur EINE dieser Ebenen, nämlich die allererste, hat es mit nicht Teilbarem, vom Individuum Abtrennbarem zu tun. Es ist diejenige, wo jedes MOD Individuum sein Leben führt, nicht nur plant, auf weitere Lebensphasen und -zeiträume hin, sondern HEUTE, im Alltag, von Tag zu Tag; selbst der kreativste und sach- und zukunfts-orientierteste Geist muss hier Entscheidungen treffen, und zwar solche, die erfolgreich, sinnvoll sind.
Aber dann, schon auf dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD, ist er unmittelbar darüber hinaus, bei seinen Lebensplanungen und Sachfragen, beim „Durchbinden“ und sinnvollen, Sinn machenden Zusammenbringen der beiden in seiner Epochen-Kultur getrennten Sinn-Momente: (in ihrem Entwurf, ihrer Veranschaulichung) gespürte potentielle, antizipierte Sinnerfüllung – und: ihre Real-Ermöglichung, jenseits blosser Vorstellbarkeit, in Gestalt technisch eröffneter Handlungsspielräume. Aber die muss sich das MOD Individuum erstmal erschliessen, so wie es die Sinn-Veranschaulichungen erstmal finden und erfinden muss. Dann hat es, was es zusammenbringen kann. Oder andere haben es. Der ERSTE STANDPUNKT/MOD sieht ja ein fast reibungsloses Übergehen von Aufgabenlösungen und (darum) nächst anstehenden Aufgaben zwischen Individuen und somit ihren Leben vor. Mit der wirklich grandiosen Fiktion, dies alles, zumindest „das wirklich Wichtige“, werde aus dem Leben der Entwickler ins Leben letztlich ALLER finden.
Auf dieser Ebene der – in Wahrheit bereits auf dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD, nur eben sehr naiv, unbestimmt wie – vergesellschaftet gedachten Lebensentwürfe gibt es mindestens drei Kernselbst- (KS) oder eigentliche Selbstbegriffe, die in den Entscheidungsprozessen involviert sind:
a) das KS, das in der „Sinnerfüllungsperspektive“ auf der 1./2. Stufe „seines“ (?) Entscheidungsprozesses „für es als solche fühlbare“ Sinnerfüllungs-Anschauungen entwickelt, auf der 3. die vorhandene (Re)Produktion auf Spielräume zu deren Realisierung absucht, wobei es die Notwendigkeiten der Selbsterhaltung und Gefahrenabwehr für eben dasselbe KS planend mit zu bedenken hat (es hat ein Experiment, einen VERSUCH der Sinnerfüllungs-Steigerung aus dem gegenwärtig Möglichen und Stabilen heraus zu entwerfen); schliesslich befragt es und durchsucht die vorhandenen technischen Verfahren daraufhin, ob sich aus ihnen ein Entwicklungsvorlauf ergibt, mit dem man die Chancen einer Realisierung der betreffenden Sinn-Erfüllung aus der gegebnen Reproduktion, auf einem konkreten Fortschrittspfad, erhöhen kann; falls auch das nicht reicht, wendet es sich an die Forschung, um sie nach verwertbaren Effekten abzusuchen oder diese Suche ihr als Aufgabe aufzugeben  – das ist dann meist nicht mehr als ein: auf Verwertbarkeit im Sinne dieser Fragestellung Achten, denn meist hat die gezielte Suche keinen Ansatzpunkt. Genau darum gibt es ja auch die Gegenrichtung:
b) Sie beginnt bei der Fülle (einem Inbegriff, einem SYSTEM) von in technomorphen Kategorien fassbaren, als Materialien und auslösbare Dispositionen, in der Welt gefundenen Effekten und Effekt-Trägern, die man zusammenstellen, zusammenführen, zusammensetzen kann zu Komplexen, die – kombiniert mit (kontrollierendem oder vorsorgendem) Arbeitshandeln unsererseits –  in reproduzierbaren technischen Verfahren, Fragmenten möglicher Reproduktionsprozesse, benutzt werden können. Soweit die Effekte nicht durch Einwirken unsererseits steuerbar sind, lassen sie sich doch in Gestalt von „Prognostiken“ berechenbar machen und ins Gesamt der Reproduktion, als in ihr zu beachtende Randbedingungen oder Zyklen, einbeziehen. Der Bewertung der POTENTIELLEN Nutzbarkeit (im Sinn der Ausweitung unseres Handlungsspielraums) liegt dann ein genereller, der Auswahl von Techniken in einer konkreten Reproduktion, also für ihre AKTUELLE Nutzung („Können“, das mit-reproduziert werden soll) ein speziell-situativer KS-Begriff zugrunde; in diesem konkreten KS ist dann auch schon die Defizienz erkennbar, wenn auch nicht als bestimmte, die der ästhetischen Abteilung die vage (eben von ihren Grundlagen aus nicht nicht konkretisierbare; also genauso wie eben, in a), bei der Forschung) Aufgabe vorgibt, aufzusuchen und auszusuchen, was da fehlt, also die Erfüllung, die dem Defizit abhelfen würde, anschaulich zu machen.
Diesen 6 (Kern-)Selbst-Bestimmungen ist dann mimdestens zweierlei gemeinsam:
i) Sie sind „gefärbt“ durch die Kontingenz der je aktuellen Praxis, von der aus Bewertungen vorgenommen werden, Gefühle entwickelt, begrenzende oder auch selbstverständlich vorauszusetzende Fähigkeiten bei der Nutzung von instrumentellen wie Sinnerfüllungs-Techniken definiert werden.
ii) Diese Kontingenz liefert allüberall, wo in diesem Sinn „Selbstbestimmungen“ anstehen, statistische Durchschnittswerte, vielleicht auch Variationsbreiten, bezieht sich aber nie, auch nicht in der Perspektive der Einzelnen, die damit in ihren Lebensentwürfen und gesellschaftlichen Planvorstellungen rechnen, auf Bedürfnisvorgaben oder Leistungsgrenzen irgendeines konkreten Einzelindividuums: Das Selbst, das hier bestimmt wird, ist das des „normalen Angehörigen einer Gesellschaft mit dieser kontingenten aktuellen Produktionsweise“. Ob eine solche Kategorie je wirklich sinnvoll mit Inhalt besetzt werden kann – das festzustellen ist nicht meine Aufgabe, wohl aber zu behaupten in dieser Rekonstruktion MODernen Denkens, dass man es hier mit einer zentralen Form dieses Epochendenkens zu tun hat: Nämlich keinem andern als dem bislang so oft schon aufgetauchten Begriff der INDIFFERENZ, der macht, dass sich gleich welcher Zeitgenosse in gleich welcher Position im gesellschaftlichen Betrieb seiner Gesellschaft oder Produzenten-Assoziation, mitgemeint fühlen darf, wenn von Selbstbestimmung im weitesten Sinn in den Plänen dieser Assoziation, also seinen, die Rede ist, nämlich im „Wir“-Modus, der, kühn genug, auf den ersten beiden STANDPUNKTEN/MOD noch behaupten darf, den Bedürfnissen jedes Einzelnen, den er sich subsumiert, gerecht zu werden – im ERSTEN sogar: aus ihnen abgeleitet zu sein, im ZWEITEN zumindest, damit vereinbar.
Das WIRKLICHE Selbst des Einzelnen ist aber weder ein abstrakt gleichgemachtes, real so gleich wie die andern, noch geht es ganz in einer kontingenten Situation auf, derart dass sein GANZES Wesen (im Verbund mit der aktuell verfügbaren, begrenzten Erfahrung) zur Ableitung dessen gedient haben kann, was in dieser Situation gesellschaftlich zu verabreden ist. Was im MOD-Wir, das sich aus den indifferent, im Rahmen der normalen Varianz-Breiten, voneinander abweichenden Individuen zusammensetzt, auch garnicht behauptet wird: Denn auch da ist ja ein unbestimmter Überschuss, in Gestalt der womöglich noch zu mobilisierenden technomorphen Kategorien, möglichen BEGRIFFEN von (Nicht)Handhabbarkeit ((Nicht)Kontrollierbarkeit, (Un)Beherrschabrkeit) usw. von Dingen, Substanzen, was immer, das uns in der Forschung noch begegnen mag, derart dass wir damit bestimmen, mit Dingen usw welcher ART wir es da zu tun haben – im vorhinein denken wir das nämlich nicht, unter MOD Vorgaben, das wäre unempiristisch. Und: ein weiterer Überschuss in Gestalt der Zustimmung, der Emphase, des verspürten Erfüllungsglücks angesichts einer bestimmten Vorstellung, wenn sie uns als Anschauung vor äussere oder innere) Augen gestellt wird: Was da womöglich zu erwarten wird, ist aus MODerner Sicht unerschöpflich, unausschöpfbar, und im Leben nicht vorwegnehmbar (die ganze Kunst vorwegerfinden – was für eine verrückte Forderung – ähnlich, als wollte man alle möglichen REL Offenbarungen vorwegdenken… Ebenfalls wieder völlig unempiristisch. Der Empirist denkt sie dann leider nie – nicht das Notwendige darin, darum auch nicht das Unbedingt-Hinreichende dieser Inbegriffe. Woher er dann überhaut weiss, was zu dem jeweiligen Sachbereich gehört? Weiss er es denn…?)
Aber die Gefühle, und die Fähigkeiten, die die indifferenten Normal-Angehörigen ihrer Assoziation mitbringen als Quellen (die sie angeblich sind) der Bestimmung dessen, woraus Sinn, und dessen, WIE Sinn daraus gemacht werden könnte – diese Gefühle und Fähigkeiten entstammen ganz und gar ihrer (jeweiligen Einzel-)Situation zu diesem Zeitpunkt; sie erschöpfen nicht das, was irgendwem zu irgendeinem, auch späteren Zeitpunkt (oder gar einem früheren) zu wünschen sinnvoll und zu können möglich erscheint. Das Planen, das dabei herauskommt, wird so von immer neuen Wendungen überrascht, die diese Überschüsse dann womöglich nehmen; es hat sie nicht vorweggenommen, nicht sich gedacht; obgleich es vielleicht die Tendenz, die diese Wendungen (als ob sie so krumme Wege gehen, und nicht sich ziemlich gradlinig entlang ihrer deprimierenden Entwicklungsstrecke durch die STANDPUNKTE hindurch entfalten würden!) nehmen, ahnt und im nachhinein jeweils unvermeidlich und einleuchtend findet: Schliesslich hinterlässt diese Entwicklungsstrecke, grob gesagt, eine immer länger werdende Agenda, deren Einzelstufen, je nacheinander, der voraufgehenden vorgeschaltet werden, als deren erst noch zu erfüllende Voraussetzung: Die Bereitstellung aller denkbaren Techniken durch Sachverständige als Zielpunkt des ZWEITEN STANDPUNKTES/MOD, derart dass man sich wieder ganz frei und kreativ sich bildend, wie seinerzeit bereits unter dem naiv als erstem eingenommenen ERSTEN STANDPUNKT/MOD, ihrer bedienen und an und mit ihnen sich bildend und „schöpferisch“ produzieren kann – die Automatisierung und Befreiung von aller blossen Routine und Reproduktion, damit alle wieder in ihren Sachaufgaben sich verlierende, sich ganz darauf und auf nichts anderes konzentrierende Experten werden können: erfülltes Programm des DRITTER STANDPUNKT/MOD, als Voraussetzung des ZWEITEN – schliesslich: die Selbstertüchtigung in jeder erdenklichen Mangelhinsicht, derart dass man für die Anforderungen dieses Marschs aus dem Reich der Notwendigkeit zurück in das der Freiheiten des ZWEITEN und ERSTEN STANDPUNKTS/MOD gerüstet ist.
Niemand behauptet da, dass in dem Selbst, DAS da SICH ertüchtigt und optimiert, irgendein Einzelner als ganzes wiedererkennen kann; er soll sich bloss als in diesem „Wir“ mitgemeint  betrachten – als eben davon wohl AUCH betroffen, in irgendwelchen allgemeinen Hinsichten, die sein Leben eben AUCH berühren. Der Rest ist indifferent, nämlich EGAL.- Dieser Rest ist ein gewaltiger Überschuss, den das einzelne MOD Individuum bei Lebzeiten mit sich herumträgt und dazu noch anhäuft; und er ist diesem Einzelnen keineswegs egal, vielmehr muss er einiges an seiner Gesamtkraft im Leben aufwenden, um dies sich anhäufende Material wegzublenden, nicht auf sich übergreifen zu lassen, ihm nicht nachzugeben. Es ist all das, was an Bedürfnissen und unausgeschöpften Bereitschaften in ihm arbeitet, und, garnicht gleichgültig, die Tätigkeiten für die gesellschaftlich von ihm mit verabredeten Aufgaben eindeutig STÖREN würde. Und das beginnt mit einem unzeitgemässen Beharren „mehr als nötig“ auf den gesellschaftlich je auf später verschobenen, aber eben immer noch „bedürfnis-näheren“ (oder leichter zu absolvierenden) Praktiken „früherer“ STANDPUNKTE: Das Ausmass, in dem man sich ihnen (oder ihren Surrogaten, in Gestalt von Freizeit, Konsum usw) hingibt, ergibt schnell ein sehr individuelles Profil an Abweichung und Eigensinn, das dem anderer oder des gesellschaftlichen Durchschnitts in garnicht mehr indifferenter Weise widerspricht.
Aber das „Scheitern der Moderne“ findet bereits in noch ganz anderer Weise auf dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD statt; der ZWEITE bereits (vgl. Abs 5 oben!) kommt darüber nicht hinweg; die Anthropologien zeigen es an, so wie die andern beiden zusätzlichen und das offizielle der Spalte ergänzenden „Selbstbilder“ (als, wie sie oben in Abs 5 genannt wurden, weitere Hinsichten, in denen sie (die diese Hinsichten sich bewusst machen) akzeptieren, dass Andere „sein können, wie sie selbst sind“), den Mangel von Anfang an thematisieren: Sie charakterisieren dies Zusätzliche etwa als:
-ein (gut bestätigtes, bewährtes) MEHR über das deine hinaus, das du eigentlich einsehen können müsstest, in OPP (ein System solcher Über- und Unterlegenheits-Beziehungen, die LETZTLICH mit unserer jeweiligen Erfahrung, vor allem aber auch erfahrungsbegründeten überlegenen oder unterlegenen Erfahrungsverarbeitung, einer Quasi-Individualität, zu tun haben: Vorwegnahme dieser Kategorie);
– als ein den Einzelnen (als Tauschenden, Marktteilnehmer, „homo oeconomicus“ – aber was vereinzelt ihn denn? sein Lebensentwurf! also auch vorweggenommen)) auszeichnendes Dispositions-System, das ihm als solches idealerweise bis zum Beweis des Gegenteils unterstellt werden muss; schliesslich:
– als zusätzliche Rechtfertigbarkeit der MOD Praxis und dadurch sich bestimmende Lebensentwürfe durch ihre Bedürfnis-Gerechtheit – nun ja, zumindest dem Durchschnitt der Beteiligten wird sie angeblich so gerecht.
An dieser Bedürfnis-Gerechtheit ist freilich nicht viel dran: Sie besteht in nicht viel mehr als der Behauptung, dass die faktische Praxis der MOD Einzelnen in Erfüllung ihres sich ans bei allen selbe Kulturprogramms anschliessenden Lebensentwurfs, auf dem ERSTEN STANDPUNKT zumindest, den Bedürfnissen der Beteiligten entspricht – so sehr, dass sie genauso gut daraus entspringen könnte. Wie schön, dass das Tun des Befriedigenden dann zugleich just dem entspricht, was diesen Befriedigern ihrer Bedürfnisse als das rationalerweise zu Tuende schlechthin erscheint.

Ende Kurzer Exkurs.

7.
Wenn die Überlegung oben stimmt, wonach die Stufe unterhalb der „beweglichen“ bereits die Beschädigung enthält, die auf der beweglichen sichtbar wird, dann ist die Frage speziell in MOD, worin diese Beschädigung besteht. Worin wird sie denn sichtbar? In der Kompensationsbedürftigkeit der Experten auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD: Da bricht bereits, und sehr plötzlich, hervor, woran es ihnen fehlt – sie sagen, weil sie Experten werden mussten; aber was war zuvor? Auch da suchten sie Kompensation, für dieselben Ausfälle; aber sie bestimmten relativ souverän darüber, wo sie suchten – sie konnten sich als Produzenten dabei vorkommen, und: sie konnten sich einbilden, die drei Sinn-Momente (Zugang zu allen gesellschaftlich verfügbaren Resultaten, Integration der Sinn-Durchbindung komplett durch alle 4 Sphären hindurch erleben, und das (immerhin, exemplarisch) für ein Material, das von einem selbst bearbeitet wird) durch ihr geschicktes Entscheiden selbst zu kontrollieren und für sich aus dem gesellschaftlich Verfügbaren heraus zu mobilisieren.
Vergleicht man diese Sinn-Anforderungen mit der Rekonstruktion der epistemischen Bedürfnisse, wie sie in Kap 3 versucht wurde, dann ist offensichtlich, dass Erfüllung dieser Sinn-Anforderungen nicht bedürfnis-gerecht sein KANN; die Frage ist dann eher, wie der Schein entstehen kann, sie sei es (derart, dass man sich auf fortgeschritteneren Stufen der MOD Entwicklung nach dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD als noch relativ menschengerechtem Idyll zurücksehnen kann, und ihre verlorenen Errungenschaften versucht, in Gestalt von Konsum, Freizeit usw zu simulieren). Die EIGNE Verfügung über das, was man als Produzent (wenn auch man dabei nur Material aufgreift und im Sinn des Kulturprogramms so bearbeitet, dass andre fortsetzen können) sich zum Ziel setzt im Rahmen des eigenen Lebensentwurfs, scheint die Chance zu eröffnen, dabei Bedürfnis-gerecht vorgehen zu können: „Man darf es sich aussuchen“. Soweit das Idyll. Und, nebenbei, soweit auch das „(ursprünglich dreifach) Eigne“ in der MOD Spalte, die nachfolgend Schritt für Schritt reduziert wird (analog zu den beiden andern Formen von „(ursprünglich dreifacher) Eigenheit“ in OPP und REL). Welche Chance aber wäre das?
Gehen wir nochmal zurück auf die „feine Asymmetrie“ des Abs 3 oben. Die Schritte, die dort als „bedürfnisgerecht“ bezeichnet werden, könnten so aussehen:
einmal…
MODUS 1: ..der Rückzug aus überbordender Fremd-Stoff-Fülle und erzwungenem Begriffs- und Theoriereichtum in Richtung auf (erhoffte) abwechslungsreiche Routine und problemlösendes Rechnen/Konstruieren; umgekehrt das Ausbrechen aus Langeweile und Ohnmacht/Kontrollverlust in Richtung auf für einen selbst interessantes, aber zugleich zielgerichtet-innovatives Suchen und Experimentieren sowie materialreiches Begreifen und Herstellen von maximal ökonomischer und eleganter begrifflicher Übersicht über Zusammenhänge.
zum andern auch…
…dasselbe Ausbrechen, aber darum, weil die betreffende Langeweile und Ohnmacht bereits Ergebnis eines „Zusammenbruchs durch Überforderung“, also Über-Beschleunigung und -Konzentration in der betreffenden Bedürfnisdimension (e, w) waren; oder derselbe Rückzug, aber ebenfalls als Ergebnis eines Zusammenbruchs durch Überforderung in E und W, die dann in Realitätsverlust und Begriffsarmut münden.
Die echten Unterforderungen hingegen können ja leicht durch Steigerungen in Richtung auf die Mitte der jeweiligen Dimension behoben werden – oder sie könnten es werden, sofern die Zielsetzung des betreffenden MOD Kulturprogramms und Lebensentwurfs nicht etwas andres verlangt.
Die echten Unterforderungsfälle darf man unter MOD-Vorgaben aber vermutlich auf Dauer ausschliessen – spätestens mit fortgeschrittener MODerne und tatsächlich libertär-kommunistischer Vergesellschaftung wird der Materialreichtum und sein „Wachstum“ durch gesellschaftliche Arbeitsteilung in jedweder Sphäre erdrückend – also auch der Veränderungsdruck; die Betroffenen bekommen das so zu spüren, dass sie in allen vier Skalen mit grösster Wahrscheinlichkeit im Überforderungssegment sich aufhalten werden.
Die einfachste Reaktion auf solche Überforderung in einer Bedürfnisdimension wäre an sich das Zurückgehen in deren Mitte – wenn denn die erreichte Themen- und Materialfülle, mit der man sich in dieser Dimension aktuell auseinanderzusetzen hat, das noch zulässt, und es nicht, zumindest nach den Wertmasstäben DIESES Lebensentwurfs und Kulturprogramms, einem Zusammenbruch gleichkäme, wenn man in diese Richtung Ansprüche zurücknähme. Für diesen Fall gäbe es…
MODUS 2: …als „bedürfnis-gerechte“ Reaktion auf spürbare Überforderung die Hinzunahme der je nächstfolgenden Dimension (wie im Bedürfnisexkurs Kap.3 und oben in der zweiten Zusammenfassung in Abs 3 beschrieben): Hereinnahme von (passenden) w-Themen in einen beschleunigten Alltag e, Hereinnahme von (passenden) E-Themen in einen technisch anspruchsvollen, aber genau darum und in der Hinsicht an seine Grenzen stossenden Alltag ew, Hinzunahme von (passenden) W-Themen in einen ausgiebig experimentell ausgeweiteten, aber dadurch unübersichtlich und unzusammenhängend gewordenen Alltag ewE. „Herein- und Hinzunehmen kann dabei bedeuten: Die Umsetzungen sind da, und werden übernommen oder adaptiert; oder aber, sie werden – aus dem Vorhandenen heraus, daran eng sich anschliessend – entwickelt.

Die beiden Modi unterscheiden sich offenbar in folgenden wesentlichen Hinsichten:
Modus 2 kennt nur EINE Richtung der „Expansion“, der Herein- und Dazunahme von Stoff; es ist der Modus der Erstentdecker und -entwickler, sofern er „bedürfnisgerecht“ absolviert wird.
Modus 1 hingegen setzt beim Ausdehnen voraus, dass verarbeiteter Stoff anderswo existiert, auf den man zugreifen kann; der Angelpunkt ist dabei auch nur einer, nämlich die Stelle des Übergangs von ew in EW – in beiden Paaren gehören in dieser Praxis bedürfnisgerechter Anpassung von Zielen an die Aufnahmebereitschaft die jeweiligen Elemente enger zusammen, als es in Modus 2 unterstellt wird.
Aber eine solche Engführung zweier Elemente ist in MOD Lebensformen zunächst kaum zu bemerken, E und W sind sogar maximal auseinandergerissen, aber auch w und e gehören eigenen Wertsphären, mit ganz unterschiedlichen Entwicklungszielen an.
Ebenso macht die „bedarfs-gerechte“ Expansionslinie mindestens zwei Mal Sprünge, nämlich von w nach E und von E nach W (und wieder zurück; diese Weise des „Ausschöpfens“ eines Verständnisses W durch Hypothesentesten und Experimentieren E sowie anschliessendes konstruierend-rechnendes Problemlösen w in diesem Rahmen ist im Bedürfnisexkurs noch nicht hinlänglich besprochen worden), die den Wertsphären-Anordnungen in den MOD Verarbeitungslinien für Sinnanschauungen in E (sinn-liefernd) bzw. Forschungsresultaten W (fundierend) nicht entsprechen.
Warum entsteht dennoch der Schein der Bedürfnisgerechtheit, etwa im Sinne der beiden Modi, der MOD Lebensform, und zumindest in der Version des ERSTEN STANDPUNKTS/MOD als real umgesetzte, in den andern als realistisch anstrebbare? Warum überhaupt dürfen Bedürfnis-Dimensionen ewEW und MOD Wertsphären EewW gleichgesetzt werden, so als ob Tätigkeit in der betreffenden Wertsphäre gleichbedeutend mit Befriedigung in der gleichnamigen Bedürfnisdimension wäre?
Die Schein-Möglichkeit eines Verhaltens im Sinne des Modus 1 setzt voraus, dass die in MOD kulturell eigentlich getrennten e und w bzw. E und W kulturell ihr JE EIGENES Gegenstück ausbilden, also alle 4 Befriedigungsdimensionen ZWEI (gespaltene) Anwendungsfelder haben:
Das Routine-Handeln e(w) der Technik-Sphäre w ist dann nicht dasselbe wie das in der Alltags- und der eigentlichen Reproduktionssphäre e;
der Umgang mit Problemlösungen, das Rechnen und Konstruieren in diesem Alltag w(e) ist dann nicht derselbe wie in der Technik-Entwicklungssphäre w;
das Erkennen W(E) der Muster für besondere Angemessenheit erfolgreicher Kompensations-Effekte hinsichtlich der Bedürfnisse ihrer Rezipienten ist ein völlig anderes als das wissenschaftliche Begreifen der Erfüllung einer (optimal)hypothetisch (als Sinn-Bedingung) zu erwartenden technomorphen Kategorie durch ein Stück beobachtete oder experimentell erforschte Empirie W (und ihre Erklärung mithilfe des Begriffs von dieser Erfüllung);
das Sinn-Machen und sich „wie erwartet“ Darstellen eines solchen Stücks Empirie (als „Anwendung“ beim Erklären und zugleich als „Bestätigung“ der kategorialen Erwartungen)
E(W) ist nicht dasselbe wie die „fühlbaren“ Erfüllungs-Anschauungen und Visionen E – diesem kategorialen Unterschied wurde in voraufgehenden Überlegungen immer wieder durch die Formulierung Rechnung getragen: „das, woraus sich (technomorph) Sinn machen liesse“ (=E(W), und: „worin Sinnmachen allenfalls spürbar bestehen kann oder könnte“ (=E).
Es ist schwer vorstellbar, dass ein Leben als erfüllend angesehen wird, in dem nicht wenigstens ew oder EW verbunden auftreten; und wenn nun jedes e w E W sein „passendes“ Gegenstück haben sollte (wie eben behauptet, das muss allerdings weiter ausgeführt werden), dann wird dieser Bedingung – zumindest unter dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD – wohl auch genügt; aber dann entsteht doch gleich auch Bedarf nach einer Bewegung entsprechend Modus 1:
vom „expandierten“ EW(E) führe ich sie aus durch Rückzug auf ew(e),
vom „expandierten“ WE(W) durch Rückzug auf we(w),
vom „bornierten“ ew(e) bzw. we(w) durch „Expansion“ in Richtung auf das expandierte Gegenstück.
Wollte ich, unter diesen Voraussetzungen, dem Kulturprogramm entsprechend geschlossen „durchgehende“ („durchgebundene“) Sinn- und Fundierungszusammenhänge auf einem Themengebiet bzw. mit einem Material- oder Sinn-Bestand schaffen, so ist das „bedürfnisgerecht“ möglich: Aus einem „expandierten“ EW(E) oder WE(W) ziehe ich mich zurück in einen Alltag oder eine technische Entwicklungs-Aufgabe, die die Sinnerfüllung enthält oder die in WE(W) entdeckten Effekte verwertet; von beschränkten Alltag schalte ich um auf die zugehörige beschränkte Technik-Entwicklung, oder umgekehrt, und expandiere von da aus wieder in die (viel weitere) Welt der zugrundeliegenden Effekte und ihres Umfelds, oder der vorauseilenden Sinnerfüllungen und des Saums an interessanten und neuen Erfüllungs-Anschauungen, der sie umgibt.
Der fundamentale Mangel dieser ganzen Bedürfnisgerechtheit ist bloss, dass mit jedem dieser Übergänge auch ein Themenwechsel verbunden ist: Keine ew oder we – Kombination findet in der zugehörigen „Expansion“ SICH wieder, und umgekehrt. Und doch ist diese Art, ein WIRKLICH bedürfnis-gerechtes Leben zu führen, und mit den Anforderungen eines dem eignen Kulturprojekt entsprechenden Lebensentwurfs zu vereinbaren, das beste, was sich unter MOD-Vorgaben finden lässt.
Warum ist das so?

8.
Es ist, grob gesagt, darum so, weil das MOD Kulturprogramm Lebensentwürfe (in einer arbeitsteiligen Lebensform) erzwingt, bei denen die Entfaltung entlang der kognitiven Bedürfnisgruppen des Exkurses in Kap.3 gebrochen wird – darum, weil die INTEGRATION von aufeinander aufbauenden Bedürfnissen, die es erlaubt, selbst in der entfalteten Version sie alle zugleich durch EINE Handlungsabfolge (EINEN Plan) zu befriedigen (in dem die verschiedenen Bedürfnisstufen durch ein „DADURCH DASS“ verbunden sind), in den kulturell definierten vier Wertsphären, die scheinbar Pendants der vier Bedürfnisgruppen darstellen, keine Entsprechung haben: Jede Wertsphäre schreibt vielmehr eigene Expansions- und Fortschrittslinien vor, die zwar alle untereinander verbunden sind, in dem Sinn, das sie sich fundierendes (weitere Schritte ermöglichendes) Material und Sinnerfüllung zuliefern, aber so, dass jede Fortsetzung entlang solcher Linien den Übergang in eine andere Handlungsstrategie bedeutet: technische Entwicklung ist nicht Produktivitätsentwicklung ist nicht Forschungsfortschritt ist nicht Sinnanschauungs-Neuschöpfung; man kann nur entweder das eine oder andere tun, nie das eine DURCH das andre. Während die Variation der gut eingeübten Routine Entwürfe für Problem-lösendes (eben die Routine abwandelndes und differenzierendes, für verschiedene Bedingungen versuchsweise aufspaltendes) Versuchshandeln einschliessen würde, deren kategorial zu unterstellende Resultate (die Welt spielt so mit, wie sie es muss, wenn sie weiter für uns Sinn machen können soll) in Gestalt interessanter, neuer Konkretisierungen und Ausprägungen des erwarteten kategorialen Gehalts unsere bis dahin entwickelte Routine-Praxis bereichern und ausdifferenzieren: Ein und dieselbe Versuchs-Variation dieser Praxis, wohlüberlegt gewählt in einer langen (kategorial angeleiteten) Reihe solcher Versuche, liefert uns Neues, Innovatives, das es wert ist, erlebt zu werden und ZUGLEICH unsere Praxis produktiver, unser Wissen von der uns umgebenden Welt reicher, unser Erleben interessant und unser Handeln sinn-erfüllter macht. Die Kategorien, mit denen diese Art Versuchsprogramm und Wissenserwerb organisiert und angeleitet wird (mit denen somit die Versuche und ihre Reihenfolge konstruiert werden), müssen völlig andere sein als die MODernen; die Kategorien, mit denen das fortschreitend durch Erkundung der umgebenden Welt sich vertiefende Wissen erschlossen wird, beschreiben bzw. ordnen kategorial die innerweltlichen, objektiven Korrelate einer wirklich bedürfnisgerechten kollektiven Praxis: Das in der Welt, was eine solche Praxis braucht, um fortzudauern und sich dabei – wie man im Bedürfnis-Exkurs gesehen hat: aus Bedürfnis-Gründen! – auszudifferenzieren und geordnet Erfahrungszuwächse zu erarbeiten und zu verarbeiten. Wohingegen die Welt-Kenntnis-ordnenden Kategorien der MODerne alles in der Welt Vorkommende unter zwei grosse, aber getrennte Gruppen rubrizieren: das Technomorphe, und das Aktual- (nämlich Kontingent-)Ästhesiomorphe (der Inbegriff der als solche spürbaren Sinnerfüllungs-Vorstellungen, des in der Vorstellung sich sinnerfüllend-anfühlenden, des spürbar Wünschbaren und Fehlenden: das leider kein absolut Hinreichendes ist, dieses allenfalls enthält, sondern überdeterminiert ist durch hinzukommende kontingente Bestimmungen, von denen wiederum nicht klar ist, was daran weggelassen werden kann, oder sogar muss, um auf das Notwendig-Hinreichende zu kommen, das uns unter allen denkbaren Bedingungen ausmacht).
Vom WIRKLICH Bedürfnis-gerechten wissen MOD Lebensentwürfe nichts, die Frage bleibt: Wie dann, angesichts der spärlichen Befriedigung durch den Wechsel zwischen Expansion und Rückzug, wie eben beschrieben, der Schein der Bedürfnis-Gerechtheit entstehen kann? Zur Beantwortung darf man nicht nach der „wahren“ und „eigentlichen“ Bedürfnissen bei der Aufmerksamkeits-Organisation sehen, vielmehr muss man sich zurückbesinnen auf die Herkunft der MOD Entscheider aus einer REL/trad. Lebensform: Dort wird alles wirklich Neue und Überraschende entweder praktisch ignoriert, oder theoretisch, man müsste fast eher sagen: theologisch daraufhin beurteilt, ob es eine Herausforderung für den bestehenden Glauben darstellt – in der ein oder andern Weise wird dann das Anstössige irgendwie wegerklärt, oder der Glaube angepasst, bis wieder alles stimmig ist. Es sind dann meist völlig verschiedene Einstellungen, Lebensabschnitte, wenn nicht Lebensentwürfe, nämlich die von traditionalen Produzenten und theologisch-religiösen Virtuosen, in denen man sich dem einen oder andern der beiden fundamental getrennten REL Lebens- und Wertebereiche zuwendet. WENN man es tut, und so oft so sehr so intensiv man es tut oder unterlässt, wird dabei ganz gewiss nicht durch Bedürfnisse nach dem einen oder andern bestimmt, sondern eben durch die kulturellen Anforderungen und arbeitsteiligen Zuständigkeiten. Davon ist man unter MOD Vorgaben definitiv befreit, und solange man unter dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD noch zwischen Expansion und Rückzug frei wählen kann, und die dazu gehörenden Themen- und Sphärenwechsel beinah nach Belieben vollziehen darf, solange wird das natürlich als Fortschritt und Befreiung empfunden, verglichen mit den REL Restriktionen, die der Neugier und dem Welt-verstehen-Wollen der Laien ebenso auferlegt sind wie die Pflichten der angestrengt immer wieder entstehende Glaubenszweifel ausräumenden Theologen und Glaubens-Interpreten (die Erfahrungstatsachen immer nur als glaubens-bedrohende (und dann problem-beladene), nie als interessante Weltverläufe aufgreifen dürfen).
Also nicht der Vergleich mit einer jederzeit bewussten Norm-Bedürfnis-Befriedigung führt zu dem Schein, sondern eine ihrerseits bereits kulturell verzerrte, zumindest geformte Bedürfnis-Normalität oder Zwangs-Bedürfnis-Verleugnung, gegenüber der MOD Lebensentwürfe und die Freiheiten, die sie gestatten, als auf Dauer gestellte Entgrenzung und selbstbestimmter Aufbruch ins Offene erscheinen – wobei die Themenwechsel geradezu dazugehören, denn die REL Restriktionen ebenso wie die Befreiung von ihnen drehen sich gerade um die starre Festlegung von Personen auf ihnen als den dafür Zuständigen zugewiesene Themen und Aufgabenstellungen.
Was die MOD Individuen von ihrem Leben unter dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD hatten, lässt sich am besten erschliessen aus dem, was sie unter dem ZWEITEN als kompensations-bedürftig behandeln, und in die Konsum- und Freizeitsphäre verschieben: Der Anschluss von Material ebenso wie die Sinn-machende Durchbindung eines Themas durch alle vier Wertsphären hindurch soll durch den dilettantischen Freizeit-Produzenten weiterhin erlebbar sein; dass das Bedürfnis-gerecht ist, wird garnicht behauptet – eher entspricht es einem kulturell begründeten Sinn-Bedarf nach und anachronistischen Beharren auf einem eigenen und selbst-gestalteten Beitrag zum Gelingen des MOD Projekts, nachdem die Aufgabe der Sinn-stiftenden Verbindung zwischen Materien der vier Wertsphären andgültig an das „Wir“ abgetreten ist.
Nur gerade das Integrationsthema wird, im „pars-pro-toto“-Modus, noch mit-bedient: In Gestalt der Allgegenwart des Anschlusses an Inhalte aller vier Wertsphären in Gestalt der funktionell arbeitsgeteilten produktiven Abteilungen JEDER prduktiven Tätigkeit (Bestand, Bewertung usw.)
Die Möglichkeiten des ERSTEN STANDPUNKTS/MOD, sowohl die (dort noch) realen und realisierbaren, ebenso wie die dort bereits illusionär versprochenen, werden also unter dem ZWEITEN weiter offengehalten. Man kann oder könnte, wenn auch unter Verlust der SIMULTANEN Anschluss-Möglichkeit an neues Material, in seiner Expertentätigkeit, allein aufgrund der hohen funktionell-arbeitsteiligen Anforderungen an jede solche Tätigkeit, die expansiven oder zurücknehmenden Schritte an Ort und Stelle, auf dem eigenen Themengebiet machen, die man unter dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD durch Hin- und Hergehen zwischen Wertsphären und Themen absolvieren konnte.
Also was lässt sich daraus lernen hinsichtlich der Motive von MOD Individuen auf dem ERSTEN und ZWEITEN STANDPUNKT/MOD?
Der Ausschluss von Material ist eigentlich einer von Anfang an, das wird an die Gesellschaft der andern Kreativen abgetreten, soll aber einem alles zugänglich bleiben.
Das EIGNE, auf dem ein MOD Kreativer beharrt, ist SEIN Beitrag in SEINEM Lebensentwurf oder Leben zu dem kollektiven MOD Projekt, der MOD Individualität.
Das Eigne, für beweglich Erklärte, intersubjektiv nicht rational und rational verbindlich einsichtig Bestimmte: Es besteht also zunächst in diesen Beiträgen.
Auf dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD ist das schon die weitestreichende Version dieses Eigenen.
Auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD muss das dann bereits zurückgenommen werden: Sinn-Durchbindung ist nur noch in Freizeit möglich – und Freizeit ist das, was eben nicht mit dem je Eignen (in dem Fall: der produktiven Experten-Tätigkeit) verbracht wird; aber so darf man dann das von andern Kreativen Geleistete, das man nicht selbst produktiv weiterverwerten kann, unter dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD auffassen: erste Form des Konsumierten – das Resultat zählt, der Weg dorthin, das Produzieren, soll ebensogut entfallen können, obwohl es doch in der „eigentlichen“ und eigenen Lebensführung eine solch grosse Bedeutung haben soll, dass man SELBST am Projekt mitgewirkt hat. Nur eben an einer völlig kontingenten Stelle; was hat sie mit „mir“ zu tun, wodurch ist sie MEINES, was zeichnet mich so besonders aus, dass ich es MIR zurechne? Rein nichts. Also einmal mehr ein Eigenes, wie in OPP und REL Spalte, das eigentlich rational bestimmt ist, und wenn irrational aus eigener Willkür bestimmt, nur völlig unhaltbare Besonderheiten annimmt, die sich beim Gang durch die Spalte hindurch erledigen.
Unter dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD wird dies nichtig Eigene weiter zurückgestutzt; nicht einmal die Sinn-Durchbindung darf durch alle Wertsphären hindurch „selbst“ vollzogen werden, wer es unbedingt noch erleben will, muss in seiner freien Zeit dafür tätig werden (und vollzieht dann meist – in der Manier eines Kreativen des ERSTEN STANDPUNKTS/MOD allenfalls nach, was in produktiven Sphären ausserhalb seiner eigenen von andern Experten für ein Material-Fragment geleistet wurde; der Unterschied konsumtiv/produktiv stammt, wie zu sehen war, eigentlich schon aus dem ERSTEN STANDPUNKT, auf dem ZWEITEN kommt der von „eigentlich“ und „dilettantisch“ produktiv hinzu. Sowenig jemand behauptete, dass das punktuelle Sinn- und Fundierung (Material) verbindende Durchbinden bedürfnis-gerecht ist (es erfüllt einen kulturell begründeten BEDARF, und eben nicht ein quasi-leibliches, allgemein-menschliches Bedürfnis), sowenig wäre hier die Behauptung haltbar, das Hin- und Herwandern zwischen den Sphären-ähnlichen Funktionen der eigenen Experten-Abteilung erfülle noch solchen immerhin punktuellen Sinnbedarf. Immerhin eine zweite Version des pars-pro-toto-Denkens und -Legitimierens. Die nächste begegnet dann gleich in Gestalt der im eigenen Leben „erlebten“ Fortschrittsgeschwindigkeit, in der sich das Fortschreiten selbst soll subjektiv nachvollziehen lassen – nachdem, auf diesem DRITTEN STANDPUNKT/MOD, die ursprünglich eigene, dann vergesellschaftete Durchbindung nun auch noch verzeitlicht ist, und der Ausschluss von der Erfüllung dieser „Bedarfs“-Kategorie sich verdoppelt hat.
Im letzten Schritt wird mein Selbstsein von Zeitgenossenschaft reduziert darauf, Durchschnitts-Exemplar zu sein, blosses Beispiel, das (hoffentlich) innerhalb bestimmter Normal-Grenzwerte sich bewegt und eine Ausprägung innerhalb ihrer darstellt: Schöner kann man die vollkommene Indifferenz und Kontingenz des MOD Eigenen und ganz eigenen Selbst nicht auf den Begriff bringen als in diesem medizinischen Blick darauf; freilich ist nicht nur das bewegliche besondere, sondern der MOD Begriff von Person und Selbst seinerseits, der hier auf völlige Indifferenz heruntergebracht wird: Indifferent, keinen WEITEREN Unterschied machend, ist nichts, das sich jenseits der MOD Individualität und des abstrakten Entscheidertums (mit den beiden optimalhypothetisch unterstellten Totalitäten: äusseres und inneres Vorhandenes, als solches festellbares) an Sinnquellen anzubieten scheint; obwohl doch danach auf der Ebene des Lebensentwurfs BEDARF, und auf der Ebene der täglichen Lebensführung weiterhin jede Menge BEDÜRFNISSE bestehen, die dabei unbefriedigt bleiben.

9.
„Pars-pro-toto“ ist aber nur die erste der Figuren der MOD-Spalte, die betätigt werden, um angesichts massivster Differenzen zwischen Lebensentwürfen, die verschiedene Phasen oder Anteile der SELBEN MOD Indievidualität realisieren, deren INDIFFERENZ zu beschwören; pars-pro-tot ist der erste, und er versucht, die Folgen des Ausschlusses der Einzelnen (und ihrer Biographien) von der Chance des Anschlusses an Reichtum und Vielfalt, die auf gesellschaftlicher Ebene verfügbar sind, zu leugnen; Das „totum“ soll als GANZES im pars enthalten sein, jedenfalls das für den Einzelnen Wesentliche daran; der Rest wird für unwesentlich erklärt, für solches, das ihm nicht fehlt. Nun soll es ihm freilich in anderer Hinsicht höchst wesentlich und keinesfalls gleichgültig sein, dass dies für ihn in seinem Leben Unwesentliche dann doch stattfindet; in dieser Hinsicht oder auf dieser Ebene ist es dann doch seins. Die Ebenen sind die der Individualität oder des Kulturprojekts als ganzes (DIE Wissenschaft, der technische Fortschritt, die Produktivtiät unserer Produktion, die Visionen von weiterem Fortschritt) sollen wachsen, aber der Anteil, den er daran in seinem Leben nimmt, soll dann wieder etwas ganz andres sein, auch der Fortschritt in seinem Leben und die Art dieses seines eigenen Fortschritts, im Gegensatz zu jenem. Er hat ein Eigenes, seine Biographie, die von der anderer seiner Art nur unwesentlich differieren soll; alles, was wir bisher darüber herausgebracht haben deutet darauf, dass er dies Leben als sinnvoll und erfüllt ansieht, wenn er darin ein Maximum zum Gelingen des MOD Kulturprojekts beitragen kann – nicht weniger jedenfalls, als irgendein anderer; wobei dies Gelingen auf dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD vor allem definiert wird als Erschliessen von Material, das durch „Erleben“ in sein Leben aufgenommen werden kann. Indifferenz gegenüber dem von Andern Erlebten entsteht dabei dann, wenn sein produktives Tun nicht weniger Vielfalt und Nutzen zustandebringt als das irgendeines andern, und er zugleich von Resultaten der Andern nicht grundsätzlich ausgeschlossen ist, sondern jederzeit darauf zugreifen kann, wenn er will. Dies Zugreifen-KÖNNEN, wenn man wollte, ist schon das Illusionäre, die MOD Individuen verhalten sich da, als ob sie ewig lebten; nur, dass die Wahlfreiheit sie zeitlebens von nichts grundsätzlich „Öffentlichem“ abhält, obschon bald völlig klar ist, dass das Meiste davon in der verfügbaren Lebenszeit nicht erlebt, geschweige denn produktiv verwertet werden kann. Der Unterschied, den der ZWEITE STANDPUNKT/MOD für den „Experten“, der ihn einnimmt, dann macht, ist bloss, dass der vorher bestehende Ausschluss FAKTISCH manifest wird: Er darf nicht einmal mehr sagen, dass er kann. Von einem STANDPUNKT/MOD zum nächsten wird das Ausmass des individuellen „eigenen“ Beitrags zur MOD Individualität geringer – aber für alle in gleicher Weise; damit soweit erscheint ihnen zumindest ihre Art der Vergesellschaftung in dieser Hinsicht problemlos, darüber wird nie gestritten unter den Trägern desselben STANDPUNKTS/MOD (das kam hier früher bereits zum Ausdruck in Formulierungen wie: sie haben einander nichts voraus, beneiden einander nicht usw – Formeln für erfolgreich umgesetzte Indifferenz). Aber das Mindern hat unerwartete Nebenfolgen; die erste ist, dass auch das „Durchbinden“ kein „eigenes“ mehr sein darf, stattdessen das Hin- und Hergehen ENTWEDER, produktiv, nur durch eine pars-pro-toto-Trickformel (Materien und Erfüllugsmöglichkeiten von der Art derer in den andern Wertsphären in der Umgebung eines jeden Experten-Arbeitsplatzes durch das hohe Ausmass an Funktionen-Aufteilug (also gerade durch das Ausmass der Spezialisierung) wieder verfügbar), ODER konsumtiv, durch dilettantische Freizeit-Nachvollzüge solcher gesellschaftlich bereits verfügbarer, „durchgehender“ Sinn- oder Fundierungsstränge weiter möglich sein soll. Natürlich ist das in beiden Fällen eine Schwundform von Teilhabe an gesellschaftlich nach wie vor stattfindender Verbindung von Materien der Wertsphären: In der Fundierungsrichtung müssen die Experten ja sogar auf die Erzeugnisse der Nachbarsphäre zugreifen, bei der Erörterung dieses Themas im 4.Kap. zeigte sich ja auch, wie sehr sie dabei überfordert sind. Aber ohne Sinn-Orientierung, oder ohne Orientierung an den faktischen Sinn-Anforderungen in der richtigen Reihenfolge, ist (wie dort ausgeführt) ihre Experten-Produktivität blind – übrigens sogar blind, was neue nachdrängende Fundierungs-Materien anlangt. Darum der Übergang zur Praxis unter dem DRITTEN STANDPUNKT/MOD. Dort aber, oder im Mass, wie diese Praxis die Kraft, die in MOD Lebensentwürfen gesellschaftlich bereitgestellt wird, aufbraucht, löst sich der Unterschied zwischen produktiv und konsumtiv auf, genauer, die Konsumsphäre wird kassiert, weil dafür keine Zeit mehr ist, stattdessen ist das „eigentliche“ Produzieren immer mehr repräsentativ (also erst recht: pars-pro-toto) antizipierende (statt nachvollziehende) Quelle für Ersatz dessen, wovon einen die eigene anstrengende und zugleich vorzeitig endende Berufstätigenexistenz endgültig ausschliesst – nämlich die Befreiung von ihr, durch zunehmenden Produktivitätsfortschritt und letztlich Automatisierung,
Also erst und von Anfang an ist das MOD Individuum (sein Leben, Lebensentwurf) von der Materialfülle, die seine MOD Individualität erzwingt, ausgeschlossen bzw. damit in absurder Weise überfordert; von Anfang an ist die Aufgabe, diese Fülle produktiv zu bewältigen, an die Produzenten-Assoziation (und zwar eine möglichst grosse. am besten gleich die ganze Gattung sollte die Assoziation bilden) abgetreten und vergesellschaftet; der Einzelne tröstet sich von Anfang an mit pars-pro-toto-Surrogaten über diesen Ausschluss hinweg. Gleichzeitig, wenn auch nicht auf der Stelle so schrill bemerkbar wie die Überforderung durch Fülle, wird die Arbeit, das Produzieren, das eigene und selber Tun, ENTWERTET zugunsten der Resultate des Tuns der Andern, damit aber letztlich auch das tatsächlich eigene Produzieren der tatsächlich eigenen Resultate, das tatsächliche (pars-pro-toto, repräsentativ und stellvertretend für andere Weisen desselben) erlebte Sinnerfüllen an gegebnem Material, das Zusammenbringen von Sinnerfüllungs- oder Wunschvorstellung und Materien, aus denen und mit denen sich solcher Sinn machen liesse: Nur die Resultate zählen, sind als solche konsumtiv nachvollziehbar, das Tun (das selber neu entdecken, durchdenken, produzieren, entwickeln) ist vernachlässigbar, blosses Durchgangsstadium. Damit wird aber JEDE solche Tätigkeit entwertet.
In der Figur des vereinseitigten Spezialisten unter dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD wird der zuvor noch (als Bildungs-Chance und Zugang zu den Resultaten der Andern) versteckte, aber faktisch (als Unmöglichkeit, dieser Chance je gerecht zu werden) längst bestehende Ausschluss von der Fülle offen ausgesprochen: Expertesein bedeutet lebenslangen Ausschlss von der Arbeit anderer Experten, bedeutet Spezialisierung, alles andre ist Dilettantismus und bloss konsumtives Nachvollziehen der Freizeitsphäre.
An seinem Arbeitsplatz aber scheint dieser Experte immerhin, wie punktuell auch immer, in seinem Tun und durch es die Verbindung von Sinnerfüllungs-Anschauung (Wunsch) und potentieller Sinnmach-Materie als erfüllende Qualität seines TUNS erfahren zu dürfen; punktuell nur an EINER Sphärengrenze (daher Ausschluss vom kompletten Durchbinden), und bezogen auf das Gesamt-Themenmaterial, das auch nur an dieser Grenze durch-passiert, einen winzigen Ausschnitt; aber immerhin erlebt er es – dem Anschein nach; und erfährt dadurch und da (pars pro toto) Erfüllung. Den Rest muss er konsumierend, ohne eignes Zutun, sowie dilettantisch erleben – falls er denn dafür noch Zeit aufbringt.
Doch dies Erleben stellt sich gleich drauf für die Berufstätigen unter dem DRITTEN STANDPUNKT/MOD endgültig als entwertet dar: All ihre Resultate und das darauf sich beziehende Tun sind, soviel Sinn sie auch machen, bloss vorübergehende, Zwischenresultate, sollten sofort (produktiv) weiterverwertet werden: Sinnerfüllung ist hinter einen unerreichbaren Horizont (das utopische Fernziel der Fortschrittsbewegung, das Reich der Freiheit) verschoben, insofern ihr konsumtiver Nachvollzug uninteressant (daher die Sätze der Art: die Berufstätigen beneiden einander nicht mehr, keiner hat dem Andern mehr etwas voraus oder kann sich das einbilden usw). Das Selbst dieser Berufstätigen soll aber immerhin noch den Fortschritt als Geschwindigkeit erleben, mit der die Produktionsmaschinerie, der es einverleibt, nein eingebaut ist, Sinnideen und Forschungsresultate, wie Rohstoffe und Antriebsmittel, einsaugt und in rasendem Stillstand zu ihrer eigenen Selbstoptimierung ineinanderwebt; dies zu erleben, soll einen Rest Genugtuung und (pars pro toto, stellvertretend für den Rest der (Fortschritts)Geschichte, dessen Resultate vorwegnehmen, die damit als „auch nicht wirklich besser oder anders“ herabgewürdigt werden, obwohl doch alles auf sie hinarbeitet) erlebte Sinnerfüllung und Teilnahme, Teilhabe am gesellschaftlichen Entwicklungsprozess (Sinnerfüllung als Entwicklung) bedeuten.
Aber das Selbst nicht weniger als die Situation ist mit Etablierung jeder neuen Fortschrittsstufe nur in die immer wieder gleiche Ausgangslage zurückversetzt, die Sinnerfüllungs-Resultate der voraufgehenden Produktions- und Fortschrittsphase MACHEN ihren Sinn ja nur durch ihre Verwertung als Ausgangsstufen der immer selben Bewegung (bekommen ihren Sinn rückwärts nur so verliehen, andernfalls geht er wieder verloren).
(Für die Linken unter den Lesern sei hier angemerkt: Ich spreche nicht von Kapital, sondern von MODerner Produktion und Produktivitäts-Fortschritt unter MODernen Vorgaben in einer libertär, anarchistisch, un-autoritär vergesellschafteten, also freien Produzenten-Assoziation; warum nur klingt dies alles wie Kapitalakkumulation und abstrakter Reichtumsanhäufung? Ist hier etwas übersehen? Ist (wie in dem bekannten Gerechtigkeits-Sozialismus-kritischen Spruch („im Kapitalismus ist die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen auf die Spitze getrieben, Im Kommunismus hingegen ist es genau andersherum“) im Kommunismus alles ganz anders? Oder wäre… wenn nur endlich das Reich der Freiheit erreicht wäre und die Springquellen des Reichtums endlich voll erschlossen wären…?)
Das Selbst, das sich hier durch alle endlos zu absolvierenden Fortschrittsstufen gleichbleibt, ohne Besserung zu erleben, ist dasjenige, das unter dem VIERTEN STANDPUNKT/MOD beginnt, seine eigene Selbst-Erhaltung und Selbst-Ertüchtigung in gleicher Weise zum Gegenstand produktivitäts-erhöhender Massnahmen zu machen, wie im Umgang mit seiner Technik; und das dabei ebensowenig Sinn-Zuwachs und Befriedigung mehr erfährt wie unter dem DRITTEN STANDPUNKT/MOD, stattdessen durch ÄUSSERE Produktivitätsfortschritte und an ihnen keine Änderung seiner Lebensverhältnisse erhoffen darf, sich selbst vielmehr in seiner Funktion als Mittel des unpersönlichen, über-indiviuellen Fortschrittsprozesses akzeptiert und als solches einreiht in das gesamte Spektrum der Mittel, deren Beschaffenheit zur Disposition steht, um sie, als Mittel, produktiver zu machen: Zweck-Gemässheit, Zweckmässigkeit, nämlich DIESEM Selbst-Zweck gemäss zu sein, muss als Sinnerfüllung reichen.
Der Versuch, die Selbigkeit der MOD Individualität auf jedem je gesellschaftlich erreichten Erfahrungsstand in ein ebenso in gesellschaftlich zwanglosem Konsens, verglichen mit dem anderer Angehöriger der einen und selben Individualität (Generationen-übergreifende freie Produzenten-Assoziation mit MOD Kulturprojekt), indifferent-anderes Lebensentwurfskonzept für jeden einzelnen hinein auszudehnen, ist somit gescheitert: Indifferent ist es ja, für alle gleich gleichgültig gegen ihr Leben, als Sinnquelle; produktiv im Sinn des MOD Kulturprojekts ist es ebenfalls, nur leider um den Preis einer Entwertung von allem, was eine individuelle Lebensspanne wert- und sinnvoll, lohnend, erscheinen lässt: Die gesellschaftlich ins Unendliche wachsende Erfahrung ist ihm in seiner Lebensspanne zu grössten Teilen verschlossen, sein Tun als Selbstzweck und erfüllendes entwertet zugunsten der Resultate, die Reihe der Resultate herabgestuft zu ewig „blossen“ Voraussetzungen einer ewig sich weiter in die Höhe, auf ein unerreichbares Ziel hin hochwindenden Fortschrittsschleife; das Selbst all seiner situativen Besonderheit (zumindest der für es erlebbbar Sinn machenden; nicht freilich der speziellen Arbeitssituation, für die es gerade eben als Mittel zugerichtet und ertüchtigt werden soll), entkleidet, sieht sich herabgesetzt zu einer weiteren solchen blossen, allerdings unabdingbaren Voraussetzung, gleichbleibend in allen Stadien dieser unendlichen Fortschrittsbewegung, und nur unspezifisch bzw. beliebig herzurichten für alle Anforderungen, die sich je und je an seine als Roh- und Naturstoff (wie so viele andere) in das ganze Produzieren einfliessende Leiblichkeit und physiologische Verfasstheit stellen.
Die (Ver)Tröstungen für MODerne Selbste stellen sich somit als von Anfang an vergiftete dar, ebenso die vermeintlichen Errungenschaften, die ihnen STANDPUNKT/MOD für STANDPUNKT/MOD durch Vergesellschaftung, Verzeitlichung usw weggenommen werden, nachdem sie anfangs in ihrer eigenen Verfügung zu liegen schienen: Pars-pro-toto-Legitimationen, ebenso konsumtives-statt-produktives Erfüllungserleben, ebenso das (für alle künftigen Fortschritte repräsentative=pars-pro-toto, konsumierende) teilnehmende Beobachten der Fortschrittsbewegung (ihrer Geschwindigkeit!) über eine (nämlich die „eigene“) Generation (also Lebensspanne) hinweg, zuletzt die Steigerung der Erhaltungschancen eines Selbst durch sich selbst und mit „seinen“ Mitteln, das sich völlig reduziert hat darauf, Mittel neben anderen und als solches Bestandteil eines ganz anderen „Selbst“ (des Produktionsapparats) zu sein, das sich da selbst ertüchtigt und seine Universal-Handlungsfreiheit optimiert: Sie sind alle vier (das je nächste das je voraufgehende voraussetzend, insofern aufeinander aufbauend) ebensoviele Formen des Für-indifferent, gleichgültig und keinen Unterschied machend Erklärens von etwas, das im selben Atemzug noch die absolute Sinnbedingung und Erfüllungsquelle in einem Leben sein sollte:
Erfahrung machen, sich bilden, also EIGENE Material-Erschliessung…
Sinn-machende Wissens-Verarbeitung durch EIGENES Tun…
Erleben dessen, was einen Fortschritt bedeutet, im EIGENEN Leben;
überhaupt individuiert, durch das EIGENE Leben ein besondertes sein.
Das ist also alles ganz indifferent; es ist völlig gleich, so verschieden es ausfällt bei verschiedenen: Ob es so oder anders ausfällt, spielt keine Rolle. Aber nicht, weil es gleich wert wäre; sondern gleich entwertet, sinnlos, wegzuwerfen und darum auch ohne weiteres (als ohnehin entwertetes) zu opfern.

10.
Von Bedürfnis war hier, wohlgemerkt, noch garnicht die Rede; allenfalls von Bedarf – oder Sinn-Bedarf, genauer gesagt, der massenhaft im Leben von MOD Individuen nicht gedeckt wird. Warum wird er nicht gedeckt? warum haben sie von vorneherein keine Chance, ihn zu decken – und vor allem: Warum merken sie das nicht selber?
Die Stufenreihe, in der, was immer bislang besproche wurde, aufgedeckt und bemerkt wird, ist die der MOD „Legitimations-Modi“ und ihrer Entwicklung – parallel zu den VIER STANDPUNKTEN/OPP und /REL: Entfaltung auch der jeweiligen Selbstbestimmungen, Explikation dessen, genauer: der Arten von Gründen und Schlussregeln, die das eigene Planen, Lernen, (Versuchs)Handeln bestimmen. (Wohingegen die wiederholte Durcharbeitung derselben Stufenleiter durch die Vermittler der jeweiligen Spalte aufdeckt, welche Gründe (oder nächst-naheliegende, bestimmende, erforderliche Schicht von Gründen) dabei unberücksichtigt ist; DORT, beim Vermittler der MOD-Spalte, wird allerdings von Bedürfnissen die Rede sein müssen; ob gleich zu Beginn in derselben Weise, wie ICH davon gesprochen habe, oder notwndnig erst einmal anders (und somit unzulänglich – nämlich so, wie es im Teil-Abschnitt des Abs.8 in einem ersten Anlauf erwogen wurde, jenem also, der beginnt mit: „Vom WIRKLICH Bedürfnis-Gerechten wissen MOD Lebensentwürfe nichts, die Frage bleibt: Wie dann, angesichts der spärlichen Befriedigung durch den Wechsel zwischen Expansion und Rückzug, wie eben beschrieben, der Schein der Bedürfnis-Gerechtheit entstehen kann?“).
Wenn es nun aber nicht die bedürfnis-befriedigenden Qualitäten sind (die womöglich erst der MOD Vermittler mit seiner „Anthropologie“ ins Spiel bringen wird) – woher kommt dann die Stillung des „Sinn-Bedarfs“? MOD Individuen scheinen von Anfang an ersteinmal garnicht darauf zu achten, dass sie einen „Lebensentwurf“ zu machen haben, sie gehen eher IN ihrem Leben und Lebensform unbekümmert auf die Anforderungen ihrer aktuellen, gesellschaftlich-arbeitsteiligen MOD Individualität los. Sinn besteht dann darin, im EIGENEN Leben soviel von den bereits verfügbaren Fortschritten im Sinne dieser Individualität zu erleben wie möglich, dabei auch soviel Chancen wie möglich ausgenutzt haben, selber Urheber solcher Fortschritte zu sein (keine Chance ausgelassen zu haben), zugleich die Fortschritte der mit einem lebenden Generationsgenossen mit-zuerleben, und dadurch eine ganz spezielle Erfolgsgeschichte, einen EIGENEN Strang in den grossen fortlaufenden Windungsgang der MOD Fortschrittsspirale eingefügt zu haben und IN ihr gelebt zu haben. Sein Leben als Produzent bildet dann material tatsächlich ein Teii in dem Riesenwerk und hilft mit, dessen Zusammenhalt und Wachstum zustandezubringen, gleichzeitig aber sollen die Resultate so in seines wie jedermanns Leben einfliessen, will er an dem Werk soviel Anteil nehmen wie möglich; nun ja, nicht an jedem Detail, aber an allem Wesentlichen. Bloss: Was IST das Wesentliche der Wissenschaft, der Technik, der aktuellen Produktion, der Sinnanschauungen, und ihrer aller Fortschritt? Die Begriffe wesentlich, blosses Mittel vs. entscheidendes Moment, Sinn-erfüllend (im Sinne des MOD Kulturprojekts) scheinen sich zwanglos einzustellen: Man muss nicht alles wissen, pars pro toto genügt, es gibt eine „gesunde“ Indifferenz; aber wodurch wird das definiert? Sind es OBJEKTIVE Begriffe, über die man streiten kann? Oder liegen sie nicht im Material, an dem und von dem man letztlich Beliebiges zu kennen, erleben, tun, verwerten vorgesetzt bekommen kann – die Karrieren (oder eben Lebensverläufe) gerade der frühmodernen Kreativen führen sie ja durch alle möglichen Tätigkeiten, Sparten, (spätere) Berufe und Existenzen hindurch – das Erfüllende dieser Fülle wird vielleicht nur durch die individuelle Sättigung im guten Sinne erlebt.
Die Art des Durchgangs durch die MOD Spalte legt da nun eine ganz bestimmte Deutung nahe: Dass nämlich am Anfang das Subjektive (im Sinne der Stillung eines Bedarfs der der Einzelperson angehört) und das Objektive (im Sinne eines Bedarfs, der vom Kulturprojekt definiert wird) ganz naiv und unmittelbar ein und dasselbe zu sein scheinen, aber sich auch ganz schnell trennen: Dann gehen DIE Wissenschaft, DIE Technik, DIE Produktion und DIE Kunst usw. ihren Gang und wachsen unaufhörlich, während die individuell befriedigende Teilhabe daran im gleichen Mass dramatisch schrumpft und nicht mitkommt. Nach dem bisher Entwickelten stellt sich dies Schrumpfen dar als Opferung dieses Selbst-Erlebten, Gemachten, Verwerteten und Eigenen zugunsten der Aufrechterhaltung des über-individuellen gesellschaftlichen Projekts; das Eigne wird vergesellschaftet, verzeitlicht, verallgemeinert und dadurch seinem Träger weggenommen, enteignet, entfremdet. (Diesen Verlauf, so allgemein beschrieben, findet man in den andern beiden Spalten ebenso, je für das DORT für das Eigne (und für beweglich, individuell variabel) der Einzelnen Erklärte.) Die Frage ist aber: Wenn doch das übergreifende Projekt weiterläuft – warum genügt dies Wissen nicht für eine „An-Eignung“? – Nun: Zunächst IST es ja kein Wissen, sondern Vertrauenssache, Glaube daran, dass die Andern, die das Projekt grundsätzlich mittragen, an ihren Arbeits-Stellen ebenso ernsthaft und engagiert zur Sache gehen wie man selbst. Warum sollten sie auch nicht? Es ist unmittelbar nachvollziehbar, dass sie es tun werden – man selbst würde es ja so halten; die Tatsache, dass sie an anderen Stellen arbeiten, andere Aufgaben bearbeiten, macht keinen WESENTLICHEN Unterschied, ist INDIFFERENT; wir könnten jederzeit tauschen, und können das aus genau dem Grund lassen, denn keiner würde dabei gewinnen: Der libertäre Kommunismus ist hier ganz von selbst völlig EGALITÄR: Keiner hat Grund, auf einer besonderen Stelle und Stellung zu beharren, sein Eignes als von vorneherein eingebrachte Besonderheit gegen andre geltend zu machen, die ein EIGENTUM begründen würde. Sofern ist der libertäre Kommunismus die spontan, zwanglos bei allen MOD Individuen sich einstellende Haltung zur Vergesellschaftung. Ihr Eignes besteht in individueller Teilhabe am (geplant oder nicht) vergesellschafteten Kulturprojekt, dem ihnen allen gemeinsamen und selben aktuellen (durch den aktuellen Erfahrungsstand, nach den MOD Regeln zu deren Verwertung abgeleiteten) kollektiven Forschungs-, Technik-Entwicklungs-, Produktions- und Sinnanschauungs-Entwurfs- bzw. Planungs-Arbeits- Plan).
All das geht auch garnicht verloren im Durchgang durch die MOD Spalte, es gibt keine Streitgründe, die Indifferenz der Position der Einzelnen bleibt bestehen; nur dass diese Position sich für alle Einzelne in GLEICHER Weise verschlechtert, egal, welche Position im MOD Betrieb ihrer „Produzenten-Assoziation“
sie einnehmen.
Endgültig „legitim“ und rational begründet, im Sinne des je erreichten Rationalitätsbegriffs einer Spalte, ist es, wenn
…die (kollektive, gemeinsame) OPP Begründungsweise für die auf diese Weise zustandekommenden „legitimen“ kollektiven Pläne und Vergesellschaftungen Vergleichbarkeit von Einzelprojekten (als dem je EIGNEN der beteiligten Normalplaner) zulassen (in der OPP Spalte, auf Grundlage der Gleichheit aller als Personen), oder…
…die REL-Version dieser Begründungsweise zulässt: Einheit und Konsensfähigkeit der gemeinsamen und durch den Markt vermittelten Gross-Binnen-Reproduktion (auf gesellschaftlicher Stufenleiter) angesichts der EIGNEN, besonderen Binnenreproduktionsentwürfe der am Markt teilnehmenden „Haushalte“ (von REL Glaubenden mit irgendeiner traditionalen Binnen-Lebensform) und deren grundsätzlich zu unterstellenden Vergleichbarkeit; oder eben…
…die MOD-Version hingegen: Indifferenz der Art der je EIGENEN Teilhabe am von allen geteilten selben gesellschaftlichen MOD Kulturprojekt auf dem jeweiligen Stand.
Die so überaus erwünschte Vergleichbarkeit, Selbigkeit, Indifferenz will sich aber nicht einstellen.
Die Normalplaner können sich nicht einigwerden, was gerecht wäre;
die traditional verfassten, sich wechselseitig in Glaubensdingen absolut tolerierenden (und aus dem Weg gehenden) Haushalte können ihre an sich so vergleichbaren Reproduktionen nicht zu einer vereinigen;
den MOD Individuen (so müsste die Analogie lauten!) kann es immer wieder nicht egal sein, welche Stellung sie in dem zwanglos Gemeinsamen ihrer aller freien und freiwilligen Assoziation als Produzenten einnehmen, obwohl ihnen das Gelingen von allen wesentlichen Teilprojekten (der Wissenschaft, Technikentwicklung usw) in gleicher Weise am Herzen liegt.
Also das, obwohl es doch so sein MÜSSTE, und die Beteiligten ratlos davor stehen, dass es offenkundig nicht so IST, wie es sein müsste.
Es müsste vergleichbar sein und ist es nicht: das stellt sich für Normalplaner freilich erst auf dem letzten der durchlaufenen STANDPUNKTE/OPP dar (aber eigentlich auch schon eine Stelle davor);
es müsste doch sich auf Basis der Vergleichbarkeit der Binnenreproduktionen eine Selbigkeit der Vereinbarkeit und Vereinigung all dieser Reproduktionen (durch Äquivalententausch) ergeben, und ergibt sich nicht: wie man spätestens auf dem DRITTEN STANDPUNKT/REL (und dann auch auf dem folgenden) bemerkt (aber eigentlich (und nur mit Tricks nicht) auf dem STANDPUNKT/REL davor);
es müsste doch egal sein, wo man mit seinem eigenen Leben in der MOD Produzenten-Assoziation steht, und ist es nicht: wie man auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD spätestens bemerkt (und ab da auf allen folgenden, die diesen Mangel offenbar nur noch entfalten, vertiefen) (aber eigentlich schon auf dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD).
Und das kommt daher, dass die gleichen und von allen geteilten und teilbaren verbindlichen Masstäbe für Vergleichbarkeit (von Erfahrungen und jeweils erreichten Erfahrungsständen), Selbigkeit (des für die gemeinsame Lebenseinrichtung und die Gestaltung und Entscheidung herangezogenen Erfahrungs-Wissens) und Indifferenz (der an möglichen Positionen in der gemeinsam geplanten Assoziation absolvierten Lebensläufe) im Denken der jeweiligen Spalte nicht vorkommen:
erst (in OPP) keine Lernregel, die VOR aller Erfahrung definiert, wie mit möglichen Erfahrungsverläufen umzugehen wäre;
dann in REL keine Lernregel, die sich auf anwachsendes Wissen aller beziehen liesse und dafür Regeln des Dazu- und nicht nur Um-Lernens festlegte;
schliesslich in MOD keine Lernregel, die eine integrierte Reaktion auf aktuelle und virtuell von allen geteilte und gleich zu verarbeitende Erfahrungsstände erlaubte, in der Sinn und Fundierung zusammenkämen…?
Ich sehe an dieser Stelle einen Mangel in meiner Darstellung der MOD-Spalte, der mich die ganze Zeit aufhält, nämlich: Dass ich die eigene und eigentliche Kategorie, in der MOD sich selbst und sein Tun beschreibt, garnicht in Betracht ziehe, und das ist sein Entscheidertum. MOD ist und sieht sich als Entscheider; so, wie er das Entscheiden, und sich als Entscheider, bestimmt hat, ist all sein Begründen gespalten, setzt seine Praxis über alle Zeitphasen (Lebensentwurf und Generation, Kulturprojekt, Gattung und verbleibende Geschichte) hinweg doppelt an, und die Ansätze (obwohl er das STANDPUNKT/MOD für STANDPUNKT/MOD) versucht, kommen nicht zusammen.
Das ist die eine Verbesserung, die ich an meinen Überlegungen jetzt anbringen möchte.
Die andere bezieht sich auf die Strukturierung der Spalten, die ich bei meinen Analogie-Betrachtungen und Vergleichen zwischen den Spalten bislang zu wenig berücksichtige:
Rationalitätsblock – Durchdringungszone – „Beweglicher Block“.
Richtig ist: die Bewegung durch die jeweils VIER STANDPUNKTE der Spalten ist eine EXPLIKATIVE, sie mündet in eine Explikation des Selbst-Verständnisses der Träger des jeweiligen Weltverhältnisses. Diese Bewegung geht durch alls vier Stufen hindurch weiter, ganz gleich, wo die jeweiligen Grenzzonen liegen.
Aber…:
Es ist eben ein Unterschied, ob man seine „beweglichen“ STANDPUNKTE expliziert, und dabei „dazulernt“, wie in der OPP-Spalte; oder…
…ob man dabei bereits an eine „schmerzlich“ unzulängliche Grenze gerät, über die man mit allem weiteren Präzisieren und Einbeziehen weiterer Gesichtspunkte, nicht hinauskommt: so in der REL-Spalte der ZWEITE STANDPUNKT/REL, also Markt und Tausch (in OPP: die Klassengesellschaft des DRITTEN STANDPUNKTS/OPP; das eigene Produzieren vs. blosses konsumtiv- (und nicht mehr selbst produktiv) aufnehmendes Nachvollziehen in MOD); oder…
…ob man nur noch dies Nicht-Weiter-Kommen expliziert, und die Konsequenz daraus ziehen muss, so wie hin zu einer nächsten Stufe, dem VIERTEN STANDPUNKT/REL, in REL, oder hin zu zwei verbleibenden Stufen, dem DRITTEN und VIERTEN STANDPUNKT/MOD in MOD.
Darum sehen sich die drei Verläufe in den drei Spalten auf den ersten Blick wenig ähnlich. Es bleibt dann die Frage, wie man diese Verläufe dann doch vergleicht: Was ist das Gemeinsame der drei Spalten? Speziell über eine Frage möchte ich in dem Zusammenhang nachdenken: Was ist eigentlich so „schmerzlich“?
Auf dem ERSTEN STANDPUNKT jeder Spalte tritt man an in der Überzeugung, das EIGENE sei auch das EIGENTLICHE; Schritt für Schritt wird einem diese Illusion genommen.
Die Relationen:
gleich(es Personsein bei euch wie mir; mit denundden Möglichkeiten behebbarer psychischer Defizienz) –
in denundden Hinsichten vergleichbar( verarbeitete Erfahrung, wenn auch andere) –
selber (kollektiver Versuchs- und Reproduktionsplan auf gegebnem Wissensstand) –
indifferent (anderer Lebensverlauf als meiner)
sind in allen Spalten vorhanden, spielen aber nicht die gleiche Rolle: In der ersten Spalte kommen sie als mögliche vor, die Möglichkeiten schliessen sich dann: In der REL-Spalte IST Vergleichbarkeit der Begründungsweisen und trad.Lebensformen eingetreten und Selbigkeit der Gross-Binnengruppen-Reproduktion wird unterstellt, daneben indifferente Variation; in der MOD-Spalte ist die hypothetisch unterstellte Selbigkeit verwirklicht, es gibt nur noch die Erwartung oder Unterstellung einer indifferenten Verschiedenheit der Lebensläufe.
Die (vermeintliche) Indifferenz (Selbigkeit, Vergleichbarkeit) wird dann ganz schnell eingeschränkt; Lebensführung, Lebensentwurf/verlauf, generationen-übergreifende Lebensform/projekt, schliesslich epochenübergreifende Gattungs-Eigentümlichkeit – diese für alle Planenden existenziell entscheidenden Fristen und Zeitmarken – sind dann die (sich ausweitenden) Felder, auf denen sich die Beschränkungen je erschliessen. (Was nicht heisst, dass sie sich dieser Möglichkeit bewusst sind, mit Veränderungen, Dazulernen, Umlernen-Müssen im Verlauf der Zeit rechnen: OPP und REL haben in den Hinsichten die bekannten Ausfälle… Darum deuten sie die Übergänge, die sie entlang dieser Dauern und Zeitmarken absolvieren, nicht mit diesen Kategorien. Verhältnis zur Zeit, für die man plant: Deutlich Epochen-unterscheidendes Merkmal.)
Und zwar um so früher auch in schmerzlicher Weise, je niedriger die eigene Weise, das Eigentliche in ein Eignes zu übersetzen bzw. die als gleich/selbe/indifferent-andre Weise aller Andern (ausser einem selbst oder der eignen Gruppe), in der STANDPUNKT-Reihe angesetzt ist, weil alles Weiterführende (das Persons-Sein überhaupt; das Begründen; das Forschen und Wissenserwerben) schon durch „Rationalität“ geregelt ist und nicht mehr zur Disposition steht: genau dies so Geregelte macht dann das „Eigentliche“, kulturell angesichts eines Erfahrungsstandes zu tun Gebotene, aus. Das Eigene aber wiederum, dem zunächst das Eigentliche (der „Rationalitätsblock“) grosse Freiheiten zu gestatten scheint (in der OPP Spalte mehr als in der REL-, in letzterer wieder mehr als in der MOD-Spalte), gerät unter einschränkende Bedingungen: Solche, die sich als Konsequenz aus den Relationen zu Andern ergeben, die mit dem Rationalitätsbegriff auf dem mit der jeweiligen Spalte erreichten Niveau (anderer Ausdruck: Niveau der Selbstbestimmung in dieser Spalte) unterstellt sind: Gleichheit (als Person, in OPP), Vergleichbarkeit (des Begründens und des Verhältnisses zur Welt in REL), Selbigkeit (der aus verfügbarem Erfahrungsstand zu ziehenden Schlüsse für das zwanglose Entscheiden über gemeisname Reproduktion, Fortschritt usw in MOD). Die rationaler-, also „legitimerweise“ erwartbaren Konsequenzen treten dabei immer wieder („auf Dauer“, also durch die ersten Entwürfe („Übergriffsmodi“), vergesellschaftete Leben, generations-übergreifende Projekte, „universelle“, geschichts-übergreifende Selbst- und Rationalitäts-Bestimmungen) nicht ein; Konflikt, Rückzug voreinander, Sinnlosigkeit (in der Vereinzelung) sind „auf Dauer“ (dito) nicht auszuschalten.
An der Rationalität des „Eigentlichen“ wird dabei bis zuletzt nicht gezweifelt, eher verzweifeln die in ihre legitimen Erwartungen Getäuschten an der Legimität, und entschliessen sich zum Vermitteln. Dabei ergeben sich (wenn auch spät) ganz neue Einsichten; im Fall der MOD Spalte bestehen sie in der Entdeckung der höchst-different verschiedenen Bedürfnis-Profile, die die wechselweise asymmetrisch-unvereinbaren, aber je subjektiv „legtimen“ (da auf Basis des geteilten MOD Fortschrittsprojekts scheinbar „bloss“ indifferent-Verschiedenes den andern abverlangenden) Forderungen-und-Erwartungen der assoziierten Produzenten aneinander (und die kollektiven Pläne) begründen. DORT ist es, dass Dauern und Anthropologien endlich entdeckt werden (wohingegen OPP und REL in längeren Fristen zwar bittere Erfahrungen machen, aber dies nicht durch die (erst später dem MOD Vermittler sich erschliessenden) mit diesen Fristen und Dauern sich verbindenden Kategorien erklären).

11.
Die doppelte Naivität der Akteure unter den ERSTEN STANDPUNKTEN jeder Spalte besteht also darin: Das Eigne, wenn es nur irgend den Bestimmungen des jeweiligen Rationalitäts- und Selbst- oder Personbegriffs genügt, für eine Verwirklichung DES eigentlichen (bei gegebner Erfahrung) zu halten, und dabei (je nach Spalte) das Eigne der Andern für ein aufgrund des geteilten gleichen Personseins Vergleichbares, ein aufgrund der Vergleichbarkeit (als Glaubend-traditional Lebende) Selbes (Gross-Binnegruppe!), oder aufgrund der von allen, als zwanglos-assoziierten Produzenten gemeinsam verfolgten MOD-Programms bloss indifferent-Verschiedenes zu halten. Und in beiden Hinsichten werden sie eines Besseren belehrt, dadurch, dass sie die ZWEITE Erwartung weiter aufrechterhalten (und mit ihr ihr intaktes EIGENTLICHES, und all seine Anforderungen), und die ERSTE differenzieren, und das heisst meist: Es unter Bedingungen stellen – aber Bedingungen, die sie Zug um Zug mehr um dies Eigene bringen, sie „enteignen“ oder davon „entfremden“: Indem diese Bedingungen sie zwingen, ihr Eignes zu vergesellschaften, zu verzeitlichen (eine zeitlich stabile Perspektive einzunehmen), oder zu universalisieren (abstrahieren, auf ein abstraktes Selbst zu beziehen).
Dies das traurige Schicksal des Eignen (und der Selbste, denen es jeweils gehört) in ALLEN Spalten.
Die Spalten unterscheiden sich durch den Punkt, an dem der jeweilige „Krisen“- oder Problemtyp unlösbar zu werden scheint – wo der Konflikt zwischen dem Eignen (dem Beharren darauf) und dem, was durch die Entfremdung abverlangt wird, nicht mehr zu bewältigen ist, und einem nichts mehr einfällt. Die Konflikte nehmen die Form an der Gewalt, des Rückzugs in Isolation (also auf das Eigne), und der Sinnlosigkeit (aufgrund dieses Rückzugs; das Eigne erscheint sinnlos, das Entfremdete auch).
Dieser Punkt rückt Spalte für Spalte eine Stufe vor, in MOD ist er auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD erreicht – also bei dem ersten Lösungsversuch für das, was sich im ersten, naiven Ansatz des ERSTEN STANDPUNKTS/MOD bereits als zum Scheitern verurteilt erwies. Bereits dort gab es die Trennung in ursprünglich Eignes, produktiv von Andern Über- und Aufgenommenes, also produktiv Konsumiertes, und pur Konsumiertes, bloss Nachvollzogenes, an dessen Zustandekommen man nicht beteiligt ist (alles zusammen musste, mit dieser absteigenden Wertigkeit, pars pro toto ausreichen für alle Möglichkeiten, ein Eignes (Leben) zu wählen und zu gestalten, die man an sich als Zeitgenosse der gesellschaftlich jeweils erreichten Entwicklungsstände gehabt hätte).
Auf dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD müssen die Produzenten ihre Leben als Experten einrichten, wenn sie als Assoziation weiter den Anforderungen (Bedarf) ihres EIGENTLICHEN (MOD Kultur-) Projekts gerecht werden wollen. Das Sinn-machende Durchbinden ist nun auch ins Konsumieren (Freizeit) abgeschoben, die Material-Rezeption, die nicht mit der eigenen Tätigkeit zusammenhängt, ohnehin (der ERSTE STANDPUNKT/MOD bleibt insofern als Einsprengsel im ZWEITEN STANDPUNKT/MOD erhalten).
Die funktionelle (Arbeits)(Auf)Teilung der Expertenpraxis in je 4 Untersphären (wie in MOD I,2/25 ausgeführt:
Bestand (an nutzbaren Errungenschaften, Potential im weitesten Sinn der jeweiigen Sphäre)~w,
verständig-verstehend-erklärende, begründende, Innovations-erschliessende Fundierung~W,
(Re)Produktion (im Sinne tatsächlicher Aktivität der Sphäre)~e,
Wert/Sinnvorstellung~E;
all diese, für jede Sphäre, vermitteln dann die pars-pro-toto-Illusion für die produktive Tätigkeit auf dieser Stufe.
Es geht beim sogenannten „Durchbinden“ immerhin ums Wesentliche – das Zusammenbringen dessen, woraus Sinn zu machen wäre, und der Vorstellung, worin Sinnmachen bestünde – beides zusammen ergibt das aktuelle, Sinn-machende Tun. Für den Experten ist es, freilich unter (scheinbarer) Mitnahme (Pars pro toto) der wesentlichen Bestimmungen, die dazu gehören, und durch die sein Tun den Anschluss an die restlichen Wertsphären zu behalten scheint, zurückgedrängt auf den winzigen Ausschnitt gesellschaftlicher Tätigkeit, für die er zuständig ist. Das gesamte Sinn-Machen findet auf gesellschaftlicher Ebene statt; es war ursprünglich als Tätigkeit von Einzelnen (spätestens von allen Einzelnen nachvollziehbar) gedacht; jetzt ist es nivelliert und aufgelöst in eine Unmenge an einzeinen Sinnmach-Stationen, deren jede so gut wie jede andre ist – es ist für den Einzelnen nicht mehr Sinn aus dem MOD Kulturprojekt herauszuholen, als an einer solchen Stelle möglich ist. Falls er mehr möchte, kann er das ja in seiner Freizeit, konsumierend, versuchen, und sehen, wie weit er dabei kommt. Insofern ist das MOD Kulturprojekt nun zwar erneut heruntergebrochen auf die Dimensionen dessen, was in einer Biographie bewältigt werden kann; dass aber zugleich die fundierenden Materien fliessen, und die je aktuell angemessenen Sinnvorstellungen überallhin kommen, und sich beides, Materie und Sinnidee, treffen, und einander, dem erreichten Stand entsprechend, in ein Sinn-machendes Tun auflösen, das das aktuelle Potential ausschöpft – dies ist das gesamtgesellschaftliche; das der Verfügung der Experten längst entglitten ist. Sobald diese Differenz, sei es am Sinn-Verlust des Expertenlebens gegenüber dem „gesellschaftlich Verfügbaren“ (also dem den andern Experten verfügbaren Sinn), sei es als Verspätung und Versäumen der Wahrnehmung möglicher Verwertungschancen für anderswo verfügbare fundierende Materien, und überhaupt Defizienz der in der Experten-Verantwortung liegenden Durch- und Zusammenflüsse von verfügbaren Wünschen und Können bemerkbar wird, sobald wird auch der DRITTE STANDPUNKT betreten; mit all seinen Konsequenzen für die Lebenseinrichtung, Lebensentwürfe, und das Lebensgefühl der Berufstätigen, zu denen sich die Experten nun machen müssen.
Man kann gleich noch weitergehen und den Verlauf, den das Ineinander von Eignem und Eigentlichem durch die beiden verbleibenden STANDPUNKTE/MOD nimmt, genauer studieren, vor allem, um den VIERTEN STANDPUNKT/MOD endlich einmal klar zu begreifen. Aber ich möchte zuvor doch schon festhalten: Das Eigentliche und das Eigne fällt von Anfang an, sowohl beim Kreativen des ERSTEN, als beim Experten des ZWEITEN STANDPUNKTS/MOD, auseinander; Anzeige dessen ist die immer wiederkehrende pars-pto-toto-Figur, die sich zum Leitthema der MOD Reifung zu entwickeln scheint: „Pars“ ist das, was der Einzelne für sich aus der Aufgabe macht, die ihm wie allen durch das MOD Kulturprojekt gestellt ist, als solches ist es ihm von ihm selber aus, durch sein MOD Denken vorgegeben; und das ist das Eigne. Die Aufgabe ist soviel grösser, sie übersteigt den Anteil, den der Einzelne zu ihrer Lösung beisteuern kann, um viele Grössenordnungen; trotzdem soll ihn die Teilhabe befriedigen, soll alles Befriedigende in DIESER speziellen Teilhabe bestehen, die so oder anders ausfallen kann, es ist gleich, wo und woran man sie hat: indifferente Unterschiede, vernachlässigbar. Aber die behauptete Indifferenz stellt sich alsbald als Irrtum heraus, und wird zurückgenommen: Sowohl auf dem Standpunkt des Eigentlichen (der immer der massgebliche und vorangehende ist), der Produktion: Denn da zeigt sich, dass die in ihre bewältigbaren Teil-Bereiche verabschiedeten Einzelnen und Vereinzelten am Ende auch noch den Prozess, an dem sie in so befriedigender Weise „teil-haben“, steuern müssen – weil durch ihr Teil-weises Tun allein das dann doch nicht so recht gelingen will (Stoff bleibt liegen, weil zu schwer zu bearbeiten, wenn man noch andres vorhat: Übergang zum ZWEITEN STANDPUNKT usw). Als auch nach der Seite des Eignen: Dass ihnen ihre produktive Tätigkeit nicht genügt, und sie dann doch an dem „Totum“, wovon sie durch diese Tätigkeit ausgeschlossen sind, interessiert bleiben: Und sei es auch als nicht-verwertende, bloss nachvollziehende Konsumenten, Dilettanten.
((Nebenbei, auch hier wieder: Der Widerspruch von „gesellschaftlich-arbeitsteilig produziert, privat angeeignet“ (warum eigentlich nicht genausogut andersherum?) in einer ganz eigenen Variante – und auch ganz unabhängig von Eigentums-Zuweisungen und Verteilungen…))
Wie geht es also nun auf dem DRITTEN STANDPUNKT/MOD weiter?
Das Leben der Gesellschaft und der Gross-Abteilungen ihrer Lebensführung, wie man es ausdrücken könnte, dehnt sich nun weit über jede biographisch irgend realisierbare Teilhabe-Möglichkeit Einzelner aus. Nicht nur, dass sie bereits zuvor ein Vielfaches einer gesellschaftlich produktiv genutzten Frist gebraucht hätten, um allein konsumierend die Resultate dieser Frist einigermassen nachzuvollziehen, und keine Biographie dafür je hingereicht hätte – jetzt eilen ihnen auch noch die Fristen davon und überschreiten jedes im Einzelleben noch irgend bewältigbare Mass. Von Konsumieren ist da schon garnicht mehr die Rede, die assoziierten Produzenten haben längst das Problem, auch nur die Steuerung des Riesenprozesses ihrer „gesellschaftlichen“ Produktion zu bewältigen – nicht nur Lenins Köchin, auch Chemiker, Ingenieure und Visionäre aller Sparten haben damit ihre Schwierigkeiten. Sie lösen sie auf in derselben, einzig möglichen Weise, wie bisher auch: durch (noch weiter gehende) Arbeitsteilung.
Um das Muster darin genau zu benennen, dekliniere ich nochmals die drei durchlaufenen Stufen durch:
Das Mod Iindividuum darf sich in seiner Rolle als „durchbindend“ verantwortlicher Produzent-auf-eigene-Faust als pars-pro-toto-Teilhaber am gesellschaftlichen Prozess wähnen (darin sind alle gleich, alle haben die gleich freie Auswahl, welchen Aufgaben sie sich zuwenden wollen) – die MOD Material-Fülle aus dem „eigentlichen“ Prozess überfordert aber die „eigene“ Verarbeitung der Einzelnen von Anfang an (die aller in gleicher Weise – auch insofern also sind sie voneinander nur indifferent verschieden), die sich wechselweise (als „den Andern“) die Verantwortung für das „Totum“, dessen „pars“ sie bearbeiten, zuschieben, können dann darauf aber doch nicht verzichten und nehmen (leider hier auch nur wieder pars pro toto) eine Auswahl des nicht von ihnen Verarbeiteten konsumierend, Resultate nachvollziehend, auf. Im nächsten Schritt zum Experten und ZWEITEN STANDPUNKT/MOD wird zugegeben, dass das nicht gelingt, und der zuvor einfach unterstellte „gesellschaftliche“ Prozess organisiert, planvoll eingerichtet werden muss – Verteilung der anstehenden Aufgaben in hoffentlich indifferenter Weise an alle. Genau dasselbe wie zuvor mit Materialfülle (und der Zusammenführung von Material und Einzelnen, „Verteilung“ des Materials an sie und Zuordnung der Einzelnen als Zuständigen zu bestimmtem Material und Aufgaben) findet nun mit der sinn-stiftenden Verbindung der produktiven Verbindung der Zwischenresultate („Durchbindung“) statt: Sinn und Fundierungsmaterial kommen in jeder Expertenstelle nach bestem Wissen und Gewissen des jeweils Zuständigen zusammen, über die Funktionsbestimmungen und arbeitsteilig (durch nochmals spezialisierte Unter-Experten) bewältigten Unteraufgaben seiner Experten-Tätigkeit kann er sich weiter einbilden, unmittelbar Teilhaber der Totalität des Prozesses zu sein. (erinnere hier: Entscheider-Selbst als Quelle einer Totalität spürbarer Sinnerfüllung!)
Insofern er sich (obwohl doch alles in Ordnung sein soll: Alle Experten finden in ihrer Experten-Position gleiche Erfüllung, sollen in ihr aufgehen, haben einander als Experten nichts voraus) dann doch vom gesellschaftlichen Durchbindungs- und Sinnstiftungs-Prozess ausgeschlossen fühlt, und versucht, ihn sich wieder-anzueignen (wenigstens pars pro toto), steht ihm der Weg in beliebige ausgedehnte Freizeit-Dilettantismen (die aber leider nicht „das Eigentliche“ sind) offen: Sofern er bzw. seine Expertentätigkeit ihm solche Freizeit noch einräumen. Dann, wie beim Übergang zuvor, wird zugegeben, dass die „Eigen“-Tätigkeit und Hoffnung auf die Andern in der optimalen Bewältigung des Sinnverbindungs-, also Durchbindungsproblems nicht ausreicht; die gesellschaftliche Optimierung aber, die dieser Einsicht – schon für sich kostspielig genug für die Einzelbiographie – Rechnung trägt, legt dann für die Beteiligten endgültig offen, dass sie als Gesellschaft, „Assoziation“, Ziele verfolgen (müssen), wo Erfüllung weit jenseits ihrer aller Lebensspannen liegt. Das Suboptimale der Experten, die in eigner Verantwortung das Zusammenbringen der IHNEN bekannten Materien mit IHNEN geläufigem Bedarf und Sinn-Vorstellungen bewerkstelligten, machte sich in genau dieser Hinsicht bemerkbar: Fortschrittsoptionen wurden zu langsam wahrgenommen, Neu-Entwicklungen bei Materien wie Bedarf wurden zuwenig beachtet. Also wurde die Verantwortung dafür den Experten weggenommen – sie alle als Assoziation nahmen es sich selber weg, verarmten ihr „Eigenes“ und bereits stark zugerichtetes Expertenselbst noch weiter zugunsten des „Eigentlichen“, des Kulturprojekts. Die selbst-genügsame Expertenexistenz geriet damit unter verschärften Leistungsdruck, die zusätzliche Anforderung der Rücksicht auf die Materien und Bedarfe der Nachbarsphären ist im Leben aller Professionellen, wenn auch sphärenspezifisch unterschiedlich, fühlbar. (Diese Unterschiedlichkeit soll immer noch eine indifferente sein – gleiches MASS der Belastung, qualitativ aber unterschiedlich – zB Belastungs-Qualitäten des Forschens dringen in die Alltagssphäre ein und umgekehrt usw.) Das „Eigene“ ist ab jetzt nicht nur vom Eigentlichen und gesellschaftlichen Prozess weitgehend ausgeschlossen (es ist nicht wirklich SEINES und SEINER, es erkennt sich darin nicht wieder), es ist nicht nur vereinseitigt und verarmt, sondern jetzt wird es (wenn es das nicht schon längst war) zur Bewältigung seiner gesellschaftlich gebotenen Aufgaben massiv belastet. Seine Sinnvorstellungen drehen sich in dieser Lage schnell nur noch um solche Inhalte, von denen es sich erwarten darf, dass sie – weil es sich um unmittelbar umsetzbare Fortschrittsoptionen handelt – seine Belastung reduzieren und als Fernziel zum Verschwinden bringen.
Das Selbst, das sich in und mit seiner immer mehr perfektionierten produktiven Ausrüstung durch die von ihm gedrehte Fortschrittsspirale bewegt, ist ein in diesem Fortschritt sich gleichbleibendes, die Positionen sind – bis zum Ende, wo man zu den Idyllen des ERSTEN und ZWEITEN STANDPUNKTS/MOD zurückkehren darf, und das eigne Leben wieder beginnt – indifferent verschieden; die Selbste, die sich der Fron der selbst-verordnet (aus Einsicht in Notwendigkeit) unaufhörlichen Produktivitätssteigerung unterwerfen, bleiben sich darin, ebenso wie in ihren physischen (leider höchst begrenzten) Potentialen völlig gleich. Dies Gleich-Bleiben wird dann aber wieder dementiert, indem Teilhabe am selbst-bestimmten (insofern selbst gestalteten und geplanten, wenn man denn Lust und Zeit dafür erübrigen mag; insofern eigentlich gekannten, wenn auch nicht zur Gänze – der Materialausschluss wird hier ja keineswegs zurückgenommen, die Arbeitsteilung vielmehr noch intensiviert) Fortschrittsprozess nicht genügt, sondern die Fortschrittsbewegung ERLEBT werden will. Gerade in diesem Erleben ihres gemeinsamen Erfolgs erst erleben dann die assoziierten Produzenten dessen Kehrseite, ihr eigenes (!) Gleichbleiben in all dem rasanten Wachstum der produktiven Potentiale – ihr eigenes Nichtwachstum. Dabei dürfen sie ja auch nicht einfach an sich herumoperieren wie an einem technischen Gerät, und sich als Sinnquelle und Quelle auch der Bestimmung von instrumentellen Kategorien womöglich zerstören; in aller Vorsicht müssen sie sich (mit ihren technomorphen Kategorien; andere haben sie ja nicht) an die physischen Substrate dieser, nun ja, halbwegs kennbaren einen Totalität in ihnen: ihre technomorphen kognitiven Potentiale und die der anderen, endgültig unbekannten Totalität an und in ihnen, dem Spüren von Sinnerfüllung oder eben ihre BEDÜRFNISSE, herantasten. Leider sind die (wie die in diesen Überlegungen bis zum Überdruss wiederholte Scheiternsformel „was es (im technomorphen Sinn) ist, kann es ändern, was es will, kann es lassen (sofern nicht spürbar etwas dafür spricht, es NICHT zu lassen, nicht ohne gutenGrund jedenfalls)“ zeigte) mit technomorphen Kategorien nicht zu erfassen und entziehen sich ihnen. Das ist das Eigne, das vom Standpunkt des Eigentlichen der MODerne nicht bemerkt wird; und mit ihm das ES fundierende „Andere der technomorphen Kategorien“, nämlich das Biomorphe in der Erfahrungswelt. Indem er sich als in aller Fortschrittsbewegung gleichbleibend von seinem ständig umgewälzten technischen Apparat (als einzig nicht-korrigiertes, invariantes und kategorial unbestimmt-Anderes) abhebt, kommt das Entscheider-Selbst zu sich und seinem Selbst, seinem Eignen (die Possessiv-Pronomina bedeuten nichts Gutes, wie schon öfter bemerkt). Sogar die Formel „sich durch sich (immer besser) erhalten“ trifft nun auch auf dies Selbst zu, während zuvor Verbesserndes (nämlich die Produzenten) und Verbessertes (ihr Apparat) immer auseinanderfielen: Nur durch sie nämlich wuchs da der Apparat, nicht durch sich selbst, und nur indem er SIE instrumentalisierte – nur indem sie sich als seine Instrumente und somit komplett selbst-entfremdet fühlen mussten – , verbesserte ER SICH und vollzog jene auf ständig höherem Niveau wiederholte Abstossbewegung (die sich selber irgendwann überflüssig machen sollte, weil sie dann ihr Ziel erreicht haben würde) von sich selbst namens Produktivitätssteigerung, in letzter Instanz Automatisierung. Aber so Selbst-ähnlich hier die Technik wurde, indem sie sich das wahrhaft Selbst-hafte in der Welt einverleibte und unterordnete – sie holte dies wahre Selbst kategorial dann doch nie ein, wie sich allein an der entscheidenden Aktivität zeigt: die ist beim technischen Apparat das Sich-Verbessern, beim Selbst aber das Sich-immer-stabiler-Erhalten. Das Selbst ist schon da, wo der Apparat nie hinkommt. Aber in diese Wendung des MOD Selbst zu SICH kommt ein Bruch; das Hinwenden zu sich als Potential für technische Eingriffe (eine Seite der Entscheider-Kategorie) ist ein andres als das zu sich als Sinn-Masstab via Gefühle. Immer darf behauptet werden, dass es ja ein und dasselbe Selbst ist, das unter zwei so verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und betrachtet wird; aber die Formel, wie die beiden zusammengehören, das Sich-zum-Hinreichenden in ihm Verhaltende am Selbst, und das sich zum Absoluten in Welt und Selbst Verhaltende – sie existiert nicht. – Der Einzelne MOD Produzent macht diese Trennung und den vergeblichen Versuch,sie durch gesteigerte Forschungsanstrengung zu überwinden, mit, gibt Erhaltung dieses eigentlichen Selbst für seine Eigenes aus; danach streicht er diese Lüge gleich wieder durch und will, dass IHM in seiner speziellen Produzentenlage Erleichterung verschafft wird. Sein Eignes ist eben mehr bestimmt als das Eigentliche; dass das Entscheidertum und seine Wissenschaft (Erfahrung), Technik, Produktion und nächst-realisierbaren mediznischen Selbst-Erhaltungsutopien in der Welt erhalten bleiben, genügt IHM nicht: Es ist eben kein abstrakter Entscheider, der hier SICH und seine biographien-übergreifenden Kulturniveaus erhält, sondern eine Person, die in ihrem Entscheidertum nicht aufgeht und Rücksicht auf ihr individuelles Schicksal einklagt. Das aber ist noch mehr als unter dem DRITTEN STANDPUNKT/MOD eins der Beschädigtheit, die abstrakt gleiches Gesamt-Mass aufweisen mag, und insofern nur indifferente Unterschiede; die Individuen aber fühlen qualitativ unterschiedlich starke Belastungen, und verlangen von ihrem Selbst-Erhaltungs- und Heilungsprozess, dass sie in DIESER Besonderheit ernstgenommen werden. Zur Betrachtungsweise ihrer als physische Träger (mit gewissen Schwankungsbrieten aller nur denkbaren physichen Parameter, die aber in dieser HInsicht indifferent sind) abstrakten Entscheidertums und seiner (am wenigsten in ihnen, vielmehr in Dokumentationen, Institutionen, Produktionsanlagen, Plänen) gesellschaftlich materialisierten und verkörperten Erfahrung als dem Universell-Eigentlichen passt dies vielfältig Eigne (die eigne Position in der Assoziation der Heiler-Produzentenschaft) nicht. Hier will nun jeder genau der Pars sein, für den das Totum der Gesundheitsindustrie arbeitet – und merkt daran doch bloss, dass er in seiner Partialität von der Forschung nicht in Betracht gezogen wird; da, wo es doch geschieht, zeigt sich: dass sie das auch garnicht KANN.

12.
Die beiden Anteile der Gesamt-Produktion unter dem DRITTEN STANDPUNKT/MOD, Gesellschaft und ihre immer produktivere Ausrüstung, haben bereits dort unterschiedliche Wertigkeit – es ist eben nicht „die Produktion“, die SICH entwickelt; sondern die beiden Anteilte dieses Sich-Entwickelns (oder der technischen Evolution) zerfallen klar in ein längst Evolviertes, das daist und unbedingt im wesentlichen bleiben kann, soll, muss, wie es (geworden) ist, nämlich „uns“ und die uns tragende Natur einerseits – und den von uns auf je erreichter Grundlage weiterentwickelten Produktionsapparat, mit dem „wir“ arbeiten, zum andern. Dies kollektive Selbst (das selbst nicht leidet, weil es dazu keine Organe besitzt) wird also nun Gegenstand einer ganz eigenen, sein Dasein gegen Schadeinwirkungen verteidigenden, es schützenden, stabilisierenden, nach Beschädigungen auch wieder herstellenden, schliesslich auch seine Leistungsfähigkeit verbessernden Technologie mit dahinterstehenden Forschung, und einer deren Resultate umsetzenden Industrie. Auch die Sinn-Anschauungs-Sphäre sollte zu dieser Neu-Ausrichtung der Fortschritts-Strategie beitragen können, und definieren helfen, worin Besserungen der Lage dieses ewig gefährdeten Selbst bestünden; dabei kann sie sich leider nie sicher sein, ob sie nicht ihrerseits zur Quelle von Schäden wird, indem sie den von selbst wirksamen Mechanismen zur Selbst-Erhaltung dieses Selbst in die Quere kommt – die muss sie also beachten. Aber wie weiss sie, angesichts einer Normabweichung, ob sie es mit einem beschädigten oder einem bereits gegen die Beschädigung sich (mit Chance auf Erfolg) wehrenden Selbst zu tun hat, dem sie mit ihren Eingriffen einen Bärendienst erweisen würde? Sie hat somit mindestens drei Gross-Kategorien in ihrer Hilfspraxis zu unterscheiden: Die Normal-Funktionsweise dieses Selbst; die nützlichen Selbst-erhaltenden Funktionsweisen dieses Selbst angesichts von drohenden oder eingetretenen Beschädigungen, die es zu unterstützen, in jedem Falle nicht zu behindern gälte; schliesslich die Grenze der Selbst-Erhaltungsfähigkeit dieses Selbst, wo es der Nachhilfe durch die entsprechende Technologie bedürfte. Nun soll dies Selbst aber nicht unter allen Umständen, unter denen es existieren könnte, betrachtet und die Grenze SEINER Selbst-Erhaltung dabei hinausgeschoben werden, sondern es soll Bediener einer Technik und Organisator, Produzent, Kontrolleur, Finder und Planer eines möglichst optimalen Wachstumsprozesses der verfügbaren Produktivität sein; vor allem in den künstlichen Umgebungen, in die es sich in diesen seinen vielfältigen Funktionen als Betreiber dieses Prozesses zu begeben hat, soll „es sich“ weiter erhalten. Aber dabei kann natürlich nicht gefragt werden, ob die faktische Normalität, in der es sich in diesem Betrieb bewegt, bereits eine es beschädigende ist – jede ursprüngliche Normalität, mit der man diese Betriebsnormalität vergleichen könnte, ist ja längst verlassen – sie, nämlich GENAU „sie“ herstellen zu wollen als ein „je schon Vorhandenes“ (da sich selbst durch sich selbst Erhaltendes), wäre ein Widerspruch, oder aber methodischer Zirkel: Man muss Natur nun einmal „sich selbst“ überlassen, um zu sehen, was darin wie gut, wie lang „sich selbst“ erhält.
Allerdings ist, in und durch uns, vor allem in MODernen Zeiten, in die Natur das Kulturelle eingezogen: Nicht nur maximal beschleunigtes Umlernen, Anpassung, sondern DAZULERNEN, und das nicht einmal nur passiv, sondern aktiv beschleunigt, durch Suchen, Versuchen und Experimentieren, Optimieren und Probieren, ist in der Natur präsent, seit es uns, diese Gattung, gibt. Alles lebend-Naturhafte ist auch vergänglich, trägt die Möglichkeit in sich, beschädigt, verarmt, zerstört zu werden. Wenn „es“ „sich“ erhält, dann gegen solche Einwirkungen; wenn die Gegenwehr effizient sein soll, muss sie im selben Mass auch selektiv sein. Zentraler Bestandteil einer spezifischen Gegenwehr aber ist die Abgrenzung des Erhaltenswerten; das in diesem Fall eine ungeheure Variationsbreite und möglicihe Ausdifferenzierung aufzuweisen hat – bloss keine ganz beliebige; denn es darf eben nicht in JEDER Hinsicht anders werden, als „es“ ist.
Es war früher bereits eingeführt und festgehalten worden: Dass dies „es“-Sein etwas zu tun hat mit einer VOLLSTÄNDIGEN Präsenz ALLER Merkmale oder Teile; derart dass (wegen der Variationsbreite) die Einzel-Bestandteile so oder anders ausfallen, also auch SICH ÄNDERN können, und doch „es sich“ dabei erhält (oder womöglich sogar dadurch).
So müssen wir in der Beschreibung des „es“ (so, wie „es selbst“ in „seinem“ praktiischen Verhalten zu „sich selbst“) die Veränderlichkeit ebenso angeben wie deren Grenzen, und obendrein die Hinsichten benennen, in denen ÜBERHAUPT eine der möglichen und auch notwendigen Ausprägungen vorliegen muss, damit „es“ vollständig ist (man könnte sagen: keine Ausprägunug in einer dieser Hinsichten aufzuweisen, läge dann auch jenseits der Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen).
Etwas, das verschiedener Ausprägungen (komplett oder inkomplett) fähig ist und dennoch „es“ bleibt, ist eine (zusammengesetzte, komplexe) Form oder ein Muster; und wenn das, was verschiedener Ausprägungen fähig ist, durch eine Struktur definiert ist, an, mit der und durch deren materiellen Zuwächse, Änderungen oder Verluste die Ausprägunugswechsel realisiert werden, und die Ausprägungen Mengen von Dispositionen sind, durch die sich die betreffende Struktur in definierten Umgebungen in den angegebenen Grenzen erhält, dann ist diese Struktur an diese Umgebungen ANGEPASST. Dabei können die die Struktur definierenden, weil sie als „ihre“ Träger-Struktur (hinreichend) charakterisierenden (und dabei wenigstens zum Teil dazu beitragenden, dass das Gesamtgebilde sich erhält)  Dispositionen andere sein als das Gesamt an Dispositionen, die (in ihren Ausprägungen wechselnd) die augenblickliche Gesamt-Angepasstheit des Gesamtgebildes an definierte Umgebungsverhältnisse, oder Anpassungsfähigkeit an definierte mögliche Umgebungsverhältnisse ausmachen. Wenn nun zu den Dispositionen speziell die gehört, durch gezielte Stoffaufnahme, Energieverwertung und katalytische Reaktionen zerstörte Teile der „eigenen“ Struktur wiederherzustellen oder aber weitere Strukturen derselben Art (andere Struktur aber gleiche charakteristische Dispositionen plus Gesamt-Angepasstheit) zu erzeugen, dann ist schon sehr viel von dem abgedeckt, was „Leben“ ausmacht. Die nächsten Niveaus wären erfasst über Begriffe wie: Verhalten (sensorische und Steuer-Dispositionen, die zwischen einander ausschliessenden Angepasstheitsformen hin- und herschalten und die je passend(st)e selektieren), Verhalten-zu (aktive Eigenbewegung oder selektive Stand-Ortswahl bei zumindest passivem Bewegtwerden), Lern-Verhalten (Sich-Verhalten zu Verläufen des sensorischen Inputs in Abhängigkeit von (sensorisch ermittelter) Bewegtheit (aktiv oder passiv), Innen-Milieus (Innen/Aussen-Unterscheidung beim (Lern)verhalten: äussere Grenze, selektive Aufnahme, Verteilung, Abgabe von Stoffen, innere Homöostase/Selbst-Steuerung und -Kontrolle; Wachstum und Bauplan-Realisierung, Regeneration, Immunsysteme), horizontal: Synergie/Arbeitsteilung und Spezialisierung, schliesslich vertikal: Ausbildungvon Funktions- und Verhaltensebenen-Hierarchien; Evolutions-Lernen (grundsätzliche Ausbildung der Unterscheidung Stabil/variabel für die replizierten Muster; darauf dann bezogen: Lernverhaltens-artige Variation des stabilen Replikationsmusters in Quoten der replizierten Exemplare, auch in Abhängigkeit vom Anpassungsdruck (was „quasi-sensorische“ Einflüsse auf die Variabilität oder umgekehrt relative Stabilität  des Replikationsmusters unterstellt: Rückmeldung steigender oder sich ändernder Anpassungs-Anforderungen; Reaktionsmuster für Selektion der je variierenden und für experimentelle Änderungen freigegebenen Hierarchie-Ebene).
((Anm. Man muss nicht gleich Lamarckismus-verdächtig sein, wenn man Genomen höhere Niveaus der Selbst-Kontrolle zutraut als das einer völlig blinden Funktion (im Sinne der vorläufigen ontologischen Terminologie der Untersuchungen und Überlegungen dieser Seite). Die Deutung solcher Niveaus als Verhaltens- oder Lernverhaltens-MECHANISMEN (auf u.U. sehr niedrigem Niveau) ist alles andre als teleologisch – schon aus dem einfachen Grund, dass Lernprozesse zwar selektiv sind und auf regionale Optima zulaufen, aber eine „zweckmässige“ Anpassungssituation, -Regel, -Verlaufsroutine im besten Fall als Resultat haben (darin bestünde ja, wenn erreichbar, das relative Optimum); als primitivstes dieser Optima ist zu sehen die Erhaltung einer identifizierbaren Funktionsweise auch unter mindestens einer mehr als unter den bisherigen Zerstörungs-Bedingungen, also eine Steigerung ihrer Robustheit. Es ist ebenfalls teleologie-frei möglich, sich Weitergabe von Informationen über die Selektionsdruck-Vorgeschichte in der Keimbahn über entsprechend gestellte Schaltgene zu denken.))
Meine Arbeitshypothese im bezug auf die Kategorien-Abteilung zwischen den technomorphen Basis-Kategorien der Naturwissenschaft (deren Kategorien reichen von „Unterscheidbares überhaupt“ und „Räumlichkeit bis zu „Dispositionstragende Struktur“) und den Ausgangs-Kategorien für die personalen Kategorien (Person, Sprachlichkeit, Kultur, Geschichte, Mentalität usw, als Grenzbegriff die „notwendig-hinreichenden Bedingungen für die Spracheinführung ohne Sprache“) lautet, dass sie durch die Reihe:

Funktionsweise (mit (u.U. verschiedenen, aneinander zeitlich anschliessenden bzw wechselnden, die Funtkionsweise realisierenden Strukturen: System): dauerhaftes Dispositionsaggregat mit Erhaltungs- (Stabilitäts-), Resistenz- (Robustheits-), Alterungs- (innen-verusachte Labilität=Robustheitsverluste) bzw. Zusammenbruchs-Bedingungen
identifizierende (charakteristische Teil-)Funktionsweise/Träger-Funktionsweise
Funktion (sich-durch-sich-selbst erhaltend in den Umgebungen, in denen sie „normalerweise“ vorkommt: Anpassungsbegriff)

Verhalten (Funktionswechsel aufgrund steuernder Information aus der Umgebung)
Verhalten-zu (bis hin zur Verwertung räumlich geordneter Information: Wahrnehmung)
Lern-Verhalten(-zu)

sowie die dazu in ein noch zu klärendes Verhältnis tretenden Dimensionen:
Replikation
Innen/aussen und darauf bezogenes (Lern-)Verhalten(-zu)
Binnen-Funktions-Differenzierung: Spezialisierung (horizontal) + Funktions-(Steuer-)Hierarchien (vertikal)
stabil/labil ((Lern-)Verhalten(-zu) diesem: Evolutions-Lernen)

vollständig dargestellt ist, und alle vorkommenden biologischen Phänomene als Ausprägungen komplexer Zusammensetzungen aus diesen Kategorien erklärt werden können.
Ökotop-Definitionen könnten zB. definiert werden als Aussen-bezogenes Sich-Verhalten-zu einem Standort einer Gruppe von Organismen (horizontal spezialisiert), die untereinander in Synergie- und Kontrollbeziehungen stehen und insofern eine Binnen-Wechselwirkung aufweisen sowie Stabilität auf je bestimmten Funktionsniveaus für je dafür bestimmte Fristen.

EINE höchst wichtige Unterscheidung beim Lern-Verhalten fehlt aber, genauer gesagt handelt es sich um eine Präzisierung des Unterschieds von „Verhalten-(zu)“ und „Lernverhalten(-zu)“: Dieser Unterschied lässt sich fassen als der von Um-lernen (anpassen) und Dazulernen.
Zur Kategorie des Umlernen-Könnens, also des selektiv-„zweckmässigen“ Sich-Verhaltens zu unterschiedlichen Umgebungsbedingungen (und somit desSich-Anpassens daran), gehören Begriffe wie (zulässige) Variations- und Schwankungsbreite (der relevanten Parameter) bzw. Grenze unnd Übergang in einen nicht oder nur noch anders zu bewältigendem Zustand. Auf seiten der sich verhaltenden Entität korrespondiert dem der Begriff der Empfindlichkeit bzw. Empfindungsgrenzen für die relevanten Parameter (in gewissem Sinn auch der der Selektivität oder Spezifität) und der der Reaktionsschnelligkeit bzw. -Trägheit. Der Begriff der Angemessenheit der Reaktion im Sinne der Erhaltung des reagierenden Selbst fällt bereits unter den der Funktion; allenfalls könnte man erwägen, die Wahl der optimal angepassten Funktion (anstelle bloss suboptimaler) als weiteren Leistungsparameter der reagierenden Entität anzuführen.
Wenn aber von Dazulernen geredet wird, dann gehört dahin auf der „objektiven“ Seite das „Bedingungsgefüge“ bzw die die Variations- oder Schwankungsbreite der Ausprägungen einer objektiven Entität „tragenden“, dh. „sie realisierenden“ oder „sie aufbauenden“ Entitäten. Auch sie weisen Variations- und Schwankungsbreiten auf, auch dazu muss sich die dazulernende Entität verhalten; hier aber kommen hinzu die Kategorien wie Unbekanntheit und Exploration, Risiko-Orientiertheit und „Zuverlässigkeit“ des vorhandenen Wissens, daneben „dadurch-dass“ (objektiv) und „um-zu“ (subjektiv) -Relationen bzw. die Relation Träger/getragene-Entität und das jweilige ontologische Niveau dieser Verknüpfung (eine Struktur oder eine Folge passender Strukturen ist Träger einer Funktionsweise; eine identifizierbare Teilfunktionsweise erhält SICH in Umgebungen, in denen sie normalerweise vorkommt, die jeweilige ganze also Rest-Funktionsweise definiert aber die Robustheits- und zB auch Alterungsbedingungen (innere Stabilität) usw, die Gesamt-Funktionsweise ist insofern Träger der identifizierenden bzw. sich-erhaltenden (des „Selbst“).

Eine wichtige Unterabteilung des Sich-Verhaltens (Umlernen und Dazulernen) bezieht sich auf das Sich-Verhalten-zu ihrer Umgebung anderer Entitäten, und daran anschliessend der Spezialfall des Sich-wechselseitig-zum-Verhalten-des-andern-Verhaltens oder des Sich-zueinander-Verhaltens, mit den Kategorien der (A)Symmetrie und der Hierarchie- bzw. Kontrollverhältnisse.
Wichtig ist hier, um sie zu wiederholen, die These: Dass diese Kategorien hinreichen, um sämtliche möglichen biologischen Komplexitätsniveaus einzuordnen; was bedeutet, dass eine nicht mehr überbietbare Grenzkategorie erreicht ist; worin könnte diese Nicht-Überbietbarkeit bestehen, und um welche Kategorie handelt es sich da? (Die Vermutung lautet hier ungefähr: um ein Sich-zu-sich-verhalten bzw. zu dem eigenen Dazulernen… mithin Evolutionslernen, auf die Gesamtheit Biosphäre bezogen, aber maximal-möglich beschleunigt…)

13.
Was hier in Abs 12 ganz kurz einmal angesprochen wurde, wäre, ausgeführt, die explizite Auffüllung der ontologischen Lücke zwischen den technisch-instrumentellen Kategorien („Räumlichkeit“, Struktur, Disposition…), die der MOD „Natur“-wissenschaft zugrundeliegen, und den Kategorien aus dem  Entscheiderbegriff, und seiner rationell-materialistischen Explikation (gegen alle REL-artigen, etwa Bewusstseins- und „mind“/Geist-basierten Personbegriffe). Mit anderen Worten, es wäre die Explikation des Naturbegriffs, an dessen SPITZE die rationell-materialistisch definierten Personen, „wir“ und unseresgleichen, stehen; auch die Explikation unserer nicht – auch nicht durch ein „Transhumanisierungs“-Projekt – überbietbaren Spitzenstellung..).
Aber die Andeutung, wie so eine lücken-füllende Explikation aussehen könnte, soll hier nur einen anderen Gedanken vorbereiten helfen, nämlich diesen: dass die MOD Entscheider, nachdem sie sich im DRITTEN STANDPUNKT/MOD das Programm der technischen (und darum für uns ganz durchschauten, somit kontrollierbaren) (Re)Konstruktion einer bzw. der Natur für uns (als ob es noch keine gäbe) gesetzt haben, konsequenterweise auch uns in dieser Kunstnatur eine Stellung geben müssen – und die entspricht, infolge einer vagen Ahnung unserer realen Rolle in der Real-Natur, dem, was das ertüchtigte Selbst für die Technik leisten soll: Ihr steuernder, lenkender, sie perfektionierender Kernbestandteil zu sein – das Gehirn dieser Techniknatur, die zentrale Steuerungseinheit. – Mit dieser Idee als Ausgangspunkt lässt sich jetzt vielleicht eine Frage angehen, die tatsächlich bis hierher unbeantwortet ist – darum, weil eine (durch mangelnde Präzision) irreführende Überlegung das die ganze Zeit verhindert hat, ich meine die Frage: was eigentlich das MOD-Pendant ist zu den schattenhaften „Entdeckungen“ des „Fehlenden“ (zumindest in Anteilen) der OPP- und REL-Spalte – und vielleicht müssen auch die andern Antworten zu „Pendants“ in der MOD-Spalte noch einmal aufgerollt werden…

Zur Erinnerung: In OPP wird „sukzessive-schattenhaft“ entdeckt bzw. zeichnen sich ab, werden geahnt als (die immer wieder verfehlten) „Ziel-Kategorien“: im Verlauf des ERSTEN STANDPUNKTS/OPP: ES, im Verlauf des ZWEITEN STANDPUNKTS/OPP: (technisches) Wissen-wie und KS (generel und als ES-Bestandteil), im Verlauf des DRITTEN STANDPUNKTS/OPP. Wissen-dass bzw. Nicht-wissen-ob (RU) und KS generell; im Verlauf des ERSTEN STANDPUNKTS/REL: die notwendige Angebundenheit der 5.Entscheiderstufe an die 4; im Verlauf des ZWEITEN STANDPUNKTS/REL: die notwendige Angebundenheit der 4.Entscheiderstufe an die 3;
der VIERTE STANDPUNKT/OPP und der DRITTE STANDPUNKT/REL sind dann schon die Krisen-STANDPUNKTE, in denen sich das kategoriale Defizit des jeweiligen Weltverhältnisses schmerzlich bemerkbar macht: als Unmöglichkeit, ein („gerechtes“) Prinzip der Vergleichbarkeit der kollektiven Planentwürfe aller Personen (bzw in sich einigen Personengruppen) zu finden (das die Tatsache ihrer formellen Gleichheit als Personen präzisiert); als Unmöglichkeit, einen („nicht nur idealen, sondern realen, funktionierenden“) Inhalt für unsere Vergesellschaftung (in Gestalt einer uns alle umfassenden Binnengruppe, in der wir dennoch „unser Eigentum“ behalten, soweit es ein besonderes, uns besonderndes ist) zu finden.

Die fehlerhafte Antwort lautete: In der MOD-Spalte würden sich nur einfach die 4 zeit-bezogenen Kategorien Identität, Lebensentwurf/-form (= vergesellschaftete Lebensentwürfe), Individualität, Mentalität für die Entscheider abzeichnen. Dieser Fehler lässt sich zurückverfolgen bis in MOD I,4/3, wo gefragt wird nach dem Gleichen im Aufbau der Spalten, also letztlich: dem vergleichbaren Grund der Spalten; die Antwort, die dort gegeben wurde, wurde bereits in dem Sinn berichtigt, dass – im Gegensatz zur Behauptung, dass es sich bei diesen Zeilen-begründenden Kategorien in allen drei Spalten zB NICHT um Idenität handle – mehr oder weniger die Zeit-Zäsuren, die sich mit dem genannten Kategorien-Quartett verbinden, und damit auch diese Kategorien als Rahmen-Kategorien für die jeweiligen Besetzungen in den Spalten benannt wurden: der Zeit-Horizont der ERSTEN STANDPUNKTE ist der der Alltags-Einrichtung, Lebensführung, Lebensphasen und der Anschlüsse dieser Phasen aneinander;
der der ZWEITEN STANDPUNKTE ist der eines Gesamt-Lebens (einer Gesamt-Lebensspanne und dessen, was in dieser Zeit dem Einzelnen und seinen Zeitgenossen möglich ist), im Rahmen der mit einem Lebenden;
der des DRITTEN STANDPUNKTES ist der einer Aufeinanderfolge von Biographien solcher, die durch einen kollektiven Plan über biographische Grenzen hinweg verbunden sind;
der des VIERTEN STANDPUNKTES ist der alle Personen, jenseits all ihrer kollektiven Pläne, umgreifende.

Über diese durch wenige elementare Zäsuren artikulierten Zeiträume, die da nacheinander in den Blick kommen (und die jeweils voraufgehende als Teil-Zeitspanne enthalten), legt sich eine zweite, je Spalten-typische Gliederung, und das ist die des Reifens der STANDPUNKTE, des schon in der Spalte erlebbaren Scheiterns, und der eventuellen Versuche einer „Heilung“, ohne den Rahmen der Spalte zu verlassen oder zu sprengen; das ist im Text zuvor oft genug besprochen worden.
Als Grund dieser zweiten Untergliederung der sich im Licht des Selbst- und Personbegriffs einer Spalte ausdehnenden Zeithorizonts, in dem Einzelne planen, wurde das Verhältnis angegeben zwischen der Zeit, die durch den allgemeinen Rationalitäts-, also Personbegriff der jweiligen Spalte bestimmt ist – also eigentlich die gesamte Zeit der Planung, einerseits, und den Phasen, die als „bewegliche“, dadurch noch nicht festgelegte eines irgendwie erfahrungsabhängigen So- oder Anders-Sein- und -Entscheiden-Könnens begriffen wurden, andererseits: So entsteht der Unterschied des „Eigenen“ und des „Eigentlichen“, die sich hoffentlich nicht widersprechen, warum auch – niemand rechnet erst einmal damit.
In der OPP-Spalte, wo praktisch alles beweglich und von irgendeiner Erfahrung (und dem seinerseits erfahrungs-abhängigen Prinzip des Umgangs mit Erfahrung) abhängig gemacht wird, reicht das Eigene bis in den VIERTEN STANDPUNKT/OPP, wo es sich auf die eigene Meinung oder Mentalität, Begründungsweise und DAMIT auch Legitimationsweise und Meinung, was gerecht ist und was nicht, reduziert hat. Alles andre ursprünglich Eigne, mit dem ein OPP naiv in seinen Alltag gestartet ist, ist da schon durch die „politischen“ Reifungs- und Einsichtsprozesse im Rahmen der OPP-Vergesellschaftung aufgezehrt. Im OPP-Sinn ist eine ganz von sich selbst absehende Meinung über gerechte Verteilung freilich kein wirklich Eigenes mehr.
So auch in der REL-Spalte, bloss eine Stufe vorher schon: Auf dem DRITTEN STANDPUNKT/REL hat sich das Eigne, die traditionale Lebensform, die in Verbindung mit anderen, mit dem Markt steht, in diesen Markt hinein aufgelöst – in eine blosse Zuständigkeit und Rolle in der arbeitsteiligen Gesamtproduktion; das Beharren auf dieser Besonderheit erscheint, angesichts der Abhängigkeit aller für irgendetwas Zuständigen von allen andern absurd, die für das Ganze suboptimale Förderung gerade DIESES Durchgangspunktes der Gesamtproduktion, nur weil es der eigne ist, ist unsinnig. Auch hier verbleibt kein Eigentümliches, das eine partikulare Sonder-Perspektive auf das Ganze begründen könnte, nur noch, auch hier, wieder eine Meinung und Einschätzung, nicht dessen, was gerecht, sondern was der bei gegebnem Gesamtwissen für das Ganze, als gemeinsamer Binnengruppe aller Marktteilnehmer, förderlichste Fortschrittspfad wäre – worüber Meinungen nur auseinandergehen können, also vermeintlich different sein können, solange es noch unterschiedene Weisen der Wissensverarbeitung, genauer: der REL-artigen Wissenserwerbs-Beschränkung gibt.
Das Eigene in OPP und REL läuft hinaus auf puren Eigensinn, wegen der unentwickelten Lernregel dieser Weltverhältnisse. Das Eigene in MOD hingegen lässt sich nicht so einfach von seinem Eigentlichen verschlingen und wegfressen: Als beschädigtes bleibt es ab dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD schmerzlich fühlbar stehen, und stört. So wie das Eigne das Eigentliche auch in den andern Spalten stört, und sich ihm widersetzt.
Aber anders als in den andern Spalten, gibt es in MOD überhaupt kein Feld, wo die Störung und der Konflikt vorübergehend zum Schweigen gebracht werden.
Es gibt nichts, das als langer historischer Reifungsprozess angesehen werden könnte, wie die Entwicklung durch die OPP-Spalten-Stufen hindurch; auch nichts, das zunächst so ausschaut, und dann, man weiss nicht wie und warum, ab einem bestimmten Kulminationspunkt misslingt, wie Vergesellschaftung in der REL-Spalte; sondern von Anfang an wird in MOD alles schlimmer, und es beginnt allenfalls leidlich schlimm, mit dem Hin- und Herschalten der frühen MOD Kreativen zwischen ihren „eigentlichen“ produktiven Tätigkeiten in verschiedenen Wertsphären, und ihren verzweifelten Versuchen, wenigstens konsumtiv, insofern uneigentlich, und pars pro toto, mit den von ihnen allen zusammen produzierten Stoffmassen mitzuhalten.
Dann sind sie als Experten stillgestellt, und müssen selbst die unter dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD noch mögliche „erfüllende“ Teilhabe am eigenhändigen „Durchbinden“ und Verfolgen wenigstens einer kleinen Portion der ansonsten gesellschaftlich bearbeiteter Materie in ihre „Freizeit“ verschieben.
Und selbst dies elende Zugeständnis der freien und eigenen Zeit verschwindet noch, wenn sich die versammelte Produzenten-Assoziation, unter dem DRITTEN STANDPUNKT/MOD, mit der Aufgabe konfrontiert sieht, zu ihrer Befreiung in Richtung auch nur dieser zugestandenen Freiräume und Freizeiten eine künstliche NATUR zu bauen, in Gestalt einer sich selbst kontrollierenden und erhaltenden, nämlich automatisierten Technik. Der sie ihr störenderweise natur-gegebenes Selbst anverwandeln, und als steuernden Kern ein- und vorsetzen müssen, wie es, freilich in seiner naturbelassenen Gestalt, einer unentstellten, so wie geworden, belassenen Natur von Natur aus ein- und vorgesetzt war – und, solang es lebensfähig ist und bleiben soll, noch immer ist: als maximal beschleunigt lernfähiges Selbst-Regulativ, Selbst-Perfektionierungs-Instrument der Biosphäre. Als solches soll das, notgedrungen in seinem Kern nicht zu beschädigende, mithin so wie es von Natur aus zustandekam, zu belassende Selbst, das leider durch seine MOD Vorgeschichte schon maximal entstellt ist, auch der zur Natur-haften Selbststeuerung ertüchtigten Technosphäre dienen.
Die persönliche Erfüllung, die das MOD Individuum allenfalls, bestenfalls erfährt, gerade eben in seinem eigentlichen Tun, mehrheitlich und dann fast ausschliesslich und nur noch in den Simulationen, die es neben diese eigentliche Tätigkeit stellt (und die es sich im VIERTEN STANDPUNKT/MOD endgültig versagt) – sie ist nicht die Sinn-Erfüllung des MOD Kulturprojekts, nicht das erfüllende Zusammenbringen von Sinn-Mach-Möglichkeit und Sinnerfüllungs-Vorstellung.
Warum wird das zunächst so leicht hingenommen?
Eine vorläufige, prekäre Antwort war schon gegeben worden: weil es im Tun seines Eigentlichen bereits leidlich Befriedigung erfährt – für SEINE Verhältnisse.
Aber die endgültige Antwort fällt etwas robuster aus: Weil die Kategorie „Befriedigung“ für MOD Individuen so noch garkeine Beachtung findet. Die „Sinnerfüllung“, die sie bei ihren erfolgreich absolvierten „Durchbindungsversuchen“ erfahren, scheint alle Opfer zu rechtfertigen; so sehr machen MOD Individuen offenkundig ihr Wohl und Wehe davon abhängig. (Es handelt sich um kulturell, durch kulturelles und persönlich nachvollziehendes Bildungs-Lernen erzeugte „Bedürfnisse“ vom Sorge-Typ. Die MOD Individuen „sorgen“ sich darum, angesichts ihres wachsenden Weltwissens, die „Sinn-Durchbindung“ für die von den beiden äusseren Wertsphären ästhesiomorph und technomorph ihnen zuwachsenden Materien zustandezubringen; vor allem und mit grösster Priorität: in ihrem eigentlichen, im Zweifel gesellschaftlich-arbeitsteiligen Tun. Dann auch in ihrem eigenen; das Bedürfnis DANACH stillenden Tun – die Gleichsetzung des Eigentlichen mit dem Eigenen ist sichtlich keine Selbstverständlichkeit.
Für den ERSTEN STANDPUNKT/MOD ergibt sich da eine überraschende Präzisierung des bislang darüber Gesagten:
Im EIGENTLICHEN-eigenen Tun des frühMODernen Allround-Kreativen findet da produktives Durchbinden statt, im BLOSS-eigenen konsumtiven Aneignen von darüberhinaus gesellschaftlich verfügbarer Materie gibt es dann noch konsumtiven NACHVOLLZUG der Durchbindbarkeit oder offenkundig von Andern, für Andre vollzogenen Durchbindung dieser Materialien. Beides, Tun wie Nachvollzug, befriedigt; aber was für Bedürfnisse? Der „Reifungs“- oder Lernprozess, der den MOD Individuen durch ihre Spalte hindurch abverlangt wird, zwingt ihnen da einige schmerzliche Einsichten auf: Das „ästhesiomorphe“ Kompensieren erschliesst keine dauerhaften Befriedigungen, sondern nur solche für Bedürfnisse und Bedarf einer flüchtigen kontingenten Situation; die bedarfs- und (partial)sinn-durchbindungs-gerechten Wechsel der Beschäftigung passen zur Bedürfnis-Lage der Kreativen des ERSTEN STANDPUNKT/MOD nur in einer einzigen, äusserst grobschlächtig definierten Hinsicht: derjenigen von Expansion und Reduktion; unter MODernen Vorgaben ist das freilich schon viel. So viel, dass es mit einigem Aufwand unter dem ZWEITEN STANDPUNKT/MOD simuliert, unter dem DRITTEN gar schmerzlich vermisst wird (dort müssen dann, mangels besserem, künftige Bedarfsdeckungs-VORWEGNAHMEN kultiviert werden). Immerhin bekommt die Experten-Existenz des ZWEITEN STANDPUNKTS/MOD noch das Kompliment, dass sie zur Bedürfnisstruktur desjenigen, der sie aushalten muss, gerade eben noch passen KANN, wenn es sehr gut geht.
Angesichts der Kompensationen unter dem ERSTEN und ZWEITEN STANDPUNKT/MOD wird die Frage, wie und ob eine MOD Tätigkeit überhaupt zu Bedürfnissen passen kann, immerhin aufgeworfen; unter dem DRITTEN STANDPUNKT/MOD kommt, angesichts des beinah durchgängigen Negativbescheids, die Frage hinzu, wie eine Technik aussehen müsste, wenn sie bedürfnisgerecht sein sollte – sie wird quasi ebenfalls abschlägig, mit der uneinlösbaren Idee der Automatisierung beantwortet; am Ende steht die Idee des Selbst und der ihm anhängenden Restnatur, denen technisch bei ihrer Selbsterhaltung beigesprungen werden, und die für die höchst belastende Zusammenarbeit mit un-natürlicher Technik ertüchtigt werden sollen, ohne dass man wüsste, wie sie eigentlich von sich aus sind. Auf die Frage nach den wahren Bedürfnissen wird hier schon lang verzichtet. Was nicht heisst, dass diese Bedürfnisse sich nicht auch ungefragt melden. Nämlich als geschädigte.

14.
Es ist Zeit, das MOD Pendant zu den in der Entwicklung der beiden voraufgehenden Spalten „sukzessive-schattenhaft entdeckten“ und ihr fehlenden Kategorien der nächsthöheren Nachbarsphäre zu benennen (vgl. die Wiederholung dieser Liste kurz zu Beginn des vorhergehenden Abs).
Dazu möchte ich mir nochmals kurz klarmachen, was eigentlich der Gehalt dieser „schattenhaften“ Erkenntnisse ist, deren MOD Pendant jetzt angegeben weren soll:
Es geht hier NICHT um die Kategorien ES KS RU (oder die darauf je bezogenen transzendentalökonomischen Prinzipienpaare) an sich; bzw. NICHT um die Ebenen 5, 4, 3 usw des Entscheidens – denn mit denen wird ja bereits sowohl von OPPs (im Fall der ersten Spalte) bzw. RELs (im Fall der zweiten) gearbeitet – sondern um die Tatsache und Art ihrer Verbindung untereinander; das Bemerken dieser Verbindungen macht die Reifungsprozesse der beiden ersten Spalten aus, und begründet zugleich den Ausschluss anfangs bestehender, scheinbar selbständiger Momente des begründeten (kollektiven) (Versuchs) Plan- und Handlungsentwerfens und -erschliessens der jeweiligen Spalte: etwa der Begründung (und Erschliessung) von Forderungen (deren Erfüllung unmittelbar als erfüllbar gedacht wird) mit einer aus dem Verlauf von Erfahrungen erschlossenen Erfolgsgewissheit, die die betreffenden Forderungen begleitet: so begründete Forderungen und Anträge an Andre treten NEBEN anders erschlossenen auf – etwa solchen aus Entschlossenheit begründeten; sobald ALLES Begründen mit Erfolgsgewissheit REDUZIERT ist auf den Verbund aus je verfügbarem Können und Entschlossenheit (bzw. dem unterstellten Verhältnis der eigenen zu einer den Kontrahenten zugeschriebenen Entschlossenheit), verschwindet die erste Begründungsweise und alle Forderungen bzw. kollektiven (Versuchs)pläne, die so aus gegebnen Erfahrungen erschlossen sind.

Es ist damit…
…nicht etwa bloss die Kategorie des momentan befürworteten ES (verstanden wie eben als kollektiver (Versuchs)Plan), endlich haltbar gemacht und auf eine zuverlässigere Grundlage, als auf Basis der Erfolgsgewissheiten, gestellt (zugleich, nebenbei, höchstwahrscheinlich die Kontrahenten, auf die sich solche Forderungen noch beziehen, erheblich erweitert (da der Kampf um die prinzipielle Geltung der eigenen Erfolgsgewissheiten sich in immer grössere, letztlich militärisch verfasste Verbände und ihre Verhältnisse hinein ausdehnt); und..
…es ist somit nicht nur „Erfolgsgewissheit“ SOWOHL aus der Liste der subjektiven Erschliessungs- und Begründungsmuster für Pläne, ALS AUCH aus derjenigen der intersubjektiven Hinsichten der sinnvollen VERGLEICHBARKEIT solcher Muster verschiedener Parteien gestrichen; SONDERN…
…jede ab da für überhaupt ernstzunehmen erklärbare Erfolgsgewissheit muss abgeleitet sein aus ihrer Erschliessbarkeit und Begründbarkeit mit technischem Können und Entschlossenheit zweier sich widersprechender Parteien, und reicht bloss so weit, wie diese.

Damit ist die LOGISCHE VERKNÜPFTHEIT, genauer: die Art, noch genauer die RICHTUNG dieser Verknüpfung zwischen Erfolgsgewissheit und dem Paar Können und Entschlossen-Wollen (aktuell glaubwürdiger, haltbarer, einlösbarer KS-Zustand und damit verbundenen Dispositionen bzw. Spielräume) festgestellt: In die Richtung, dass aus einer gefühlten und erfahrungsmässig „hinreichend gut bestätigten“ Erfolgsgewissheit auf entsprechend passendes Können-werden und Entschlossenheit-Durchhalten geschlossen wird, wird künftig nicht mehr gedacht; sondern trivialerweise ergibt sich die Art der Risiko- und Reservenkalkulation für kollektive Versuchspläne und den Vergleich ihrer relativen Geltung (aus dem der Punkt des Gleichgewichts in einem aus entsprechenden Annäherungen bestehenden Kompromiss ermittelt wird (dass ein solches MASS der relativen Annäherung besteht, ist genuines OPP Denken), soweit man sich in Verhandlungen mit Adressaten eigner Forderungen darauf beruft, nur noch aus dem genannten Kategorienpaar: objektives Können, und glaubwürdiger Durchhaltewille.

Es ist noch nicht einmal ausgeschlossen, dass in den durch die hiermit entstehenden Vertragsverhältnisse zugestandenen bzw strittigen Eigensphären die Logik der Erfolgsgewissheit noch angewandt wird; es ist freilich unwahrscheinlich, dass ihre Träger, sobald diese Sphäre in Forderungen ihrer Vertragspartner berührt wird, nicht wieder auf den ERSTEN STANDPUNKT/OPP zurückgehen – tatsächlich haben sie ihn ja nie verlassen mit bezug auf die Themen dieser Sphäre.
Umgekehrt ist also zu schliessen (und so, denke ich, ist es tatsächlich der Fall): Wo nur noch Entschlossenheiten und technisches Können Inhalt des Vergleichs der relativen Geltung der Forderungen aneinander zweier sich grundsätzlich als gleichbefähigt (wg. grundsätzlich objektiv gleich beurteilbarer objektiver Fähigkeiten und subjektiv glaubwürdig bekundbarer Einsatzbereitschaften) anerkennender Vertragspartner bzw. Kontrahenten ist, da ist alle subjektiv gefühlte und aus Erfahrung erschlossene Erfolgsgewissheit als Grundlage für Planung, sei es bei einem selbst, sei es für andre, verschwunden.
Beim Übergang zum ZWEITEN und DRITTEN STANDPUNKT/OPP finden analoge Reduktionsschritte statt. Dass ein solcher Schritt beim Übergang zum VIERTEN STANDPUNKT/OPP ausbleibt, hat damit zu tun, dass die hier vorfindliche allgemeine Planregel für Reproduktion und Umgang mit Wissen wie Unwissen, also Lernen, gegenwärtig in der MEINUNG der Beteiligten, so prinzipienlos ist, und so sehr bedingt auftritt, dass sich keine Ebene finden wird, wo endlich einmal eine höchste und unbedingte ART der Planregel erkennbar wird, deren Einzelausprägung bei den einzelnen OPP Akteuren verglichen werden könnte. Die endgültige Struktur ihrer aller Begründungsweisen ist nie bekannt, bzw. hat keine unbedingten Prinzipien, aus denen alles übrige (bei gegebner Erfahrung) folgen würde.
Darum kann Gerechtigkeit und gerechte Verteilung ausser als formelles Prinzip und FORDERUNG nach Vergleichbarkeit (etwa: des von der jeweiligen Partei erreichten Stands der Fortgeschrittenheit im Rahmen ihres Plans, verglichen mit dem Stand jeder anderen Partei in deren Plan) nie zu einem konkreten konsensfähigen Inhalt werden.
Die Grundlage aber für das Auftauchen „ethischer Fragestellungen“, nämlich der Rest-OPP auch noch der Staatsbürger im bezug auf ihre Meinung, wie Güter zum Ausgleich von Fortgeschrittenheits-Vorsprüngen einzelner Parteien verteilt bzw. umverteilt werden sollten – sie entfällt völlig unter genuinen REL-Vorgaben, also zwischen Vertretern einer Nach-OPP-, also experimentellen und zumindest REL-begründet traditionalen Lebensform; erst recht aber entfällt sie zwischen MOD Individuen, die sich in ihren Vorschlägen allenfalls indifferent unterscheiden, somit keine Gegensätze zwischen sich haben und grundsätzlich bei jedem gesellschaftlichen Erfahrungsstand zu einer konsensfähigen Individualität finden können; die Nicht-Indifferenz zwischen ihnen bezieht sich nicht auf die Entwürfe der andern, sondern prinzipiell auf alternative Existenzweisen ihrer selbst: Sie sind ihnen NICHT gleich gültig, sondern ausnahmslos jede Alternative ist mit schmerzlichem Ausschluss von anderem, ebenso wünschbarem verbunden – bloss, dass es nicht jemand ist, der es einem wegnimmt – nicht einmal man selbst (wie beim Rückzug ins Eigne, wie in der libertären Eigentümer-Markt-Gesellschaft der REL-Spalte) – sondern die unter MOD Bedingungen produzierte Gütermasse, und die objektiven Anforderungen der arbeitsteiligen Produktion auf dem jeweiligen MOD STANDPUNKT selbst schliessen von Wünschenswertem und Gebrauchtem aus.

Ähnlich wie in OPP also in REL.
Die Kategorien, die in OPP zunächst so beweglich erschienen, sind hier unterschieden, aber ihr Inhalt ist dafür zu einer mehr oder weniger fixen Rahmenstruktur erstarrt, die nur noch sehr spezielle Freiräume für Verbesserungen und Abwandlungen zulässt. Die Festlegung ist eine „von oben“ her, von der Mentalität, der Begründungsstruktur ausgehend; zu der, als der für Praxisentwürfe und Wissenserwerb, Planen und Lernen massgeblichen Ebene, hat man sich durch die OPP-Spalte mühsam hochgearbeitet – GEGEN alle Eigensinnigkeit und Eigenwilligkeit der Ebenen darunter, auf denen ein selbständiger Einfluss (vor allem in Gestalt von emotionalen Gehalten: Erfolgsgewissheit, Entschlossenheit, Interesse (als langfristig haltbare Entschlossenheit, bedingt durch die eigene Stellung in der Gesellschaftsordnung)) denkbar schien. Die gehen auf diesem Weg folgerichtig eine nach der andern verloren bzw. lösen sich in die nächsthöhere, als ihr Fundament, auf; nur im letzten Schritt hin zur eigentlichen Begründungsstruktur, den OPP Prinzipien des Planens und Lernens, gelingt dies in der OPP Spalte nicht mehr: Sie sind nicht vermittelbar, sind kein Prinzip der Verständigung unter solchen mit unterschiedlichen Erfahrungen, weil die Erfahrungen nicht verglichen werden können – nicht in ihrem Einfluss auf die praktischen Vorschläge, die die OPPonenten bei gleicher Gerechtigkeitsidee einander machen und schliesslich als legitime Forderung gegeneinander geltend machen.
In REL hingegen scheint alles von „da oben“ her, dem letzten und Fundamentalgrund seinen Ausgang zu nehmen, alles „darunter“ zu stehen. Der Weg, wieder „von unten“ her beginnend, einer komplett einegerichteten und in sich (aber auch nur so) verbesserungs-fähigen affektiv experimentellen Praxis ES (KS-Empfindungen und RU-Wissen-dass und -wie als Quellen für Verbesserungen) arbeitet sich erneut „hoch“, wobei aufgedeckt wird, dass bald schon, und da endet der Weg nach oben, eine Grenze erreicht ist, oder ein Sprung – der ins Transzendente, das leider („chorismos“) verbindungslos der immanent-irdischen Erfahrung gegenübersteht, und nur bestritten wird mit Anschauungen und Kategorien des Entscheidens, wie sie gedacht werden können, wenn sie nicht verbunden sind (und daher für einer unbestimmten Steigerbarkeit fähig gehalten werden können): Denken (von Kategorien, überhaupt Sinn machendem) kann ausgeweitet werden zu einer unbestimmten ALLWeisheit (ALLVerständnis, ALLSinnhaftigkeit), ebenso Erfahrungsverarbeitung (Optimalhypothesen bei gegebnem Erfahrungsstand) zu einer ALLMacht (hinsichtlich des überhaupt Verfügbaren), (Versuchs)Planentwürfe (die die Grenzen der betreffenden verbliebenen Optima bis zu ihrer Grenze (also Falsifizierung) in einer gegebnen Umgebung in Gestalt konkreter Experimentalpläne (Ziele) ausleuchten) zu einer unbestimmten ALL-Zweckmässigkeit der Welt, Einzelschritte in diesem Experiment (Planumsetzung in Anpassung an subjektive und objektiv bei Ausführung des Schritts gegebene Randbedingungen seiner Ausführung, different, indifferent) ausgeweitet zu einer aktuellen ALL-Zweckgemässheit und entsprechenden „Gestimmtheit“ der Welt, dafür nächst-benötigtes nützlich zu Wissendes ausgeweitet zu einer ALL-Nutzbarkeit für gegebne Zwecke in jedem Augenblick (die einem nur verschlossen ist und aufgedeckt werden müsste).
In diesem Aufstieg über die ersten beiden STANDPUNKTE/REL bzw. darüberhinaus wird das Festgeronnene wieder verflüssigt; die notwendige Verbundenheit der Entscheidungsebenen 5 und 4 (Übergang weg vom ERSTEN…), 4 und 3 (Übergang weg vom ZWEITEN STANDPUNKT/REL) wird klar (nämlich auf dem DRITTEN): Es gibt hier keine Erfahrungsverarbeitungsregel, mit der die Erfahrungen aller in EINE gemeinsame eingefügt, damit eine gemeinsame, selbe Optimalhypothese für alle konstruiert werden könnte, also eine konsensfähig gemeinsame Individualität, aus der sich (Versuchs)Pläne und (indifferent unterschiedene) Zuweisung der Aufgaben Einzelner bei einem je erreichten Stand der Umsetzung ergeben könnte – trotz Vergleichbarkeit der Begründungsstruktur aller: Ihre Begründungsweise durch REL-Optimalhypothesen und bornierte traditionale Lebensformen weist bei allen diesen selben Mangel auf, nämlich, dass ihre Vorstellung von Optimalhypothese (ihr Begriff der Art dessen, was Prinzip und aller Erfahrung vorausgehend sein müsse: Glaube, Religion, Spiritualität) keine aktuelle Optimalhypothese und keinen Versuchsplan für generell anwachsendes Wissen erschliessen hilft.
Hier geht nicht etwas durch analytische Reduktion verloren, nicht wird eine vermeintliche Pluralität reduziert, nicht zunächst jedenfalls, sondern es wird eine Reihe von (Begründungs-) Relationen entdeckt, und erst im letzten Schritt (eigentlich erst durch den REL Vermittler, an sich selbst) fällt die vermeintliche Pluralität der REL Optimalhypothesen (bei gegebnen Erfahrungsständen), nämlich Glaubenssysteme, haltlos in sich zusammen, und wird ein für alle Mal aufgegeben.
Am Ende steht der MOD Entscheider, der sich mit seinen Entscheidungs-Prinzipien (den Sinn-Begriffen wiederum als äusserstem Rahmen) als unüberbietbar letzte Quelle allen Planens weiss: exakt so daseiend, mit allen Gebilden (sie in seinem Entscheidungsprozess hervorbringend), wie es für die (dort allerdings unbestimmten) REL ALL-Entscheidungsträger (Gott, Götter) bzw. durch sie erzeugten unbestimmt optimalen mentalen ALL-Gebilde (Sinn, Kontrollmacht, Zweck, Zweckmässigkeit,  nützlich zu Wissendes) in und hinter der Welt angenommen wurde; er allerdings IN der Welt, und im ständigen Austausch bzw. Wechselwirkung (Erfahrung-Versuchshandlung-Erfahrung-) mit ihr; so er als Einzelner, wie alle seinesgleichen.
Aber er hat zwei Sinnbegriffs-Zonen, die er nicht zusammenbringt; beide scheinen auf ein definiertes End- oder Anfangsstück, Prinzip (einmal erschlossen durch Ausgestaltung der RU-Prinzipien, die andern durch KS-Prinzipien) zuzulaufen bzw. sich von dort her zu öffnen; mit dem Unterschied, dass die Bewegung auf das Einfache, Elementare zu der RU-Sinnseite („das, woraus Sinn zu machen ist“; „Sosein“ der Welt und des Entscheiders) in Gestalt des abgeschlossenen, endlichen Elemente-Vorrats (auch: der von da aufsteigenden Ebenen der Element-Verbindung) etwas Prinzipielles, Nicht-Kontingentes, stattdessen alle Möglichkeiten Erschöpfendes hat; wohingegen genau diese Qualität  am andern Ende, beim KS, das doch eigentlich die Kern-Substanz des Entscheiders ausmachen sollte, nicht anzutreffen ist. Hier gibt es nichts erschöpfend.Unbedingtes, bloss unendlich fluktuierende Bedürfniszustände, von denen nur eines feststeht: Sie ergeben sich aus den momentanen, schon ganz woanders her (und leider kontingent) bestimmten Lebensformen des und der Entscheider; ihr Entscheiden ist das einzig nicht-kontingente darin, aber dies Entscheiden stand nicht in Verbindung mit dem Rest ihrer Lebenstätigkeit. Das hing damit zusammen, dass es eben nicht aus den Bedürfnissen und dem bekannten Weltwissen (Bedürfnissen angesichts dieses Wissens, des zuletzt neu hinzugekommenem gegenüber dem bereits bedürfnis-gemäss verarbeiteten; vgl. Exkurs in Kap 3) allein geschöpft war, sondern höchst bevormundend immer schon ein Fortschrittsprogramm und ein Ausgangs- und Anknüpfungspunkt dafür vorab sich eingemischt oder vorgedrängelt hatte, und bestimmt hatte, was erforscht, entwickelt, erprobt und entworfen wird: Bedürfnisse kommen da immer einen Schritt zu spät, spielen im Ur-Entscheiden des Entscheiders keine Rolle, bloss als gleichberechtigte Fakten neben andern in der riesigen kontingenten Empirie – wenn auch Fakten besonderer Art, nämlich Empfindungen, aus denen Sinn zu machen und auf die zu reagieren ist. Ohne es zu sein, werden sie gleich behandelt wie die „Fakten“, nämlich als bedingt durch elementarere Trägervorgänge und -strukturen, auf die sie zu reduzieren wären. Sie scheinen das Bewegliche am Entscheider zu sein, das an ihm Anschluss findet an den Rest seiner Plan-Momente, die die je nächsten Praxis-Schritte bestimmen; es findet diesen Anschluss mithilfe der genannten Behandlung-wie-ein-Faktum des in der Tat ja bereits verformten, bedingten, unauthentischen Bedürfnismaterials, das sich aus der unabhängig von und gegen authentische kognitive Bedürfnisse konstruierten, wenn nicht durchgesetzten Praxis ergibt. Dieser Anschluss und diese Verbindung ist aber keine prinzipielle und immer durchzuhaltende, im Gegenteil: Der Entscheider kann sich aus jedem dieser sekundären Bedürfnisse wieder zurückziehen, sich als Entscheider (als das im eigentlichen Sinne Daseiende und Erhaltungswürdige in seiner Welt) ihm (als seinem blossen Sosein) gegenüberstellen, sich zu ihm stellen; freilich ohne dann noch ein Prinzip des Entscheidens für dieses Bedürfnis-freie Entscheiden und Sich-zum-Bedürfnis-Stellen zu haben.
So gibt es auch hier eine sichtbare und augenfällige Trennung. In Wahrheit sind es sogar zwei; die andere ist bloss nicht so scharf und augenfällig: die nämlich, die erzeugt wird durch jene riesige Dunkelzone des – durch Analyse und Versuche technische Kontrolle (mithilfe entsprechender technomorpher Kategorien: Elementkomplexe) zu erlangen, nicht erforschbaren – Bereichs der lebenden Organismen bis hin zu uns selbst. Nicht augenfällig ist diese Trennung, weil sie ja immer als durch vermehrte, besser: verlängerte Anstrengung überwindbar gedacht werden kann; ein Begriff davon, warum sie prinzipiell bestehen sollte (und sei es auch, dass ihre Erforschung, selbst wenn prinzipiell möglich, für eine Praxis kein mögliches Projekt darstellt, wenn sie Sinn machen soll), existiert in MODs Denken vorderhand nicht.
Was hier nicht zusammenkommt, ist aber kein Oben oder Unten, deren Verbundenheit erst einmal aufzudecken wäre; was an Kategorien, Prinzipien, an diesen Positionen des Oben (des Daseienden, Hinreichenden, Selbst(bleibens) durch alle Varianten hindurch) und des Unten (des Elements und seiner Komplexe) sowie des Dazwischen (der kontingenten, technomorph immer grössere Weltteile und Elementarkomplexe darin erschliessenden Reproduktions(Versuchs)Praxis) steht, ist seit dem Ausgang aus REL den MOD Entscheidern bekannt. Ebenso die Anordnung der drei Gebilde in dieser Struktur, das Entscheiden und die Elemente an den Flügeln, die kontingente Praxis dazwischen; die kontingente Praxis kann sich mit dem Element-Komplex verbinden und daran orientieren (maximal: dem Komplex, der „sie selbst ist“, die Handelnden in der ihnen bekannten Welt, sie in diese Welt als Teil eingeschlossen (räumliches Bild! strukturell-technomorph!)); und kann sich davon auch losreissen, allerdings nur, um dann prinzipienfrei, kontingent, ohne wirklich gute Gründe, sich bestimmen zu lassen von (oder „sich zu verhalten zu“) Bedürfnissen, die nur bedingt durch die aktuelle Vorgeschichte in der kontingenten Praxis auftreten (und Raum für ihre Entfaltung bekommen), die aber letztlich keine Konvergenz auf irgendetwas Dauerhaft Gleichbleibendes, auch nur Möglichkeiten Erschöpfendes erkennen lassen. Das Einzige, was in der MOD Spalte als Tendenz erkennbar ist, ist die zu einer immer grösseren Anpassung an und Unterwerfung dieses (Versuchs)Plan-Moments unter die Anforderungen der kulturell, so oder so, vorgegebenen Fortschrittsprogrammatik, die da lautet: aus den technisch beherrschten Elementen eine ebenso technisch beherrschte Natur zu erbauen, in die die tatsächlich schon vorhandene (Rest)Natur, mit uns an der Spitze, ohne Verlust ihrer technisch (sowohl praktisch als auch theoretisch, in Gestalt der technomorphen Kategorien) nicht einholbaren, nicht definierbaren Errungenschaften dann eingebaut wird, sodass sie ihrerseits an die möglichst naturartig zu automatisierenden technischen Apparate vielfältigst (cyborg-mässig) angeschlossen werden kann (von Medizin bis Agrarindustrie und Gentechnik läuft dieses Programm der technischen Ertüchtigung und „Nutzbarmachung“ vorhandener für die technische Natur längst auf Hochtouren)

15.
Nun ist freilich damit nicht behauptet, dass die „primären“ Bedürfnisse in der MODernen Welt garnicht mehr auftauchen; wie schon am Ende von Abs 13 festgestellt: Als vernachlässigte, solche, die eben kompensiert werden oder deren Unbefriedigtheit vorübergehend auszuhalten ist, mit anderen Worten: als solche, die sich durch ihre Unerfülltheit schmerzlich fühlbar machen, sind sie sehr wohl in MODs Planung gegenwärtig und drängen sich höchst drangvoll auf. Wie sich das beim Weg durch die vier STANDPUNKTE/MOD zunehmend herausstellt, soll aber jetzt genauer untersucht werden.
Dazu muss zunächst noch einmal genauer die Struktur der drei Spalten betrachtet werden.
OPPs „Reifungsprozess“ vom ERSTEN bis zum VIERTEN STANDPUNKT/OPP lässt sich verstehen als wenigstens „schattenhaftes, tendenzielles“ Sich-Abzeichnen des „Fundierungs-Zusammenhangs“ zwischen ES, speziellem KS (psychologische Kategorien) plus Techniken/Prognostiken, generellem KS (…) plus überhaupt verfügbarem Erfahrungswissen RU dabei deutet sich in der ganzen unendlichen Bedingtheit von OPPs Sinn-Begriffen etwas immer mehr quasi regional- (bedingt)-Unbedingtes…
(Kategorisches, letztlich: Kategoriales: du MUSST wenigstens IRGENDEIN ES haben, es MUSS sich soundso aus den verfügbaren Techniken/Prognostiken und mobilisierten subjektiven Handlungsspielräumen (Leistungsbereitschaften) erschliessen usw)
…an, das all diese Bedingtheiten unter sich begreift bzw. sich ZU ihnen in nicht mehr bedingter Weise stellt. Also hier bein Aufstieg in der Spalte Entfaltung einer Hierarchie von immer mehr Unbedingtem, von Kategorien und der Art ihrer Über/Unterordnungs- und Ableitungs- bzw. Begründetheits-Verbindung untereinander.
Das wiederholt sich beim Aufsteigen in REL; da gibt es zwar von vorneherein (dem Anschein nach) ein Unbedingtes, den Glaubensinhalt, das und der aber nicht hinreichend bestimmt ist. Dass aufsteigend immer mehr hinreichend, also vollständig Bestimmtes entdeckt wird, zeigt dann in höchst schmerzlicher Weise bloss, dass das Unbedingte am Ende nicht hinreichend bestimmt war – die Quelle von wirklich hinreichend bestimmter Praxis, nämlich das hinreichend bestimmte Selbst, ist von REL nicht gedacht worden. Auch hier führt eine Reihe von Fundierungs-Zusammenhängen nach „oben“; die Kategorien, die in der OPP-Spalte sich nur gerade eben abzeichneten, sind hier als die zu bestimmenden längst unterstellt. Hinter dem Entschiedenen (all den vielfältigen Abwandlungen, denen es unterliegen kann), das sich als haltbar erweisen soll, wird nun der Entscheidungsprozess, und mit ihm der bzw. das Entscheidende, der Entscheider, sichtbar, also bewusst und explizit gedacht.
Zweite Wiederholung in MOD; hier endlich trennt sich die Fundierung (als notwendig) von der Sinnlieferung (als dem unbedingt-hinreichenden) ab, das Unbedingt-Hinreichende, der Entscheider (empirisch, beweglich gedachte Quelle alles (nämlich der Totalität des) Sinn-Erfüllenden oder -Liefernden, nämlich Vosrtellung und Begriff vom Sinn-Machenden, Da-Seienden), ebenso wie sein Gegenstück (Totalität der im Vorhandenen entdeckbaren, also unbestimmt-beweglich, variabel, gedachten Hierarchie der Real-Komplexe, kontrollierbar wegen ihres stets analysierbaren (auflösbaren, neu und anders darstellbaren) Aufbaus aus Elementar- nämlich unbedingt-Notwendigem) reicht nie hin bis zu dem mittleren Bereich der tatsächlichen Praxis, die leider nie die Verbindung des Hinreichenden zum Notwendigen und umgekehrt zustandebringt. Sie enthält genau die fehlenden Kategorien, die als Restriktionen (nämlich Sinn-Bedingungen) fungieren für die in den „absoluten, unbedingten“ Flügel-Kategorien „Entscheider“ (Daseins-, also Sinnbestimmung) und „Element“ bzw. „hinsichtlich seiner Zusammensetzung (darum seines Soseins) vollständig bekannter Komplex“ nur als UNBESTIMMT variabel (empirisch kontingent vorfindbar) gedachten Kategorien; in dem mittleren und nur scheinbar kontingenten Bereich findet sich das Material, das diesem scheinbar beliebig empirisch Variablen Schranken seines Hinreichens auferlegt, und dem Hinreichenden der Entscheider-Existenz den Weg zur Entdeckung „seiner“ notwendigen Existenzbedingungen weist. Dies Mittlere aber ist zunächst die MOD Praxis der Kreativen, Experten, Berufstätigen aller Sphären, der Erforscher der materiellen Basis ihres Selbst. Diese mittlere Kategorien-Zone, die gänzlich in MODs Denken vernachlässigte, ist es, in der die schmerzlichen Einsichten über die Folgen dieses Defizits sich ergeben.
Und auch hier wird etwas über die Verbindung von Ebenen der Planung einer MOD Praxis (Lebensform, Lebensentwurf, Lebensführung) gelernt, wobei sich eben der Fortschritt der NACHMOD Spalte „schattenhaft“ andeutet: Nämlich als sich, auf jeder Ebene zunehmend, verschärfender Konflikt zwischen der Umsetzung des MOD Kulturprojekts einerseits, und den (Aufmerksamkeits-)-Bedürfnissen und (Aufmerksamkeits-)(Leistungs-)Grenzen derer, die es umsetzen, auf der andern Seite. Die Kreativen, Experten, Berufstätigen, erst recht die ihr materielles Selbst physiologisch Erforschenden müssen sich überwinden, disziplinieren – ihre Sorge um die Umsetzung ihrer kulturell vorrangigen Ziele zwingt ihnen immer wieder auf, sich loszureissen von dem, wozu sie ihre Neigung treibt, und zwar selbst da noch, wo sie (unter dem ERSTEN STANDPUNKT/MOD) ihr vordergründig nachgeben, und sich gestatten, zwischen Expansion und Reduktion zu wechseln: Nie dürfen sie selbst da bei einer Tätigkeit bleiben, einen Alltag daraus werden lassen, nie auch dürfen sie etwas vertiefen, verstehen, vervollständigen usw – schon garnicht, wenn sie, und sei es auch bloss pars pro toto, dem Wachstum der gesellschaftlichen Material- und Sinnfülle auch nur entfernt folgen wollen.
In der pars pro toto-Gedankenfigur steckt eigentlich schon die Kritik: Die sinnerfüllende und Sinnerfüllung fundierende Verknüpfungsstruktur der MOD Wertsphären macht, dass sie bei auch nur teilweiser Übertragung ihrer Inhalte in ein Einzelleben bedürfnis- und neigungs-verneinend wirken muss.


(ca. 15 Monate Pause, gefüllt mit Untersuchungen zu den politischen Konsequenzen der Weltverhältnisse)
Die Schwierigkeit, in die jede Fortsetzung dieses Abs. und Kap. aber auch der Rest von Teil I des „Scheiterns der MODerne“ spätestens hier gerät, besteht darin: Dass die Standpunkte jenseits des ERSTEN STANDPUNKTS/MOD nie eingenommen werden, ohne dass nicht augenblicklich das Krisenhafte daran bemerkt wird. Und darum „gibt es“ diese Spalte überhaupt nur in ihrer „degenerierten“ Form; MOD kommt nicht vor ausser als in die ihm kulturell voraufgehenden kategorialen Rahmen zurückgefallen: Faktisch wird der MOD-Standpunkt zur Welt, wenn überhaupt, nur als REL(MOD) religiös-MODerner eingenommen, und auch der nur als gläubiger OPP(REL(MOD)). Aber dieser Ausbildung einer MODernitäts-gläubigen Erwartung (als einer kulturell etablierten) geht ein anderer solcher Rückfall voraus: Der nämlich von REL in OPP(REL), in Gläubigkeit; und speziell der von ZWEITEM STANDPUNKT/REL (Lieferbeziehungen zwischen Binnenreproduktionen, als wären sie eine einzige zusammenhängende grosse) in ZWEITEN STANDPUNKT/OPP(REL) (so will ich das jetzt schreiben). Die MODernität des ZWEITEN STANDPUNKTS/MOD, die Expertenkultur, so wie ich sie konstruiert habe, kommt also nach dieser Vermutung als genuiner STANDPUNKT überhaupt nicht mehr dazu, sich auszubilden – sondern nur ihr Pendant in der REL-Spalte gibt es; und das ist Produkt des Rückfalls von ERSTEM STANDPUNKT/MOD in sein Pendant in der REL-Spalte, ERSTER STANDPUNKT/REL(MOD).
Diesen Rückfall muss man erstmal verstanden haben. Die klassische REL-Trennung (der „chorismos“) ist hier einer an der (gesellschaftlichen) Praxis: Die zerfällt in ein riesiges Routine-Feld zusammenhängender MOD Alltage, betrieben in klassisch traditionaler Manier, als wären es vorMODerne; und ein Feld der wunderbaren Ausnahmen (der Genies und Ausnahme-Begabungen), der ästhetischen und utopischen Visionen (hier blühen sie!), die Unbestimmt-Bestes, Grösstes, Weitreichendes versprechen, und der wissenschaftlichen Sensationen, die „unser aller Leben“ in entscheidender Weise verbessern und voranbringen – im Zweifelsfall auch einmal aus grösster Gefahr erretten (die Wissenschaft wird immer ein Mittel finden…).
Aber auch die Marx’sche kreativ genutzte „disposable time“, in der Arbeit solcher Art stattfindet, dass sie zum „allgemeinen Lebensbedürfnis“ geworden ist, gehört in diese utopisch-alltags- und reproduktions-entrückte Sphäre. Mit anderen Worten: Alles, was dem MODern-arbeitsteiligen Experten-Alltag fehlt, wird dorthin projiziert.
Nur in diesem Rahmen also kann sich noch eine MODerne „Expertenkultur“ in der Art des ZWEITEN STANDPUNKTS/MOD entfalten; und nur so gleitet er zurück in sein Pendant – als ZWEITER STANDPUNKT/OPP(REL(MOD)): Konkurrenz (auf dem Vertrags-Standpunkt gesellschaftlich-arbeitsteilig betriebene Warenproduktion).  Aber dort, im OPP-Rahmen, ist die Vergleichbarkeit, im Sinne der grundsätzlichen Gleichheit, des Gleichstandes (experimentelle Subsistenz) aller REL- (oder auch REL(MOD))Binnenreproduktionen (Haushalte, Gruppen, Betriebe), die sich da anfangen zu beliefern, verschwunden; im Vertragsverhältnis gilt es, bei jeder Änderung am Eignen zu fragen: ob Kräfteverhältnisse sich ändern – ob da mein Verlust, wenn ich dir abgebe, wesentlich kleiner ist als deiner, wenn dus nicht bekommst; und sich das widerspiegeln soll in dem, was du verlierst, wenn du mir das ÄQUIVALENT gibst zu meiner Gabe, verglichen mit dem, was ich dann vermisse, wenn der ganze Handel unterbleibt. Mein Netto-Nutzen-Zuwachs soll MINDESTENS so gross sein wie deiner – alles andre wäre Einbusse (selbst dann, wenn ich mich besser stelle durch den Handel als vorher: Dein Vorteil daraus soll nicht grösser sein als meiner). (Mitte Januar 2014)
(An dieser Stelle weitere 12 Monate Unterbrechung wie oben)
Und nur von da aus gibt es die Möglichkeit, aufzusteigen in eine (dann Klssen-)Gesellschaft der Berufstätigen in der Art des DRITTEN STANDPUNKTES/MOD – es handelt sich, genauer, um einen DRITTEN STANDPUNKT/OPP(REL(MOD)).
Diese Klassengesellschaft und ihr Staat ist die heute übliche „moderne Industriegesellschaft“ westlichen Zuschnitts. Sie ist auf seltsame Weise „sozialistisch“ eingefärbt; zwar herrscht in ihr Konkurrenz, werden Dienstleistungen und die Produkte der Privatarbeiten und -Betriebe am Markt gehandelt; aber es gibt beinah keine Sphäre, wo die Resultate dieses Handels nicht der regulierenden und kompensierenden Tätigkeit staatlicher und politischer Instanzen (zB Verbände und Vergleichbares) unterlägen. Die Druck- und Drohmittel, die dabei zum Einsatz kommen, sind vielfältig, innerhalb der „harten“ Rahmenstruktur gesetzlicher und administrativer Ordnungen (und ihrer Zwangsmittel) ist Platz für mancherlei weitere „weichere“ Abhängigkeiten und Interessenverflechtungen, die die Aushandlung von gültigen Vereinbarungen ebenso ermöglichen wie ihre Einhaltung erzwingen (weil andernfalls empfindliche Sanktionen folgen).
Aber um einem Missverständnis an dieser Stelle vorzubeugen, muss gleich betont werden: STANDPUNKTE/… verhalten sich immer ZU einer realen Vergesellschaftung und gesellschaftlich-reproduktiven Praxis, sie BEFÜRWORTEN sie ganz oder teilweise, stellen sich auch teilweise in Widerspruch zu ihr ode erklären sie für indifferent (von diesem STANDPUNKT aus). Die historische Realität zu einem Zeitpunkt entspricht normalerweise weitestgehend einem STANDPUNKT, einem Vergesellschafungskonzept und ihm zugrundeliegenden Weltverhältnis – darauf beziehen sich zahllose Abwandlungen und Abweichungen in STANDPUNKTEN, die zunächst einmal und vor allem „abgesunkene“ Varianten des betreffenden massgeblichen darstellen; ebenso gibt es – dann meist als Minderheiten-Mentalität – fortgeschrittenere, kritische Bezugnahmen auf die „herrschenden Verhältnisse“, die mehr oder weniger vermittelnd auf die anders orientierten Mehrheiten um sie herum (von deren Stellung sich die Kritiker ein Bild gemacht haben können: sie verstehen und erklären sich das Mitmachen der Andern auf eine bestimmte Weise) einzuwirken versuchen, im Sinne ihrer Kritik. Es gibt, umgekehrt, angesichts erfolgreich durchgesetzter Fortschritte mehr oder weniger grosse Restbestände an Gruppen zurückgebliebener, uU „reaktionär“ eingestellter Mentalitäten-Träger, die sich dem Umbruch hartnäckig widersetzen und das Alte wiederherstellen wollen; so, wie es die Möglichkeit von historischen Regressionen gibt, Rückfälle in längst aufgegebene STANDPUNKTE, auch ganz ohne Kontinuität, und mit mehr oder weniger Anklängen an die historischen Vorbilder, und Bewusstsein von ihnen.
Es wäre also eine Menge weiterer STANDPUNKT-Unterschiede zu rekonstruieren; ich notiere, um von der hier möglichen Vielfalt eine Ahnung zu vermitteln, die folgenden:
Es macht einen Unterschied, ob man, wie oben unterstellt, mit einem REL(MOD)-Weltverhältnis dort in den ZWEITEN STANDPUNKT/REL(MOD), also den religiös-modern degenerierten Experten-STANDPUNKT aufgestiegen ist, und von dort aus in dessen Pendant, den ZWEITEN STANDPUNKT/OPP, zurückfällt; oder aber ob man damit in ein bereit seinerseits zurückgefallenes REL-politisches Denken – also eine OPP-Version des ZWEITEN STANDPUNKTS/REL zurückfällt; oder ob man mit diesem REL(MOD)-Weltverhältnis als Inhalt zurückgeht in eins, das dann ganz unmittelbar in einem ERSTEN STANDPUNKT/OPP umgesetzt wird, und von da aus (wieder)aufgestiegen ist zu der Version, die dies zurückgefallene Weltverhältnis in einem ZWEITEN STANDPUNKT/OPP dann annimmt. Also schon der STANDPUNKT, in den ein solcher ExpertenSTANDPUNKT zurückfallen kann, könnte das Ergebnis viefältiger Rückfälle sein. Und all das wird noch kompliziert duch die möglichen Spuren, die unvollständige Wiederaufstiege und (nach deren bloss kulturell-autoritärer Tradierung) erneute Rückfälle hinterlassen in den Mentalitäten und STANDPUNKTEN der ersten Spalte, in die ein gegebenenfalls ausgebildeter fortgeschrittner MOD-STANDPUNKT oder seine Degenerationsprodukte in der zweiten, der REL-Spalte, bei einzelnen Personen oder autoritär homogen gemachten Gruppen zurückfallen können.

Diese Vielfalt der Bezugnahme, diese Vergesellschaftung mehr oder weniger abweichender, bedingt zustimmender, indifferenter, berechnend-ablehnender und ohnmächtig- oder auch optimistisch oppositioneller STANDPUNKT-Träger kann hier noch nicht Gegenstand der Betrachtung sein (sie gehört in Teil II). (Allenfalls ist damit die Deutung eingeführt und vorgeschlagen der realen Vergesellschaftung und Gesellschaft als unendliche Vielfalt von STANDPUNKT-Trägern mit grösserer und geringerer Nähe zu dem, was an der Oberfläche GILT.)
Mit all dem wird allenfalls eine ungefähre theoretische/begriffliche Voraussetzung bereitgestellt, um die prinzipielle Art des SCHEITERNS der MODerne einsichtig zu machen.
Aber es ist dieses vielfältig sekundäre Bearbeiten des ursprünglich MODernen Inhalts, das in den Anschauungsbeispielen (etwa denen des 1. und 2.Kap.) seine Erscheinung so unscharf macht. Und nicht nur zeigt sich der Inhalt in seinen realen Erscheinungsformen derart eingetrübt. Sondern, um über ihn hinauszugelangen (diese Überwindung ist ja das Thema des Kapitels), ist es nötig, dass die Betreffenden all diese unangemessenen Rahmen-Verarbeitungsweisen des MODernen Inhalts hinter sich lassen Und wie DAS geschieht… wird, wenn überhaupt, erst in Teil III dieser Überlegungen aufgeschlüsselt werden.
All das muss also vorerst ausgeblendet werden oder kann allenfalls am Rand mit in Betracht gezogen werden, wenn über die Prinzipien des „Aufstiegs“ in der MOD-Spalte nachgedacht wird – ein Aufstieg, der so eben bloss in den ihn eintrübenden, bloss noch schemenhaft erahnbaren zurückgesunkenen Formen der in OPP zurückgefallener MOD- bzw. REL(MOD)STANDPUNKTE oder bestenfalls ihren „Wiederaufstiegsformen“ stattfinden kann. Also etwas wird im Zusammenhang dargestellt, was real in verschiedenen Biographien oder kulturellen Phänomenen fragmentarisch aufblitzt. Und als Erlebenszusammenhang (so wie es hier fiktiv unterstellt werden wird) womöglich bloss in der Biographie derjenigen, die die MODerne hinter sich gelassen haben.*)
Aber irgendwie muss man sich beim Begreifen all dieser Phänomen-Knäuel orientieren; und einzig dazu dienen die weiteren Überlegungen dieses Kap.s.

*) Genau das gilt, in abgewandelter Form, wahrscheinlich schon für das, was über die „schattenhaften“ Einsichten hinsichtlich des mit dem eigenen Weltverhältnis verbundenen Fehlers in REL gesagt wurde.

16.
Es ist gerade für die Analyse von Entwicklungen in zeitgenössischen Mentalitäten nützlich, sich die Formen des „Wiederaufstiegs“ (entlang „gebahnter“ Bildungswege) aus vor allem politisierten ZWEITEN und DRITTEN STANDPUNKTEN/OPP(…) anzusehen.
Die bereits in sich durch Einmengung der je involvierten OPP-Degenerations-Varianten von Weltverhältnissen komplizierten Entwicklungslinien, wie sie im etablierten fortschritts-linearen „Links/Rechts“-Schema abgebildet werden, weisen keinerlei Begrifflichkeit auf, mit der genau diese neueren Mentalitäten-Entwicklungen (in denen viel älteres, aber durch die Einfachheit des Schemas immer schon missachtetes Material wieder hochkommt: das Jakobinisch- und Amerikanisch-Revolutionär-Libertäre) noch irgend eingeordnet werden könnten – aus Verlegenheit ist man gezwungen, diesen Standpunkten ihre „diffuse“ und „inkonsistente“ Qualität vorhalten zu müssen. Aber auch ohne diese Verlegenheit ist die AUFSPALTUNG der Entwicklungsdimensionen und damit die Bewertung der ART Fortschritt, die eine Entwicklung aus dem etablierten liberal- und sozialdemokratischen Paradigma (einer OPP(REL(MOD))-Variante des DRITTEN STANDPUNKT/OPP (…)) repräsentiert, extrem verwirrend – und das angefangen bei den Betroffenen selbst, die ihre Einstellungen nicht zu charakterisieren wissen, und bloss die Zerrissenheit und Zerfahrenheit aller „Alternativen“ erleben, in die sie sich – dabei sich mehr und mehr von andern „alternativ“ Denkenden entfernend – hineinbegeben und hineindenken – so muss man sagen; denn es ist wesentlich ein brodelndes Gedanken-Chaos, das sich jenseits der von ihm aus erledigten „etablierten“ marktwirtschaftlich-demokratischen Vergesellschaftungskonzepte ausbreitet; VERWIRKLICHT wird da nichts mehr. Dazu sind die Ansätze zu heterogen, die Prioritäten und überhaupt schon die Kategorien, in denen gedacht und analysiert und kritisiert wird, zu divergent.
Ausgehend vom DRITTEN STANDP/OPP (…) wäre ein Übergang denkbar in Richtung auf den VIERTEN STP/OPP oder gar den Vermittlungs-STP/OPP(…)= EMP, aber auch jeden unter den ERSTEN bis VIERTEN STP/REL (…) möglich. Hier hängt es ganz davon ab, ob da ein MOD-Rest dem REL eingefügt ist, um dem Vergesellschaftungskonzept, das sich ergibt, eine eher „kollektivistische“ (das wäre das REL(MOD)-assoziierte) oder eine „libertäre“ (das wäre das reine REL-assoziierte) Färbung zu geben.
Dabei wäre ein Rückfall auf die STANDPUNKTE/REL (…) 2 und 1 nur denkbar, wenn sich aus Sicht der „politisierten“ vormaligen Befürworter des 3.OPP(…)-STP.s der sich ihnen unmittelbar anbietende 3.STP.REL(…) nicht halten lässt, und sie an der Unrealisierbarkeit auf diesem Niveau der 3.Zeile, das Ausbildung einer vergesellschafteten Individualität zur Aufgabe macht, verzweifeln, sich das aber auch glauben leisten zu dürfen, weil die Regression auf das Niveau der 2.Zeile (oder noch tiefer) für sie sich noch nicht von selbst verbietet. Die Alternative wäre: sich der (mit REL-Mitteln unlösbaren) Aufgabe zu stellen und womöglich auf den 4.STP REL(…) oder den REL-VerittlungsSTP KRT sich hochzuarbeiten.
Damit sind schon die unlösbaren Konflikte angedeutet, in die sich JEDER mögliche Schritt weg vom „alternativlosen“ „westlichen“ oder freiheitlich-demokratischen Standard verstrickt: Entwder hinter die eigenen Ansprüche ans Vergesellschaftungs-Niveau (und die sich damit verbindende Perspektive) zurückzufallen (so der Übergang in 1.2.STP/REL(…)) – oder aber eine rein theoretische Position einzunehmen, die sich als weder vermittlungs- noch (selbst unter denen, die sie teilen) kosensfähig erweist (so alle andern: EMP und 4.STP/OPP(…)=GerechtigkeitsSTP; oder 3.4.STP.REL(…) bzw KRT).
Aber das ist noch nicht alles.
Denn die Vergesellschaftungskonzepte der REL-Spalte machen zur Voraussetzung, dass die unter ihnen sich Zusammenschliessenden das REL(…)-Weltverhältnis teilen, das seinen Trägern naturgemäss erstmal als das selbstverständliche und (nun ja, nachdem sie selbst es sich erarbeitet haben!) einzig (noch) denkbare erscheint. So sprechen sie es aus – und treffen zu ihrer Verwunderung (erinnern sie sich denn nicht an ihre eigne Vergangenheit? vielleicht schon; aber eben auch NUR an die…) nicht auf Gegenliebe. Ihre unvermittelt autoritär und moralisch legitimierten Forderungen an die Träger von OPP(…)-STP.en bleiben unbefolgt und uneingesehen. DEREN mit Gewalt (statt mit Rückzug, als Alternative, wie im REL(…)-Fall) unterlegten autoritär-moralischen Legitimationsweisen sind „inkommensurabel“  mit REL-Vergesellschaftungsdenken; das letztere findet an und in den agonalen oder auch nur politisierten Umgangsformen der nach OPP(…)-Prinzipien sich Vergesellschaftenden kein Gehör, es wird beinah vollständig missachtet, als wäre es garnicht vorhanden. Dieses Nicht-Anerkanntsein müssen REL(…)-Vergesellschaftete erstmal aushalten; bevor sie dahin gelangen, ziehen die verbliebenen (nicht aufgearbeiteten) OPP-Anteile in ihnen sie aber immer wieder mit Macht dahin zurück, wo sie mit ihrem neuen STP den OPP-Gegnern von gleich zu gleich begegnen können – und sich im Widerspruch bewegen, entweder ihre Absage an Staat und Gewalt mit stattlichen und Gewaltmitteln durchzusetzen – oder… ohnMÄCHTig zu bleiben, und nicht vergesellschaftet: Denn es sind die Vertreter der je zurückgebliebenen STP.e, die den fortgeschritteneren ihr Konzept aufzwingen oder zumindest als einzig für sie denkbares anbieten; falls das fortgeschrittene in der REL-Spalte liegt, bleibt dann nur noch der Rückzug – oder eben – die Selbstaufgabe und Rückkehr in die für sich selbst soeben verworfene Position.
Und so stellen sich die „Alternativen“ zum vorläufigen Endzustand der Geschichte dar: Als entweder offensichtliche REGRESSION auf eine quasi „vor-politische“, ahistorische Nahgruppen-Idylle; oder als utopischer Entwurf, ohne Chance auf Realisierung, dafür mit vorwärts, bis hin zur endgültigen Aporie des Kritiker-STP.s drängenden inneren Widersprüchen, wo sie sich dann vollends nicht mehr abweisen lassen; oder als schrille Polyphonie miteinander unvereinbarer Gerechtigkeitskonzepte, die allesamt die Gleich-Fortgeschrittenheit aller auf IHREN Grundlagen zum Ausgangspunkt nehmen, ohne je auf dieser Grundlage zu mehr als zufällig gleichen Vorstellungen zu gelangen, wie die MATERIALE Erfüllung dieses gemeinsamen Anspruchs im Einzelfall auszusehen habe; oder aber in die ebenfalls ausweglosen Erfahrungen des Gutmenschentums und allen den jeweiligen STP. „der andern Seite“, nämlich hinsichtlich dessen, was er gefühlsmässig für die andern bedeutet, vermitteln wollenden empathisch-therapeutischen Vermittler; schliesslich als ebenfalls regressive, schreiend-widersprüchliche, aber dafür „realistische“ Rückkehr zur politischen und ökonomischen Konkurrenz, um das eigene Bessere wenigstens ein bisschen DURCHZUSETZEN, gerade auch da, wo dessen offensichtliche Legitimität von der böswillig im ursprünglich politischen Rahmen verharrenden Masse der demokratischen Staatsbürger nicht eingesehen wird. Regression, Utopismus und Traumtänzerei, unendliche Zerstrittenheit, Naivität, oder Zynismus – auf eine dieser Alternativen zugespitzt, oder in beliebigen Mischungsanteilen ineinandergerührt sich auffächernd und in unendlichen Brechungen und Schattierungen schillernd – DAS ist das elende und wenig anziehende Bild, das die „Fundamentalopposition“ zur freiheitlich-demokratischen Normalität ihren Gegnern notgedrungen bietet.
Die Frage ist nun aber: Was ist denn der eigentliche Gehalt der von mir benannten Stufen und ihres „Ineinander-(Zurück)-Gleitens“? – Die Chiffren „1.-4.STP/…“ dienen ja im Grund bloss zur Benennung einer der vorgesehenen Zellen der 3×4-Tabelle. Wann aber hätte denn jemand den je nächsten STP. betreten, oder wäre in der Zeile auf die nächste Spalte (mutmasslich erstmal in derselben Zeile) „aufgestiegen“ – was, umgekehrt, geht verloren, wenn in Zeilen von links nach rechts, und in Spalten von oben nach unten „zurückgefallen“ wird? – Es wurde schon benannt: Es ist der Fort- oder Rückschritt in der „schattenhaften“ Ausbildung der je nächst-fehlenden Kategoriensysteme/-Unterscheidungen/-Beziehungen. Die Tatsache, dass die betreffenden Mentalitäten oder Vergesellschaftungskonzepte ungefähr sich in vergleichbare (vier) Stufen aufgliedern, ist Ausdruck dessen, dass die Erfahrungen, die zur Ausbldung des jeweiligen Begriffs-Fortschritts motivieren, in etwa in den zugeordneten existenziellen Zeithorizonten erworben werden. Das heisst auch: Um die betreffenden STANDPUNKTE/… auch nur nachholend auszubilden, müssen die betreffenden Erfahrungen (und die aus ihnen hervorgehenden Begriffsbildungs-Motive) in einem gewissen Umfang tradiert und tradierbar gemacht werden – umgekehrt: Im Mass, wie solches Tradieren misslingt, sinken die Normalpraktiken, die sich mit Erreichen einer Stufe verbunden haben, in Einzelnen oder auch ganzen Gruppen wieder auf das überwundene Ausgangsniveau zurück. Und das gilt zuallererst bereits für den Fortschritt innerhalb einer der Weltverhältnis-Spalten selbst. Aber dieser Fortschritt trifft auf die Grenze dessen, was im Rahmen dieses Weltverhältnisses aus Sicht der Akteure überhaupt praktizierbar ist: Das demokratischen Staat und Eigentümer-Konkurrenz/Markt in OPP Überbietende – der 4.STP./OPP, also der Gerechtigkeits-STP, ist schon nicht mehr konsensfähig und bleibt Theorie bzw. umstritten. Ebenso ist der 2.STP./REL als reiner Austauschprozess unter „Selbständigen“, die aber zugleich sich in ihrer Reproduktion arbeitsteilig voneinander abhängig gemacht haben, eben noch praktikabel – sobald aber Wissens-Fortschritte oder -Vorsprünge (und seien es auch nur solche von Marktteilnehmern an der Peripherie der in den Gesamt-Handel einbezogenen Gebiete) mit unter das System subsumiert werden sollen, und Wissensinhalte Gegenstand von Handel und Austausch werden sollen – da fallen die bisher geltenden und praktikablen Bewertungsmasstäbe in sich zusammen. Es ist also an diesen beiden Grenzen, dass sich die Nicht-Vergesellschaftbarkeit des betreffenden Weltverhältnisses zeigt – nämlich als Unfähigkeit, sich einer Aufgabe zu stellen (es wird hin- und hergegangen zwischen vergeblichen Versuchen zur Lösung, und Verweigerung des Versuchs). Und dieses unauflösliche Grenz-Dilemma ereilt den MOD-STANDPUNKT ebenso, aber noch eine Stufe früher, nämlich in dem Zeithorizont, wo unter MODernen Vorgaben planmässige Vergesellschaftung ansetzt, nämlich als Notwendigkeit, Lebensentwürfe und die Einzelpersonen, die diese Entwürfe im Rahmen ihrer je speziellen Erfahrungshorizonte gestalten, aufeinander abzustimmen zu einem reproduktiv sinnvollen und im MOD-Sinn fortschrittsfähigen Ganzen.

17.
Die Gedanken des Abs.16 noch etwas genauer ausgeführt. – Man kann, ganz abstrakt, das Scheitern aller drei Weltverhältnisse am Versuch ihrer (weitergehenden) Vergesellschaftung (also incl. Verzeitlichung, Universalisierung) auffassen als Scheitern der Träger dieser Weltverhältnisse, ihr EIGNES, das sie auf Basis des Weltverhältnisses, also ihrer Lernregel, ausbilden, mit dem anderer abzustimmen oder gar es auf sie auszudehnen (durch Vermittlung). Dabei stellt sich im Durchgang durch die verschiedenen Formen der jeweiligen „Eigenheit“ (meine Begründungsweise/Mentalität; meine Individualität; mein Lebensentwurf) heraus, dass es sich garnicht um ein wahrhaft notwendig Eigenes handelt – das WIRKLICH Eigene (nämlich Bedürfnisse und fühlbare Leistungsgrenzen, langfristig haltbare Einrichtung in und mit ihnen) wird in allen drei Fällen eines angeblich übergeordneten und vorrangigen Eigenen ignoriert und beschädigt. (Diese Beschädigung ist, wie noch zu zeigen sein wird, in allen drei Fällen die geheime Antriebskraft hinter den Übergängen zum je nächsten Weltverhältnis.)
Das Versagen der jeweiligen Weltverhältnisse an den auf ihren Grundlagen angestrebten Vergesellschaftungsweisen

(nämlich konfliktfrei…
…“legitim“ universalisierbar (OPP),
…tradierbar/ überbiographisch-verzeitlichbar (REL),
…ohne Einbusse an Lebenschancen vergesellschaftbar zu sein; die betreffenden Vorschläge erscheinen ihren Verfertigern unmittelbar als allgemein annehmbar)

stellt sich, wie oben mehrfach behauptet, immer früher ein – und noch VOR der scheiternden Vergesellschaftungsweise latent als innerer Widerspruch auf der Ebene, die die für das Weltverhältnis entscheidende (weil reifste und schenbar noch funktinierende) ist, nämlich bereits
– (auf dem 3.STP/OPP) die ewigen (Klassen-)Konflikte und der nicht endende Korrekturbedarf (durch Umverteilung) zur Wiederherstellung halbwegs stabiler Klassen- und Eigentumsverhältnisse entlang äusserer Entwicklungen, die die jeweils staatlich verfassten Klassengesellschaften durchmachen;
– (auf dem 2.STP/REL) die ebenso ständige Notwendigkeit zur Neu-Anpassung (wenn man ihren Zusammenbruch vermeiden will) der gesamten Lieferbeziehungen angesichts von Änderungen in den Reproduktionsbedingungen einzelner Produzenten;
– (auf dem 1.STP/MOD) die nicht minder ständige Notwendigkeit zur Neu-Einrichtung eines prekär-bedürfnisgerechten Alltags (ohne Anschluss an den vorhergehenden) in Anpassung an die Neu-Einsätze an Themen und Aufgabenstellungen im Lebensentwurf von MOD-Individuen.
NOCH sagen die Betroffenen da nicht, wie zuletzt
– (auf dem 4.STP/OPP): unsere verschiedenen (je „eigenen“) OPP-Individualitäten sind nie vereinbar, weil wir kaum je in den Begründungen der von uns jeweils verfolgten Ziele und Werte einen Ansatz zu vergleichbaren Begriffssystemen, Bewertungsgrundsätzen, Leithypothesen sehen;
– (auf dem 3.STP/REL): unsere verschiedenen „intern“, in einer Binnengruppe und traditionalen Lebensform mit einheitlichem Glauben reibunglos vergesellschafteten REL-Lebensentwürfe (in dem Sinn: unser eigenes, eigene Individualität: umfassendes, biographien-übergreifendes (Binnen)(GruppenProjekt) sind „extern“ nicht auf demselben Niveau reproduktiv-arbeitsteilig (in stabilen Lieferbeziehungen) vergesellschaftbar, weil deren Gleich-Organisiertheit (als traditionale Binnen-Lebensform und Glaubenssystem) nicht ausreicht, um eine Selbigkeit der Gross-„Binnengruppe“, nämlich mit ausgetauschtem und entsprechend erweitert-verallgemeinertem Wissen herzustellen;
– (auf dem 2.STP/MOD): das „intern“ in unserm Lebensentwurf noch Verarbeitbare stösst bereits angesichts des Zustroms von „extern“ angehäuftem Wissen an Leistungsgrenzen, je erfolgreicher (im Sinne seiner Vergesellschaftbareit) die Umsetzung unseres Entwurfs, desto mehr schränkt sie die Freiheiten ein, uns in ihm noch bedürfnisgerecht (und sei es auch so reduziert, wie oben in Abs. 8 („Schein der Bedürfnisgerechtheit“) beschrieben) zu bewegen.
Aber sie WERDEN es sagen, wenn sie von diesen paradoxen und unlösbaren Anforderungssituationen, worin das Scheitern bereits offenichtlich ist, zurücksehen auf das naiverweise, im Rahmen der kürzeren Zeitperspektive des letzten intakten STP.s noch problemlos umsetzbar Erscheinende – DANN hat man die Schadensdimension erkannt, aber es gibt kein Zurück mehr: Niemand, der zB auf MOD Grundlage den Übergang vom 1. zum 2.STP/MOD absolviert hat, kann sich noch ernsthaft „zurück“ denken: Jeder Rückfall ins naive Loslegen unter dem ERSTEN STP/MOD führt zurück ins Misslingen.
Hingegen der ZWEITE STP/REL(MOD) ist nicht in dieser Weise vergiftet, und vergiftet nicht sein Pendant, den ERSTEN STP/REL(MOD): Beide widersprechen sich zwar; und im Sinne des Eigentlichen unter diesem STP ist es ja geboten, sich als Experte zu spezialisieren. Aber verführerisch wäre es eben doch, auf die spielerischen Freiheiten des ERSTEN STP/REL(MOD) zurückzufallen, und die disziplinierte Hingabe an den REL(MOD)-Lebensentwurf eines bornierten Experten immer wieder iin Richtung auf das frei-forschende und kreative Schweifen zu verlassen. – Wir haben dann aber gleich ein weiteres Gebilde, das wir diesem 2.REL(MOD)-STP. zuordnen können (es verschwindet auch nicht in denen, die ihm nachfolgen), nämlich:
– die Möglichkeit, sich über den Ausschluss von gesellschaftlich Verfügbarem explizit mithilfe der „Pars-pro-toto“-Figur zu trösten: Nur im politischen REL-Denken ist es möglich, sich ein Totum vorzustellen, das die eigene unzulängliche Teilleistung um das zu einem vorstell- und wünschbaren Optimum Fehlende (unklar, wie genau und im einzelnen) ergänzt – bis zum Beweis seiner Unmöglichkeit.
Aber im 3.STP./REL(MOD) tritt ein weiteres solches Denk-Gebilde hervor, und es wird ebenfalls im weiteren Auftstieg zu höheren STP.en dieser REL(MOD)-Spalte nicht mehr verschwinden:
– die Klage über eine schicksalhafte condition humaine, in die das letztlich REL(MOD)-Denkbar-Beste die Einzel-Lebensentwürfe der unter und in ihr Lebenden versetzt – hier erscheint die Zentralkategorie des politischen REL-Denkens, Individualität: die condition ist eine historisch unabsehbar lang andauernde, aber letztlich (optimal(hypothetisch), utopisch-ideal) überwindbar gedachte Randbedingung der Vergesellschaftung, die die von ihr Betroffenen in eine biographienübergreifende Schicksalsgemeinschaft, eben Individualität, zwingt. Die Konkretisierung dieses Gedankens sieht leider keine Regeln im Detail vor, die auch nur die vorhandenen Stücke Erfahrungen aller in EINE integrierte Version des für alle zu wissen Relevanten zusammenuführen gestatten würde – geschweige denn neu hinzukommende Erfahrung, ewa in Gestalt technischer Innovationen oder neu bekanntwerdender gemeinsamer Risiken und Chancen für die Gesamtgesellschaft; oder derjenigen von zur zu vergesellschaftenden Population dazustossenden Neu-Mitgliedern. Obwohl politisches REL-Denken von Anfang an (dem 1.STP. REL(…)) sich um die Vergesellschaftung (Regel für ihre Zusammenfügung in einer, selben) von (miteinander vergleichbaren) Individualitäten (wenn auch ab dem 2.STP. nur noch einer „gereiften“ Vorstellung von dieser Vergesellschaftung) dreht, scheitert es genau daran – was sich beim praktisch nicht vollziehbaren und daher immer nur theoretisch vollzogenen Übergang in den 3.STP./REL(…) zeigt – speziell dann eben dem 3.STP/REL(MOD). Dieser STP ist ebenso „vergiftend-vergiftet“, wie es der 2.STP.MOD war: Für jede Einrichtung einer stabilen Experten-Arbeitsteilung unter der (ideal-optimalhypothetischen) Erwartung, dass deren Fortschrittsoptionen im Jenseits einer „disposable time“ der Experten entwickelt werden könnten, können die, die sich zur Ernüchterung des 3.STP/REL(MOD) vorgearbeitet haben, bereits die Startpunkte ihrer Auflösung angeben.
Das politische OPP-Denken wiederum dreht sich um die zunehmend gereiftere, um kategoriale Einsichten (in Form von begrifflichen Restriktionen bzgl KS ES RU bezogener Kategoriensysteme) bereicherte Ansätze zur Vergesellschaftung von Mentalitäten in EINER je gültigen und von allen Beteiligten vernüftigerweise akzeptablen Mentalität: die Gleichheit der Personalität aller (oder allem andern zugrundegelegten Vernunft) soll dabei ausgedehnt werden auf die Vergleichbarkeit ihrer aller Fortgeschrittenheit im Rahmen ihrer persönlichen Plan-Erstellung oder -Erschliessung bei gegebnem Erfahrungsstand (für sich und andre – soweit andre involviert sind, handelt es sich um „(im Rahmen der eignen Mentalität=Begründungsweise) begründet(erscheinend)e“ Forderungen an die andern). Die „Krisenzone“, wo es nicht mehr weitergeht, liegt dabei eine Zeile weiter – zwischen dem 3. und 4.STP./OPP(…).- die Klassengesellschaft kann durch kein Gleichheits- und Gerechtigkeitskonzept „prinzipiell“ überwunden werden, die Freunde der Gerechtigkeit können die postulierte Vernunft ihrer aller Personalität nicht auf die Mentalitäten ausdehnen, finden keine Grundlage zur Bewertung der Gleich-Fortgeschrittenheit verschieden OPP-begründeter und -erschlossener Pläne (und Forderungen) – keine Regel zur Beilegung von „Meinungsverschiedenheiten“ in diesem Punkt (ganz gleich, ob „Interessen“ im Ausgangspunkt beteiligt sind oder nicht).
Was hier über die Krisenzonen der OPP- und REL-Spalte gesagt wurde, gilt dann natürlich ebenso für den Spezialfall der degenerierten MOD-STANDPUNKTE, die in diesen Rahmen zurückfallen: Sie kommen über den Krisen-Grenzpunkt nicht hinaus.
Ein solcher wurde ja schon für die MOD-Spalte selbst behauptet, mit der These als Ergebnis: dass alle weitergehenden (nämlich 2.3.4.) STPe der MOD-Spalte fiktiv sind, soweit sie sich auf eine nicht-degenerierte Version von MODernität stützen; soweit sie aber tatsächlich eingenommen und subjektiv überzeugt befürwortet werden, muss es sich um OPP(REL(MOD))- oder REL(MOD)-Derivate von MODernität handeln. Und da wiederholt sich der Vorgang: Die eben noch sinnvoll vertretbare Version von REL(MOD)ernität ist der 2.STP./REL(MOD), die eben noch vertretbare Version von OPP(REL(MOD)) der 3.
Aber das Zurücksinken von STP.en/…MOD in ihrer Zeile kann, ausgehend vom 1.STP./MOD, primär eigentlich bloss entlang der 1.Zeile stattfinden; vom 1.STP./OPP(REL(MOD)) müsste es dann in der Spalte hochgehen zum 3.
Nicht, dass nicht auch von diesem Reifungsprozess eines solchen OPP(REL)-artig degenerierten MOD-STPs durch die OPP-Spalte hindurch „Wiederaufstiege“ (mit erneuter OPP-Degeneration, nachfolgend) möglich wären – sie setzen allerdings einen Aufstieg im Weltverhältnis der Betreffenden, wenigstens bis zum REL(MOD)-Niveau voraus.
Nun behaupte ich (die genaueren Untersuchungen und Deutungen der hier vorgelegten fundamentalen Einstellungen mit empirischem Material gehört in den 2.Teil), dass die Vergesellschaftungskonzepte der reinen REL-Spalte die (rechts)libertären, radikal-marktorientierten sind; hingegen die einer REL(MOD)-artig gefärbten REL-Vergesellschaftungskonzeption sind linkslibertär und radikal-links. Sofern diese STP.e in ihrer Zeile wieder in ihr Pendant in der OPP-Spalte zurückfallen (was ihnen ebenso leicht passiert wie dem MOD-Weltverhältnis und 1.STP./MOD), ergeben sich einfach-kapitalistische bzw. liberale und real-sozialistische/Klassenkampf- bzw.sozialdemokratische Vergesellschaftungskonzepte (Rückfälle im Rahmen der 1.Zeile sind zu flüchtig, um als eigene stabile historische Formen historisch gewürdigt worden zu sein; dennoch wird davon weiter unten zu reden sein). Die stabile Endform all dieser mit REL- (dann mehr oder weniger „konservativ“ oder „liberal“) oder REL(MOD)- (dann eher sozialliberal und sozialdemokratisch/“sozialistisch“ gefärbten) Inhalten angereicherten Individualitäten stellen Varianten und Derivate des 3.STP.s OPP, also Staats-, Eigentums-, Konkurrenz- und Klassengesellschaften dar. Jenseits davon gibt es keine einzige „realistische“ Alternative in dem Sinn, dass der „Fortschritt“ zu ihr hin nicht durch eine empfindliche Einbusse in irgendeiner entscheidenden Hinsicht verbunden wäre: Der Übergang zum komplett-moralischen und Gerechtigskeitsdenken ist aporetisch, führt zu keinem konsensfähigen STP. auch nur der Befürworter dieses Konzepts; der NOCH verzweifeltere (und nur insofern gereiftere) der EMPathischen Hyper-Moralisten, Gutmenschen und quasi Gesellschafts-Therapeuten ist noch anfälliger für praktisches Scheitern, kann eigentlich nur in der theoretischen Analyse des Bestehenden aufrechterhalten werden (worin seine Vertreter auch allein üblicherweise exzellieren). Man kann aber auch aus der OPP-Spalte heraustreten, bloss bleibt man dann entweder auf dem erreichten Reife-Niveau (des Sich-Verhaltens zu Vergesellchaftung im biographien-übergreifeden Rahmen, also dem von Individualitäten; und dann betritt man, wie eben behauptet wurde, mit dem 3.STP/REL(…) das Feld einer mit den Mitteln dieser Spalte unlösbaren Vergesellschaftungsaufgabe; ODER, man „regrediert“ in die 2.Zeile, also den 2.STP./REL(…) und verschliesst die Augen vor der Notwendigkeit, auch das Fortschreiten der grösseren als der Binnen-Gesellschaft, und sei es auch bloss durch das Hinzutreten neuer Binnengruppen (geschweige denn Informationen, sich ändernde Verhältnisse), in der Vergesellschaftung zu berücksichtigen – also den unter allen degenerierten …(MOD)-Weltverhältnissen immerhin im Zentrum stehenden „Fortschritt“. Ähnlich peripher wie der EMPathie-STP der OPP-Spalte sind die rein theoretischen, quasi „philosophischen“ (und selten überhaupt vertretenen) STP.e 4. und KRT der REL-Spalte. Und erst recht verzweifelt schaut es aus, wenn tatsächlich der rein kulturell vererbte MOD-STP. von Einzelnen im Rahmen ihrer persönlichen Bildungsarbeit je wieder erreicht wird: 2.3.4.STP. und erst recht der MOD-VermittlungsSTP sind rein theoretisch (meine Vermutung: dieser allerletzte ist der, auf dem diese gesamte Theorie hier entworfen ist, und für dessen Träger sie allenfalls von Interesse sein kann).
Mit andern Worten: Soviele Menschen im Lauf ihrer eigenen kategorialen Bildungs-Fortschritte über den 3.STP.(OPP(…) hinausgelangt sind, speziell über den 3./OPP(REL(MOD)) – sie finden sich jedemal in einer Position, die sie kaum ernsthaft für DEN Fortschritt aus den unlösbaren Schwierigkeiten der RELigiös-MODernen demokratischen Eigentümer-Klassenstaaten erklären können. Was sie dann, prekär und in Abhängigkeit von dem von ihnen erreichten Stand ihres Weltverhältnisses, vorzugsweise ins Auge fassen, trennt sie von den meisten andern ihrer Art – die Gruppe der Fundamental-Opponenten gegen das degeneriert-MODerne, demokratisch-marktwirtschaftliche (Klassen)Staatswesen, sofern sie nicht überhaupt historisch dahinter in Faschismus und noch primitivere „Fundamentalismen“ regredieren (dies dann in der OPP(…)-Spalte auf 2. und 1.STP)) spaltet sich heillos auf und findet zu keinem gemeinsamen Konzept mehr. Markt, Konkurrenz und Demokratie, allenfalls mit ein paar wohlfahrtsstaatlichen Einsprengseln (nach Kassenlage), scheinen das letzte Wort.

18.
Die Analyse der „Degenerations“-Phänomene von MOD, wie sie bis hierher entwickelt wurde, hat zwei Schwachstellen.
Erstens, sie bewegt sich auf „Gesellschafts“- oder „Kultur“-Niveau, also dem von MOD-Individualitäten; was zwar immer auf dem Erfahrungsverlauf und der Verstandestätigkeit von Einzelpersonen beruht, aber eben VERSCHIEDENER: Nur wenn MOD-Welt-Verhältnisse Inhalt einer tradierbaren „kulturellen“ und mehr oder weniger autoritär aneigenbaren Individualität oder gar Lebensform (von Minderheiten) geworden sind – nur und erst dann können sie auch „degenerieren“ und in OPP- oder REL-Rahme „zurückfallen“. Umgekehrt sind diejenigen, die sie in einem solchen, dem Inhalt unangemessenen Rahmen halten, nicht diejenigen, die diese Inhalte auf ihnen adäquate, und das heisst: auf die einzig mögliche Weise, überhaupt ausgebildet haben.
Anm. Dieser Satz, der mir keineswegs selbstverständlich erscheint, muss noch bewiesen werden; er wird an dieser Stelle einstweilen ohne weitere Begründung vorausgesetzt.
Es sollte aber im Rahmen dieser Theorie (die immerhin ihrerseits wenigstens auf MOD-Niveau zu operieren behauptet) möglich sein, die Wege nachzuzeichnen, die „degenerierte“ also kulturell-autoritär tradierte bzw angeeignete Inhalte in individuellen Biographien nehmen. Und spätestens dafür ist es,
zweitens, erforderlich, dass die formellen Chiffren für Welt- und Sozial-bezogene Mentalitäten und die trockene Algebra ihrer Beziehungen, wie in den letzten Abss., mit den Begrifflichkeiten und Kategorien(systemen) verbunden werden, mit denen die Betroffenen selbst ihre Einstellungen artikulieren.
Diese Kategorien müssen dabei so etwas wie „Leitsymptom“-Charakter aufweisen – es sind ja, genauer, im Grund keine „Symptome“, von denen da geredet wird, sondern eben die Einstellungen selbst: Im Kern bedeutet, auf OPP, REL, MOD Niveau zu denken, über bestimmte Organsiationsformen seiner Aufmerksamkeit, Artikulationsweisen für Erlebtes und Erfahrenes ebenso wie Regeln und Themen der daraus abzuleitenden (Versuchs)Pläne zu verfügen. Aber diese fundamentalen Orientierungen auf Welt und Andre müssen überdies die Eigenschaft aufweisen, die dem ganzen Degenerationskonzept zugrundeliegt: Dass die beiden fortgeschritteneren irgendwie „in“ ihren Vorgängern als „Inhalt“ auftauchen können – dass sie Begründungsweisen darstellen, die einerseits für sich geeignet sind, eine ganze Welt-Erschliessungs-Strategie (Lernregel) zu repräsentieren, und andererseits – wenn auch in beschädigter, unzureichender Form – sich an weitergehende Begründungen anschliessen können, die durch ihre „reine“, originäre Betätigung eigentlich ausgeschlossen sind. Das will erstmal erklärt sein (womit dann erst den Klammerformeln oben („OPP(REL(MOD))“ usw) ein nachvollziehbarer Sinn zugeordnet würde).
Ich versuche im Rest dieses Abs. einmal zusammenzufassen, was bislang die gesamten bisherigen Überlegungen zum Scheitern der MODerne an Anknüpfungspunkten für eine solche „nachträgliche Erklärung der Klammerformeln“ des vorhergehenden Abs. erbracht haben.
((Dabei ist dann immer auch noch zu berücksichtigen die These, dass Fortschritt entlang der (politischen) Stufen einer (Weltverhältnis)Spalte auch mit sukzessiver Korrektur der anfangs uneingeschränten Betätigung des Fundamental-Fehlers des betreffenden Weltverhältnisses einhergeht (und anders garnicht möglich wäre). Was aber vereinbar ist damit, dass eben eine nicht-korrigierte Fassung dieses Fehlers sich durchhält bis zum Umschlagpunkt am Ende der Spalte, wenn endlich das Fehlerhafte der gesamten Denkweise, die man bis dahin für die ultimativ rationale gehalten hatte, dämmert, entlang der verschärften Erfahrung ihrer gegen alle Erwartung sich behauptenden Unfähigkeit, Vergleichbarkeit (in OPP), Selbigkeit einer Kollektiv-Individualität (in REL) oder Indifferenz von Lebensentwürfen (in MOD) zustandezubringen.))

zu OPP:
Das Haupt-Erkennungsmerkmal (oder „Leitsymptom“) eines Steckengebliebenseins in OPP-Denk-, also Lern- und Planungsweisen, sind (nach dem bisher dau Gesagten) zwei Phänomene: Erstens, das beständige Ausgehen von einer wie immer auch infragegestellten und erst wieder zu gewinnenden (aber darum eben nicht allzu weit entfernt liegenden) NORMALITÄT; und zweitens, der gesamte begrifflich-kategoriale Apparat an Schluss- und Erfahrungs-Verarbeitungsweisen, der (unter Voraussetzung solch einer Idee von vorhandener und/oder neu zu justierender Normalität) mit der Ausbildung von ERWARTUNGS-AFFEKTEN einhergeht:
Angst-um (und angstvoll vermehrte Anstrengung-für) das Gelingen eines (mit vorhandenen Kräften immer noch) für realisierbar gehaltenen Plans, der durch zu geringe Einsatzbereitschaft akut, anders als erwartet, zu scheitern droht;
Enttäuschbarkeit-durch Nicht-Eintreffen eines erwarteten und zur Realisierung eines Planentwurfs Von-selbst-Entgegenkommens der Verhältnisse;
Ungeduld-angesichts-von Ausbleiben von Erfolg im erwarteten Ausmass und Zeitrahmen;
suchtartige Selbstbelohnung-zur-Überbrückung bis zum (weiterhin erwarteten) Gelingenz.
Die Erwartung hinter diesen Affekten hat dabei grundsätzlich, gleich welche der genannten vier Färbungen der Affekt selbst annimmt, die Form einer HOFFNUNG – realisierte Bereitschaft zum Einsatz von Handlungsspielraum-Reserven, so als ginge es um eine Bedrohung des leiblichen oder Kern-Selbst KS, wo es in Wahrheit „bloss“ um Gelingen oder Misslingen eines versuchten Fortschrittsentwurfs (im Rahmen der Normalität und damit verbundenen Erwartungs- und Hypothesen-Bildungs-Horizonte einer aktuellen Praxis und Lebensform, eines „Erweiterten Selbst“ ES) geht.
Es gibt dann zwei weitere, und zwar KOGNITIVE Kategorien (neben der der vorauszusetzenden Normalität), an denen sich ablesen lässt, dass jemand mit der OPP-Lernregel arbeitet, sie lauten: Risiko und Chance, oder, um beide miteinander verrechenbar zu machen und sie in eine einzige Rangskala zu bannen: Versäumnis-Risko.
Also:
– unterstellte Normalität oder Summe aller Normalerwartungen, sowie
– das (nach angeblich wiederum erfahrungs-begründeten Regeln ablaufende) Klassifizieren von Erlebtem und Erfahrenem als Relevant/Irrelevant, Regulär oder (nicht zu beachtende) Ausnahme, schliesslich
– auf diesem Hintergrund praktisch zu berücksichtigende Chance oder Risiko (das Nicht-Wahrnehmen einer Chance als Spezialform des Risikos) –
das sind die Kategorien (und Kategoriensysteme), in denen sich die Erschliessung von (Versuchs)Projekten (incl. der Anträge und Vorschläge, die an Andre gerichtet werden) bei auf OPP-Niveau Denkenden organisiert – also auch die diese Erschliessung nachvollziehende Begründung und „Rechtfertigung“.
Umgekehrt ist „experimentell“ und „nicht(mehr)-OPPortunistisch“ zu nennen jedes Begründen (als Nachvollzug der vorausgegangenen Erschliessung) vorgehabter oder vorgeschlagener (Versuchs)Praktiken mit und aus Erfahrung, das keinen Bezug nimmt darauf, dass man „dazu berechtigt ist, Bestimmtes zu erwarten (damit zu rechnen)“ bzw. darauf, dass „man vielleicht etwas versämen könnte, wenn man nicht…“.

Die bisher aufgeführten OPP-spezifischen Kategorien decken freilich nicht die Gesamtheit der für OPP charakteristischen Denkfiguren ab. Entlang der Reihe „Erfolgsgewissheit-Entschlossenheit-Interesse“ ist diese Ausdehnung von KS-Bestimmungen aufs ES zwar die am längsten sich durchhaltende – sie verschwindet ja noch nicht einmal, wenn  auf dem 3.STP/OPP durchgehend zwischen einerseits „objektiven“ KS-Leistungsgrenzen und -Bedürfnissen, und andererseits Interesse, als (durch Stellung in der Eigentümer-Reihe/Klasse) bedingtem ES, das sich dauerhaft (in hinreichend vielen Fällen, um einen Vergesellschaftszustand stabil zu halten) innerhalb dieser Grenzen bewegen muss, unterschieden wird, und dies in allen „politischen“ Räsonnements auf dieser Stufe berücksichtigt wird. Denn da verbleibt immer ein wesentlicher Teil der Begründungen für die Behauptung und Durchsetzung bestimmter Forderungen, gerade auch, wenn sie als besonders „legitime“ verfochten werden, im Dunkel der OPP-gemässen Behandlung von ES-Projekten – so als wären es KS-Reproduktionsbedingungen (und umgekehrt: als gälte das Nie-Stagnieren-Sollen und das Risiko-Minimierungsgebot auch schon für das („bedingte“) KS, so wie es sich nach Zurichtung für ein bestimmtes ES darstellt: OPP-Rechtfertigung für unnötig gewagte Experimente und fahrlässige Risiko-Toleranz). Die auf diesen Hintergründen höchst unterschiedlich bewertete „Bedingtheit“ der je erreichten Lage des angeblichen KS begründet dann spätestens die unterschiedlichen Vorstellungen davon, welche Verteilung bzw. welcher Ausgleich von Gütern zur Herstellung „gerechter“ und gleicher bzw vergleichbarer Verhältnisse der KS in ihren jeweiligen Umgebungen legitim wäre. In der Debatte von ungleichen und ausgleichsbedürftiger Bedingtheit der augenblicklichen KS-Situation wird regelmässig die eigene Gleichsetzung von KS und ES (sowohl bei einem selbst wie andern) aufrechterhalten; die Grenze zwischen dem, was „durch veränderbare Umstände bedingter Anspruch“ und „echte unabdingbare physiologische Anforderung“ ist, wird ständig grundlos entsprechend dem eignen Restbestand an ES/KS-Überblendungen gezogen. Die sind nur leider bei allen Moralisten verschieden. (Das lernen die therapeutischen „Gutmenschen“ und Versöhner zuletzt, wenn sie nach dem Scheitern all ihrer Vermittlungsversuche mittels „Einfühlung in die (emotionale) Situation der Andern“ sich zuletzt zurückbesinnen auf die sach- und welt- bzw. personbezogenen Einstellungen dieser Andern – woran ihnen ganz zuletzt die OPP-typische Prinzipienlosigkeit (das „rein“ sich durch alle äusseren Situationen gleich darstellende KS fehlt ja als Prinzip!), ihre eigne vorneweg, auffallen wird. So lange also hält die grundlegendste aller OPP-Konfusionen, nämlich eben die von KS und ES (und damit RU) (bzw der Regeln des Umgangs damit), sich praktisch durch.
Hingegen, wie schon früher dargelegt, verschwindet der eigentliche Aberglaube, die empirisch (quasi-statistisch) beglaubigte Abhängigkeit eigener und fremder Erfolge von berechen- wenn nicht gar (dann magisch) beeinflussbaren Faktoren ausserhalb „technisch“, also kategorial korrekt gedachter Zusammenhänge bereits mit dem Schwinden des Zutrauens in eigene und fremde Erfolgsgewissheiten (und der Begründung von Forderungen aus dem Verhältnis beider) – Übergang zu rein „technischen“ Beurteilungen zumindest der „objektiven“ Bestandteile von Kräfteverhältnissen (oder der erlebten Verläufe von Auseinandersetzungen; hier vor allem Berücksichtigung der Rolle von Zufällen und der Nicht-Überschätzung eigener Kontrollfähigkeiten und Einflussmöglichkeiten) geht Hand in Hand mit der Anerkennung von Andern als solchen, die grundsätzlich (ausgehend von „ihrem“ aktuellen Ressourcen-Vorrat) die selben Optionen wie man selbst zu Verteidigung und Angriff haben – derart, dass es immer nur eine relative, aber nie prinzipielle Überlegenheit über sie gibt, die sie nicht irgendwann durch das Ausmass ihrer (leider auch, durch Bluff, vortäuschbaren) Entschlossenheit kompensieren können. (Derart, dass sich Auseinandersetzungen bloss noch lohnen, wenn sich nach einem Vergleich des Produkts aus momentanem technischem Vermögen und subjektivem Wollen beider Parteien eine klare Überlegenheit der eigenen Seite in dieser Hinsicht abzeichnet.)
Erneut besteht der nächste Reifungsschritt vom 2. zum 3.STP/OPP in einer weiteren Reduktion von Fehlein- also vor allem Überschätzungen von Entshlossenheit und ihrer Rückführung auf das, was eben als rationales Interesse, oder wirklich begründete und darum haltbare Entschlossenheit, verbleibt.
Anm. Ein nicht unmittelbar politisch wirksames Residuum von Aberglaube stellt der kategorial bodenlose kognitive Umgang mit Gesundheits- und Krankheits-„Ursachen“ bzw -„Bedingungen“ dar – und das lässt sich schnell auf lebende Entitäten verallgemeinern (Erfolg und Misserfolg in der Landwirtschaft zB).

Die Überblendung von KS- und ES- bzw. RU-bezogenen Kategoriensystemen im OPP-Denken wurde im Fragment einer System-Darstellung  (System-Übersicht 2, Anhang) genauer ausgeführt, nämlich sinngemäss so, dass die Kategorien, in denen „objektives“ Da- und So-Sein bezogen auf unsere (gefühlten) Handlungsspieltäume geschätzt wird, nämlich
– Beherrschbarkeit (Kontrollierbarkeit im Rahmen möglicher Schwankungsbreiten des Objekt-Vorkommens) überhaupt;
– Bewältigbarkeit (im Rahmen zu erwartender möglicher aufwands-erhöhender Beeinträchtigungen)
– Bewährtheit (angesichts der Zahl erfolgreicher Versuche bzw. bestätigender Beobachtungen im Rahmen der überhaupt unternommenen),
eingesetzt werden an Stellen, wo es zunächst mal nur zu gehen hätte um
– Ursachen, Komponenten+Art der Zusammensetzung, Voraussetzungen, Bedingungen-für.. überhaupt;
– (bedingte) Wahrscheinlichkeiten des Auftretens von Ereignissorten in gegebnen Umgebungen überhaupt;
– Ausmass der Regularität von Ereignissen und Ereignisfolgen überhaupt.
Dieses Einsetzen der Kategorien der ersten Triade an den Stellen, wo es um Fragestellungen im Zusammenhang mit ihren Entsprechungen aus der zweiten Triade geht, wurde eben als Konkretisierung des allgemeinen OPP-Phänomens der Ausdehnung von KS-bezogenen auf ES- und vor allem RU-Kategorien aufgefasst. (KS und RU Denkweisen wirken zusammen in der Gestaltung des aktuellen ES – und es ist hauptsächlich im ES, wo diese Vermischung stattfindet. Der kognitive Fortschritt, der sich auf der politischen Ebene als zunehmendes Einnehmen nur noch von Vertrags- statt reinen Gewalt- und Überwältigungs-Standpunkten darstellt, besteht eigentlich darin, dass aus diesem Hybrid-ES zunehmend die „objektiven“ Erklärungen von (vor allem militärischen) Erfolgen und Misserfolgen herausfallen, sodass von den ursprünglichen „Erfolgsgewissheiten“ und dem Kampf um Anerkennung der Geltung der je eigenen solchen Gewissheiten nur noch übrigbleibt die Entschlossenheit und der Kampf um Anerkennung des relativ zu andern entsprechend intensiv „Gewollten“ (bei gegebnen Kräfte- und Besitz-Verhältnissen).
Anm. Interessanterweise verschwindet die umgekehrte Konfusion von Gedeih- oder Gesundheits- vs. Mangel- und „Selbst“-Beeinträchtigungs- oder Krankheits-Bedingungen nicht in gleicher Weise; das liegt an der bis zu MOD einschliesslich zwar verbesserten, aber immer noch mangelhaften Bestimmung des (Kern)Selbst KS.Anm.Ende

Wir haben dann in der REL-Spalte eine Planweise vorliegen, in der die drei Paare aufeinander aufbauender Kategorien:
– Schwankungsbreite/Bedingtheit-durch;
– erwartbare Gesamt-Aufwendigkeit/Wahrscheinlichkeit handlungsrelevanter Umstände (va Gefahren, aber auch Begünstigendes, Benötigtes);
Bewährtheit, Gestütztheit durch (hinlänglich oft überprüfte) Erfahrung/objektive Regelmässigkeit überhaupt
durchgehend getrennt voneinander behandelt werden. In diesem Kontext heisst das zumindest: dass die objektiven, nicht unmittelbar verfügbaren Rahmenbedingungen (Kausalzusammenhänge; Wahrscheinlichkeiten; Regulariät überhaupt) der (versuchsweisen) reproduktiven Praxis in der gegebnen Umgebung, also ES, immer bloss so in Betracht gezogen werden, dass die Konsequenzen für unsere Praxis:
– können wir sie überhaupt in unser Handeln einbeziehen, auf sie und mit ihnen wirken?
– wie zuverlässig können wir das in der gegebnen Umgebung, mit den verfgbaren Mitteln?
– wie gut können wir das im Rahmen dessen, was wir wissen und beobachtet haben, beurteilen?
erst in zweiter Linie sich daraus ergeben.
Die kategoriale Schwäche der REL-Spalte offenbart sich erst, wenn die logischen Verbindungen, oder der stufenweise Aufbau der gesamten Doppel-Triade aus den Einzelerkenntnissen betrachtet wird. Dann zeigt sich nämlich: dass REL-Planende zwar für sich und andre das grundsätzlich für ihre Reproduktion relevant zu Kennende und zu Könnende, auch das als nächstes Kennen- und Können-zu-lernende, benennen können (und es, wie eben bereits ausgeführt, jederzeit in seine objektiven und subjektiven Anteile analysieren können); dass sie es auch durchgehend in den Kontext des Gesamt-Zusammenhangs einer je gegebnen Umgebung rücken können, und die speziellen Konstellationen, die sich eben genau DORT, aus den Häufigkeiten des Auftretens und räumlichen Anordnungen und Nachbarschaften (auch deren Veränderungen), ergeben, berücksichtigen können und die Modifikationen, die sich daraus ergeben, als zu Kennendes und zu Könnendes in DIESEM (etwa von einer arbeitsteilig zusammenarbeitenden Bevölkerung bewohnten) Siedlungsraum, bestimmen: daraus ergibt sich die Gesamtheit der (arbeitsteilig) zu bewältigenden Chancen und vor allem Risiken: synchron, Zusammensetzen der Kenntnisse nach ihrem räumlichen Zusammenhang. Was auf REL Grundlagen nicht gelingen kann, ist die Integration vielfältiger Einzelerkenntnisse der Stationen eine Reproduktionszuammenhangs in ein („diachron“ sich ausweitendes) Wissenskorpus, aus dem Fortschrittspfade, speziell Forschungs-Strategien, und arbeitsteilige Organisation der Reproduktion aller (zugleich) am Forschungs- und Reproduktionsprozess Beteiligter zwangfrei im Konsens abgeleitet werden können. Der REL Wissenserwerb kennt keine Grundsätze der Wissensorganisation jenseits der experimentellen Verbesserung der je „eigenen“ Binnenreproduktion.

Anwachsendes reproduktions-relevantes technisch-prognostisches Wissen zur Grundlage tatsächlicher Reproduktionsexperimente machen, hiesse, alle (potentiellen) Beiträger zu diesem Wissen zugleich zu Teilhabern seiner Verarbeitung zu machen (anders könnten sie nicht sinnvoll als Beiträger fungieren, hätten die für die kollektive Reproduktion nötigen Relevanz-Kriterien nicht): Gemeinsame Wissens-Verarbeitung wird zur Aufgabe aller, und das läuft hinaus auf den Entwurf eines von allen diesen „gemeinsam“, also koordiniert, organisiert (im zwanglosen Konsens, sowieso) arbeitsteilig umgesetzten (Versuchs)Plans.
Hier wird unmittelbar und sehr schnell allein das Repertoire an gemeinsamen Relevanzbegriffen, Gemeinsamkeit (Kollektivität, Vergesellschaftetheit) des BEGRIFFSSYSTEMS, zur chronisch krisenhaft ungelösten (auf Basis der epochal vorausgesetzten Kategorien und Forschunsstrategien auch unlösbaren) Aufgabe.
Das Auseinanderhalten der KS- (Schwankungsbreite etc)  und RU-gebundenen (Bedingungsgefüge etc) Kategorien und ihrer (zwar traditional-stabilen, aber dennoch experimentell immer als prekär und vorübergehend gesehenen) Berücksichtigung in einem aktuellen ES (Binnenreproduktion) war – nach angemessener Selbstreflexion (dazu gleich mehr) – die Errungenschaft derer, die im Rahmen eines genuinen REL-Weltverhältnisses dachten – gegenüber ihren OPP- und speziell OPP(REL)-Gegenspielern. Etwas Vergleichbares spielt sich ab nach einer ebenso selbst-reflexiven Einsicht in die eigene Fortgeschrittenheit von MODern Denkenden gegenüber REL- und OPP-artig ihnen gegenüber Zurückgebliebenen. Die Beschreibung dieser Zurückgebliebenheit wird die eigene MOD-Fortgeschrittenheit (sofern man sie – eben selbstreflexiv – für sich selbst explizieren kann) sinngemäss mit Äquivalenten dessen charakterisieren, was ich als Elemente der MOD Selbstbestimmung herausgearbeitet habe:
Als selbst-bewusster MOD-Entscheider verfüge ich über (den Begriff von)
1. ein(em) ABSOLUT HINREICHENDES(/EN) (nämlich: mich, uns als Entscheider, bis hin zur Frage (und Strategie ihrer Beantwortung): was das im Rahmen gegebner Erfahrung und der darauf begründeten relativ-maximalen Optimalhypothese für die Ausführung de nächsten Schritts des die Hypothese testenden Experiments (unserer Reproduktion in dieser Umgebung) nächst-nützlich zu Wissende und zu Könnende wäre);
2. ein ABSOLUT NOTWENDIGES (das ALLEM, was je sich als aktuell notwendig erweist, zugrunde- und vorausliegend vorauszusetzen ist),
3. ein Hinreichendes, zu dem auch diverses dafür Notwendiges existiert, nämlich uns, hier, in dieser Umgebung, mit einigen vorläufig bekannten Reproduktions-Anforderungen, die allerdings ständig, zusammen mit Abwandlungen dieses Hinreichenden (der Bestimmung des zu Reproduzierenden; Bestimmungen, wie, in welcher Form zu reproduzieren), wechseln können, und somit BEDINGT sind, also einiges BEDINGT NOTWENDIG-HINREICHENDES.
(Wichtig festzuhalten: Ich verfüge über diese Kategorien, und Strategien, um in der Wirklichkeit unserer kollektiven Reproduktion und unseres momentanen Wissens die realen und praktisch realisierbaren Umsetzungen dieser Kategorien, ihre Real-Ausprägungen oder Belegungen, zu suchen und zu versuchen; es liegt nicht in meiner, unserer Hand, dass es gelingt).
Von REL und OPP unterscheidet mich das insofern, als…
– in REL:… das Unbedingte, nämlich Absolut sein Sollende, NICHT (als) HINREICHEND bestimmt, und das tatsächlich Hinreichend(Bestimmt)e (oder dafür Notwendige) (es) immer nur BEDINGT ist, nämlich die traditional vermittelte aktuelle Binnengruppen-Lebensform, die das Experiment unserer Reproduktion (in DIESER Umgebung und bei DIESEM Wissen darstellt; es könnte auch eine ganz andre sein, insofern bedingt) sein soll, aber getrennt von jeder Optimalhypothese (die hat ja einen transzendenten Inhalt);
– in OPP:… habe ich nichtmal Hinreichendes (und dafür Notwendiges), sondern nur Bedingtes, das nie endgültig hinreicht (sondern immer wieder überboten werden kann, oder zurückgenommen werden muss).

Aus der selbst-reflexiv gewordenen MOD-Sicht auf die eigene Errungenschaft kann somit der Fehler von OPP und REL abgeleitet und entsprechend beschrieben werden; analog aus der reflexiven REL-Sicht der OPP-Mangel (Bedingtes und Bedingendes, Hinreichendes und Notwendiges, nicht zu unterscheiden, nämlich KS- (und dann indirekt auch ES) bezogene (Handlungs)Bedingungen (-Voraussetzungen) einerseits, und RU-bezogene andererseits. Die selbstreflexive, also sehr späte Einsicht in der OPP-Spalte, dass man als OPP-Plan-Entwerfender, Vorschlagender und -Erfüllung- oder -Anerkennung-Fordernder immer nur Bedingtes (und subjektiv Gültiges) als „letzten Grund“ anzuführen weiss, und dadurch das Prinzipien-artige oder daraus Abgeleitete an den eigenen Legitimationsversuchen (deren Einleuchten man erwarten „darf“) selbst durchstreicht – diese Einsicht geht naturgemäss nicht einher damit, dass man ein solches Prinzip nun zu benennen wüsste – man kann die eigene Situation nunmal schlechterdings nicht beschreiben in der Form: „Ich weiss (gegenwärtig) nicht, DASS…“, „habe (nicht „hatte“) nicht gedacht daran, dass…“, „habe den Begriff von… nicht gebildet und kann darum davon (noch) keinen Gebrauch machen“ usw. Dasselbe gilt von der Selbstkritik politisch sehr gereifter (dh. in ihrer Spalte sehr weit, bis zu Vermittlungsversuchen gediehener) genuiner Vertreter von REL-STPen: Sie können den Mangel und das notwendige Scheitern ihrer Bemühungen (aus diesem Grund) erkennen; aber nicht angeben, was ihnen fehlt. Und diese Feststellung muss jetzt ausgedehnt werden auf den „politisch sehr gereiften, genuinen“ MOD-Vermittlungs-Srandpunkt 5.STP.MOD: Der Mangel ist auf ihm beschreibbar; nicht aber, was ihn behebt.
Aber woher soll die hier vorgetragene Theorie dann ihre Einsicht beziehen – wie die in der Überschrift angedeutete Klärungsaufgabe gelöst werden? Hiess es nicht: Die Theorie drücke (bisher, nur) genau diesen STP. aus und sei von ihm aus erarbeitet?

19.
Also nochmal, wir haben, im Rückblick, aus MOD-Sicht: zunächst überhaupt nur bedingt Gültiges, bedingt gültige Regeln unseres (Versuchs)Handelns (Planens, Lernens; für uns und Andre – wo wir dann vorschlagen, fordern, und erwarten); dann eine Quelle von unbedingt, für alle Fälle Gültigem (und Sinn machendem): die Optimalhypothese (REL-Version einer solchen), die nur leider nichts hinlänglich Bestimmtes begründet (ausser den NichtOPPortunismus; was freilich keine Kleinigkeit ist), und wiederum ein solches hinreichend unser (Versuchs)Handeln Begründendes (wir bräuchten sehr gute Gründe, um es zu lassen), nämlich die traditionale Lebensform und Versuche ihrer Verbesserung (Tun alles daFÜR Nötigen, dadurch bedingt notwendig-zu-Tuenden), das nur leider nicht für alle Fälle etwas vorsieht (sondern einzig dafür, dass eine so gedachte Lebensform eingerichtet ist oder wird); insofern eben ist es nur bedingt gültig. Oder kurz: das Unbedingte ist nicht hinreichend (bestimmt), und das Hinreichende ist bloss speziell, eingeschränkt auf bestimmte Fälle, also bedingt (gültig). Unbedingt hingegen ist in der MODerne sowohl das Hinreichende: unser Entscheidertum ist das unbedingt und in JEDEM Fall zu Erhaltende – seine Erhaltung in ALLEN denkbaren (da, wo wir leben; ein weites Feld…) Fällen, worin wir überhaupt Kontrolle ausüben, zu versuchen, ist das Sinnvollste unter allem, das wir überhaupt versuchen können (bis zur Widerlegung); wir haben sogar ein an und in allem Hinreichenden (uns eingeschlossen) IMMER Involviertes, zu dem wir uns, als Mittel, verhalten (können): insofern ein unbedingt Notwendiges und notwendig zu Beachtendes (die Materie-Elemente, Materien, Materialien, und ihre Komplexe bzw Mischungen, Zusammensetzungen); nur, dass wir nicht wissen, wie wir sie FÜR das als absolut Hinreichende Begriffene („uns“, uns selbst, unser Selbst, unsere (Selbst)Erhaltung-durch-uns-selbst, Reproduktion) einsetzen sollen.
Worin ein in allen Fällen zu Tuendes, ein „absolut notwendig-UND-Hinreichendes“ bestehen könnte, wissen wir unter MOD-Vorgaben, soviel wir (wir alle, zumindest) da sonst auch wissen, immer noch nicht.
Wir müssten es aber wissen, um tätig zu werden, und die konkreten, je nächsten aller Entscheidungen überhaupt treffen zu können: das nächst-zu-Könnende, oder (zu-können-)zu-Versuchende, daFÜR zu Wissende (zu Suchende, Herauszufindende usw) – Stufe 5 unserer Entscheidungsfindung; jene, die allererst zu konkreten Handlungen, einer angesichts der gegebnen Erfahrung (hinreichend) begründeten (Versuchs)Praxis überleiten würde.
Dass wir in Gestalt unserer Eigenschaft, vernünftig und Entscheider zu sein, ein bedingungslos Erhaltenswürdiges kennen, hilft uns da leider nicht weiter (weder, dass wir es SIND, noch, dass wir das, „selbstbewusst“ geworden, WISSEN).
Wir sind das immer AUCH, und wollen es auch bleiben; es ist das eine jedereit auf uns zutreffende Bestimmung (sie (Kants „das ‚ich denke'“, cogito) muss uns, zumindest als (vielleicht vorübergehend, aber nicht dauerhaft verlorene) Disposition, vernünftige (Versuchs)Handlungen aus jedem je gegebnen Erfahrungsstand ableiten zu können, zu jedem Zeitpunkt unserer Existenz (zumindest solang wie WIR; ich, du, ihr… existieren) ausmachen. Aber zugleich ist es eben nicht das, was uns an uns wesentlich ist, bei einem gegebnen Erfahrungsstand (der immer auch UNSERER, das, woraus und was WIR gelernt haben, ist).
Selbst an diesem Erfahrungsstand, und überhaupt an unserer gegenwärtigen Lebenssituation (so wie an vielen in der Vergangenheit) ist mancherlei, das dabei auch hätte anders sein können, ohne aus unserer Sicht einen entscheidenden Unterschied zu machen. Das, was uns ausmacht und uns an uns selbst wichtig ist, ist INDIFFERENT hinsichtlich vielem, was an ihm, zufälligerweise, auch vorkommt, oder innerhalb bestimmter Schwankungsbreiten hätte anders verlaufen können – solange wir nur das Relevante daran, nämlich BEGRIFFE und für unsere weitere Existenz wichtige Regeln unserer Aufmerksamkeits-Organisation, ebenso daran ausbilden konnten. Es ist das, worauf wir nicht verzichten möchten. (Das wird hier behauptet, muss aber wohl noch viel genauer ausgeführt werden.)
Die einzelnen Umgebungen, in denen wir gelernt haben und dies Begriffssystem ausbildeten, mithin der INHALT unserer Erfahrung, ebenso und sehr speziell unser Organismus, mit dem wir diese Erfahrungen gemacht haben, sind der materielle Träger dessen, was uns an uns wichtig ist und uns ausmacht; der spezielle Körper, mit seinen speziellen Eigenschaften, ebenso wie die spezielle Biographie, die wir (mit ihm) absolviert haben, um unser Begriffssystem (als zentrales Resultat unseres Lernens aus Erfahrung, Erlebtem wie glaubwürdig Berichtetem) auszubilden – sie könnten und hätten können im Einzelnen, in vielen Hinsichten, auch anders sein – bei gleichem Resultat. Nur EINEN Körper „dieser Art“ mussten wir eben haben, und EINE der möglichen Biographien mussten wir eben schon absolvieren, um da zu sein, wo wir JETZT eben sind, und dieser Körper und diese Biographie in dieser ganz speziellen Ausprägung sind unsere, machen UNS aus. Nichtsdestotrotz sind sie in DIESER speziellen Ausprägung eine ebenso notwendige Bestimmung von uns (sie trifft unabänderlich auf uns zu), wie unsere grundsätzliche Vernünftigkeit uns bestimmt; aber weder ist durch diese spezielle Ausprägung von Körper und Biographie defiiniert (bestimmt), was uns an uns wichtig ist (und was darum hinsichtlich seiner besonderen Ausprägung gleichgültig), noch ist es durch die allgemeine Vernünftigkeit bereits festgelegt, die ihrerseits eine unendliche Menge an möglichen Umsetzungen (Geschichten, Formen von materiellen Trägern unseres Handelns) zuliesse, als Weise sie zu realisieren, ohne dass damit doch WIR schon realisiert wären (oder uns als weiter daseiend begreifen würden) – wie vernünftig wir dabei auch durchgängig sein mögen. Entscheidendes fehlt.

In den Termini, die in früheren Überlegungen hier schon benutzt wurden, ausgedrückt, könnte man sagen: Unsere Personalität (Vernünftigkeit) ist eine notwendige Bedingung und Bestimmung unseres Selbst (oder von uns) – wir wären nicht wir, wenn wir nicht Person, vernünftig gewesen wären, wären und weiter blieben; hingegen alles, was uns als Individuen ausmacht (oder „individuiert“ – individuiert im weiteren Sine, insofern wir es mit andern teilen können; im engeren aber, in dem es charakterisiert ist durch das von uns unabtrennbar Eigene, das dann allenfalls an das mit Andern Teilbare angeschlossen werden, ihm zweckmässig dienen kann):
– UNSERE Individualität (sie kann geteilt werden mit andern) (verstanden als Summe aller trans-biographischen Projekte, die – in  jedem Augenblick, jetzt und zukünftig – charakterisiert sind durch diejenigen (uns eingeschlossen), die sie – jetzt und zukünftig – teilen, sowie den Stand der Fortgeschrittenheit dieser Projekte),
– UNSERE Lebensform dh Lebensentwurf im Rahmen der Generationen, mit denen wir leben und zu denen wir gehören (Zeitabschnitt in der Verwirklichung der (mit andern geteilten; soweit geteilt) Individualität),
– UNSERE Handlungsspielräume (physische Leistungsbereitschaften und ihre Grenzen; normale und adaptiv-kompenatorische, auch (vorübergehend) pathologische Bedürfnisse und -Anforderungen, als frist-bezogen aktiv (durch absichtlichen Gebrauch, auch langfristige Einrichtung: Identität) und passiv (durch nicht von uns beabsichtigte Einwirkungen) gestaltete besondere physische Verfassung (sowohl spürbar wie als physische Disposition, zB auch Anfälligkeit gegen Krankheiten oder Resistenz gegen sie usw) –
sie sind alle drei zu jedem Zeitpunkt, in dem wir über eine Individualität usw verfügen (und wir verfügen über eine, sobald wir erwachsen und solang wir bei Bewusstsein sind (also Person)), ZERFÄLLT in genau die beiden schon allgemein angesprochenen Abteilungen: derjenigen eines wesentlichen – eine Schwankungsbreite an möglichen, mit dem „wesentlich-Sein“ vereinbaren Ausprägungen; und derjenigen, die bloss besonderen Umständen und Verlaufsformen geschuldet ist, und der Anpassung an sie: Anteile des „Soseins“ unserer Individualität usw zu einem gegebnen Zeitpunkt und Erfahrungsstand, die hinsichtlich des „Daseins“, des Sinns, den sie für unser (weiteres) Leben voraussichtlich machen, nach gegenwärtiger Einschätzung keine Bedeutung haben – sie mussten nicht SO ausfallen, bloss „in gewissen Hinsichten sich innerhalb gewisser Schwankungsbreiten“ bewegen. Wir haben immer nur das Indifferente und das Wesentliche ZUSAMMEN, dem dann eine konkrete physische Struktur, Verlaufsgeschichte, momentane Dispositionen usw entsprechen. Aber sie machen eben zuviel aus, jedenfalls nicht das Wesentliche und NUR es. So wie unser überhaupt vernünftig und Person Sein es nicht zur Gänze ausmachen, sondern „weniger“ – das erste eine zu spezielle Bestimmung, das andre eine zu allgemeine. Immerhin sind es Bestimmungen (sie sind im Prinzip definiert, hinreichend-notwendige Bedingungen IHRES Erfülltseins können im Prinzip angegeben werden); und, immerhin sind es sogar unbedingte, so zu jedem Zeitpunkt Zutreffende.
Die Definitheit und Definiertheit (durch hinreichend-notwendige Bedingungen ihres Erfülltseins) dieser Bestimmungen (weswegen es sich überhaupt um artikulierte Begriffe/Prädikate, oder eben „Bestimmungen“ handelt) im Verbund mit Allgemeingültigkeit, durchgehendem und eben nicht bedingtem Zutreffen auf uns, war die ganze Zeit als Fortschritt gegenüber der REL-Bestimmung von Selbst und Personalität hervorgehoben worden – allerdings unter dem irreführenden Titel, dass hier Selbst-Bestimmung durch ein Unbedingt-Hinreichendes (der Begriff von sich als Entscheider) sowie ein Unbedingt-Notwendiges (der Begriff von sich als vorfindlicher materieller Komplex aus Elementen) stattfände. Jetzt wird das richtiggestellt und ersetzt durch den abstrakten Ausdruck „Bestimmungen“ – die ihrerseits zwar definiert sind, aber nicht selbst genügen, um unser reales Selbst („das was uns an uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt wichtig ist“) zu definieren. Am ehesten könnte man sie mit der bisherigen Terminologie SO charakterisieren: Unser (definiertes) Entscheider- und Person-Sein (und -Bleiben) ist jederzeit NOTWENDIG dafür, dass „wir“ (weiter) dasind (und -bleiben); jede materielle Struktur, die DAS gewährleistet, wäre HINREICHEND genau dafür; umgekehrt ist jede Struktur, Eigenschaft, Disposition usw deren Bestehen tatsächlich HINREICHEND dafür ist (wenn nicht gleichbedeutend damit), dass „wir“ zu einem gegebnen Zeitpunkt erhalten bleiben, unumgänglich darauf angewiesen, sich durch irgendeine, sie „tragende“ oder „fundierende“ materielle Struktur zu realisieren – diese NOTWENDIGE Bedingung muss jederzeit erfüllt sein. Unter REL-Voraussetzungen wurde entweder mit bestimmten, aber nicht „unbedingten“, universell, jederzeit gültigen Bedingungen und Bestimmungen gedacht und geplant, oder aber mit ebensolchen, nämlich universell gültigen (den konkretisierten Inhalten der Optimalhypothesen), die aber leider nicht bestimmt (definierbar durch hinreichend-UND-notwendige Merkmale, die sie ausmachen) sind. Dieser Mangel ist jetzt zwar behoben: Was Entscheider sein heisst, ist für alle möglichen Fälle des Entscheider-Seins- und -Bleibens, die überhaupt gedacht werden können (alle Zeitpunkte; alle Erfahrungsstände), definiert, ebenso wie auch das „jederzeit, überhaupt durch einen materiellen Träger von (Struktur- und Funktions-)Eigenschaften (speziell – Dispositionen) charakterisiert zu sein“. Dies ist zwar beides für sich hinreichend BESTIMMT oder eben DEFINIERT, es definiert nur leider seinerseits nicht hinreichend unser Selbst zu irgendeinem, geschweige denn jedem, Zeitpunkt hinlänglich. Die jederzeit bestimmten Bestimmungen „(auch) zu diesem Zeitpunkt, mit diesem Erfahrungsstand Entscheider sein“ sowie „(auch) zu diesem Zeitpunkt, mit diesem Erfahrungsstand einen Körper haben (und darüber identifizierbar, dadurch charakterisiert zu sein)“ sind BLOSS NOTWENDIGE – zumindest, was die Bestimmung unseres Selbst (dessen, was uns an uns selbst (und allen unseresgleichen) wichtig und entscheidend, erhaltenswert, ist)  zu jedem Zeitpunkt, angeht.
Die bisher von mir verwendeten Ausdrucksweisen (das Elementare, alles Fundierende als „absolut Notwendiges“, das Allem-Sinngebende Entscheidertum als „absolut Hinreichendes“; beides zusammen leider nicht geeignet, unser Selbst als ein absolut, jederzeit notwendig und hinreichend bestimmtes zu definieren, oder kurz: zu bestimmen) erscheinen somit wenigstens äusserst irreführend, wenn nicht falsch.

20.
Es ist offenkundig ein anderes Selbst, auf das sich die ursprünglich „hinreichende“ Bestimmung bezog; eines, das wir da allem Anschein nach umstandslos mit dem identifiziert haben, von dem JETZT die Rede ist – und das sich als das eigentliche, bleibende erweist: Wir, oder jede und jeder von uns, so wie wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind: mehr als bloss Entscheider, aber auch nicht in JEDER erdenklichen Hinsicht GENAU so zu erhalten; sondern eben bloss in den Hinsichten, die uns an uns wirklich wichtig und wesentlich sind. – In der ursprünlichen Version schienen wir dasselbe gemeint zu haben – war es uns denn da weniger um uns zu tun, „so wie wir zum jeweiligen Zeitpunkt je sind und sein würden“? Dachten wir denn, dass wir Entscheider wären und nichts als das, Entscheider zu sein ein für alle Mal uns bereits ausmachen würde? Ganz gewiss nicht; sondern immer war da – eben als Konkretisierung dessen, was da mit „zum jeweiligen Zeitpunkt“ gemeint war – zu unserer durchgehend erhaltenen Rationalität und Urteilsfähigkeit, eben unserem Entscheidertum, der Fähigkeit, mit einem Erfahrungsstand auf MODern rationale Weise umzugehen, eben dieser je erreichte Erfahrungsstand mitgedacht, als uns wesentlich ausmachend (und natürlich ER, zusammen mit den auf richtig und rationale Weise gezogenen Konsequenzen aus ihm, in Gestalt der je nächst umzusetzenden Wirk-, Such- und Versuchs-Handlungen: Anwendung aller Stufen, bis hin zur letzten und am meisten situationsbezogenen, der 5., Zuarbeiten auf das – genau wie eben ausgedrückt – beim gegebnen Stand nächst zu Wissende, zu Könnende, zu Tuende).
Aber da gibt es einen gewaltigen Unterschied, den wir freilich auf dem 1.STP MOD noch keineswegs beachten: Dass das, was WIR jeweils wissen, und DAS Wissen, das überhaupt zur Verarbeitung ansteht, nicht dasselbe sind; genauer: dass es immer schon und längst dahin gekommen war und ist, dass wir von wesentlichen Wissensbeständen für den Rest unseres Lebens ausgeschlossen bleiben werden – und somit auch nicht selbständig, jederzeit, nachvollziehen können, welche Konsequenzen daraus zu ziehen wären (wenn sie zu dem von uns tatsächlich Gewussten hinzutreten würden; gegen diesen Gedanken kann nur gleichgültig sein, wer sich das für uns Wichtige und nützlich zu Wissende ausschliesslich als ISOLIERTE Einzel-Fakten-Lage vorstellen kann, die dasein kann, aber auch fehlen – der sich jemand (man muss es nicht selbst sein) zuwenden kann, oder auch nicht, und die für das Weiter-Funktionieren des bereits eingerichteten Lebens- und Produktionszusammenhangs bedeutungslos ist – der scheint sich somit selbst zu genügen, und von jedem Umgebungseinfluss abgetrennt zu sein. – So denkt man freilich nur in einem OPP(REL(MOD))-Rahmen.)
Aber dies Wissen, zu dessen Gesamtheit wir uns nicht einmal ansatzweise mehr verhalten können, ist schon lang vorher etwas, das wir uns (etwa bei seinem Erwerb, in Bildung und Ausbildung) haben aufnötigen lassen müssen. Die Spar-Version von Freiheit und Bedürfnis-Gerechtheit, die die biographischen MOD-Optionen auf dem Hintergrund traditional-bornierter REL-Lebensformen denen, die sich soeben aus diesen Lebensformen herausgearbeitet haben, gerade eben noch attraktiv erscheinen lassen, waren oben in Abs. 7 angesprochen worden. Tatsächlich ist jeder Einzelne, der sich an irgendeiner Stelle an der Umsetzung des gesellschaftlich-arbeitsteiligen MOD-Projekts betätigt, dazu genötigt, seine gesamte Lebensführung auf die da zu erbringenden Leistungen abzustellen – und das heisst weitestgehend: seine eigenen Interessen zurückzunehmen, sich zu disziplinieren. Dabei ist keineswegs auszuschliessen, dass die Formel „auf angenehme Weise für das arbeiten, was das Leben angenehm macht“, oder auch „befriedigende Erklärungen finden für interessante Tatsachen“ (oder auch mal umgekehrt: „mit spannenden Experimenten herausfinden dürfen, ob sich herausfordernde Hypothesen bestätigen lassen“) auf seine produktive Tätigkeit da und dort oder immer wieder einmal zutrifft. Schon seltener wird es der Fall sein, dass das Interessante und ihn Interessierende von dem handelt, was an seiner Arbeit bislang Routine war (als deren Vertiefung, Differenzierung usw); und mit Sicherheit wird es nicht zutreffen, dass die Zweckmässigkeit seiner in irgendeiner der genannten Hinsichten „befriedigenden“ Aktivitäten ZUGLEICH vermittelt ist durch die Zusammenhänge, die Grund der Befriedigung sind: Die angenehme Tätigkeit, DURCH die er zu angenehmen Dingen Zugang erhält, ist bloss sein Beitrag zur gesellschaftlichen Arbeit, aus deren Ertrag ihm die nötigen Dinge für Bedarfs-Abdeckung, Genuss, Teilhabe am „gesellschaftlichen Prozess“ zukommen – das hatten wir längst verbucht als die allbekannte Banalität, dass „Konsumenten“ so gut wie nichts von dem produziert haben, das sie „konsumtiv“ nutzen. Wie sollte es anders sein – eben das ist ja Arbeitsteilung. – Es läuft diese Teilung der Arbeit nur leider auch darauf hinaus, dass die darin eingeschlossenen Wissensbestände, Gegenstände von Aufmerksamkeit und ihrer wunsch- und bedürfnisgerechten Lenkung, ausschliessend von je nur ganz wenigen (von diesen aber wiederum mit sie selber von allem andern ausschliessender Einseitigkeit) verwaltet und bearbeitet werden. Und es macht den prekären Charme des 1.STP/MOD aus, dass seine Träger sich noch einbilden dürfen, mit speziell ihrem speziellen nie allzu weit vom gesellschaftlich verfügbaren Wissen und Wissenswerten wegzubleiben, auch wenn sie von seiner primären Erarbeitung ausgeschlossen sind: An den („konsumtiv“ erworbenen) Resultaten, und somit auch am Entscheidungsprozess über deren Verwertung, werden sie (wie sie glauben) immer beteiligt bleiben, der Ausschluss in DEM Sinne zumindest wird kein dauerhafter sein, und der je aktuelle (und entscheidungsrelevante) Wissensbestand wird – immer wieder aktualisiert – Besitz jedes Einzelnen sein.
Fast scheint es, als würden offene Türen eingerannt mit der Absicht, die Divergenz von bedürfnisgerechtem Leben (das System der Bedürfnisse dabei unterstellt wie im Exkurs des Kap.3 skizziert bzw. oben in der Übersicht Abs.3) und Umsetzen eines MOD Lebensentwurfs (vergesellschaftet-arbeitsteilig, an einem Platz im Rahmen einer MOD Lebensform) zu beweisen. Aber ganz so simpel ist die Sache nicht.
Denn es ist ja nicht so, dass MOD die Prinzipien RU, ES und, hier vor allem von Interesse, KS vergessen hätte; er will sich mit den KS-Prinzipien durchaus auf ein (Kern)Selbst beziehen. Dies Selbst hat er durchaus auch bestimmt: als Träger von Entscheidungsfähigkeit (die 5 Stufen des Entscheidens) und der (gesellschaftlich aktuell verfügbaren) Erfahrung. Es soll für alle Träger eines solchen Entwurfs damit bereits ein Plan für Reproduktion und Fortschritt für alle, und ein von andern bloss indifferent, unwesentlich unterschiedener Lebensentwurf für jeden Einzelnen unter ihnen bestimmbar sein. Aber jetzt ist zu erinnern an die allererste Formel, mit der MOD’s Optimalhypothese, als im Vergleich zu derjenigen REL’s überlegene, charakterisiert wurde: MOD tue einfach so, als ob (dies das Anzeichen für das Hypothesen-erprobende, Experimentelle seines Tuns) die minimal-suboptimalen Hypothesen bzw Regelsysteme KS ES RU auch bei anwachsendem Wissen zu verfolgen, „hinreichend“ sei im Sinne von: es bedarf keiner weiteren einschränkenden Regel des Umgangs mit anwachsender Erfahrung, um die rationale Optimalhypothese zu testen. Die mangelhafte Selbstbestimmung versteckt sich hinter der scheinbar den Umgang mit dem Selbst abdeckenden Regel KS, und der Gewissheit, als Entscheider unüberbietbar „Höchstes“, und jedenfalls nicht weiter, als in den 5 Sufen ausgesprochen, bestimmbar zu sein; auf den ersten Blick sind diese 5 Stufen ja auch die hinreichende Bestimmung oder Definition dessen, was ein Entscheider ist. Die entscheidende Frage ist: Ob darum auch schon ein oder DAS Selbst eines jeden hinreichend bestimmt ist.
Das KS oder unbedingt erhaltenswürdige Selbst, dessen verspürte Bedürfnisse zu befriedigen als die entscheidende Massnahme „seiner“ Erhaltung (Handlungsbereitschaft und Rationalität auf einem einmal erworbenen Erfahrungsstand) anzunehmen ist (derart, dass Störungen dieses Befriedigungs- und Selbsterhaltungszirkels als „Krankheit“ abgegrenzt und dafür verantwortliche Ursachen ermittelt und ausgeschaltet werden können) – dies Selbst also, das mit seiner uneingeschränkt und durchgehend betätigten Entscheider-Eigenschaft (und dem Handlungs-, Aufmerksamkeits- und Gefächtnisspielraum, der dafür unterstellt ist) gleichgesetzt wird: Es ist, in Gestalt seiner obersten Entscheidungs-Stufe, worin es bestimmen muss, worin „für es“ Sinn machendes Handeln ÜBERHAUPT besteht, zugleich eine (variable?) Quelle seiner Selbst-Bestimmung; zwar ist es schon da, einerseits – aber WAS es ist und „sein will“, soll es erst noch sagen. (Das erinnert an Sartre.)  – Nur sagt es dann nicht mehr als, und beharrt darauf: ICH bin es, bin unüberbietbar letzte Instanz, um zu sagen, was Sinn macht und (angesichts gegebner Erfahrung) sinnvollerweise als je nächstes versucht werden sollte – die MOD Optimalhypothese bei anwachsendem Erfahrungswissen und technischem Können testen. Aber da beharre ich auf einem blossen DASS, einer Allgemein-Bestimmung oder -Voraussetzung – somit einer NOTWENDIGEN; gerade, dass sie als solche immerhin artikuliert ist und somit überhaupt Bestimmung und bestimmend (im Gegensatz zur Verwendung derselben Begrifflichkeiten in REL, wo sie einer unbestimmten Steigerbarkeit für fähig erklärt werden, deren Denkbarkeit eben einzig aus ihrer vorläufigen Unbestimmtheit entsteht). Ein SELBST hat dieser Entscheider, oder besser gleich: SICH selbst hat er darum noch lange nicht bestimmt, nur weil er darauf beharrt, Quelle dieser Bestimmung und als solche unbedingt erhaltenswert zu sein. Nichtmal er selbst weiss ja zu sagen, was da an ihm das Erhaltenswerte ist, und was indifferent ist oder entbehrlich. – Um diesen Unterschied des Indifferenten und dessen, was mit Blick auf die Entscheidungen des Entscheider-Kernselbsts einen (Sinn-)entscheidenden Unterschied machen würde, geht es wiederum im Entwurf der MOD Vergesellschaftung: arbeitsteilige Wissensverarbeitung, Die Indifferenz, die da ganz schnell ein für alle Mal feststeht, ist keine schöne, sondern die hässliche Gemeinsamkeit aller unter dem MOD Reproduktions- und Fortschrittsprojekt Kooperierenden, dass sie gemeinsam vom Wissen und den mit ihm sich verbindenden Entscheidungs- und Lebens-Möglichkeiten wie -Notwendigkeiten ausgeschlossen sind.

Erklärungsbedürftig ist: Warum diese Unzulänglichkeit seiner (Selbst)Bestimmung das MOD KS nicht am Handeln hindert; warum es sogar ohne irgendeinen Begriff davon, worin auf Dauer Sinn für es bestehen würde, von einer Bewegung sprechen kann, die den ständig anwachsenden technischen Optionen der „Fundierungs“-Richtung eine ebensolche der prekären, vorläufigen reproduktiv-zweckmässigen Einsätze dieser Technik in flüchtig und vorübergehend stabilen Alltagen und sie überschreitenden Fortschrittsentwürfen entgegensetzen kann, und sich mit diesem „Realisierungs“-Fundament Augenblick für Augenblick immer neu zu einer je aktuellen gesellschaftlich-arbeitsteiligen Reproduktion und einem daraus herausführenden Fortschrittsentwurf zusammenschliessen kann. Ihr Material bezieht diese Bewegung aus den Handlungsbereitschaften (und Bedürfnissen im Sinnne von: dafür notwendig zu erfüllenden physisch-psychischen Anforderungen) und je aktuell erhebbaren kompensatorischen und Schutz- „Bedürfnissen“ (sowohl im Sinn der versprüten Bedürftigkeit, die es abzuwenden gilt, als auch der gewussten medizinischen Anfälligkeit oder Beeinträchtigtheit, der nachzuforschen und technisch abzuhelfen ist) der sichtlich als „zurechnungsfähige, erwachsene“ Träger des Entscheidertums kenntlichen Kern-Selbste. Sie selbst sehen sich als solche; das genügt. Wenn es nicht als Mangel wahrnehmbar wird, dass die Sinn-Bestimmung UND DAMIT auch die Selbstbestimmung noch garnicht stattgefunden hat, dann darum, weil das Kern-Selbst beschäftigt ist mit der unendlichen Strecke an zu bewältigenden Notwendigkeiten, die es allererst in die Lage versetzen werden, dann beinah schon am Ende aller (zumindest MODernen) Tage (der „Vor-Geschichte“), sich der Sinn-Frage zuletzt auch einmal zuwenden zu können und die versäumte Besinnung nachzuholen darauf, worin das Hinreichende (und damit letztlich Sinn-Erfüllende) all der Notwendigkeits-Abwehr liegen könnte. Die Idee, dass all das lauthals proklamierte Notwendige am Ende garkeinen Beitrag zu dem für ein gutes und sinnvolles Leben Hinreichenden darstellen, dass es das Notwendige für keinerlei Hinreichendes sein könnte, das das betreffende Kern-Selbst als SEINES ansehen kann – diese Idee kommt dem in Existenz-Sicherung und Daseins-Kampf verstrickten MOD Selbst nie. Aber auch ganz ohne dass es sich diesen Gedanken bewusst macht, bekommt das MOD Selbst die darin angesprochene Tatsache zu spüren, im Mass, wie sich ihm die Art der Einbindung seines Beitrags zum MOD Projekt in dessen gesellschaftliche Umsetzung erschliesst, also beim Durchgang durch die 4 MOD STPe. Die Idee oder besser, Tatsache, die sich ihm da (nicht anders als in den beiden andern Spalten den Trägern der zugehörigen Weltverhältnisse dort) „schattenhaft“ fühlbar macht, ist die, dass sein tatsächliches Selbst, seine Besonderheit, in leider keineswegs bloss indifferenter Weise, von dem sich unterscheidet, das es, in Umsetzung seines Beitrags zum – auf dem aktuellen, gesellschaftlich verfügbaren Erfahrungsstand beruhenden – gesellschaftlich-arbeitsteilig realisierten MOD-Projekt, auszubilden hat. – Denn, in welcher der MOD Wert-Sphären es sich momentan auch betätigt – es muss auch als Forscher, auch als Visionär und Entwerfer von Wunschszenarien, als Techniker und als Produzent, SEINE ganz persönlichen Antriebe, Motivquellen, Leistungs-Voraussetzungen und -grenzen ins Verhältnis zu den Anforderungen setzen, mit denen es am Ort seiner Tätigkeit (den dort vorgegebenen Zwecken) konfrontiert ist. Als Forscher mag man somit an seinem Tätigkeitsfeld durchaus Interesse haben und Neugier befriedigen, aber hätte vielleicht auch gern ein Stück Alltag und wiederholbare, beherrschte Routinen zurück, statt ständig mit Neuem befasst zu sein. All die doch recht differenziert aufeinander aufbauenden kognitiven Bedürfnis-Formen, die seinerzeit im Exkurs des Kap.3 dazu dargelegt wurden, sollten in JEDER der Spezialtätigkeiten, in die die MODerne ihr Projekt zerlegt, sich erfüllen lassen (die Tätigkeit als immer nur „partiell“ befriedigend, das „Totum“ einer Befriedigung im Sinne des Exkurses wird nie erreicht); oder aber man muss mit der Frustration aus Einseitigkeit und Verzicht fertigwerden. Vorderhand muss die Befriedigung, zu etwas im Sinn des „gesellschaftlichen“ MOD Projekts Sinnvollem beizutragen, für die dabei anfallenden Entbehrungen entschädigen.
Mit andern Worten, ein MOD Selbst muss auf prekäre Weise immer wieder neu bestimmen, welchen persönlichen Sinn und Gewinn seine Beteiligung am offiziellen Sinnmachen im Rahmen des MOD-Projekts „seiner“ Generation für es noch einbringt. Man könnte nun fragen, inwiefern die sich da abzeichnende Verdoppelung von „Sinn“ (Daseins-förderlich) in kollektiven und persönlichen (fast möchte man den Kalauer wagen: „Eigen-Sinn“) ein Pendant hat bei der für das „öffentliche“ Projekt bereits erörterten Kategorie „Fundierung“ (Soseins-begründet); nur dass hier derselbe „fundierende“ Bestand von an die Person gebundenen Leistungsbereitschaften, Handlungsspielräumen und ihren Voraussetzungen für tendenziell differente Wunsch- und Zielrichtungen in Anspruch genommen wird, und eine Verdoppelung ersteinmal nicht zu sehen ist. – Vom Standpunkt der MOD Spalte und ihrer Vergesellschaftungskonzepte sollten die persönlichen Interessen der beteiligten Einzelpersonen das von ihnen im Sinne des (ja ebenso von ihnen als sinn-machend befürwortete) kollektiven MOD-Projekts zu Leistende als indifferente Variante und Verlaufsform der Realisierung dieser Interessen einschliessen. Ausschluss hingegen wäre im Sinne der betreffenden Konzepte katastrophal, das Eingeständnis ihres Scheiterns; das MOD-Selbst will sich selbst (das Fundierende in ihm?) nur als Mittel zu genuin EIGNEN Zwecken und Sinn-Realisierungen gebrauchen, und nicht zu solchen, die es selbst als (und sei es durch Sach-Notwendigkeiten aufgenötigte) FREMDE empfindet, bei denen es sich verleugnen und von seinen Bedürfnissen und Leitungsgrenzen schmerzlich absehen (sich von sich „entfremden“) muss. (Und zwar so, dass der Widerspruch in ihm selbst liegt; als einer zwischen dem von ihm anerkannten Kultur-Projekt, und seinen ureigenen Bedürfnissen, Leistungsbereitschaften, Sinn-Bedingungen.)
Aber dieser Vergleich des (kollektiven) Lebensform- mit dem (ganz persönlichen) Lebenseinrichtungs-Werte- und Sinnsystems wird nur in den Überlegungen hier ständig an das MOD-Selbst herangetragen; es selbst denkt garnicht an diese (In)Differenz.

21.
Die Nicht-Indifferenz der beiden Wunsch- oder Wert- oder Sinn- oder Zielsysteme (wieso ist es schwer, sich für eine dieser Bezeichnungen zu entscheiden? zu merken für später) wird vielmehr erst im Verlauf der sich verlängernden Fristen für Projekte im Verlauf der andauernden MODerne entdeckt.
Freilich scheinen die beiden „Selbste“, zwischen denen zu unterscheiden gelernt werden wird, etwas wesentliches gemeinsam zu haben: Den „vier Wertsphären“, die einander Sinn und Fundierung liefern (und je gegenläufig, in einer dieer beiden Hinsichten, aufeinander aufbauen), und auf hin die MODerne Gemein- und Gesellschaften ihre Projekte entwerfen, entsprechen die vier aufeinander aufbauende Bedürfnis-Sphären des Exkurses in Kap.3 (oben in Abs 3 rekapituliert). Der Gedanke scheint also naheliegend, der Arbeit im Rahmen einer der vier grossen Wertsphären der MODerne ihre „bedürfnis-befriedigende“ Qualität und Menschengemässheit zu bescheinigen; und keineswegs erscheint es auf den ersten Blick abwegig, die (re)produktive Sphäre e als eine auf „Bedürfnis-Befriedigung“ aller am gesellschaftlich-arbeitsteiligen Projekt Beteiligter zu charakterisieren – und im weiteren Sinn so auch für die ästhetisch-visionär-utopische Sphäre E, in der vermerkt wird, was bis dahin sonst zu wünschen übrig blieb.
Aber dabei wird übersehen, dass die Art der Verknüpfung der Sinn- und Fundierungs-„Lieferung“ in diesen beiden Wunsch- (oder… s.o.)-Systemen, Bedürfnis, Lebensentwurf, ganz verschieden ist (wenn denn sich „Sinnlieferung“ und „Fundierung“ überhaupt in beiden Systemen vergleichen lassen; dazu gleich mehr).
Nach dem im Exkurs Kap.3 Gesagten (und oben in Abs 3 Rekapitulierten) sieht die Verbindung der Bedürfnis-„Stufen“ so aus:
e–>w–>E–>W,
und wenn die 4 Sphären im Quadrat etwa SO angeordnet würden:
e W
E w
dann wäre graphisch die Verbindung dargestellt durch ein X, bei dem die Schenkel des unteren Winkels nochmal durch einen Querstrich verbunden werden; mit der Tendenz, dieen zum Verschwinden zu bringen, und die beiden Strecken ew und EW quasi übereinander zu drehen und zur Deckung zu bringen; was nichts andres bedeutet als: den Zusammenschluss von e und w mit Inhalt anzureichern, die befriedigende Praxis ew auf Sinn-machende und „interessante“ Weise mit Stoff zu füllen.
Hingegen MOD Wertsphären verbinden sich in anderer Reihenfolge:
E–e–w–W; im selben Quadrat wie eben graphisch etwa wie in einem N verbunden – allenfalls im 4.STP/MOD käme ein Querstrich von links unten nach rechts oben hinzu, die zweite Diagonale, die die X-Figur der N-Figur voraushat. – Das sind nun leider keine albernen Spielereien mit einer Darstellungsform; sondern die vertikalen Striche des N repräsentieren die Tatsache, dass sich in MOD Lebensentwürfen die integrierten Bedürfnis-Richtungen ew und EW nicht wiederfinden, e und w vielmehr sich gegeneinander isoliert betrachten lassen, und in dieser Isolation mit den Antriebsquellen ihrer beinah grenzenlosen Expansion, E und W, verbinden lassen.
Warum ergibt sich dennoch ein Anschein von Vergleichbarkeit, wenn nicht Gleichheit der beiden „(Kern)Selbste“ – dessen, das „seine“ Bedürfnisse verfolgt; und dessen, das einen MOD Lebensentwurf (als Teil seiner Generation)? Warum auch der Schein, es ginge in beiden Fällen (unter anderm) um Bedürfnisse? Oder der, dass die beiden  „Wert- (usw.) System“-Quartette irgendwie identifizierbar seien, dasselbe meinten? – Sie bedeuten eben ganz was andres (obwohl sie vielleicht sogar die Kandidaten sind für eine Formulierung des Mangels von MOD aus NACH-MOD-Sicht: als das Gemeinsame, an dem sich der Unterschied MOD und NACHMOD auftut).
Es gibt eine der Kategorie „(kognitives) Bedürfnis“ (so wie sie im Exkurs des Kap 3 und oben nochmal in Abs 3 dargelegt wurde) nahestehende, mit der sich die Fragen eben wiederholen lassen, nur eben dass sie anstelle von „Bedürfnis“ in die Fragesätze eingesetzt wird; gemeint ist: „Erfahrung“.
Es ist ja schon in Abs 18 oben aufgefallen: das MOD-KS verfehlt, so wie es SICH versteht (definiert, bestimmt), SEINE Selbst-Reproduktion; es reproduziert etwas zu allgemein oder eben bloss durch notwendige, nicht hinreichende Bestimmungen Charakterisiertes. – Es verfehlt SEINE Besonderheit; die aber besteht in SEINER Erfahrung, und dem, was IHM an ihr wichtig ist.
Die entsprechende Frage von eben mit „Erfahrung“ wiederholt, lautet: Warum der Schein, als sei die kollektive Erfahrung dieselbe wie die, die das Leben der einzelnen Angehörigen des Produzenten-Kollektivs ausmacht? Woher der Schein, ihre individuelle Verarbeitung ihrer Erfahrung, und die kollektive, fielen zusammen?
Nun – dieser Scheint kann ja auch nur für einen kurzen (historischen; oder biographischen, im Nachvollzug) Moment aufrechterhalten werden – solange, bis der naive 1.STP MOD an seine Grenze stösst.
In Wahrheit ja bereits in der Behauptung auf diesem STP, es mache garkeinen Unterschied, ob man einen relevanten Erfahrungsinhalt selbst erarbeitet habe, oder eben nur sein Resultat: ein Forschungsergebnis; ein technische Verfahren; ein konsumierbares Produkt, an dessen (Re)Produktion man nicht beteiligt ist; ein ästhetisch Erlebbares, einen utopischen Entwurf – gerade die sind ja Prototypen unmittelbar auf kollektive Rezeption zielender Vorstellungs- bzw. Erlebnisgehalte (die Unterscheidung wird vielleicht noch wichtig).
Was sich auf diesem STP. – wenn auch nur erst „schattenhaft“ – offenbart, ist: dass das E e w W , woran sich die Lebenseinrichtung und Lebensführung aller zu allen Zeiten orientiert, und das E e w W ihres MOD Lebensentwurfs nicht dieselben sein können; das Für-indifferent-Erklären des Erwerbens und Erzeugens, das Abwerten dieser produktiven unvertretbaren Lebenstätigkeiten zugunsten des wie immer vermittelten Zugangs zu ihren „arbeitsteilig“ abtretbaren Resultaten, den „Produkten“ – es ist nur auf der Ebene der Lebensentwürfe möglich: Man verhält sich zum Produkt der Lebenstätigkeit eines Andern, als wäre es eins der eignen biographischen Vergangenheit, und sieht im Nicht-Erlebthaben, Nicht-Selbst-Erzeugthaben, und allem, was damit sich an Kompetenz-Ausbildung und Wissenszuwächsen, aber auch Handlungs-Spielraum-Formung und -Beschränkung verbindet, nichts Erhebliches; man sieht darin nichts, das für einen selbst einen Unterschied begründen würde, und entwertet damit zugleich die eigene Lebenstätigkeit nicht anders als die aller: Leben, konkretes Tun, Erleben, Können, das der wirklichen Einzelperson gehört und in der langen Frist eben ihr gesamtes Leben ausmacht – es soll ihr nichts gelten; das ausser ihr anhäufbare, dokumentierbare Material an schriftlich fixierten Forschungsergebnissen, Verfahren, Produkten und noch mehr, Produktionsstätten, Plänen  ist es, was einzig zählt.
Der entsheidende Schritt ist damit getan.
Denn dies Material (eigenartig genug, dass es in materialistisch sich nennenden Doktrinen als das vermeintlich „eigentlich“ Materielle in und an den „Produktivkräften“ den Vorrang haben sollte!) wuchert nicht nur jenseits jeder Lebenstätigkeit, es breitet sich genauso aus neben und gegen jede Summe solcher Tätigkeit-Perioden und -Episoden, aus denen dann eben die Einzelbiographie besteht, also das, was das Besondere der Einzelnen, Einzelpersonen ausmacht und worauf sie zu jedem Zeitpunkt dieser Biographie als das „bis hierher Erlebte, das bisherige Leben“ „zurückblicken“. Die Kunst und die Künste, die soviel länger sind als jedes Leben, haben dann sogar ein Eigen-Leben, eine eigne Geschichte (eine „Individualität“), als wären sie selber Einzelpersonen; eine freilich, die auf seltsame Weise, bei unaufhaltsam wachsendem Produkten-Ausstoss und verfügbarer -Masse, auf der Stelle tritt, die immer gleiche Grenze des Notwendigen bloss aufs neue reproduziert, von der man sich in Richtung auf die Befreiung von ihm, nur etwas besser dafür gerüstet als zuvor, abzustossen versucht. Das ist der Fortschritt, der an ein kein Ende kommt. Oder eben allenfalls an jenes, wo sich das in der ganzen Wachstumsbewegung immerhin gleichbleibende (von der Wachstumsbewegung seltsam unberührt, die ihm, wie auch daran nochmal zu sehn, immer äusserlich geblieben ist), das vielmehr sie aus der Steuerungszentrale immerfort weitertreibende und gestaltende SELBST, seine natur-hafte Beschaffenheit (die es mit der ihm, als freilich schon arg beschädigte „Umwelt“, zuarbeitenden Restnatur teilt) als das entscheidende Hindernis dafür entdeckt, dass diese Endlosigkeit der Fortschrittsschleife doch endlich einmal an eine Vollendung (in Gestalt einer technisierten Natur; und einer naturalisierten Technik) gelangt, und beginnt, sich (und die Rest-Natur) zu trans-humanisieren, trans-personifizieren, trans-naturalisieren. Dieses Selbst hat dann auch alle es historisch auf eine besondere Situation, einen erreichten, wie immer fortgeschrittenen STAND seiner Entwicklung, einschränkende Besonderheit aufgegeben: die Forschungs-Wege, die es durch eine unbekannte und erst zu entdeckende Welt der Optionen und Chancen einschlagen könnte, die Individualitäten, sind ihm mittlerweile so indifferent gegeneinander, wie im Zuge der je im Zuge dieser Bewegung erreichten immer gleichen „Stände“ der Fortgeschrittenheit von Einzelnen und ihren Leben, die, wie reich oder gar überladen an Wissen und Handlungsmöglichkeiten sie auch waren, in ihrer Besonderung ähnelten wie ein Ei dem andern. – Der erste Sündenfall ist eben schon eingetreten, und vererbt sich von da ab an alle Ausformungen, die das Beschädigte noch durchlaufen soll: Die wirklich besondernde Lebenssituation und der Lebensvollzug, das Handeln und Erleben, in dem, aus dem sich ein Einzel-Leben eben aufbaut, einmal entwertet, führt zur Entwertung auch alles andern, zu dessen Gunsten es vernachlässigt, oder besser, an dessen vermeintliche Errugenschaften die ihm genuin angehörigen vernachlässigten eigenen angeglichen werden: die Freuden, oder auch bloss Lebens-Notwendigkeiten des Tätigseins reduziert auf die Freude oder auch bloss Notwendigkeit dessen, was die „erfolgreiche“ Tätigkeit, von ihr abtrennbar, erzeugt.
Aber… IST es sinnvoll abtrennbar?
Liegt die Errungenschaft im Erzeugnis?

22.
Das durch allen Fortschritt hindurch gleichbleibende Selbst sogar, das zum innersten Kern der Fortschrittsbewegung und, durch sein Verbleiben im unvollkommen-naturhaften Ausgangszustand, zugleich zu deren entscheidenden Hindernis erklärte – es ist selbst ein Abgetrenntes; es erkennt sich nicht wieder in dem, was „es“ „sich selbst“ als „es“ zeigt. Es erkennt sich schon darum nicht, weil es das unveräusserbar Besondere und „Eigne“ nicht benennen kann, das an diesem „Äusserlichen“ wirklich ES ist, das, was gleichbleiben und erhalten werden muss, durch alle „Trans-isierungs“-Prozesse hindurch.
Wie kann es sich selbst so verkennen, oder vergessen?
Es sieht sich da vor allem als Struktur und Ding, dessen Aufbau es entschlüsseln muss, es identifiziert sich mit einem Organismus, einem Körper; und das IST es ja auch, es hat recht; aber das Entscheidende an diesem Körper entgeht ihm dann eben doch: dass er ein Dispositionsträger ist bzw sein muss; Träger sehr speziellerDispositionen – die algemeinen, die ihn durchgehend zum Körper eines ENTSCHEIDERS machen, werden konkretisiert zu solchen, die ihn zu solchen eines Entscheiders mit einer speziellen (Erfahrungs- und Lern-, oder eben Lebens-)Geschichte machen, der am Ende dieser seiner bisher absolvierten Biographie in einer Situation steckt (die bis dahin absolvierte Geschichte, soweit sie SEINE ist, von ihm gekannt ist, und als – in Gestalt des durch seine Erfahrung (erlebte und übernommene) begründeten Wissens – verwertete den von ihm aktuell gebildeten (Versuchs)Absichten (und Vorschlägen, Forderungen, Erwartungen an andre, soweit ihm deren Gründe bereits bekannt sind) zugrundeliegt).
Wenn ich die ganze Zeit hindurch immer wieder das Buchstaben-Quartett: EewW verwende, dann muss man sich klar darüber sein: dass es ganz unterschiedliche bedeuten muss, auf den verschiedenen Ebenen – der Identität; des (experimentell umgesetzten) Lebensentwurfs (im Rahmen der Lebensform); der Individualität; des Regelapparats de rationalen Begründens (auf MOD-Grundlagen zB) überhaupt.
Die ursprünglichste Bedeutung ist die von: Bedürfnis-Arten oder Erfüllungs-Stufen, die günstigerweie auch befreidiegt werden. Die Bedürfnisse dieser Art aber, kognitive, Aufmerksamkeits-Lenkungs-Bedürfnisse – wodurch wedren sie befriedigt? Im wesentlichen durch erlebte Absichts- und Plan-Ausführungen, bei dene wohl auch etas dazwischen kommen kann, ws nicht geplant war und überraschend in die Parade fährt. Nicht immer stört das ja nur, es gibt auch Interesantes im Rahmen des Unerwarteten, bisweilen sogar Erfreuliches.
All dies Handeln geht nun an un din einer Welt von Dingen, auch mit ihnen, vor, hantiert mit ihnen, wird von ihnen betroffen, gestört, eingeschränkt, oder auch beflügel.
In jedem Moment aber realisiert unser Handeln tendenziell, mehr oder weniger befriedigende (oder auch weniger solche, eher frustrierende, unglückliche, defiziente) Fortsetzungen unserer bisherigen Biographie; und soweit die elementarsten Anforderungen für unsere Leistungsbereitschaft und Wohlbefinden gewahrt sind, bewegt sich unser Erleben der Ausführung unserer Experimente (Versuchs-Pläne) im bezug auf alle Stufen der Bedürfnis-Hierarchie (als die ich sie im Bedürfnis-Exkurs charakterisiert hatte) ZUGLEICH – in deren Mitte.
Dasselbe befriediegende Handeln, wenn alles gut geht, stellt aber eine Episode im Rahmen des von uns entworfenen Lebensplans dar, stimmt mit den Entwürfen anderer zusammen, ergibt sinnvolle Arbeitsteilung und gut teilbare, mitteilbare Resultate; der Lebensentwurf bette sich, im günstigsten Fall, ein in ein biographie-übergreifendes Programm, eine „Individualität“ – später Kommende können an das von meiner, „unserer“ Generation Geleistete in einer von uns allen (wenn und soweit wir es registrieren oder zumindest uns vorstellen können) SINNVOLLEN Weise anknüpfen; die Individualität selbst macht Sinn, im Rahmen des Wissens unserer Gesellschaft und all dessen, was bis dahin an Nützlichem und Interessantem von unsern Vorgängern (im Rahmen derselben Individualität) schon gelernt worden ist.
Es ist ein und dasselbe Handeln, das, Episode für Episode, die mit ihm absolviert wird, im günstigsten Fall all diese aufeinander aufbauenden, oder umgekehrt gesagt, ineinander eingebetteten Sinn-Ebenen ZUGLEICH realisiert – als Teil einer (Lebens)Geschichte, in der immer längere Verläufe immer grössere Passagen umgesetzt werden einer Generationsarbeit, der Verwirklichung einer Individualität oder gar sinnvollen Erfahrungserwerbs auf gesellschaftlicher, biographien-übergreifender Stufenleiter in einer gegebnen Welt; und eben auch, in kürzeren Fristen, hoffentlich wieder und weider glückliche Teil-Episoden angenehm-abwechslungsreich erlebter Routinen, mit Anteilen kreativer, über das bloss Gegebne (und sei es noch so varaintenreich; es ist IM WESENTLICHEN und am Ende, selbst wenn alle Herausforderungen und bemerkenswerte Einzelfälle abgeschritten sind, immer das SELBE (in diesem unguten Sinn: ein maximal Selbes – ein borniert-bornierendes Selbst) hinaustreibender Fragestellungen und Konstruktionen, die erfolgreich in immer neue interessante Horizont-Erweiterungen hineinführen, die wir zu einer neuen und differenzierteren Routine (die die bisherige entweder als eine abstraktere Handlungsebene enthält, di nun detailliertere Ausführungsvorschriften und -Regeln bekommt, DURCH die sie ausgeführt wird, oder als befristeten Teil, der sich nun einbettet in eine viel länger und übergreifender planbaree Zeitperiode).
Es ist also ein DADURCH DASS, das soviele ÜBEReinander liegende Sinnebenen des Handelns über soviele NACHeinander folgende Episoden hinweg miteinander verknüpft; das allgemeinste ist dabei: dass wir überhaupt Sinn aus unseren Erfahrungen machen, aus ihnen und angesihts ihrer etwas Sinnvolles, und uns sinnvoll erscheinend, weiter machen können; die konkreteste aber: die Freude, nach dem zuletzt Getanen das nächste in Angriff nehmen und ausprobieren zu können: die nächste Aufgabe heute, oder auch den nächsten Tag, nach dem vorhergehenden.
Eine solche Abfolge angenehmer und immer unser Interesse reizender, nicht langweiliger Aufgaben-Erledigungen und die sie begleitenden erwartungsgemässen wie überraschenden (hoffentlich nicht allzu schlimmen) Erlebnisse – sie machen zunächst einen Alltag, eine Abfolge von Alltagen, von abgeschlossenen Unternehmungen, schliesslich vielleicht ein ganzes gutes Leben aus.
Wir machen Augenblick für Augenblick, Frist für Frist, Woche für Woche und Jahr für Jahr Sinn aus dem, was wir erleben, machen Sinnvolles daraus (sinnvolle Versuchs-Entwürfe zur Fortsetzung des Bisherigen, die wir eben versuchen, experimentell, umzusetzen) und machen, für uns und alle, sinnvoll weiter.
Und genau das, worin solches Sinnmachen eigentlich besteht, versäumt das MOD Selbst für sich zu bestimmen – so war es gesagt worden; und darüber versäumt es, sich selbst, sich sein Selbst hinreichend zu bestimmen. Es kennt bloss Notwendiges, an sich und in all seinem Tun.
Es muss ja ein angesichts des Bekannten, Erfahrenen, noch nicht widerlegtes Best-Mögliches denken; das verbindet es mit seinen Vorgängern, die ja auch nicht wussten, was kommt, sondern allenfalls sagen konnten, was sinnvollerweise (!) zu versuchen, und versuchsweise, bis zum Erweis seines Nicht-Bestehens, als vorhanden und so-seiend zu unterstellen sein soll.
Das MOD Selbst ist immer schon in ein „in jedem Fall und fürs erste schon notwendiges“ Tun verwickelt – seine minimal-subopimalen Prinipien sollen hinreichend sein – vorläufig!, aber ihnen zu genügen soll erstmal hinreichen, aber das ganz lange, bis beinah ans Ende der Geschichte: DANN… wird der Entscheider, den das Selbst in sich trägt, Zeit haben zu sagen, wo die Grenze zwichen dem Sinnvollen und dem Sinnlosen verläuft. Die Fragestellung scheint ihm unendlich weit weg. – Warum liegt ihm der Gedanke so fern, dass so, wie es in dies Notwendige hineinkommt, das, was es tut, fast von Anfang an, und in jedem Fall auf Dauer NIE hinreichen wird, um sinnvoll zu sein – es sich also gerade umgekehrt verhält, wie es das unterstellt? Es hat keinen Anlass, sich angesichts des so dramatisch als Notwendigkeit (und Chance, damit fertigzuwerden!) Anbietenden noch länger zu besinnen. Das ist das ganz und und gar IMPLIZITE seines Tuns (oder besser: (Versuchs)Plan-Erschliessens bei bestehender Erfahrung, Begründens), es unterlässt einfach weitere Besinnung: das von ihm so gesehene Notwendige zu tun, MUSS doch auch sinnvoll sein. Bis auf weiteres, zumindest. Und noch lang darüber hinaus.

23.

Also wie kommt es denn in seine Notwendigkeits-Gewissheit, um nicht zu sagen: -obsession, hinein? Warum, umgekehrt, entgeht ihm die Dimension des Sinns und auch der Befriedigung, die sich mit der Hierarchie der „Aufmerksamkeits-Bedürfnisse“ erschliesst?
Nach-RELigiöse MODernität erwächst aus der von langer Hand vorbereiteten Erkenntnis: dass oberhalb des eigenen Lebensentwurfs (im Verbund der ähnlich ausgerichteten Entwürfe und Tätigkeiten der Zeitgenossen) nichts existiert, was einen weitergehenden Fortschritt, über eine simple Abrundung und Optimierung der eigenen (mittlerweile MODern prekären) ReProduktionssituation hinaus, anleiten könnte.
Es gibt da keinen vorab konstruierten Sinn- und Welterklärungs-Kategorien-Bestand mehr; schon garnicht einen, der beide Leistungen durch EINE Begriffshierarchie erbringen könnte. – Es gibt also, nach der aus Glaubenssystemen aufgebauten RELigiösen Individualität, überhaupt keine Individualität mehr. Keinen Plan, keine Hypothese, keine (Lern)Regel zur Bildung eines Fortschrittsentwurfs, nichts. Nur… eine prekär zusammengestellte reproduktive Existenz (hoffentlich irgendwie stabil, existenzsichernd, Elementar-Bedürfnis-stillend, Elementar-Anforderungen an die Reproduktion von Handlungsspielräumen und Leistungsbereitschaften genügend); und den nicht minder prekären Verbund aus solchen Existenzen.
Insofern ist da auf einmal Bedarf.
Erinnern wir uns jetzt an MOD I 4/2 (Teil I, Kap.4, Abs 2), die Listen mit der „absinkenden“ Grenze zwischen einem vorab festgeschriebenen „Rationalitätsblock“, und einem noch „beweglichen“.
Im genuin MODernen Denken reichte der Rat.block bis hinunter zur Individualität – einer zu jedem Augenblick grundsätzlich SELBEN bei allen an der gesellschaftlich-arbeitsteiligen MOD Reproduktion Beteiligten. Die Geschichte der MOD STP.e ist dann eine der zunehmenden Inanspruchnahme dieses „frei Beweglichen“, frei Wählbaren, durch eben diese (gesellschaftlich, je bei gegebnem Erfahrungsstand der Gesamtgesellschaft festliegenden) momentanen Versionen der MOD Individualität: den je nächst experimentell zu beschreitenden Abschnitt des Fortschrittspfades (der aus der Notwendigkeit ins Reich der Freiheit führt, letztere vorweg zu lesen als: Selbst-Befreiung von noch bestehenden Rücksichten auf physische Ausgangsbedingungen unseres Daseins als „Selbst“).
Das „unter“ dieser Individualität frei Wählbare sind freilich nur die kurz- und mittelfristige Lebenseinrichtung (das irgendwie bedürfnis-gemässe Hin- und Her-Gehen zwischen Themen und Aufgaben aus verschiedenen Wertsphären), und die Wahl des Fachs für eine lebenslang ausgeübte Experten-Tätigkeit (an der dann schon die Lebenseinrichtung ganz ausgerichtet wird); wird die Experten-Tätigkeit vollends den objektiven Notwendigkeiten angepasst, die sie auf längere Sicht einzig haltbar erscheinen lassen, maW wird (oder würde) die Experten-Tätigkeit vollständig von den Notwendigkeiten der fortgeschritten realisierten MOD Individualität bestimmt, so würde jede Wahlfreiheit und Selbstbestimmung über das zu bearbeitende Thema verschwinden und alles beherrscht sein von zwingenden Notwendigkeiten, die keinen Spielraum mehr lassen für individuelle Abweichungen. Aber genuin MODernes Denken würde nie bis auf diese Stufe seiner Verwirklichung gelangen; nicht nur, dass die Schein-Befriedigungen, die das „befreite“ HIn- und Hergehendürfen zwischen den Materien anfangs gestatten, als schal empfunden würden – nicht nur, dass der Verzicht auf das Selber-Tun und -Produzieren, das Abgefertigtwerden mit blossem Konsum von Resultaten ungut auffiele (weil es sich, ua eben auch verbindet mit: nicht beurteilen können, was die andern da machen, nicht jederzeit in ihre Tätigkeit eintreten können usw; was genuin MODernen Menschen höchst suspekt erscheinen würde; bei Forschung heisst das zB: Glauben, ohne Möglichkeit des Überprüfens und des Nachvollzugs); das Wuchern der Materien, die Nicht-Steuerbarkeit des wachsenden Riesenprozesses aus Forschung und Entwicklung und Fortschritt, den sie da anstossen, würde sie zutiefst bestürzen und innehalten lassen. Genuin MODerne Menschen lassen sich nichtmal in die bornierte Experten-Existenz zurückdrängen, eine also, wo sie den Gesamt-Zusammenhang zwischen ihnen allen nicht mehr überblicken, und das Beurteilen dieses Zusammenhangs und das Entscheiden darüber ihnen sich objektiv entzieht – SIE würden das im Leben nicht für „arbeitsteilig“ bewältigbar ansehen, geschweige denn gläubig dies Urteil und diese Koordination ihrer aller Tätigkeiten formalen Mechanismen anvertrauen.
An welchen Gebrechen selbst dies früh an sich selbst (dh seiner Individualität, seinem Begrff von Selbst und Rationalität, der Lern-Strategie und dem Welt-Verhältnis, das es ist) verzweifelnde „genuin“ MODerne Denken leidet (und scheitert), bleibt zu analysieren. Hingegen kann an dieser Stelle festgehalten werden: Wer nicht schon auf Anhieb auf dem 1.STP/MOD Probleme hat, vertritt dies Denken nicht „genuin“; es handelt sich um REL(MOD)- und, viel wahrscheinlicher, nein geradezu im Normalfall, um OPP(REL(MOD))-Versionen dieses Denkens. Und erst und nur die bekommen „ihr“ jeweiliges Problem mit dem MOD-Expertentum bzw. Berufstätigen-Kampf mit Notwendigkeiten und auf Dauer gestellten Fortschritt auf „ihrem“ jeweiligen 3.STP/REL(MOD) bzw dem 4.STP/OPP(REL(MOD)):
-…also dann, wenn es etwa für REL(MOD)ern Denkende darum geht, auch noch einen anwachsenden Wissensbestand mit ihrem hypothetischen Zutrauen auf das Funktionieren ihres gesellschaftlichen Zusammenhangs, ohne Kontrolle, zu bewältigen; die Alternative dazu wäre: sich auf einem technologischen Status quo einzurichten, es dabei bewenden zu lassen;
-…oder dann, wenn im Rahmen von OPP(REL(MOD)) Planende und Sich-Vergesellschaftende durch Anbahnung der entsprechenden (bio)technologischen Optionen vor die (hier, weiter oben, bereits des öfteren ihnen in den Mund gelegte) Frage gestellt sehen: was an ihnen eigentlich das erhaltens-würdige oder auch optimierungs-bedürftige wäre (und das dehnt sich, wie schon früher gezieigt auf die Rest-Natur aus, bei der unklar ist, welche ihrer bislang nicht exakt reproduzierten Strukturen und Funktionen für uns unverzichtbar sind und somit nicht angetastet oder beschädigt werden dürfen).
Dieses Zurück-Gesunkensein eines auf fortgeschrittenen Grundlagen erschlossenen Inhalts in ihm nicht (mehr) angemessene Begründungs-, Erschliessungs- und Lern-Umgebungen soll aber genauer erst im Teil II untersucht werden; und hier nur soweit, wie es nötig ist, das grundsätzliche Scheitern des MODernen Weltverhältnisses an sich selbst, in den Formen zu begreifen, in denen es uns massgeblich begegnet. Und das sind nun leider nicht die „genuinen“, die sich einzig auf dem 1.STP/MOD bewegen könnten; vielmehr, wie eben ausgeführt, sind die historisch entfalteten MOD-Formen allesamt „zuückgesunkene“ von Leuten, die sich kulturell etablierte MOD Inhalte autoritär oder als schlichte Gegebenheit, an der sie sich als wichtigem Bestandteil ihrer Lebensform orientieren, aufgegriffen und angenommen wurden, die damit REL-, OPP- oder OPP(REL)-artig umgehen, und bestenfalls im Zuge persönlicher (durch den Inhalt freilich gebahnter) Bildungsgänge und biographisch erworbener Erfahrung auch in ihrem „Rahmen“-Umgang mit diesen Inhalten mühsam in Richtung des diesen Inhalten (etwa der etablierten Naturwissenschaft) zugrundeliegenden Lern- und Begründungsniveaus hocharbeiten.
Das „genuin MODerne“, da, wo es überhaupt einzig als praktische Einstellung sehr kurz und vorübergehend handelnd verwirklicht wird, auf dem 1.STP/MOD, ist nur bei den Kultur-Pionieren der MODerne anzutreffen (historisch, europäisch: den Trägern der „Aufklärung“), später „genuin“ nur noch bei ganz wenigen.
SIE bekommen die Abtrennung des Bedürfnisgerechten (im Sinne des Exkurses Kap.3) von dem, was sie sich in ihrem Lebensentwurf je abwechselnd vornehmen (worauf sie dann auch ihre je momentane Lebenseinrichtung ausrichten), ausschliesslich zu spüren als Erfahrungs-Abriss, Desintegration, Erlebens-Fragmentierung: Als angenehm-abwechslungsreiche Routine einer technologisch ausgefeilten Produktion, wo auftauchende Problem von dafür zuständigen technischen Experten gelöst werden; die ihrerseits vielleicht auch noch am Konstruieren und Austüfteln neuer Varianten des gut eingeführten Maschinenparks oder der Palette verfügbarer Verfahren beteiligt sein mögen – aber nie zugezogen werden, wenn es um grundsätzlich neue Fragestellungen und Lösungsansätze geht – so, wie sie andererseits aus der Abfolge von mehr oder weniger schwerwiegenden Herausforderungen nie heraustreten, weil ihre Qualifikation für „blosse“ Routine-Reparaturen, Schulung, Prüf-Tätigkeiten usw also jegliche Art Routinebetrieb zu hoch ist. Wissenschaftler und Welterklärer wären von Anwendungen jeder Art ferngehalten; strategische Entscheider und Planer würden sich wiederum auf den ständigen Zufluss an Resultaten der Forschung stützen, nur leider immer aus zweiter Hand – so, wie sie auch den Bedarf, für den sie Abhilfe schaffen sollen, immer nur aus Berichten kennen – der Alltag der Andern ist ja nicht ihrer. Wenn nun die Angehörigen dieser verschiedenen MOD Wertsphären anfingen, die Grenzen ihrer jeweils ausgeübten Tätigkeit zu überschreiten, um genau das nachzuholen, wovon sie wechselseitig durch die bereits weit getriebene Arbeitsteilung ausgeschlossen sind – so würden sie, im Mass wie sie es tun, mit der neuen Tätigkeitssphäre, sofern sie wirklich in sie eintauchen, auch deren Einseitigkeit mit übernehmen; oder aber an der schieren Fülle der Anforderungen verzweifeln, die mit jedem dieser Schritte jedesmal verbunden sind, und deren Zahl, die in einem Leben allenfalls absolviert werden kann, alsbald drastisch reduziert; oder die Qualität des Nachvollzugs, der auf die Weise angestrebt wird.
Von der Qualität des Lebens und Erlebens, das mit jedem Übergang in eine andre Sphäre auch einen Themenwechsel durchmachen muss, war oben schon gesprochen worden: Es sind nie die bisher gemachten Erfahrungen, an die angeknüpft werden darf; Fundierung und sinnvolle Vollendung von „arbeitsteiligen“ Projekten finden nie in einem Einzel-Leben statt, werden nicht „er-lebt“. Der erlebbar sinn-stiftende Zusammenhang ihrer produktiven und kreativen Aktivitäten, das Hindurchwandern durch die Stufen der Reihe kognitiver Bedürfnisse, bleibt MODernen Produzenten verschlossen. Was, umgekehrt, den Sinn ihres Tuns ausmacht, wenn sie dennoch weiter daran festhalten, ist sichtlich verschieden von dem, was sie als intelligente Wesen wünschen und brauchen; es ist blosse Notwendigkeit, der gerecht zu werden eben diesen Verzicht auf lange historische Strecken verlangt.
Anm.1 Im Kern verantwortlich für diesen Unterschied zwischen MOD-(Lebensentwurfs-)“Sinn“-Bedingungen einerseits und (Lebenseinrichtungs-)Befriedigungs-Bedingungen andererseits ist die unterschiedliche Verknüpfung der jeweils involvierten und aufeinander abbildbaren Sphären des jeweiligen Quartetts aus Wertsphären einerseits, und kognitiven Bedürfnis-Hierarchiestufen (wie im Exkurs Kap.3) andererseits – wie es am Anfang des Abs 21 oben erklärt wurde.Anm.Ende

Genuin MODerne solche (intelligente) Wesen merken im selben Schritt freilich, dass Zusammenhänge, die von ihnen nicht im Sinne ihrer Wünsche, kognitiven Interessen, Bedürfnisse zu geniessen sind, zugleich auch von ihnen nicht mehr zu überblicken und zu steuern sind. SIE treibt das unverzüglich zur Verzweiflung und Infragestellung ihres Projekts; die nicht-genuin, stattdessen REL(MOD) oder OPP(REL(MOD))- oder gar nur OPP(MOD)ern Denkenden, schliesslich diejenigen, die die MODernität ihres Lebens- und Arbeitsstils einfach nur als Normalität und/oder tolle sich bietende Chance einer Erweiterung ihrer persönlichen Möglichkeiten (unerachtet aller „gesellschaftlichen“ Folgen, die es haben mag, wenn sie ergriffen wird) begreifen – all die ficht diese Erkenntnis nicht an, sie halten das für garnicht weiter bemerkenswert; stattdessen stellen sie sich mit dem Rüstzeug ihres vergleichsweise primitiveren Zugangs zu Welt und Gesellschafts-Organisation darauf ein.
Anm.2 Diese kategoriale Regressionsbewegung beginnt mit der „Entgrenzung“, dem REL-gemässen Wieder-Unbestimmtwerden des Entscheider-Begriffs: Dadurch wird es möglich, von den individuellen Schranken der Entscheidbarkeit und Planungs-Fähigkeit abzusehen, und sie für irgendwie (man weiss dh glaubt – optimalhypothetisch – das Dass, nicht das genaue Wie) „gesellschaftlich“, arbeitsteilig, organisiert, wenn auch mit aller „experimentellen“ Vorsicht, Sorgfalt, Vorbehalt, bewältigbar zu halten; oder, schlimmer noch, die mehr oder weniger „erfolgreiche“ Bewältigbareit von Planungsaufgabn angesichts von fortwährendem „Wachstum“ wird als (erfahrene) Normalität unterstellt, und allenfalls die dafür Zuständigen und speziell Befähigten auszusuchen und zu -sieben für das eigentliche Problem angesehen: OPPortunistisch-gläubige Aneignung und Entstellung der MOD bzw REL(MOD)-mässig definierten Planungsaufgabe usw. Anm.2Ende

Und das gilt dann nicht bloss für die Art, wie sie sich über die groteske Unkontrollierbarkeit des MODernen Optionen- und Materie-Wucherns hinwegsetzen zu können glauben; sondern eben auch dafür, wie sie die „Abtrennung des Lebensentwurfs (seiner Sinnhaftigkeit) von den (Bedingungen der glücklich gelingenden) Lebenseinrichtung“ bewältigen:
Etwa den Verzicht auf Nachvollzug und Nacherleben der Forschungen, Begriffs- und Technik-Entwicklungen, produktiven und kreativen Arbeiten der andern Produzenten zugunsten des Aufgreifens und Benutzens der Resultate all dieser Produktiven Prozesse, das „alles (gerade eben noch) Konsumieren, aber nicht (mehr) selber Produzieren“ (oder eben allenfalls als Dilettanten-Nachvollzug eines „Sinn-Strangs“ durch die Wertsphären hindurch, an einem ausgewähltem Material). Erst recht funktionieren so die andern „pars-pro-toto-Denkfiguren“, die das Ausgangs-Versäumnis auf die Ebene hob einer Gleichsetzung der Einzelbiographie und des in ihr Mach- und Erlebbarem, mit dem „der Gesellschaft“ (als wäre die nur ein weiteres solches Einzelwesen, das macht, erlebt und lebt) – diese Denkfiguren: sie können nur noch da gelingen, wo MOD-Inhalte, unangemessenerweise, in einer typisch REL-förmigen kognitiven oder Kategorien-Umgebung gedacht werden.
Und das gilt dann erst recht für die irrwitzige Hoffnung, die Einzel-Entscheidungen jedes Experten an seinem Platz sorgten schon von selbst, ohne weitere Bemühung, für ihre Anschliessbarkeit an die anderer Entscheider an anderen Produktionsstationen; wenigstens unter statischen Bedingungen der arbeitsteiligen Einrichtung eines (Re)Produktionsprozesses auf je gegebnem Stand, worin Forschung, Entwicklung, Planentwurf nichts wären als untergeordnete Optimierungs-Instrumente für die im grossen ganzen fertig eingerichtete, stehend-ständische gesellschaftliche Arbeitsteilung, deren unvorhergesehene Mangelzustände durch das längst bereitstehende Wissen-wie (oder im Ausgang davon leicht ermittelbarem) einer vollendeten technologischen Wissenschaft behoben werden.
((So reden vermeintliche Materialisten heute über die „Produktivkräfte“ – die die Zeiten ihrer Entwicklung angeblich lang hinter sich haben.))
Die „condition humaine“ des endlos langen Marsches aus dem Reich der Notwendigkeit in das der Freiheit hingegen ist nicht etwa eine Optimalhypothese, eingestandenermassen enthält sie ja auch keineswegs ein BEST-Denkbares; sie ist vielmehr ein „realistischer“ Rahmen hinsichtlich dessen, womit man rechnen und was im weiteren Verlauf ERWARTEN MUSS. Diese Kategorie als Rahmen zu wählen entspricht der Denkweise von OPP-Normalplanern, die sich zu dem genannten (REL)MOD-Inhalt auf die gewohnte OPP-Weise stellen (und dazu, je nachdem, Vergesellschaftungs-Konzepte denken, die zur OPPortunistischen Aneignung der REL(MOD)-Individualität (die ihre Träger, auf ihren eigenen Grundlagen, längst krisenhaft zur Verzweiflung getrieben hätte) einen passenden bürgerlichen und/oder autoritär-Modernisierungs-diktatorischen oder auch revolutionär sich behauptenden, staatssozialistischen Rahmen bilden).
Diese „condition“ bleibt dann, auf ihrer OPP-Grundlage, unangefochten, bis – durch eine Dynamik, die bisher nur sehr unvollständig durchschaut ist als eine der Entdeckung des OPP(REL(MOD)-kategorisierten Selbst als des durch alle Fortschritte hindurch „Gleichbleibenden“ und als so, wie es „naturhaft, naturwüchsig“ in diesen Prozess eintritt, unvollkommenes – beim Versuch, eben dies Selbst zu optimieren, dessen Unbestimmtheit und Unbestimmbarkeit krisenhaft bewusst wird.
Aber das Ausgangsthema dieses Kap.s ist noch nicht bearbeitet, nämlich:
Welche Schicksale durchläuft die langfristige Lebenseinrichtung („Identität“) der Träger all dieser Varianten des MOD-Denkens?
Welche Rolle spielen die Versagungen, die Frustrationen, die unerledigten Wünsche, die aus der zugunsten der „Sinn-Erfüllung“ zurückgestellten (kognitiven) Bedürfnisse resultieren?
Und: Was treibt immer wieder zum Rückgängigmachen der „Rückfälle“, was reizt zum Fortschritt aus der jeweiligen regressiven Version von MODernität?
Um diese Fragen muss es jetzt gehen.

24.
Im Kern geht es also jetzt um die ordentliche theoretische Darstellung dessen, was als Hauptinhalt dieses 1.Teils des „Scheiterns der MODerne“ angekündigt war, nämlich den Nachweis, dass selbst „genuine“ MODernität auf ihren eignen Grundlagen auf Dauer nicht aufrechterhalten werden kann.
Woran also scheitert sie?
Für die Darstellung bzw den Nachweis müssen einige Elemente zusammengebracht werden, die in den bisherigen Texten eher zusammenhangslos nebeneinander her liefen.
(Der Grund für diese theoretische Inkohärenz lässt sich, nach dem in 23 zuletzt Gesagten, vielleicht erahnen: Es werden hier – notgedrungen, vor der endgültigen Klärung – immer wieder dieselben kulturell MODernen Inhalte betrachtet, wie sie sich in einem REL(MOD)- oder auch OPP(REL(MOD))-Rahmen darstellen. DieseArt der  Darstellung schliesst aber massive Entdifferenzierungs-Defizite ein – verglichen mit dem konzeptuell „reifen“ MOD-Denken. Die Frage, an welchen Symptomen kenntlich wird, auf welcher (Ent)Differenzierungs-Stufe ein MOD-Inhalt behandelt wird, soll hier später noch genauer beantwortet werden.)

Zunächst muss nochmal erinnert werden, welche Grenzmarken es sind, die die vier STP.e jeder Spalte allererst erzeugen: Es sind Perspektiven des einzelnen Entscheiders auf Abschnitte seines Lebens, für die er plant; soweit er Andern Vorschläge macht, die sie aus ihrer Position heraus seiner Meinung nach übernehmen könnten oder gar müssten, werden diese Perspektiven auch hinsichtlich derselben Art von Abschnitten im Leben anderer eingenommen.
Der 1.STP. bezieht sich – unbestimmt, wie weit reichend – auf die unmittelbar „nächsten“ Aufgabenstellungen und Pläne; auf etwas also, von dem – zumindest zum Zeitpunkt des Planens und Entscheidens – angenommen wird, dass danach noch andres kommt, das Leben anschliessend noch weiter gehen wird.
Genau das ist dann im 2.STP. ausgeschlossen: Die dort eigenommenen Positionen verhalten sich zu dem, was in einem Leben, einer Biogtaphie ( einem selbst, wie den zur selben Zeit lebenden Andern) möglich ist. (Jemand sagt etwa, auf dem Vertrags-STP. etwas für sich zu und ansonsten allengalls für alle solche, von denen er glaubt, dass sie seinem Einfluss verbindlich unterstehen, etwa seine Ansprüche aber eben auch Pflichten erben werden usw).
Im 3.STP. verhält man sich zu Tatsachen (oder zu – auf Herstellung oder Änderung solcher Tatsachen hinarbeitenden – Zielsetzungen), die in die eigene Biographie hineinwirken, obwohl ihre Urheber nicht mehr leben, als auch zu Wirkungen zeitgenössischer oder auch eigener Handlungen, die man selbst oder andre Zeitgenossen nicht mehr erleben werden. Anders gesagt: Man verhält sich zu biographien-übergreifenden Projekten von einem selbst, oder andern; in meiner Terminologie: zu Individualitäten.
Auf dem 4.STP. besinnt und bezieht man sich auf Grundsätze, nach denen kollektive Planungen (auf den vorhergehenden STP.en) zu allen Zeiten (nicht nur gesehen von einem bestimmten erreichten historischen Stand) begründet werden müssten.
Auf dem 5. oder Vermittlungs-STP. jeder Spalte schliesslich besinnt man sich auf Grundsätze des Begründens, deren Befolgung man von Andern nicht nur (unvermittelt, autoritär) fordert, sondern auch erwartet (im Sinne des: damit Rechnens) – es sei denn, man müsste ernsthaft (und nicht etwa bloss polemisch) an der Zurechnungsfähigkeit (Rationalität) der Andern als solchen, „mit denen man prizipiell reden kann“, verzweifeln.
Es handelt sich hier also weitgehend um etwas wie „existenzielle Zeit-Horizonte“ eines Entscheiders und Planers – an ihrer Grenze gehen sie über in eine Bestimmung dessen, was den Kern ausmacht des Personseins, Rationalität, oder des „Selbst“ von ihm wie „allen Andern“, in dieser entscheidenden Hinsicht mit ihm Gleichen und Vergleichbaren.

In diese „existenziellen“ Zeitzonen hinein projizieren sich nun die 5 Stufen des Entscheidens (jene, deren Besitz „im Verbund“ sich das MOD KS als für sein So- und (weiter)Dasein entscheidend notwendig einzuhaltende Bedingung zuschreibt); die haben nämlich ihrerseits klare Bezüge zu einem Zeitrahmen:
– die Entscheidung darüber, was als nächstes-zu-können und/oder zu wissen (und darum herbeizuführen und probierend zu optimieren und/oder zu erforschen (suchen, versuchen) wäre), hat Bedeutung nur im Rahmen von Handlungsbögen, die kurz sind im Vergleich zu dem, was im Lauf eines Lebens erreicht werden kann;
– die Frage, wo man im Verlauf der Realisierung eines (Versuchs)Plans (in dem Sinn eines weit reichenden Experiments der Reproduktion) gerade steht, welche Chancen genutzt und welche (zufälligen) Gefahren ausgeschaltet werden müssen, die in der ursprünglichen Entwurfs-Planung nicht vorherzusehen waren, kann durchaus längere Plan-Phasen hindurch immer wieder gestellt werden – der für den Einzelnen weitestreichende Entwurf dieser Art, dem eine existenzielle Grenze gezogen ist, ist der Entwurf dessen, was man sich im Verlauf der eigenen Biographie zu erreichen zutraut (eine Vorstellung, an der man Abstriche machen muss, oder die anspruchsvoller werden kann, angesichts gewisser Verläufe, die der Versuch der Umsetzung des Entwurfs (des Experiments) nimmt: die können auch andre Mit-Wirkende betreffen, von deren Schicksal und va. Handlungsfähigkeit man sich entscheidend in seinem eigenen Tun abhängig weiss);
– schliesslich kommt man zu derjenigen Entscheidungsebene, wo – gleichgültig hinsichtlich der Dauer, aber (unter MOD-Bedingungen) durchgehend abhängig vom je erreichte Erfahrungs- und Wissensstand – die übergreifenden Versuchsziele, deren Erreichung man hypothetisch ins Auge fassen kann, immer wieder neu bestimmt werden – es sind die Ziele, die in den grossen MOD Wertsphären (zu einem gegebnen Zeitpunkt (und das meist über längere, möglicherweise und oft Biographien Beteiligter überspannende Fristen hinweg) verfolgt werden, nämlich: die massgeblichen Fragestellungen der Wissenschaft, die strategisch wichtigen technologischen Entwicklungsprojekte, die nächsten Schritte in der Verwertung und dem Einsatz erfolgreicher technischer Entwicklungen in der Produktion (die Suche nach Möglichkeiten ihrer Anwendung), schliesslich die Sammlung und Sichtung unerledigter (subjektiver) Bedarfs-Anforderungen und (objektiver) Aufgaben, die sich angesichts der Lebensführung aller beteiligter Produzenten mit je gegebner Vor- und Nachrangigkeit ergeben – „da, wo sie leben (sich angesiedelt haben, produzieren)“.
Man kann dann grob sagen:
Die allererste Art von Befristung ergibt sich aus Zwecken und Absichten, die man auch ändern könnte, ohne den übergeordneten Plan zu verändern (in diesem Rahmen sind Ausführungshindernisse zu beseitigen und ansonsten unwichtige Detailkenntnisse und -Fähigkeiten zu erwerben, die zur unmittelbaren Ausführung benötigt werden – davon handelt die Formel: das Nächst-zu-Könnende und-Kennende);
die zweite Art hat es mit ernsthafteren Nebenfolgen (meist negativer, selten auch mal unerwartet positiver Art) der Planausführung zu tun, die – wie man nachträglich einsieht – , unvermeidlich sind oder jedenfalls waren, unter den ZUFÄLLIGEN Startbedingungen, unter denen die Ausführung begonnen wurde; Nebenfolgen, die man zu bewältigen hat, spätestens wenn man den Plan selbst nicht aufgeben will, deren Bewältigung aber seis zur Planausführung seis wegen übergeordneter Interessen, ebenfalls unerlässlich lässt (etwa wenn sich Chancen ergeben haben, die nicht zu ergreifen äusserst nachteilig wäre – seis für den Plan, seis für die übergeordeneten Ziele); auch hier wird der Plan selbst nicht aufgegeben – eine der häufigsten Versionen dieser Ausführungs-Verläufe ist: es geht schneller oder aber deutlich kürzer als erwartet, oder die Aufwände sind grösser oder deutlich geringer usw.
die dritte Art von Frist ist jene, in der sich das Gesamt aller hintereinander-geschalteten strategischen Schritte im Vollzug eines versuchten Fortschrittspfades unterbringen lässt – es ist der Horizont, in dem wir überhaupt uns zu planen zutrauen – dabei beziehen wir uns auf Randbedingungen dieses Versuchs, von denen wir bis auf weiteres und solang nichts dagegen spricht, annehmen dürfen, dass sie über die Zeit, für die wir planen, fortbestehen – und das sind entweder ÜBERALL anzutreffende allgemeine Natur-Voraussetzungen, oder als langfristig konstant zu unterstellende Dynamiken und Tatbestände in dem RAUM, in dem sich unser Versuchsplan entfaltet. Anders als in den beiden Planungs-Fristen zuvor, wird hier nicht Bezug genommen auf Veränderungen in diesem (Handlungs)(Spiel)Raum, die unser eigenes (experimentelles, den Fortschrittsentwurf umsetzendes) kollektives Handeln in ihm erzeugt hat – als Verbesserung der Ausgangsgbedingungen für weitere Fortschritte etwa (und, hoffentlich weniger und seltener, Anhäufung von Problem-Beständen) und noch weniger von den unter übergeordnet-dauerhaften Gesichtspunkten völlig indifferenten Ausführungsdetails, die hernach vergessen und verachlässigt und/oder, als funktionierende Dauereinrichtungen und Routinen, schlicht als dauerhafter Unterbau weiterer Plan-Umsetzung unterstellt werden dürfen. Sondern hier geht es um die eher handlungs-unabhängigen, in dem Sinn „objektiven“ Ausgangsbedingungen unserer Versuche auf lange Frist, mit denen wir rechnen müssen – „da wo der Versuch stattfindet“ (womöglich AUCH da, und auch überall oder so gut wie überall sonst: allgemeine Randbedingungen jeder Versuchstätigkeit von unserer Seite).
Wir könnten nun freilich auch den Raum für diese langfristige Tätigkeit wechseln, es anderswo neu probieren.
Das weitet den Blick auf das, was wir für die Gesamtheit aller überhaupt möglichen (Lebens)Räume, Versuchs(Spiel)Räume, solang wir sie noch nicht zur Gänze ausgeschöpft und erforscht, kennengelernt haben, vernünftigerweise unterstellen sollten: die Optimalhypothese somit, mit der wir angesichts bestehenden Wissens arbeiten (Wissen, mit dem vor allem das Denkbare auf sinnvollerweise noch weiter zu Erprobendes eingeengt und das sinnvoller- bzw venünftigerweise bereits jetzt Auszuschliessende und darum nicht mehr zu Versuchende aussortiert wird).
Über die allem genuinen MOD Handeln zugrundegelegte Optimalhypthese (oder (absteigende) Reihe solcher (noch möglicher) Opimalhypothesen (angesichts des bereits über die Welt Gewussten), gültig für alle möglichen „Räume“ und Versuchspläne aller Zeiten; bis zur Widerlegung) waren bislang zwei wesentliche Behauptungen aufgestellt worden:
a) sie wird IMPLIZIT dem MOD-Handeln zugrundegelegt, und folgt vor allem aus dem UNTERLASSEN weiterer Anstrengungen zu ihrer Bestimmung angesichts des fortlaufend stattfindenden Engagements von MOD Individuen (selbst genuin solchen) in den 4 Wertsphären (nachdem sie auf jede Form genuin RELigiöser Optimalhypothesen verzichtet haben);
b) sie hat kein weder ex- noch implizit betätigtes Kriterium, um definitiv zwischen unsinnigen und sinnvollen Erfahrungsverläufen zu unterscheiden, also solchen, aus denen wir weiter (versuchs)handelnd Sinn machen können. und solchen, aus denen nicht.
Genauer gesagt, sie hat (hier die exakte Parallele zur Selbstbestimmung; die sich genau aus dem nun folgenden Punkt ergibt!) nur NOTWENDIGE solche Kriterien; aber keine hinreichenden.
Was seltsam klingt angesichts der in den vergangenen Kapp. ständig mitgeführten Formulierungen der Art „das Fundierende, der Stoff, der durch Forschung erschlossen wird, werde in diesem Sinn-gebender Weise bearbeitet, Vorstellungen von dem, was sinnvoll (zB als nächstes) angestrebt und realisiert werden könnte, bekommen auf die Weise ihrerseits eine materielle Gestalt, sie werden „stofflich“ verwirklicht und umgesetzt. Woher kommen dann diese Sinn-Vorstellungen – sind sie aus der Luft gegriffen?

25.
Zur Erinnerung: Die REL Optimalhypothese war unbestimmt (und darum exitierte garkeine); die Optimalhypothese von MOD ist bestimmt – aber sie enthält (wie eben zuletzt in 24 festgestellt) bloss notwendige Bestimmungen – sie leitet, als Experiment, ausschliesslich das Tun eines Notwendigen an, das nicht unterlassen werden darf.
Dass dies Tun ein, ja DAS angesichts gegebnen Erfahrungswissens sinnvollerweise angebrachte Experiment ist, das zudem eine, nein DIE MOD Optimalhypothese umsetzt (die somit, anders als ihre Pendants in REL, also etwas im Handeln vorschreibt, wenn sie umgesetzt werden soll) – das ist ja eine wohlwollende Rekonstruktion oder Explikation der MOD Art, sich Sinn machend rational zur Welt (und dem je gegeben anwachsenden Erfahrngswissen von ihr) zu verhalten. Aber genuin im MOD-Rahmen Denkende haben ihre Lernregel und Leithypothese nicht ständig vor Augen; es genügt, dass sie ständig fortfahren, das dazu gehörende Experiment umzusetzen. Worin unterscheidet sich dieses ihr Experiment denn aber von dem der traditionellen REL Lebensform? Die Antwort ist: Dadurch, dass im genuinen MOD Planen und Lernen ununterbrochen das aktuelle ES neu und umgestaltet wird – entlang einem (unter MOD Bedingungen) ebenso ständig und fortlaufend ausgeweiteten Wissensbestand. Die Regeln des Ableitens einer solchen Experimental-Praxis ES aus dem aktuellen Wissensbestand stehen nun genau auf den „in existenzielle Zeithorizonte hineinprojizierten 5 Entscheidungs-Srufen“, von denen eben im vorhergehenden Abs. die Rede war.
Zur Erinnerung: Es war die Tatsache der Anbindung der „untersten“ dieser Stufen an die nächsthöhere – der 5. (Nächst-zu-Können-und-zu-Wissendes) an die 4. ((Versuchs)Plan-Anpassung an zufällige Verläufe und unerwartete Nebeneffekte der Plan-Ausführung), der 4. an die 3. (Entwurf eines langfristigen (Versuchs)Plans in Anpassung an Erfordernisse, Chancen und Risiken für Reproduktion in einem gegebnen Lebens- und Siedlungs-Raum, soweit vorläufig bekannt) – , die sich im Scheitern einer Vergesellschaftung auf dem 1. bzw. 2.STP/REL bemerkbar machte. Den genuin MOD Vergesellschafteten steht diese Angebundenheit aneiander bzw. Verbundenheit aller Entscheidungsstufen miteinander deutlich vor Augen. Zumindest die der genannten Stufen, 5 4 3. Dazu kommt bei genuinen MOD (im Gegensatz zu genuin auf REL-Basis Planenden und Lernenden, die da bloss noch den Ausfall und das Versagen ihrer vermeintlichen Optimalypothese zu spüren bekommen) die an die andern angeschlossene und sie bestimmende 2.Stufe – Formulierung der Optimalhypothese angesichts des aktuell gegebnen Wissensstandes. Der Inhalt dieser Optimalypothese war vorläufig bestimmt worden als: hypothetisches Hinreichen der 3 transzendental-ökonomischen Regel-Paare (oder Kategoriensysteme) in ihrer Anwendung auf den je angewachsenen Wissensstand. Darin ist der Anspruch enthalten, die 5. Stufe der Sinn-Bestimmung, wie (und wie indirekt) auch immer, implizit mit abgedeckt zu haben – indem das (Kern)Selbst mit seinen Bedürfnissen (als Leitschnur seiner physischen Erhaltung) als „Entscheider“ auch als Quelle jeder Sinn-Bestimmung identifiziert ist. Nur, dass es, dies MOD (Kern)Selbst, glaubt, diese Bestimmung beinah bis ans Ende aller Tage hinausschieben zu müssen – und auch zu können, weil ja zunächst immer das Notwendige, und die notwendigen Voraussetzungen dafür allererst erarbeitet werden müssen, dass es sich diese Besinnung einmal frei von Angst und/oder alle Zeit und Aufmerksamkeit aufzehrender Reproduktions- und Fortschrittsanstrengung werde leisten können.
Das verfügbare Gesamtwissen wird auf all diesen Stufen zugleich verarbeitet, nun ja, zumindest SOLL es verarbeitet werden. Die Regeln, nach denen das geschieht, sind enthalten in den Prinzipienpaaren KS und RU – sie müssen hinreichen, um ein ES (das dann seinerseits dem zugehörigen Prinzipien-Paar unterworfen werden kann) zu jedem Zeitpunkt zu konstruieren – ES hier mittlerweile identifiziert als (Versuchs)Plan-Bildungsregel für beliebige Umgebungen: Allgemeine Technologie und Naturwissenschaft. Aber eben nicht nur. Sondern es gehen „gewusste“, nein: verspürte, als solche „sich aufdrängende“ Bedürfnisse und Leistungsbereitschaften (-antriebe, -grenzen) aller Beteiligter als Inhalt der KS-Komponente des aktuellen ES wesentlich mit ein. Dass da „alle Beteiligte“ einbezogen sein müssen, macht die Sache „gesellschaftlich“, und erfordert den Entwurf mindestens einer Lebensform – genau das erzwingt unter genuin MODernen Voraussetzungen einen alsbaldigen (und sei es individuell, in kuturell gebahnten Pfaden sich bildend, nachvollziehenden) Übergang vom naiven 1. zu einem 2.STP/MOD – womit das ganze Projekt bereits gescheitert ist. Die Pläne für den eigenen Lebensentwurf müssen ja zu dem für andre mit zu Entwerfenden passen, damit abgestimmt sein – genauer gesagt, sie verschwinden geradezu darin; es sei denn, das von Andern zu Tuende wäre durch das aktuell Gewusste nicht weiter bestimmt, und reichte gerade so weit, dass jeder mit SEINEM Wissen gerade eben einen umschriebenen Forschungs- und Fortschrittsversuch/-entwurf verfolgen kann, in der Hoffnung und Erwartung, dass das mit dem auf denselben Grundlagen von andern seinesgleichen Verfolgten zusammenwachsen werde – genau das ist die Ausgangssituation eines 1.STP/MOD, wann und wo immer der auch eingenommen wurde (er ist gegenwärtig kaum noch vorstellbar, gehört der fernen, neuzeitlichen Vergangenheit an), aus der heraus äusserst schnell sich die bestürzende Einsicht einstellt, dass „das verfügbare Gesamtwissen“ jeder „Ableitung“ eines gesellschaftlichen Projekts aus ihm daraus uneinholbar entwächst. Alles Weitre kann einzig im REL(MOD) oder vor allem OPP(REL(MOD)) Rahmen stattfinden.

Die spezifisch MODerne Version einer Zusammenfügung von RU-Regel-basiertem Wissen-wie und KS-Regel-basierter Lebenseinrichtung zu einem hypothetisch-reproduktiven, experimentellen ES besteht zunächst im Zusammenführen von Forschungs-getriebener Technologie mit von Kompensations-Optionen bzw. Fortschritts-Utopien her entworfenen Problemlösungen in einer gegebnen Umgebung – dies sowohl produktiv-ökonomisch verstanden als zunehmend MODernisierte Reproduktion, als auch (siedlungs-, wirtschafts-)geographisch – in einer bestimmten Umgebung (mit gegebnen Ressourcen, Standortvorteilen wie -nachteilen) stattfindend, mit Anbindung (va transporttechnisch, aber auch politisch/wirtschaftend) an andre Räume; dies alles auch noch in der Zeit und durch die Art der Nutzung veränderlich (zum Besseren, aber auch zum Schlechteren durch Ressourcenübernutzung). In der hier benutzten Notation geschrieben: E-e- wird mit einem -w-W zusammengeschlossen. – Aber das geschieht eben auf ganz verschiedenen (5 Entscheidungs)Ebenen; die bisherige Verwendung der Notation hat diese Ebenen-Unterschiede ebenso wie die Zeithorizonte, in die sie sich projizieren, bislang ignoriert:
Was bedeutet denn EewW auf der Ebene der Lebenseinrichtung – des Lebensentwurfs (im Rahmen des gesellschaftlich-arbeitsteiligen Verbunds solcher Entwürfe im Rahmen der „eigenen“ „Generation“ aus der Warte eines einzelnen Planenden) – was auf der Ebene des biographien-übergreifenden Fortschrittsentwurfs (Individualität) – schliesslich des sich selbst erforschenden, nach dem über alle Individualitäten hinweg an ihm Gleichbleibenden suchenden Kernselbst (oder Durchschnitts-Selbst; wieder ein individuen-übergreifender Kollektiv-Terminus)?
((Wie zuvor, ist weiterhin zu beachten und im folgenden immer mit zu bedenken: Alle Schritte über die genuin MODerne Lebenseinrichtung (zum Zweck der Umsetzung eines (da noch nicht abschliessend bestimmten) MOD Lebensentwurfs) hinaus werden auf dem 2.STP/REL(MOD) . bzw. …/OPP(REL(MOD)) (bestimmter Lebensentwurf und Lebensform), oder auch im 3.4.STP/OPP(REL(MOD)) gemacht.))
Wie alle Lernregeln, zielt auch die genuin MODerne Lernregel auf die Konstruktion eines ES bei jedem gegebnen Erfahrungsstand; wobei, woran eben nochmal erinnert wurde, dies ES eine zeitliche und auch geogtaphische Tiefendimension bekommt, sobald es aus der Situations-Gebundenheit der 5.Entscheidungs-Ebene (wo das als nächstes (für Ausführug eines gegebnen (Versuchs)Plans) (noch) zu (Er)Kennende und zu Könnende) herausgelöst ist: günstige wie ungünstige Verlaufs-Varianten und Nebenfolgen in der Ausführung müssen eingeplant werden, ebenso wie überdauernde Eigentümlichkeite des Raums, worin der Versuch einer Reproduktion sich entfaltet (sowohl aktuell oder nach Vorarbeiten kontrollierbare als auch unkontrollierte und unkontrollierbare). Darüberhinaus wurzeln alle (gesellschaftlich-arbeitsteiligen) Reproduktionsversuche in solch einem (Siedlungs)Raum mit seiner Ressourcenverteilung noch einmal in dem, was aktuell über Naturgesetze und Stoffeigenschaften, gültig für alle Räume und Konstellationen in ihnen, als sicher bekannt ermittelt wurde.
Dabei scheint die „Tiefendimension“ (die 5 Ebenen, ihre Verankerung im Raum bzw überall Gültigen; ihre Projektion auf die existenziellen Zeithorizonte) sich letztlich ausschliesslich der RU-Komponente zu verdanken, die in den Aufbau des jeweilige ES und seiner Ebenen eingeht: Alle genannten Kategorien: (Optimal)Hypothesensystem („Naturgesetze“, Stoff-Eigenschaften), Raum (Verteilung von Stoff im Raum), Erfolge und (vorübergehende) Misserfolge in der Umsetzung des ges.arbeitsteiligen Reproduktionsexperiments, bekannte Ressourcen, Risiken, (nutzbare) Chancen im gewählten Raum, gewusste Regularitäten und erprobte Techniken und Prognostiken, sind Unter-Kategorien des RU. Dem scheint auf allen Ebenen ein immer gleich verfasstes und disponiertes KS gegenüberzustehen, das wesentlich durch physiologische Parameter definiert ist, die sich in einer auch „spürbaren“ inneren Gefühls- und -Zustands-Oberfläche wenn auch nur unzulänglich, manifestieren; dazu kommt, als statisches Element, das gleichbleibend vernünftige Entscheidertum, unsere Personalität, Rationalität, erwachsenes Entscheidertum, das wir uns, ausser in umschriebenen „pathologischen“ Ausnahmesituationen, durchgehend zuschreiben dürfen.

Dabei wird nun aber etwas ganz wesentliches vergessen. – Um es begreiflich zu machen, muss noch einmal die Liste der kognitiven Bedürfnisse von Abs.3 oben herangezogen werden – sie, und die früher mehrfach (in MOD I/3/7 bzw. I/4/50) angeführte Gegenüberstellung der vier Wertsphären-bezogenen Motivquellen:
Objektiv: UTOPIE/ ROUTINEN/ RISIKEN+CHANCEN/ FAKTEN
Subjektiv: WÜNSCHE/ BEDÜRFNISSE/ PROBLEMLÖSEBEREITSCHAFTEN/ NEUGIER+VERSTEHENWOLLEN
Diese 2 Listen müssen ihrerseits zusammengeführt werden mit denen, zwischen denen der Zusammenhang in den letzten Abss. hergestellt wurde, und dann ergibt sich das folgende.
Anders als in REL, steht unter MOD Vorgaben jedem Entscheider und/oder „Begründer“ die Notwendigkeit ständig vor Augen, zwischen den 5 Begründungsebenen seines Planens durchgängig hin- und herwechseln, von einer zur andern auf- und absteigen zu können, bzw. seine konkreteren Pläne auf die grundlegenden Prinzipien (und gegebnen Erfahrungsstand) zurückzuführen (sie mit ihnen zu begründen, sie aus ihnen abzuleiten), und umgekehrt, die Auswirkungen konkreter Verläufe bei der (Versuchs)Plan-Ausführung auf die grundlegenden Hypothesen jederzeit beurteilen zu können (bzw. seine zugehörigen Hypothesen benennen zu können).
Ob er freilich dieser Notwendigkeit auch genügt in seinem Handeln, ist eine andre Sache.
Es sind, wie oben angedeutet, zwei entscheidende „Zusammenführungs“- oder Vereinigungs-Operationen durchzuführen an den vorliegenden Listen:
a) ie 5 Ebenen sind zu beziehen auf die 4 existenziellen Zeithorizonte, was, wenn diese Zuordnung Sinn macht, darauf hinausläuft, dass jedem der Zeithorizonte ein Ebenenpaar zugeordnet ist, für das im jeweiligen Zeithorizont die betreffende „Durchbindung“ der Ebenen (inclusive der ggf darunterliegenden) gelingen muss:
Im Rahmen der Lebensführung und Lebenseinrichtung muss das „je unmittelbar nächst zu Könnende und zu Kennende“ beziehbar werden auf ein übergeordnetes Zeit- und Kräftebudget mitsamt Reserven – dies alles begriffen als aktuell erreichter Stand der Durchführung eines reproduktiven Gesamt(Versuchs)Plans;
und genau auf diesen Plan oder auch jede abgeänderte Nachfolger-Version eines ursprünglichen solchen (Versuchs)Plans muss jeder erreichte „Stand“ bezogen werden – immer mit Blick auf den noch verfügbaren „existenziellen“ Zeitrahmen des eignen Lebensentwurfs (im Verbund mit dem, was die „Generationsgenossen“ in derselben Zeit zu leisen imstand sein werden);
das übergeordnete und biographien-übergreifende Projekt (in das sich auch die Arbeit der „gegenwärtigen (nämlich „meiner“) Generation“, und speziell meine, sinnvolle Prioritäten setzend angesichts des erreichten Stands seiner Ausfhrung) einordnen lassen muss), die befürwortete „Individualität“, ist nichts andres als die Anwendung bekannten (oder noch zu ermittelnden) Gesetzes- und Materialwissens der Wissenschaft auf einen speziellen Raum, dessen produktive Um-Gestaltung man sich als gesellschaftliches Experiment der immer stabileren Selbst-Erhaltung in diesem Raum vorstellen kann (also 3. immer mit 4.Stufe zusammenhängend gedacht, spätestens im Zeit-Rahmen der von einem bewusst entworfenen „Individualität“);
sodann müssen in der Rückbesinnung auf die eigne Art des Ableitens von Hypothesen die Grenzen ausgelotet und entlang vorkommender Erfahrungsstoffe präzise gefasst werden, innerhalb deren der vorhandene Hypothesenbestand (untr MOD Vorgaben ist das: die gesamte „Naturwissenschaft“) überhaupt nur Sinn macht.
Sinn-Bedingungen wiederum sind nichts andres als die Kriterien, die erfüllt sein und bleiben müssen, wenn unser aller Verhalten insgesamt weiter als rational, dh als Handeln von Personen, soll verstanden werden können. Man könnte auch kurz sagen: wenn diese Vorgänge Handeln, und diese Organismen Personen SEIN sollen.
Aber mit dieser paarweisen Zusammenführung ALLER je benachbarten Begründungsebenen im Rahmen der 4 existenziellen Zeithorizonte…
(als 5. käme die BEGRIFFLICHE Einordnung und Subsumtion der zeitlos gültigen (jederzeit denkbaren; wenn auch nicht zeitlos, anlassfrei, „je schon“ bewusst gedachten) Sinn-Bedingungen unter den ebenso immer gültigen, und ebenso wenig „immer schon“, anlassfrei gedachten; obschon immer denkbaren) Begriff des Person- und Rational-Seins)
… ergibt sich dann auch:
b) eine durchgehend gedachte Verbindung aller Begründungsebenen (einschliesslich ihrer Ableitbarkeit aus dem Begriff des Rational- und Personseins, zusammen mit gegebner Erfahrung) sowohl in aufsteigender wie in absteigender Richtung.
Solch eine „Durchbindung“ des Begründens war aber doch den genuin MODern Gewordenen, sich von RELigiöser Unbestimmtheit in dieser Hinsicht losgelöst Habenden immer unterstelt worden.
Was genau fehlt ihnen?

26.
Ich möchte zunächst zeigen, wie die genannten Verbindungen, die SPÄTESTENS beim Eintritt des Planens einer Einzelperson in den jeweiligen „existenziellen Horizont“ (der immer auch einer ihrer Vergesellschaftung-Vorstellungen ist) hergestellt sein müssen, sich zwanglos ergeben als Ergebnis freien Sich-Betätigen-Lassens der kognitiven Bedürfnisstrukturen, wie sie oben und im Kap.3 skizziert wurden.
Bedürfnisse, wenn man sie nur zulässt, würden von selbst für den Aufbau durchgehend rational begründeter kollektiver (Versuchs)Pläne sorgen; wenn das vorweg gezeigt ist, soll dann umso mehr Bedarf nach Beantwortung der Frage bestehen: Warum und wo die MOD Art, solche Pläne für sich und andre zu erschliessen (bei gegebnem Erfahrungsstand), an dieser Aufgabe der Durchbindung scheitert – die Formel, mit der ansatzweise das verantwortliche Element im MOD Denken bislang benannt werden sollte, war: Die MOD Selbstbestimmung als „Entscheider“ (der sich freilich zum „Notwendigen“ in der gesamten Umgebung, also dem Materiellen, aus Elementen zusammengesetzten Komplexen, darin verhalten muss) sagt nur: DASS er entscheidet, das auch kann und muss, und als solcher Entscheidungsbefähigter und -genötigter sich erhalten muss; aber dabei bleibt er stehen, speziell bei der Aufgabe, Sinngrenzen (und mit ihnen auch sich selbst, als Träger und Bestimmer dieser Grenzen) zu bestimmen; er bestimmt sie bloss nicht – weil ja andauernd zuvor erst noch „Notwendiges“  tun ist, das (wie er meint) in JEDEM Fall, egal wie der Sinn später bestimmt wird, erledigt werden muss. Sih selbst hat er damit ebenfalls als eine Quelle solcher „Notwendigkeit“, notwendig praktisch zu berücksichtigendes (in dem Fall. zu Erhaltendes) bestimmt. Und diese beiden Notwendigkeiten, die des sich-Verhaltens zum notwendig alles, was überhaupt da ist, Ausmachenden, der Materie (und allen andern realen physikalischen Strukturen), und des sich-Verhaltens zu sich als unbedingt zu erhaltendem Entscheider (der freilich leider sich ncht ganz bestimmt hat) – sie erscheinen HINREICHEND für die ganze lange Strecke, für die MOD Individuen überhaupt planen – erst einmal; vorläufig. Das Tun des Notwendigen, bis es getan ist, kann kein Fehler sein. Meinen sie.
Warum sie auf dies Denken verfallen, und darum sich auch von der einzig möglichen Quelle für Berichtigungen, in Gestalt des Achtens auf ihre (kognitiven) Bedürfnisse, abschotten – das wird (im Nachvollzug von Gedanken der ersten 2 Kapp.) hier später zu erörtern sein.

Aber jetzt erst einmal zur Wirkung, die ein solches Gewährenlassen der (kognitiven) Bedürfnisse – ohne besondre Anstrengung – hätte.
Die unterste und handlungsnächste Plan-Ebene ist die, wo das nächst zu Kennende und Könnende entworfen, vorgestellt, gesucht, erprobt usw wird.
Der simpelste Handlungszusammenhang, in dem dies geschieht, ist der elementarst-kognitive-Bedürfnisse befriedigende: eine angenehme (dh auch: gut aushaltbare, fortsetzbare, reproduduktiv „funktionierende“) Routine, in der es nicht so schnell langweilig wird, weil es interessante Abwechslungen darin gibt.
Zu diesen Abwechslungen mag gehören: dass es dabei bewältigbare (interessante) Probleme zu lösen gilt.
Würden wir solche Herausforderungen in unserm Alltag abwarten, wären sie wahrscheinlich zu selten, und auch zu zusammenhangslos; stattdessen reizt es uns normalerweise, von Einzelfällen ausgehend etwas zu generalisieren, verwandte oder auch Kontrastfälle auszuprobieren, ein Phänomen, das uns in dem praktischen Zusammenhang begegnet ist, weiter beherrschen zu lernen, Techniken auszubilden usw.
Kurzum, eine Problemlösung hat oft einen ganzen Hof an interessanten Folgeproblemen um sich herum, denen wir – bedürfnisgerecht! – uns gerne widmen – im Rahmen unserer gut eingerichteten Routinepraxis.
Und da gibt es nun eine Art der Abrundung unseres Wissens und Könnens, das sich aus unserem ganz persönlichen Erfahrungs- und Bildungsgang speist, worin wir vor allem auf die zu vermutende Abschliessbarkeit der betreffenden Projekte, Experimente, Explorationen in der uns verbleibenden Lebensspanne achten: Man könnte dies die Neigung zur Perfektion nennen – einer freilich, die sich hier eben auch wesentlich an einer biographischen Grenze orientiert, einem in unserer Besonderheit begründeten Vorurteil, was allenfalls (noch) UNSERE Aufmerksamkeit verdient, und was wir besser nicht beachten, weil es uns von der geplanten Opimierung, Maximierung dessen, was wir uns überhaupt zu „perfektionieren“ zutrauen, abhält.
Die Gegentendenz wäre die, eben dem dabei Missachteten, gerade seiner Unbekanntheit und Unerschlossenheit wegen, nachzuforschen, und den Kreis des uns bereits annähernd Bekannten und annähernd Beherrschten immer wieder zu überschreiten in Richtung auf eine FÜLLE, bei der Reichtum und Vielseitigkeit erkauft sind durch eine ihnen entsprechende Abnahme an Kontrolle und Sicherheit.
Es ist eben diese Unsicherheit und praktische Ratlosigkeit, die uns auf die Suche nach ERKLÄRUNGEN schickt für das, was immer wieder anders verläuft als erwartet.
HIer wiedergolt sich dasselbe Spiel: Die (hypothetischen) Erklärungen können uns befriedigende Übersicht verschaffen in einem Erfahrungsausschnitt – sie könnten aber auch das Ganze unseres momentanen (Erfahrungs)Wissens übergreifen, und dann – etwa – die Konstruktion weit reichender Experimente (unter entsprehenden Hypothesen) erlauben, in deren Rahmen wir dann sogar Problemlösungen für praktishe Fragen sehen können, die wir ohne diese Überlegungen nicht einmal gestellt hätten.
In qualitativer Hinsicht sind damit die „kognitiven Bedürfnisse“ als hinreichende Antriebe für die Verschmelzung der „unteren“ vier Entscheidungsebenen begreifbar gemacht; dabei sollt beachtet werden, dass die nächsthöhere Ebene, wenn das Planen und Entscheiden so, nämlich aus kognitiven Bedürfnissen heraus, motiviert ist, die „höheren“ Ebenen des Enscheidens, Planens und des so geplanten Handelns ergeben als Teile einer Praxis, die wesentlich die „niedrigeren“, weniger weit ausgreifenden dieer Bedürfnisse bedient; es ist damit also auch gesagt: dass diese „niedrigeren“ und „konkreteren“ kognitiven Bedürfnisse unsere Lebensführung und -einrichtung langfristiger und grundlegender bestimmen, als die weiter ausgreifenden; was nicht ausschliesst, dass diese niedrigeren Bedürfnis- und Praxis-Sphären, im Zuge historischer Fortschritte, von der zunehmenden (aber bedürfnis- und Leistungsbereitschafts-gerechten (also beherrschbaren) bzw dazu gemachten) Komplexität unserer Lebensform, Individualität, Begründungsweise immer mehr entsprechen:
Die Abwechslungen eines angenehmen Alltags können AUCH „interessante“ (und bewältigbare) Problemstellungen und -lösungen enthalten, ja womöglich geradezu daraus bestehen – ohne dass dieser Alltag ausser Kraft gesetzt werden msste, und sich in einen permanenten Ausnahmezustand verwandeln müsste;
im Mass, wie nun dieser Alltag sich so stabilisiert und zuverlässig gestaltet hat, dass wir von den Problemen nicht mehr heimgesucht werden, sondern sie selber für uns aufwerfen und uns ihnen stellen können (statt dass sie sich uns stellen) – in diesem Mass wird unser einschlägiges Bedürfnis dafür sorgen, dass wir den ERLEBTEN Problemen und vorhersehbare Beeinträchtigungen und Mangelzuständen in unserer Lebenseinrichtung immer einen Schritt voraus sein wollen (und, ganz nebenbei, auch nicht in die Langeweile eines zwar grundsätzlich hoch-differenziert beherrschten, aber eben auch vollständig überschauten und gekannten Praxisablaufs verfallen, an dem entlang sich unsere gesamte weitere Lebenskraft aufzehren soll).
Es ist dann zwangsläufig, dass wir
1a) mittels der bedürfnis-geleiteten „Problemlöse“-Bereitschaft, die wir im Rahmen der (ebenso bedürfnis-geleitet erwünschten) Abwechslungen in den angenehmen Routinen unseres Alltags entfalten könnten, die Plaungsebene des Nächst-zu-Kennenden-und-Könnenden angeschlossen haben an die die Ebene, auf der wir unsere „verlaufsbezogenen“ Projekte entwerfen;
1b) diese Verknüpfung aber ist, spätestens ab der MOD-Spalte, Inhalt aller konsens-basierten Kollektivplan-Entwürfe im Rahmen des existenziellen „Lebensführungs-Horizontes“ des 1.STP. Bedürfnisgeleitet aber überschreiten wir, ganz ohne äusseren Druck, von selbst die Grenze dieses Horizonts in Richtung auf das Gesamt unseres Lebensentwurfs (und den damit gegebnen Horizont einer vergesellschafteten Lebensform im Rahmen eines „Generationsprojektes“, dem wir uns verschreiben), indem wir im Rahmen des in die „Routine-Abwechslungen“ der ersten Bedürfnisgruppe eingelagerten „Problemlösens“ (der zweiten Bedürfnisgruppe) die Mitte halten zwischen dem Reagieren auf dazwischenkommende, unsere Routine unterbrechende und uns widerfahrende Probleme einerseits, und dem Lösen von Problemen, die sich ergeben durch rationales Kombinieren der uns bekannten Risiken und Gefahrenmomente, deren mögliches oder alsbaldiges Eintreten wir also konstruierend, denkend vorwegnehmen.
Diese Art der Verknüpfung von Entscheidungs- und Planungs- oder Entwurfsebenen INNERHALB eines existenziellen Horizonts einerseits, aber auch der Ebenen über Horizontgrenzen hinweg wiederholt sich mit den „höherstufigen“ kognitiven Bedürfnisebenen; und immer ist der Übergang innerhalb des Horizonts einer, wo die nächste Bedürfnisgruppe spezielle Befriedigungen im Rahmen der voraufgehenden bietet (so wie das Problemlösen ein Spezialfall des „interessanten Abwechselns im Rahmen von Routinen“ ist), der Übergang zur Ebene des nächsten Horizonts aber einer des „Mitte-Haltens“ (etwa die Mitte zwischen dem Lösen widerfahrender, und dem konstruierter Probleme):
2a) Indem wir die bekannten Risiken und Gefahren für unsere Lebensform in einem gegebnen Raum, in dem sie sich entfaltet, sukzessive ausschalten, stellen wir Forschungen, Versuche an und optimieren unseren Alltag in Abstimmung damit; das ist bezogen auf DIESES unser „Erweitertes Selbst“ in DIESEM Raum. Damit aber ist das rein verlaufs-bezogene Planen, das nur einfach Zwischen- und Störfälle, die sich ergeben könnten in der Fortsetzung der Alltagszyklen, aus denen unsere Reproduktion besteht, überschritten in Richtung auf das Planen für überdauernde Verhältnisse, bezogen auf eine Umgebung, in der wir uns – diesen Verhältnissen entsprechend – dauerhaft einrichten: Vollendung unseres Erweiterten Selbst, zumindest an DIESEM Ort, auf dieser Ebene der Beherrschung unserer Reproduktion.
2b) Diese Selbst-Vollendung an Ort und Stelle einseitig weiter betrieben, bedeutet, sich gewaltsam abzuschliessen von dem, was von jenseits der Grenzen unseres Lebensraums in ihn hineinwirkt und von ihm aus sichtbar ist. Dabei ist „Raum“ hier mehr als eine Handlungskategorie zu verstehen – nämlich als Bleibendes, in Reichweite, das aber im engeren Sinne räumlich als auch kategorial (mit Blick auf die es konstituierenden Momente, Elemente usw) forschend, experimentierend, Hypothesen bildend und testend, überschritten werden kann. Also hier, indem wir uns auch unserer Neugier überlassen und die Balance halten zwischen Perfektionierung und Erweiterung unserer Horizonte, eröffnen wir Perspektiven, die über unsere Existenz hinausführen (das kann auch darin bestehen, vorhandenes Wissen sich zu erschliessen und nachzuvollziehen).
3a) Indem wir (dabei, immer wieder, auch) nach den Regeln HINTER dem in unserm Handlungsraum gelegenen praktisch relevanten Erfahrungsmaterial suchen und uns Übersicht verschaffen, schliessen wir die empirische Forschung und Experimente (die sich an den Gegebenheiten orientieren, wie wir sie in unserm aktuell relevanen Handlungsraum antreffen) an verallgemeinerbare Regeln (Voraussetzungen der Geltung, Elemente und Zusammensetzung usw) an, die nicht nur diese besonderen Kombinationen und Verhältnisse erklären, sondern auch andere, anderswo, oder hypothetische, die wir durch Abänderung der Randbedingungen und/oder Art der Zusammensetzung aus Elementen erzeugen könnten: Damit ist das Forschen unter besonderen Verhältnissen (in einem (Handlungs)Raum) angeschlossen an eines, das sich von zufälligen Konstellationen freimacht und verallgemeinerbare Kenntnisse und Erkenntnisse zustandebringen will; die Verbindung also, die im Zeitrahmen biographien-übergreifender Individualitäten (das sind solche Forschungsprogramme) gelingen sollten.
3b) Aber genau dieser Bezug auf Verallgemeinerbarkeit schafft eine Interessenrichtung, bei der Zusammenhänge mit anderem, anderswo oder in andern Praxis-Abteilungen (Handlungs-Räumen) gewonnenen Erfahrungen, Verknüpfung vieler Gegenstandsbereiche und Reichtum der Gesichtspunkte, wichtig wird. Das Bedürfnis, hier zwischen Klarheit im Rahmen beschränkter praktischer Zielsetzungen einerseits, und Fülle der in Theorien zusammenzuführenden Materien andererseits die Mitte zu halten, treibt wiederum über das blosse Ansammeln von Erfahrungswissen hinaus in den Bereich des für alle solche Erfahrungsstände in gleicher Weise Gültige: das, womit wir schliesslich alles, was vorkommt, auch erklären können. Damit ist der Anschluss ans Begründen überhaupt hergestellt.

27.
Unter MOD Voraussetzungen ist dies allgemein Gültige die Naturwissenschaft; in ihr wird die Besonderheit und das Einzelne erklärt als Zusammensetzung, Zusammenwirken usw von elementaren Eigenschafts-, Dispositionsträgern. Ein weiteres allgemein Gültiges tritt dem gegenüber in Gestalt der unbedingten Erhaltungswürdigkeit der Entscheider-Eigenschaft, an uns, an allen, ihre Dauer soll gesichert werden; gemäss KS1 und KS2, den minimal-suboptimalen Prinzipien des Umgangs mit dem Kernselbst KS sollen je auftretende Bedürfnisse befriedigt, und die Ursachen für anormale Zustände der Bedürftigkeit und/oder eingeschränkte Leistungs-Bereitschaften unterbunden werden.
Es ist aus diesen beiden „notwendig zu beachtenden“ Prinzipien jeden weitergehenden Planens und Handelns, dass sich die Sinn-Lieferung für die MOD Fortschrittsspirale einerseits, und die Gegenstands- oder Themen-Angabe, die dem MOD Planen überhaupt seine Inhalte (als deren „Fundierung) vorgibt, speist.
Das MOD Planen bringt diese seine beiden Momente, die es als (hypothetisch, vorläufig) nicht nur notwendig, sondern als für rationales Lernen und Planen zu beachten hinreihend ansieht, nie zusammen: Wurde das eine, fundierende, Prinzip befolgt, hat man sich also mit den Gegenständen der Naturwissenschaft hinreichend produktiv auseinander gesetzt (beim gegebnen Stand der Forschung), indem man die Kenntnis von ihnen in sämtliche darin versteckte mögliche technologischen Optionen hinein verfolgte, und alle verwertbaren Anwendungen im Rahmen des (wiederum gegebnen) Standes der Produktivitöt und Reproduktion umgesetzt hat – dann ist noch immer nicht ein einziges Sinn-Moment realisiert, die Sinn-Erfüllung weicht vielmehr vor dieser technologische Perfektionierung, dem letzten Schwung der Fortschrittsspirale, zurück, indem sich einmal mehr, angesichts der neuen Anforderungen an Produzenten, Forscher, Entwickler veränderte Bedürfnisse zeigen, denen die technologisch optimierte Produktion dann die Mittel ihrer Befriedigung liefern soll. Aber die Technik war DARAUF nicht abgestimm, sie erfüllt die mit ihrem Fortschritt je eintretenden Bedarfs- und Bedürfnis-Situationen keineswegs von selbst – so gibt es einen ewigen Überhang und einen Wunsch- und Bedürfnis-Druck auf die vorläufig Erfüllungs-versagende Technik (und dahinter die Forschung), sich dieser Herausforderung zu stellen. Der akkumulierte Wunsch- und Bedürfnisdruck aber gibt dem unspezifischen Technik-Entwickeln, das irgendwann im Verlauf seines weiteren Fortschreitens (gemäss seiner Eigen-Logik, der des Aufbaus der Naturwissenschaft, und der darauf je basierenden Technologien und faktishen Anwendungen) auch die Antworten auf diese aktuellen Herausforderungen liefern wird, seine (Sinn-)Legitimation; dabei wird vergessen, dass dieses Fortschreiten genau wieder unbefriedigte Bedarfs-Überschüsse liefern wird. Die unerfüllten und ewig unerfüllbar bleibenden Bedürfnisse laufen so als ständig verwirklichbares Sinn-Potential der Technik-Entwicklung vorneweg; in Wahrheit hinterher. Dieser nie abzuschliessende Zirkel schliesst sich dann, wenn die Aufgaben von Sinnerfüllung (alias Befriediegung) und Fundierung (alias produktive Realisierung) in der Frage zusammengeschlossen erscheinen, wie das (Kern)Selbst technologisch reproduzierbar oder auch perfekionierbar gemacht werden könnte. Da zeigt es sih, dass es durch seine zwei notwendigen Bestimmungen, nämlich: durch seine immer wieder neue, aktuelle Bedürftigkeit Quelle des besonderen INHALTS aller vorläufigen Sinn-Erfüllung zu sein, und durch seine Entscheider-Natur grundsätzlich Quelle der endgültigen Sinn-Bestimmung (die aber nicht vollzogen wird, weil es ja soviel in jedem Fall vorläufig zu Erledigendes, der Besinnung auf den Sinn von dem allen praktisch in jedem Fall Vorausliegendes zu tun gibt) zu sein; andererseits ein ebenso wie alle andern behandelbarer materieller Elemente-Komplex, ein schlicht Vorhandenes, das als solches analysiert und technisch abgewandelt werden könnte, wie alles andre auch.
Als eine dritte Notwendigkeit neben den beiden genannten andern erweist sich das Prinzipienpaar ES1/2, die die beiden andern in einer MOD Lernregel zusammenfasst. Diese Regel lässt sich als implizit gegeben auffassen, und sie konnte zunächst mit der mehrfach angegebenen Formel umschrieben werden: Die Regelpaare KS und RU (als beide zugleich notwendig zu bechtende) auch als für rationale Planung und Lernen hinreichend anzusehen – im Verbund mit einer schrankenlos anwachsenden Erfahrung; diese Schrankenlosigkeit verdankt sich der Tatsache, dass die REL Vorstellung von Optimalität sich, nämlich ihre Welt-Erklärungs-Komponente der RU-geregelten (technisch-instrumentellen) Handlungsgruppe einerseits, und ihre Handlungs-Sinn-Bestimmungs-Komponente der KS-geregelten (verspürte Bedürftigkeits- und Krankheitsabwehr) angeschlossen hat.
Statt „schrankenlos“ kann man auch sagen: unbestimmt. Wie zuvor in REL, wird auch weiterhin die Besinnung auf eine wirkliche Lernregel versäumt, keine widerlegbare Hypothese gebildet, die selbst-reproduzierende (Versuchs)Praxis nicht hinreichen bestimmt (so dass man für ALLE Verläufe sagen könnte, ob die Welt uns dabei entgegenkommt wie sie muss, damit unser Handeln weitergehen kann, oder nicht. Anders ausgedrückt: Die MOD Optimalhypothese oder der Entwurf des übergreifenden Experiments für eine Individualität (die Naturwissenschaft und daran angeschlossene Reprduktion) bestimmt zwar eine Praxis, und macht hinsichtlich ihrer einen UNterschied (sagt, welche Praxis ihr entsprechen würde und welche nicht, legt eine Praxis fest angesichts gegebener Erfahrung); aber ein ES (das als solches auch scheitern önte) wird so nicht bestimmt.
Sinn besteht VORLÄUFIG unabsehbar lange darin, zum einen, Entscheider zu sein und zu bleiben (einer, der in Wahrheit unbestimmt ist, weil er nicht bestimmt hat, worin Sinn abschliessend für ihn bestünde; nur, dass ER es sein wird, der diesen Sinn bestimmen wird), und zum andern, sich zum Gesamtbestand des überhaupt Kennbaren als (unbestimmt wofür genau nutzbarem) Mittel zu verhalten.
Bedürfnis ist dabei immer nur reaktiv, abhängige Variable, da die Sinn-Bestimmung ausbleibt:.

Das als Entscheider (unüberbietbare Quelle aller Praxis-bestimenden (technischen) Hypothesen) bestimmte KS trägt nichts selbständig und für sich gültiges zur ES Bestimmung (bei anwachsender Erfahrung) bei.
Es hat immer schon instrumentell (und technisch-selbstbezüglich) gehandelt, maW seine Handlungsspielräume eingesetzt, bevor seine Bedürfnisse und Bedürftigkeit spürbar ins Spiel kommen.
((Präziser gesagt: Es arbeitet, ohne sich viel um die Teilung zu kümmern, mit seinen Handlungs-Dispositionen – die Teilung in H.Spielräume und Bedürfnisse drängt sich ja erst auf, wenn der Gebrauch der  Spielräume sich aus dem (kognitivem-)Bedürfnis-gemässen Bereich herausbewegt. – In OPP(REL(MOD)) wird das durch Erwartungen und Erwartungsaffekte bewirkt; in REL(MOD) durch die Abtrennung des Foschens und Entwickcelns vom Reprodukionsprozess (in einer MODernisierten RELigiosität und ihr entsprechenden traditional stillgestellten Produktionsweise bedeutet das im wesenlichen: die Forschung wird abgetrennt von der reproduktiven Praxis, hört auf, mit ihr verschmolzen zu sein; das gilt dann auch für die Überschüsse, die erwirtschaftet werden müssten, um ständige Umwälzungen der Produktionsweise zu ermöglichen – die sind nicht mehr vorgesehen; stattdessen allenfalls die Opimierung der bestehenden Praxis aus sich selbst heraus. Wie eben in VorMODernen Zeiten. – In MOD hingegen sccheitert der Entwurf schon sehr früh an der grotesken Überschreitung aller Handlungsspielräume, das da Bedürfnisse missachtet sind, kommt garicht mehr in den Blick.))
Der Vorsprung des technischen Handelns ist, dass es auch angesichts seiner explosaionsartigen Expansion angesichts der in einer OPP(REL(MOD))-Kultur anwachsenden Erfahrung (zusamme mit der Flut des Objektivem, technisch und produktiv Verarbeit- und Verwertbaren), immer schon bestimmt ist und auch bleibt; die technischen Praxis-Kategorien (Elementar-Ontologie; kategorialer Rahmen der Naturwissenschaft, kategorial-heuristische Orientierung für ihre Forschung) stehen bereits mit REL grundsätzlich zur Verfügung (die Abtrennung des RU-Bezirks von ES und erst recht KS ist zuverlässig in der experimentell gewordenen traditionalen REL-Praxis vollzogen). Die kognitiven KS-Bedürfnisse hingegen sind nicht bewusst, treten bloss hinderlich als kompensatorisch-sekundäre dem Selbsteinsatz als MIttel des Fortschritts in den Weg.
Denn… in den ständig sich selbst überbietenden kollektiven Reproduktionsentwürfen behandelt das OPP-, OPP(REL)- oder REL(MOD)erne KS sich als Mittel neben andern. Es erforscht sich als solches, so wie alles andere, und ertüchtigt sich, grade so wie es andre vorfindliche Materien und Sachverhalte auf ihre Brauchbarkeit, Abwandelbarkeit, Robustheit hin untersucht und ihre Einsatzmöglichkeiten bis an ihre Grenzen versucht auszuloten.
Aber Vereinigung des KS-Gespürten (und im Zusammenhang damit Gewussten und Erfahrenen) einerseits mit dem aus dem RU heraus entwickelten Bekannten und Gekonnten andererseits zu einem wirklichen ES findet so nicht statt. Denn:
Die wirklichen kognitiven KS-Bedürfnisse werden nach Kräften unterdrückt und vernachlässigt. Die technisch orientierten MOD Lebensentwürfe machen die Vorgaben; sie haben den absoluten Vorrang auf lange Zeit eines unmittelbar Nötigen und auf  jeden Fall vorweg zu Absolvierenden. Bedürftigkeit kommt da immer erst dann zum Zug, wenn die Leistungsbereitschaft spürbar erlahmt, und Kompensation für Entgangenes und Entbehrtes (und allzulanges Durchhalten und Aushalten damit) verlangt wird.
In dieser Betrachtungsweise fehlt noch etwas, nämlich der als Gegenstück zu diesem Begriff von Bedürfnis als immer erst nachträglich zu Beachtendem (oder sich Meldendem) aus dem Gesamt der Handlungsdispositionen abstrahierte der Fähigkeiten. Er ist die recht genaue Entsprechung zu dem, was bei technischen Geräten, Verfahren, Anlagen deren Leistungsprofil ist – Nutzbarkeit zu bestimmten Zwecken. Bedürfnis kommt dem notgedrungen entsprechend hinterher, es ist das Gesamt der Erhaltungsbedingungen der Leistungsfähigkeit, speziell auch der Leistungsbereitschaft (verstanden als Teil-Fähigkeit), Teil der Gesamt-Nutzbarkeit), das „subjektiv repräsentiert“ (und in dem Sinn „gespürt“) ist – abgesehen von dieser Besonderheit, schliesst es nahtlos an an in die Summe aller sonstigen Erhaltungsbedingungen, die statt mithilfe der speziellen (wenn auch unvollkommenen, auch meist zu unspezifischen) Methode „Empfinden“ mit geschärfteren Diagnose-Instrumenten ermittelt und mit physiologischen Theorien beurteilt, bewertet und beachtet werden.
Also Bedürfnisse stiften allenfalls Sekundärzwecke, solche, die nicht zum eigentlichen Daseinsgrund des betreffenden Werkzeugs gehören (seinem Zweck, um es weniger hochtrabend zu sagen; dem, für den, dessentwegen es hergestellt, reproduziert wird; bei Personen… kann das Zustandekommen immerhin unterbunden werden, die Mühen des Aufziehens und Ausbildens (die des zur Welt-Bringens werden da schon garnicht mehr erwähnt) hingegen könen dann schon als ein „Herstellen“ gelten). Aber auch Fähigkeiten auch nur zu definieren unterstellt Zwecke, auf die sie bezogen werden könnten. Wer setzt sich diese Zwecke?
Fast möchte man sagen: Sie sich selbst; es sind objektiv in der Welt da draussen bestehende Aufgaben und Problemstellungen, die so lange Bestand haben, wie sie eben nicht gelöst, die Welt in eine (ebenso objektive, wie die mängelbehaftete) objektiv problemfreie überührt ist, in der wir dann auch mal die Frage stellen dürfen nach „Eigentlichen“, dem, was DANN (und immer schon, nur eben nicht als erstes) zu wollen wäre.
Das Selbst ist Mittel neben andern; nichts an seiner (unvollständigen) Bestimmtheit unter MOD Vorgaben verhindert, dass es sich so sieht. Dass es (als Entscheider, der es ist und bleiben soll) Quelle allen Sinns ist, wird zwar hartnäckig aufrechterhalten, aber gewissermassen in der dritten Person: Es ist eine Eigenschaft, Disposition (oder auch Fähigkeit?) am Subjekt, die vorerst stumm bleibt und nicht betätigt wird. Dass es vorhanden ist und bleibt als Träger dieser Eigenschaft (deren Fortbestehens man sich, da sie ja nicht bestimmt wurde, irgendwie indirekt, durch dafür gehaltene Anzeichen ihres Bestehens, immer wieder mal versichern möchte, speziell, wenn und wo daran Zweifel aufkommen), ist auf jeden Fall NOTWENDIG, und zugleich das praktisch auf lange Zeit hinaus Gefährdete. Diese allererste aller notwendig das Subjekt ausmachenden Bestimmungen, dass ES (der Entscheider, der sich mühelos durch alle seine 5 Entscheidungsstufen, hinauf und wieder hinunter, bewegt) EXISTIERT (als Körper, Komplex aus Elementen zusammengesetzt, wie maximal kompliziert auch immer) ist gegen alle Einwirkungen, die selbst diese elementare Ausgangs-Notwendigkeit gefährden oder zunichtsemachen, zu schützen.
Das Selbst SAGT sich selbst ja nicht, worin seine Sinn-Bedingungen (die endgültigen) bestünden; das kommt später. Woher aber kommen dann die Zwecke, die vorweg zu realisieren sind, und sich irgendwie ganz von selber, als zu lösende Aufgaben, eine nach der andern, in einer unübersehbar langen Reihe, stellen?

28.
Auf jeden Fall kommen die Zwecke von aussen – vom System der Technologien her, und den mit ihnen sich je eröffnenen Verwendungshorionten (die durch Zusammenfügung aller möglichen Varianten und Abwandlung bekannter Komplexe auszuloten sind); oder aber vom inneren Aussen, dem, von dessen einwandfreien Von-Selbst-Funktionieren sich der Entscheider abhängig weiss, und das von seinem Zustand ihm durch „Bedürfnisse“ prekär Kunde gibt. Aus dem Entscheider selbst kommt – nichts; sein Entscheiden und Planen folgt den vorgegebenen Plänen, und versucht einfach, allen Optionen in halbwegs sinnvollen Prioritätensetzungen zugleich gerecht zu werden. Das innere Aussen, der Organismus, der über Anzeichen Signale für seine Erhaltung gibt, ist das eigentliche Bindeglied zwischen den beiden zentralen Anteilen des MODernen (Kern)Selbst: Bedürfnisse, als (unzuverlässiger, aber vorläufig einzig verfügbare Anzeichen für Reproduktionsbedingungen dieses Organismus; und: die AN ihm, seinen Gliedern, umsetzbaren Handlungsspielräume, mit denen er sich, als deren Bediener und Verfertiger, den Techniken als ausführendes Universalwerkzeug anschliesst. Als einziges dieser Werkzeuge ist dieser Organismus nicht gemacht, nicht verfertigt, und wird auch nicht einfach bedient (kontrolliert),und das gilt, nebenbei, ebenso für den erweiterten Organismus, das Organische, die gesamte Biosphäre, von der auch sein Gedeihen abhängt. Irgendwie wiederholt sich an der Biosphäre, diesem erweiterten Organ unseres Leistungsfähig-Bleibens, dieselbe prekäre Weise, entlang von (unzuverlässigen, aber vorläufig einzig verfügbaren) Anzeichen Einwirkweisen auf sie zu entwickeln (im Rahmen dessen, was wir als „Bedarf“ und Gedeihbedingung der (Nutz)Pflanzen und  (-)Tiere entdecken), um das Sich-von-selbst-Reproduzieren all dieser Organe zu optimieren und ihm dabei, in seiner ganzen Unvollkommenheit, beim Weiterexistieren und -funktionieren, so gut wir können, behilflich zu sein. – WIR würden sagen: Irgendwo ist da ein Bruch, muss einer sein; aber das Sich-(technisch)-Verhalten zu diesen beiden Plan-Gebieten, als wären sie durch ein Kontinuum verbunden, IST MODerne Optimalhypothese, und Definition ihres (hypothetisch, experimentell definierten) Erweiterten Selbst ES: Es ist es, das sich Kontrolle über „seine“ eigene organische Grundlage verschafft, sie verstanden als technisch beherrschbarer, variierbarer, optimierbarer Elementenkomplex.

Anm. Bevor es dahn kommt, hat der genuin MODern Planende längst das Zutrauen in die Rationalität seines Vorgehens verloren. Er hat bemerkt, dass – ganz jenseits noch der Vernachlässigung seiner Bedürfnisse (abgesehen von dem kleinen Vorteil (gegenüber den Zwängen einer Lebenseinrichtung unter Vorgaben einer REL Individualität) des Hin- und Hergehendürfens zwischen Expansion und Reduktion – ohne Verlust an „Sinn“ und „Zweckmässigkeit“, s.o.) – schon seine Handlungs- und Aufmerksamkeits-, speziell Gedächtnis-Spielräume bereits nach kurzer Zeit der (spätestens kollektiven) Beschäftigng mit Forschung, Technik, (re)produktiver Technik-Anwendung und Projektplanung hoffnungslos überfordert sind: Er kommt mit dem verfügbaren Wissen nicht mehr mit (spätestens, wenn er im Rahmen eines persönlichen Bildungsgangs sein Weltverhältnis auf das MOD Niveau hinaufgebracht hat, in einer Umgebung, die bereits kulturell (also in einem OPP(REL(..)-Rahmen), MODern funktioniert). Dieser Gesichtspunkt, der alle weitere MOD Expansion vergiftet und sinnlos erscheinen lässt, entfällt dann wieder in einer REL(MOD)-Umgebung, worin die Organisation von Arbeitsteilung, jenseits der Einrichtung (und insofern: Planung) einer stagnierenden „gesellschaftlich-arbeitsteiligen Reproduktion“, einer unbestimmten Optimalität für fähig gehalten wird, bei der das Verhältnis von Fortschritt und Status quo (einfache Reproduktion) nicht für planungs-bedürftig gehalten wird – solange die Aufgabe lautet, eine Spezialisten-Arbeitsteilung halbwegs geordnet einzurichten, mag dieser Glaube noch unangefochten bleiben, spätestens mit der auch die Spezialisten-Existenz überfordernden Überflutung mit Wissen, technischen Optionen, Projekten, und deren Berücksichtigung in der (wenn sie nicht stagnieren soll) immer komplexeren Planung der gesellschaftlichen Reproduktion wandelt er sich dramatisch in Ratlosigkeit; die wiederum überspielt wird in einer OPP(REL)-Variante einer Organisation desselben, dann nur noch sehr bedingt MODernen Weltverhältnisses, wo Fortschritt wesentlich den unsichtbaren Marktkräften anvertraut wird, die alles schon von selber zum Guten lenken werden. Das böse Erwachen kommt hier, wenn das noch weiter gehende Wachstum von Produktion, technischen Möglichkeiten, wissenschaftlichen Erkenntnissen und damit sich ergebenden (bio)technischen Fortschrittsoptionen sich in genau diese trübe Zentralzone des vermeintlichen Kontinuums vom Objektiven zum Subjektiven (mit der zunehmend nicht mehr bloss als toter Kristall, Enzym, Protein, Nukleinsäure, zu bearbeitenden Biosphäre als Bindeglied) hinein vorgearbeitet hat, und dann endgültig und explizit in ihren Planungsansätzen mit den aporetischen Fragestellungen konfrontiert wird, die im 1.Kap. bereits für das Scheitern der MODerne als rationales, Sinn machendes Projekt verantwortlich gemacht wurden. – Über diese Komplikation kann hier erst später geredet werden, nämlich über diese: dass genuin MODern überhaupt nur der 1.STP/MOD je einmal praktisch eingenommen werden kann, und das auf Dauer nur krisenhaft; der 2. nur im REL- (dh linkslibertären) oder OPP(REL)-Rahmen, der 3. nur noch im OPP(REL)-Rahmen (der 3. in REL(MOD) bereits nur noch auf Dauer krisenhaft: wenn man VERSUCHT, Fortschritt gezielt in die kollektive Planung (und damit der Stellung der sämtlichen Mitglieder der planenden Assoziation zum anwachsenden Wissen) einzubeziehen; der 4. in OPP(REL(MOD)), ebenfalls nur noch krisenhaft: als VERSUCH, für fortgeshrittene Eingriffe in Organismen haltbare Prinzipien zu finden, die nicht alsbald in den Paradoxien des EingangsKap. enden). Anm.Ende

In der Konzeption eines hypothetisch, experimentell in einer gegebnen Umgebung (im Minimalfall: dem ganzen Planeten, den wir bewohnen) sich mit seinen Mitteln erweitert zu reproduzieren versuchenden ES taucht der unheilbare Bruch zwischen zwei Anteilen dieses Selbst, seinem technomorphen einerseits, seinem biomorphen andererseits, genau darum auf, weil das Wechselverhältnis zwischen Einsatz der Handlungsspielräume (kognitive Bedürfnisse ignorierend) und Bedürfnisbefriedigung überhaupt nicht in Betracht gezogen wird: Die beiden kommen einfach nebeneinander vor, als zwei Notwendigkeiten oder Domänen dessen, wozu notwendig sich zu verhalten ist; die Beziehung zwischen beiden eine, die (experimentell, hypothetisch, empirisch, im Rahmen des prekär am wachsenden Forschungsstand entlang immer differenzierter definierten MOD ES: dem jeweiligen Projekt des nächst zu Erforschenden, Entwickelnden, innovativ zu Produzierenden, dementsprechend als weitergehender Bedarf zu Ermittelnden) wesentlich von der technischen Seite her in Richtung aufs Organische vorgetrieben wird, das nichtsdestotrotz irgendwie nie davon erreicht werden kann (aus den bekannten kategorial paradoxen Gründen).
Die Frage, die hier, jetzt zur Beantwortung ansteht, ist aber: Warum kommt diesem Sich-Vorarbeiten von der andern Seite her so wenig entgegen?
Warum begnügt man sich auf MOD Grundlagen damit, das (Kern)Selbst aufzufassen als Quelle fallweise abzuwartender, und dann aber zu bekämpfender Unpässlichkeiten, Einbrüche in ansonsten intakte Leistungsfähigkeiten (incl. ihre Möglichkeiten mobilisierende Leisungsbereitschaften; die gleich in die Fähigkeit mit einberechnet sind, als Teil-Dimension)?
Warum ist es ein immer bloss notwendig zu berücksichtigendes – kein für sich Hinreichendes, dessen (verspürten) Bedarf man – gerade die umgekehrte Betrachtungsweise! – nur im Notfall einmal hintanstellt, um seine Existenz zu sichern? Warum diese Einseitigkeit?
Wenn ich sage: das Selbst meldet sich hier allenfalls noch fallweise, als ein allzusehr beschädigte, krankgemachtes, deprimiertes usw. – oder unmittelbar als Überfordertes, den geplanten Anforderungen nicht mehr Genügendes – dann ist dabei unterstellt, dass das, was dieses Selbst PERMANENT zu spüren gibt, nämlich sein unmittelbares Interesse an einem guten Leben, ganz ebenso penetrant ständig übergangen, unterdrückt, übersehen wird – die Lebensführung ist ganz und gar der Leistungsfähigkeit, dem fortgeschriebenen Handlungsspielraum, eingeordnet; dieser Spielraum ist definiert als etwas, das wir im Rahmen unserer LebensTÄTIGKEIT, nämlich unseres Lebensentwurfs (im Rahmen der Lebensform „meiner“ Generation, also der absehbar eigenen Lebensspanne), zustandebringen KÖNNTEN. Die Lebensführung ist einfach Ausführung dieses Entwurfs, wie experimentell und auf mögliche Misserfolge und Aufgehaltenwerden in der Sache hin angelegt auch immer – die Lebensführung HAT diese Ausführung zu sein, es ist auf MOD Grundlagen überhaupt nicht ersichtlich, wo da eine Differenz sein könnte, oder wie auf Basis einer gelingenden Lebensführung ein konkurrierendes, oder gar vorrangiges Lebensprojekt formuliert werden könnte, das zu dem biographischen Zweck eines weitergehenden Ausgreifens, eines Mehrkönnens (das man im Rahmen seiner Lebensspanne zusammen mit den Mitlebenden, Zeitgenossen erreichen könnte: Selbstvollendung s.o.) in ein – dann eben auch – prekäres, versuchsweise angegangenes Verhältnis tritt (die Ausweitung der angenehmen, abwechslungsreichen Routine-Lebensführung im Rahmen der Abwechslungen, nach denen dann immer noch Bedarf besteht; s.o.).
Aber diese Vernachlässigung der gespürten Lust-auf dies und jenes Tun, und die Abneigung gegen das „Eigentliche“, durch Notwendigkeiten (auch selbst gewählte) Gebotene, das Verzicht, Anstrengung, Selbst-Disziplin erfordert – sie setzt nicht erst mit einem MOD Lebensentwurf ein, im Gegenteil: Es ist das Allerselbstverständlichste, kulturell Eingewurzeltste überhaupt, das in längeren Bildungsgängen am frühesten (mit dem Hineinwachsen in eine Normalplaner-Kultur und ihren überzogenen Erwartungen, uU auch den getäuschten, oder den überzogenen Ängsten und Sicherheits“bedürfnissen“ dort) erworben, und zuallerletzt beendet wird.
Die Kehrseite dieser Nachlässigkeit aber ist die Notwendigkeit, die pure organismische Leistungsfähigkeit mit den verfügbaren und umgebungs- oder problem-relevanten Prognostiken und Techniken (den hypothetisch zuverlässig funktionierenden) auszustatten; und zwar dauerhaft, also sie unter anderm so einzusetzen, dass alle benötigten Werkzeuge, Wissensinhalte, Verfahrensgrundlagen in nutzbarer Form sich REPRODUZIEREN. Diese Notwendigkeit, für Bedarfs-Befriedigung zu sorgen, wird ja immer gegen das scheinbar sorglose kognitiven Bedürfnis gewendet, das nur „zweckfrei“ gedacht werden kann; also unnütz (nicht zuverlässig nutzend). – Aber genau die Zweckmässigkeits- und Verzichtsmoral wiederum entspringt ganz anderem als dem Wunsch, diese beiden Haupt-Motive rationaler Planung auf ihre Vereinbarkeit zu prüfen – diesen Wunsch könnte man, mit einigem Recht, als entscheidenden Inhalt jeder vernünftig-experimentellen Lebensform und Individualität begreifen – als das vernnftige Experiment schlechthin (und Prinzip für die Ableitung aller besonderen aktuellen Teil-Experimente darin); oder auch als das angesichts sinnvoll erworbener Erfahrungszuwächse ständig neu zu entwerfende hypothetische Erweiterte Selbst; es setzt sich aus beiden Quellen zusammen: verspürten, nicht verleugneten KS-Bedürfnissen (kognitive, wenn alles andre stimmt) einerseits – und verfügbarem Wissen-wie in einer Umgebung, von der genug (wenn auch nie gewisses) Wissen-dass existiert, andererseits.
Der entscheidende Punkt ist hier: Dass in OPP REL MOD (bei letzteren sowohl bei den „genuinen“ Versionen, als auch REL(MOD) und OPP(REL(…)) ) die Auswirkungen von hypothetisch.experimentellen Entwürfen ausschliesslich für die weiter reichenden „existenziellen Zeithorizonte“ in Betracht gezogen werden; die kürzeren haben sich dem einzuordnen. In Abs MOD 4/2 stellte sich das dar als Grenze zwischen einem Rationalitätsblock und einem „beweglichen“, situations- und eventuell eben auch wahl- und bedürfnisbegründeten Block des Lernens und Planens – der rationale Block ist das abstraktere Regelsystem (im Sinne der jeweiligen Spalte), das auf eine Situation angewendet wird. (Es ist dabei nicht so, dass das „Übergreifend-Rationale“ erfahrungsunabhängig ist; in REL wird sowohl das Glaubenssystem ständig entlang von „Glaubenszweifeln“ neu justiert, als auch die traditionale Lebensform=der regional/lokal praxis-bezogene Anteil der REL Individualität beständig optimiert oder sogar völlig umgestürzt und neu gestaltet (im Falle katastrophaler Zusammenbrüche an Ort und Stelle; oder erzwungener Ortswechsel, Auswanderung etc), in MOD ist es der Inhalt des ständig erweiterten und auch korrigierten naturwissenschaftlichen und technologischen Wissens sowie der ständig umgewälzte MODerne Produktionsapparat (das aktuell verfügbare Können, als Ausgangspunkt seiner eigenen Ausweitung und Ertüchtigung) und der Bestand an aktuellen Zukunftsentwürfen und „rationalerweise“ umzusetzenden nächsten Forschungs-, Entwicklungs- und produktiven Projekte – in diesem Rahmen hat sich der individuelle Lebensentwurf des einzelnen MOD Forschers, Entwicklers, Produzenten in Abstimmung mit andern zu bewegen).
Das Bewegliche, das Situations- und Erfahrungsverlaufs-Abhängige wird immer weiter festgelegt, die Wahlfreiheit schwindet von OPP über REL hin zu MOD, die Zeithorizonte, für die überhaupt noch individuell entschieden werden kann, verkürzen sich dramatisch.
(Nicht zu vergessen: Die jeweils „obersten“ der noch beweglichen Zeithorizonte, sobald sie erreicht werden, markieren bereits den STP, wo die Vergesellschaftbarkeit des betreffenden Weltverhältnisses OPP REL MOD in die Krise gerät: Bei OPP ist es auf dem 4.STP die allzu bewegliche (prinzipienlose) Begründungsweise oder Mentalität; bei REL auf dem 3.STP die Individualität (und die Frage, ob eine Aggregation verschiedener Binnengruppen zu einer Grossgruppe am Umgang mit der Instabilität durch ständiges Hinzukommen neuer Gruppen und dadurch Hinzulernen fertigwird; in MOD ist es auf dem 2.STP/MOD der Lebensentwurf des Experten, dessen Fähigkeit der sachgerechten Stoff-Aufnahme aus der Nachbardisziplin mit deren Wachstum nicht mehr mithält).)
Man wird der Ende des Abs 25 unter a) und b) oben angesprochenen Notwendigkeit, Begründungsebenen innerhalb von existenziellen Zeithorizonten (und damit auch Vergesellschaftungsniveaus, STP.en), diesen angemessen, aufeinander zu beziehen (und sie so überhaupt aufeinander zu beziehen), in OPP REL MOD gleichbleibend nur so gerecht, dass man kürzerfristiges unter längerfristiges subsumiert, es in dem durch längerfristige Festlegungen gesetzten Rahmen gestaltet – soweit dieser Rahmen noch Wahlfreiheit lässt.
Nicht, dass da nicht dramatische Entwicklungen auch einmal von unten nach oben durchschlagen, und den Rahmen ändern, verschieben, oder auch ausdifferenzieren: in OPP die unerwarteten, aber „beeindruckend“ (so sehr, dass sie sich nicht mehr übergehen, als unerhebliche Ausnahmen abtun lassen) Chancen-eröffnenden Glücks- und planbedrohenden, risikoerhöhenden Un- und Zwischenfälle; in REL die den Nauaufbau der Lebensform erzwingenden Zusammenbrüche, und die Herausforderungen im Erfahrungsverlauf, die zur Glaubenskrise und anschliessend Glaubensneufasung führen.
Diese Einflüsse von „unten“, dem tatsächlich geführten Leben her, da wo die Rahmen-Ideen umgesetzt werden – sie sind garnicht denkbar ohne die ausser ihnen liegenden Rahmen-Kategorien, deren Ausgestaltung sie NEU regulieren, aber eben nicht KONSTITUTIEREN. Aber genau diese völlige Umkehrung der Konstitutionsrichtung findet statt beim Übergang von genuiner MODernität zur NACHMODerne.

29.
Wir haben am „Konstituieren“ zwei Richtungen unterschieden: die „fundierende“, und die „Sinngebende“.
Es ist nun aber nicht eindeutig, an welchem der folgenden zwei linear angeordneten Zusammenhänge man diese Richtungen unterscheiden kann:
Da ist nämlich einmal
1a) die Stufenreihe der Entscheidungs- und Begründungs- oder Planebenen; die hat eine „unterste“, Realisierungs-nächste (5.) Stufe: Bestimmung des je nächst zu Kennenden und Könnenden; und eine höchste (1.), Bestimmung dessen, worin Sinnmachendes Handeln unter allen möglichen Umständen überhaupt bestünde – und wo die Grenze zur Sinnlosigkeit zu ziehen wäre.
Diese 5er-Reihe ist dann, indem paarweise benachbarte Stufen den (ihrerseits eine solche Reihe bildenden) existenziellen Zeithorizonten zugeordnet sind, verknüpft mit
1b) eben diesen Fristen und damit den Vergesellschaftungs-STP.en und -niveaus jeder Spalte; den Anforderungen jedes dieser Niveaus muss dann spätestens in dem zugehörigen Zeithorizont genügt worden sein (s.o Ende Abs 25 a und b).
Aber wir haben eine zweite Reihe von Aufgabenstellungen, die „quer“ oder quasi „horizontal“ zu dieser „vertikalen“ Stufenfolge liegt: das ist
2. die Reihe, die vom (generell oder selektiv forschenden und/oder sich dagegen abschliessenden) Sich-Verhalten zum Restunbekannten, über die Beurteilung, Bewertung, (technische) Verwertung dabei gewonnenen Wissens-wie und Wissens-dass (Techniken und Prognostiken) über die aktuelle reproduktive Versuchspraxis weiterführt zu den bekannten, „spürbaren“ Zuständen (den aktuellen wie den aufgrund bekannter Regulariäten und Dispositionen zu erwartenden) des Kernselbst, und den (von da aus konstruierten) Wünschen, Utopien, Fortschrittsentwürfen und -visionen. Unter MOD-Verhältnissen präzisiert sich dies zu der (hier zur Genüge durchgearbeiteten) Reihe EewW.
Man könnte den tatsächlich bedürfnis-oriertierten NACHMOD-Fortschrittsprozess auffassen als eine Stufenfolge „vorläufig (aber nicht auf Dauer) Sinn-erfüllender“ Schritte, die dabei zugleich einen immer Plan- und Forschungs-Horizont mit imer grösserer zeitlicher und räumlicher Tiefe erschliessen. Die je ereichten und konsolidierten vorläufigen Sinn- und (kogntive) Bedürfnis-Erfüllungsniveau bilden dabei die Rahmen und insofern Fundamente für die je nächsthöheren: die Routine-Abwechslungen fürs Problemlösen; das dabei mit erschlossene Problem-Konstruieren fürs „Selbstvollenden“, das dabei mit erschlossene Hypothesen-Bilden und Experimente-Entwerfen (in Überschreitung des je nur in einer gegebnen Umgebung Relevanten, stattdessen durch Sach-Zusammenhänge Frangen aufwerfenden) enthält dann mit das begriffliche Übersicht schaffen, dies erschliesst damit dann auch die Ausdehnung des Begreifens über alle Themen und Grenzen weg. Man kann all das auch ein Fundieren der nächst-höheren, später kommenden Stufen „in“ den voraufgehenden, vorläufig Sinn-erfüllenden nennen (denn die gehen ja nicht verloren: noch das fortgeschrittenste Begreifen ist da ein Bestandteil einer von (im Rahmen einer Biographie erlernten) reproduktiven Routine-Praxis – einer wie ausdifferenzierten auch immer (die Begriffe folgen ja sogar nur den in dieser Praxis angewandten Regeln, oder sie explizieren diese Regeln, leuchten den Raum für deren mögliche Abwandlung unter relevabt-anderen Umständen aus).
Und solch eine Abfolge „fundierender“ Schritte im Wechsel mit ihnen entsprechenden, nachfolgenden „vorläufig Sinn-erfüllenden“ war ja nun auch im MOD Fortschrittsprozess entdeckt worden.
Dort ist ja dann auch von „Bedürfnis“ und „Befriedigng von Bedürfnissen“ die Rede. – Jeder dieser „Schwünge“ der MOD „Fortschrittsspirale“, oder jede dieser Schleifen (die irgendwie von der „Erfüllung“ zurückmünden ins „Forschen“, spätestens wenn Erfüllung nur noch gesucht wird im angestrebten nächsten Forschungsprojekt, dem Schliessen der nächsten dafür anstehenden Wissens- und technologischen Lücke – auch ein Bedarf!, wenn schon nicht Bedürfnis) winden sich dabei „hoch“ an einer Skala von Niveaus der Fortgeschrittenheit, die ihrerseits erklärtermassen definiert sind durch ein System (das begründet die Anordnung und Reihenfolge der Schritte, die regulär zu durchlaufen sind) zu bewältigender Notwendigkeiten – sie sind zu bewältigen, BEVOR dann, am Ende aller Tage, die unter MOD Vorgaben die Prähistorie, den Marsch aus dem Reich der Notwendigkeiten asmachen, auch einmal angefangen werden kann darüber nachzudenken, worin denn wohl Sinn, Befriedigung, eigentliche Bedürfnisse bestehen könnten, die man bis dahin leider immer hat hintan stellen müssen – zugunsten des IN JEDEM FALL (also angesichts JEDER dann denkbaren Sinn-Bestimmung) notwendig zuerst zu Erledigenden.
Das Erarbeiten dieses unter JEDER möglichen späteren (und darum derzeit überflüssigen) Sinn-Bestimmung erstmal Nötigen bzw das Ausmass, indem es bereits absolviert wurde, kann dann auch als en „vorläufig Sinn Machendes“ angesehen werden.
Aber im Gegensatz zu dem vorläufig (wenn auch nicht auf Dauer, ohne die Ausdifferenzierung entlang den sich sukzessive entfaltenden kognitiven Bedürfnissen) Sinn-erfüllend erlebten Alltag in NACHMOD ist in der MOD Lebensform keinerlei echtes Sinnerfüllen zu bemerken. Was als solches gilt, ist die Summe aus den beiden „notwendigen“ Abteilungen des vorläufig zu Erledigenden: Zweckmässigkeit (nämlich Ausbau der technischen Optionen, entlang den verfügbaren Forschungsresultaten), und Befriedigung kompensatorischer Bedürfnisse – wobei letztere sich alsbald verwandeln in die Feststellung „schmerzlich verspürter“ Mängel im Produktionsprozess, die – meist unbeabsichtigt – durch die letzten Innovationen erzeugt wurden, und denen man durch schnellstmöglich nachzuliefernde weitere Innovationen abzuhelfen hätte. Bei weiter gereiften MOD Verhältnissen verwandelt sich dies, unter Wegfall des Schmerzes und des Spürens, in direkte technische Eunschphantasien und  -Visionen, die als nächstes am Horizont der extrem beschleunigten Entwicklung auftauchen: Die Dimension, in der sich das alles ereignet, ist auch garnicht die der Lebensführung und sich immer feiner ausgestaltenden Alltagseinrichtung (wie in NACHMOD), sondern die der Lebensentürfe, unter dem Gesichtspunkt der Gesamt-Lebensleistung, ob sie dem, was sich ein MOD (eher REL(MOD) oder OPP(REL(MOD))) Individuum vorgenommen hat, entspricht und es erreicht hat, was es wollte und sich zutraute – im Rahmen des von der eigenen „Generation“ der Zeitgenossen über die eigene Biographie hinweg Geleisteten, dessen Expansion ebenfalls Quelle von Befriedigung werden kann. Und schon darum werden die in …MOD-Alltagen kräftig missachteten und bersehenen Bedürfnisse nicht Thema in diesem Alltag: Er ist immer schon jenseits von sich, bei den je nächsten Zielen, auf die man hnauswill. Bloss… woher stammen die dann, wenn sie nicht von den „kognitiven“ Bedürfnissen (besser: Handlungsdispositionen) getrieben sind?
Dafür kommt ja unter MOD Vorgaben nur der Entscheider selbst infrage – er als Quelle der (feststehenden Entscheidungs-) Regeln (auf den 5 Entscheidungsstufen..) für sein (…daher rationales) Verhalten zur Welt.
Er ist ein Bestandteil dieser Welt; aber einer, zu dem er sich auf zwei verschiedene Weisen verhalten kann: als vorkommendes Ding, Elementenkomplex, Träger von Dispositionen; und: als „Inhaber“ all jener Empfindungen, mit denen sich ihm Handlungsdispositionen ((keine) Lust haben auf…) „aufdrängen“ oder zumindest „vorstellen“ („innerlich“; als „Vorstellung“ und innerer Zustand) – grob vorgeformte „Antriebe“, denen er „zweckmässige“ Inhalte geben kann (im Rahmen seines 5stufigen Entscheidens), wobei die Antriebe auch die Kehrseite haben des „diesunddie jetzt lieber Tuns als jenes“, also die Färbung annehmen können von Hemmungen, „Sich-Überwinden- und -Anstrengen-Müssen (um…)“, wozu auch gehört die (möglicherweise mit Fortsetzung der betreffenden Aktivität gesteigerte) „Anwesenheit eines guten Grundes oder Antriebs (Belohnung, Angst), um fortsetzen (wollen-)zu können“.
Die Dispositionen des Dings, das er ist, sind bekanntlich solche, die seiner „Selbsterhaltung“ dienen; die kann freilich scheitern; dh es ist ständig gefährdet (insofern: schlecht und unvollkommen konstruiert; wenn auch in mancherlei Hinsicht bereits jetzt, in dieem unvolkommnen Zustand, nutzbringend). Das Ding muss also unterstützt werden, in seiner Hinfälligkeit, und die nicht so idealen Verhaltensweisen von ihm an ihm, in ihm, mit denen es sich gegen Schadeinwirkungen wehrt, müssen gestärkt werden. Man muss es dabei besser kennenlernen und zu „seinen“ Gunsten kontrollieren lernen. (Ähnlich gilt für die „Natur“ bzw Biosphäre, mit ihren geologischen „Rand“-Bedingungen, in die dies Dinge und alle seinegleichen eingebettet sind.)
Diese Lern- und Kontrollaktivität ist nun freilich SELBST eine im Rahmen der unvollkommenen „Selbsterhaltung“ dieses Dings stattfindende. Wobei sich die Eigenheiten des „Dings“ vor allem als SCHRANKE erweisen, als ständige Beschränktheit der Handlungsspielräume, die man zu beachten hat bei Betätigung der (quasi technischn) Optionen, die die (unmittelbare) Verfügung über dies Ding (namens Körper, Handlungsspielraum) gewährt. Dabei macht man sich die „Selbsterhaltungsantriebe“ – eben jene, die man normalerweise gewähren lässt, wenn nicht (wenn auch nicht auf Dauer) etwas ganz Gewichtiges dagegen (und für etwas nicht dem Antrieb Entsprechendes) spricht – ZUNUTZE, um dem Ding eine Schutz-Hülle zu bauen, wie es sie sich in seinen „Antrieben“ im Traum nicht ausgemalt hätte: Die Antriebe wirken blind; die Intelligenz aber, die sie zu ihrem Besten und Erhaltung lenkt, stammt nicht von ihnen. Sie kommt irgendwie… aus dem Nichts.
Denn das MOD (Kern)Selbst schwebt seltsam anschlusslos zwischen den Polen seines Entscheidens: jenem, wo es experimentell Kontakt mit der realen Umgebung aufnimmt, in der es sich – hoffentlich erfolgreich – erhält; und: der endgültige Sinn-Bestimung, die es angesichts seiner vorrangig zu betreibenden, in jedem Falle vorläufig Sinn machenden Selbst-Stabilisierung, Selbst-Verankerung im „fudierenden“ Material auf die Zeit nach deren erfolgreichen Abschluss verschiebt.
Man kann dabei immer wieder fragen, wie es sich eigentlich begreift, wenn es „sich“ erhalten will: Was betrachtet es eigentlich als Erfolg dabei – als erfolgreiche „Selbst“-Erhaltung, „Selbst“-Stabilisierung – vor allem angesichts der Tatsache, dass seine vorgefasste Meinung davon, wie diese Erhaltung verlaufen soll (eine, in die es ganz ohne Überlegung, nur durch die Art, wie es sich aus dem REL Denken herausarbeitet, von selbst hineingerät), ihm da immer schon einen höchst selektiven Umgang mit Teilen seines Selbst abverlangt, derart dass es zu „seiner“ Erhaltung erstmal ganz ordentlich Teile seiner Selbst vergessen und vernachlässigen muss. Denn: Es setzt an mit einem Lebensentwurf – der Übernahme einer Aufgabe, im Rahmen dessen, was andre zur selben Zeit leisten, also einer Lebensform; wie es sein Leben einrichten muss, um dieser selbstgesetzten Aufgabe gerecht zu werden. (Man könnte auch sagen: seinem MOD (Vor)Urteil, wie eine vernünftige Optimalhypothese bei gegebnem Wissensstand, ein vernünftiger Zusammenschluss seines KS mit dem aus diesem Wissensstand erschlossenen Bestand an Wissen-wie (Prognostiken und Techniken) auszusehen hätte).
Der Entscheider, der er ist und bleiben will, ist die Rechenmaschine, die Wissen und Wissenszuwächse in aktuell immer ausgefeiltere Versuche (Experimente) zum Erhalt ihrer selbst übersetzt, in einer Welt, die auf diesen Erhalt, gelinde gesagt, aus Sicht dieses Entscheiders, nicht eigerichtet ist; er selbst ist es nicht einmal besonders gut; und so alles Lebendig-Selbsterhaltende mit dem er, voläufig, mangels besserem, zu arbeiten hat. An sich selbst (so wie am Rest der selbsterhaltungs-durch-sich-selbst (in gegebnen und in Grenzen abzuwandelnden Umgebungen)-fähigen Bosphäre) rekrutiert der Entscheider alles, was ihm bei der Umsetzung seiner aktuellen Versuche dienen kann, und er muss, mangels besserem, seine Versuche sogar an dem, was er da an sich vorfindet, ausrichten: an den nutzbaren Handlungsbereitschaften und deren Grenzen, an den Bedingungen ihres Erhalts und ihrer Steigerung und guten Erholung; genau dazu zählen die Bedürfnisse. Man kann sie ignorieren, man MUSS es sogar, denn sie stehen mit ihrem Inhalt und Aufbau quer zum Forschungs- und Fortschrittsprogramm des Entscheiders. Er akzeptiert es, dass sie die Geschwindgkeit seines Fortschreitens bremsen – solange es wirklich NOTWENDIG ist. Aber bedürftig zu sein, ist eine unschöne Begleiterscheinung der (ihrerseits unzulänglichen, beschränkten) Leistungs-Fähigkeiten (-antrieben, -bereitschaften); man wird das eliminieren, sobald man dazu in der Lage ist. So reihen sich die Bedürfnisse, gerade auch die „kognitiven“, ein in die lange Reihe der Notwendigkeiten, denen man als MODerner Entscheider gerecht zu werden hat, solange man noch nicht vollständige Kontrolle darüber ausübt; in den meisten Fällen heisst das: sie verschwinden; oder werden durch optimierte Varianten ihrer selbst (optimale Leistungsantriebe usw) ersetzt. (Spätestens im Verhältnis zum materiellen Träger der Entscheider-Kompetenz fällt dann auf, dass die absoluten Grenzen der Variabilität, wo es eben nicht mehr dasselbe Selbst IN DER RELEVANTEN HINSICHT wäre, nicht bedacht sind; die Frage: was an ihm ist das Relevante?, ist mit: das Entscheidertum, nicht zureichend beantwortet. Entscheider zu sein, ist nur notwendige, nicht notwendig-hinreichende Bestimmung des Selbst.)

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Also wie sieht das ES (die aktuelle Optimalhypothese und das zugehörige Experiment) aus, das sich MOD mit jedem ihrer Wissens-Fortschritte neu zurechtlegen – wie, speziell, kommt darin das KS vor (und die ihm „unterliegende“ Biosphäre und Restnatur, die technisch noch nicht „beherrschte“, aber bereits in all ihrer Unzulänglichkeit nutzbare)? Kurz und bündig kann man sagen: Als technische Ressource, wie alle andern, mit diesen optimal zusammenzufügen zu Wirk-Aggregaten, die n ihrer Gesamtheit (das ist im wesentlichen die Leistung der Abteilung „e“) UNTER ANDERM den Effekt der absehbar gesicherten Reproduktion der gesamten Wirk-Spielräume, technischer wie „physischer“ haben. Das Physische ist dabei dasjenige, das sich durch seine Eigenschaften, eben jene, die wir noch ncht ganz beherrshen, „selbst“ erhält oder einen wesentlichen Beitrag (neben unseren, technischen) zu „seiner Selbst“-Reprduktion leistet. In dieer seiner Funktion darf man es natürlich ncht allzusehr beeinträchtigen, und es ist diese Sorte Rücksichtnahme, die begründet, warum in MODerner Reproduktion auch die raffinierteren, kognitiven Bedürfnisse ihre relative Berechtigung zugestanden bekommen. Relativ; heisst: wo technische Anforderungen anders nicht zu bewältigen sind, wird auch mal, oder auch öfter, wenn nicht regelmässig, dieer Konflikt zuungunsten der „Selbsterhaltung“ gelöst – Schädigungen, angefangen bei „entsagungsvollem“ Forschen, Entwickeln, Produzieren, Planen /oder Bedarfs-Erheben für Andre als einen selbst) werden inkaufgenommen und mithilfe der angewachsenen (va bio)technischen (medizinischen, aber auch unterhaltungstechnischen) Errungenschaften kompensiert. Ein riesiger Unter-, Über- und StützAn-Bau aus kompensatorischen Technologien entsteht; was aber alles das MODerne Zentralprojekt nicht beeinträchtigt (solange es nicht mit Ressourcen-Knappheit konfrontiert wird) – und das ist das Wachstum der technisch verfügbaren Optionen überhaut, das sie sich vor- und hinstellen, jederzeit ausbau-ud einsetzbar, wo man sie braucht; komplexe Elemente zu noch komplexeren Elemente, die auf ihre Nutzeffekte hin erforscht und erprobt werden. Die Frage: Was alles könnte man damit machen, zielt nur sehr nebenbei aufs Physische, die Biosphäre, und uns (eben als eine Gruppe von Elementen des Gesamt-Komplexaggregats); der „Werkzeugkasten“ wird genutzt zu seiner eignen Erweiterung. Die Ideen der Automation und der Selbst-Optimierung (auf Basis kompletter Selbst-Kontrollierbarkeit, Manipulierbarkeit, Erzeugbarkeit und Rekonstruierbarkeit) geraten mit fortgeschrittenem Stand der Technik in den Blick, nachdem sie längst zuvor bereits utopisch, konzeptuell, als science fiction, erschlossen sind) .
MODern Planende und Lernende bemerken nicht, dass und welche Restriktionen die Kategorie Selbst-Erhaltung (die sie durch das Konzept der „Automation“ auf technische Aggregate überragen wollen) gleich welchen Strukturen und ihre Funktionen (in gegebnen Umgebungen) auferlegt; der Reichtum an Effekten schrumpft auf einen extrem schmalen Pfad – der evolutionär längst betreten ist (wenn auch nch lang nicht zuende gegangen; das bliebe uns zu tun: die Entwicklung durch Lenkung zu beschleunigen, der Natur das mühsam-langsame Lernen durch unsere Fähigkeit zur Begriffs- und optimalen Hypothesenbildung abzunehmen; in Wahrheit IST es die Fähigkeit, die evolutionär entwickelt wurde, die in uns zum Durchbruch gelangt und für die gesamte Biosphäre nutzbar gemacht ist – so wie die Fähigkeit des Fliegens bei Insekten und Vögeln, oder die der Energiegewinnung aus Sonnenlicht usw – all die vielfältigen Synergien die die Biosphäre so RELATIV robust macht; wobei ihr zwischenzeitlich oder auf Dauer evolutionär erworbene Eigenschaften, am meisten durch Kultur-Nebenwirkungen, verlorengehen; da können wir mal sehen, obs uns gelingt, die wieder herzstellen…).
WÄREN sie sich dieser Restriktionen bewusst, würden sie das Verrückte ihres Unterfangens, im Angesicht einer Natur, die perfekt genug war, SIE (uns) hervorzubringen, so zu tun, als müsse man eine zweite solche erst noch erstellen.rein
Aber so, wie sie gegen den kategorialen Unterschied zwischen Bio- und Technosphäre blind sind (angefangen bei sich selbst), also auch gegen die absolute GRENZE, die damit dem Gebrauch technischer Verlängerungen unserer natürlichen Handlungsfähigkeit gezogen sind, wenn und soweit dieser Gebrauch SINN machen soll – so kennt, umgekehrt, ihr Projekt des ewigen Ausweitens der Komplexität der Werkzeuge keine Grenze, genauer, es versucht, diese Grenze vonseiten des Technischen immer wieder zu überschreiten – wo in Wahrheit die Unternehmungen, sei es der automatisierten, sich selbst kontrollieren sollenden Grosstechnologe, sei es der durch uns kontrollierbar gemachten biologischen Strukturen, langsam aber zunehmend in eine immer zwielichtigere Zwischenzone hinein wachsen, wo genau dann, WENN die erwünschte Fähigkeit (des Selbsterhalts-durch-sich-selbst, unter Erhalt und Optimierung ihrer „anderweitig“ (für ausserhalb ihrer liegende Zwecke) „nutzbaren“ Eigenschaften) sich herstellt bzw am Naturgegenstand erhalten bleibt, das Mass der durch uns darüber ausübbaren Kontrolle sich dramatisch einengt: Wenn das „Auto-“ in „Automation“ eine bestimmte Grenze überschreitet, beginnt damit auch die Unkontrollierbarkeit der „Autonomie“ der selbst (zumindest in bestimmten Umgebungen) für sich sorgen sollenden Dinge; was – obwohl technisch kaum etwas davon umsetzbar erscheint – bereits im Vorfeld zu diffusen Ängsten vor einer künstlichen „Intelligenz“ führt, die uns in die Quere kommen könnte. Und so, wie die technischen Kategorien des Leistungsumfangs und der Betriebsbedingungen auf Natur (angefangen bei der eigenen) übertragen werden, so das Misstrauen gegen ihre Eigenwilligkeit und die störend-eigensinnigen Anforderungen ihrer „Selbsterhaltung“ zurück auf die allzu naturähnliche Technik (da, wo sie es wäre); man kann dies Misstrauen auch eines nennen angesichts der Nicht-„Beherrschung“ des (unkontrolliert, nicht gewusst-wie und -wann) sich selbst erhaltenden Gegenstands; kategorial also auch technisch. Genau diese drei Aspekte sind es, unter denen das MOD Selbst alles an „sich“ betrachtet, was nicht unmittelbar die Entscheiderfunktion ist; es WEISS, dass es faktisch allerhand mehr ist als nur diese Funktion; dies Mehr ist aber genau kein von ihm ständig kontrollierter Apparat, der die Funktionsweise, die das Entscheidertum sein soll, aufweist. Daran, dass ein solcher Apparat mit der (widerwillig, derzeit, als Mangel, zuzugestehenden) Eigenschaft des Sich-Selbsterhaltens in Umgebungen, an die er angepasst ist, existiert, besteht von MOD Seite kein Zweifel (es ist das, was er dann Materialismus nennt, leider eine begrifflich extrem unzulängliche Form davon). Es ist eben nur leider derzeit nicht möglich, die Entscheiderfunktion im allgemeinen und die persönlich avancierte (aufgrund des erworbenen Wissens) eines Einzelnen technisch zu simulieren; um die Erhaltung DIESES Apparats braucht man sich dann nicht mehr sorgen, die wird ein Kinderspiel sein – Steckdose und noch etwas energieliefernde Infrastruktur genügen; gut – auch die Motorik und Sensorik muss emuliert und mit dem Zentralapparat verbunden sein. Vergleichsweise nur noch mittelschwere Aufgaben, wenn erst mal die Intelligenz digitalisiert ist; dann steht dem Transhumanisten in seinem Drang, sich als Roboter neu zu verkörpern, nichts mehr im Weg. Das gilt mit entsprechenden Abwandlungen für die gesamte Restnatur; die womöglich, abgesehen in ihrer jetzigen Funktion als Lieferantin von „Lebensmitteln“, reichlich überflüssig wenn nicht störend (schrecklich unsteril zB) erscheint, und selbst in dieser Funktion technisch optimierbar, gentechnisch vor allem.

Es ist an dieser Stelle nicht zu vermeiden, wenn man den MODernen Kategorien-Apparat verstehen will, ihm das gegenüberzustellen, was ihm (ohne aus der Perspektive dieses Apparats je in den Blick geraten zu können) zu seiner Vollständigkeit fehlt. Von dem Ausfall ist gleichzeitig das Weltverhältnis der MODerne betroffen (ihr fehlt Natur, besser Biosphäre, Leben, als Kategorie), als auch ihr Begriff von „(Kern)Selbst“, ihre Selbst-Bestimmung (die also, trotz Verfügung über den Entscheider-Begriff, unvollständig bleibt) – ihre Vorstellung von dem, was ein Wesen rational und zur „Person“, „unseresgleichen“ macht (sie hat darum keine Begriffe von Geschichte, Ungleichzeitigkeit, und eben Person). Allein, dass dieser Mangel doppelt benannt wird, trägt MODern-mangelhaftem Denken Rechnung: Es weist den im voraufgehenden Text immer wieder herausgearbeiteten Dualismus zweier „notwendiger“ und zugleich zu erfüllender Kriterien für „Selbst“-haftigkeit auf, die in die beiden (scheinbar) völlig verschiedenen Richtungen weisen des Verhältnisses zur materiellen Welt, und der des ihr, seltsam ausserweltlich, wie nicht dazugehörend und in ihr schwer unterzubringen, gegenübertretenden Entscheiders, der „Intelligenz“, als des „eigentlichen“ Selbst; das „sich“ eben genau NICHT hinreichend bestimmt hat, und darum an sich zuviele Freiheitsgrade seines Selbstseins, zuviele Möglichkeiten rational zu sein sieht, verglichen mit denen, die nach einer solchen Selbst-Besinnung (wenn es sie denn nur endlich vollziehen würde; es braucht aber eben einen Anlass dazu) verbleiben.
Das Ignorierte ist in den langwierigen Überlegungen zum Mangel der MOD Selbstbestimmung im 4.Kap. längst angeklungen. Es ist das in uns, was sich durchsetzt, gilt, was wir gerne und höchst bereitwillig tun, WENN NICHT starke oder stärkere Gründe uns vorübergehend zwingen, es aufzuschieben – das Tun dessen, wozu wir von uns aus neigen, was wir gerne tun, und das dauerhaft – es dauerhaft zu unterlassen, ist zunehmend belastend, deprimiert uns, lässt uns unsere Existenz als unglücklich, sinnentleert empfinden – so stark die Gründe auch sein mögen, die aus unserer Sicht den Aufschub (und kompensatorische Zwischenbefriedigungen) erzwingen.
Es ist das Tun dessen, wozu uns unsere kognitiven Bedürfnisse treiben.
Es ist ein TUN (unterbrochen von Erholungsphasen), das sich, in Verbindung mit reproduktiv sinnvollen Tätigkeiten zu einem Alltag fügt, einer Lebenseirichtung, aus der ganz von selbst, durch das, was uns dabei begegnet, Forschen und Verstehen herauswachsen – wie oben kurz skizziert.
Dies Tun ist SELBST befriedigend, es liefert, sinnvoll eingerichtet, die materiellen Grundlagen, um allen körperlichen (als solche spürbaren) Anforderungen (Homöostase, rhythmische Wechsel von Aktivität ud Ruhe, Mahlzeiten, Appetite usw. vgl Kap 3/23ff.), die für Fortsetzung des Tuns (und ihm zugrundeliegender Dipositionen) zu erfüllen sind, gerecht zu werden.
Das Tun (und…Dispositionen) eröffnet zugleich Spielräume seiner Abwandlung, WENN ES EINEN GRUND GIBT – Handlungsspielräume.
Das Tun aus Neigung selbst zeigt, durch sein reibungsloses Weiterlaufen, dass es in diesem Handlungsspielraum liegt, eine der Verwendungsweisen darstellt, die man von ihm machen kann.
Wenn es dauerhaft verfehlt wird, dann darum, weil es dafür einen aus Sicht der genuin MODernen Pioniere und ihren kulturell angeleiteten Nachfahren einen starken Grund gibt, der entsprechend starke Abweichungen vom „lieber“ Getanen erzwingt; spätestens, wenn man bei einer ursprünglich interessant erscheinenden Aufgabe sich länger aufhält, und mehr Mühe darauf verwenden muss, als es zur Befriedigung des ursprüglichen „Bedürfnisses“ gut ist (das längst gesättigt sein mag und in Ekel oder Langeweile umgeschlagen sein kann).
Aber unter MOD Vorgaben ist der Aufbau eines Alltags, der kognitiven Bedürfnissen und „Antrieben“ gemäss wäre, nicht vorgesehen: Die Wechsel zwischen Aktivitäten in verschiedenen Wertsphären – die Tatsache, dass sie überhaupt „erlaubt“ sind – , erscheint als nennenswerter Fortschritt (vgl oben Abss.7ff) überhaupt nur verglichen mit der Borniertheit einer REL Lebenseinrichtung (dem ständigen Hin- und Hergehen-Müssen zwischen der Erinnerung an ein unbestimmtes Optimum und der („Glaubens-„)Arbeit an der ungefähren Vorstellung (Idee, Ideal), die dies Optimum konkretisiert (sofern sie durch irgendeinen Erfahrungsverlauf vorübergehend infragegestellt war), einerseits, und einer umschriebenen, gut beherrschten (traditionalen, Spezialisten-)Tätigkeit, andererseits).
Der Unterschied zwischen MOD und NACHMOD ist demnach nicht, dass „Sinn“ sich erst langsam realisiert und aufbaut, die gesamte Lebenstätigkeit also – womöglich über Generationen hinweg – nicht etwa mit absoluter, und das andauernd, sondern nur beständig zunehmender Sinn-Erfüllung durch das fortlaufende Handeln einhergeht; sondern darin, dass die sehr allgemeinen Handlungs-leitenden Kategorien Sinn und Fundierung in beiden praktischen Weltverhältnissen völlig unterschiedlich belegt sind. Kurz gesagt, ist das Verhältnis von Fundierung und Sinn in MOD eines zwischen zwei Handlungsspielraum-Niveaus: Dem, von dem man ausgeht (oder ausgegangen ist, im Rückblick), und MIT dem man arbeitet, UM ZU dem weiterreichenden zu gelangen, und das ist das zweite Niveau – das fortgeschrittenere; jenes (hier kommt die Bedarfs- und Bedürfnis-Kategorie ins Spiel), auf dem zuvor bestehende „Schwächen“ und schwer erträgliche Mängel beseitigt, Risiken beherrschbar oder gar für immer ausgeschaltet sind, Schäden, gerade auch Folgeschäden, die eintreten durch die Art, wie wir noch elementareren Bedrohungen und Mangelzuständen bereits – technisch zweckmässig – begegneten, kompensiert sind. Es ergibt sich die nicht ganz unbekannte Zirkel- oder besser Sprialfigur vom Fortschritt (und mit ihm sich ergebender zunehmender Sinnerfüllung) als beständiger Erweiterung von Handlungsspielräumen, von Können, mithilfe des bereits erreichten Könnens. Diese Spirale bewegt sich durch die gesamte Reihe ontologischer Stufen (vor allem auch biologischer, wenn auch nicht sehr reflektiert) hindurch, bis sie bei „uns“ und unseren biologischen Grundlagen (das ist eigentlich die gesamte Biosphäre) landet – als dem – durch unsere physiologische Beschränktheit – entscheidenden Hindernis für unsere eigene technologische Ertüchtigung mit äusseren quasi-naturhaft (Automation) installierten Grosstechnologien; womit sich uns, dem Selbst, die Aufgabe seiner UNMITTELBAREN Spielraum-Steigerung stellt, bei der ihm freilich, sperriger als jeder andre Mangel, die Frage nach seiner Definition in den Weg tritt. Während bis zu diesem Krisen- und Bruch-Punkt die scheinbar endlose Fortschrittsspirale sich weiterdreht und -wälzt („permanente Umwälzung, Revolutionierung der Produktivkräfte“, des Wissens usw), in der der erreichte technische Fortschritt den nächsten ermöglicht, aber in vielen Hinsichten auch erzwingt.
Wohingegen in einer (erstmals) bedürfnisgerechten NACHMOD Praxis sich der je aktuelle und immer mehr ausdifferenzierte VERSUCH einer Reproduktion (experimentell Erweitertes Selbst) in der Stufe für Stufe beständig verfeinerten Zusammenführung von Kernselbst-Anforderungen (erfüllte elementare leibliche dienen dabei nur als Voraussetzung für die Entfaltung der kognitiven) und verfügbaren, DAFÜR nutzbaren (!) Techniken und Prognostiken (Wissen-wie), die in einer sinnvoll in sich abgestimmten Produktionsstruktur und Praxis auf unsre Handlungsspielräume und deren bedürfnisgerechten Einsatz bezogen sind.
In MOD wiederum ist „Bedürfnis“ nur eine zu beachtende Randbedingung für (möglichst beliebig, in beliebigem Umfang) Verfügbarkeit von Handlungsspielraum („Arbeitskraft“), als einer (ähnlich wie „Energie“) quasi-universellen „Produktivkraft“; in die Definition von Zweckmässigkeit und Sinn geht sie ein nur als Anhängsel (Reproduktionsbedingung) eines von ihr jederzeit abtrennbaren Handlungsspielraums. Der ist seinerseits unterschiedslos einsortiert in die Masse der insgesamt verfügbaren Produktions-Werkzeuge („produktiv-KRÄFTE“, Potential!), mit denen, durch ihren in diesem Sinn) „sinnvoll“ kombinierten Einsatz, „mit sich selbst“, „ihre“ eigene Ertüchtigung zu einem noch grösseren Produktions-Potential bewerkstelligt wird.

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Es gibt dann eine wesentliche Gemeinsamkeit zwischen MODs (eigentlich OPP(REL(MOD))s) und NACHMODs Planungs- und Lernmodus (Weltverhältnis): In beiden muss das Kern-Selbst KS sich mit Techniken und Prognostiken zu einem hypothetisch in seiner Umgebung reproduktionsfähigen „Erweiterten Selbst“ aufbauen – was es, mit diesen verfügbaren Hilfsmitteln, kann, muss reichen, um sich und diese Mittel zumindest zu erhalten und reproduzieren, dabei aber möglichst noch Freiräume schaffen für eine auf Forschung und Entwicklung basierende Erweiterung dieser Mittel, über den Anfangsbestand hinaus.
Anm. Die andere wesentliche Gemeinsamkeit, dass „Sinn“-Erfüllung („Sinn“, den beide je höchst unterschiedlich verstehen) erst allmählich, langsam „akkumulierend“, sich einstellt, wird später zu besprechen sein.Anm.Ende
Der Unterschied liegt im Verständnis dessen, was das KS ausmacht; MODs Verständnis bleibt stehen bei der notwendig durchgehend zu erhaltenden Eigenschaft des KS, Entscheider (auf allen 5 Stufen) zu sein, dazu befähigt zu entscheiden; das, also seine Zurechnungsfähigkeit, (instrumentelle) Intelligenz, unterstellt, entscheidet dieser Entscheider, „sich“, dh seinen Handlungsspielraum weit abseits von befriedigenden Formen seiner Verwendung zu investieren in das Projekt der Ausweitung der vorhandenen Technik-Optionen unter Verwendung eben dieser Optionen; genau das zu tun erscheint ihm auf sehr weite Strecken (bis zum 4.STP/OPP(REL(MOD)) ) sinnerfüllend. Dass es irgendwie „unbefriedigend“ und „entfremdet“ ist, tut dieser Sinnerfüllung keinen Abbruch, und wird behandelt als eines unter vielen Problemen der Reproduktion von Mitteln, in dem Fall von physischem Handlungsspielraum (Arbeitskraft), der für (beinah) beliebige Zwecke innerhalb der physischen Grenzen seiner Reproduzierbarkeit, eingesetzt werden kann – ohne Rücksicht auf kognitiven Bedürfnisse. Deren Missachtung führt zu kompensatorischen und Freizeit-Bedürfnissen, die dann in gewissem Umfang realisiert werden müssen, damit der „eigentliche“ Gebrauch der Spielräume weiterlaufen kann.
Darum das ewige Misstrauen gegen „Bedürfnisse“ in der MODerne; irgendwie gibt es garkeine andern als vergiftete, beschädigte, „falsche“ und nicht-ursprüngliche.
Was unter die Räder kommt, wenn man sich diszipliniert, einrichtet, bereit macht für einen MODernen Forscher-, Techniker-, Berufstätigen- oder Planer-Arbeitstag, wird da völlig vergessen.
Dass nämlich MODerne Lebensentwürfe das eigne Kernselbst (und alles, was dazugehört: Natur, Biosphäre) als Mittel behandeln und nicht als Zweck – oder Quelle, Ausgangspunkt aller Zwecksetzung.
Noch die instrumentelle Vernunft des Entscheiders selbst ist ein solches Mittel (weshalb sie ja auch technisch erhalten werden muss; vielleicht auch „transhuman“ substituiert).
Und es ist in gewissem Sinn irreführend, wenn ich so tue, als würde MOD in diesem Verständnis seiner Weise zu planen und lernen etwas geflissentlich ignorieren; die Idee, dass Bedürfnisse Planen und Lernen FORMEN und bestimmen könnten, ist nichtmal ansatzweise vorhanden – die Idee, dass Lernen und zu planendes Handeln durchgehend Bedürfnissen entsprechen könnten, ist nicht vorhanden; sie wird nicht unterdrückt beim Entwerfen der Pläne und Experimente (Lernprojekte) (Lebensentwürfe im rahmen gegebner Lebensformen), die dem MOD Weltverhältnis gemäss konstruiert sind.
Aber so fehlt eben auch die Idee, dass Handlungs- und Leistungsspielräume, die nicht den vitalen kognitiven Bedürfnissen entsprechen, nur befristet, „aus gutem (nämlich existenzbedrohendem) Grund“ mobilisierbar sind. Es sind Notfallreserven. Mit solchen wollen MOD Lebensentwürfe als Normalfall arbeiten; das Scheitern damit macht sich „schattenhaft“ fühlbar als alles Tun vergiftendes Sinnlosigkeitsgefühl, das die MOD Lebensführung begleitet, und weniger schattenhaft als schnelle, komplette Überforderung der einzelnen Träger des MOD Projekts gleich nach dem Start durch das von ihnen selber angehäufte Material, das sie im Leben nicht mehr bewältigen. – Es muss dann schon diese schmerzhafte Einsicht verschwinden hinter einer unbestimmten Vision von Arbeitsteilung, als ob das Entscheiden den Einzelnen dadurch erspart und einem Riesensubjekt namens „Gesellschaft“ übertragen werden kann, wie es in REL(MOD) geschieht, damit wenigstens der Experten-Standpunkt, nämlich als 2.STP/REL(MOD) oder auch OPP(REL(MOD)) eingenommen werden kann. Dies HINZUTRETEN-Können eines Rahmen-Elements, einer Begründungsweise oder -Kategorie hier: unbestimmt optimaler- oder idealerweise hypothetisch zu unterstellende, koordinierte kognitive Leistungsfähigkeit „der“ Gesellschaft als ganzes – es zeigt an,wie und woher der zentrale Fehlansatz von MOD stammt: Er ist der einzige, der stehengeblieben ist, nach den Bereinigungs-Schritten im endgültigen Übergang aus OPP(…) und REL(…). Auch in OPP wird routine-mässig auf Handlungsspielraum, eignen wie den anderer, zurückgegriffen, und auf „Bedürfnis“ allenfalls als unangenehmerweise zu beachtend  Erhaltungsbedingung (gleichgesetzt mit Gesundheitsbedingung), so wie dort auch ideale Vorstellungen massenhaft vorkommen von Gesellschaften (Individualitäten) als Übersubjekten; nur dass dies alles dann Inhalt auch noch von Erwartungen wird, deren Haltbarkeit womöglich noch abergläubisch-empirisch (testbar) an äussere Bedingungen geknüpft wird, deren Einfluss auf die technisch genutzten oder auch physischen Regularitäten höchst unbestimmt und kategorial (also hinsichtlich seiner definierten Überprüfbarkeit in sinnvoll konstruierbaren Experimenten) höchst fragwürdig ist.
Genau das Erwarten (Sich-Verlassen-auf fragwürdig Bewährtes; die Verlässlichkeit an fragwürdig-empirisch ermittelte Bedingungen knüpfend) verschwindet im Übergang zu einer genuin REL-artig begründeten Individualität (REL Weltverhältnis und Vergesellschatfungsidee): Hier wird nur noch maximal-vorsichtig explorierend, „experimentell“, sich reproduziert (in einer hoffentlich traditional gesicherten Lebensform, zur Not auch ohne), und ansonsten alles höheren Mächten, ausserweltlichen, gern aber auch (selbst wenn auf die andern verzichtet wird) innerweltlichen, Genies, Schwarmintelligenzen, und eben „der“ gesamten Gesellschaft überantwortet, die, man weiss nicht wie, alles besser richten werden als das kleine beschränkte Individuum – zumindest darf dies, bis zum Beweis des Gegenteils (der nie eintreten kann) dem Handeln als Hypothese zugrundegelegt werden. Eben dies Element geht dann wiederum im Übergang zu genuin MODernem Planen, Lernen und Sich-Vergesellschaften verloren, das Individuum kennt und anerkennt nichts mehr über sich, muss aber die ganze Last der Verarbeitung der erarbeiteten Erfahrung tragen; und dabei achtet es noch immer, so wenig wie die Träger der beiden voraufgehenden Weltverhältnisse, darauf, dass seine ausufernden Handlungsmöglichkeiten auf kurze Frist sorgfältig darauf hin selektiert werden, inwiefern sie seinem ursprünglichen, von Anfang an bestehenden (und ebenso von Anfang an in allen Weltverhältnissen vordem NACHMODernen ignorierten, beiseitegeschobenen) kognitiven Bedürfnissen entsprechen, und an ihnen entlang organisiert sind im Sinne einer sich bedürfnisgerecht ausdifferenzierenden Prioritätenbildung (und Vergesellschaftung entlang indifferenter Unterschiede).
Es gibt – neben diesem „nur Handlungsspielraum, nicht Bedürfnis“ – noch einen zweiten Aspekt, hinsichtliich dessen die Dreier-Reihe von „regressiv“ von (genuinem) MOD über REL(MOD) zu OPP(REL(MOD)) „entgrenzten“ Versionen des genuinen MOD-Denkens (oder umgekehrt „progredient“ die anspruchsvollen Anforderungen dieses Denkens=Planens und Lernens immer mehr berücksichtigenden) betrachtet werden kann:
Unter genuinen MOD Voraussetzungen muss ich meine Pläne und Experimente einbringen in einen Lebensentwurf im Rahmen einer hochprekären, je am aktuellen Kenntnisstand ausgerichteten gesellschaftlich-arbeitsteiligen  Lebensform (die ich, als bei diesem Kenntnisstand Sinn machend, begriffen haben und befürworten muss).
Im Rahmen einer hoffentlich von langer Hand eingerichteten traditionalen REL-Lebensform hingegen wird mir dieser Entwurf zugewiesen, ich darf dabei die begründete Hoffnung haben, dass der arbeitsteilige Zusammenhang, in den ich da gestellt bin, mir alles Benötigte zur rechten Zeit zukommen lässt, sofern ich meinerseits die geforderten Beiträge (die ich gut leisten kann) in das System des Austauschs solcher Leistungen eingespeist habe – wählen hingegen muss ich die REL vidualität (und zugehörige Binnengruppe) – also wohl vor allem: den Glaubensinhalt, mit dem ich Welterklärg und Sinndefinition aus EINER Hand bestreiten kann (so, dass es meinen Bedarf nach beidem deckt, und all meine Glaubenskrisen beendet).
Noch weiter zurück trete ich, wenn ich nicht einmal aus dem OPP(…)Denken herausgekommen bin: Da teste ich dauernd die Maximen meines Planens und Konsequenzen-Ziehens (insofern: Lernens) aus E Erfahrung – eigentlich immer nur: das wüste, meist kaum überschaubare und geordnete Konglomerat aus hinsichtlich ihrer Gewissheit, Risikoträchtigkeit, Bedingtheit (wiederum aus „subjektiver“ dh affektiv gewichteter Erfahrung) bewerteten (hypothetischen) Erwartungen und dem Verlauf der weiteren Erfahrung damit – vor allem der Erfahrung, dass es anders kam als erwartet. Welche Individualität ich mir konstruiere, also welche langfristigen, womöglich biographie-übergreifenden Pläne und Experimente ich mir zueigen mache (um daran teilzunehmen, mit unbestimmt vielen andern), ist dann schon nur noch mit diesem Regel-Apparat der derzeit je gültigen Erwartungen – angeischts gegebner Situationen; soweit sie die Erwartungen nicht schon wieder ändern – abgeleitet.
Und es gilt die lang früher in diesen Überlegungen bereits ausgesprochene Abfolge:
– eine Pluralität von solchen Erwartungssystemen (OPP-Mentalitäten, Entscheidungs- und Begründungsmustern) soll – bei gegebner Erwartung – wenigstens zur Vergleichbarkeit des jeweiliegen Fortgeschrittenseins im Rahmen der je gewählten Individualität führen – was gleiche Mentaltiät voraussetzt; genau die ist aber nicht gegeben (die Überzeugung, von der Gleichheit und gleichen Vernunft aller, darum auch der notwendig gleichen (und für alle Beteiligte wechselseitig nachvollziehbaren) Begründungs- und Entscheidungsweise aller ergibt sich aus dem unklar gedachten, nichtsdestotrotz leitenden Begriff des Personseins, in den entscheidenden Hinsichten Seins wie man selbst: verankert im einander Gründe, va Legitimationen von Forderungen, einsichtig machen können, angefangen bei Forderungen nach Unterwerfung, über Respektierung der eigenen Entschlossenheit, des wohlverstandenen Eigen- und Kollektivinteresses, bis hin zum eigenen Urteil, was gerechterweise verlangt werden muss/darf und was nicht.
Diese Vergleichbarkeit der Fortgeschrittenheit aller genuin REL-traditionalen Lebensformen und Binnenindividualitäten ist unter auf REL Grundlagen Denkenden vorausgesetzt; es herrscht dort somit
– eine Pluralität von (Binnen)Individualitäten, von denen keine gegenüber den andern als besser oder überlegen auftritt, schon garnicht, was die involvierten Glaubensüberzeugungen angeht – die sind nicht Gegenstand möglicher alltgemeiner Vergesellschaftung (und es folgt aus ihnen nichts). Aber mit diesem Weltverhältnis (genuinem REL oder REL(MOD) Denken) als Grundlage fehlt jede Regel, anwachsende Erfahrung praktisch kollektiv zu verarbeiten; die unbestimmte (optimalhypothetisch-experimentelle) Vergesellschaftungs-Erwartung, dass die IEGENE Erfahrungsverarbeitung eines jeden an seinem Ort sich zu der der andern irgendwie fügen, und durch solches arbeitsteiliges Wissen zugleich ein kollektives „Gesellschaftliches“ Gesamtwissen (und sinnvoll abgestimmte reaktion darauf) ergeben werde – sie erweist sich als unhaltbar: Vergleichbar weil traditional-perfekt stagnierende (nur noch optimierte) Lebensformen ergeben auch in ihrer äusserlichen Zusammenführung keine übergreifend-gemeinsame kollektive SELBE Individualität, mit von allen in den relevanten Hinsichten geteiltem anwachsenden Wissen (und gemeinsamer Anpassung der Kriterien, was daran relevant ist). Das ist erst unter MOD Voraussetzungen der Fall, und dort herrscht somit
– eine Pluralität von Lebensentwürfen im Rahmen einer arbeitsteilig, geplant, koordiniert auf demselben Wissensstand aufbauenden Lebensform, die gegeneinander als indifferent (hinsichtlich Beanspruchung der Beteiligten durch Leisten und Verzicht bzw Befriedigung) anzusehen sind; diese Indifferenz soll sich herstellen, weil die MOD Individualität dieselbe ist, ebenso der darin erreichte Erfahrungsstand in allen wesentlichen Hinsichten (was wesentlich ist, sagt die geteilte MOD Individualität und der zuvor erreichte Erfahrungsstand) derselbe; und doch will die auf diesen Grundlagen erwartete Indifferenz sich nicht einstellen.
„Pluralität“ steht hier jeweils für etwas, das oben auch „beweglich“ hiess: Es ist das, was Freiheiten eröffnet der Anpassung der Handlungsweisen an äussere und innere Anforderungen.
Aber es ist eben nicht NUR „beweglich“; die vor- und übergeordnete Rationalitätsvorstellung…
(Personalität in OPP; allgemeine Form einer REL Individualität (als Präzisierung dessen, was personal verfasste Rationalität ausmacht)  dh. der REL Begründungsmodus in REL; die mit den empiristischen MOD Forschungsprinzipien beim gegebnen Wissensstand erschlossene und entwickelte Wissenschaft und Technologie, also aktuelle MOD Individualität)
…soll dieser Beweglichkeit zugleich Grenzen ziehen, derart dass die Pluralität nicht vergesellschaftungs-hinderlich wird.
Die pluralitäs-einschränkenden, und die pluralitäts-nutzenden, -ausschöpfenden Tendenzen arbeiten also in allen drei Fällen gegeneinander; und dies Gegeneinander nimmt die Form an eines Gegensatzes zwischen den Wünschen individueller Gruppen oder Einzelner, die getrieben sind von der Rücksicht auf „Anorderungen“ aus dem, was sie als „ihr Eignes“ ansehen; und den Einheits- und Einigungs-Anforderungen „der Gesellschaft“ oder ihrer Vergesellschaftung, gegen die sie sich auflehnen.
Tatsächlich ist dieser Gegensatz aber einer im Denken der drei grossen Spalten OPP REL MOD: In diesem Denken wird einerseits der Gestaltung (lernenden, erfahrungsverwretenden (Versuchs)Planung) für die Handlungsweisen im Rahmen der „unteren“, erfahrungs- ja sogar situationsabhängigen Zeithorizonte (die „Zeilen“ der Tabelle) grosse Freiheit eingeräumt; es wird aber andererseits nie damit gerechnet, dass aus diesen freigegebenen „untergeordneten“ Planungsdimensionen systematische Einschränkungen (also in Wahrheit: Präzisierungen, genauere Bestimmungen) für das vermeintlich endgültige leitende Rationalitäsprogramm der Spalte herrühren können. Die vermeintliche Freiheit der Wahl im Rahmen dessen, was als überhaupt vernünftig gilt, ist in Wirklichkeit Vernachlässigung einer Rationalitäts-Dimension (oder eben mangelhaftes Bewusstgewordensein dessen, was die Kategorie des Selbst oder der Person ausmacht). Und dies wird im je höchsten unter den je noch „beweglichen“ Planungs-Zeithorizonten sichtbar – da also, wo die Vereinheitlichungs-Bestrebungen zum Zwecke der Vergesellschaftung (des Geltenden, Eigentlichen) auf die Tendenzen treffen, sich Freiheit in der Ausgestaltung des verblieben-Eignen zu verschaffen, um den eignen Einsichten (Einzelner oder Gruppen) in Anforderungen oder verspürten Bedürfnissen, Wünschen, Hoffnungen und Ängsten gerecht zu werden.
In der Erwartung der jeweiligen Spalte, dass aus der zugrundegelegten Rationalitätsvorstellung die betreffende Vergesellschaftbarkeit alles verblieben- und freigestellt-Eignen sich ergeben müsse, drückt sich eine kategoriale Notwendigkeit aus: Nämlich, dass die unterstellte Rationalität sich auf die Regulierung des betreffenden Zeithorizonts müsse ausdehnen lassen – Gleichheit der Personen für Vergleichbarkeit (und somit der Beurteilbarkeit des relativen Fortgeschrittenseins innerhalb) all ihrer verschiedenen Pläne (beruhend freilich auf unterschiedlichen Begründungsweisen) sorgen müsse – dass die Selbigkeit ihrer Begründungsweise (die für Vergleichbarkeit ihre Pläne sorgt), wie in REL auch Selbigkeit ihrer Individualität verbürge – dass tatsächlich gegebne einheitliche Individualität bei allen die Indifferenz ihrer Lebensentwürfe, die sie in diesem Rahmen wählen (oder im Rahmen einer ihnen zugewiesenen Stelle im arbeitsteiligen Kollektiv ausbilden), einschliesst, wie in MOD.
Darin drückt sich also eine vage Erwartung aus, dass die betreffende Zeithorizont-Kategorie ebenfalls rationaler regelung unterliegt, von der je erarbeiteten Rationalitätsvorstellung mit abgedeckt sein müsste (da diese ja für vollständig gehalten wird); was im Scheitern aller Vergesellschaftungsversuche auf diesem Feld (erst recht auf den zeitlich noch weiter ausgreifenden: 3.4.STP/MOD; 4.STP/REL) erst zur Verzweiflung, dann zum Versuch der Vermittlung und ganz zuletzt, in dessen Scheitern (worin ja noch einmal die zugrundegelegte Rationalitätsvorstellung ganz praktisch erprobt und zur Grundlage von Erwartungen an die in diesem Sinne für rational zu haltenden Andern gemacht wird), zur Bewusstwerdung der Mangelhaftigkeit und einem Begriff des Mangels eben dieser Vorstellung führt; nur leider ohne, dass sich aus dieser Erkenntnis die Behebung dieses Mangels ergibt.

32.
Während das Motiv für ein Aufbegehren gegen das im „Rationalitätsblock“ Verordnete von „unten“, von der Lebensführung/einrichtung und vom Lebensentwurf/Lebensform kommt, und den dort empfundenen Bedrückungen, werden die Besserungen zwar zunächst auf diesen Ebenen, und dann aufsteigend nach „oben“, zuletzt also immer auf der höchst-verfügbaren „beweglichen“ Zeithorizont-Ebene (mithin also auch dem zugehörigen STP bzw Vergesellschaftungsprinzip) gesucht; es mag sogar historisch das Hauptmotiv für ein solches Aufsteigen aus individuellen Beweggründen sein, sofern nicht das Scheitern „unterer“ STPe und Vergesellschaftungsweisen aus historischer Erfahrung (selbst erlebt oder tradiert) für den Betreffenden ohnehin evident ist, und er sich von vorneherein bereits aus politischen Motiven auf diesem höheren STP bewegt.
Umgekehrt stehen die „freien“ Anteile des Planens und Lernens, sofern die herrschende Sozialstruktur oder die Stellung des Einzelnen darin und dazu dies zulässt, auf allen Ebenen einer Spalte zur Verfügung: Man kann dann, etwa, als
…OPP auch erst einmal seine Begründungsmaximen ändern, um sich Erleichterung in der eigenen Lebensführung zu verschaffen; uU sind damit nötige Anpassungen der eigenen Forderungen oder („legitimen“) Erwartungen an andre die Folge, aber nicht notwendig – dann, wenn die Stellung des oder der Betreffenden im Gesellschaftsaufbau oder dieser Aufbau selbst ihm oder ihnen solche Wechsel gestattet.
Man kann, als auf Basis von
…REL-Prinzipien Planender und Lernender, ebenso seine Individualität, das Glaubenssystem oder die traditionale Binnengruppe, in der man bisher gelebt hat (meist gehört das unter REL-Vorgaben ja zusammen) wechseln, um Lebensentwurf und/oder Lebensführung entscheidend zu ändern. Oder man ändert in MOD eben diesen Lebensentwurf (und damit, soweit es die Abstimmung mit anderen betrifft, die Lebensform), im Rahmen der durch die aktuell gegebnen MOD Individualität erschlossenen Aufgaben für die MOD Lebensform: den Stand der Forschung und Entwicklung, denjenigen der produktiven Optionen (und der moch bestehenden Risiken dabei), schliesslich denjenigen der aktuell gegebnen Haupt-Kompensationsbedürfnisse und Fortschrittsperspektiven.
Die verschiedenen „Gleichheits“-Relationen, die sich dabei, Stufe für Stufe absteigend, ergeben, um die Ausgangserwartung aufgrund der von allen unterstellten „Gleichheit aller Personen als Personen“ (gleiche Zurechnungsfähigkeit usw) auszudehnen auf den darunterliegenden maximal weiten Zeithorizont (Begründungsmodus in OPP) usw. – also die
– Vergleichbarkeit (der Fortschritte einzelner Pläne aufgrund desselben Begründungsmodus),
– Selbigkeit (der Individualität, die sich durch – virtuelle, nie wirklich vollzogene – Aggregation des Erfahrungswissens Einzelner im Rahmen IHRER beschränkten REL-Binnenindividualität ergibt),
– Indifferenz (der Lebensentwürfe, der angestrebten „Lebensleistung“ im Sinne des eignen Beitrags, den man im Rahmen der Lebensform und der Lebensfrist der „eigenen“ Generation zu erbringen sich vornimmt):
Sie verweisen allererst darauf, oder liefern erste Andeutungen dafür, dass das Planen und Lernen im Rahmen der je nächsttieferen Zeithorizonte irgendwie die Quelle der (unerwarteten, und schliesslich bestürzend unbewältigbaren, trotz unterstellt gleicher Rationalität und Personalität aller Beteiligter) Pluralität der möglichen Einstellungen darstellt, die alles in diesem Zeithorizont Liegende regulieren sollen; wobei dann auch erst die bestimmende Kategorie, als Gemeinsames der sich auftuenden Unterschiede, in den Blick gerät: dass es eben Unterschiede des Begründens sind, die bleiben TROTZ ausgetauschter Erfahrung (in OPP); dass es eine (innerweltliche, „gesellschaftliche“) Individualität geben soll, hinsichtlich deren alle (alle Angehörigen irgendeiner Binnengruppe) irgendwie Vorstellungen entwickeln, obwohl sie weit über alles in ihrem Erfahrungshorizont Liegende hinausgeht (in REL); oder eben, dass das, womit man seine Lebenszeit verbringt, nicht etwa nur einen Unterscheid macht (nicht indifferent ist) hinsichtlich der Lebensform, also des MOD Fortschrittsprojekts, zu dem man in dieser Zeit Beiträge beisteuert – sondern dass die dadurch erzwungene Anpassung der persönlichen Lebensführung die verfügbaren psychophysischen Kräfte (Aufmerksamkeits- und Gedächtnis-Spielräume)und (subjektiv motivierten) Leistungsbereitschaften massiv überfordert.

Ich habe an dieser Stelle offenkundig bereits drei Sorten „Marker“ oder Symptome, die den kognitiven Rahmen (also das Weltverhältnis) anzeigen, in dem ein Handlungsmotiv (Grund/Regel für die Ableitung einer (Versuchs)Absicht bei gegebnem Erfahrungsstand) ausgebildet wird:
1.Reihe: Trennung von Fähigkeit (Handlungsspielraum) und Bedürfnis bzw. Planung mit der Kategorie „Leistungsbereitschaft“ nur unter dem Gesichtspunkt des Tun-Könnens (als fortbestehend in MOD) – dazu hinzukommend: unbestimmt-idealisierende, bis auf weiteres hypothetisch angenommene Überschätzung der personalen Möglichkeiten Einzelner und/oder Übertragung dieser Übertreibung auf unbestimmte Gross-Subjekte (zB „Gesellschaften“) oder auch „die Welt“ (als Anzeichen für REL-Denken); diese beiden, zusammen mit der Kombination aus Normalitäts-Fortschreibung und durch „beeindruckende“ Erlebnisse (damit) begründete Chancen/Risiken-Einschätzung, durch die enttäuschbare (nicht-experimentelle, affekt-lastige) Erwartungen und entsprechende Handlungsweisen begründet werden – als Anzeichen von OPP-Denken. In umgekehrter Reihenfolge treten also alle 3 Anzeichen bei OPPs auf – diese ohne die „enttäuschbaren“ Erwartungen (Affekte, Risiko/Chancen-Schätzungen im Zshg mit Normalitätsfortschreibung) in REL; davon die Idealisierungen personaler Möglichkeiten auf individueller wie Gruppen-Basis weggelassen, aber die Interpretation „Leistungsbereitschaft nur als Können (und Bedürfnisbefriedigung als Randbedingung)“ fortbestehend – Anzeichen für MOD.
2.Reihe: Aus diesen „Anzeichen“, als den wesentlichen Formen, in denen sich die zugrundeliegenden Weltverhältnisse bzw Rationalitäts-Vorstellungen ausdrücken, resultieren die seit langem besprochenen Vergesellschaftungskonzepte oder politischen STANDPUNKTE, die darum ihrerseits für das ihnen zugrundeliegende Weltverhältnis (oder Rationalitätsvorstellung) charakteristisch sind.
3.Reihe: Es kommt hinzu das für die jeweilige Spalte kennzeichnende „Drama“, oder der Konflikt, der sich zwischen dem „Rationalitätsblock“ der Spalte, und den „unter ihm freibleibend wählbaren“ Einstellungen entfaltet – und der den Stillstand der Realisierbarkeit weiterführender Vergesellschaftungsversuche auf Basis des jeweiligen Weltverhältnisses begründet – also die politische Weise des Scheiterns (die für sich genommen nicht imstand ist, den Reifungsfortschritt in Richtung auf das nächsthöhere Weltverhältnis zu veranlassen) – ein Drama oder Konflikt, das und der begründet, warum die Vergesellschaftbarkeit aufgrund geteilter Rationalitätsvorstellungen gerade auf dem letzten STP der Spalte scheitert, der „frei“ gewählt werden kann.

Rationalitätsvorstellungen sind jeweils die, auf die man sich beruft im Reden von personaler Zurechnungsfähigkeit und Vernünftigkeit in OPP; diese werden dann präzisiert zur experimentell-traditional-zurückgenommenen Lebensform unter einer REL (hinsichtlich der Entscheider-Eigenschaften aber unbestimmt bleibenden) Optimalhypothese als allgemein für Verständigung vorauszusetzendes und bei allen an Vergesellschaftung Beteiligten in gleicher Weise vorhandenes Begründungsmuster; schliesslich wird auch diese Optimalhypothese präzisiert zum experimentell vollzogenen Forschungs- und Fortschrittsprogramm beim gegebnen Erfahrungsstand der einen, universalen MOD-Individualität, als Test auf die Hypothese, dass dies experimentelle „minimal-notwendige“ selbstreproduzierende Welterschliessen auf immer weiterer Stufenleiter für Sinnerfüllung hinreichend ist – wobei Sinn vorläufig unbestimmt gelassen und der zu seiner Bestimmung unzweifelhaft befähigenden Entscheiderqualität aller Personen anheimgestellt wird.
Dementsprechend scheitert OPP-Vergesellschaftung endgültig beim Versuch (auf dem 4.STP/OPP), unter Zurechnungsfähigen zu „gleichen“ legitimatorisch wirksamen Begründungen zu gelangen; REL-Vergesellschaftung (auf dem 3.STP/REL) mit dem Versuch,  zu einer verbindenden Individualität zu gelangen, die sich aus dem aggregierten sich ständig erweiternden Erfahrungswissen aller ergibt; MOD-Vergesellschaftung scheitert (auf dem 2.STP/MOD) mit dem Versuch, ein Expertentum für alle Beteiligte festzuschreiben, worin ihnen ihre Stellung gleichgültig ist – sie kann es nicht sein; weder, weil sie nicht länger ihren kompensatorischen Lebenseinrichtungswünschen folgend, die Branche wechseln dürfen, noch überhaupt, weil das Ganze ihres MOD Forschungs- und Produktionsprojekts sich für irgendjemand von ihnen noch überblicken und steuern liesse.))
Reihe 2 folgt also aus Reihe 3: Das „Scheitern“ der jeweiligen Weltverhältnisse wird, wie gesagt, offensichtlich auf demjenigen STANDPUNKT, wo sich zeigt, dass die Rationalitätsvorstellung des betreffenden Weltverhältnisses sich in bestürzend unerwarteter Weise NICHT auf ihn bzw den in ihm dem Weltverhältnis erschlossenen Zeithorizont ausdehnen lässt: es zeigt sich in der unerwarteten Pluralität der Einstellungen (kollektiven (Versuchs)Pläne, Vorschläge, Forderungen) auf diesem STP, die aber eben nicht indifferent, konsensuell, zwangfrei reduziert werden kann, stattdessen in Konflikte oder das Scheitern von Vergesellschaftung mündet, die durch die zugrundegelegte, das Weltverhältnis begründende (Versuchs)Plan-Konstruktions- oder Lernregel eben nicht entschieden werden können.

In früheren Versionen dieser Feststellung wurde hier oft hinzugesetzt: „…und das, obwohl die Erfahrungen der Beteiligten vollständig abgeglichen sind“. Aber das genau findet nicht statt, im Gegenteil: es ist eine weitere Formel für den MANGEL der betreffenden Lernregeln, dass sie eben gerade NICHT für alle Erfahrungsumfänge (und Zeithorizonte), oder selbst wo das beansprucht wird, nicht für alle Erfahrungsdimensionen, die handlungsrelevant sind, diejenigen (Versuchs)Handlungs-Anweisungen bestimmen, die als (kollektive) Befolgungen der betreffenden Lern- und Rationalitätsregel gelten sollen in solchen Fällen:
– In der OPP-Lernregel ist der Erfahrungshintergrund der betreffenden Normalität ebenso wie der der „gefühlsmässigen“ Einordnung überraschend-anderer Erfahrungsverläufe trübe; diese Entscheidungsbasis verschiedener Einzelakteure wird früher oder später – spätestens etwa im Streit darum, was als ungleich oder gleich (weit fortgeschritten) zu behandeln ist im Rahmen moralisch-Gleichbehandlungs-orientierter Legitimationen – , zu – für die Beteiligten unverständlicherweise – unlösbar konfligierenden moralischen Forderungen und Verurteilungen führen,
– Unter der REL-Lernregel wird, spätestens nach Erreichen eines allem Anschein nach in der bewohnten Umgebung stabil funktionierenden Reproduktionsmodus der betreffenden Binnengruppe, das Dazulernen rabiat beschränkt auf die Verbesserung und Optimierung der betreffenden traditionalen Lebensform; für die Zusammenführung und Zusammenfügung beliebig neu hinzukommender weiterer Binnengruppen mit ihrem je beschränkten, aber anderen Erfahrungshintergrund, dh also: für Zusammenführung ihrer jeweiligen Wissensbestände in EINE Individualität, ist nichts vorgesehen, ausser die politische Abwandlung bzw Anwendung der typisch REL-artigen Weise der Bildung einer Optimalhypothese, worin diese Zusammenführung bis auf weiteres einer unbestimmt-best-möglichen Verlaufsform für fähig erklärt wird (die Individualität wird sich von selbst herstellen, wenn alle das IHRE an ihrer Stelle tun) – ohne dass dies sich in eine Praxis der Verständigung und gemeinsamen Verarbeitung anwachsender Wissensmassen übersetzen lassen muss; wie es dann in MOD der Fall ist. Aber:
– Unter der MOD Regel beruht der Ausschluss vom verfügbaren und (im Sinne der Lernregel, zugleich) RELEVANTEN Wissen nicht mehr auf bewusster Selbst-Bornierung wie in REL, oder Unverfügbarkeit („Trübheit“) dieses Erfahrungswissens; MOD Individuen WOLLEN das verfügbar Relevante wissen – alles. Nur: sie können es nicht. Dass sie mit jedem unter MOD Individualitäten, in einer MOD Lebensform nur wählbaren Lebensentwurf sich eine Lebensführung zulegen, die an ihren Bedürfnissen (den ursprünglichen, nicht den kompensatorischen) vorbeigeht, fällt da schon garnicht mehr auf.
Oder genauer: Je mehr sie ihren (kognitiven) Bedürfnissen tatsächlich nachgeben, desto mehr müssen sie Tätigkeiten im Sinne eines MOD Lebensentwurfes unterlassen; je mehr sie sich einem solchen Entwurf hingeben, desto „disziplinierter“ müssen sie ihre sich deutlich fühlbar machenden kognitiven Bedürfnisse ignorieren.

33.
Das Reden von Reihen und Anzeichen für Handeln aufgrund MOD REL(…), OPP(…) ist hier so exzessiv ausgebreitet worden, weil ich nicht drum herum komme, das „Scheitern der MODerne“ vor allem an den „zurückgefallenen“ Versionen von MODernität zu beschreiben; denn das ist die Form, in der MOD-Denken heute fast ausschliesslich in Erscheinung tritt.
Es ist Aufgabe dieses ersten Teils der Überlegungen zum Scheitern der MODerne, zu zeigen, dass dieses Scheitern unvermeidlich in derselben Weise, wie bei den beiden Weltverhältnissen zuvor, stattfindet – also auch noch in der fortgeschrittensten Form, die MODernes Denken überhaupt annehmen kann.
Aber dazu muss wenigstens grob klarsein, wie sich dieser Fortschritt aus „rahmenden“ Begründungsweisen abspielt, in die MODernes Denken normalerweise im Zuge seiner kulturellen Vermittlung zurückgefallen auftritt. Das ist ein Vorgriff auf genauere Untersuchungen zu diesem Thema in Teil 2. Speziell viel zu kurz kommt die Zusammenarbeit kulturell-MODerner Inhalte mit dem gläubig-REL-igiösen Vergesellschaftungsmodus der Marktwirtschaft, also die Analyse von KAPITALISMUS auf Basis von (notwendig zurückgebliebenen) Mentalitäten bzw als Zusammenspiel vieler Träger unterschiedlicher Ausprägungen solcher Mentalitäten.

Die in den ersten Kapp. entwickelten Gedankenfiguren im Zshg. mit MODerne haben sich erwiesen als Marker für jeweils zugehörige zurückgefallene Versionen von MODernität:
– konsumtiv/produktiv speziell, und alle weiteren Varianten einer pars-pro-toto-Optimalität und des sich (unbestimmt-optimal) über die Beschränkungen einer Experten- oder gar Berufstätigen-Existenz Hinwegsetzens sind Anzeichen eines Rückfalls oder besser Nicht-Herausgekommenseins aus REL(MOD)-Denkformen;
– dies, zusammen mit psychologisierend „anthropologisch“ die erzwungen-bornierenden MOD-Lebensformen als menschen- und bedürfnis-gemäss legitimierenden „Menschenbildern“ ist Ausweis spezifisch OPP(REL(MOD))ernen Denkens.
Dazu kommen die im letzten Abs. nochmals aufgezählten Marker der 3 Reihen.
Es wurde oben bereits herausgearbeitet, dass der 2.STPMOD überhaupt nur noch in REL(MOD) bzw OPP(REL(MOD)) eingenommen werden kann, der 3. nur noch in OPP(REL(MOD)). Der 4.STP/MOD aber kann überhaupt nicht mehr sinnvoll eingenommen werden – es ist jener, auf dem sich der Mangel der Selbstbestimmung in MOD unabweisbar geltend macht (die Formel des Scheiterns, die von Anfang an mitgeführt wurde).
Aber dieses Scheitern an MOD-Inhalten der Handlungsbegründung (und -erschliessung), und seien sie auch nur „kulturell“ dem eigentlichen Begründen einbeschrieben (also ohne Einfluss aufs Begründen; nur Praxis-Material, vorgegebene Handlungsoptionen, die ergriffen werden aus anderen als MOD-artig abgeleiteten Motiven), trifft spätestens auf dem 4.STP. zusammen mit anderen Formen des Scheiterns: OPP(REL(MOD))ernität scheitert auf dem 4.STP/OPP, falls er mit diesem (REL(MOD))-Inhalt erreicht wird, auf die bekannte OPP-Weise – an der Unvermitteltheit der verschiedenen Normalitätsvorstellungen, die in die Legitimationsversuche für Forderungen verschiedener OPP-Parteien aneinander völlig unreflektiert eingehen.

Es ist dann, wenn wir von „Scheitern“ der MODerne sprechen, zu berücksichtigen: Einmal, dass die STPe, die aufzugeben sind und in andre überleiten oder hinübergleiten oder notwendig durch sie abgelöst werden (wenn diese andern nur allererst ausgebildet und tradierbar verfügbar sind), womöglich nur noch theoretisch, als problematisch und praktisch unhaltbare eingenommen werden – die Frage, die ihre Träger sich stellen, ist immerzu: Warum das nicht geht – womöglich nicht gehen KANN – ob es einen Grund dafür gibt, und wo er zu suchen wäre? Zum andern aber macht sich MODernität eben, da, wo sie scheinbar noch praxis-bestimmend, als Begründungsmodus und Inhalt, „wirkt“, nur sehr unvollständig und abgeschwächt geltend: Sei es, dass sie auftritt als eine von tatsächlich auf fortgeschrittenerem Niveau denkenden Entscheidern, „Eliten“, Impulsgebern ständig angepasste und fortentwickelte, sei es als statisch ein für alle Mal (in sich womöglich sogar noch blind fortlaufend) übernommene Lebensform, Individualität, oder Begründungsmodus – der freilich nicht seiner Eigenlogik folgend vergesellschaftet und zur Grundlage von legitimen Ansprüchen an sich und andre wird, sondern diese Verarbeitung neu sich ergebender und über die eingefahrenen Routinen herausführender Entscheidungssituationen geschieht dann auf dem Niveau, das durch den OPP(REL)-, OPP- oder REL-Rahmen im Denken der Betreffenden bestimmt ist. In den allermeisten Fällen „scheiternder“ MODernität haben wir es somit nicht mit OPPortunistisch eingefärbter REL(MOD)ernität zu tun, sondern mit MODern eingefärbtem OPPortunismus dh. Gläubigkeit OPP(REL). MODern begründete Praxisformen treten dort als mehr oder weniger elaborierte Regelsysteme auf, denen im Rahmen der persönlich ausgebildeten Normalitätsvorstellungen gefolgt wird.
Also zur Beurteilung dessen, was da durch kulturelle Tradierung (dh solche nur der Handlungs- und Regelsysteme, nicht der Begründungsmuster für diese) an einzelne Personen oder Gruppen gelangt ist, sind die oben (unvollständig) angesprochenen „Marker“ von Bedeutung. Es ist damit immer auch eine Hypothese oder Beurteilung verbunden, wo die MODern eingefärbte Erfahrungsverarbeitung der Betreffenden an ein plötzliches Ende kommt, und sie in – diesem Niveau nicht angemessene, viel primitivere Weisen des Praxisentwerfens, -Begründens, sich Vergesellschaftens, Forderns usw – verfallen.
Und für die Überlegungen zum Scheitern des unsagbar seltenen, ja beinah als Konstrukt und „Postulat“ nur denkbaren „genuin“ MODernen auf seinem 4. oder schliesslich VermittlungsSTP ist es entscheidend, erst die ihm anhaftenden Hüllen aus unangemessenen Rahmen-Begründungsmodi eine nach der andern abzuschälen, bevor das dann rein zutagetretende MOD-Denken als seinerseits unhaltbar und notwendig in eine unerträgliche Sackgasse führend, beschrieben werden kann.
Grundlegend für das Verständnis des „Zurückfallens“ ist die Möglichkeit, dass eine Praxis, verstanden als differenziertes Handlungsmuster oder Regelsystem,von den Lernformen, auf denen sie beruht, GETRENNT übernommen werden kann – und das eben mit ganz anderen (womöglich primitiveren) Lernformen. Der ganze Vorgang des Zurückfallens kann somit als einer der Entdifferenzierung begriffen werden. „Differenzierung“ (als das, was im „Zurückgefallensein“ erstmal rückgängig gemacht ist) steht dabei für zwei gegenläufige Prozesse: den der Ausbildung immer ausführlicheren, mehr für rationales Handeln relevante Unterschiede berücksichtigenden Begründens und entsprechender Begriffssysteme; und den der so begründeten Handlungen und Handlungsmuster, die sich, da eben immer spezifischer mit den Erfahrungsverläufen verknüpft, auf die sie (als daraus erschlossen) antworten, auf immer geringere Alternativen-Mengen einengen.
Der übergreifende historische wie individuelle „Reifungsprozess“ besteht somit darin, anfangs rational erscheinende Handlungsoptionen wegzulassen. Dieser eigentlich grundlegende Prozess nimmt dabei eine andere Erscheiungsform an: Darum, weil am Anfang alle, eben auch die zum Schluss einzig verbleibenden Handlungsoptionen vorhanden sind, werden sie nicht alle in gleicher Weise ergriffen; die „späteren“ sind zugleich die in frühen Phasen der Entwicklung seltener (wenn auch nicht garnicht) ergriffenen, stattdessen überwiegen die näherliegenden, auf Dauer unhaltbaren Handlungs- und Begründungsweisen. Es scheint daher ein Wechsel von letzteren zu den „fortgeschritteneren“ Praktiken stattzufinden, wo es in Wahrheit nur zum Ausschluss der zuvor vorherrschenden und ab da Ausschliesslichkeit der verbliebenen Optionen kommt. Beispiel hierfür: Gewalt-gestützte Forderungen können als ZUGLEICH „berechtigt“, „auf lange Sicht im (recht verstandenen) Interesse der Angegriffenen liegend“, „gerecht“ legitimiert werden; der STP. der Attackierten und unter DRuck Gesetzten kann obendrein „durchaus verstanden“ werden von den Angreifern (die sich überdies sogar slebst noch verstehen und erklären können – nun kja, zumindest ihre Prioritäten und die GEFÜHLE, die sich daran knüpfen…). Das unbedingte Gewaltandrohen zur Selbst-Durchsetzung verschwindet dann auf dem 2.STP/OPP, alles andre bleibt; die „(subjektive) Berechtigtheit“ der Forderungen wird nicht mehr anerkannt, wo sie nur noch, wie auf dem 3.STP/OPP, an den objektiven Interessen aller Beteiligter (und vor allem dem übergreifend-gemeinsamen an Stabillität der Verhältnisse) gemessen werden – die Verhältnisse können da aber (zumindest wo sie so erscheinen) zugleich AUCH für („relativ“) gerecht ausgegeben werden, und die subjektiven Motive der Beteiligten, vor allem der „Benachteiligten“, von den Befürwortern „verstanden“ werden; diese durch eine vorderhand stabile Verteilung bedingten Verhältnisse werden als ungerechte kritisiert, sofern sie es sind, und nicht mehr gelten gelassen, die an sie sich bindenden Interessen werden nicht mehr anerkannt, sofern man zum 4.STP übergegangen ist – auch da kann das moralische Fordern sich noch ergänzen um „Verständnisse“ für ihnen ZUwiderhandelnde; alles Fordern sein zu lassen, das nicht mit solchem „vernünftig von jemand Erwartbarem“ zusammenfällt, ist dann das einzige, was auf dem 5.STP/OPP übrig ist (dem VERMittlungsSTP der OPP-Spalte).
Aber das Wichtigste, was hier festzuhalten ist, bevor ich anfange grob zu beschreiben, wie man sich zum endgültigen Scheitern von MOD aus OPP(REL(MOD))-STP.en vorarbeitet, ist diese Einsicht: Dass alles Rückgängigmachen und Sich-Herausarbeiten aus „Zurückgefallensein“ genau DREI Richtungen einschlagen kann – und im weiteren „Progredienz“-Verlauf diese Richtungen wechseln kann (normalerweise aber nie in „regressive“ Rückfälle drehend); wobei zu beachten ist, dass die Vergesellschaftungskonzepte nie weiter fortgeschritten sein können, als es dem vom betreffenden vertretenen Weltverhältnis (OPP REL MOD) entspricht:
1. Richtung: Fortschritt im rahmenden Weltverhältnis – eben jenem, das tatsächlich die Art seines Lernens bestimmt – unter Mitnahme der vom ursprünglichen Weltverhältnis gerahmten Inhalte und Beibehaltung des Niveaus des im Rahmen der verlassenen Spalte erreichten STP;
2. Richtung: Fortschritt entlang der STP.Reihe, die zum eingenommenen Weltverhältnis passt;
3. Richtung: Fortschritte in den gerahmten STP.en bzw ihnen entstammenden Inhalten in Richtung auf das sie ursprünglich erzeugende Weltverhältnis: Das „nur“ als Regelsystem, partiell, übernommene Lern-Muster wird immer mehr in die tatsächlich befolgte rahmende Lernregel eingebaut und dort bestimmender (was meist heisst, dass zugleich ein entsprechender horizontaler STP-Wechsel, also in der Zeile, sich tendenziell bemerkbar macht).
Beispiel für 1: Ein OPP-Lernender mit REL(MOD)-Inhalten auf dem 2.STP lässt das OPPortunistische in seinen Handlungs- und Wissenserwerbs-Versuchen immer mehr sein, er wird „experimenteller“ in seiner Praxis, und „optimalhypothetischer“ in seinem Weltbild; damit erschliesst er sich die Möglichkeit, vom 2.STP/OPP in den 2.STP/REL überzugehen. Er könnte auch auf den 3. und 4.STP/OPP aufsteigen, ohne an seinem Rückfall-Inhalt vorläufig etwas zu ändern. Schliesslich könnte er anfangen, das „MODerne“ in seinem Praxissystem gegen den rahmenden REL-Anteil (alles das nochmal im OPP-Rahmen) zu wenden – aber insgesamt ohne das OPP-Lernregel-System zu verlassen. Im allgemeinen finden sich für solche individuellen Bildungs-Fortschritte alsbald kulturelle Formen und Inhalte, „fortgeschrittene“, auf die man auf der im Bildungsgang erreichten „höheren Stufe“ auch nur des als Inhalt Übernommenen aufmerksam ist: die Formen einer MODernisierten REL-Individualität lassen sich schnell nachholend ausbilden und der eigenen Praxis bzw Optimalhypothese einverleiben.
Grob gesagt, verläuft der allgemeinste und wesentlichste Bildungs-Fortschritt in Richtung eines Scheiterns MODerner Inhalte so: Man verliert die Erwartung einer haltbaren Normalität (hat nichts mehr, „worauf man sich verlässt bzw doch wird verlassen dürfen“) – man wird experimentell; man verliert die Möglkichkeit der Zugehörigkeit zu einer (unbestimmten wie, aber) grossen, die eigne Existenz tragenden und jenseits ihrer engen Wirkfristen und -kräfte im selben Sinne wie man selbst arbeitenden Gruppe gleicher Individualität (definiert durch gleiche Optimalhypothese und traditionale Lebensform); schliesslich verliert man die Illusion einer irgend sinnvoll entwerfbaren Lebensperspektive im Rahmen einer von einem (bei Lebzeiten) mit zu befürwortenden kollektiven Lebensform (der eignen „Generation“ und der in der eignen Lebenszeit Nachwachsenden). Die politischen STPe werden in Richtung Politisierung, libertär und links, verlassen; im Mass, wie das Weltverhältnis die eben angegebenen Fortschritte durchläuft, indem es immer genuiner MODern wird, erweist sich die ursprünglich möglich erscheinende Vergesellschaftung im Namen des jeweils OPP- oder REL-gerahmten MODernen Programms als unhaltbar – weil es keinen Sinn machenden Inhalt mehr gibt, den sie zu organisieren hätte. Diese Entwicklung, die sich derzeit an und in zahlreichen Biographien von Menschen spätestens der fortgeschrittenen Industriegesellschaften ankündigt, muss jetzt genauer betrachtet werden.

34.
Um diesen Abstieg in scheiternde und als gescheitert empfundene Standpunkte rekonstruieren zu können, müssen zunächst noch ein paar Ungenauigkeiten der bisherigen Darstellung berichtigt werden.
Ich hatte den Fortschritt in der OPP-Spalte dargestellt als schrittweise-schattenhafte Ausbildung der Kategorien KS und RU (womit auch die zugehörigen minimal-suboptimalen Prinzipen des Umgangs mit ihnen in den Blick kommen); im 2.OPP sollte RU „abgetrennt“ betrachtet werden, im 3. KS. Unklar war, was dann noch für den 4.OPP zu entdecken übrig blieb, aber das war ja schon der KrisenSTP, wo deutlich wurde, dass OPP keine universelle oder prinzipien-artige Lernregel „für alle Fälle“ hat; und somit auch keine Bestimmung seines Selbst, als durchgehendem Befolger dieser Regel. Man könnte das auch so ausdrücken, das ihm (im Übergang zum 5.OPP) klarwird, dass seine Art, sich ein ES zu entwerfen (seine Begründungsweise=Mentalität!) keiner solchen Regel unterliegt – stattdessen ist sie ein Derivat der „Normalität“, in die er hineingewachsen ist (so wie er sie auffasst), und der affektiv wirksamen Erfahrungen damit, die ihn zu Abwandlungen nötigen (nachdem dann in 5.OPP auch noch die Gefühle bzw Affekte in diesen Erfahrungen abgesondert sind, kommt die „Normalität“ als chaotischer und nicht analysierter Kern von OPP’s Lernregel in den Blick: Damit auch als Kern seines Problems, nämlich kein unbedingt von allen Personen (und als solche „Gleichen“) forderbares und erwartbares Handeln benennen zu können – damit aber auch keine Selbstbestimmung zu haben; und das, obwohl er doch, sei es intuitiv oder explizit, über den Begriff der Personalität sicher verfügt, und die Kriterien des von Personen Erwartbaren daher EIGENTLICH leicht daraus ableitbar sein müssten).
Diese Darstellung war ungenau, indem sie die andauernde OPP-Gefärbtheit der „entdeckten“ Kategorien nicht berücksichtigte:
Zwar werden im Übergang zu 2.OPP Volitives, Selbst- (also quasi KS)Bezogenes, und Kognitives, Nicht-Selbst (also quasi RU)Bezogenes, getrennt behandelt; aber beide sind behaftet mit den von vorneherein mitgebrachten Beschränkungen des „Normalitäts“-begründeten ES, an dem und in dem sie sich je getrennt betrachten lassen (als je für sich wirksame Kategorien mit Einfluss auf Erfolg und Misserfolg). Man könnte das so schreiben: ES-KS, und damit meinen: es handelt sich nicht um die Betrachtung des „nackten“ KS, sondern immer schon um eins, das mit seiner Normalität unabtrennbar verwachsen ist: als SEINEM Eigentum, SEINEN eingewurzelten Bezugspunkten, nicht zuletzt auch SEINER Lebenserfahrung, und was es daraus für Schlüsse auf „berechtigte Erwartungen“ gezogen hat. Und ebenso das ES-RU: Es ist DAS für DIESE (Normal)Praxis in DIESER Umgebung Wesentlich-Objektive, das einen Raum an Möglichkeiten und Prioritäten eröffnet, der das unmittelbar in der aktuellen Praxis davon Verwertete umgibt als Randsaum an Gewusstem, und durchaus anlassbezogen auch zu Erklärungen und für zu ziehende Konsequenzen Mobilisierbares. Das aber immer nur unter dem Vorbehalt seiner Sachdienlichkeit für die aktuelle Normalpraxis oder ihre (Überraschungs-)Affekt-gesteuerte Abwandlung. Und gänzlich eingetaucht ist und bleibt das Zentrum der ganzen Betrachtungsweise im perspektivischen Rahmen dieser Normalpraxis: das erweiterte Selbst.
All das wird dezentriert im 3.OPP, und die Dezentrierung kultiviert im Übergang weg zum 4.OPP: Aus den bornierten KS-Erwartungen schält sich zunehmend ein Bestand an immer universeller gültigen Erwartungen an das „rationale“ Denken, Entscheiden, Handeln „zurechnungsfähiger Erwachsener“ heraus, darin als zentraler Teil enthalten die „rationalen“ Umgangsformen mit Sachverhalten. Selbst perspektivische Beschränktheiten mögen in diese universellen Forderungen, die mit der Erwartung ihrer Erfüllung durch „Normaldenkende“ einhergehen, als anerkannte (wenn auch ev zu überwindende) Bedingtheiten mit eingehen. All das kommt unter anderm in der Form von Gesetzen, Rechten, Pflichten, Behördenbescheiden und ihren Begründungen zum Ausdruck.
Detaillierter.
2.OPP: Das Eigne, das im 2.OPP mit mehr oder weniger Empörung oder Entschlossenheit verteidigt wird, ist sowohl ein beanspruchbares Tun der andern (die Beherzigung einer Regel; Erfüllung einer Pflicht, Beachtung eines Rechts), als auch der Geltung einer Meinung. Beides folgte auch aus den geschätzen (Miss)Erfolgsgewissheiten des 1.OPP. Im Unterschied dazu trennen sich aber KS- und RU-bezogene Themen im 2.OPP ab, sie unterliegen unternehmend eigenen Normalitäten (bewährte Grundsätze, Regelbildungen, Klassifikationen, kognitive und affektive Erfahrungen damit, also spezielle Gefühle). Sodass eine Übergangszone nach beiden Seiten hin entsteht: einmal auf der mehr „volitiven“ Seite, vom eher noch der ES-bezogenen oder eigentlichen Normalität Unterstehenden, bis hin zu eher KS-bezogenen „eigenen“ Normalitäten, die Entschlosenheiten aus der speziell eigenen Erfahrung mit sich und andern, den Leistungsbereitschaften, ihren Grenzen, Bedürftigkeiten usw begründen; ebenso entsteht die Übergangszone nach der andern Seite, beim Kognitiven, das dann reicht von sehr ES-, also der Normalpraxis und ihren Erwartungen nahen Normalitätsregelsystemen, hin zu bewährten „objektiven“ Bedingungen für Erfolg und Misslingen von Handlungen und Plänen; wieder bei sich und andern (denen grundsätzlich dieselbe Einsichtsfähigkeit, wenn auch nicht unbedingt Verfügung über denselben aktuellen Wissensstand, zugetraut wird). Schliesslich steht im Zentrum nach wie vor ein ES- bzw Normalpraxis-Regelsystem, das den Restbestand an 1.OPP-artigen Normalerwartungen und Rezeptbeständen enthält, aber von da aus (dritte Übergangszone) sich erstreckt zu Normal-Regeln eigener Art, mithilfe deren die Zusammenfügung zu einem Entwurf an Forderbarem und entschlossen Geplanten und Gemeinten geschieht im Mass, wie solche Entwürfe nicht mehr unmittelbar und implizit, sondern explizit aus beiden Abteilungen, KS-Normalität, RU-Normalität, dem entschlossen Geplanten einerseits und dem dafür als relevant zu berücksichtigen Eingeschätzten (Gemeinten) ZUSAMMENGESETZT bzw daraus abgeleitet werden; nach Regeln, die eben eigenen Bewährungs-Erfahrungen und einer „eigenen“ ES-Normalität unterliegen.
Es ist damit auch ein Verhältnis begründet zum Vergleichbar-Eignen der andern, denen nicht von vorneherein, wie im Psychologisieren des 1.OPP, die Andersartigkeit ihrer Stellungnahme schlankweg abgesprochen wird. Stattdessen ist ihnen die kategoriale Gleichartigkeit und prinzipielle Vergleichbarkeit der Pläne, Forderungen, Meinungen und Schlussweisen der „Andern“ (Parteien; es handelt sich beim 2.OPP meist bereits um das „Eigne“ von Verbänden, einem „Wir“ gegen „Euch“, nicht nur Einzelpersonen) durchaus bewusst. Das Gefälle stellt sich dar als ein Mehr-oder-Minder-Berechtigtsein des Eignen der Andern im Verhältnis zum eignen Eignen.
3.OPP: Während im 2.OPP das Eigne nur fakultativ ein kollektives ist, ist das beim 3.OPP obligat: Die Individualität, das biografien-übergreifende Programm, das Einzelne befürworten, bezieht sich immer auf Kollektive, seien es potentielle Teilhaber des Programms jetzt und in Zukunft (oder auch wirkliche, Vorgänger), seien es Gegenspieler und Unbeteiligte – die Individualität, das Regel- und Prinzipienwerk, das sie ist oder sein muss, muss auch für den Umgang mit ihnen etwas vorsehen. Allein im Gedanken des biografien-übergreifenden Planens usw ist ein gewisses Absehen von der Verwurzelung in EINER Lebensgeschichte, dem von IHR erlebten Bewährten, zu bemerken; eine DEZENTRIERUNG. Dies begründet die zunehmende Distanz des inter-subjektiv „Interesse“-begründeten (im Rahmen einer Pluralität von Interessen, die aufeinander abgestimmt werden sollten) vom eigensinnig-entschlossen Verfochtenen: Es entsteht eine noch breitere Übergangszone, in der die drei Extremalpole aus dem 2.OPP, die drei „eigenen“ Normalitäten bzgl KS-, RU- und ES-Themen sich nochmals erweitern in Richtung auf „generell“ von spätestens Angehörigen der eigenen Binnengruppe zu erwartenden „intersubkjektiv gültigen“ Regeln der Beurteilung von mentalem Status der eignen Leute (incl jeden Beteiligten selbst), aber auch Aussenstehender; ebenso für objektive Sachverhalte, Verläufe, Dispositionen usw. Beim dritten Pol muss es ebenso einen Ausbau der 2.OPP speziellen ES-Normal-Schlussregel-Prinzipien in Richtung auf „rationale, intersubjektiv verbindliche“ geben: Das ist dann das politisch Rationale, die Staatsräson; die sich auf relativ „für alle“ nachvollziehbare Einschätzungen der objektiv (KS, RU!) haltbaren Bestandteile von subjektiv gehegten (bekannten zu unterstellenden) Plänen anderer (va Gegenspieler), und deren Mittel in gegebnen objektiven Randumständen bezieht.
Wer als Regierungsverantwortlicher oder nachvollziehender Staatsbürger an dieser Räson teilhat, unterscheidet nicht mehr zwischen eigenen Interessen und denen anderer; es ist die Stabilität und Vereinbarkeit der Interessen der grössten Zahl, die ihn beschäftigen: Sie ist ein Eigentliches, gegenüber dem kein Eignes mehr zählt als ein andres, nämlich die – in eine mit den Interessen der grössten Zahl vereinbare (und entsprechend sie zum Zuge kommen lassende oder beschränkende) Form, das Gemeinwohl, gebrachte – Menge aller Interessen; von denen dann einige zurückgesetzt werden müssen (Minderheitenschutz gehört freilich auch zum Gemeinwohl, der Grundsatz, dass Minderheiten nicht in Verzweiflung getrieben und zu Feinden gemacht werden dürfen).
Eins aber kommt in der Staatsräson nicht vor: Eine intersubjektiv verbindliche Regel der ES-Bildung. Zwar werden die ES der einzelnen Gruppen und Einzelpersonen an Masstäben ihrer Haltbarkeit in subjektiver (KS) wie objektiver (RU) Hinsicht gemessen. Aber es ist DEREN Horizont, der dabei die Grenzen absteckt für das, was die Regierungen überhaupt für erwägenswert halten: Der ganze Riesen-Apparat des Interessen-Aushandelns, und konsens-bildend-koordinierenden Prioritätensetzens, ist angewiesen auf Material, das aus den ineinandergreifenden und sich miteinander synchron, diachron verflechtenden und verwebenden Lebensentwürfen´und Biografien stammt, die mit den Maximen des 2.OPP bearbeitet werden. Das „Interesse“ und die Interessenordnung ist ihrerseits gebaut um harte Kerne aus – Willkür, und „naturwüchsig“ entstandenen Projekten der Einzelnen, die DANN auf ihre Haltbarkeit hin befragt werden. In seltenen Fällen mögen die Grenzen des Haltbaren so eng gezogen sein, und den Biografien der Einzelnen solche Restriktionen auferlegen, dass der Anschein entstehen könnte, da trete plötzlich so etwas wie eine kollektive Lernregel ein. Aber da sind die Wege längst gebahnt, die „Haltbarkeit“ definieren – nachholende Modernisierung in sozialistischen Staaten wäre ein Beispiel, überhaupt Aufholen in einem Konkurrenzverhältnis, wo einem der Rivale weit voraus ist.
Während in 1.OPP die Standpunkte der andern samt und sonders vom Eigenen unterdrückt oder gleich ganz verschlungen, unter es subsumiert sind, tritt in 2.OPP ein Verhältnis ein, das zwar auch Gefällebeziehungen einschliesst, in alle Richtungen, worin aber doch das eigne Eigne zu dem der Andern sich verhält und verhalten muss. In 3.OPP ist an Welt- und Selbstverhältnis der politischen Klasse (der Staatsbürger und Regierenden) wenig mehr zu bemerken als einzig der Überschuss, den die höhere Einsicht in Haltbarkeit oder eben nicht allzu naiver und ungestümer Projekte der Einzelnen über diese Projekte hinaus darstellt. Die Themen, die da vonseiten des (durch seine gereifte Mentalität) staatstragenden Personals bearbeitet werden, sind, wie schon festgestellt, immer aus Material zusammengestellt, das die Bevölkerung beschäftigt; und das selbst dann, wenn die Regierenden eine Notwendigkeit GEGEN dieses Material geltend machen und versuchen durchzusetzen. Der Überschuss der reiferen Einsicht, das Besserwissen darf sich dann auch noch meist nicht einmal klar äussern; stattdessen müssen die Kompromisse, die langfristig haltbareren Prioritäten dem Publikum irgendwie diplomatisch, propagandistisch, didaktisch, wie immer beigebracht, schmackhaft und glaubwürdig gemacht werden. Darum das gewisse Ausmass an Doppelzüngigkeit jedweder Politik. Während nun dieser Zug im unvermittelten Fordern des..
4.OPP: … komplett verschwindet, ist dort wiederum die Abhängigkeit vom biografisch-existenziellen Stoff, aus dem die Moralexempel und Gerechtigkeits-Fragen gemacht sind, um so grösser: Der Moralismus sagt nur, wie entschieden werden soll, WENN zwei einander in die Quere kommen, sich widersprechen. Er sagt es vielleicht immer wieder, alle Abweichungen vom Pfad der kategorisch-gebotenen Tugend sollen auf der Stelle korrigiert werden. aber das begründet kein intersubjektiv einforderbares Weltverhältnis. Noch nicht einmal kommt ein Quasi-Algorithmus heraus, der aus zwei einander widersprechenden Forderungen aneinander von A und B (spätestens aus zwei „morlisch begründeten“ solchen) eine Art Kompromissformel zu errechnen gestattet. Die Regel, nach der aus nach allgemeinverbindlichen Regeln anerkennenswürdigen und für einen manifesten Konflikt relevanten KS-Sachverhalten bei A und B (das kann man auch selbst sein; oder mitbetroffene Dritte, um die es auch noch geht) einerseits, und aus ebensolchen Tatbeständen RU andererseits abgeleitete „moralische“ Forderungen an A und B erschlossen werden – diese Regel setzt zwar an an dem, was A und B voneinander widersprechend, meist auch noch „moralisch begründet“, fordern, stellt aber ihrerseits nur eine weitere Interpretation des moralischen Grundsatzes dar, dass aus der Gleichheit von A und B als Personen, oder kurz: ihrer Personalität, auch eine Irgendwie-Vergleichbarkeit der Fortgeschrittenheit jedes der beiden in ihren Plänen sich muss begründen lassen. Die Vieldeutigkeit der Interpretationen rührt natürlich her von den je eigenen Normal-Vorstellungen (Regeln, Erwartungen) des jeweiligen Beurteilers, mit denen er die Fortgeschrittenheit jeder involvierten Partei einordnet.

Wir hatten dann: Im 2.OPP die „naturwüchsig“ eigene Normalität mitsamt Gefühlen des jeweilgen Forderungs- und Meinungsträgers: Eine eigene subjektive OPP-Art, aus ebenso (aber immerhin getrennt) subjektiv eingeordneten KS- und RU-Daten Planentwürfe für sich und andre zu verfertigen, und sie mit Ausmassen an Betroffenheit und Empörung (auf der KS-Seite) sowie Überzeugungen (auf der RU-Seite) zu begründen; die ES-begründende Schlussregel, die er dabei verwendet, wird selbst kaum je explizit: Sie ist sein Selbstverständlichstes schlechthin, das er in allfälligen Rechtsstreitigkeiten als das von ihm legitimerweise zu Behauptende, seis als Forderung oder Entschluss (durchzusetzen gegen andre), seis als Überzeugtheit, die nicht in Zweifel zu ziehen ist, behauptet.
Dagegen ist die Staatsräson…
die für stabil zu haltende, darum legitime und vertretbare Ordnung der (als solche anzuerkennenden) Interessen (im Kern also: das Miteinander und allenfalls rechtlich geregelte Mit- und Gegeneinander der Eigentümer), zumal der sich an (ebenso) intersubjektiv vertretbaren Prinzipien des Umgang mit subjektiven Leistungsgrenzen und Reproduktionsanfroderungen (KS) sowie des Umgangs mit Sachverhalten (RU) messenden Beurteilung des Masses ihrer Berechtigtheit gegeneinander,
…etwas scheinbar intersubjektiv gültiges, durch die Pluralität der dabei in Betracht kommenden (anzuerkennenden) Einzelgesichtspunkte weit aus der Borniertheit der Einzel(gruppen)-Sichtweise herausgerücktes. Dieser schöne und der Staatlichkeit als ihr Ideal-Prinzip zugrundegelegte (sich zu Demokratie und liberalem Rechtsstaat entfaltende) Grundzug wird im Alltag, der NORMALITÄT des Staatshandelns, zum Routine-Regelwerk des Urteilens und Staatshandelns, zu etwas, das sich nach anfänglich erratisch hin und her tastenden Versuchen zu einer soliden Praxis entwickelt der Regierungsausübung, des Mit- und Gegeneinanders der Parteien usw. Obschon diese Praxis sich einzig um das Gesamt der miteinander real oder virtuell bestehen könnenden Interessen (und deren Prüfung auf Anerkennenswürdigkeit als insofern „legitime“) dreht, ist sie nichtsdestotrotz keine reflektierte, oder gar universelle, intersubjektive Geltung für alle denkbaren (!) Fälle beanspruchende; nichtmal bezogen auf eine eingeschränkte historische Lage oder Periode wird das behauptet. Sondern sie ist immer Subsumtion gegebener Entwicklungen im Interessengefüge unter die derzeit etablierten Normalprinzipien der Staatspraxis, die sich bewährt haben. Das Umlernen und womöglich sogar Ausdifferenzieren erfolgt nach Grundsätzen des „Lernens aus der Vergangenheit“, die so elementar OPPortunistsich sind wie nur irgendetwas. Vom 1. und 2.OPP unterscheidet sich das Planen und Lernen anhand von Normalerwartungen einzig durch seine beständig im Auge behaltene Aufmerksamkeitsrichtung: es bezieht sich auf die Aufrechterhaltung der Ordnung durch alle Wechselfälle der historischen Entwicklung hindurch. Das ist alles, was daran auf „Räson“ verweist.
Im 4.OPP schliesslich fällt der ganze Rieseninhalt des Gemeinwohls und Gemeinwesens direkt in den Kopf des einzelnen Beurteilers; wenn er sich nicht dem Zynismus anheimgibt, dass moralisch korrekturbedürftige Zustände nicht existieren, wenn sie ihm nicht unmittelbar begegnen (ein vor-moralischer Standpunkt), wird er sich aufgefordert fühlen, die Welt nach Schlechtest-begünstigten und Meistleidenden zu durchforschen, denen vom Rest zu helfen wäre, vor allem von den an der Spitze stehenden Meistbegünstigten. Der Menschheit ganzer Jammer fasst ihn an, und er fordert hartnäckig von allen Aufmerksamkeit dafür, ebenso Opferbereitschaft zugunsten der Betroffenen. Auch seine (Moral)Urteile sind Konkretisierungen eines Prinzips, man kann ebensogut sagen: Subsumtionen unter es. Bei der Frage freilich, wieviel jeder verdient und/oder abzugeben hätte zugunsten stärker Betroffener, hilft ihm dies Prinzip des Ausgleichs der Lebens- und Fortgeschrittenheitsniveaus aller nicht weiter. Vor allem die Adressaten seiner Forderungen, sofern sie sich aufs moralische Argumentieren einlassen, haben oft genug noch viele andre Gesichtspunkte, warum die Betroffenheit der Leidenden nicht andern angelastet, und sie selbst nicht zur Mithilfe herangezogen werden dürfen. Auch wenn dabei manche Heuchelei und Parteilichkeit in eigener Sache vorkommen mag – wer daraus vor allem Nutzen zieht, ist der Moralist (oder auch: der moralisch urteilende Gesetzgeber auf der Suche nach „gerechten“ Regeln) selbst. Im besten Fall reinigt die Vielzahl der vorgetragenen Standpunkte und Normal-Perspektiven seine Fähigkeit zur Beurteilung von KS-Befindlichkeiten und RU-Sachlagen immer weiter von ihr anhaftenden Borniertheiten und perspektivischen Beschränkungen.
Als Grenzfall urteilt er also nur noch unter Zugrundelegung „rein objektiver“ (zumindest dem Anspruch nach, und jederzeit infragestellbarer) KS- und RU-Befunde. Wie er die freilich zu anzuerkennenden Handlungsentwürfen zusammenwebt, deren Erfolg und Misserfolg je in eine Reihe relativer Fortgeschrittenheit oder kompensationsbedürftiger Zurückgebliebenheit einzuordnen ist, beruht einzig und allein auf seinem Inventar an „bewährten“ oder aus Erfahrung mit unerwartetem Scheitern und umgekehrt sich öffnenden Chancen resultierenden Grundsätzen. In die mag die Empirie unzähliger Geschichten und Erfahrungsverläufe eingeflossen, sein (ua geführt als „Präzedenzfälle“) – die Kategorien, die mit all dieser Vielfalt am Ende besetzt werden, werden mit den immer gleichen Formen des OPP-Räsonnements bestritten: Bewährtes (hinreichend erfolgreich erprobtes bewältigbar Beherrschtes) und relevant-unerwartet anders als erwartet Verlaufenes in der eignen Erfahrung, oder in glaubwürdig berichteter.
Im 5.OPP, dem Versuch der empathischen Einfühlung und Vermittlung (zwischen Kontrahenten: Man versucht ihnen klarzumachen, wie der je andre „sich dabei fühlt, oder fühlen würde…“) trennt sich dann das Gefühl und sein Anlass, nämlich das Unerwartete, von dem Regelsystem (der Bildung von Normalerwartungen anhand sich ausweitender Erfahrung) ab, mit dem beurteilt wird, womit man selbst und andre zurecht rechnen dürfen und müssen, und womit nicht. Im Fall der andern handelt es sich dabei um die Regeln, nach denen man ihre Begründungsweise anerkennt, oder eben nicht; leider erstreckt sich das dann auch auf die so „begründeten“ Gefühle: Nachvollziehbar, einfühlbar mögen sie sein, eine ganze Gefühls-Geschichte oder -Biografie kann so hinlänglich angemessen erscheinen (Gefühle können für den Betrachter, auf dem bekannten Hintergrund, dann auch als unpassend oder zu stark oder schwach ausfallend empfunden werden). Nur leider entfällt mit der verweigerten Anerkennung der Erwartungen oder auch Ansprüche, die diesen Gefühlen zugrundelagen, auch die Grundlage dafür, sie in eine moralische Vergleichsrechnung einfliessen zu lassen: Das Gefühl ist die angemessene Konsequenz der Einstellung; die aber bestand oder besteht nicht zurecht (aus Sicht des empathischen Beurteilers).

Die Uneinfühlsamkeit der Kritiker eines Gefühls ergibt sich daraus, dass sie bei gemeinsam anerkannten KS-Zuschreibungen und RU-Feststellungen die Erwartungen, an deren Nicht-Eintreffen das Gefühl sich entzündet (das Versäumen des Vorbereitetseins), als unberechtigte ansehen – und das natürlich auf dem Hintergrund ihrer Normalitäts-, also (aus ihrer Warte) RATIONALITÄTS-Vorstellungen. Die empathischen Vermittler stossen hier an eine unübersteigbare Schranke: Sie können die Erfüllung ihrer „rationalen“ Forderungen von den andern nicht erwarten, weil die anderes rational finden. Aus der fortgeschrittenen Position des empathischen Vermittlers stellt sich die ganze aus seiner Warte zurückgelegte Stufen-Reihe als zivilisatorischer Reifungs- und Lernprozess dar (womöglich einer mit historischer Dimension), die behobenen Defizite sind im Rückblick klar erkennbar; der letzte, von ihm zurückgelegte Analyseschritt hebt den kognitiven Kern aller Konflikte klar heraus: den Komplex an „normaler“, bewährter Erfahrungsverarbeitung, seien es die gewohnten Begriffe, Regeln der Hypothesenbildung (bzw darauf beruhenden Erwartungen) und (Versuchs)Strategieentwürfe, (Versäumnis)Risiken-Schätzungen (incl Risiken der versäumten Chancen) sowie das nächst zu ermittelnde Wissen und auszubildende Können: Immer ist die Logik die der auszudifferenzierenden, zu viel oder wenig expansiv ausgelegten Normalpraxis und ihrer Abwandlungen „bei Bedarf“: Ein irreduzibel Eignes, verwachsen mit den Handlungsspielräumen (vor allem auch den Reserven darin), also Affekten, als wärs ein Körperteil, oder besser eine Körperfunktion. Nimmt man es bzw sie weg, können die Zuschreibungen von mentalen Zuständen und die verwertbare Erfahrung noch so umfangreich und „rational“ gereinigt auftreten: Was zwischen ihnen sich aufbauen soll, unter Einbeziehung beider, ist unwiderruflich subjektiv und MEINUNG, die aller Interessiertheit noch, aller Moralität, wie streng man sie sich auch auferlegt, schliesslich allen Gefühlen, die auf dieser Grundlage sich (nachvollziehbarerweise) entwickeln vorausgeht. Ohne diese Meinung aber weiss der empathisch gewordene Normalplaner so wenig wie auf den unreiferen Vorstufen, wie aus KS-Zuschreibungen und RU-Wissen eine Praxis zu erstellen. Wenn er nicht je schon eine hat, an die er anknüpfen kann, wird er handlungsunfähig. Und wie er, alle seinesgleichen: Bloss, dass ihre Forderungen aneinander nur zufällig auf geteilten Normalitäten beruhen (die dann erschreckend unkorrigierbar sind durch fortgeschrittenere Erfahrung Einzelner), und ansonsten (spätestens in den „kulturell diversen“ Verbänden, in denen sie gegeneinander antreten; wobei Moralisten meist schon, da nur noch ihrem Gewissen (und ihrer Art, gerechte Forderungen zu konstruieren)verpflichtet), sich vereinzeln) einander widersprechen. Und wenn sie noch so sehr gerecht sein wollen – einer wie der andre, und sich dessen wechselseitig vergewissern.